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fie teine Ministersize erhält, ist unmöglich bündnis 1 fähig für eine verfassungstreue Partei. Diese Aeußerung des, a g" zeigt flarer als alles andere, warum die Deutsch­nationalen den Bürgerblod wollen. Bürgerblock ist der Butsch auf trodenem Wege. Gelingt er nicht, so droht man mit dem Staatsstreich.

Der Zorn der Rechtspresse richtet sich gegen sie selber. Ihre schmutzige, von niedriger Gesinnung zeugende Kampfes­weise, ihre offenen Drohungen mit dem Staatsstreich sind die besten Argumente gegen den Bürgerblock.

Ein Schuhwall der Kronzeugen. Die Lüge über alles!

Das Urteil im Leipziger   Prozeß. Zuchthausstrafen für die Mecklenburger Kommunisten

Leipzig, 18 Dezember.( Eigener Drahtbericht.) Der Staats. gerichtshef zum Schuße der Republik   fällte am Donnerstag abend in dem Prozeß gegen die Angehörigen der fommunistischen Putschorganisation in Mecklenburg   auf Grund des§7 des Republitschutzgesetzes und der§§ 6 und 7 des Sprengstoffgesthes folgendes Urteil: Böhme 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus   und 100 m. Geldstrafe( 1 Jahr und 100 m. werden auf die erlittene Unter­suchungshaft angerechnet). Schimmel 3 Jahre Zuchthaus rand 100 M. Geldstrafe( 5 Monate und 100 M. werden angerechnet), und 100 m. werden angerechnet), Jank 2 Jahre Zuchthaus und 100 M. Geldstrafe( 8 Monate und die Geldstrafe werden ange­rechnet), Bethke regen Beihilfe zum Hochperrat 1 Jahr 6 Mo nate Gefängnis und 50 M. Geldstrafe( 9 Monate und 50 M. werden angerechnet) und Jäger 1 Jahr 6 Monate 3uchthaus und 100 m. Geldstrafe( 3 Monate und die Geldstrafe werden ange. rechnet).

Endgültiges Ergebnis der Reichstagswahl. laffe. Uebrigens fagten die Vorstrafen nichts gegen die Glaub- Mundt 3 Jahre Zuchthaus und 100 m. Geldstrafe( 8 Mowate

Keine wesentliche Verschiebung.

Das endgültige amtliche Ergebnis der Reichstagswahl steht nunmehr fest. Es haben erhalten: Broz. d. Gesamt­stimmen 26 20,5

Sozialdemokratische Partei

Deutschnationale Boltspartei Zentrum

Deutsche Volkspartei

Kommunistische Partei

Deutschdemokratische Partei

B

Stimmen

7 880 058

·

6 205 331

4 118 190

13,6

3 048 138

10,1

0

2 708 176

1917 485

Bayerische Volkspartei  

1 132 063

3,7

Wirtschaftspartei

1 005 746

Nationalsozialistische Fretheitspartei.

908 087

Landbund

498 934

1,7

Deutsch  - Hannoveraner

262 820

0,9

Deutschsoziale Partei und Reichsbund für Aufwertung

159 120

99 126

116 036 223 678

0,5 0,3 0,4 0,7

Unabhängige Sozialdemokr. Partei. Aufwertungsparteien

Zersplittert:

653328 3335

Insgesamt wurden 30 682 984 Stimmen abgegeben, da­von waren 30 282 997 gültig. An der Verteilung der Man date auf die Frattionen ändert sich nichts gegenüber dem vor­läufigen Ergebnis.

Endgültige Zusammensetzung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion.

Nach der endgültigen Feststellung des Wahlergebnisses ist eine fleine Berschiebung in der Zusammensetzung der sozialdemokratischen Reichstagsfraktion eingetreten.

Durch Reſtſtimmen aus den Wahlkreifen Südhannover Braun­ schweig   und Hannover  - Ost entfällt ein Mandat auf den Wahlkreis Weser- Ems  . Dies Mandat fällt auf den Genossen helling

Osnabrüd.

Wie zu erwarten stand, sind unsere ersten Mitteilungen über die moralischen Qualitäten des Kronzeugen Gobert der Rechtspresse arg auf die Nerven gefallen. Da wir im Morgenblatt nur von den Vorstrafen des sauberen Burschen berichteten, die Einzelheiten über seine Betrügereien aber erst im Abendblatt geben konnten, so spielt die deutschnationale Presse Entrüstung. Sie versichert uns, daß die Sozialdemo­tratie doch sonst immer gegen die Verlesung von Vorstrafen gewesen sei und daß sie diesmal ihre eigene Tradition ver­würdigkeit Goberts, da auch zahlreiche der in Amt und Würden befindlichen Sozialdemokraten das Gefängnis geziert" haben, wie die Deutsche Tageszeitung" sich aus­Es gehört schon die ganze Berbohrtheit deutschnationaler Berleumdungssucht dazu, die politischen Gefängnisstrafen, die wilhelminische Gerichte sozialdemokratischen Redakteuren als Ehrenzeichen anhefteten, auch nur einen Augenblick lang auf die gleiche moralische Stufe zu stellen wie die gegen einen notorischen Betrüger, Hehler und Dieb! Wir find nicht einmal in der Lage, zu vermuten, daß man in der ,, Deutschen Tageszeitung" oder im Lokal- Anzeiger" wegen des Versuchs solcher Gleichstellung nachträglich Scham emp­findet, nachdem dort das wirkliche Charakterbild Goberts be­fanntgeworden ist.

drückt.

*

Leipzig  , 18 Dezember.( Eca.) Das Verfahren gegen den ehe­maligen Ministerpräsidenten Dr. Beigner wegen Landes­verrats ist vom Reichsgericht eingestellt worden.

Deutschland   und der Völkerbund  .

Die Reichsregierung verlangt we tere Aufschlüsse.

Das Festhalten der Rechtspresse selbst an den unmög lichsten Zeugen beweist eindringlicher als alles andere, wie WIB. meldet: Die im Völkerbundrat vertretenen Regierungen, sehr der Verleumdungsfeldzug gegen den Reichs- denen seinerzeit das deutsche   Memorandum über den Eintritt präsidenten zur deutschnationalen Parteisache geworden Deutschlands   in den Bölferbund mitgeteilt worden war, haben ist. Wäre das nicht der Fall, und fäme es nur auf die objek darauf nunmehr amtlich geantwortet. Da diese Antworten für tive Feststellung politischer Tatsachen an, welchen Grund einen der wichtigsten Punkte des Memorandums, nämlich für die hätte die deutschnationale Bresse, sich mit solchem Eifer für Frage der Beteiligung Deutschlands   an triegerischen Leute einzusetzen, die im besten Falle nur patho- 3wangsmaßnahmen des Völferbundes, noch keinerlei logische Lügner sein könnten, höchstwahrscheinlich aber klärung brachten, hat die Reichsregierung weitere Auf­Lügner im Vollbefiz ihres Willens find, auf jeden Fall sich als schlüsse über diesen Punft verlangt. Zu diesem Zwed bat fie Lügner erwiesen? das Problem in einer Note an den Völkerbund klarge egt, die zugleich den Regierungen der Ratsmächte mitgeteilt wird. Das Memorandum und die Note werden demnächst veröffentlicht werden.

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Es gibt eine fonservative Tradition die heute von den Deutschnationalen weifer fultiviert wird nämlich vor feinem Fälscherftüd zurüdzuschreden, menn es nur den engsten Parteiinteressen dient. Bismard hat darüber grimme Morte gesprochen, als die Kreuz- Zeitungs"-Partei ihn am Kragen hatte. Es lohnt sich, zu erinnern an das Musterbeispiel dieser deutschnational- fonservativen Fälscher­

Der Faschismus ohne Maske.

Der Maffenmord fein Programm. Rom  , 18. Dezember.  ( Eca.) Das Exekutivlomitee des fafchi­tradition, als die Kreuz- Zeitung  " mit gefälschten frischen Direktoriums hat an alle seine Organisationen einen Propa­Briefen im Jahre 1849 gegen den fortschrittlichen Demo­Briefen im Jahre 1849 gegen den fortschrittlichen Demo­fraten Walded operiert hatte, um ihn als Hochverräter" gandaplan verschickt, der folgende Punkte umfaßt: Disziplinie. ins Zuchthaus zu bringen. Der Kreuz- Zeitungs"-Redakteur rung und Ueberwachung eller Organisationen und Institute, die Ferner ergeben die Reststimmen aus Breslau   und Liegnitz   ein Gödsche bediente sich eines obskuren Handlungsgehilfen" Disziplinierung und Steigerung der produktion; ein internationales oder humanitäres(!) 3iel verfolgen; fozialdemokratisches Mandat für Oberschlesien  , dort ist Gen. Ohm, der ihm die notwendigen Schriftstücke besorgen mußte, notwendigkeit, die Abgeordnetentammer als einzige Quelle und ließ gleichzeitig durch den Polizeigewaltigen Hinfelden, einen Vorgänger des Herrn Henninger, dem Ohm zusichern, daß ihm nichts passieren würde! Als dann in dem Hochverratsprozeß gegen Waldeck der ganze Schwindel 75 Fahren!- der Staatsanwalt die historisch gewordenen

Stelling, Mitglied des Parteivorstandes, gewählt. Diese Reſtſtimmen werden von der Reichsliste abgesetzt. Es entfallen daher die beiden letzten Kandidaten, die bisher als auf der Reichsliste gewählt bez ichnet wurden, die Genossen Scheffel und Lohmann. An ihrer Stelle treten Helling und Stelling

in den Reichstag ein.

Mehr Mandate für Potsdam I.

Durch die Verbindung der Wahlkreisvorschläge find im Wahl freife 4 Potsdam I für den Reichstag den Demokraten( Ober­orchy prat Dr. Bergsträßer) und der Wirtschaftspartei des Mittel­fandes( Obermeister Frarz Holzommer) ein Mandat zugefallen. Die Kommunisten( Dreher Baul Schlech.- Baumschulenweg  ) erhielten hier ein zweites Mandat. Für den Landtag fiel den Sozialdemokraten hierdurch ein fiebentes Mandat( Gewerkschaftssetretär Szillat Rothe now) und der Deutschen Volkspartei   ein zweites Mandat( Echrift­steller Dr. Wilhelm Spieternagel- Nikolassee) zu.

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schwören heute noch die frommen Muselmanen wenn die Ernte. ame fen die Gewohnheit des Schwörens hätten möchten sie wohl dies felbe Formel gebrauchen. Denn sie haben- richtige Bärte. Dem Mann ist der Bart vielleicht eine schöne Zierde von irgendeinem Nuken ist er ihm sicherlich nicht. Anders bei den Wüstentöchtern vom Ameisenstamme: ihr Borstenbart ist ihnen von ganz ent­schiedenem Borteil. Von ihren Erntezügen heimkehrend, find die Arbeiterinnen bedeckt mit Sand und Staub; ihre Sorge ist also fich selbst und die Gefährtinnen zu reinigen. Sie tun das mit der Bürste, die sie an den Borderbeinen haben; aber nun läßt es sich nicht ver­maiden, daß schließlich die Bürste selbst sich voll Schmutz und Staub setzt und ihrerseits einer Reinigung bedarf. Sie ziehen diese dann ganz ähnlich wie wir unsere Kämme reinigen durch den Bart. Damit ist aber die Nüglichkeit dieses borstigen Bartes nicht erschöpft. Die Städte der Ernteameifen find in Sand gebaut, jedes einzelne Körnchen Sandes muß also aus der Erde herausgeschafft werden. Mit dem Munde fönnten sie nur weige Körnchen tragen- ein Sad, in den sie gleich eine Menge Sandes werfen fönnten, würde ihnen also treffliche Dienste leisten. Nun, zu solchem Sad dienen die Borsten ihres Bartes."

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Der Siegeszug des Esperanto. Die Esperanto- Weltsprache macht in der jüngsten Vergangenheit Fortschritte und gewinnt immer mehr Anhänger. In Paris   kann man jetzt fogar in katholischen Gotteshäusern Predigten und Kirchengefänge in Esperanto hören. Dieser Tage hat der Pfarrer von Saint Jean de Montmartre in seiner Pfarrkirche einen Esperanto- Gottesdienst abgehalten. Im Chor war eine große grüne Fahne, das Symbol der katholischen esperan fiftifchen Liga, aufgerichtet worden, und mehrere hundert Esperanto­anhänger aus den verschiedensten Ländern waren herbeigeeilt, um der Predigt zu lauschen. Die Gebete und Gefänge wurden ebenfalls in der flangvollen Weltsprache des Dr. Zamenhof gesprochen und gefungen.

Die Stadt Sèvres verbietet das Bogen. Dem Beispiel Rußlands  , das die öffentlichen Bottämpfe als degradierend" verboten hat, ist, nunmehr auch der Gemeinderat der französischen   Stadt Sèvres gea folgt. In einem Erlaß betont der Magiftrat, daß die Bortämpfe der Brutalität Borschub leisteten und daß sie den Grundfäßen der Moral und der Hygiene zuwiberliefen. Deshalb fei auf dem Gebiet der Ge­meinde jeder Borkampf zu verbieten. 23er diese Verordnung über. tritt, feht sich strafrechtlicher Verfolgung aus.

Zur Einführung in die deutsche Einheit sturzschrift veranstaltet das 8entalinftitut für Erziehung und Unterricht a vet weitere Sturse. Ms Teil nehmer tommen Lehrkräfte Berlins   und der näheren Umgebung in Be tracht, die bereits eines Sturzichriftiystems matig find. Rurfus II be ginnt Dienstag, den 6. Januar, Kurfus III sonnerstag, den 8. Januar 1925, nachmittags 5%, Uhr. Eine Teilnehmer, ebühr wird nicht erhoben. Meldungen und Anfragen find an das Zentralin itut Potsdamer Str. 120 zu richten. Die Ursache der Hafftrankheit. Nach einer Miilung des Königsberger Magistrats in der Stadtverordnetenversammlung in der Bericht von Geheim­rat Lenke über die Ursache der Hafffrankheit als ivate Arbeit anzusehen. Amtlich ist noch nichts festgestellt worden, vor aller nicht, daß Arsen die Hafftrantheit. verschuldet hat.

Das Flugreug als Säemaschine. In der Gegend von Miami  ( Florida  ) wurden 640 Acres Rasenfläche von einem Flugze, aus besät. Diese Arbeit, die sonst zwei Leute während 30 Tagen beidha, igt hätte( 3), wurde mit Hilfe des Aeroplanes in 20 Minuten verrichtet.

aufgedeckt wurde, sprach am 3. Dezember 1849- vor genau

Morte:

Es ist jetzt vollständig nachgewiesen, daß die bei Ohn gefundenen Briefe mit dem Geheimrat Waldeck in keiner Beziehung stehen, daß sie ein Bubenstüd sind erfunden, um einen Mann zu verderben. Wir stehen nicht an, unfere jetzige Ueberzeugung so wie die frühere, offen zu bekennen. Sie werden über den Angeflagten Geheimen Obertribunalrat Walded das Nichtschuldig aus. sprechen."

Beitungs"-Redakteur Gödsche: Der Staatsanwalt sprach dann von dem Kreuz­ Sie haben hier das Zeugnis Gödsches vernommen. Meine Herren, wenn Sie dieses Zeugnis gehört haben, so werden Sie überzeugt sein müffen, daß aus folchem Munde keine Wahrheit

fommt."

Der Staatsanwalt stellte weiter feft, daß der Redakteur Gödsche aus einigen Worten, die er vernommen, Romane gesponnen habe, die dann die Kreuz- Beitung" ihrem Publikum aufzutischen pflegte.

Dieser Staatsanwalt Meier von 1849 hat seine Pappen­heimer gefannt. Aber ob er vorausgeahnt hat, daß die heimer gefannt. Aber ob er vorausgeahnt hat, daß die Braris der Gödsche- Ohm auch im Jahre 1924 von den Kon­fervativ- Deutschnationalen noch weiter gepflegt werden würde, wagen wir zu bezweifein.

Gobert erst Syndikalist, dann deutschnational. Aus Dortmund   wird uns geschrieben:

Gobert tam turze Zeit nach dem Abzug der Befagung in das Bureau der Syindikalisten in Dortmund   in der Union­straße 26 und gab sich für einen Iints stehenden Arbeiter aus, der wegen des Rapp- Butsches verfolgt sei. Er wollte fünf Jahre Buchthaus bekommen haben. Da die Syndikalisten ihm keine Mittel zur Unterstützung geben tonnten, wurde für den angeblich Berfolgten gesammelt. Später stellte sich heraus, daß die damaligen Angaben Goberts falsch gewesen sind. Er ist überhaupt bei den Syndikalisten nicht organisiert gewesen. Bei der Wahl am 7. Dezember hat Gobert mit einem Wahlplatat für die Deutsch nationalen gestanden. Er hat auch in einer Wahl versammlung im Kölnischen Hof" für die Deutschnatio. nalen gesprochen. Er wurde aber, wie uns mitgeteilt wird, als der frühere Syndikalisten- ,, freund" erkannt und zurechtgewiesen.

Jhr 7. Dezember.

Ein Ausflug in die Tschechoslowakei  .

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der Gefeßgebung und der staatlichen Autorität auszuschalten. Wochenschrift Audacia"( Kühnheit), daß Mussolini   nicht der Mann Der faschistische Abg. Gran colli- Verona beklagt in der fei, um eine zweite Bartholomäusnacht zu enf'effeln. Es sei notwendig, daß Mussolini   seine Macht mit einem Manne felle,

uch

der größere friegerifde Eigenschaften befih. Die Faschiflen feien entfchloffen, Ihre Haut durch beffere Mittel als bloß ein Farinacci sei bloß ein polififer, während man einen Mann benötige, Brehrejeh oder eine Aenderung der Beaffung u oridig der ohne viel Worte mit einem einzigen Säbelhieb die Opposition zum Schweigen bringe. Die Opposilon müsse sich einem Mann gegenübersehen, der sie an die Entschlossenheit der Sep­tembermörder der franzöfifchen Revolution erinnere, und fie dürfe nicht vergeffen, daß der Terror auch in Frankreich   nach 1790 ausbrach. Der Faschismus befäße einen folten Mann in den Kolonien, den man jedoch leicht zurückrufen fömme.

In diesem Zusammenhang ist die Meidung der Agenzia natio­Devechi, im Januar nach Rom   zurüdfehren foll und den Entschluß nale" bemerkenswert, daß der Gouverneur des Somalilandes, gefaßt hat, wieder in die attive Politik einzutreten.

Die Empörung wächst.

Rom  , 18. Dezember.  ( EB.) Heute morgen hat sich der Rammer­ausschuß der Oppofitionsparteien im Beisein Dr. Donattis als dem Urheber der Anflage gegen General de Bono versammelt, und beschlossen, alles Material für den moralischen und gericht­

lichen Kampf gegen die faschistische Partei und gegen die Regierung

zu sammeln und demnächst ein Faffimile des Memoran= dums Fillippes, des ehemaligen Direktors des Corriere d'Italia" zu veröffentlichen.

Das gestern von der Faschist nmehrheit abgelehnte Gesuch des Staatsanwaltes von Mailand   an die Deputiertentammer um Aus­lieferung des Vizepräsidenten Giunta wird damit begründet, daß die

Verprügelung zweier abtrünniger Faschisten im Mailänder Bahnhof durch die Faschisten Dumini, Volpi und Konsorten im Auffrage des Pressechefs Roffi auf Grund einer Vereinbarung mit den Parteiführern Giunta und Marinelli erfolgt fei.

Bei der Zeugenvernehmung sagte Roffi aus, er habe Giunta auf Grund einer Unterredung mit dem Ministerpräsidenten deffen Wunsch mitgeteilt, die Ausdehnung der Sezeffionsbewegung unter den Faschisten zu verhindern, worauf Giunta Rossi nach Mailand  gefchickt habe, um Forni, den Führer der Abtrünnigen, bei erster Gelegenheit verprügeln zu laffen.

In der Kammer find die Kommissionsberichte über zwei Aus­fieferungsgesuche gegen die Abg. Farinacci   und Barbilini verteilt worden. Der Faschistenführer Farinacci   wird des Preßver­gehens beschuldigt und Barbilini der Anstiftung zur Ber. wüstung der Wohnung des kommunistischen   Abgeordneten Buffeni in Mailand  .

Die Gruppe der Linksliberalen Orlando  , die Kriegsteilnehmer und die Giolittianer haben beschlossen, in der Kammer nicht zu erscheinen, bis die Stellungnahme der Faschisten zum Falle stische Mehrheit veranlassen, entgegen der ursprünglichen Absicht und Giunta entschieden und geflärt ist. Sie wollen damit die faschi­stimmen. Aus Solidarität mit Boeri hat sich bereits eine 3 meite entgegen dem gestrigen Botum der Auslieferung Giuntas zuzu­Oppositionspartei aus den Giolittianern, den Linksliberalen Orlandos und verschiedenen Kriegsteilnehmern gebildet.

Das Zentralorgan der tschechischen Sozialdemokratie, Pravo libu", weiß zu berichten, daß am reichsdeutschen Wahltage, dem 7. Dezember, eine Anzahl KPD.  - Oberbonzen, darunter Bernerische Scholem  , Stölzel und Ruth Fischer  , mit falschen Bässen nach Prag   gekommen waren. Dort wurden sie von ihren Gesinnungsgenossen empfangen und ließen es sich wohl ergehen. Am Montag, zum Teil auch erst am Dienstag, Behrten sie nach Deutschland zurüd Pravo lidu meint, als sich herausstellte, daß in Deutschland   nichts passiert war. Diese Deutung erscheint uns irrtümlich. Von einem Rechtsputsch ihrer Verbündeten werden doch die Linksputschprediger nichts für fie am& Dezember ohne Mandat und also ohne Immunität da­sich befürchten; aber sie mögen wohl damit gerechnet haben, daß stehen und verhaftet werden könnten. Wahrlich, ebenso groß wie der stehen und verhaftet werden könnten. Wahrlich, ebenso groß wie der Heldenmut dieser Leute, die Tausende ihrer Anhänger in aussichts­lofe Gewaltaftionen hineingehetzt und schließlich in die Zuchthäuser gebracht haben, war ihre Wahlzuversicht, da sie sogar mit dem Durchfall ihrer Spitzenkandidaten rechneten. Heute reißen sie dafür das Maul um so weiter auf!

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Die

Die Fahne lügt weiter. Ernst Mener behauptet, die Chemnitzer Boltsstimme" habe ihn und Rola Luxemburg im Sahre 1916 öffent­lich denunziert". In Wirklichkeit hat sich die Volksstimme" erlaubt, gegen Druckschriften, die von Rosa Luxemburg   und Meyer heraus­gegeben wurden, zu polemisieren, was ihr gutes Recht war. " Fahne" stellt weiter in der beliebten Form einer Frage die Be­hauptung auf, Gen. Heilmann hätte während des Krieges von der faiferlichen Regierung Subventionen bezogen. Diese Behauptung ist, wie selbstverständlich, und wie uns zum Ueberfluß von Heilmann bestätigt wird, erlogen.

Herbette zum Botschafter in Moskau   ernannt. Journal Officiel  " veröffentlicht heute früh die Ernennung Herbettes zum Botschafter der französischen   Republit in Mostau.