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Ste haben bisher die Ihnen zugeschriebenen Worte nicht demen­fiert, und erkennen sie folglich als authentisch an. Mit diesen Worten haben Sie lediglich jene schmutzige Berleumdung wiederholt, die die Bolichewisten unablässig, aber stets erfolglos gegen uns in Bang zu bringen gesucht haben. Die Politik unserer Partei, ist den cussischen Arbeitern wie der gesamten sozialistischen Internationale zu gut bekannt, als daß wir uns vor einer Berleumdung verteidigen müßten, die einen integrierenden Bestandteil des Kampfes der Bol schewisten gegen den Sozialismus bildet.

In Ihrem Munde können jedoch die Worte in den Augen der rufftschen Vrbeiter eine andere Bedeutung erlangen. Es wird ihnen dymer fallen zu glauben, daß ein alter Praftifer der englischen Arbeiterbewegung fähig wäre, leichtfertig die bolfchemistische Ber: leumdung gegen eine Partei zu wiederholen, die derselben Inter­nationale wie er selbst angehört. Die russischen Arbeiter werden an­nehmen dürfen, daß Sie irgendwelche im Auslande gesammelte An gaben über die Unterstützung unserer Partei durch französische   Kapi­taliften befizen. Sie werden berechtigt sein, zu glauben, daß Sie nicht einfach die bolfchemistische Berleumdung wiederholen, sondern eine Zeugenausfage machen, daß unsere Partei sich den französischen  Rapitalisten verkauft habe. Angesichts diefer Unistände veröffentlichen wir diesen offenen Brief an Sie in der Presse und appellieren gleichzeitig wegen Ihrer unqualifizierbaren handlungsweise an das Eretutiv. komitee der Sozialistischen Arbeiterinternationale, das am 3. Januar 1925 in Brüssel   zusammentritt."

Mussolini   unter Anklage.

Roffis Denkschrift.

Rom  , 27. Dezember.( Eigener Bericht.) Mussolini   hat die edle Kunst, seine Freunde preiszugeben, sobald sie unbequem wurden, so oft geübt, daß es nur recht und billig erscheint, men er das andern bereitete Schicksal nun selbst erfährt. Cefare Rossi hat in seiner Denkschrift seinen Herrn und Meister vollkom­men preisgegeben. In den Tagen von der Ermordung Matte­oftis bis zu seiner Berhaftung, als er wie ein gehetzter Hirsch einen Ausweg suchte, hat Rossi sich seiner Haut gewehrt, ohne Rücksicht auf irgendwen, verbiffen, gehässig. Ohne Frage: Er verteidigt sich als das, was er ist: als ein kleiner gemeiner Mensch, der sich als willenloses Werkzeug noch größerer Ge­meinheit und Schuftigkeit darstellt. Dies war der Mann, der jahrelang Mussolinis bester Freund war: feine Treue reicht nicht länger als sein Gold, wie Mussolinis Dant barkeit nicht weiter reichte als Mussolinis Vorteil. Moralisch find Antläger und Angeklagter quitt.

Die Dentschrift ist unvollständig. Am ausführlichsten berbreitet sie sich über die Ehrenstellen, die Rossi in der faschistischen Bartei bekleidet hat. Als großes Berdienst rechnet es Rossi sich an, daß er für den Krieg eingetreten ist, Daß er Intervenist war; weiter hat er sich aber nicht am Kriege beteiligt. Wie ein gehetzter Fuchs verliert er alle Hal­fung. Die Denkschrift ist wirr, unordentlich, ohne Sinn für bas Wesentliche; auch bricht sie ab, ehe sie zur Ermordung Matteottis gelangte. Sie fennzeichnet nur das System: in rachgieriger grausamer Mensch, dessen Launen sich seine Berkzeuge beugen, und der alle mittel des Staates seinem Privathaß dienstbar macht.

Alles, was geschehen ist, ist entweder auf direkten illen des Heerführers oder niit feiner Billigung oder unter seiner Mitschuld geschehen. Ich beziehe mich hier auf die Mihhandlung Amendolas( früheren Ministers unter Nitti), die ohne

mein Biffon pon Mussolini angeordnet wurde und die De Bono von Candeleri( einem Offizier der römischen Miliz) qusführen ließ, auf den Ueberfall auf Misuri( diffidenten faschistischen Abgeordneten), den De Balbo auf Anregung Mussolinis organisiert hat; auf den Anschlag auf Forni, den Mussolini   fehr aufgeregt

direft bei mir bestellt hat und den ich im Einvernehmen mit Giunta organisierte.. auf die Zerstörung der katholischen Bereine in der Brinaza, die Mussolini   bei dem Abgeordneten Maggi bestellt hat und dann so freundlich war, mir in die Schuhe zu schiebat. Sch füge hinzu, daß Fascioli( der Privatsekretär Mussolinis) Tag für Tag an die lokalen Fasci die Namen der Spender für die Sammlungen zugunsten des Vace Republicana, des Avanti" der Giustizia", der Unita", der Italia libera" usm. zu senden hatte, damit die Unterzeichner mit Riginusöl und Stod hieben traftiert wurden. Ich beziehe mich weiter auf die Absendung nech Frankreich   pon Dumini, Volpi, Butato, mit gefälschten Pässen, die der General De Bono geliefert hatte, mit Geld von Finzi, das in Gegenwart des Abgeordneten Bastianini ausgezahlt murde; die Reise hatte den Zwed, ton in Frankreich   getöteten Faschisten Geri zu rächen. Ich füge weiter hinzu, daß Dumini, Butato und Belpi ein permanentes Gratis billett für die Eisenbahn besaßen, das die Generaldirektion der Polizei von der Generaldirektion der Eisenbahnen erwirkt hatte.

Der Roman eines Gehetten.

Schud vor dem Strafrichter.

Wie ein Kriminalroman fiang die Schilderung seiner Ber­brecherlaufbahn, die der seit sechs Jahren von allen möglichen Straf: behörden wegen der schwersten Verbrechen gesuchte, erst 27 Jahre alte Lederarbeiter Johann Schuck dem großen Schöffen gericht mitte in allen Einzelheiten und in ausführlichster Weise vortrug, wo er sich heute wegen zahlreicher Straftaten zu verant­worten hatte.

Zimmerstutzen benutzt habe. Damit fand er natürlich teinen Glauben, weil man einen Zimmerstutzen nicht zum Zusammenlegen umarbeiten und mit einem Drahtkolben versehen wird. Der Ange­flagte murde überführt und wegen gewerbsmäßigen Wil­derns zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis unter Anrech­nung von 1 Monat Untersuchungshaft und zu 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Seine Bitte um Bewährungsfrist wurde abgelehnt.

Kutister- Seehandlung.

Die Prüfung der Bücher und Korrespondenzen.

Schuck ist fürzlich, wie berichtet wurde, in Wien   festgenommen Wie bereits angekündigt, hat die Staatsanwaltschaft und nach Deutschland   ausgeliefert worden. Mitangeklagt sind der Klavierspieler Helbig und die Ehefrau Anna 3 erbſt wegen und der Korrespondenz der unter Leitung des Generaldirektors am heutigen Dienstag früh mit der Prüfung der Geschäftsbücher Begünstigung, die letztere auch wegen Hehlerei.. Schuck ist wiederholt Kutister stehenden Berliner   Niederlassung des Bres in der Zwischenzeit in Deutschland   unter falschem Namen verurteilt lauer Bankhauses E. v. Stein begonnen. Diese Arbeit auszubrechen, oder auf dem Transport zu entspringen. Erst jetzt Material in der genannten Bant besitzt, mehrere Tage in Anspruch worden. Es ist ihm aber immer gelungen, aus den Gefängnissen dürfte bei dem Umfang, den selbst das heute noch vorhandene fonnte er wegen seiner Hauptstraftaten zur Verantwortung gezogen werden, nachdem seine Mitbeteiligten an den verschiedenen Ber  - nehmen. Vor allem wird sich die Untersuchung auf die Unterlagen brechen längst abgeurteilt worden sind. Zu den Heldentaten" Schud's für die Kutisterschen Kreditgeschäfte mit der Staatsbank beziehen, gehört auch ein Raub an einer Frau. Ganz besonderes Aussehen wobei man hoffentlich auch ein flares Bild über den Wert der an­erregte jedoch der Hauptanklagepunkt, der einen Bantbetrug geblichen Sicherheiten gewinnen wird. Interessant dürfte weiterhin gegen die Deutsche Bant betrifft. Es handelt sich um den auch die Feststellung sein, zu welchen Zwecken und mit weichen Fall Massonet und Genossen, der seinerzeit großes Interesse Gewinnen Kutister die in der Zeit drückendster Kreditnot von der Staatsbant erhaltenen Millionenkredite verwandt hat. Die Prüfung erregte und auch bereits die Gerichte beschätfigt hat. Schud ist von Beruf Leberarbeiter und stammt aus Bellhausen bei Offenbach.   der Geschäftsforrespondenz dürfte vielleicht auch Aufschluß über die Nachdem er im Jahre 1916 vom Militär entlassen worden war, geriet tini, um das Hanauer Lager inszenierten Intriguen und Don Kutister und seinen Freunden, darunter den Gebrüdern Tov­er in Verbrechertreise. Er wurde bald, trotz seiner Jugend, ein gefährlicher Einbrecher und wurde sehr bald von 18 Staatsanwalt machenschaften bringen. Vielleicht erfährt man aus den Geschäfts­schaften gesucht. Allerdings bestritt der Angeklagte bei Beginn der briefen der Firma auch etwas über die Verhandlungen, die mit Berhandlung, daß die Zahl der Behörden, die an ihm Interesse einzelnen Firmen", z. B. der Firma" Grube, in der Frage der Ausstellung der vielgenannten Wechsel gepflogen wurden, die haben, eine so große Zahl sein könne. Nachdem ihm der Boden in Deutschland   zu heiß geworden wor, schloß er sich den Balti die Seehandlung als Sicherheit erhalten hat. Bekanntlich hatte sich Deutschland   zurück und wurde in Frankfurt   a. M. und in Stuttgart   Bechfel verpflichtet, daß sie daraus nach keiner Richtung hin in An­fumtruppen an, fehrte dann aber mit falschen Bässen nach die Firma Grube nur unter dem Vorbehalt zur Unterzeichnung der wegen weiterer Verbrechen unter faischem Namen als ein Deutsch spruch genommen werden dürfe. Im übrigen ist, wie wir von zu­Balte Rothfelder verurteilt. Es gelang ihm jedoch auch jetzt wieder ständiger Seite erfahren, für die nächste Beit mit irgendwelchen aus der Strafanstalt Ulm nach wenigen Tagen zu entweichen. Nach neueren Ereignissen im Fall Kutister nicht zu rechnen, dem er noch eine Reihe Einbrüche verübt hat, lernte er zufällig auf also auch vorläufig nicht mit weiteren Verhaftungen. Das ange­der Straße Massonet fennen, mit dem er unter Buhilfenahme fammelte Material wird von dem Spezialdezernenten der Staats­einer großen Reihe von Mithelfern den großen Bankbetrug, dem anwaltschaft zunächst aufgearbeitet, um sobald als irgend möglich die Deutsche Bank zum Opfer fiel, in Szene sezte. Bei seinen Irr wenigstens einen Teil der Anklage gegen Kutister und Genossen mart Glanzstoffattien erbeutet wurden, war Schud auch fahrten zur Vorbereitung des Scheckbetruges, bei dem für 475000 erheben zu können. nach Potsdam   gekommen, mo er unter dem Verdacht, ein Raub­mörder zu sein, verhaftet wurde. Man hielt ihn für den Raubmörder von Döberitz  , und zwei Monate saß er unter diesem Verdacht im Gefängnis, immer unter dem falschen Namen eines Deutsch  Balten Siegfried Johann Bachfelder. Als er schließlich entlassen worden war, fonnte er sich an die Ausarbeitung des alten Planes, den er mit Massonet und einem gewissen ed auf, zu denen fich hatten sie den Plan, einen Betrug mit Traveller- Schecks zu verüben. noch ein Bantbeamter Karl Schintel gefellte, machen. Zunächst Als das aber mißlang, drängte Schuck Massonet, in einer anderen Weise einen großen Schlag auf die Deutsche Bank zu verüben. Maffonet verschaffte sich aus der Registratur der Bank eine eigen händige Unterschrift des Direktor Johannes Urban von der ersten österreichischen Glanzstoff  - Fabrit A.-G. Schuck begab sich nun nach Aachen   und ließ in einer Druckerei hundert Firmenbriefbogen der Aktiengesellschaft drucken. Er selbst verschaffte sich einen falschen Paß mit Hilfe eines Hilfspostbeamten in Frankfurt   a. M. unter mit gefälschten Schreiben wurde dann die Aachener   Filiale der Deutschen Bant veranlaßt, die Aftiendepots ihres Kunden Urban nach der Zentrale in Berlin   auf das Konto von Heinz Urban zu überweisen und allmählich wurde von diesem Konto der Attienposten abgehoben. Schud hat dann mit dem erlösten Gelde die Dreiftigkeit beseffen, in Berlin   zusammen mit feiner Geliebten ein 3igarren geschäft unter dem Namen Cordier zu eröffnen. Die Mitange flagte Anna Zerbst erhielt Kenntnis von den Straftaten Schuds und Echintels und benußte die Gelegenheit, Erpressungen an den Ber­brechern zu verüben. Als dann auch in Berlin   wieder Schud trot feiner falschen Bässe der Boden zu heiß murde, flüchtete er und fonnte schließlich in Wien   verhaftet werden.

dem Namen Heinz Urban, Sohn des Direttors Urban aus Wien  .

Die Flucht Spritschiebers Weber in die Tschechoslowakei  .

Der ehemalige Generaldirektor Hermann Beber, der bekaunilich beschuldigt wird, das Spiritusmonopol um viele Millionen Mar? dadurch geschädigt zu haben, baß er mit Hilfe ungetreuer Zollbeamten große Mengen reinen Spiritus zu einem Preise erhielt, der sonst für denaturierten Spiri tus gilt, war, mie erinnerlich, vor wenigen Tagen flüchtig geworden. Die Annahme, daß er an irgendeiner wenig begangenen Stelle die Grenze überschreiten würde, scheint sich zu bestätigen. Die Flucht ist im Automobil vorgenommen worden, führte über das märkische Städtchen Ludau, dann weiter nach Görlig und von dort weiter über Waldenburger Gebiet in die Tschechoslowakei  . Hoffent lich wird man feiner auch dort habhaft. Denn während es diefen Großfchieber offenbar infolge Fahrlässigkeit von Beamten zu fliehen gelang, figen bereits eine große Anzahl von Leuten, die an seinen Schiebungen beteiligt find, in Untersuchungshaft.

Verspätete Weihnachtsbescheerungen.

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Mit welch geringen Mitteln eine herzliche Weihnachtsfeier zu veranstalten ist, zeigte die Bezirksgruppe Friedrichshain   des Bun des der Kinderreichen" gestern in den Andreas- Festfälen. man konnte es beim Eintritt in den Saal mit der Angst bekommen, cb der großen Menge von Kindern, die da versammelt waren. Es rear ein ungeduldig Böttchen und die Erwartung wurde auch ange fichts der langen Geschenktafeln auf eine harte Probe gestellt. Manchem blaffen Rindergesichtchen war es anzusehen, daß die Eltern am heiligen Chriftfest" zu Hause feinen Gabentisch bieten fonnten. Die bunten Teller und die fleinen, aber nüßlichen Geschenke hatte das Festkomitee durch Sammlungen im engsten Freundeskreise zu­fammengebracht. Freundliche Helfer sorgten nicht nur für eine Ab wicklung der Bescherung, was wirklich fein Rinderspiel war, sondern gaben auch in musikalischen und deflamatorischen Darbietungen ihr Bestes. Die Bezirksgruppe hat bewiesen, daß es ihr mit ihren Grundsägen ernst ist.

veranstaltete der im Jahre 1860 begründete Moonfche Blinden­

Eine große Weihnachtsfeier für die Blinden von Groß- Berlin Derein. Im ,, Clou" in der Mauerstraße wurden hier 1400 be­mirtet und mit nüglichsten Geschenken versehen, weiteren 900 Blin­den in Stadt und Provinz, die aus irgendwelchen Gründen am Grscheinen verhindert waren, find die Gaben direkt zugestellt worden, fo auch den Kriegserblindeten, die fchon einige Lage zuvor eine be­fondere Feier veranstaltet hatten. Da etwa 80 Broz der Erblindeten

den ärmeren Bevölkerungsschichten angehören, fp hat der Verein, wandte, mohl fast allen bedürftigen Blinden eine Festesfreude be der für die Weihnachtsbefcherung über 40 000 Goldmart auf­

reiten tönnen.

Ber

Die Gebühr für Auslandspoftfarten beträgt vom 1. Januar 1925 an 15 Bfennig. Die jeßigen Weltpoſtfarten zu 20 Pf. und zu 20+ 20 f.( Antwortfarten) bleiben im Verkehr und werden vom 1. Januar 1925 ab zu 15 und 30 Pf. von der Post verkauft. derbene Weltpoftfarten werden alsdann nur noch gegen andere Weltpoftfarten umgetauscht. Aus Postkarten, Briefumschlägen, Streifbändern usw. ausgeschnittene Freimarkenftempel dürfen vom 1. Januar an zur Freimachung von Postsendungen nicht mehr be­

nugt werden.

Bannerweihe in Potsdam  . Der Sozialdemokratisch e Wahlverein Potsdam   beging am Sonnabend im festlich geschmückten Saal des Restaurants Hofjäger, Luckenwalder Straße, feine Bannerweihe in Verbindung mit der Weihnachtsbescherung, die viele freudeftrahlende Gesichter hinterließ und eine Stimmung ichuf, die dem weiteren Gelingen des Abends förderlich war. Der Vereinsporfigende, Genoffe Queißer, hielt die Begrüßungsan sprache. Nach ihm nahm Genoffe Krüger Berlin das Wort zur Weiherede. In seinen Ausführungen entwickelte er in großen Zügen die Geschichte des Sozialismus und schilderte die historische Mission der sozialistischen   Lehre, ihr wirken und Kämpfen um die Mensch­heitsrechte. Namens der Ortsgruppe nahm der Borsitzende das neue Banner in Empfang und er legte das Gelöbnis ab, daß es in fried­lichen und stürmischen Tagen der Sozialdemokratischen Ortsgruppe Das Banner ist ein Geschent der Potsdam voranleuchten solle. Frauengruppe Potsdam  .

Ein wildgewordener Schriftsteller". ..Der Ueberfall auf Forni( dissidenten Faschisten) hat folgenden Durch fein auffälliges eiliges Hin- und Herfahren auf einem Ursprung. Eines Nachmittags wurde ich durch Mussolini Bostdreirad in Schöneberg   und im Zentrum der Sabt umher machte telephonisch dringend in den Palazzo Chigi gerufen, fich ein Mann verdächtig, der im Laufe des Abends mehrere Male und fand den Präsidenten in einem Zustand wahnsinnigster utan denselben Schupoposten vorbei tam und dessen Aufmerksamkeit und Aufregung wegen Fornis Redo in Miella... Er brüllte dadurch erregte, daß er mie toll flingelte, auch wenn niemand auf dem Damin war, ben er hätte überfahren fönnen. Schließlich Falsche tommunistische Anschuldigungen. In der bekannten un­mir mehrmals zu, daß der Faschismus gar keinen Instinkt der nahm ihn ein Beamter fest und brachte ihn zum Polizeirevier. Hier Selbstverteidigung hätte und daß es ihm immer zufiele, den Alarm wurde er als ein gewiffer 26 Jahre alter Richard Kaufmann finnigen, maßlosen Form wird in der Roten Fahere" unser Genosse zu geben. Auf einmal rief er aus: Aber was tut denn Dumini?" festgestellt, der sich Schriftsteller" nannte. Weiter wurde ermittelt, Tischmann aus der Schliemannstraße angeschrien, weil er als Wahle Und dann erging er sich in einigen Unflätigkeiten, die zu feinem täg. daß das Fahrrad mit acht Bateten auf einem Schöneberger leiter des 844. Wahlbezirts Kommunisten in frecher, brutaler lichen Wortschaft gehören. Bostamt in den Vormittagsstunden gestohlen war. In Tonart" aus dem Wahllokal gewiesen haben soll. Genosse Tischmann der Wohnung Kaufmanns am Engelufer wurden bei einer Durch meist jcgt in einer Zuschrift und in der Abschrift einer an die Rote fuchung mehrere Kisten Zigarren gefunden, die den Inhalt eines der Falte" gesandten, von allen Mitgliedern des Wahlkomitees unter. schriebenen Berichtigung, die aber die Rote Fahne" nicht veröffent licht hat, nach, daß sich alles in beffer Ordnung abgespielt hat. Das Patete gebildet hatten. Kaufmann gab jetzt zu, diesen Diebstahl aus­geführt zu haben. Wo die anderen Bafebe geblieben sind, will er nicht wissen. In einem anderen Batet war ein kleiner Weihnachts- Arbeitszimmer des Wahlkomitees war sehr flein, so daß für Nach baum. Diesen hatte er zuerst bei seinen wilden Fahrten mit sich gezügler fein Raum vorhanden war. Die freche, brutale Tonart" ist führt. Als es dunkel wurde, hatte er den Weihnachtsbaum, der mit jedoch, wie man das schon kennt, bei ganz anderen Leute zu Hause.. Bichten usw. persehen war, in den Flur eines Hauses in der Admiral. straße gestellt und dort angezündet. Der Baum wurde später dort auch gefunden. Nach alledem scheint es, daß der Mann nicht ganz normal ift.

Bei einer andern Gelegenheit, als von einer neuen Rede Misuris Die Frage ist( es war das nach dem ersten Attentat auf diesen Ab. geordneten), fagte Mussolini  : Diesmal muß man den Halun. fen aber wirklich umbringen", worauf De Bono be­merfie, mit gefälligem Lächeln: Darüber wollen wir uns aber ins Einvernehmen sehen: wenn wir ihn umbringen, dann beffer vor als nach der Rede, so ersparen wir uns den Schaden der Spekulation der Gegner."

Die ganze Kleinlichkeit und Erbärmlichkeit des Diktators geht aus der folgenden Episode hervor. Als sich der Anta­gonismus zwifchen D'Annunzio   und Mussolini   eben aus­Empfindliche Strafe für einen Wilderer. Fe, fandte eine Familie der Provinz Cremona   ein Sympathietelegramm an den Dichter. Das Telegramm wurde Ein Berliner   Wilderer, der seit April d. I. die ausgedehnten abgefangen und Mussolini   beauftragte Farinacci  ( den Häuptorsten des Briefelang unsicher machte, stand in ling der Provinz Cremona  ) telegraphisch  , die Familie mit Spandau   vor dem großen Schöffengericht. In der Gegend wischen Nauen  , Grünefeld, Faltenhagen und dem Knüppel zu traktieren und ihr Rhizinus beizubringen. Bredow schoß ein Wilberer im Laufe des Jahres jo viel ab, daß Biele der blutrünstigsten Artikel der Agenzia er oft das Fleisch gar nicht alles verwerten fonnte Bolta" und des Impero" find, Roffi zufolge, von Musso- und nur das Geweih mitnahm. Nachdem er auf einem neuen Streif lini felbst geschrieben worden. An dem Tage- am zug von Waldarbeitern beobachtet und verfolgt worden war, wurde 26. Dezember 1923- an dem fich Mussolini   die Einzel- er endlich im November b. 3. gefaßt. Es war ein 38 Jahre alter heiten des Ueberfalls auf Amendola telephonisch be- Werkzeugmacher Ernst Koloff, der in Berlin   in der Brunnenstraße richten ließ, sagte er abschließend, ich habe heute mit be bei feiner Geliebten wohnte, nachdem er sich von seiner Frau ger richten ließ, sagte er abschließend, ich habe heute mit be trennt hatte. Koloff befaß eine Büchle mit einem starken Draht fonderem Appetit zu Mittag gegeffen". Das hin- folben und Schalldämpfer; sie war zusammenlegbar und Derte ihn nicht, nachher die blödsinnige Ausführung des Atien wurde in feinem Rudfad gefunden, den er auf der Flucht unter tats scharf zu kritisieren. Die Attentäter waren direkt in der einer Fließbrüde verftecie. Durch seine Frau und seine Geliebte Kaserne der Miliz abgestiegen! Ueble Folgen hat die Kritik wurde nachgewiesen, daß Büchse und Rucsac   sein Eigentum waren. freilich für sie nicht gehabt. Bor Gericht behauptete er nun, daß er diese Büchse lediglich als

Das Rose- Theater befißt die Geschmacklosigkeiten, in einer Alt­Berliner Poffe Das Milchmäbchen von Schöneberg  " eine gereimte linierhaltung über ben Magdeburger   Brozek einzu­

fiechten. Allen Theaterbesuchern, die in der Herabwürdigung des Reichspräsidenten   eine Beleidigung der Republik   sehen und die an berartigen Anrempelungen feinen Gefallen finden,' wird daher das alte Stüd teine Freude machen.

Silvesterfeier der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen. Die anstaltet Silvester in sämtlichen Räumen des Hotels Der Raiserhof

Genossenschaft Deutscher Bühnenangehörigen ber zugunsten ihrer Unterſtübungslaffen eine Silvesterfeier mit besonders auserleienem, Programm und anschließendem

Feftball. Das nähere Brogramm wird noch befannt gegeben. Feftleitung: Karl Weiß. Musikalische Leitung: Kapellmeister Artur Guttmann  . Eintritt pro Person 40 W einschließlich Souper. Tischbestellungen werden schon heute im Hotel Der Kaiserbof"( Telephon Zentrum 10100-10110) und im Feftleitungsbureau, Berlin   W, Keithfir. 11 parterre, Simmer 5 ( Telephon Rollendorf   5620) entgegen genommen.

Strandung eines deutschen   Dampfers. Der deutsche Dampfer Claus Horn" aus Flensburg   ist gestern auf dem Elefanten­grunde bei Romsoe im Großen Belt   gestrandet. Ein Bergungs­dampfer ist von Corför zur Hilfeleistung abgegangen.