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Für Republik   und Sozialismus!

Gruß an die deutsche   Arbeiterschaft.

Um 2 Uhr 15 Minuten nachts fandte Genosse Her. mann Müller durch den Presserundfunk des Sozial­demokratischen Pressedienstes der Parteipresse folgenden Gruß:

Die Reichstagswahlen   brachten der Sozialdemokratischen Partei einen gänzenden Erfolg. Soweit bisher Resultate vorliegen, ist eine durchschnittliche Zunahme der Stimmen von mindestens 30 Prozent zu verzeichnen. In vielen Orten hat die Bartei 50 und mehr Bro. zent zugenommen. Die Sozialdemokratische Partei   war die einzige Partei, die die Auflösung dieses Reichstages wollte. Die Sozial­ demokratische Partei   wurde in den erften Monaten dieses Jahres von ihren Gegnern totgefagt. Sie hat den Beweis geliefert, daß fie noch lebt; sie hat den Beweis geliefert, daß sie die einzige aufge­meriete Partei ist.

Die Parteien, die im Mai als Folge der Inflation künstlich aufge­fchwemmt wurden, befinden sich jetzt in Auflösung. Am meisten geliden hat in diesem Wahlkampf die Nationalsozialistische Freiheitspartei  . Ihr Führer Ludendorff   hat von neuem eine Schlacht verloren. Der Kampf um die Diftatur ist in Deutsch  land ausgefämpft. Die fünftige Entwicklung der deutschen Republik wird sich auf dem Boden des demokratischen Parlamentarismus voll­ziehen. Die Völkischen, die behaupteten, eine Patentlösung für die Gefundung Deutschlands   zu haben, haben eine Niederlage erlitten. Sie haben vom deutschen   Bolt erneut den Beweis geliefert erhalten, baß alles schief geht, was Ludendorff  , ihr großer Führer. anpact. Aber auch die Kommunistische Partet hat in diesem Wahlkampf schwere Berluste erlitten. Die Arbeiter haben sich in großen Massen von dieser Bariei des Putschismus abgewendet. Sie

Find

zurüdgefehrt zur Fahne der Sozialdemokratischen Partei, die stets in positiver Arbeit für die Arbeiterklasse auch auf parla mentarisch gesetzgeberischem Gebiete herauszuholen suchte, was her­auszuhalen war. Der demokratische Sozialismus marschiert. Die Verluste, welche die Völkischen in diesem Wahlkampf er­Titten, haben die Deutschnationalen zum Teil für die Ver­Lufte entschädigt, die sie infolge ihrer charakterlosen Haltung im In­flationsreichstag erhalten haben.

Das erfreuliche Resultat dieses Wahlkampfes ist, daß die Rechtsparteien in ihrer Gesamtheit geschwächt

in den neuen Reichstag einziehen werden. Die Deutsche   Bolts­partei hat in diesem Wahlkampf feine Gewinne zu buchen. Sie hat das ihrer eigenen Tatlit zuzuschreiben. Sie versuchte in schwarz­weißroter Demagogie die Deutschnationalen zu überbiete 1. Die Folge war, daß auch sie von den Wählern wegen ihrer halbheit fein Ber­trauen zu erwarten hatte. Eine Partei. die behauptet, für die Ber­faffung Deutschlands   einzutreten, und gleichzeitig den unanständigsten Kampf gegen die Farben der Republik   führt, hat ein besseres Re­fuitat nicht verdient.

Dagegen haben die von der Rechten für tot gefagten bürgerlichen Demokraten sich gut gehalten. Das 3entrum hat wiederum gezeigt, daß seine Athänger feiner Fahne treu bleiben. Die Folge ist, daß die republikanischen Parteien gestärkt

aus dieser Wahlschlacht hervorgehen. Aber wenn sie diesen Erfolg erzielt haben, so haben sie es lediglich dem siegreichen Vormarsch der Sozialdemokratischen Partei zu danken. Die Spit nung der deutschen   Demokratie beruht nach wie vor auf der Sozial demokratischen Partei, die dafür forgte, daß die verfassunggebende Nationalversammlung   in Weimar   Deutschlands   demokratische Ber­faffung schuf.

Nur dem Vormarsch der Sozialdemokratischen Bartel ist es zu danken, wenn die Errungenschaften der Revolution auch in der fommenden Gesetzgebungsperiode erhalten werden. Aber noch wichtiger ist, daß der Sieg der Sozialdemokratischen Partei den Be­weis geliefert hat, daß die Massen in Deutschland   die Befrie dung Europas   wollen. In der gemeinfice Weise wurde die Sozialdemokratische Partei   in Deutschland   verdächtigt als eine Bar­tei, die die Interessen Deutschlands   nicht wahrnehmen wollte. Das schlossen die Gegner aus ihrer internationalen Einstellung.

Die Hehe gegen die Internationale hat aber völlig versagt. Europa   wird gefunden, weil die deutschen   Arbeiter feft zu ihrer alter geschichtlichen Auffassung stehen und stets bereit sind, mit den übrigen Demokratien in Europa   zu arbeiten, damit die Folgen des fürchter lichen Weltkrieges mit der Zeit überwunden werden.

Der deutschen   Arbeiterschaft sei Dank für ihr festes und treues Halten zu den alten geschichtlichen Tradi ionen unserer Partei. Eu­ ropa   fann nur aufgebaut werden mit Hilfe der europäischen   Ar. beiter. In diesem Kampf werben die deutschen   Arbeiter in erster Linie stehen. Noch erfreulicher ist, daß dieser Wahlkampf gezeigt hat, wie sehr in der deutschen   Arbeiterfasse das Bewußtsein vor handen ist, daß wir wieder wie einft im Frieden zu einer

einigen fozialdemokratischen Arbeiterpartel fommen müssen, die alle flaffenbewuß en Arbeiter umschließt. Die Niederlage der Kommunisten hat gezeigt. daß für Deutschland   der Traum der Weltrevolution ausgeträumt ist. Die deutsche   Arbelter toffe steht auf dem Beden des demokratischen Sozialis. mus, der seinen Vormarsch fortsetzt. Was die innere Politik Deutschlands   angeht, so zeigt die Wahl, daß die Massen tein Rüdwärts in den Klassenstaat Wilhems II. wollen. So fönnen wir getroften Herzens ausrufen: Es lebe die deutsche Re. publit.

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Die Hakenkreuzler in der Schweiz  .

Bircher   und Hitler  .

Wahlnachklänge.

Wandlung in Potsdam  .

Der Wahltag hat für Potsdam   große Ueberraschungen gebracht und die Stimmenzahl der Sozialdemokratie fast perdoppelt. Die Demokraten tamen auf 2338 Stimmen gegen. über 1858 im Mai dieses Jahres, das Zentrum holte 190 Stimmen in Potsdam   auf und erreichte 1189. Die Propaganda war gestern fo lebhaft wie noch nie, und zum erstenmal murden ununterbrochen während der Wahlzeit die Farten der Republik   unserer Partei auf den Straßen gezeigt. Das Reichsbanner schickte ständig zwei in den Reichsfarben dekorierte Kraftwagen auf die Straßen, die Partei hatte einen Wagen laufen, bei dem wiederholt von Ejupo­becmten des Mitführen roter Fahnen beanstandet wurde. Es hatte fich herausgestellt, daß der Wunsch des Bolizeipräsidenten, rote Fohren und Hakenkreuzfahnen nicht mitzuführen, als Befehl auf­gefaßt worden war. Die Deutschnationalen mochten in ihrem Schepperdienst die allergrößten Anstrengungen und holten fast die letzte Stimme herbei. Infolgedessen wurden auch teilweise Wah!= beteiligungsziffern von 95 Broz. erzielt. Die durchschnittliche Wahl beteiligung beträgt 92 Proz 3u Ruheftörungen oder Zusammen. stößen ist es nirgends gekommen. Die gestrige Wahl hat bewiesen, daß in Potsdam   Schwarz- Weiß- Not einen gefährlichen Gegner ge= funden hat, denn gegenüber etwa 21 000 Stimmen für Schwarz­Weiß- Rot find etwa 13 000 Stimmen für Schwarz- Rot- Gold ab­gegeben. Bild aus dem Wahllokal.

Der deutschnationale Wahlvorstand des Wahllokals in der Passauer Straße 5 übersah gefliffentlich, daß der Listenführer der Deutschnationalen Volfspartei feine ich war zwei grote Armbinde umbehielt. Der Einwand unserer Genossen, daß das mitatthaft wäre, weil im Wahllokale selbst keine Parteireflame ge­trieben werden dürfe, wurde von dem Wahlvorsteher mit der Be­Bmertung zurückgewiesen, er gestatte dies eben. Unser Genosse hat sich darauf eines unserer Fähnchen mit der Aufschrift Wählt Sozial­demokraten" angesteckt. Wir nehmen an, daß der Streit im Sinne des Wahlreglements beigelegt wurde.

Wie tüchtig man als Wähler sein kann, bewies ein Mann in Charlottenburg  . Bei der Kontrolle der Mahllisten in unserem Schlepplokal stellte es sich heraus, daß ein Wähler sein Wahlrecht ausgeübt hatte, der bereits vor zwei Wochen beerdigt worden war. Ein besonders tüchtiger und pflichleifriger Zeitgenosse hatte sich diesen Umstand zunuze gemacht, um zweimal wählen zu tönnen.

Hazußer- Bündler.

Boll, übervoll ist der Eportpalast, das in Schwarz- Rot- Gold aus­geschmüdie Riefenhaus, Fahnen an den Seiten, Jiu- Jitsu- Kämpfe im Ring, Musit, Klatschen und Pfeifen bei Bekanntgabe der Wahl­ergebnisse auf der weißen Leinemand ein feltsames Bild. Meldung cus Bittau: Bahlen erfreuliche, unerfreuliche, wie überall. Unter anderem liest man:" Haeuser- Bund: 1." D fönnte ich doch jetzt den haeuser- Bund- Bruder aus Zittau   sehen. Wie selbstbewußt

und zwar

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Milch- und Butterpreise.

Wie die Verbraucher geschröpft werden.

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Die Milch- und Butterpreise sind in den letzten Wochen wieder im Steigen begriffen Die Tatsache ist on und für sich fein Wunder, denn in der Weihnachtszeit ist bekanntlich eine Berstärkung des Verbrauchs in Milch und Butter vorhanden, und das müzen natürlich Produzentendreise und Handel aus, um durch höhere Preise für sich Vorteile herauszuschlagen. Interessant ist es aber nun, wie die tapitelitische Bresse   die Breissteigerungen begründet, Bekanntlich wurde die Fehlmenge bes heimischen Butter beborfes burch Zufuhren aus Holland   und Dänemart gebedt. Aus Dänemart sind in den letzten Wochen die Einfuhren zurückgegangen, nach Angate der Agrarpreffe, well in Dänemark  die Maut und Klauenseuche herrsche. In Wirklich feit ist der Grund für den Nüdgong der Ausfuhr aus Dänemart darin zu fuchen, daß die dänische Landwirtschaft und der dänische Butterhandel die Preise so hoch festgesetzt hatten daß der deutsche Konsum nicht in der Lage war. Diese Breise zu tragen. Die Dänen aber, die auf den Ablaz ihrer landwirtschaftlichen Produkte angewiesen sind, haben nun, um die Einfuhr nach Deutschland   wieder zu fördern eine Breis herabfeßung vorgenommen. Die letzte dänische Butter not' erung ist um 18 Kronen zurüdgegangen. In den Martiberichten der bürgerlichen Breffe aber wird zur Stimmungs­mache für weitere Brissteigerungen erfiärt, daß der dänische Butter preis in die Höhe" gehe. Auf der anderen Seite ist die Milch= Deutschlands   feineswegs probuftion zurüd­Weidefutter, aber einmal liefern die Brennereien große Mengen von gegangen. Es fehlt zmor, durch die Jahreszeit bedingt, das Es fehlt zwar, durch die Jahreszeit bedingt, das Rückständen. die Echtempe. Sie ist ein sehr wertvolles Bichfutter. das start milchbildend wirkt. Ferner enthält die Kartoffelernte starte Reserven an Biehfutter. Die Ernte ist quantitativ zwar heroor razend ausgefallen, aber qualitativ so minderwertig, daß bedeutende Mengon Kartoffeln teine andere Bermenbung als für Berfütterung finden fönnen, so daß unter diefen Umständen ein Rüdgang der Milcherzeugung nicht festzustellen sein wird. Trotzdem Preis

erhöhungen!

Flucht eines Darlehnsschwindlers.

Der Einbrecher im Kleiderschrank.

Der

er zur Wahlurne geschritten sein wird: Ich wähle Haeußer jeden Fall!" Wie wichtig er sich vorkommen mag, jetzt so die K und Quer durch ganz Deutschland   telegraphiert und auf allen 3. tungen notiert zu werden. Herr Haeußer, Ortsgruppe 3ittayote politische Botenz formgewordener Schwärmerei: er hält sich nun für wichtig, wir halten ihn für nichtig auf alle Fälle ist die 3iffer 1, die ihn aus Zittau   in Sachsen   meldet, typisch für das, mas wir haben und für das, was wir nicht haben. Der Spieker und der Schwärmer, fie sterben nicht aus, und wenn es

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so langsam vorwärts geht, dann ist es ihre Schuld. Oder solite der, der mich auf diese Gedanken bringt, geglaubt haben, es handle fich um die Erfüllung seiner Hausbelikerpflichten? Auch solcher, die nich alle werden, gior es genung bei mus.

Aus der Stresemanndschurei.

Wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren, soll Herr Strefe. mann sein Kreuzchen sowohl bei den Deutschnationalen als auch bei der Deutschen Volkspartei eingezeichnet und beide durch einen Bindest rich miteinander verbunden haben, um dadurch die Ver größerung des Bodens den auf porläufig unabsehbare Zeit gegebenen Tatsachen vorzubereiten. Ein Gedanten Strich war von dem, der seit Jahren auf den politischen Strich geht, allerdings kaum zu erwarten.

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,, Wal­

Unser Korrespondent wichtiger Familienangelegenheiten meldet, daß der allerdurchlauchtigsten Gemahlin des Herrn v. Izenplih zu traut soll es heißen", schlug die beglückte Gattin vor. Ach nein," Bigemiz am Sonntag ein Töchterchen geboren wurde. ermiberte Serr v. Igenplik zu Zikewik, diesmal hab' ich gar feine Bölfische ein so wein- erliches Ergebnis haben wird, lieber Bur­unde.

Troute zur Wahl, nennen wir's, weil der heutige Tag für uns

Für Stellungsloje.

In der Nationalpost" vom 7. Dezember liest man in e urtomischer Rubrif Der Antimargist" Gedes Wort ein Groschen) das Inserat:

Klempner

für Gas, Wasser u. Reparaturen ges. Mitglied der DNBP. Meldungen Schellingstr. 1, 3. 28.

Da sich am Orte der Gestellung das Bureau der Deutschnatio ralen Volkspartei" befindet, ist es klar, daß dem gesuchten Klempner die Aufgabe zufällt, das vor der Wahl dort fabrizierte und nicht ver­wertete Blech zu Hakenkreuzen umzuarbeiten. Wie wir hören, soll der Andrang vor der Blechschmiede" so beängstigend sein, daß man gern das Reichsbanner zum Ordnungsdienst heranziehen würde ( wenn's nur feiner sähe).

Der Arbeiter Samariterbund hat bei der Wahl in

Berlin   332 Transporte von Kranten und Gebrech lichen zu den Wahllokalen erledigt.

zu fehen. Als durch ein Geräusch die Beamten auf ein Bett aufmerksam wurden und die Decke zurückschlugen, sprang nur ein Kleiderspind der Geliebten. Er hatte sich in eine Ede. age heraus. Endlich entdeckte man den lange Gesuchten im gefeßt und mit Kleidungsstücken so dicht und schwer zugedeckt, daß ei beinahe erstickt war.

Ein Handtaschenräuber wurde gestern morgen auf frischei Tat ergriffen. Als ein jurges Mädchen aus der Sidingenſtr. gegen 9 Uhr vom Ginholen zurückkehrie, wurde es am Hauseingan

von einem jungen Burschen überfallen, der ihm die Handtasch entriß und davonlief. Die Berauble eilte ihm hilferufend nach. E gelong Beuten, die dazutamen, ihn zu fassen. Die Verfolger gaber Dem Räuber eine Tracht Brügel und überlieferben ihn danı der Polizei.

Der Mordprozeß Haarmann.

Hannover  , 8. Dezember.  ( Eigener Drahtbericht.) Bor Eintrit in die eigentlichen. Berhandlungen richten der Vorsitzende und de Staatsanwalt an die Presse wieder die Bitte, sich in der Bericht

erstattung nach Möglichkeit zu beschränken. Täglich würden Bitter an Gericht und Staatsanwalt gerichtet, die Deffentlichkeit aus zuschließen, weil die Mitteilungen aus dem Haarmann- Prozeß cin zu starte Gefährdung der deutschen Jugend bedeuteten. Der Vor figende und der Staatsanwalt erflärten, dem Wunsche auf Aus schluß der Deffentlichkeit in Interesse der Prozeßführung nicht ent gabe der Vorkommnisse möglichst weitgehende Zurückhaltung 31 spredjen zu können. Sie empfahlen aber der Breffe, in der Wieder

üben.

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Beuge wurde Landgerichtsrat Schaper vernommen, der die Bor Darauf wurde in der Zeugenvernehmung fortgefahren. Als erste untersuchung gegen Haarmann und Grans geführt hat. Land gerichtsrat Schaper murde aufgefordert, über den allgemeinen Gin brud, den ihm Haarmann und Grans gemacht haben, sich zu äußern Bors: Hat sich Haarmann anders verhalten als Grans? 3euge: Haarmann ist immer bei den Angaben geblieben, die a früher gemacht hat, obwohl ich noch heute der Ueberzeugung bin daß er viel verschwiegen hat. Dagegen war Grans scho bei der ersten Bernehmung ausflüchtig. Bors: Ist Haarmam allgemein bei feinen Angaben geblieben? 3euge: Stets.- Borf: Und Grans? Reuge: Crans ging stets gern von Konkreten auf das Theoretische über. Justizrat Benfey: Haber Sie den Einbrud gewormen, daß Haarmann sich gegenüber Gran: in einer gewiffen Abhängigteit oder hörigkeit befunder Land 3euge: Ja, den Eindruck habe ich stets gehabt. hat? gerichtsrat Schaper bestätigt weiter, daß Haarmann schon in de Borverhandlung geäußert hat, daß Grans ihm dauerni junge Leute zugeführt und nie danach gefragt habe, mi diese geblieben feien. Die weitere Bernehmung des Beugen führ auf Einzelheiten der Antiage. auf Einzelheiten der Antiage. Grans versucht klarzulegen, das er vom Untersuchungsrichter vielfach falsch verstanden worden sei Als nächster Zeuge wurde Kriminaloberkommissar Lange ver nommen, der sich dazu äußerte, wie die Feststellung Haarmann erfolgte. Der Zeuge erklärt, daß Haarmann während der Vor untersuchung nie zur Ruhe gekommen fei. Er wurde von mor gens bis abends vernommen. Bewundernsmert war di Ausdauer und Geschicklichkeit, mit der sich Haarmanı während der ersten Bernehmung verteidigte. Schließlich aber legb er ein volles Geständnis ab. Auf Befragen von Justizra Benfey erklärte der Zeuge, daß er stets das Gefühl hatte, daf Haarmann von Grans abhängig war, daß er unter dem Einflui der Hörigkeit vor dem Mitwisser Grans stand.

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Nach vielen Betrügereien ist der Geschäftsführer des Finanzie rungsbureaus der Vereinigung deutscher Privatkapitalisten", der 36 Jahre alte aus Wilmersdorf   gebürtige Kaufmann Friedrich Schröder  , der in der Sächsischen Straße 5 wohnte, geflohen. Schröder machte die Leute die bei der Gesellschaft Darlehen be antragten, besonders dadurch sicher, daß er ihnen eine von einem Rotar des Kammergerichts beglaubigte Bescheinigung vorlegte, nach der 1108 Geldgeber ihm Geld angeboten haben. Wie alle Schwindler dieser Art beschränkte er sich dann aber darauf, den Leuten ganz erhebliche Borschüsse abzunehmen. Flücht ge, der von der Kriminalpolizei gesucht wird, ist ein und unterfeit und hat dunkelbraunes Haar und als besonders auf­fälliges Kennzeichen ein über die rechte Mange laufendes Mutter oder Brandmal, das sich zum Teil auch über die Nase hinzieht. M.Genf, 8. Dezember.  ( Eigener Drahtbericht.) Die Hitler.teilungen über seinen Aufenthalt werden an die Kriminalinspektion C. 7 erbeten. Affäre zieht immer weitere Kreise. Die amtliche Erklärung wird allgemein als ungenügend erklärt. So schreibt am Sonn­abend die Bafeber Nationalzeitung":" Diese Erklärung. die mehr Aus dem Kleiderspind seiner Geliebten heraus verhaftet wurde verbirgt als aufklärt, kann die öffentliche Meinung niemals beruhigen. fürzlich ein Einbrecher, den die Kriminalpolizei fchon seit mehr als Welcher Art sind die Beschuldigungen gegen Bircher  ?( Das ist zwei Jahren suchte. Im Jahre 1919 wurde dos Charlottenburger der schweizerische Offizier, gegen den schwere Anschuldigungen über Schloß von Einbrechern schwer heimgesucht. Die Verbrecher er feire Beziehungen zu Hitler   erhoben worden sind. R. d. B.") Warum beuteten besonders merivolle Drieniteppiche, die schon ins Ausland verkauft und versandt waren, als mau die Bande ermittelte und fest. ist die erste Untersuchung im Interesse des Landes unterdrückt mor. ben? Alle biefe Fragen verlangen eine flare Antwort. Das nahm. Nur ein Teil fonnte in Homburg   noch beschlagnahmt werden. Das nahm. Nur ein Teil fonnte in Hamburg   noch beschlagnahmt werden. Schweizer   Bolt, das für sein Heer schwere Baften trägt, hat ein Bei diesem Einbruch spielte der 32 Jahre alte Erin Niezeller aus der Steinm tftraße ten Aufpoffer. Epäter beteiligte er fich auch Recht, zu wissen, welche Gesinnung seine hohen Offiziere haben. Die an dem Verkauf der Teppiche. Er wurde doür zu 2% Jahren traurigen Erfahrungen während des Weltkrieges rechtfertigen unser Gefängnis verurteilt, entwich aber bald aus dem Arbeitsfaal der Mißtrauen. Der Bundesrat wird im Interesse des Landes alles tun Stadtvogtei und wurde seitdem verget lich gefucht. Durch Beobach müssen, um Bicht in diese Affäre zu bringen." Bleichzeitig verlangt tungen wurde festgestellt, daß ihm eine Geliebte in der Scimme De Nationalzeitung Aufklärung über 3wed unb Biele des be ftraße Untersch upf gewährte. Sie machten bort einen überraschen rüchtigten Volksbundes für die Unabhängigkeit der Schweiz  . Tri- den Besuch. Sie wußten, daß Miezeller in der Wohnung war, er­bune de Geneve" melbet aus Aarau  , wo Bircher   wohnt, daß dort hielten aber auf Klopfen und Kling in feine Antwort. Deshalb feine intimen Beziehungen zu zahlreichen deutschen   Offizieren ließen fie burch einen Kunstfchloffer die gut gesicherte Woh Parteinachrichten nunes ür öffnen. Aber noch drei weitere Türen, die ebenfalls Sicher pokannt felen. So habe Generaloberst Iud einen ganzen Sommer heitsfchlösser hanen, mußte der Schlosser kunstnerecht öffnen, bis man ale fein Gast in Aarau   verbracht. Die Erklärung Birchers, mit Hitler endlich in den letzten Raum der Mohrung gelangt war. Die Woh feine Beziehungen zu haben, wird deshalb sehr skeptisch aufgenommen.nungsinhaberin war nicht zu Hause, aber auch Niezeller war nicht 32. bt. Montag, den 8. Des. 7 Uhr: Funktionärbesprechung Schule Langeſtr. 31

Bei weiteren Angaben des Zeugen über die Person des An geflagten wird Haarmann sehr nervös und erklärt, bl Bolizei fei ihm nicht genügend entgegengefommen. Er habe m Beispiel bei seiner ersten Bernehmung die Anwesenheit bes Baitors gewünscht, der ihn konfirmiert habe, um dieſem eir Geständnis abzulegen. Dieser Wunsch sei ihm aber nicht erfül worden. Haarmann erflärt, er wünsche fein Urteil der Phantasie

Einfendungen für diese Subri? find Berlin   GB. 68, Lindenstraße 3,

für Groß- Berlin

flets an das Bezirkssekretariat. 2. Sof, 2 Trep. rechts, an richten