Klatsch und Tratsch. Beleidigungskino im Gerichtssaal. Eintritt frei Nur beschränkter Raum, Erste Darbietungen, nirgends überboten. Nie dagewesener Lacherfolg. Hochdramatische Effette. Kein Hokuspokus, alles pulsierendes Leben drastisch und faftig, für jeden Geschmack. Das Spiel beginnt...
" Du Schwein!" hat er gesagt. Ich hau Dir eins, daß Dir Deine Zähne von hinten herausfliegen und Deine Augen von vorne! Die falschen noch dazu," faucht die runde Frau." Ob falsch oder echt, darauf kommt es dem Gericht nicht an," meint der Richter." Der Zeuge hatte nichts gehört." Doch, mein Mann saß im Ich reichte ihm Papier."„ Die steden ja unter einer Decke."„ Natürlich." Und sie hat gesagt, die Verbrecherbande, Pollackenbande, kann mir Sieht aus wie ein Ludewig."„ Gelogen!"„ Was ge= fogen!?" Angeklagter und Klägerin stürzen aufeinander los. Es entsteht ein Geschimpfe. Die Zeugen nehmen daran den regsten Anteil, der Richter schreit etwas dazwischen, in den Zuschauerraum tommt Bewegung, drohende Fäuste erheben sich, Flüche werden ausgestoßen. Der Rechtsanwalt, der dazwischenfährt, bekommt so was mie Schnauze" zu hören. Minutenlanger Lumult. Der Sefretär lacht, das Publikum auch, nur der Justizwachtmeister sitzt teilnahmslos dabei. Der Richter versucht zu versöhnen, es dauert lange. Endlich nehmen die beiden die aiten Beleidigungen zurück und beginnen gleich mit neuen. Sie soll die Gerichtskosten tragen. Sie will das nicht, weil sie Kriegerwitwe ist. Natürlich," sagt er, einen Hund kann sie sich halten, seidene Strümpfe fann sie tragen!"„ Alles Schwindell" freischt sie, ich bin eine arme Frau und der hat einen Anwalt!"„ Ihr Schwindel," sagt der Anwalt.„ Mit dem Schwindel, da haben Sie's heraus," pariert sie. Das waren der Portier und die Verwalterin. Der Vorhang fällt.
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Nächste Nummer. Personen: ein Polizeibeamter, did und gut frisiert, als Hausverwalter. Eine dicke, große, fünfzigjährige Frau von grauer Gesichtsfarbe und giftigem Mund und ihr Sohn, ein Lehrer mit blondem Bart, blassem Gesicht und nervösen, infantilen Bewegungen. Ort der Handlung: die Treppe. Ursache des Zwistes: nicht renovierte Wohnung. Gegenseitige Beleidigungen. Mutter und Sohn haben einen Anwalt mit. Der Richter versucht einen Vergleich. Vergebliches Bemühen. Beide Parteien kommen ins Schimpfen hinein. Erregter Wortwechsel. Die Frau schlägt die Die Frau schlägt die höchsten Töne an. Der Polizeibeamte bleibt natürlich nicht die Antwort schuldig. Der Sohn beruhigt die Mutter, ohne Erfolg. Alle Schleusen find geöffnet. Der Richter läßt es gewähren. Die Frau befiehlt dem Polizeibeamten, den Mund zu halten, sie will allein reden. Der wird rabiat.§ 175 entflieht seinem Munde. Der Sohn wird wild, die Mutter freischt:„ Lüge, Verleumdung!" Man hört den Polizeibeamten:„ Knabe... Hose... Hausflur.„ Nein, das laß ich mir nicht gefallen, ich bin Lehrer. Keine Versöhnung. „ Sie Schieber. Häuser. Galizische Juden."„ Ich bin 25 Jahre Bolizeibeamter!"" Wenn auch, werden es nicht mehr lange sein, wenn ich ausframe, was ich weiß." Der Anwalt fährt dazwischen. Der Verwalter, alias Polizeibeamte, wird plötzlich fleinlaut. Vergleich ist nun möglich. Nur der Sohn läuft noch empört hin und her. Er will noch immer nicht die Behauptung zurücknehmen, daß der Polizeibeamte Zeugen zu falscher eidesstattlicher Versicherung aufgefordert hat. Endlich Schluß. Im Korridor werden gegenseitig die Beleidigungen fortgesetzt.
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Ein
Dritte Nummer. Darsteller: der Angeklagte, ein kleiner, dicer Mann mit einer schiefsitzenden Nase, seine Frau, ebenso did, als Zeugin. Der Untläger und Widerbeklagte, ein schwindsüchtiger junger Mensch, seine Frau und Bruder als Zeugen. Der Angeflagte ist bereit, feine Beleidigungen und Mißhandlungen zurüd zunehmen wie er es mit den Mißhandlungen machen will, ist nicht ohne weiteres ersichtlich. Der Ankläger will wenigstens sein ärzt liches Attest bezahlt bekommen. Plöglich reicht der Angeklagte dem Antläger die Hand und erklärt: Ewiger Frieden. Der Kläger fchlägt ein.
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Bierte Nummer: Klägerin und Widerklägerin in Begleitung ihrer Ehemänner. Sieben Zeugen. Die Klägerin tam mit dem Mülleimer in einer Hand und mit Eiern und Geld in der anderen die Treppe herauf. Diese Gelegenheit benutzte die Angeklagte, ihr mit den Händen ins Gesicht zu fahren und ihr Kraßwunden zu verur fachen. Die Angegriffene verteidigte sich mit dem Mülleimer und setzte der Angreiferin eine Beule ins Gesicht. Das Ganze entstand wegen Haustlatsches. Die Anwälte versuchen eine Versöhnung herbeizuführen. Alte Zänfereien werden aufgetischt.
Klatsch und Tratsch vor dem Richter. Mißgunst, Kleinlichkeit, Neid, Bosheit, Niedertracht, Gemeinheit, Dummheit, Hinterlift, spießerische Beschränktheit usw. usw. Blüten der bürgerlichen Erziehung. Der Richter, der Ente! eines berühmten deutschen Komponisten, läßt hier sein musikalisches Ohr in Katophonie schwelgen. Er macht aber seine Sache vortrefflich. Er läßt Kläger und Wider fläger sich in wüsten Schimpfereien unter seiner Obhut austoben, und nachdem sie so unter dem Schuße des Gesezes dies in aller Breite getan haben, versöhnt er sie. Ein feiner psychologischer Kniff. Es foftet aber Geld und Zeit."
Ein netter Streich.
Nach Veruntreuung von 30000 Rentenmark wurde fürzlich ein 23 Jahre alter Bantbeamter August Frey verhaftet. Er bot der geschädigten Bant sein Willengrundstück, das er in einem Vororte befigt, als Unterpfand für Schadloshaltung ant. Er stellte dann auch noch eine Bürgschaft und wurde daraufhin aus der Untersusungshaft entlassen. Bevor die Bant von der Entlaffung benachrichtigt worden war, benutte Frey rasch die Gelegenheit, das Willengrundstück zu verkaufen. Mit dem Erlös in der Tasche, verschwand er eiligst aus Berlin und nahm seine junge Frau mit. Eine Spur des Paares führt nach Stuttgart . Mitteilungen über sein Auftauchen nimmt die Dienststelle B. II. 1. der hiesigen Kriminalpolizei entgegen.
Arbeitsgemeinschaft fozialdemokratischer Lehrer und Lehrerinnen Deutsch lands . Der Hauptvorstand der Arbeitsgemeinschaft hat eine Sprechstunde eingerichtet, die jeden Freitag, mittags 12-2 Uhr, im Bureau des Reichsausschusses für sozialistische Bildungsarbeit, Berlin SW 68, Lindenstr. 3, 2. Hof lints 4 Tr., stattfindet.
Schaumpon
mit dem schwarzen Kopf Das altbewährte Kopfwaschpulver
Nichts gerettet!
3wei große und gefährliche Brände beschäftigten am Sonnabend vormittag die Berliner Wehr am Nordufer 18/19 und die freiwilligen Wehren von Stahnsdorf , Teltow und anderen benachbarten Orten in Stahnsdorf . Hier in Stahnsdorf stand früh der Straßenbahnhof der Berliner Straßen bahn vollständig in Flammen. Die freiwilligen Wehren nahmen ein B- Rohr und 7 C- Rohre vor; es gelang ihnen aber nicht, des Feuers Herr zu werden. Der Bahnhof ist mit seinem gesamten Inhalt, der einen Wert von vielen millionen hat, bis auf die Umfassungsmauern niedergebrannt. Es fonnte nichts gerettet werden. Die Berliner Wehr und ebenso die Zehlendorfer Wehr erhielten erst Nachricht von diesem großen Feuer, als schon alles in Asche lag, so daß feine Hilfe mehr gegeben werden konnte. Die Entstehungsurfache ist noch nicht aufgeklärt. Frankiert mit den Wohlfahrtsbriefmarken
für die Deutsche Nothilfe"!
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Man vermutet Kurzschluß, hegt aber Zweifel, ob dieser das Unglüd allein verschuldet haben kann. Der Bahnhof ist von dem Kreise Teltow erbaut worden.- Ein ebenso gefährlicher Brand rief die Feuerwehr nach den„ Standard- Werten" am Nord. ufer 18/19, wo besonders Dele und Fette den Flammen reiche Nahrung gegeben hatten. Die 6. Kompagnie war zum Glück schon zur Stelle, und es gelang ihr, durch träftiges Waffergeben mit zwei Motorsprigen stärksten Kalibers die Flammen zu löschen. Der Schaden soll aber ganz erheblich sein.
Die Berliner Feuerwehr hatte am Sonnabend abend um 6 Uhr einen größeren Brand in der Heidelberger Straße 75/76 zu löschen, wo im Erdgeschoß infolge einer Staub Eine Zwischenwand von 1½ Steinstärke war eingedrückt. Als die Wehr an der Brandstelle antam, brannten Naturmöbel in solcher Ausdehnung, daß mit mehreren Schlauchleitungen von Motorsprigen Wasser gegeben werden mußte. Der Schaden soll erheblich sein. Ein zweiter Brand beschäftigte die Wehr in Biesdorf , wo in der Dorf Straße 76 ein großer Holzichuppen mit Inhalt in Flammen stand. Auch hier mußte fräftig gelöscht werden, um des gefährlichen Brandes Herr zu werden. Es soll angeblich Fahrlässigkeit vorliegen.
Die Elternbeiratswahlen.
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1. Kreis mitte. Eltern, deren Kinder folgende Gemeindeschulen besuchen, werden gebeten, ihre Namen an nachstehende Adressen einzusenden: für die 8., 26., 45., 63., 179., 180. Gdule an Gläser, Erfasser Str 49; für die 16., 24., 130. Schule an Ohngemach, Kommandantenſtr. 88; für die 84., 9., 153., 154. Schule an Ausbrassat, Georgenkirchstr. 37; für die 10., 67., 260. Schule und XI. Hilfs Schule an Möbius, Ackerstr. 6/7; Bittoria- Schule, Prinzenstr. 51, Realgymnasium, Sebastianstr. 26, Oberrealschule, Dresdener Str. 113, an Wannhoff, Michaelkirchplay 5 I.,
Filmschau.
Die Filme der Woche.
Ein neuer Schwedenfilm ist immer ein Ereignis
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selbst wenn er
nicht voll einschlägt. Nach einem in Schweden sehr bekannten Roman von Elin Wagner sind die Weiblichen Junggesellen" bearbeitet( U.T. TauenhienBalaſt). Man braucht feine schwülen Garçonneszenen zu befürchten, wie in Marguerittes Roman. Vier Mädchen, die sich ihr Brot selber verdienen, bausen zusammen in einem Junggesellenheim, zu dem Männern der Zutritt verboten ist. Bir sehen die Mädchen in ihren Stontoren, wir erleben ihre Sorgen, ihren Streit and ihre fleinen Abenteuer mit. Zu Weihnachten aber geht der Klub mit seinen Grund äßen in die Brüche. Harriet, die Hauptperson, die auch noch für ihren kleinen Bruder mitsorgen muß, verlobt sich mit ihrem Chef, der sie erst als leichte Beute nehmen wollte, Kontrastbilder aus dem wohlhabenden bürgerlichen Leben bringen Ababer von ihr zur Liebe und Achtung befehrt wird. Ein paar hübsche wechslung. Diskret ist die Psychologie behandelt, fein abgestimmt auch die Aufnahmen, aber der Regisseur Per Lindberg bat eine gewisse Monotonie nicht überwunden, die durch den Stoff bedingt scheint. Tora Teje ( vom„ Erotikon" her im besten Angedenten) gab die Harriet mit schöner Innerlichkeit, sie zeigte Adel im Kontorfleid( wenn sie auch nicht auf den vorteilhaften Einbrud losging). Sie erzielt mit ihren Gefährtinnen ein schönes Zusammenspiel.
Ein anderer Schwedenfilm: Die Heimat rust!" Gleichfalls nach einem
erfolgreichen schwedischen Literaturwert bearbeitet, nach dem Drama Johan Ulfstjerna" von Tor Hedberg wird jett in der Ostwald- Lichtspielen öffentlich aufgeführt. Wir haben gelegentlich seiner Premiere im Brimuspalast bereits auf die Gefahr hingewiesen, daß er zu nationalistischer Hez propaganda ausgemukt wird. Das Publikum der Ostwald- Lichtspiele zeigte aber keine Quit dazu, es stand ganz unter dem starken fünstlerischen Bann. Ein Kapitel aus Finnlands Befreiungskampf ist dargestellt, voll starker Bildplastik und voll erschütternder Tragik. Für den jungen Sohn, der im Verschwörerfomitee zur Ermordung des zaristischen Gouverneurs es ist der berüchtigte Bobritom ausgeloft ist, springt im lepten Augenblick der Vater ein. Er sühnt seine Vergangenheit, die ihn an die Seite der Feinde feines Landes gebracht hatte, und opfert fim für seine Heimat und feinen Sohn. Eine innige Liebesgeschichte geht neben der start erregten
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Handlung einher, die u. a. bravourhaft inszenierte Bokstrawalle bringt. zur Zierde gereichen. Ivan Hedquist( der Bater), Einar Hanson ( der Die Darsteller haben feinsten Kammerstil, sie würden dem besten Theater Sohn) und Mary Johnson ( die Braut) sind die starken Träger der Hauptrollen, ganz Natur und Schlichtheit. Die feinste Seelenregung spies gelt sich auf ihrem Antlig, und auch im großen Moment hat man nie das Gefühl der Pose. Deutsche Regiffeure, schafft uns Filme von der Art. d.
Der Sumpf wurde uns durch die Alhambra beschert. Es ist der übliche Amerifaner mit seinem gerüttelten Maß voll unwahrscheinlichkeit. Sie wird von einem Manne betrogen und gerät mit ihrem Stinde in das Elend, den Sumpf, aus dem sie ein Jugendgespiele durch die Heirat rettet. Inzwischen spielt ein gelber Mann die Rolle des Beschützers. In der ganzen Belt besteht eine offene Auflehnung gegen den deutschen Durchschnittsfilm. aber unentivegt versorgt uns unsere Einfuhr mit ausländischen Durchschnittsfilmen. Wenn man viele Amerikaner sieht, fällt es einem auf, daß sie wiederholt die gleichen Einfälle verwerten. Sie find wohl erfindungsreich und toll in ihren Einfällen, aber bei ihrer Oberflächlichkeit nehmen sie sich nicht die nötige Muge zur feineren Ausarbeitung. Interessant wird„ Der Sumpi" nur, weil Sessue Haya lawa, ein Sapaner, Frantie Lee, Ameritas jüngster Filmstar und Bimbo, ein Wunder pferd, mitwirken. Regteres, ein ruhiges Zier, fünt mit seinen Stünſten ein paar nette Szenen. Frantie Lee macht seine Sache tadellos. Doch marum fostümiert man ihn in Jadie Coogan Ropic? Sessue Hayakawa ,. der durch die abendländische Schauspielschule ging, paßt sich unseren Darstellern mit richtigem Einfühlen an. Sein hervorragendes Mienenspiel tommt man eben auch im Film sehr weit. Das bemerkt man ebenso in wird durch ein vorzügliches Filmgesicht unterstüßt. Mit der Natürlig feit Die Talfahrt des Severin Hoyer( Primus- Palast), wo man vor allen Dingen die Natur sprechen läßt. Dbzwar drei Menschen ihre Ideen verwerteten, brachten fie dennoch einen anständigen Film heraus. Die schöne Frau eines nur seiner Wissenschaft lebenden Gelehrten steht zwischen dem Mann, der sie befigt, dem, der sie verehrt, und dem,
3. Kreis Wedding . Die Aufstellung von Vorschlagslisten für die Elternbeiratswahl an den christlichen Schulen des Weddings ist unmöglich, wenn nicht alle Barteigenoffen und Vorwärts"-Lefer, die ihre Kinder noch in die chriftliche Schule schicken, bereit sind, an ihrer Schule zu fandidieren und die Wahlarbeit zu unterstützen. Alle sind verpflichtet, ihre Adresse mit Angabe der Schule, die ihr Kind besucht, noch heute abzugeben bei den Genoffen Sudy, Putbuser Str. 36; We de, Goldiner Str. 70; Hempel, Transvaalstr. 14; Goldmann, Gropiusstr. 1; Gustav 3ehl, Hochstr. 13, 3. Aufg. 2. Hof, 3 Tr.; Haase, Lütticher Straße 2 und Dammasch, Dudenarder Str. 24, bis spätestens gewissen Bornehmheit herausgearbeitet, die von selbst jede grobe Sensation zum 9. Juni. da die Listen am 12. Juni eingereicht sein müssen. berbietet. Margit Barnah spielt die Frau des Dr. Land und, unter Für
und der Ehemann hält sein Haus rein. den sie liebt. Diefe eigenartige Situation findet ein gutes Ende,
Das alles ist in einer
meindeschuern der 85., 104., 159., 262, 272. und 284. Gestützt durch eine gute Schneiderin, wird fie ihrer Rolle vollauf gerecht. Die
die auf dem Boden der VSPD. stehen, findet am Dienstag, den 10. Juni, abends 7 Uhr, in der Turnhalle der 85. Gemeindeschule eine Versammlung statt.
Durch die Naje geschossen wurde gestern abend der Boftbeamte August Schwarz, Holsteinische Straße 17 in Wilmersdorf , als er gerade vom Dienst kam. Kinder haatierten dort recht unvorsichtig mit einem Tesching vor dem Hause, und plöglich ging ein Schuß los; er traf den Sch. direkt in das Nasenbein. Der Rettungswagen der Wilmersdorfer Feuerwehr brachte den Berlegten in das Kranken. haus in der Pfalzburger Straße.
Bom Auto getötet. Am Sonnabendvormittag wurde on der Ede. der Borhagener Straße und des Bismardplates die neunjährige Schülerin Gerda Mächting aus der Simon- Dach Straße 38 von einer Kraftdroidhte überfahren und sofort getötet. Das Kind. hatte beim Herannahen des Autos versucht, die Straße zu überschreiten, war aber dann plöglich zurüdgelaufen und geriet so unter die Vorderräder der Kraftdroschke. Der Chauffeur brachte das Kind in, seinem Wagen zum Arzte, der aber nur noch den Tod der Kleinen feststellen konnte.
Sport.
Rennen zu Hoppegarten am Sonnabend, den 7. Juni:
1. Rennen. 1. Rodonda( Krüger), 2. Kriegsgewinnler( H. Schmidt), 3. Ristil( Tarras). Toto: 227: 10. Blaz: 28, 11, 11:10. Ferner liefen: Ed, Heliade, Raimond, Teufelsnärrin, Sydow.
2. Rennen. 1. Diestel( D. Schmidt), 2. Eisenkrone( Bachmeier), 3. Favilla( Sengich). Toto: 58: 10. Blak: 18, 23, 14: 10. Ferner liefen: Fontamora, Tatkraft, Teufelsbraut, Cambutta, Robertine, Karawanka,
Gentmora. 3. Rennent. 1. Palamedes( D. Schmidt), 8. Farmer( Rofina),
Zoto: 19: 10. Plak : 12:10. 1. Hornbori( 2. Tarras). Toto: 11:10. Play: 13: 10. Ferner liefen: Tod und Teufel, Eichkage, Heldraftein. 3 liefen.
4. Rennen. 1. Ganelon( D. Schmidt). 2. Hampelmann( Bleuler ), 3. Staffelstab( Olejnit). Toto: 16:10. 3 liefen.
5. Rennen. 1. Dstrea( D. Schmidt), 2. Enve( Rosina), 3. Heimat treuer( Günther). Zoto: 11: 10. Blag: 10, 10: 10. Ferner lief: Gnadenfrist.
6. Rennen. 1. Denfftein( D. Schmidt), 2. Fuchsmajor( Dertel), 3. Rasbet( Grabsch). Toto: 33: 10. Plak : 18, 15: 10. Ferner liefen: Jlberstedt, Sanguinifer, Qiane II.
7. Rennen. 1. Sapienta( Grabsch), 2. Mänade( D. Schmidt), 3. Sheitan( Franzle). Toto: 163 10. Blaz: 50, 31, 31: 10. Ferner liefen: Dalberg, Neptun, Hansa, Münzmeister, Hingebung, Korsoba, Staatsferl, Arienta.
Wetterbericht für Berlin und Umgegend. Zunächst beiter, recht beträcht liche Erwärmung bei mäßigen füdlichen bis südwestlichen Winden. Heiter und troden. Für später langsam zunehmende Bewölfung, Regen und Ab. fühlung wahrscheinlich. Für Deutschland : Ueber Deutschland wird fich von Westen her weitere Erwärmung ausbreiten, der allerdings Bewölkung, Regen und Abkühlung folgen wird.
Landschaftsaufnahmen witten außerordentlich start. Der Text ist auf das allernotwendigste beschränkt, sogar derartig, daß zuweilen die Bildfolge be fremdend wirkt. Der Regisseur Otto Linnefogel lieferte eine saubere Arbeit, die man tatsächlich als eine Bereicherung des an und für sich so e. b. flauen Sommerprogramms ansprechen tann.
„ Die Herrin von Monbijou." Ein Belniffilm unter diesem Titel erlebte seine Uraufführung im Marmorhaus. Eine Bald und Wiesengeschichte mit bem beliebten mondänen Einschlag. Eine fupplerische Wutter, eine zartbe faitete Tochter, ein reicher, ein armer Verlobter, Fürsten , Attachés, ff. Umgebung. Man reift in Italien und an der Riveria herum und erfüllt den 3wed des Filmes an einigen schönen Stellen. ha Mara ist die Tochter, die Ritty heißt und zwischen den Männern ein freudloses Dasein verbringt die Sache zum Sterben langweilig wird. Trotz der schönen Reise herrschen die Atelleraufnahmen in diesem Dugendfilm vor, der extra für die sommerliche Filmspielzeit geschaffen zu sein scheint.
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Geschäftliche Mitteilungen.
Ein Preisabbau, wie ihn Berlin noch nicht gefchen hat. Die Firma M. Riethmüller das Haus der Tuche in Berlin C. 2, Moltenmarkt 15, bringt ab Dienstag( 3. Feiertag) früh 9 Uhr Stoffe für Herren- und Damenbekleidung zu so außerordentlich billigen Preisen zum Verkauf, daß man mit vollem Recht behaupten tann, ein weiterer Preisabbau ist nicht denkbar. Nähere Einzelheiten fagt das Inserat in der heutigen Nummer.
Die große Möbelfabrit Albert Gleiser Att.- Ges., Berlin , am Alexanderplag, Alexanderstr. 42, ist jest wieder in der Lage, Möbeleinrichtungen zu Bedingungen und Preisen wie im Frieden anzubieten, so daß jedermann wieder Die langjährig bestehende renommierte Firma Anschaffungen machen kann. garantiert für die erstklassige Beschaffenheit ihrer Erzeugnisse und steht jedem mit fachmännischer Beratung zur Verfügung. Siehe heutige Anzeige.
Saalbau Friedrichshain, früher Brauerei Friedrichshain, ist wohl der schönste Naturgarten Berlins und wird am 1. Pfingstfeiertag von nachmittag ab durch einen Bolfstag zu dem billigen Preis von 50 Pf. eröffnet. Geboten werden die größten Spezialitäten und Promenadentonzerte zweier Kapellen, außerdem Freilicht- Rino. Ferner an allen beiden Feiertagen Frühkonzerte, bei un günstiger Bitterung im Riefensaal. Inserat in diefer Nummer.)
Raffee kann gefocht werden.( Eiche
Briefkasten der Redaktion.
Amtmann. 1. Nein. 2. Nach den großen Sommerferien. Näheres wird noch bekanntgegeben.
Koch& Leeland
bringen die feinsten Aachener Fabrikate
Herren- Stoffe„ Kammgarne 15.- 20.
Mtr.
das Beste im Tragen.. Damen- Stoffe.1.30 breit
Gabardine, Rips, Tuche.... Mtr.
6.- 8.
Sertraudtenstr. 20/21 gegenüber
Petrikirche.
RUSO- ZIGARETTEN IN ALLER MUND
Drei Mischungen aus edlen Orienttabaken
Ruso Rund m. Gold u. o. M. 2 Pf. Ruso Gold 22 Pf. Ruso Kork 3 Pf. /
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