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auf diesem Gebiet, und in dieser Richtung sind auch die beiden französischen   Genossen Auriol und Grumbach in London   tätig gewesen. Ich glaube, auch kein Geheimnis zu verraten, wenn ich mitteile, daß Herriot   zum sofortigen Zurückziehen der fran­ zösischen   Truppen aus der Ruhr entschlossen gewesen wäre, wenn er in der Schuldenfrage das entsprechende Entgegen tommen bei seinen angelsächsischen Berbündeten gefunden hätte. Da er in dieser Beziehung auf taube Ohren stieß, wurde die Ruhr für ihn sozusagen eine letzte Rückzugslinie. Um sich nicht dem Vorwurf auszusehen, er habe alles aufge: geben und nichts erhalten, gab er seine bessere Erkenntnis preis und suchte sich vor sich selbst mit dem Gedanken zu recht­fertigen, dem er seufzend vor seinen Bertrauten und auch vor amtlichen deutschen   Vertretern Ausdruck gab, daß er mit der Bürde der Poincaréschen Politik belastet, in seinen Entschlie Bungen nicht vollkommen frei sei. Dabei verhehlte er nicht im geringsten die Absicht, die Räumung vor der Beendigung des vorgeschlagenen Jahres vorzunehmen, und als Beweis feines guten Willens fündigte er übrigens in vollem Einklang mit dem Kriegsminister Nollet die alsbaldige Freigabe der Dortmunder 3one an.

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Blieb unter diesen Umständen den Deutschen   etwas an deres übrig, als sich abzufinden? Die Hoffnungen auf Eng­länder und Amerifaner erwiesen sich sehr schnell als eitel. Macdonald hielt zwar an der englischen Auffassung von der Rechtswidrigkeit der Oftupation fest, aber er sowohl wie die Amerikaner rieten der deutschen   Delegation dringend, die Kon­ferenz nicht durch die Ablehnung des französischen   Planes zum Scheitern zu bringen, und nach fritischen vierundzwanzig Stunden wurde so der unvermeidliche Entschluß gefaßt. Er fiel um so schwerer, als sehr beunruhigende Nachrichten über die Stellungnahme der deutschen   Presse in London   eintrafen, aber es ist ein Berdienst der deutschen   Delegation, daß fie fich durch solche Stimmen nicht beeinflussen ließ. Sie fannte die wirkliche Situation besser als man sie in der Heimat, die außer­dem durch falsche Meldungen über die Haltung Macdonalds irregeführt war, fennen fonnte, und sie ist höchstens insofern nicht ganz von aller Schuld freizusprechen, als sie sich einige Tage lang einem unerflärlichen Optimismus über das Re fultat der Pariser Reise Herriots hingegeben und dadurch mit bazu beigetragen hatte, daß man zu Hause an eine plögliche und unerwartete Verschärfung der Lage glaubte und nach allerlei dunklen Einflüssen suchte, die zwischen Sonntag und Mittwoch dem französischen   Ministerpräsidenten umgestimmt hätten.

So verlassen weder die Deutschen   noch die Franzosen  , die übrigens auch handelspolitisch nicht das erlangt haben, was fie erwarteten, völlig zufriedengestellt die englische Hauptstadt. Aber es bleibt dabei: fie sind einander viel nähergekommen, und es ist ein erster großer Schritt zur Befriedung Europas  und zur Aussöhnung zwischen Deutschland   und Frankreich  getan. Es werden ihm weitere folgen, wenn man hüben und drüben den Willen und die Kraff befigt, den nationalistischen Saboteuren das Handwerk zu legen. Dann wird jene Kon­ferenz, die unter dem Vorsitz eines sozialistischen   Minister­präsidenten tagte, von der Geschichte wirklich als ein Merf­stein auf dem Wege zu den Bereinigten Staaten von Europa  bezeichnet werden.

Das Ganze halt!

Die Deutschnationalen blafen zum Rückzug. All die Wochen hindurch, in denen die deutsche   Delega­tion in London   versucht hat, die Verhandlungen über die Durchführung des Dawes- Gutachtens einigermaßen günstig zu gestalten, haben die Deutschnationalen in einer wüsten, hemmungslosen Hege diese Arbeit gehindert. Sie haben bei Rückkehr der Delegation- man muß schon sagen die Frechheit gehabt, ihre nationale Oppofition" als eine Art Attivum hinzustellen, und sie glauben, gelegentlich ganz Dum­men einreden zu können, daß die Zugeständnisse, die Deutsch  land gemacht worden sind, ausgerechnet aus Angst vor ihnen erfolgten. Die Deutschnationalen wissen natür­

Ludendorff hält Kritik ab.

Aus Weimar   wird uns geschrieben:

Nach der Parade, die Ludendorff   am Sonntag, den 17. Auguft, auf dem Egerzierplay abhielt, ließ er nach altem militärischen Brauch die Führer und Vertreter aller möglichen Vereine und Körperschaften zu sich kommen und hielt Kritik ab. Als sich zuerst ein weimarischer Führer der Völkischen meldete, vermißte Ludendorff  bei ihm die Kriegsorden und sagte zu ihm:" Ein völtischer Führer erscheint immer mit seinen Kriegsorden. Wenn der frühere Soldat Deimling beim Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold feine Orben nicht anlegt, so ist das begreiflich. Sie, Kamerad, brauchen sich doch ihrer Orden nicht zu schämen!" Der Ramerad erwiderte furz: Als völ­tischer Führer bin ich schmählich übergangen worden." Ludendorff  : ,, Sie waren gewiß bei einem Sturmbataillon, dessen Heldentaten Der obersten Heeresleitung leider nicht gemeldet find." Jener: 3u Befehl, Exzellenz! Ich habe troß meiner Jugend und Gesundheit als Militärtrantenwärter 1916-1918 in einem Krankenhaus das Zu- und Abgangsbuch geführt und für den Sanitätsfergeanten die Schreibarbeiten gemacht. Ich habe sämtliche Unterhosen im sauberen und unsauberen Zustande eintragen müssen. Diese heldenmütige Leiftung ist eben unter der geradezu kläglichen Regierung Beth= mann- Hollwegs der obersten Heeresleitung gegenüber verschwiegen

worden."

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lich ganz genau, daß ihr Verhalten immer wieder Deutsch  -| land die größten Schwierigkeiten gemacht hat, sie wissen, daß die lärmende Kundgebung von Halle am 11. Mai eines der schwersten Hindernisse zur Beschleunigung der Räu­mung und Milderung der Militärkontrolle gewesen ist. Trotz­dem haben sie bis zum gestrigen Tage nicht aufgehört, die Londoner   Abmachungen als ein zweites Bersailles" zu be­zeichnen. Man konnte beinahe feststellen, daß die Tonart ihrer Presse am gestrigen Montag noch heftiger war als am Sonntag.

Aber die Zeit des Bluffs ist vorbei. Hinter der Ab­lehnung steht die Auflösung des Reichstages, und die Deutschnationalen wissen, was eine Auflösung für sie bedeutet. Sie wissen, daß der wichtigste Vorbehalt, den sie zu machen haben, die Einführung der Schußzölle, bei einer Auflösung des Reichstages schwer gefährdet ist. Denn daß sie nicht wieder mit 100 Mandaten in das Wallot- Haus einziehen, daran werden sie selbst wohl faum zweifeln. So erklärten denn gestern auch ihre Vertreter bei der Reichsregierung, daß sie sich ihre Stellung vorbehalten müßten.

Heute morgen sucht man vergeblich in irgendeinem Rechtsblatt auch nur eine Beile gegen die Londoner   Ab­machungen. Selbst die Deutsche Zeitung" enthält sich jeder Aeußerung. Sie teilt nicht mit, was die Deutschnationalen zu tun beabsichtigen. Wo bleibt der heldenmütige Kampf, der Widerstand bis zum äußersten gegen diese neue Versklavung? Nicht einmal die Tatsache wird mitgeteilt, daß die Deutsch­nationalen sich gestern ihre Stellung vorbehalten haben. Die ganze Rechtspresse beschränkt sich darauf, über die Ver­handlungen mit der Regierung einen farblofen offiziöfen Be­richt abzudrucken, aus dem über die Haltung der Deutsch  nationalen nicht das Geringste zu entnehmen ist. Man begreift, was hinter den Kulissen vor sich geht, wenn man in der Deutschen Allgemeinen Zeitung nach einer langen Wenn- und- Aber- Darstellung am Ende folgendes lieſt:

Entscheidungsschwere Tage stehen der deutschen   Boltsvertretung bevor. Wir glauben nicht, daß sich eine geschlossene Front der politischen Parteien für den sogenannten Londoner Batt finden wird. Der Wortlaut der Abmachungen ist abzuwarten. Man wird bei der parlamentarischen Kritik und Stellungnahme an bem unerträglichen Zustand unserer Wirtschaft ebensowenig vorbeigehen können wie an den schweren taktischen Fehlern, die der Regierung und ihrer Preffe zur Laft fallen.

andere Meinung zu äußern, als fie die fleinen Götter von Offen­ bach   a. M. für richtig hielten. Prompt erfolgte darauf die Aus­stellung des folgenden Utas: Bez 23. Frankfurt a. M., den 11. August 1924. Bendergasse 19

An den Genossen Seetamp durch die Ortsgruppe Offenbach  Abschrift an die Ortsgruppe Offenbach  . M. G.

Offenbach   a. M.

Du wirst ersucht, sofort( am Tage des Erhalts dieses Schreibens) Dein Stab verordne enmandat ber Ortsgruppe Offen­bach a. M. laut Beschluß der Bezirksleitung vom 10. August 1924 zur Verfügung zu stellen.

Die Ortsgruppe Offenbach   a. M. hat uns umgehend von der erfolgten Niederlegung Mitteilung zu machen. Mit tomm. Gruß

Kommunistische Partei Deutschland  , Settion III. Internationale, Bezirk Hessen  - Ffm. D. Müller.

verordnetenversammlung feinen Austritt aus der fommunistischen Auf diesen Parteibefehl hin hat Seetamp der Offenbacher   Stadt­Fraktion mitgeteilt und fich geweigert, fein Mandat nieder­zulegen. Ruth Fischer   hat schon Recht, der Opportunismus" fift tief in den Massen drin. Es gibt nicht nurin Berlin  Dutzende von KPD.  - Funktionären, die seit der jüngsten Entwicklung der KPD  . den Rücken gefehrt haben.

Sozialdemokratischer Wahlfieg.

Die kommunistischen   Demagogen auf dem Abstieg. Cugan, 18. Auguft.( Eigener Drahtbericht.) Bei den gestrigen Gemeindewahlen hat die Sozialdemokratische Partei   drei Mandate gewonnen, während die Kommunisten drei Size einbüßten. Es erhelten Stimmen: Cifte 1( SPD  .) 2068, 9 Mandate, bisher 6; Liste 2( KPD  .) 860, 3 Mandate, bisher 6; Lifte 3( Unparteiisch) 464, 2 Mandate, bisher 3; Lifte 4( Bürgerlich) 1661, 7 Mandate, bisher 6.

Boykott und Justiz.

Im Vorwärts" wurde jüngst berichtet, wie das Junfertum in Ostpreußen   durch völlig willkürliche und gefezwidrige Ehrengerichte" unbequeme Republikaner   in wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bann zu tun strebt. Wenn im Anschluß an diese Mitteilung der Wunsch ausgesprochen wurde, daß sich die Betroffenen zur Wehr setzen würden, so soll hier auf einen praktischen Weg hingewiesen werden, auf dem der nationalistischen Gesellschaft sehr bald das Handwerk gelegt werden tönnte:

Die wirtschaftlichen Erwägungen spielen bei den Herr­schaften der Rechten bekanntlich immer die Hauptrolle. Das sind die wahrhaft nationalen unverzicht§ 826 des BGB. macht die Person oder Personen schadensersatz­baren Vorbehalte". Kredite, Geld, Zölle, anständige pflichtig, die in einer gegen die guten Sitten verstoßenden Steuerverteilung- dann wird die Sache mit dem zweiten Weise einem anderen vorsäglich Schaden zufügen". Eir Versailles" sich schon einrenten lassen. So sehen sie aus, die Bontott lediglich wegen republikanischer Gesinnung oder Betätigung Heger, die landaus- landein die Sozialdemokratie verleumdet verstößt zweifellos gegen die guten Sitten. Unserer heutigen Justiz und beschimpft haben, und die felber ihre Stellung in der wäre zwar auch zuzutrauen, daß sie diese Selbstverständlichkeit ver­plumpften Weise nur von materialistischen Erneint, trotzdem würde es lohnen, diese Frage bis vor die höchsten wägungen abhängig machen. Es wird nicht mehr lange Instanzen zu bringen. dauern, bis ihr Umfall gänzlich perfekt ist.

Palastrevolution in Offenbach  .

In Ermangelung der Weltrevolution.

Die Reinigungs- und Säuberungsaftionen in der RBD. häufen sich in der letzten Zeit bedenklich. Wir glauben mit Ruth Fischer  , daß das die natürliche Folge der Stag­nation der kommunistischen   Bewegung ist. In dieser Beriode fommt der putschistische Charakter der Parteileitung immer mehr im Gegen­jag zu den realen Bedürfnissen der Arbeiterschaft auf reformistische Arbeit für Gegenwartsnöte. Wir meldeten vor kurzem den Aus­schluß des fommunistischen Stadtverordneten Hausding in Chem­niz. Sein Ausschluß erfolgte, weil er für die Annahme des Sach­verständigengutachtens ist und sich infolgedessen weigerte, einem Parteibeschluß nachzukommen, wonach er für die Chemnizer Kom­munisten in einer großen öffentlichen Versammlung Ruth Fischer   in der Diskussion unterstützen soll. Jetzt ist in Offenbach   ein Stan­bal in der KPD. fällig. Der fommunistische Stadtverordnete See tamp hatte sich das Recht herausgenommen, in einer Sigung eine

Herren bei ihrer fünfmonatigen Ministerzeit noch so viel Kraft ge­funden hätten, um dem heutigen Tage beizuwohnen. Die Herren follten und dürften nicht vergessen, daß sie ihr Amt und Würde ohne meine Parteifreunde feinen Tag mehr tragen könnten. Die Herren sollten weiter bedenken, daß ihnen selbst unter früheren normalen Berhältnissen feine Ministerwürde gewinkt hätte. Seine Hoheit in Gotha   hätte sicher Herrn Leutheusser nicht aus Waltershausen   ab­berufen. Seine Durchlaucht in Rudolstadt   hätte die Weltreise des Herrn Sattler von seinem Geburtsort Blankenburg   in Thüringen  bis Königfee in Thüringen   als abgeschloffen gelten laffen. Und Herrn von Klüchtzner als ehemaligem Gerichtsaffeffor, späterem furzfristigen Sondershäuser   Landratsvertreter und Rittergutsbefizer, wäre unter Umständen von seinem Herrn und Gebieter das Goethe wort empfohlen worden: Jeder fehre vor seiner Tür, dann wird es rein im Stadtrevier."

Zum Schluß bemerkte Exzellenz: Eine reine Freude habe ich hier nicht empfunden. Ohne meine banerischen Krafeeler hätte ich heute, das betone ich besonders, auf allen Gebieten ein Fiasto er lebt. Der heutige Tag hat mir gezeigt, daß ich die großbeutsche Frage mit Ihnen nicht lösen fann. Ich danken den Herren!"

Ludendorff   trit einen Schritt zurüd und wendet sich zum Kame raben Brill, der sich als Vertreter der deutschnationalen Parteilungen über diese Entdeckung wird Spinden auf den Amerikanisten, meldet:" Herr Major, ich habe heute früh zu meinem größten Er­staunen sehen müssen, daß die weimarische nationale Jugend sogar die englische Kirche zerstört hat. Ich wünsche dringend, daß außer der katholischen Kirche teine andere bekämpft wird." Weiter äußerte Ludendorff   ganz allgemein: Mir ist aufgefallen, daß in diesen Tagen sehr viele Autos mit recht hohen Nummern verkehren, auch sie ihr Bermögen lediglich meiner und meiner Freunde Bolitik zu will es mir scheinen, daß die Befiber meist neue Reiche sind. Da verbanken haben, in erster Linie aber meiner militärischen Energie und Strategie, hoffe und wünsche ich, daß unsere Parteitasse in Zukunft teinerlei Schwierigkeiten mehr hat."

Dem Vertreter des Stahlhelms zugewendet: Dem Stahlhelm möchte ich meine besondere Feldherrnanerkennung zum Ausdrud bringen für seinen äußerlichen Betennermut. Wie ich von allen Seiten erfahren habe, hat sich am vorigen Sonntag unter dem Zeichen von Schwarz- Rot- Gold fein einziges Stahlhelmzeichen sehen laffen, während heute überall Schwarz- Rot- Gold auftaucht. Beson­deren Dant möchte ich noch den staatlichen und städtischen Behörden abstatten. Es tut mir außerordentlich leid, daß sich alle drei Nach revolutionsminister auf Urlaub befinden und ebenso der Oberbürger. meister Mueller. Immerhin hätte ich erwarten dürfen, daß die

Die Entdeckung des Kalenders der Maya Als die wichtigste und Aufsehen erregendste Entbedung, die bisher in der amerita nischen Archäologie gemacht worden ist, bezeichnet. Dr. Thomas Gann  die Entdeckung des Maya- Kalenders, die dem Archäologen der Har­ vard- Universität  , Dr. Jos. Spinden, gelungen ist. Nähere Mittel­Kongreß in Gotenburg   machen. Die wichtigsten Einzelheiten teilt Gann schon jett in englischen Blättern mit. Durch die Feststellun­gen des amerikanischen   Gelehrten ist es gelungen, die Maya- Kultur  bis zum 14. Oftober 3373 v. Chr. zurückzudatieren, je bak alfo das Alter der geheimnisvollen Maya- Stätte auf mehr als 5000 Jahre festgelegt wird. Hunderte von großen Ruinenstätten und durch Beobachtungen geführt, die er über die Lage zweier großen Tempeln der ältesten amerikanischen   Kultur werden sich jetzt mit Sicherheit datieren laffen. Dr. Spinden wurde zu feiner Entdeckung Steinmonolithen anstellte, die sich auf den Spizen zweier Hügel in den Ruinen von Copan befinden. Diese beidet, etma 5 Rilometer voneinander entfernten Monolithen, wurden von den alten Ur bewohnern dazu benutzt, um die Stellung der Sonne am Himmel bei einem ganz bestimmten Dotum festzulegen. Nachdem nun ein­mal die zahlreichen Maya- Monolithen als Hilfsmittel erkannt waren, die dazu benutzt wurden, um Kalenderberechnungen anzu stellen, konnte Spinden an verschiebenen Denkmälern die Art der Zeitberechnung durch die Maya   nachweisen. Beitberechnung durch die Maya   nachweisen.

Steinzeit anknüpften, z. B. an die berühmte Anlage des Stonehenge Aehnliche Theorien, die an europäische Steinfegungen der in England, haben feineswegs allgemeine wissenschaftliche Anerten­nung gefunden. Man wird daher die amerikanische   Meldung zu nächst mit einiger Borficht aufnehmen.

Wer durch die Bontottverhängung irgendwelchen materiellen Schaden erleidet, sollte daher unter allen Umständen gegen die sämt­lichen Herren, die sich ein Ehrenrichberamt über ihn angemast haben, auf Schadensersatz flagen. Ferner gibt es aus $ 826 BGB.   auch eine Klage auf Unterlassung. Wer also irgendwie erfährt, daß sich das Ehrengericht" mit seiner Perjen befaßt, sollte fofort eine einstweilige Verfügung gegen jedes einzelne Mitglied beantragen, durch die es bei Strafandrohung den Ehrenrichtern" verboten wird, irgendeine richterliche" Hand­lung in der Sache vorzunehmen. Auch nach ergangenem Urtei!" tönnte noch die Unterlassungsflage auf deffen Publikation und jede Art der Weiterverbreitung zum 3wede der Durchführung des Boy­fotts gehen.

Schließlich hätte auch der Staatsanwalt alle Ursache zu prüfen, wie weit hier Amtsanmaßung vorliegt.

Eins ist jedenfalls sicher: Wenn auch nur in einem, Falle eine grundsägliche Entscheidung dahin erzielt wird, daß die Herr. schaften, die sich das Amt eines Ehrengerichts anmaßen, für die Wirkung ihrer Sprüche persönlich haften, dann wird ihnen bald der Geschmad an dieser Tätigkeit vergehen.

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Der Film bei den kannibalen der Südsee. Die Kannibalen der Südsee sind, wie die meisten anderen Rannibalen auch, respektier fide  und ordentliche Wilde. Daß fie früher häufiger und heute vielleicht noch gelegentlich einen Feind verzehren, hängt mit ihrem Glauben zufammen. Sie glauben an geisterhafte Kräfte- Mana-, die in dem Menschen und außer ihm haufen, und diese Kräfte glauben fie Dieser Sport, sich einzuverleiben, wenn sie einen Menschen essen. der fich übrigens nicht gegen Weiße wendet sie schmeden ihnen nicht, hat ihnen aber nicht entfernt soviel geschadet wie die Feuer­maffen, das Feuerwasser, die Syphilis und die Ertältungstrant heiten, die der große weiße Mörder ihnen brachte. Die braun­häutigen, wollhaarigen Papuas   der Neuhebriden, die uns in cinem Filmoortrage der Urania   vorgeführt werden, find wahrscheinlich dem Aussterben geweiht. Um so dankenswerter ist es, daß Ameri faner ihr Leben und Treiben in Fin festgehalten haben. Es wäre freilich besser gewefen. wenn Frau Johnson die Sie Expedition icitete. meh wissenschaftliches Interesse gehabt hätte ur weniger ihre mich tige Person in den Vordergrund gerüdt tätte. Immerhin, men sieht diefe Merfden, die zu den ele nefiern im auftralischen frchipel gehören, in ihrer naiven Tafensiuft, die ihnen ihes tropische Natur ermöglicht, freut sich ihrer schianten Beweglichkeit, die sie zum Baumflettern äußerst geeignet macht, lernt ihre Männer­häuser, ihre Auslegerboote, ihre Ahnenbilder und ihre Totenve ehrung fennen. Der Vortrag vertieft die oft etwas oberflächlichen Lerte des Films, und so entsteht ein Gesamtbild, das uns eine ge­wiffe Anschauung von diefer primitiven Menschheitsstufe gibt, bie wir stolzen Europäer längst hinter uns haben und nun belächeln.

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Der Ehrendoftor auf Inferat. Wie weit die Meinung" über die Ehrendoflorwürde der deutschen   Hochschulen wieder einmal ge­funken ist, das zeigt ein Inferat, das kürzlich in einer Berliner  Legeszeitung zu lesen war. Darin fragt ein Großindustrieller" nach jemandem, der ihm gegen Entgelt bei der Erlangung des Chrendoktortitels einer deutschen   Universität oder Hochschule helfen tann. Der Leser eines solchen Inserates aber fragt sich, wer bei dieser Gelegenheit eine schäbigere Rolle spielt: der Käufer des für den früheren Kommerzienrat und Geheimen Kommerzienrat. Titels oder der Verkäufer, der doch nach Lage der Dinge Angehöri ger der Hochschule sein muß. Bei Industriellen scheint man den Doftortitel immerhin noch einzuschägen, zum mindesten als Erfah

Bales haten im ersten Biertel dieses Jahres die niedrigste zahl Englands niedrigste Heiratsziffer. Die Heiraten in England und erreicht, die man seit der Reg.strierung, also in den letzten 60 Jahren, gefunden hat. Ebenso war die Geburtsziffer im zweiten Biertel von 1924 bie niedrigste, die es mit Ausnahme der Kriegsjahre ge­geben hat. Die Zahl der Bersonen, die heirateten, betrug im ersten Biertel 1924 93 990, 89 422 meniger als im vorhergehenden Viertel­jahr und 12 572 weniger als in dem entsprechenden Vierteljahr von entsprechenden Biertel des Borjahres. 1923. Die Zahl der Geburten war um 9674 geringer als in dem

Bühnenchronit, Angela Sag übernimmt ab heute wieder die Rolle ber Mimosa in der Boltsbühnenaufführung der Geisha".