Sozialdemokratischen Frathionen Im Reichstag und Landtag legjen sich seit Jahr und Tag energisch für die Abschaffung des§ 218 ein. Die Frauen aber wählen in die Parlamente Männer, die für die Qualen der Frauen fein Verständnis haben und Frauen, die ihre Geschlechtsgenossinnen verraten. Die Möglichkeit einer Reichstagsuflösung steht vor der Tür. Mögen die Frauen dafür sorgen, daß der nächste Reichstag sendlich mit dem Paragraphen 218 ein Ende macht. Dann würde dos Opfer Heifers und der Tausenden Ende macht. Dann würde dos Opfer Heifers und der Laufenden Frauen nicht umsonst gewesen sein.
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Eine Frau faß im Heiser- Prozeß als Schöffin, ein Fränfein Oberlehrerin. Das Geheimnis des Beratungszimmers farm nicht gelüftet werden. Wer wollte daran zweifeln, daß sie als Vertreterin ihrer Geschlechtsgenofsinnen alle ihr zu Gebote stehenden logischen sittlichen aufgeboten um ein Urteil für Heifer zu ereichen. wollte daran
Amokläufer.
Ungeheuerliche Ausschreitungen zweier Polizeibeamten.
Ais ungeheuerlichste Willkür von Beamten, die zur Sicherheit und Ruhe dienen sollten, bezeichnete der Staatsanwalt das Berhalten des Polizeiwachtmeisters Johann Gunta und des Polizeiunterwachtmeisters Friedrich Wobser in einem Prozeß, der die Berufungsstraffammer des Landgerichts II beschäftigte. Das Schöffen gericht hatte die beiden Angeklagten wegen Mißhandlung harmloser Baffanten zu je neun Monaten Gefängnis verurteilt. Sie hatten dagegen Berufung eingelegt. In der erneuten Verhandlung war jedoch Gunia nicht erschienen, er soll geflohen sein. Seine Berufung
Die letzte Probefahrt des 3. R. 3.
Ab Donnerstag fertig zur Amerikafahrt. Friedrichshafen , 7. Oftober. Die Vorbereitungsarbeiten für dert Amerikaflug sind in den letzten Tagen so beschleunigt worden, daß das Luftschiff bereits am heutigen Mittwoch die vorgesehene ProbeDie fünf Motoren, die nach der großen. fahrt unternehmen kann. Deutschlandfahrt sämtlich abmontiert waren, sind nunmehr wieder eingebaut, nachdem fie neue Schulter- Rollenlager erhalten hatten. Man hat diese Lager eigens im Flugzeug aus Schweden kommen laffen, da der schwedische Stahl sich für diese Lager ganz besonders eignet. Die heutige Probefahrt wird voraussichtlich nur einige Stunden dauern. Sie soll vor allem dazu dienen, besondere Gasdruckmessungen vorzunehmen. Das Luftschiff wird in einer gewissen Schräglage aufsteigen, wobei die Bentile der Ballonets auf Ueberdruck kontrolliert werden. Gleichzeitig soll auch
and file. Sträte of botan, aweifeln, daß sie mit einem nicht Bezirksbildungsausschuß Gr.- Berlin SPD. tontrolliert werden, ob fich etwa im Laufgang Knalla as
schuldig gestimmt, wenn sie es gefonnt hätte. Oder am Ende nicht? Die Gerichtssigung selbst war für sie eine Qual: Die Seelenpein der Zeuginnen fpiegelte sich in ihrem Gefichte wieder. Das menig feinfühlige und tattvolle Herumwühlen im Intimsten ihrer Geschlechts genofsinnen mußte ihr Inneres verlegen. Was aber konnte diese eine Frau gegen das von Männern geschaffene Gesetz ausrichten, deffen Herrschaft das Urteil gegen Seifer erzwang
Der Einsturz des Mosse - Hauses. Freispruch der Angeklagten.
Der verhängnisvolle Deckeneinsturz im Mosse- Haus, bei dem 13 Personen getötet und 11 Personen schwer ver letzt worden waren, gelangte gestern vor der Berufungsstraffammer des Landgerichts I unter Borsiz von Landgerichtsrat Heilbrunn erneut zur Verhandlung. Wie erinnerlich, hatte sich der Unfall am 24. Januar 1923 ereignet. Vormittags um 9,45 Uhr war die Decke des 7. Stockwertes durchgebrochen und die herabstürzenden Massen hatten die Decken der unteren Stockwerke durchschlagen und die umbeilvollen Folgen gehabt. Der Unfall war dadurch verursacht die zur Herstellung eines Dachgartens verwendet werden sollten.
worden, daß auf der Dede große Kiesmaffen aufgelagert waren,
Die Decke war schwer überlastet. In der Verhandlung hatte das Gericht jedoch die meisten Angeklagten freigesprochen. Nur der ständige Baumeister der Firma Mosse , Lazarus, und die Maurerpoliere Handschick und Bugte wurden schuldig befunden. Lozarus erhielt sechs Monate, die anderen beiden Angeklagten je drei Monate Gefängnis. Gegen dieses Urteil haben die Verteidiger Berufung eingelegt.
Nach längerer Beratung des Gerichts wurden alle drei Angetlagten freigesprochen. Das Gericht hat aus dem Er gebnis der Beweisaufnahme, besonders aber aus dem Gutachten der Sachverständigen die Ueberzeugung gewonnen, daß der Zusammenbruch nicht auf das Verschulden der Angeklagten zurückzuführen fei. Wie die Sachverständigen aussagten, sei die Betondecke durch das regnerische Wetter wieder weich geworden, ein Umstand, der nicht vorausgesehen werden konnte. Aus diesem Grunde waren die Angeklagten von einer Verfehlung freizusprechen.
Der Friedhof als Jagdrevier.
Am Ruheplaß der Toten da pflegt es still zu fein." Hat auf den bei Ahrensfelde gelegenen Zentralfriedhof der Berliner Stadtfynode diefes Dichterwort feine Geltung? Wir erfahren, daß an dieser Begräbnisstätte, die erst zum geringen Teil mit Gräbern belegt ist, Jagden auf Wild veranstaltet werden. Besucher des Friedhofs flagen uns, daß sie an den Gräbern ihrer Toten durch Büchsenknallerei, die plötzlich aus ganz geringer Nähe an ihr Ohr drag, erschreckt und aufgescheucht worden feien. Es handelt sich nicht etwa um Wilddiebe, die sich die Einsamkeit des Friedhofes zunuze gemacht und ein paar hier hineingeratene Hafen abgeschossen hätten. Nein, der Friedhof ist als Jagdrevier verpachtet, weil seine mit Gräbern noch nicht belegten Teile sehr ausgedehnt sind und noch einen beträchtlichen Wildbestand haben. Man sagt uns, daß auf dem Friedhof nicht in den Besuchszeiten gejagt werden darf, aber in dem uns mitgeteilten Fall ist das doch geschehen. Bis zu den Gräbern habe ein Hund einen flüchtenden Hasen verfolgt, wird uns versichert. Es bedarf wohl nicht erst des Hinweises auf die Selbstverständlichkeit, daß ein Friedhof unter feinen Umständen noch als Jagdrevier dienen fann. Wie ist es möglich, daß die leitenden Persönlichkeiten der Berliner Stadtfynode einen solchen Zustand dulden? Wir können doch nicht annehmen, daß sie keine Kenntnis davon haben. Um einem nicht ganz feltenen Irrtum entgegenzutreten, fei hier ausdrücklich gesagt, daß die Berliner Stadtfynode nichts mit der Ber liner Stadtverwaltung zu tun hat. Sie ist eine firchliche Körperschaft unter Leitung von Pastoren.
Erholungsfürsorge der Arbeiterwohlfahrt.
Für unsere Erholungsfürsorge gingen ein: Abrechnung aus Wohlfahrtsmarken( Grootmann, Lanfiig) 100 M., Steiner 10 M., Liste Schmargendorf ( Bahr) 6 M., Liste aus dem 1. Kreis( Boll stein) 28 M. Weitere Spenden zur Deckung der insbesondere auch für Heilkurse erforderlichen Mittel erbitten wir auf Konto Erholungsfürsorge der Arbeiterwohlfahrt Paul Neumann, Minna Toden hagen bei der Disconto- Gesellschaft, Lindenstr. 3, oder direkt an den Genoffen Paul Neumann, Lindenstr. 3, 1. Hof 4 Tr., beim Parteis vorstand.
Großfeuer. In dem Hause Trühschlerstraße 2 in Johannisthal ist gestern abend gegen 7 lbr vermutlich durch fahrlässige Brandstiftung ein Dachstuhlbrand ausgebrochen, der die benachbarten Feuerwehren von Johannisthal ( Niederschöneweide , Oberschöneweide , Rudom, Alt- Glienice und Butow) dorthin rief. Nach zmeistündiger Tätigkeit gelang es, das Feuer zu löschen. Der Dachstuhl mar völlig niedergebrannt. Der Sachschaden ist sehr bedeutend. Personen sind nicht zu Schaden gekommen.
Ermäßigung des Wasserpreises. Die Berliner Städtischen Wasserwerke Aktien- Gesellschaft teilt mit, daß von der Wassermesser. ablesung ab 1. November d. J. der Preis für 1 Rubitmeter geliefertes Wasser auf 17 Goldpfennig ermäßigt wird.
Die Gesangsgemeinschaft Rosebern d'Argufo, die sich um die Reform des Kunst- und Bollsgejanges erfolgreich bemüht, seht ihre Gesangskurse auch jernerhin unentgeltlich fort. Liebhaber und Freunde des Gesanges. betderlei Geschlechts, sowie Stinder vom 10. Lebensjahre an- auch mit beschränkten Stimmitteln finden Aufnahme Dienstags und Freitags Don 61, bis 8 Uhr abends Neukölln, Kaiser- Friedrich- Str. 210( Aula) und Rankestraße 28, Stofebern d'Arguto.
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Die Kunstgemeinde Neukölln eröffnet ihre dritte Spielzeit am Donners. tag, den 9. Dilober, abends 8 Uhr im großen Festsaal der Neuen Welt , Hasenheide. Es gelangt zur Aufführung das Dratorium Das Para Dies und die Peri" von Schumann. Mitwirkende sind der Dratorienverein Neukölln, das Berliner Sinfonie- Orchester, Lotte Leonard, Friedel Tascheppan, Frieda Lungendorf, Alfred Milde, Ernst Osterkamp. Die Leitung hat Herr Johannes Stebmann. Eintrittskarten für Mitglieder 1,25 M., für Bäfte 1,75 M. an der Saffe. Mitglieder der Kunstgemeinde der anderen Stadtbezirke 1,25 M. Mitglieder können noch in allen Zahlstellen aufgenommen werden.
Heute Schluß des Krone- Gaffspiels! Heute Mittwoch, den 8. Oftober, wird Krone, die Schau gigantischer Zirkusspiele, sich in einer glansbollen Abschiedsvorstellung, die nochmals einen Auftakt zirzensischer Wunder, Bracht und Glanzes darstellen wird, vom Berliner Publifum verabschieden. In dieser Borstellung werden die Raubtiergruppen den Reigen der Darbietungen cröffnen, da sie noch während der Vorstellung abtransportiert werden. Auch aus technischen Gründen wird der Krone- 300 bereits heute Mitt woch, 12 hr mittags, geschlossen. Noch im Laufe der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag wird bereits der erste Sonderzug nach Frankfurt a. M. abroken, dem Donnerstag, morgens um 8 und um 11 Uhr, die übrigen Züge folgen werden.
Sonntag, den 12. Offober, pünffl. nachm. 38/4 Uhr, im gr. Saale der Philharmonie, Bernburger Str.:
1.
Festkonzert
Werke von Ludw. v. Beethoven u. A. Bruckner Weihe des Hauses Ludwig v. Beethoven/ Sinfonie D- Moll von Anton Brudner/ Generalmusikdirektor Hermann v. Schmeidel/ Das Philharmonische Drchefter
Es folgen brei weitere Ronzerte am 23. November 1924, 25. Januar 1925 und 15. März 1925. Einzelfarte 1,10 Gm., im Abonnement 0,90 Gm Abonnementsliften und Einzelfarten liegen aus bei ben Mitgliedern der Bildungsausschüsse, in allen Borwärts" Epeditionen, Zigarrengeschäft Horsch, Engelufer 24/25, in allen Geschäften, wo Platate aushängen und im Bureau des Bezirksbildungausschuffes, Lindenstr. 3, 2.Ho
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Berein Sozialistische Arbeiter- Jugend Groß- Berlin
Am Sonntag, den 12. Oktober, vormittags 10 Uhr.
Feierstunde
anläßlich des 20jährigen Bestehens der Berliner Organisation im Großen Schauspielhaus, Karlstraße Gesangschor Roseberry d'Arguto. Fefispiel:„ Das Rad" von Zech unter Mitw. namhafter Künstler. Festansprache: Staatssetr. Heinrich Schulz fefretariat, Sindenstr. 3, 2. Sof 2 Treppen, bei den Funktionären der Sozialistischen Karten im Vorverkauf à 0,75 m. für diese Beranstaltung find zu haben im JugendArbeiter- Jugend, in der Borwärts- Buchhandlung, Lindenste. 2, bei Fischer, N 20, Rosinenstr. 4, P. Döls, Immanuelkirchstr. 24, Borwärts- Spedition, NO 55, Greifen= Bastianstr. 7, 6 Jofeph, NW. , Wilhelmshavener Str. 48, F. Schmidt, Charlottenburg , hagener Str. 22, Goldschmidt, N 113, Stolpische Str. 36, Lier, SD, Naunynftr. 9, Wittschus, D 34. Petersburger Str. 5, Hoffmann, N 58, 2nchener Str. 8, Burg, Prenzlauer Allee 189, Horfch, SO, Engelufer 24, Schlag, Copenid, Rieger Str., Kroll, R 65, Utrechier Str. 21, Borwärts- Spedition, Utrechter Str.
wurde daher verworfen. Das Berufungsgericht hatte sich mun mur noch mit der Anklage gegen den zweiten Angeklagten zu befaffen. Die umfangreiche Beweisaufnahme ergab, daß die Angeklagten am 7. November v. J. in betrunkenem Zustande eine ganze Reihe ven harmlofen Fußgängern überfallen, geprügelt und mit dem ReDolver unter unflätigen Beschimpfungen bedroht hatten. Einige der Ueberfallenen hatten schwere gesundheitliche Schädigungen davon getragen. Erst das Eingreifen eines Ueberfalltommandos hatte ihrem Treiben ein Ende gemacht. Zu seiner Entschuldigung führte der Angeklagte Wobser an, daß er durch die Ueberanstrengung des Dienites nervös gewesen sei. Es sei zu der Zeit der Hungerrevolten gewesen, und die Polizei hätte Tag und Nacht Bereitschaftsdienst gehabt. Man wäre nicht zum Effen gefommen, und daher hätten ihn zwei Glas Bier und zwei Schnäpse in völlige Trunkenheit verfeht. Er fönne fich auf nichts besinnen. Polizeirat Parisius, der 2½ Jahre Borgesetzter des Angeklagten gewesen war, bezeichnete diefen als einen sonst zuverlässigen und nüchternen Beemten. Die Mannschaft sei zu jener Zeit an einem Tage 10 bis 15mal alarmiert worden, sei nicht aus den Stiefeln gekommen und nicht zum Essen. Ein Schnaps wäre da schon imftande, cinen Mann vollkommen umzuwerfen. Der Zeuge glaubt, daß Wobfer unter dem Einfluß seines Borgesezten Gunia gestanden habe, der ein trunksüchtiger und rabiater Mensch war. Eine Frage von Justizrat Dr. Kempiner, ob der Angeklagte nicht vielleicht von dem Gefühl geleitet worden sei, sich der Insubordination schuldig zu machen, wenn er gegen seinen Borgesetzten eingeschritten wäre, beantwortet der Zeuge mit: Gewiß". Bors.: Dann müßte der Beamte ja geradezu blödsinnig sein, wenn er aus Subordi nationsgefühl ruhig zusieht, wie ein Borgesetzter jemand tot schlägt. Staatsanwaltschaftsrat Wrede zog aus dem Ergebnis der Beweiscufnahme den Schluß, daß man den Eindruck haben müsse, es mit Wahnsinnigen zu tun zu haben. Wie Amotläufer feien die Polizeibeamten durch die Straßen Berlins gestürzt und hätten ganz harmlose Bassanten niedergeschlagen. Die Strafe sei außer. ordentlich milde, und er beantrage Verwerfung der Berufung. In dem Urteil begründete Landgerichtsdarektor Hartmann, daß die Strafen gegen Gunia und Bobser an sich viel zu gering feien. Die ganz gemeine Handlungsweise hätte keine mildernden Umstände per. dient, und das Gericht wäre, wenn die Staatsanwaltschaft Berufung eingelegt hätte, sicherlich zu einem ganz anderen Urteil gekommen. Gegen derartige Bergehen von Beamten tönne nicht scharf genug oorgegangen werden. Da das Schöffengericht für jeden Einzelfall zwei Monate angenommen hatte, wurde gegen den Angeklagten Wobser auf eine Gesamtstrafe von sechs Monaten Gefängnis erkannt. Mit Rücksicht auf den aufregenden und nervenzerrüttenden Dienst der Polizei in jener Zeit hat das Gericht die Frage der Bewährungsfrist nicht glatt abgelehnt, sondern überläßt die Nachprüfung dem Amtsgericht nach Maßgabe der Auskunft der vorgefeßten Behörde.
3ft ein deutsches Journalistengefeh notwendig? 8u diesem Thema veranstaltet der Republikanische Anwaltsbund am Freitag, den 10. Ottober, abends 7 1hr, im großen Saale des Vereins hauses Deutscher Ingenieure, Berlin N. 7, Sommerstr. 4a, Ecke Dorotheenstraße, eine öffentliche Bersammlung. Die Referate werden vom Oberbürgermeister Dr. Walther Busch und Rebatteur Dr. Dovifat, dem Borsigenden des Bezirksverbandes Berlin des Reichsverbandes der Deutschen Bresse, gehalten. Im Anschluß daran freie Aussprache.
Das Rundfunkprogramm. Mittwoch, den 8. Oktober.
Tageseinteilung. 10 Uhr vorm.: Bericht über die Kleinhandelspreise der wichtigsten Lebensmittel in der Zentralmarkthalle. 10.15 Uhr vorm.: Erste Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. 11.35 Uhr vorm.: Funkbörse( Die Notierungen der Berliner und Hamburger Produktenvorbörse). 12.15 Uhr nachm: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Vorbörse( nur Montag bis Freitag). 12.55 Uhr nachm.: Uebermittlung des Zeitzeichens. 1.05 Uhr nachm.: Zweite Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Wetterdienst. 2.15 Uhr nachm.: Kurzer Tendenzbericht der Berliner Börse( nur Montag bis Freitag). 3 Uhr nachm.: Funkbörse( Die amtlichen Notierungen der Berliner und Hamburger Produkten- und Viehbörse; amtliche Devisen). 4 Uhr nachm.: Funkbörse( Getreide cif. Hamburg ; Berliner Kolonialwaren- Großhandelspreise). 4.30-6.25 Uhr abends: Unterhaltungsmusik( Berliner Funkkapelle). Während der Pausen: Ratschläge fürs Haus". 6 30 Uhr abends: Die Funkprinzessin erzählt: Deutsche Märchen aus einer alten Chronik. 1. Der Hahn und die Hühner. 2. Die Roßtrappe. 3. Prinzessin Unka.( Die Funkprinzessin: Adele Proesler.) 7.15 Uhr abends: Erläuterungen zur Zauberflöte . 7.30 Uhr abends: I. Uebertragung aus der Staatsoper, Unter den Linden . Die Zauberflöte, Oper in zwei Akten von W. A. Mozart. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theaterdienst.
bildet. Weitere Versuche auf der Probefahrt werden sich auf Er. perimente mit dem Steuerregler und auf die Fest= stellung der Auslaufgeschwindigkeit des Luftschiffes beziehen. 3. R. 3 wird bei seinem heutigen Aufstieg annähernd gleiche Belastung aufweisen, wie es bei der Amerikafahrt der Fall sein wird. Ab Donnerstag wird das Luftschiff dann startbereit für die Ameritafahrt sein. Das Wetter hierfür ist augenblicklich nicht ungünstig, da zwischen Friedrichshafen bzw. der Schweiz und der spanisch- französischen Küste eine falte Luftfchicht lagert, die die vom Atlantic fommenden Tiefs mehr nach Norden abgleiten läßt. In diesem Fall wäre also der Flug über Frankreich der günstigste.
Ein Schelmenftreich.
In Egland besteht die Absicht, Zeppelin- Lizenzen zum Bau Don Luftschiffen zu erlangen. Zu diesem Zwed war das Mitglied des Parlaments, Mr: Burney , mit einem de- Havilland- Verkehrsflugzeug nach Friedrichshafen geflogen. Bei dem Abflug der Engländer ereignete sich ein amüsanter 3wischenfall. Die Friedrichshafener Polizeibehörde hatte den Start der englischen de Havilland - Maschine verboten, weil von den maßgebenden Berliner Behörden die von den Engländern nach gesuchte Genehmigung zur Abfahrt des Flugzeuges nicht einge troffen war. Die Engländer erklärten jedoch, sie müßten un⚫ verzüglich abfliegen, da Mr. Burneŋ als Parlamentsmits glied unbedingt Montag in England fein müßte. Sie lieber die Polizei aber nicht ein und entsandée einen Beamten zur Ueberwachung der Maschine, die auf der Zeppelinwerft zur Abfahrt bereit stand. Als um 1 Uhr nachmittags die Genehmigung aus Berlin immer noch nicht eingetroffen war, bat der englische Pilot den maderen Polizisten, er möge doch von den Zeppelinwerfen aus noch einmal an den Polizeidirektor von Friedrichshafen telephonieren, ob der englische Doppeldecker nicht doch abfliegen dürfe. Nichts Böses ahnend folgte der biedere Polizist diesem Wunsch und begab sich in das Verwaltungsgebäude der Zeppelinwerft. Während er nun telephonisch die Nachricht bekam, daß das Flugzeug noch dort bleiben müsse, ertönte zum Schreck des armen Polizisten über den 3eppelinwerfen bereits das Knattern des englischen Flugzeugmotors. Der Beamte stürzte heraus und da senkte sich der Doppeldecer noch einmal in elegantem Flug, wie zum Gruß Dor ihm. Die Engländer winkten und in wenigen Minuten war die Maschine am Horizont verschwunden. Eigentlich müßte Mr. Burnen jetzt ein Strafmandat wegen unbefugten Abfliegens" von der Friedrichshafener Polizeidirektion erhalten!
Jugendveranstaltungen. Achtung, Mitglieder!
Die Theaterabonnements werben am Freitag, ben 10. b. M., von ben Abteilungsleitern abgerechnet. Nehmt die Gelegenheit noch wahr und zeignct Ench bei Eurem auständigen Abteilungsleiter ein.
Achtung! Teilnehmer am Chorwer! Das Rab . Heute abend 8 Uhr Probe im Jugendheim , Lindenstr. 3. Alle Genossen und Ge noffinnen müssen erscheinen.
rechnung ber Beitragsmarten, Empfangnahme der Festschrift. Jede Abteilung
Achtung, Abtelungskassierer! Heute, Mittwoch, von 5 bts 7 Uhr, Ab. muß ihren Raffierer entsenden.
Heute, Mittwoch, den 8. Oktober, abends 7½ Uhr: Quisenstadt: Schule, Stallschreiberstr. 54, Mitgliederversammlung. Ablershof: Jugendheim, Bismarckstr. 12. Bortrag: 8wed und Biele dre SAJ." Gesundbrunnen II: Schule Wiesen-, Ece Pantstraße, Einführungsabend. Lichtenberg - Nord: Jugendheim Barkaue 10, Einführungsabend mit besonderem Programm. Lichtenberg - Mitte: Jugendheim Dossestraße, Bor. trag: Aus der Geschichte der Berliner Arbeiterjugend." Niederschöneweide : Jugendheim, Berliner Str. 31, Uebungsstunde des Gesangschors. Alle SAJ.. Lieder= Mitglieder sowie die Jungsozialisten haben unbedingt zu eriainen, bücher find mitzubringen. Sübost R.- B.: Echule Glogauer Str. 15, Untera haltungsabend mit besonderem Programm. Sündwesten: Abends 7 Uhr, im Vorraum der Aula Kochstr. 13. Die Kreisfunktionäre werden um Be Tismus." Wedding : Schule Ruheplag-, Ecke Antonstraße. Bortrag: ,, Was ist religiöses Empfinden?"
teiligung gebeten. Tempelhof : Lyzeum, Germaniastr. 4/6. Vortrag: Sozia
Werbebezirk Neukölln, Werbebebezirks- Mädchenabend in der Jugend. herberge, Canner Straße. Bortrag: Körperkultur und Kleidung." Schul. entlassene Mädel sind herzlich willkommen!
Abteilung Falkenberg. Elternabend morgen, Donnerstag, abends 18 Uhr, in der Aula der Gemeindeschule, Alt- Glienice, Röpenicker Str. 31. Mufit. Rezitationen. Jugendspiel. Lieder zur Laute. Eintritt 30 Pf. Die Werbe. bezirkskapelle trifft sich um 18 Uhr in der Aula.
Vorträge,
Vorträge, Vereine und Versammlungen.
Reichsbanner Schwarz- Rof- Gold".
Gefchäftsstelle: Berlin S. 14, Sebaftianstr. 37/38, Sof 2 r. Kamerabschaft Areuzberg II. 4. Bug, umfaffend Rottbufer Damm 1-43, Sasenheide, Fichteftraße, Grimmstraße, Blan ufer 85-95. Donnerstag, den 9. Oktober, abends 8 Uhr, Versammlung beint Mitglieder. Beitragszahlung. Neuaufnahmen. Unbedingtes Erscheinen sämt Kameraden Mendler. Dieffenbachstr. 54. Ausgabe der Karten an die neuen licher Mitglieder bringend erforderlich, da wichtige Einteilung. Kamerab
schaft Charlottenburg. Der Ferien wegen findet der Turnabend am Dienstag nicht statt.
Arbeitersport.
Touristenverein ,, Die Naturfreunde", Abt. Moabit . Am Donnerstag, den 9. Oktober, Zusammenkunft im Kinderhort, Levekow, Ede Gozkowskystraße. Bortrag über Bychologie mit Experimenten. Gäste und Interessenten willtommen. Anfang 28 Uhr.
Sport.
Rennen zu Grunewald am Dienstag, den 7. Oftober.
1. Rennen. 1. Messina ( M. Zenkich), 2. Chane( Saager). 3. Thrain ( D. Schmidt). Toto: 17:10. Plak : 13, 22: 10. Ferner liefen: Lorette, Lady Grey, Herentanz.
2. Rennen. 1. Optimat D. Schmidt), 2. Domglode( Torke), 3. Callabari( F. Kasper). Toto: 15: 10. Blag: 11, 16, 14: 10. Ferner Itefen: Hedenstrauch, Laufizer, Rach gott, Melia, Operette.
3. Rennen. 1. Sanguinifer( Torfe), 2. Matte( D.Schmidt), 3. Quarta ( Huguenin). Toto: 53:10. Blag: 18, 20, 16:10. Ferner liefen: Bendeig, Lorenzo, Olifant , Fürst, Oder.
4. Rennen. 1. Theofrit( Olejuif), 2. Hornbori( W. Tarras), 3. Dftrea ( D. Schmidt). Toto: 196 10. Play: 20, 18, 12: 10. Marquise, Patrizier, Katchine, Bellac . Ferner liefen:
5. Rennen.
1. Geiser( D. Schmidt), 2. Döberik( Teichmann), Ferner liefen: Angelus, Calla, Morgenstunde. Tavalyi, Iduna. 3. Kriegsgewinnler( Raftenberger). Toto: 35: 10. Play: 15, 14, 19: 10.
6. Rennen. 1. Favor( D. Schmidt), 2. Regina II( Rastenberger), 3. Rodenstein( Grabsch). Toto: 17: 10. Plat: 10, 12: 10. Ferner liefen: Besel, Feuergeist, Revue.
7. Rennen. 1. Stummer Teufel( Olejnil), 2. Twoftep( P. Ludwig), 3. Licht Alberich( D. Schmidt). Toto: 48: 10. Blak: 14, 25, 13: 10. Ferner liefen: Roderich, Felsenriede, Parioli, Eichtaze, Emeritus , Lily I, Eisentrone, Soto.
Wetter für Berlin und Umgegend. Beitweise heiter, vorübergehend stärker bewölkt, mittags ziemlich warm, feine erheblichen Niederschläge bei. mäßigen, südwestlichen Winden.- Für Deutschland : Sm Osten und Süden citer und trocken, im Westen überwiegend bewölkt mit etwas Regen.
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