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ATS

Selbstverwaltung der Gemeinden eingreifen wollte. Wenn die Re- fofort. Lorenz hegte nicht den geringsten Verdacht, umsoweniger, gierung in ihren Ergänzungen zu den Ausführungsbestimmungen zur Personalabbauverordnung den Wünschen des Ausschusses Rech­nung trägt und sie wird das tun-, fo fönnte eine verständige Aufsichtsbehörde, die sich nicht ebenfalls von politischen Gesichts­punkten leiten läßt, bei einer evtl. Wiederbesehung der Stelle des Stadtschulrates gar nicht anders, als die Wiedereinberufung Paulsens verlangen und die Wünsche der Streber nach der Stelle unerfüllt lassen und durchkreuzen.

Aber abgesehen hiervon bleibt es eine Ungeheuerlichkeit, die Stadtgemeinde Berlin   ihres hauptamtlichen Leiters des Schulwesens zu berauben. In der ganzen Welt dürfte eine solche Maßnahme einzig dastehen.

Die Berliner   Haushaltsberatung.

Im Städtischen Haushaltsausschuß geht die Beratung des diesjährigen Etats zu Ende. In der gestrigen Sigung legte der Kämmerer den Nachtragsetat vor, aus dem immerhin ein relativ erfreuliches Bild des augenblicklichen Standes der Groß­Berliner Finanzen hervorgeht. Gegenüber den im Februar dieses Jahres aufgestellten Boranschlägen der Steuererträgniffe ergibt sich bei einer ganzen Reihe von Steuern eine nicht unbedeutende Er= höhung. Gegenüber diesen ersten Schäzungen schneiden mit einem Mehr ab die Einkommensteuern mit rund 12,5 Millio­nen, die Grundsteuer 8,25 Millionen, Gewerbesteuer mit 9,6 Millionen, die Bergnügungssteuer mit 7 Millionen( das Doppelte des geschäzten Ertrages), die Getränkesteuern mit 3,7 Millionen und die neu eingeführte Wertzuwachssteuer mit 5,5 Millionen. Alles in allem werden gegenüber dem ersten Etatsentwurf aus Steuermehrerträgen und aus der Hauszinssteuer rund 66 Millionen erwartet. Berlin   ist danach in der an­genehmen Lage, die Erhöhung der Beamtengehälter ohne neue Steuererhöhungen vorzunehmen. Das noch verbleibende Defizit von rund 6 Millionen läßt sich auf andere Weise decken. Auch der Käm­merer mußte den Ausführungen unserer Genossen im Haushaltaus­schuß zustimmen, die darauf hinwiesen, daß in der im Verhältnis zu anderen Gemeinden nicht ungünstigen Finanzlage Berlins   der un­geheure finanzielle Vorteil der Einheitsgemeinde zum Ausdruck kommt. Es ist fein Zweifel daß diese finanzielle Ueberlegenheit Berlins   sich bei einem Anhalten stabiler Währungs­verhältnisse noch ganz anders als bisher auswirken muß und daß erst im Laufe der Jahre der Segen der großen Einheitsgemeinde gegen= über der fommunalen Zersplitterung der Borkriegszeit sinnfällig werden wird.

Maßnahmen für das notleidende Handwerk." Der zweite Rahardt- Prozek.

Vor dem Erweiterten Schöffengericht Berlin- Mitte begann gestern früh der zweite Prozeß gegen den früheren Präsidenten der Berliner  Handwerkskammer  , Ehrenobermeister Karl Rahardt und Genossen. Da die Verhandlung etwa 6 Wochen dauern wird, sind ein Hilfs­richter und zwei Hilfsschöffen hinzugezogen worden, um einer Ver­tagung durch Erkrankung eines Mitgliedes des Gerichtshofes vor­zubeugen. In der Hauptsache handelt es sich bei diesem umfang reichen Prozeßverfahren um Vorgänge, die sich in Danzig  abgespielt haben.

als er jetzt auch noch den Neffen fagen hörte: Na ja, dann fanns du ja mit dem Auto vorkommen und die Kränze gleich mitnehmen." Der junge Mann ließ sich dann in der Küche ein Glas Wasser geben, begab sich hierauf in ein Zimmer, in dem er sich wohl eine Stunde aufhielt und vertausch te feine etwas schäbige Kleidung mit einem neuen Anzuge aus dem Bestande der Familie. In dieser neuen Kleidung ging er jetzt mit dem Bemerken fort, daß er etwas früh stücken müsse. Als er nach einiger Zeit wiederkam, erzählte er Lorenz, daß er in einem benachbarten Lokal gefrühstückt habe und bat ihn, ihm einen Hundertrentenmartschein zu wechseln, weil man ihm in diesem Lokal nicht habe wechseln können. Lorenz suchte alles zusammen, was er bei sich hatte und gab es dem Neffen. Es waren 93 Rentenmart. Der Neffe steckte sie ein, vergaß" aber, dafür den Hundertmarkschein auszuhändigen. Lorenz dachte sich dabei nichts und nahm an, daß er das Geld später bekommen werde. Der Neffe ging nun wieder weg und fam nicht wieder. Als die Familie später vem Friedhof zurückkehrte, entdeckte sie, daß der falsche Neffe nicht nur den Hüter der Wohnung betrogen, sondern auch noch bares Geld und Schmucksachen aller Art gestohlen hatte, Lorenz beschrieb nun den Schwindler und Dieb, und da erinnerte sich ein Sohn des Berstorbenen, daß derselbe Mann nach dem Tode des Baters bei ihm in seinem Bureau in der Potsdamer Straße  

Un unsere Postbezieher

D

ie einlaufenden Befchwerden von Doft­beziehern veranlaffen uns zu der Bitte, beim Ausbleiben der Zeitung zuerit eine fchriftliche Befchwerde beim Vorfteher des Beftellamtes einzureichen. Sollte diefer Weg erfolglos fein, ift fofort dem Verlag Nachricht zu geben. Wir bitten, den vor 0 bingefchriebenen Weg einzuhalten.

Vorwärts- Verlag 6. m. b. 5.

gewesen wa: und auf seine Bitte von ihm den Auftrag erhalten hatte bei zwei Zeitungen die Todesanzeige zu besorgen. So hatte darauf seinen Blaz aufgebaut und die Ausführung vorbereitet. der Gauner Tag urd Stunde der Beerdigung zeitig erfahren und Zurüdgefaffen hat er fein abgetragenes Jadett mit dem Bande des Zurückgelassen hat er sein abgetragenes Jackett mit dem Bande des Eifernen Kreuzes, eine dunkle Hose und Weste, einen weißen Kragen, eine Krawatte und braune halbe Schnürschuhe. Mitteilungen, die helfen können, den Gauner zu ermitteln und festzunehmen, nimmt Kriminalkommissar Busch, Dienststelle BI 20 im Polizeipräsidium entgegen.

Die Treptower Laubengärten sollen verschwinden!

Bor einigen Tagen fonnte man in einigen Berliner   Blättern die Nachricht lesen, daß die Bautätigkeit im Bezirk Treptow   be­lebt werben foll. Und zwar sollen an der neuen Rrugallee und Partstraße in Treptow   fowie auch an der Hoffmann straße und weiteren Straßenzügen Billen errichtet werden. Die Stadt Berlin   ist Eigentümerin des Bodens, der teilweise seit mehr als 20 Jahren fleingärterisch ausgenuht wird. Jezt will der Ma giftrat dazu übergehen, dieses Gelände zu räumen, d. h. die Klein­gärtner sollen ihre jahrzehntelang intensiv bearbeitete Barzelle ver laffen, um zufünftigen Billenbefizern Platz zu machen. Das ist im vorliegenden Fall für die Kleingärtner, die davon betroffen werden sollen, um so trauriger, da der Magistrat Berlin   seit fünf Jahren bei jeder Gelegenheit erzählt, daß dieses Land Dauertlein­gartenland werden foll.

Die Folgen der Teuerung.

Der Ernährungszustand der Schulfinder in Stadt und Land. ministerialrat Dr. König eine längere Arbeit über die Beein­In der neuesten Nummer der Bolkswohlfahrt" veröffentlicht

flussung des Gesundheitszustandes in Preußen durch die Teuerung im zweiten Halbjahr 1923. Aus seinen Ausführungen, die die Folgeit der Teuerung in ihren Wirkungen auf Schulkinder, Jugendliche und Erwachsene untersucht, gibt der Amtliche Preußische Pressedienst zu­nächst einige Angaben über den Gesundheitszustand der Schula

Pinder wieder:

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Durch den Nahrungsmangel des letzten Jahres wurden besonders hart die Altersflaffen zwischen 6 und 9 Jahren be­troffen, die, in der Kriegszeit geboren, zum zweitenmal Hungerzeiten durchmachen mußten. Als Folgeerscheinungen dieser Entbehrungen, die durch die ständige Aufsicht der Schulärzte einwandfrei festge­stellt werden konnten, waren insbesondere Unterernährung, vei­minderte Körperlänge und unternormales Gewicht festzustellen. Hier­bei zeigten die Knaben schlechtere Befunde als die Mädchen. Bon 30 033 Schulkindern, die schulärztlich untersucht wurden und über die Berichte vorliegen, waren nur 32 Proz. befriedigend, 45 Proz mangelhaft und 23 Proz. sehr schlecht ernährt. Im Durchschnitt ist bie Hälfte unserer Schuljugend unterernährt, in manchen Orten, nämlich in Großstädten und Industriezentren, in noch höherem Maße, häufig bis zu 80 Proz. Auch in den länd= lichen Bezirken, insbesondere in der Nähe der Großstädte, ließ der Ernährungszustand der Schulkinder nach, was zum Teil auf Auj­fäufer aus den benachbarten Großstädten, zum Teil darauf zurüd­zuführen ist, daß viele Landwirte ihre vollwertigen Nahrungsmittel verkauften und ihren Kindern Kunstprodukte( Margarine, Marme lade) vorfehten. Als Folgeerscheinungen der minderwertigen Er­nährung wird eine Zunahme der englischen Krankheit berichtet; über das Anwachsen der Strofulofe und Tuberkulose ist in allen Berichten die Rede. In Wernigerode   fand man in der Mittelschule bei 128 von 182 Mädchen, in der Serta des Gymnasiums von 32 Schülern bei 15 und in der Volksschule bei 21 Mädchen von 38 positive Reaktion. Nicht nur der förperliche, sondern auch der geistige Kräfte zustand und die Beschaffenheit des Nerven instems der Schüler wurde durch die Ernährungsschwierigfelten ungünstig beeinflußt. Bei vielen Kindern stellte sich in erhöhtem Maße nervöse Erregbarkeit ein; Aufmerksamkeit und Merffähigkeit waren herabgefeßt; bei vielen zeigten sich unüberwindliche Schlaf­sucht, nervöse Uebelkeit und Erbrechen, Ohnmachten, Schwinder­anfälle und nervöse Erschöpfungszustände. Auch herabgesetzte Seh­leistung wurde gemeldet und auf Ernährungsmangel zurüdgeführt.

Der Grüne ohne T

Rürzlich spielten vor dem Hause Stolpische Straße 12 auf der Seite des Arnimplages einige Schulkinder im Alter von 10 bis 14 Jahren lustige Rätsel- und Laufspiel: Der Mann ohne.. weiter has beratenden Kinder jahen nun einen Schuppmann fommen und erhielten dadurch eine neue Anregung für ihr Rätsel­der Frage: Der Grüne ohne T. spiel. Schnell wandten sie sich an ihre mitspielenden Kameraden mit " Diese fahen sich gegenseitig erstaunt an und fannen nach, aber sie fonnten die Lösung nicht finden. ,, Was, der Grüne ohne T...", rief nun ganz verwundert ein Bierzehnjähriger aus, was soll das sein? Aber schnell sollte er die Aufklärung haben. Der Schupobeamte, der einige Schritte an den Kindern vorüber war, drehte sich um und rief im tiefgetränkten Leberwursttone: ,, Komm mal her, was fälltir ein, was?" Er schrieb den Jungen auf, der wie aus den Wohen gefallen war, und indem er drohend die kräftige Schuhmannsfauft erhob, entfernte er sich mit den Worten: ,, Das werde ich Dir anftreichen!" Was der Grüne ihm nun anstreichen will, wird uns allen wohl ein Rätsel bleiben. Als der Beamte ungefähr zehn Schritte gegangen war, blieb er stehen und fah noch eine Weile herausfordernd zu den Kindern, wohl in der Meinung, daß nochmals einen Grünen" Frage" gestellt würde und um dann womöglich den Jungen gefesselt zur Bache bringen zu fönnen.

Des Rätsels Lösung? Der Grüne ohne T. im Spiel ist der Grüne ohne Tschato. Und die Moral von der Geschicht'? Spiel niemals mit der Schupo nicht.

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Zwei neue Aufobuslinien. Der Polizeipräsident hat der A11g. Berliner   Omnibus A. G. die Erlaubnis erteilt, die vor und nach dem Kriege von dem Kraftwagenverkehr Marken betrie­benen Kraftomnibuslinien Wannsee Bahnhof- Wannsee Wilhelmplak sowie die Kraftomnibuslinie ma riendorf, Chaussee­der erstgenannten Linie durchlaufen von Wannsee Wilhelmsplay aus die Schäferstraße, die Chauffeestraße und die Königstraße bis zum Bahnhof Wannsee  . Die Wagen der zweiten Linie gehen durch die Chausseestraße und Lichtenrader   Chauffee in Mariendorf  , ferner durch die Berliner Straße, Dorfstraße, Golzstraße und Bahnhof­straße in Lichtenrade  .

Natürlich hat sich der gesamten Kleingärtnerschaft Berlins   eine große Erregung bemächtigt. Sie muß ihre Rechte wahren und hat zu heute, Dienstag, den 17. Juni, abends 7 Uhr, im Bartstraße, Ede Dorfstraße- Lichtenrade in Betrieb zu sehen. Die Wagen chloß Treptow  , Barfftr. 1 bei Richter, eine öffentliche Protestverfammlung einberufen, zu der die maßgebenden Behörden und die einzelnen Stadtverordnetenfrat. tionen geladen worden sind.

Kommunisten und Polizei.hal sit

Angeklagt sind 1. Ehrenobermeister Karl Rahardt, 2. dessen Sohn, der Kaufmann Erich Rahardt, 3. der Kaufmann Karl Römer, 4. der Kaufmann Albert Rost, 5. der Kaufmann Emil Sahmel und 6. der Handelskammersekretär Dstar Hoff= mann, der auch schon zu den Angeklagten des ersten Prozesses ge= hört hat. Die Angeklagten Rahardt, Vater und Sohn, befinden sich feit Jahr und Tag zunächst in Untersuchungshaft und jezt in Straf bajt. Der Angeklagte Paul Römer ist nach Spanien   geflichtet, worauf sämtliche anderen Angeklagten auf Anordnung des Gerichts ebenfalls in Haft genommen worden sind. Zu der Verhandlung sind etwa 80 3eugen und Sachperftandige geladen. Es handelt sich bei dem zur Anflage stehenden Fall in der Hauptsache um Borgänge und Schiebungen bei der Auflösung der Reichswerft, der Gewehrfabrik und des Pionier partes sowie anderer Heeresgüter in Danzig  . An­fang 1919 hatte der Reichsfistus beschlossen, die in Danzig   vorhande nen Heeres- und Marinegüter zu verkaufen. Der Verkauf sollte durch Privatgesellschaften besorgt werden und es hatte sich in Berlin  ein Verwaltungstonzern gebildet, der auch die Heeresgüter des deut­ schen   Heeres erwerben sollte. Diese Gesellschaften arbeiteten als Treuhänder. Karl Rahardt trat bei den Käufen als Bevollmächtig­ter der Hauptstelle für gemeinschaftliche Handwerkslieferungen auf. Da er in Handwerkstreifen großes Vertrauen besaß, war er in der Lage, über große, von dem Handwerk aufgebrachte Mittel jederzeit ziemlich uneingeschränkt zu verfügen. Karl Rahardt wird nun von der Anklage beschuldigt, unter der Vorspiegelung, daß es sich um Maßnahmen für das notleidende Handwert" handele, die Danziger Heeresbestände erworben zu haben, die aber einem Privattonzern, hinter dem sein Sohn Erich stand, zugeführt wurden. Hierin wurden die Mittel der Handwerts­fammer und der Hauptstelle in Anspruch genommen. Die Anklage behauptet weiter, daß die Handwerker nichts oder der Form wegen nur verschwindende Mengen erhalten haben und daß er selbst zu Wucherpreisen Privatinteressenten vertauft haben foll. Außerdem wird auch noch ein Teil der Angeklagten, und zwar Erich Rahardt, Erich Römer, Rost und Sahmel, Diebstahl zur Laft gelegt, indem die Anklage behauptet, daß von 10 Waggons mit Mate­rial, die verladen worden seien, nur zwei in Rechnung gefolgte den Beamten mit den Verhafteten, bewarf sie mit Steinen stellt worden sind. In Berlin   hatten die Angeklagten große Ver­faufsstellen mit Lagerräumen eingerichtet. Mit den erzielten Geldern wurden wiederum verschiedene geschäfte gemacht, ohne daß die Handwerksinstitutionen, mit deren Mittel diese Geschäfte eingeleitet worden waren, irgendwie daran beteiligt wurden. So wurden die Brama Best( Branden­burgische Materialverwertungsgesellschaft), die Gesellschaft Sturm­vogel, die Firma Kleemann u. Co. für diefe Zwecke durch Erich Rahardt in Bewegung gefeßt. Vor Eintritt in die Gerichtsverhand Tung lehnte R:-A. Dr. Rötter im Auftrage der beiden Rahardt den Bücherfachverständigen Leben wegen Befangenheit ab. Das Gericht hielt den Sachverständigen nicht für befangen. Es wurden dann die Angeklagten über ihre Personenverhältnisse vernommen. Die Angeklagten bestritten sämtlich ihre Schuld. Die geftrige Sihung wurde durch die eingehende Besprechung des Zustandekommens der Verwertungsgesellschaft und die Organisation, die Arbeitsmethoden und die Kreditverhältnisse der Hauptstelle aus­gefüllt. Die Verhandlungen werden heute fortgesetzt.

Verwertungs=

Der Neffe" des Verstorbenen.

Eine neue Diebesspezialität.

gu einem Zusammenstoß zwischen demonstrierenden Kommu­nisten und Polizeibeamten tam es nach der Meldung einer Korre spondenz, gestern abend im Norden der Stadt. Gegen 9% Uhr bewegte sich ein Zug von dreihundert bis vierhundert Personen über den Nettelbeckplay. An der Ecke der Pantstraße, wurde er von drei Schupobeamten des 41. Reviers aufgelöst. Ein Teil der Berstreuten sammelten sich aber in der Pantstraße wieder und drei Aufwiegler forderten die Menge auf, gefchloffen weiter zu marschieren. Diese drei wurden festgenommen. Ein fleinerer Trupp und versuchte die Festgenommenen zu befreien. Die Beamten erwehrten sich der Angreifer mit ihren Hiebwaffen. Als ein Oberwachtmeister durch mehrere Steinwürfe am Oberschenkel und am Unterleib verlegt wurde, und in schwere Bedrängnis geriet, gab er zwei Schüsse ab, hierauf entflohen die Angreifer und ents famen. Ob jemand von ihnen getroffen worden ist, fonnte nicht festgestellt werden.

Eine Friedhofsplünderin.

Konjumgenoffenfchafts- Generalversammlungsvertreter! Diens­tag, den 17. Juni, abends Uhr, in den Musiker- Festfälen, Berlin  , Kaiser- Wilhelm- Straße 31, Generalversammlung mit wichtiger Tagesordnung. Erscheinen aller SPD.  - Vertreter erforderlich.

Berloren hat ein Hauskassierer des Deutschen Metallarbeiterverbandes eine Martentasche mit Beitragsmarken und 54 m. bares Geld. Da der Genosse für den Berlust haftbar ist, wird ersucht, die Gegenstände an den Genossen Cobien, Lichtenberg  , Snorrpromenade 4, gegen Unkostenvergütung

zurüdzuliefern.

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Die Ortsgruppe Berlin   des Deuschen Republikanischen Reichsbundes hält am Mittwoch, den 18. d. Mis., abends 7, Uhr, im Bürgersaal des Berliner  Rathauses Eingang Königstraße eine große öffentliche Ber sammlung ab, an der die ehemalige Reichstagsabgeordnete Genoffin Adele. Schreiber und Chefredakteur Georg Bernhardt sprechen werden Gen. Adele Schreiber   war über 4 Monate in Amerifa und hat dort 65 Bor­träge gehalten. Auf Grund ihrer Beziehungen ist es ihr gelungen, sebr oft in ausgesprochen anglo- amerikanischen Kreisen Vorträge über Deutschland  und die deutsche   Demokratische   Republit zu halten, die nicht ohne Eindruc auf diese Streise geblieben find. Chefredakteur Georg Bernhardt war eben­falls längere Beit in Amerika   und hat dort in vielen Städten in großen Bersammlungen gesprochen. Er wird auf Grund seiner großen Kenntnisse der außenpolitischen Berhältnisse ein wahrheitsgetreues Bild der Einstellung des Amerikaners zu Deutschland   entrollen.

Auf dem St. Golgatha Fried hof wurde eine Frau be­obachtet, die fich an den verschiedenen Gräbern zu schaffen machte. Mit einer kleinen bandschaufel entfernte sie die schönsten Topf pflanzen auf den Grabhügeln und nahm sie in einem fleinen! Handforb mit. Der Inspektor nahm sie fest und in seiner Gegen­für ungefähr 40 m. gestohlen. Dann wurde sie zur Polizei ge­wart mußte sie alle Pflanzen wieder herausgeben. Sie hat davon schon im tracht. Hier wurde fie als eine schon 7mal wegen ähnlicher Bergehen G vorbestrafte Frau Sperber aus der Ererzierstr. 11 erkannt. Die von den Gräben gestohlenen Pflanzen pflegte sie zu Hause und vers Baufte sie dann vor anderen Friedhöfen.

Das Rundfunkprogramm. Dienstag, den 17. Juni.

5.30-7 Uhr:

aut

Einen unerhörten Streich spielte ein sogenannter Beerdigungs­dieb" der Familie des Fabrikanten Krojante am Kurfürsten- Tageseinteilung. Vormittags 10 Uhr: Nachrichtendienst. Be­damm 48-49. Er beschäftigt seit einigen Tagen die Kriminalpolizei, kanntgabe der Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel ohne daß es bisher gelungen ist, den Täter zu ermitteln. in der Zentralmarkthalle. Nachm. 12.15 Uhr: Vorbörse. Nachm. 12.55 Uhr: Uebermittelung des Zeitzeichens. Der Fabrikant Krojante starb ver Pfingsten und wurde am Nachm. 1.05. Uhr: Dienstag vergangener Woche in Weißensee beerdigt. Um nicht die Nachrichtendienst. Nachm. 2.15 Uhr: Börsenbericht. Wohnung ohne Aufsicht zu lassen, bestellten die Angehörigen, als fie 7.30 Uhr: Vortrag des Szafranski: Haus und Küche der Ameri­Berliner Funkkapelle( Unterhaltungsmusik). sich vormittags nach dem Friedhof begaben, einen Diener Paul kanerin 8 Uhr: Vortrag des Herrn Röthenmeyer, Leiter der Lorenz und vertrauten ihm die Obhut der Wohnung an. Gegen volkswirtschaftlichen Abteilung der Technischen Nothilfe: Was 11 Uhr klingelte es. Lorenz öffnete, und es stellte sich ihm ein leistet die Technische Nothilfe für Volk und Staat 9-11 Uhr: junger Mann als Neffe des Verstorbenen vor. Der Orchesterabend. Dirigent: Otto Urack  , fr. Kapellmeister an der Besucher erklärte, er sei von der Familie beauftragt worden, die Berliner Staatsoper. 1. Ouverture Meeresstille und glückliche Kränze, die etwa nachträglich noch eingehen sollten, abzunehmen. C- moll- Sinfonie, von Brahms  . 3. Les Préludes, von Liszt  . 4. Ouver­Fahrt", von Mendelssohn- Bartholdy  . 2. Langsamer Satz aus der Lorenz, der die Familienverhältnisse und die Verwandtschaft nicht ture Wenn ich König wär", von Adam. tannte ließ den jungen Mann, ahnungslos ein und unterhielt sich Luigini. 6. Kaiserwalzer  , von J. Strauß  . 7. Ouverture Fleder­ 5  . Ballett Egyption, von mit ihnt. Als nun der Fernsprecher anschlug, bat er ihn, gleichmaus, von J. Strauß. Mitwirkende: Mitglieder des Philharmoni felbit heranzugehen. Das tat dann der vermeintliche Neffe auch schen Orchesters.

Parteigenossen! Leider haben eine ganze Anzahl Abteilungen Groß- Berliner Parteinachrichten. in der Vorbereitung der Elternbeiratswahlen völlig verjagt, so daß an vielen Schulen keine Listen eingereicht werden konnten, obwohl es bei einigem guten Willen und Aufwendung einiger Mühe möglich gewesen wäre, fast überall Listen aufzustellen. Noch ist es Zeit, den durch diese laue, fahrlässige Haltung verursachten Schaden wettzumachen, wenn wenigstens an den Schulen, an denen eine Lifte Schulaufbau" eingereicht ist, alle Kräfte eingefezt werden, um eine große Mehrheit bei der Wahl zu erreichen! Ein Sieg der Christlich  - Unpolitischen ist für uns politisch eine Niederlage. Denkt baran! Werbt und arbeitet für den Sieg der Liste: Schulaufbau! Achtung, Abteilungsmietervertreter! Donnerstag, ben 19. Juni, 8 Uhr, Bersammlung in der Juristischen   Sprechstunde, Linden­ftraße 3. Genoffe Dzient spricht über: Unsere Forderungen und die Partei." Alle Abteilungen müssen vertreten sein. Die in Betracht kommen den Genoffen sind einzuladen. 91. Abt. Neukölln. Ant Dienstag, den 17. Juni, Funktionärkonferenz bei Mischke, Münchener Str. 23.

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Kreismitgliederversammlungen am Mittwoch, den 18. Juni: 6. Kreis Kreuzberg  . Elternbeiratsobleute, die noch nicht im Befih der Hand­zettel sind, holen sich dieselben vom Genossen D. Miller, Mittenwalder Str. 16, ab. Die 41. Abt.   wird ersucht, ihre Flugblätter von Wolf, Gräfes Straße 26, abzuholen. Achtung, Eltern, 42. Abt. Mittwoch, den 18. Juni, abends 7% Uhr, öffentliche Elternversammlung der 60., 236., 217. und 28. Gemeindeschule in der Aula, Bergmannstr. 60/65. Thema: Die Eltern­beiratswahlen und deren Bedeutung für die Kinder." Ref.: Lehrer Mäde. 7% Uhr bei Rabe, Fichteftr. 29. Tagesordnung: Berichterstattung vom Parteitag." Ref.: Gen. Schweifarbt.. Disfusion."

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