Nr. 78.
Lokales.
Dienstag, den 2. April 1895.
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12. Jahrg.
ringern und behält mehr für die Kirchen übrig. Auf diese daher gegen den Umstura, der ihnen droht und der natürlich Weise unterstützt die städtische Verwaltung selbst dann, wenn die zehn gegen eins gewettet, von der Sozialdemokratie ausgeht. Pflegerinnen nicht innere Mission am Krankenbette treiben Bei all ihrer Raserei haben die Zunftzöpfe sich aber doch noch Das war eine Wallfahrt! Hunderttausende zogen aus, sollten, dennoch indirekt die Kirchengemeinden, nachdem sie, soviel Bauernschlauheit erhalten, um den Werth der Arbeiter um ihre freudige Verehrung darzubringen dem großen herrlichen erschreckt durch die ins Ungemessene wachsende, auf die alte stimme zu erkennen. Durch ein ehrliches Urtheil der Arbeiter, Geist, den die Menschen noch verehren werden in Jahrtausenden Konsistorialordnung von 1573 sich stützende Begehrlichkeit der das wissen die Tölpel gleichfalls, tommen sie und ihre Ausund Jahrmillionen. Den großen Geist, der Deutschland und die Gemeinden, sich entschlossen hat, wenigstens mit direkten beutung aber gar schlimm weg. Es muß daher eine Fälschung übrigen Länder der Erde den Stempel seines Genius aufdrückt Unterstützungen zur Beseitigung der Kirchennoth" künftig nicht der unter den Ausgebeuteten herrschenden Meinung versucht und die Menschheit mit neuem Leben erfüllt. Hunderttausende mehr so schnell bei der Hand zu sein. zogen aus, um dem großen herrlichen Geist zu huldigen, frische werden, man muß den gefeßgebenden Körperschaften mit Stroh Kraft zu athmen aus seinem Odem, fich zu erquicken Etwas von der treuen Pflichterfüllung des Arbeiters. männern dienen tönnen, die laut schreien: Ja wir wollen uns und zu fonnen im Strahl seiner Augen hundert. Der Lohn für tüchtige und treue Pflichterfüllung bleibt dem mit Bergnügen von unseren Brodherren" die Schwindsucht an tausende Bogen geftern aus Berlin allein aus, um braven Arbeiter wohl und sicher aufgehoben und nur giftige den Hals schinden lassen, wir wollen die Freiheit unbeschränkter ihn zu begrüßen, den Geift des Frühlings, der Verhegung fann behaupten, daß das Wort von der Zitrone, die Ausbeutung. Diesem Zweck soll die am Donnerstag tagende wiedergekommen ist, die Welt zu beglücken und zu ver- man wegwirft, nachdem sie ausgepreßt worden, auf das Ver- Versammlung dienen und daher enthalten die von den Meistern jüngen. Blos aus dem sechsten Berliner Wahlkreis waren es hältniß des Unternehmers zum Arbeiter zutrifft. In diesem an die Gesellen ausgegebenen Erlaubnißscheine zum Besuch mehr, die im Grunewald dem lebenspendenden Frühling ihre Jargon heucheln noch oft genug die Vertreter der absterbenden der Versammlung den kategorischen Bermerk: Sozial Huldigung darbrachten, als zusammen aus ganz Deutschland in Gesellschaftsordnung. demokraten haben teinen Zutritt." Ob sie aber den Sachsenwald gewallfahrtet sind, um am Allerwelts- In der Knopffabrit von Lenschow u. Markert in nicht doch kommen? Narrentag den Bauchtanz der Sklaven vor dem zerschmetterten" Stralau ist der Meister E. Burau am 1. April d. J. entlassen Im Viktoriapark müssen die Wächter arg geplagte Leute und gnädig zusammengeflickten Gözenbild auszuführen, das von worden, nachdem er ſeit 1867 volle 28 Jahre hindurch sich für sein. Seit langer Zeit lagern in dem Graben, ber zur Sommersvorn aussieht, wie das goldene Kalb und von hinten wie der seine Unternehmer in treuer Pflichterfüllung geopfert hat. Wesent- zeit als Goldfischteich seinen Daseinszweck erfüllt, in idyllischer blutbeschmierte Moloch. lich der Intelligenz des nun entlassenen Meisters ist es nach Ruhe und Schönheit ein paar alte Stiefeletten. Vielleicht darf Und die dem Frühling ihre Huldigung darbrachten, fühlen Ansicht der Arbeiter zuzuschreiben, daß die Fabritate der Firma man hoffen, daß nach dem nationalen Ehrentag des 1. April sich gekräftigt und gehoben an Leib und Seele, und schauen mit zur Zeit nicht nur in Deutschland , sondern auch weithin im diese schimmeligen Schuhreste ihren ästhetischen Zweck erfüllt leitsvoll herab auf den fätulären Kazenjammer der aus dem Auslande des besten Rufes genießen. Der Ruf der Firma unter haben und wenigstens einer der jüngeren Partwächter den Sachfenwald heimkehrenden Pilger. Strafe muß sein. Doch der Arbeiterschaft ergiebt sich zur Genüge aus der Ent- Wagemuth befißt, in diesen Schlund zu tauchen. Die Spazier wünschen wir sie nicht gar zu grausam. Denn die meisten der lassung des Meisters und der Art, wie diese vor sich ging: Wir gänger werden faum begehren zu schauen, was der Graben en t Ritter vom grauen Elend sind in den Rummel hineingekommen, müssen uns einschränken", so hieß es, und jüngere Kräfte anschaffen, hüllt mit Grauen. ohne zu wissen wie.- die billiger arbeiten; Ihnen ist nicht wohl, wenn Sie nicht lauter Leute um sich sehen, denen der Schimmel auf dem Das unter dem Namen ,, Ausstellungspark" bekannte, der Entlassungsmaßregel umgehängt wurde. stopfe wa ch ft." So lautete ungefähr die Begründung, die in der Hasenhaide belegene Terrain ist vom Militärfiskus an ein Konfortium für 3 Millionen Mark verkauft worden.
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Der Fall ist in der Fabrik übrigens nicht vereinzelt. Jm vorigen Jahre entließ die Firma drei Arbeiter, deren jeder über 20 Jahre bei ihr beschäftigt war, und für die nächste Zeit befürchten die noch vorhandenen Schimmelföpfe", daß auch sie von dem Loose betroffen werden, das jedem alten Arbeiter nach den ehernen Gesetzen zukommt, durch die die göttliche Weltordnung ich bis zum unvermeidlichen Zusammenbruch noch in den frachenden Fugen hält.
wird.
Einzig die Arbeiter, die immer und überall für den Ausbau ihrer Organisation eintreten, und somit der Gesammtheit gegenüber in allen Lagen Treue bewahren, können wirklich pflicht bewußt genannt werden.
sind gegenwärtig eifrig an der Arbeit, den glücklichen Berlinern Ein Steuerfuriofum. Die Sendboten der Steuerbehörden die Einschäßungen für das neue Steuerjahr zu überbringen. Durch eine derartige Steuerveranlagung wurde nun, wie uns von betreffender Seite mitgetheilt wird, aufs höchfte überraschteine fünfzehnjährige Schülerin einer höheren Töchterschule, welche bei ihren Eltern in der Barnimstraße wohnt und naturgemäß feinerlei Einkommen hat. Dieselbe wurde als Näherin mit einem Einkommen von 600-900 M. zur Kommunalsteuer veranlagt. Da es sich hier keineswegs um einen vorzeitigen Aprilscherz handelt, so hat offenbar ihr Uebereifer der Steuerbehörde einen fatalen Streich gespielt.
pro Sektoliter um 50 Pf. erhöhen wird, ist jetzt auch das Böhmische Brauhaus und eine Weißbierbrauerei diesem Beispiele gefolgt, indem das erstere einen Aufschlag von 40 Pf. und die lettere einen solchen von 50 Pf. pro Hektoliter eintreten laffen wird. Für das Flaschenbier besteht der Preiszuschlag darin, daß bei einer Entnahme von 3 Mart je eine Flasche weniger als bisber verabfolgt wird.
Berliner Zweigverein von der städtischen Verwaltung eine Beihilfe Der Evangelisch- Kirchliche Hilfsverein hat für seinen von 6000 M. zur Unterhaltung seiner Pflegestationen für häusliche Krankenpflege erbeten und von der legten Stadtverordneten Versammlung, trotz des ablehnenden Standpunktes des Etats: ausschusses, nach sehr warmer Befürwortung durch den Magistrat bewilligt erhalten. Stadtrath Namslan bemühte fich, nach zuweisen, daß die Pflegerinnen ihre Thätigkeit nach feiner Seite hin zu Nebenzwecken mißbranchen, und Stadtv. Sachs II glaubte ihm darin sekundiren zu müssen. Hinterher gab noch der Ober: bürgermeister Belle die ganz bestimmte Versicherung ab, daß es Es soll der Firma tein besonderer Vorwurf aus dieser sich hierbei nicht um Muckerei, sondern nur um werkthätige Maßregel gemacht werden. Mit allem Gerede von Rohheit und Nächstenliebe handle. Das kann wohl nicht stimmen, wenigstens Herzlosigkeit lockt man an fich auch keinen Hund hinter dem wäre es sehr sonderbar bei einem Verein, der ausdrücklich das Ofen hervor. Wenn Vorwürfe am Blaze sind, so haben sie Wort„ tirchlich" in seinen Titel aufgenommen hat. Schon das deutet darauf hin, daß der Verein seinen Hauptzweck in der vorweg die Arbeiter zu treffen, die ihrer Pflicht dem UnterDie Abwälzung der Biersteuer seitens der Braue Förderung der Kirche erblickt und jede andere Thätigkeit, die nehmerthum gegenüber nicht nach gekommen sind. Diese Pflicht, die jeder gewissenhafte und ordnungsliebende reien auf die Abnehmer nimmt in den Ortschaften der Umer etwa noch daneben betreiben will, diesem Hauptzweck unter- Arbeiter zu erfüllen hat, besteht im Anschluß an die gegend, wo die Steuer vom 1. April ab in fraft tritt, ihren zuordnen gedenkt. Im übrigen wird in dem nach offiziellen Organisation und in deren Ausbau zu einer Macht, die Fortgang. Nachdem bereits die Schultheißbrauerei ihren Kunden Angaben zusammengestellten Führer durch das kirchliche Berlin von dem nur durch die Furcht in seinen Ausbeutungsgelüften zu mitgetheilt hat, daß sie von diesem Zeitpunkt ab den Bierpreis und seine Wohlthätigkeits- Anstalten" direkt die pekuniäre Unter bändigendem Unternehmerthum nach drücklich respektirt und seine Wohlthätigkeits- Anstalten" direkt die petuniäre Unter ftübung der bestehenden Stadtmissions- und ähnlicher Vereine innerhalb der evangelischen Landeskirche als 3weck des Vereins" bezeichnet, und vom Berliner Zweigverein heißt es, daß er vor zugsweise die religiös fittlichen Nothstände Berlins ins Auge faßt und die diesen entgegenwirkenden Bestrebungen unterstützt". Die Krankenpflege wird hier mit feinem Worte als Zweck erwähnt, muß also jedenfalls ein sehr nebenfächlicher Zweig ber Der dekorative Vortrag ,, Zwei Amerikafahrten" findet Vereinsthätigkeit sein. An anderer Stelle werden dann ollerdings auch die Krankenpflege- Stationen aufgezählt. Ihre Bezirke Die Freiheit unter dem Zunftzopf spiegelt sich gelegent- heute Abend feine legte Aufführung in der Moabiter Urania. Das für die übrigen Wochentage aufgestellte schließen sich bezeichnenderweise!- an die Kirchengemeinden lich einer Versammlung, wieder, welche die Bäckermeister am Der Berliner Zweigverein verwendet auch den größten nächsten Donnerstag, nachmittags 3 Uhr, in den Germania - Sälen Repertoir ist ein sehr abwechselungsreiches. Am Mittwoch trägt Herr Dr. C. Müller über„ Genossenschaftsleben bei Thieren und Theil seiner Einnahmen für die Zwecke der Kirchengemeinden, abhalten wollen. Wie unsere Leser wissen, sind diese Herren Pflanzen" vor; am Donnerstag Herr Dr. F. Körber über Die den geringeren für die Krankenpflege. Jim Jahre 1892 wild geworden, weil seit einiger Zeit davon die Rede ist, daß zum Beispiel nabin er aus den Mitgliedsbeiträgen 19 436 m. der bisher in geradezu bestialischer Raffgier betriebenen Aus Sonne "; am Freitag Herr Dr. P. Schwahn über Die Ente nahm ein, wovon er die Hälfte, 9718 M., dem Ausschuß des„ Evangelisch- beutung ein fleiner Riegel vorgeschoben werden soll. Dünn und stehung der Gebirge"; während am Sonnabend der dekorative Kirchlichen Hilfsvereins" zur Unterstügung der Stadtmiffions- schwach soll gedachter Riegel zwar nur sein, aber bei kaum einem Vortrag" Das Wunderland des amerikanischen Kontinents" bei und ähnlichen Vereine überwies. Von der anderen Hälfte ver- anderen Menschenschlage ist auch der Freiheitsdrang so mächtig wesentlicher szenischer Umgestaltung zum ersten Male wieder ges geben wird. wandte er dann noch 6050 m. für arme Kirchengemeinden entwickelt, wie bei den Bäckermeistern. Und würde die einzige Berlins . Für die Krankenpflege zahlt er nur Buschüsse, soweit vollkommene Freiheit, auf die der Unternehmer überhaupt Werth Das Berliner Aquarium hat aus den russischen Ostseedie Hälfte der Zinsen eines Geschenkes der Kaiserin von legt, nämlich die, den Arbeiter 24 Stunden lang täglich aus- Provinzen mehrere tausend Lachseier erhalten und die geeigneten 50 000 m. nicht ausreicht, die Kosten zu decken. Wenn jetzt die beuten zu dürfen, auch nur auf eine einzige Stunde verriegelt, Vorkehrungen getroffen, damit der Besucher den hochinteressanten Stadt 6000 M. zugiebt, so kann der Verein seinen Zuschuß ver- die Bäckermeister hielten's nicht aus. Mächtig toben sie Entwickelungsprozeß, die Ausbildung und das Ausschlüpfen der so üblich ist, überreich mit Gold bezahlte; und Franz holte auch lieber einen Demokraten, einen Sozialisten, der wählt gegen die Braut heim; eben dies unschuldige Gretchen aus Berlin , König und Vaterland, als einen Freisinnigen? Der Haufirer Deutsches Theater. In einem stillen Erdenwinkel wuchsen das in seiner Herzenseinfalt sich eingeredet hatte, es liebe den erzählt die Szene schluchzend vor Rührung und Be einmal zwei Knaben auf, Franz und Hermann. Franz war gut finsteren Hermann, indeß es doch stets den füßen Franz ge- geisterung und donnernd fiel das Publikum mit ein geartet von Natur und liebte und schäßte seinen Bater, wiewohl liebt hatte. für seinen loyalen Musterjuden und Sozialistentödter und für der nur ein rußiger Dorfschneidermeister war und Zeit seines In diesem frommen Geiste ist das Schauspiel Pastor Brose seinen idealen Franz, der auch im Soldatenrock tapfer freisinnige Lebens arm im Geiste blieb. Hermann's Seele war fündhaft, von Arronge abgefaßt, und grob und grell ausgeführt in Farbe bekennt, und für seinen geliebten L'Arronge, dem Dichter trotzdem Hermann der Sohn des verehrungswürdigen Pastors feinen thränenreichen Stimmungen, wie in seinen Schwänken. und Vorkämpfer! War das nicht edel vom enthusiasmirten Brose war, nach dem das neueste Schauspiel von L'Arronge Wenn jemand eine Komödie schreibt, in der er den Segen der Publikum?
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Theater.
über ist ohne Werth und verdient diesen Namen nicht. Ein anderes Pflichtbewußtsein als das seinesgleichen gegen
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Pastor Brose" seinen Titel führt. Hermann war schon früh Beschränkung und der Beschränktheit preift, wenn er geistige Mit dem Publifum ergößten sich auch die Schauspieler am unzufrieden. Er wollte immer hoch hinaus und glaubte nicht Strüppel, stumpfsinnige Naturen mit dem bekannten goldenen Pastor Brofe. Wenn sie den bequemen Weg vor sich haben, recht an irdische und himmlische Autoritäten. Selbst an seinem Herzen als die verehrungswürdigen Gremplare der Spezies fonventionelle Rollen zu spielen, und wenn sie nicht hart sinnen Mutterlein zweifelte er und erkannte bald mit vorwigig flugen Mensch ausgiebt, pflegt die Zunstkritik zu sagen: müssen, wie lebendige Menschen zu gestalten seien, da werden Augen, daß dies Mütterlein wohl ein goldig naives Herz besaß, der Mann hat ein gesundes Volksstück geschrieben. Also hat auch mittelmäßige Schauspieler gern beredt. Also kurz gesagt, daß es aber mit dem Verstand bei ihr zum Erbarmen schwach Herr L'Arronge ein Gesundheit strohendes Volksstück geschrieben, das Deutsche Theater erlebte einen schauspielerischen Triumph. bestellt war. Franz und Hermann, der brave wie der was das höchst respektable Premièrenpublifum am letzten Sonnheimtüdische Knabe, tamen beide nach Berlin , um dort tag im Deutschen Theater durch stürmisches Händeklatschen Das Schillertheater brachte am Sonnabend unter großmit materieller Unterstügung des Pastors Brofe zu studiren. bestätigte. In den Geheimnissen von Paris " von Eugen Sue mächtigem Bathos Wildenbruch's Karolinger" zur Dem Franz, dieweil er fromm war von Gemüth, fonnte die kommt die treffende Anmerkung vor, daß brutale Verbrecher mit Darstellung. Das Stück ist das erste Werk, mit dem sich der Großstadt nichts anhaben, dafür aber fraßen ihre Einflüsse an Vorliebe tugendfam- sentimentale Romane zu lefen lieben. Eine so Dichter vor nunmehr vierzehn Jahren Ruhm und die Quali Hermann's Seele. Hermann wurde ein arger Echalt und Streber. raffinirt gewißte Bersammlung, wie sie sich im Berliner Premièren- fitation zum späteren Hohenzollern - Hofpoeten erwarb. Mobl Wiewohl er der Theologie befliffen war, ergab er sich doch als publikum darstellt, liebt es wiederum, die schlichte Herzens geschliffene Jamben, die von wildwüthenden Helden deklamirt Kandidat der Demagogie. In christlich- sozialen Bersammlungen reinheit, die fromme Genügsamkeit bei niedrigen Verstandeskräften werden geschickt herbeigeführte Situationstragif, tapfer führte er das große Wort; er nahm einen schneidigen Ton an, rühmen zu hören. So ziehen fich Widersprüche an. Neben der und schnurstracks aufs Biel 105 eilende Handlung, drängte sich in Kreise agrarischer Barone und spekulirte zugleich tugendfamen Entsagung wird in dem Volksstück des Herrn aber alles, ohne daß wirkliche Menschen von Fleisch und Blut auf eine gute Partie. Franz, der gute Bursche sah das mit' Arronge so zu sagen auch die politisch- satirische Geißel ge- es beseelten- das ist Wildenbruch's Kunst in diesem und Mißbehagen und im Geheimen mochte er denken: Hermann, schwungen; und das war fomisch, grotest- fomisch, wenn Herr späteren Werken. Es geht mit dem Wirken und Weben der Hermann, wie soll das enden? Hermann näherte sich der Tochter Arronge seine orthodox parteifreifinnigen Kapuzinaden losließ. Auftretenden immer wie am Schnürchen. Schon in diesem Stück feiner Wirthin, weil er vermuthete, daß sie hübsch Bazen babe. Pastor Brose hat sich zwar nie um Politik gefümmert. Aber ein Dies spricht nicht gerade für seine Verschlagenheit, da Zimmer guter Mensch in seinem dunklen Drange ist sich des rechten vermietherinnen im allgemeinen nicht zur Finanzaristokratie ge- Weges wohl bewußt und so verfiel Pastor Brose auf den Freifinn hören. Hermann verlobte sich mit Gretchen. Eugen Richter 'scher Observanz.
erblickt man die vom Menschenthum abgewendete Unteroffiziersnatur, die dem Befehl gehorcht, und die sich giebt, wie es ents weder der Dichter oder der Herr Major will, ohne daß sie sich auf irgend einem menschlichen, weil reglementswidrigem Seiten sprunge ertappte.
Das that dem braven Franz bitterweh, denn auch er liebte Als hätte er eben die Rede des Herrn von Kardorff zum das Mädchen in aller Stille. Es fügte sich aber, daß Gretchen's Antrag Ranig vernommen, so donnerte Pastor Brose gegen die Bei der Aufführung im Schiller- Theater kam hinzu, daß die Mutter starb; und Hermann, der Bösewicht fah, daß fein Geld begehrlichen Landwirthe, die beim Champagner fich gegenseitig Künstler ihr manchmal sehr fehlendes Können durch möglichst da war. Alsbald verließ er seine Braut, tümmerte sich nicht ihre Noth vorjammern und über die nichtsnußigen Drohnen an großes Gepolter zu ersehen suchten. Namentlich der böse und um sie, und versuchte, die Tochter eines Gutsbesitzers, der in der Börse schelten. Die verleumdete Börse, diese treffliche, liebe gottentfremdete Graf von Barcelona wurde von Herrn Felix Hermann's Heimath agrarischer Führer war, zu tödern. Hermann Börse, an der die Leute uneigennützig und produktiv schaffen, geradezu rafselnd heruntergespielt; es ging wie bei der preußischen war eben ein reiner Satansbraten. Aber Hochmuth kommt vor vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein, im Schweiße ihres Reveille am Neujahrsmorgen. Nicht minder wild bewegt war dem Falle. Der abdlige Bater wies, als er von der Liebesgeschichte Angesichts. Das Premièrenpublikum sah dies ein und nahm der brave Abt des Herrn Forst, der Töne von herzzerreißender Hermann's und seiner Tochter erfuhr, entrüstet dem bürger demonstrativ für die Börse Partei. Aber auch den Antisemiten Wuth im Interesse feiner frommen Sache hervorbrachte. Würdig lichen Streber die Thüre; und da Hermann inzwischen leuchtet der tapfere Draufgänger L'Arronge tüchtig heim. Man und maßvoll war der Kaiser von Herrn Pategg dargestellt, erfuhr, daß sein verlassenes Gretchen einen greisen Onkel beerben denke! Um einen armen Haufirer Samuel Birnbaum, der auch die faiserliche Gemahlin fand in Fräulein Detschn solle, dachte er: Kann ich die Taube auf dem Dache nicht haben, höchstens die Frau des Pastors Brose beim Handel um einen eine vortreffliche Vertreterin. Mit Wärme und Innigkeit wußte nehme ich das feiste Späßlein, und schmeichelte aufs neue dem Pfennig oder zwei zu betrügen pflegt, entsteht eine Rauferei in auch Fräulein Grüning die vom Bernhard betrogene Maurin guten Gretchen. Vater Brose, der in seiner weltfremden einer antisemitischen Wahlverfaminlung, in die der Haußirjude, zu verkörpern. Brav gab Herr Froböse den Lothar, wogegen paftoralen Gutmüthigkeit nicht geglaubt hatte, wie tief die böse der einzige seiner Partei, ohne Arg gerathen war. Auch Franz, der Bruder Ludwig von Herrn Kaufmann mit geradezu deutscher Welt einen Menschen verderben tann, sab schaudernd, wie ver- der Kreuzbrave, und sein analphabetischer Vater waren in der Anspruchslosigkeit gespielt wurde; durchaus ungenügend war auch wüstet die Seele seines eigenen Sohnes war. Hermann, aber Versammlung zugegen. Franz trägt, als Einjährig- Freiwilliger der junge Karl von Herrn Reimann dargestellt. Das Publikum bereute, als er den Rummer seines Vaters erkannte. Er ging in des Königs Rod. Das hindert ihn nicht, für den Hausfirer, amüfirte sich trotz aller kleinen Schäden ausgezeichnet. Nachdem die weite, weite Welt und gelobte, sich zu bessern. Franz aber, deffen einziger Sohn 1870 gefallen war, und den Freifinn ein- der Vorhang so und so viele Male zum Schluß aufgegangen war, der Herzensjunge, wurde reich belohnt. Er fand einen tapitalisti zutreten. Als nun ein Christlich- Sozialer betont: Lieber einen trat der Regiffeur hervor und versprach, dem„ leider abwesenden schen Fabrikbefizer, der des jungen Franz Erfindungen, wie das Rothen, als einen Freistunigen, da bricht er los. Mie, ihr wollt Dichter" den Dank des Publ cums zu übermitteln.