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Brotest- Bersammlungen in Berlin  

Dienstag, den 22. Juli 1924 Gegen den Zollwucher! Gegen den Bürgerblock Reichstag! Für den Achtstundentag! Für den Völferfrieden!

laffen werden, sich mit dem Vorsitzenden der Bereinigung der

Gewerkschaftsbewegung deutschen   Arbeitgeberverbände höchst persönlich zu einigen.

Volksgemeinschaft" gegen Arbeitnehmer.

Diese Bolfsgemeinschaft" Stegerwald- Borsig gegen die Arbeitnehmerschaft des Deutschen Reichs ist schließlich ein Brivatvergnügen, das die Deffentlichkeit nicht weiter inter­essiert.

In Nr. 14 des ,, Arbeitgeber" vom 15. Juli veröffentlicht der Borsitzende der Bereinigung der deutschen   Arbeitgeber­verbände einen neuen Artikel, in dem er sich sehr eingehend Die Einheitsfront mit den Unternehmern. mit den Antworten beschäftigt, die er auf fein Ultimatum an Die KPD.   sieht sich bemüßigt, angesichts der tiefgehenden Be­die Gewerkschaften, die Interpellation über den Achtstunden- wegung, die durch den Kampf um die Ratifizierung des Abkommens tag zu desavouieren, erhalten hat. Mit der Antwort, die ihm von Washington   in der gesamten Arbeitnehmerschaft ausgelöst wurde, der Vorwärts" erteilte, ist Herr Borsig sehr unzufrieden.( Die etwas zu tun. Die Massen haben erkannt, daß hier der praktischste, Antwort der Gewerkschaftszeitung" hat er offenbar nicht einfachste und klarste Weg ist, um den Achtstundentag inter  gelesen.) Er hat das schon einmal im Arbeitgeber" per national und damit national ficherzustellen. fichern lassen und wiederholte nun höchst persönlich seine Un­zufriedenheit. Wir nehmen davon pflichtschuldigft Renntnis, ohne Herrn Borsig versichern zu können, daß wir unser Ur­teil über seine Politik irgendwie ändern werden.

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Auch mit der Antwort, die er vom Führer der Hirsch­Dunderschen Gewerkschaften, Erkelenz  , erhielt, ift Herr Borsig nicht einverstanden. Es bleibt ihm schließlich nur der einzige Herr Stegerwald übrig. Der Borsigende der Bereinigung der deutschen   Arbeitgeberverbände freut sich, zunächst feststellen zu können, daß Herr Stegerwald von den Sozialdemokraten und ihrer Presse mit aller Deutlichkeit ab rüdt. Die Freude dieser Feststellung wird jedoch durch Be­obachtungen in der Bergangenheit etwas beeinträchtigt." Die Meinung des Herrn Stegerwald in allen Ehren. Aber:

" Zahllos sind die Vorgänge in der Praxis, wo die christlichen Organisationen fich offensichtlichen Vertragsverlegungen der frei­organisierten Arbeiterschaft aus Gorge für ihren Mitgliederstand Don vornherein oder nachträglich anschlossen.... Sehr eingehend ist die Frage der Arbeitsgemeinschaft mit der christlichen Gewerk­fchaftsorganisation auch in unseren Reihen erörtert und sehr schwer wiegende Bedenten find gerade deswegen vorgebracht worden. So liegt es nahe, bei aller politischen Auffassungs. gemeinschaft auch in der Kritik der praktischen Arbeit christlich nationaler Gewerkschaften die Gewerkschaftsbewegung als Sammelbegriff zu fassen und sich so mit ihr ausein anderzusetzen."

Das heißt also auf gut Deutsch  : die Politik des Herrn Stegerwald ist uns linternehmern gewiß sehr will. tommen. Denn es ist die Politik des Bürgerblods. Aber was nügt uns Unternehmern diese Politik des Bürger blocks, die von Herrn Stegerwald vertreten wird, wenn die Christlichen Gewerkschaften in der Praxis mit den Freien Gewerkschaften zusammengehen?

,, Es mag aber trotzdem betont sein, daß in der Vergangenheit auch hier die Ausführungen maßgebender christlicher Gewerkschafts­vertreter sich wenig von denen der Sozialdemokraten unterschieden, wenn es galt, Lohnerhöhungen im Hinweis auf Auslandsföhne, Weltmarktslöhne und dergleichen zu fordern. So drängt sich mir bei den Ausführungen Stegerwalds die besorgte Frage auf, welche Einstellung die christlichen Gewerkschaften gerade jetzt zu der Lohnfrage in Verbindung mit dem Sachver. ständigenbericht einnehmen. Wir deutschen   Arbeitgeber fönnen uns dem Sah des Berichts nicht anschließen, daß troh Bersailles und trotz eines etwaigen neuen Londoner   Diktates die deutsche Lebenshaltung der der benachbarten Auslandsstaaten gleich fein tönne."

Das heißt also auf gut Deutsch  : Wir Unternehmer sind im Gegensatz zu den Sachverständigen der Feind staaten" der Ansicht, daß die deutsche Arbeiterschaft schlechter entlohnt sein und eine längere Ar­beitszeit haben muß als die Arbeiterschaft der übrigen Welt." Diese Weisheit des zweifellos ,, national" einge stellten Borfizenden der Vereinigung der deutschen   Arbeit geberverbände ist gewiß nicht neu. Sie ist den deutschen  Unternehmern von dem nicht weniger national" einge­stellten Generalsekretär des französischen   Comité des Forges, Herrn Pinot, suggeriert worden. Also auch unsere Arbeit­geber sind, um in ihrem Jargon zu sprechen ,,, international perseucht".

Dieser internationale Rampf der Unter nehmer gegen die Lebenshaltung der Ar beiterschaft der ganzen Welt und gegen den Achtstunden­tag ist ja nicht von heute und gestern. Dieser Kampf bestand vor dem Kriege, er wurde geführt vor der Beröffentlichung des Gutachtens der Sachverständigen und er wird geführt werden, wenn alle die heute herangezogenen Gründe oder Borwände längst nicht mehr bestehen werden. Diese Stellungnahme gegen die deutschen   Arbeitnehmer hindert Herrn Borsig nicht, salbungsvoll von der Volksgemeinschaft" zu reden.

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Für die Art, mit der der Vorsitzende der Ver­einigung der deutschen Arbeitgeberverbände die Umwelt und die Ereignisse betrachtet, ist nichts so charakteristisch wie seine stereotype Behauptung, daß die Aussperrungen auf den See­schiffswerften und im Ruhrbergbau Streits waren, die von den Gewerkschaften geführt wurden. Und er tann es den Christlichen Gewerkschaften nicht verzeihen, daß sie sich in die gemeinsame Rampffront gestellt haben, statt sich den Unternehmern auf Gnade und Ungnade zu unterwerfen. So tommt Herr Borsig   zu folgendem Schluß: Was können uns alle auf Rultur und Gefühl eingestellten Beschlüsse und Kund­gebungen von Kirche und Wissenschaft gerade zu dieser Frage helfen, wenn die rauhe Wirtschaftsnotwendig feit feinen Zweifel darüber lassen kann, daß das Zwei­schichten fyftem bei dem gegenwärtigen Stand unserer Produktions- und Absatzverhältnisse vorerst nicht entbehrt werden kann. Gerade hier würde sich ein ver­ständnisvolles Eingehen der der christlichen nationalen Gewerkschaften auf die Sorgen der Arbeitgeber gemiß fegensreich aus= mirten Also erst müssen sich die Chriftlichen Ge­werkschaften zum Zwölfftundentag befehren, ehe sie für Herrn Borsig bündnisfähig sind.

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In diesem Sinne stellt der Vorsitzende der Bereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände Herrn Stegerwald eine Reihe von Gegenfragen. Wir zweifeln nicht daran, daß diefer sich bemühen wird, die Fragen zur Zufriedenheit des Herrn Borsig zu beantworten. Bir zweifeln aber auch ebenso­wenig daran, daß im prattischen Kampf um den Achtstundentag und um die Lebenshaltung der deutschen  Arbeiterschaft die Mitglieder der Christlichen   Gewerk­schaften ihren Mann stehen und es Herrn Stegerwald über­

Was tut also die KPD.? Bekehrt sie sich etwa zu dieser prat­tischen, gegenwärtig allein möglichen Lösung des Broblems? Stellt sie wenigstens in der Frage des Achtstundentags die von Mostau neuerdings wieder propagierte Einheitsfront" her? Sie darf es nicht; das gestattet Moskau   nicht. Da fie aber heran an die Massen" soil, glaubt sie besonders schau zu handeln, wenn sie ihre Reichstagsfrattion mit der Ausarbeitung eines Gefeßentwurfs beauftragt, der für alle gewerblichen und landwirtschaftlichen Arbeiter und Arbeiterinnen, für die faufmännischen und technischen Angestellten und Beamten, die hausangestellten, das Krankenpflegepersonal, die Gastwirts. angestellten, ferner für alle Beschäftigten der Reichs, Staats- und Remmunalbetriebe und für die gesamten Besatzungen der Schiffe in der Groß-, Küsten- und Binnenschiffahrt, sowie in der Fischerei" den Achtstundantag einschließlich einer Pause von einer halben Etunde und einer Höchstarbeitszeit von sechs Stumden an den Tagen vor den Sonn- und Feiertagen" festlegt. Für landwirtschaft­liche Arbeiter, für Sausangestellte, für Fischer!

Diesen Gesetzentwurf, von dem die KPD  . natürlich ebenso wie jedes Kind weiß, daß er nicht die geringste Aussicht auf Annahme hat, begleitet die Rote Fahne  " mit einem langen Artifel, indem fie- alle längst widerlegten Lügen von der angeblichen Feindschaft der Sozialdemokraten und der Gewerkschaften gegen den Achtstundentag wieder aufwärmt. Es verlohnt sich nicht, darauf einzugehen.

Wir stellen also fest: Die KPD.   bringt emen Gesetzentwurf ein, von dem sie weiß, daß er nicht angenommen wird, der aber allen Feinden des schematischen" Achtſtundentages die besten Waffen liefert. Sie widersetzt sich aber der einzig praktischen und möglichen Sicherung des Achtſtundentages, der Ratifizierung des Abkommens von Washington  . Sie will damit die Einheitsfront der Arbeiterschaft zerstören und stellt sich mit den Unternehmern in eine Einheitsfront.

Unternehmerwünsche in der Metallindustrie.

Zwischen dem Deutschen Metallarbeiternerband, Ortsverwaltung Berlin  , und dem Verband Berliner   Metallindustrieller fanden dieser Lage Verhandlungen statt, die das Ziel haben sollten, das am 31. Juli ablaufende Arbeitsnachweisab tommen zu er neuern. Nach den neuesten Verordnungen des Landesarbeitsamtes dürfen ab 1. Auguft d. I. in den paritätischen Facharbeitsnachweisen nur noch Facharbeiter vermittelt werden. Die in den Indu­strien beschäftigten hilfsarbeiter müssen die Bezirks arbeitsnachweise benutzen. Der BBMI., dem der paritätische Nachweis schon lange nicht mehr gefällt, glaubte nunmehr ganze Arbeit machen zu fönnen und zeigte nicht übel Luft, die vollständige Beseitigung des Nachweises durchzusehen. Auf nichts anderes wären nämlich die Anträge der Unternehmer hinausge Umfragen wieder gestattet sein solle, daß fie nach freiem Er. laufen, hätten sie Berwirklichung erlangt. Sie verlangten, daß das messen Einstellungen vornehmen könnten und daß nur eine Kon­trolle der so Eingestellten durch den Nachweis nötig fein folite. Die Arbeitnehmervertreter lehnten natürlich diese Anträge rund weg ab. Die Unternehmer verlangten nunmehr die Erhöhung des Prozent fakes der frei Einzustellenden von 5 Broz. auf 25 Broz. Auch die dafür gegebenen Begründungen zeigten ben ganzen Haß gegen die Zwangsnachweise. Die Unterneh­nügend Auswahl für Spezialarbeiter zu haben. Ja, sie gingen sogar mer erklärten, unter den auf Prozentjah" Freigegebenen nicht ge­so weit, zu fordern, daß ihnen gestattet werden solle, die in Zeiten schlechter Konjunktur entlassenen Arbeiter noch innerhalb von zwei Jahren ohne Nachweis in ihre Betriebe zurückholen zu können. Man verlangte also die Zustimmung der Arbeiterorganisationen dazu, daß die Arbeiter die volle Auswirkung von Krisenzeiten allein tragen, um sie dann, wenn der Unternehmer sie wieder gebraucht, demselben Unternehmer zuzutreiben, der sie bei der nächsten Gelegen beit wieder aufs Bflafter ſeßt.

Das hätte jede Arbeitsnachweistätigkeit aufgehoben. Die Dr­ganisationsvertreter fonnten auch nachweisen, daß die Unternehmer in den meisten Betrieben nicht einmal die Berechtigung zur freien Einstellung, wie fie jest mit 5 Broz. festgelegt ist, ausgenügt haben; der Durchschnitt für alle BBMI.- Betriebe beträgt 2,5 Proz. Zudem fallen in Zukunft die Hilfsarbeiter vollends aus, so daß die Unter­nehmer mit der bestehenden Regelung alle ihre Wünsche befriedigen

fönnen.

Die Verhandlungen sind noch nicht zu einem Abschluß gefom men, fie follen in nächster Zeit fortgefeht werden. Den Herren vom BMI. fann aber schon jekt gesagt werden, daß sie mit ihren Ab­fichten bei den Metallarbeitern nicht durchkommen werden. Nach dem nunmehr die Arbeitsnachweisfrage auf die Facharbeiter be schränkt ist, könnten dem VBMI sehr leicht Schwierigkeiten bereitet werden, die ihm nicht angenehm sind, die er aber durch sein Verhal­ten selbst provoziert hat. In der Berliner   Metallarbeiterschaft macht fich eine immer stärker werdende Beunruhigung über das Gebaren des BBMI in der lehten Zeit bemerkbar. Sollte jetzt auch noch die Arbeitsnachweisfrage auf die Tagesordnung kommen, ist mit ernſten Konflikten zu rechnen.

Konflikt bei den Wasserwerken.

Es rührt den Herrn Direktor auch gar nicht, etwa 80 bis 90 feiner Angestellten auf die Straße zu werfen. Die Hauptsache ist die Profitrate. Der Bertreter des 3d. wies darauf hin, daß die Organisation, Sie Schiedsstelle anrufen wird. Er machte darauf aufmerksam, daß gestüt auf ihre tarifliche Vereinbarungen, für alle ihre Mitglieder nur die Angestellten einen Rechtsanspruch auf eine Abfindungs­jumme bei einer Entscheidung der Schiedsstelle haben, die Ange­hörige einer Tarifpartei sind. Alle Unorganisierten sind der Willfür der Werksleitung preisgegeben. Es wurde außerdem darauf hin­gewiesen, daß am 31. Auguft die Vereinbarung für die Arbeitszeit Entlassungen vorgenommen hat, am Achtstundentag fest- abläuft. Der 3dA. wird, nachdem man auf den Werken fortgesetzt halten. Die Zeigestellten der Wasserwerte sollen aber nicht aus den Augen verlieren, daß neben diesen Dingen, wie Abbau und Achiftundentag, der immerhin günstige Tarifvertrag auf dem Spiel fleht. Nur eine fest geschlossene Arbeitnehmerorganisation kann die Angriffe der Arbeitgeber abschlagen.

Schiedsspruch für die Omnibusbetriebe.

Nach mehrstündigen schwierigen Berhandlungen fällte am Donnerstag nachmittag der Schlichtungsausschuß für die Omnibus, betriebe einen Schiedsspruch, der in feiner Weise den Dienstverhält nissen und der Lebenshaltung der Omnibusangestellten Rechnung trägt. Die Lohnerhöhung für Führer beträgt 40 Pf. pro Tag, für die Schaffner 25 Pf. und für die übrigen Arbeiter 20 Pf. Die anderen Forderungen zweds Regelung der Löhne bei Krankheits­fällen und Entlassungen, die Regelung der Kündigungsfrist, blieben unberührt. Es wurde den Parteiers empfohlen, in neuen Verhand­lungen über diese Fragen gesondert zu sprechen.

Am Freitag vormittag nahmen die Funktionäre der Omnibus­betriebe zum Schiedsspruch Stellung. Nach längerer Diskussion fam man überein, daß ein anderer Weg zur Erzielung eines besse­ren Lohnes nicht in Frage kommt. Die Versammlung nahm daher den Schiedsspruch an. Die neuen Löhne gelten vom 1. Juli bis zum 30. September.

Konflikt im Steinmetzgewerbe.

Jm Steinmeßgewerbe verzögert die ableönende Haltung der Gegen Arbeitgeber den Abschluß einer neuen Lohnvereinbarung. fiber der Forderung, die Stundenlöhne für alle Kategorien um 20 Bf. mit Geltung ab nächster Lohnperiode zu erhöhen, vertreten die Unternehmer den Standpunkt, Leistungslöhne einzuführen. Ferner sollen auch die neunstündige Arbeitszeit und Doppelschichten ohne Zuschlag bei Straßenbahnarbeiten eingeführt werden.

In der paritätischen Schlichtungsfommission zogen die Arbeit geber nach sehr eingehenden Verhandlungen diese Anträge zurüd. Eine Lohnerhöhung glaubten sie nicht bewilligen zu können. Nun­mehr befaßte sich das Schlichtungsamt mit der Lohnforderung. Nach mehrständiger Verhandlung wurde den Parteien aufgegeben, am Dienstag, den 22. Juli, nochmals zu verhandeln. Sollte dann eine Einigung nicht erfolgen, wird vor dem Schlichtungsamt am Donnerstag, den 24. Juli, berhandelt und ein Schiedsspruch ge­fällt werden.

Am Sonntag, den 27. Juli, werden die Steinmeße in einer kombinierten Bersammlung Stellung nehmen. Bis dahin find etwaige Stampfparolen abzulehnen. Berufsgenossen! Bewahrt Disziplin! Andernfalls besorgt ihr nur die Geschäfte der Kreise, die es schon durchgesetzt haben, daß zum Beispiel in Charlottenburg  die Auspflasterung der Straßenbahngleise zugunsten der Asphaltierung inhibiert worden ist.

Die Gewerkschaftsbewegung in Brasilien  .

Im Jahre 1920 gab es in Brasilien   ca. 500 000 Gewerkschaftier. Nach einigen erfolgreichen Streifs erfitten dann aber die Gewerk­schaften in einigen, von der Regierung unterstützten Gegenangriffen der Unternehmer starke Berlufte und ihre Mitgliederzahlen gingen beträchtlich zurüd.

Bon einer Bewegung über das ganze Band fann man in Bra­filien taum sprechen. Die meisten Organisationen haben lofalen Charakter. In Rio de Janeiro   gibt es zwei Verbände von Lebensmittel-, Bekleidungs- und Bauarbeitern, ferner 12 andere Dr­ganisationen für die verschiedensten Berufe, worunter eine Ver einigung von Handelsangestellten mit 22 000 Mitgliedern. In an­deren Städten gibt es ferner einige Föderationen oder einzelne Ber­bände, endlich kann ein Genossenschaftsverband erwähnt werden, der Eein Einfluß ist jedoch nicht groß. Er wurde unter den Auspizien auch einige Gewerkschaften umfaßt und 140 000 Mitglieder zählt. der Regierung errichtet und ist sehr nach rechts orientiert. Die älteren Berbände sind gelb, die kleinere der beiden Föderationen in Rio de Janeiro   kommunistisch. Die Landarbeiter sind gar nicht organisiert; doch wegen der Zunahme der Zahl der Kaffeeplantagen und der damit im Zusammenhang stehenden großen Nachfrage nach Arbeitsfräften erfreuen sich diese Arbeiterkategorien verhältnismäßig hoher Löhne.

dem Zentralverband der Schuhmacher, ist über die schwebenden Zwischen der Firma Schuhfabrit Jdeal", Andreasstr. 82, und Differenzen eine Einigung erfolgt. Die über die Firma ver­hängte Sperre wird hiermit aufgehoben.

Arbeiter Berlins  , übt

Zentralverband der Schuhmacher. Ede Manteuffelstraße, ist wegen Tarifbruch gesperrt. Des Die Großdeftillation von Hildebrandt, Reichenberger Straße, gleichen auch das Lokal von Hoppe, Kottbuser Damm 22, welches fein organisiertes Personal beschäftigt. Solidarität! Zentralverband der Hotel-, Restaurant- und Café- Angestellten. Achtung! Betriebsvertrauensleute der SPD.  ! Für die am Dienstag, 22. Juli, stattfindenden Berlammlungen sofort Werbematerial abholen im Sekretariat Lindenstr. 3, Zimmer 7.

Deutscher Baugewerksbund, Baugewerkschaft Berlin  . Am Sonntag vor. Bersammlung aller im Baugewerksbund organisierten Maurer und Stein­mittag 9 Uhr findet in den Residenz Festfälen, Landsberger Str. 31, eine träger, soweit fie in Afford arbeiten, statt. Tagesordnung: 1. Die Afford­arbeit im Berliner   Baugewerbe. 2. Diskussion. Wir ersuchen alle Kollegen, die in Afford arbeiten, unbedingt zu erscheinen. Ohne Verbandsbuch, das am Gaaleingang vorzuzeigen ist, fein Zutritt. Der Vereinsvorstand.

Berantwortlich für Politit: Ernst Reuter  ; Wirtschaft: Artur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton  : Dr. John Shilawsli; Lokales und Sonstiges: Walter Trojan; Anzeigen: Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Druck: Borwärts- Buchdruderet Sierzu 2 Beilagen.

Die Angestellten der Berliner   Wassermerte, einschließlich der früheren Beamten, nahmen in einer Betriebsversammlung im Bürgersaal des Rathauses zu dem geplanten Angestellten- Abbau bei ficht, die Wassergeldbeträge nur noch alle ocht Wochen zu faffieren, und Verlagsanstalt Baul Singer u. Co., Berlin   SW. 68, Lindenstraße 8. den Wasserwerken Stellung. Die Direktion trägt sich mit der Ab­die Direktion umzustimmen, blieben erfolglos. Der Betriebsrai statt wie bisher vierwöchig. Alle Versuche des Betriebsrates, machte für die vierwöchige Raffierung besonders geltend: 1. daß en gewaltiger Zinsverlust durch die spätere Einfaffierung eintritt; 2. daß es manchem fleinen Hausbesiger schwer fallen wird, die größeren Beträge für acht Wochen aufzubringen; 3. ein eventueller Rohrbruch wird erst vier Wochen später entdeckt, so daß neben den entstandenen Materialschäden noch ein bedeutender Wasserverluſt

eintritt.

Der Direktor Kühne wies diese Bedenten mit folgender Be­Bir wollen Basser verkaufen!" Der Herr Direktor fragt nicht, ob gründung zurüd: Wir als Werisieitung haben nur ein Interesse: Materialschäden entstanden sind, ob durch den Verlust von Waffer Schle und Arbeitstraft vergeudet werden. Er hat auch kein Inter­effe baran, die monatliche Kaffierung wieder einzuführen, um den Werten die Kapitalszinfen für je vier Wochen zu erhalten,

Wenn Sie wüßten

wie sicher und bequem Sie Ihre Hühneraugen und Hornhaut durch ,, Lebewohl"

los werden, würden Sie sich nicht erst mit Lebewohl" wirkt durch Filzring sofort schmerzlindernd. minderwertigen Mitteln herumärgern. Kein Verrutschen, kein Festkleben am Strumpf. -Seit 20 Jahren bewährt.-

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