Die Arbeiter der Brauerei Carlsberg ( Friedr. Reichens ist die Angelegenheit erledigt. Aber wenn der Oberpräsident| Unterrichtsverwaltung in Preußen, G. 485), nach welchem namentlich in dem uns heute zugegangenen Restript die Thätig die Kinder von Dissidenten in den Volksschulen, nöthigenfalls fron) theilen uns in einer mit 20 Unterschriften versehenen zufeit unseres Vorstehers betreffend die Ausführung des Beschlusses auch wider den Willen der Eltern, zum Religionsunterricht schrift mit, daß ihnen nicht allein, wie im Vorwärts" zu lesen als eine ungesetzliche Handlung bezeichnet hat, müffen wir hier herangezogen werden können, betr. Falles sorgsam und nach gewesen, von dem Unternehmer anheimgestellt sei, den 1. Mai gegen Verwahrung einlegen. Der Oberpräsident ist der Auffassung, drücklichst einzutreten, und habe ich(!) über die Lage dieser zu feiern, sondern daß Herr Reichentron den ganzen Betrieb daß gemäߧ36 der Städte- Ordnung alle Beschlüsse der Versammlung Sache in bezug auch auf Ihre Schule ausdrücklich Auskunft zu habe ruhen lassen und den Arbeiterfeiertag völlig frei gegeben habe. nur durch den Magistrat zur Ausführung gebracht werden können. geben. Diese Ansicht des Oberpräsidenten ist nicht richtig. Im Schluß- Ew. Wohlgeboren ersuche ich daher sehr ergebenst, wir bis Herr v. Kotze will seinen Kollegen, den Beremonienmeister fat lautet§ 86 allerdings: Die Stadtverordneten- Bersammlung Ende Mai d. J. gefälligft darüber Mittheilung machen zu wollen, v. Schrader, wegen Beleidigung verurtheilen lassen. Der Termin darf ihre Beschlüsse in keinem Falle selbst zur Ausführung bringen; 1, ob überhaupt Kinder von Dissidenten in Ihrer Schule vorhanden findet dem 2.-A." zufolge am 9. Mai statt. aber der Anfang lautet: Die Beschlüsse der Versammlung be- find? 2. ob sie an dem Religionsunterricht Ihrer Klasse theilEin ländliches Drama bat durch das Verschwinden des dürfen, wenn sie solche Angelegenheiten betreffen, welche u. f. w., nehmen? 3. ob in betreff derjenigen Kinder von Dissidenten, die am der Zustimmung des Magistrats. Außerdem bestimmt§ 47 Religionsunterricht nicht theilnehmen, etwas geschehen ist, um sie Hauptbetheiligten ein vorläufiges, vermuthlich aber sehr tragisches Ende gefunden. Der 21jährige Bauernsohn Otto Weber aus Absah 2: dem Magistrat müssen alle Beschlüsse der zu demselben heranzuziehen und event. was?" Stadtverordneten Versammlung, auch diejenigen mitgetheilt Nun hat aber die Städtische Schuldeputation in einer Ber- Gr. Biethen ist seit dem 21. April aus seinem Heimathsdorfe werden, welche ihm durch das Gesetz nicht zur Ausführung über- fügung vom 26. Oftober 1888 bestimmt, daß dergleichen Gesuche Spurlos verschwunden. Bei seinem Weggange war er nur im wiesen sind. Es ist also vorgesehen, daß es Beschlüsse giebt, ihr vorgelegt werden sollen. Der betreffende Rektor sandte daher Befihe von acht Mark baaren Geldes, außerdem hatte er allers welche der Magistrat nicht auszuführen hat. Nun giebt es eine das bewußte Schreiben an die Städtische Schuldeputation. Diese dings noch seine goldene Uhr mit schwerer Rette bei sich. Als Menge solcher Angelegenheiten. Dahin gehören z. B. alle Geschäfts- hat denn auch dem Geistlichen die rechte Antwort zu theil Motiv des Verschwindens ist ein Verhältniß anzusehen, welches ordnungsbeschlüsse, ferner nach langjähriger Praxis die öffent werden lassen, die in der„ Pädagog. Zeitung" wie folgt ver- der junge Mann mit einem früheren Dienstmädchen seiner Mutter ( der Bater lebt nicht mehr) unterhielt und das nicht ohne Folgen liche Ausschreibung vatanter Stellen; Gratulations und öffentlicht wird: Kondolenzadressen erlassen wir jahraus, jahrein, alles ohne Herr Reftor X. hat das Schreiben, welches Ew. Hochehrwürden geblieben ist. Er wollte das Mädchen heirathen, Mutter und Mitwirkung des Magistrats. Hiernach muß man annehmen, daß unter dem 4. April d. I. an denselben gerichtet haben, vor- Onkel lehnten sich jedoch gegen diese Absicht auf; beide ver anlaßten auch die Geschwister des jungen Mannes, durch höhnische die Ausübung des Petitionsrechts zu denselben Meinungsschriftsmäßig an uns abgegeben. äußerungen gehört, die mir fund zu geben, und zu den Be- Wir erwidern ganz ergebenft darauf, daß den Religions- Bemerkungen über das Verhältniß ihres Bruders diefen zu reizen, schlüssen, die wir auszuführen berechtigt find. Ganz unzweifel- gesellschaften nicht die Aufsicht, sondern die Leitung des Religions- und diese fortgesetzten Hetzereien haben dem jungen Mann schließ baft find im§ 86 diejenigen Beschlüsse gemeint, welche die unterrichtes- natürlich nur für Kinder ihrer eigenen Konfession- lich das fernere Verbleiben im Elternhause unmöglich gemacht Etadtgemeinde rechtlich verpflichten oder Rechte für fie be- zusteht. Wir können Ew. Hochehrwürden das Recht nicht zu und haben ihn jedenfalls in den Tod getrieben, denn im ganzen gründen. Wir haben gar feine Veranlassung, diejenigen erkennen, die Art, wie wir die uns höheren Ortes gewordenen Dorfe zweifelt niemand mehr daran, daß er sich das Leben ge= Rechte, welche in der Städte- Ordnung der Versammlung gewähr Verfügungen befolgen, zu kontrolliven. Städtische Schuldeputation. nommen hat. Die Mutter hofft allerdings noch, ihren Sobn lebend wiederzufinden, und bezahlt vier Agenten, die Tag für Leistet sind, irgendwie preiszugeben, und müssen daher gegen die gez. Kirschner. Tag Straßen und Lofale nach dem Vermißten absuchen müssen, Auffassung des Oberpräsidenten als eine gänzlich unzutreffende die aber bisher noch keinen Erfolg erzielt haben. Verwahrung einlegen.
Eine weitere Debatte findet nicht statt, der Gegenstand ist
damit erledigt.
Echluß 74 Uhr.
Tokales.
Ein moderner Kunstgenuß. Für die geistige und fittliche Entartung der Bourgeoisie ist eine Rezension bezeichnend, die wir im Kleinen Journal" finden. Im Apollo- Theater wird vor den Augen der zahlungsfähigen Edelſten und Besten, der Börsenjobber und sonstiger kunstbegeisterter Männer und Frauen ein Eoubrettenscherz"," Der Floh" aufgeführt. Wie das Ding ausfieht, vernehme man aus folgender Schilderung, die das genannte. Blatt bringt( es handelt sich um eine verheirathete Frau, die ihrem Verführer entgegen eilen will):
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Bei der Stadtverordneten Erfahwahl an stelle des beFranz Bregel mit 737 Stimmen gegen den liberalen Kandidaten, fannten Dr. Hentig ist am Dienstag der Antisemit Ingenieur welcher 668 Stimmen erhielt, gewählt worden.
Sonnabend früh, als er sich noch im Bett befand. Wiese, der
Verhaftet wurde der Anarchist Schlosser Wiese am legten durch seine Agitation für die Gründung von Produktiv- und Gin obrigkeitlicher Verweis oder die Freiheit eines Konsum- Genossenschaften bekannt geworden, soll in einer ant preußischen Stadtparlaments. Infolge der Anschuldigungen 18. März stattgefundenen Anarchistenversammlung strafbare des Stadtv. Riemer gegen den Oberlehrer Dr. Gvers hat das Aeußerungen gethan haben. Er war als Referent für die gestrige Provinzialschulkollegium an den Magistrat ein Schreiben ge- Anarchistenversammlung in der Königsbant" bestimmt. richtet, das in scharf verweisartigem Ton gehalten ist. Es wird darin ausgeführt, daß der Magistrat hätte wissen müssen, daß weder ihm, noch der Stadtverordneten- Versammlung in der fraglichen Angelegenheit Disziplinargewalt zustehe, und daß er daher hätte dafür sorgen müssen, daß die Sache in der Stadtverordneten- Versammlung nicht zur Erörterung gelangte.
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Der Wasserfall am Viktoriapark fann in diesem Jahre erft Ende Mai in Funktion treten. Um ihm sein schleichendes Wesen zu nehmen, bat man bekanntlich die Maschine vervollkommnet. Die Einrichtung wird erst in einigen Wochen fertig gestellt. Der neue Spielplatz an der Lichterfelderstraße wird mit Beginn der nächsten Woche seiner Bestimmung übergeben.
Bur Sittengeschichte. Ein 16jähriger Knabe aus der Kastanien- Allee, der an seinen Schwestern Sittenverbrechen bes gangen hat, ist verhaftet worden.
Wetter- Prognose für Freling, 3. Mai 1895. Langsam aufklärendes, zunächst etwas tühleres Wetter mit schwachen westlichen Winden; keine oder unerhebliche Niederfchläge.
Kunst und Wissenschaft.
kleinen Kursbuch und Adreßtalender, ist die Sommerausgabe er Von Kießling's Berliner Verkehr", dem bekannten Aber im Begriff, die Schwelle ihres Boudoirs zu über schienen. Die Eisenbahnfahrpläne sind in der neuen Ausgabe fchreiten, in dem sie bisher ihre Tage schuldlos durchträumt, erweitert, so daß sie namentlich für Touren in der Mart zuckt Madame schmerzlich zusammen; der Stich eines Flohs hat reichen. Die Pläne der Pferdebahnen, der Ommibusse, DampfBrandenburg und den angrenzenden Gebieten vollkommen aus. die bereits in Gedanken in sündhaftem Genusse Schwelgende zur rauben Wirklichkeit zurückgeführt. Sie beginnt in nervöser Straßen- und elektrischen Bahnen, der Dampferlinien sind darin Haft nach dem unbequemen Störenfried zu suchen. Während enthalten, ebenso die Sehenswürdigkeiten. draußen vor ihrem Fenster der nach ihren Umarmungen Frau Dr. phil . Claire Schubert- Feder und die Gefinde. Schmachtende wiederholt das verabredete Beichen giebt, durch- ordnung. In Berlin besteht ein Frauenverein für Damen der wühlen ihre schlanken Finger hastig die intimsten Toiletten- besseren Stände", welcher den Namen führt Frauenverein für stücke und zeigen den profanen Augen Gegenden, von Belehrung und Unterhaltung". Für die lettere war offenbar der Gustav Freytag . Hochbetagt starb am 30. April Gustav denen, wie schon Schiller in seinem Gedicht die be Vortrag berechnet, den in der jüngsten Sigung dieses Vereins Freytag , des bürgerlichen Deutschlands volksthümlichster Dichter. rühmte Frau" jagt, der Gatte billig doch allein nur Frau Dr. Schubert- Feder vor einem gewählten Publikum" wie Er war 1816 zu Kreuzburg , an der Ostgrenze Schlesiens und des sprechen sollte. Endlich, nachdem Madame sich bis an die sich ein diesbezüglicher Zeitungsbericht, dem wir im weiteren folgen, russischen Bolens geboren. Wenige Meilen nur sind es von da Grenzen der Möglichkeit dekolletirt, gelingt es ihr, in ausdrückt über die Gesinde Ordnung hielt. Die verehrte Frau nach Czenstochow, dem berühmtesten Wallfahrtsort der katholischdem allerintimsten Toilettenstück mit angefeuchteten spißen Fingern Dr. Schubert- Feder entpuppte fich hier als eine warme Bertheidigerin polnischen Welt; und früh entwickelte sich bei dem Deutschen den Quälgeist zu erwischen. Sie hält ihn triumphirend in die der bestehenden Gesinde Ordnung, damit ein neues Schlaglicht Freytag der Gegensatz zu dieser Welt, der wohl auf Leben und Höhe, und während sie mit angehaltenem Athem vergeblich auf werfend auf die bürgerliche Frauenbewegung". Es könnte Schaffen des Poeten von bestimmendem Einfluß war. das verabredete Signal vor ihrem Fenster lauscht, tünden eigentlich hinreichen, obige Thaisache zu konstatiren; um aber national war in Gustav Freytag und in gewissem Sinne die Silbertöne einer Uhr ihr die Zeit, zu der das Stell- Frau Dr. Schubert- Feder in vollster bengalischer Beleuchtung rationalistisch- liberal, das brachte Gustav Freytag aus seiner dichein stattfinden sollte. Sie eilt, die herabgefunkene Robe erscheinen zu lassen, wollen wir einige ihrer seichten Beweis schlesischen Heimath mit. Das verlieh auch seiner Gedankenarbeit, wo aufraffend und sich schamhaft verhüllend, den Gefangenen gründe für die Gesinde- Ordnung hier vorführen: Unsere sie sich am freiesten entwickelte, das besondere Gepräge, den fest zwischen den Fingern, zum Fenster; dort geht der Berliner Dienstmädchen," so meinte Frau Dr. Schubert- Feder, hervorragenden Charakter. Der vielgenannte Julian Schmidt , junge Maler die Straße hinunter, die Zeit ist ihm zu lang ge- überladen sich gewiß nicht mit Gustav Freytag's Freund, hat das bekannte Sprichwort vom worden und er eilt vielleicht zu einem anderen Rendezvous." die Gesinde Ordnung sie anhält, deutschen Roman, der das Volk bei der Arbeit aufsuchen solle, Dies Stück wird in Berlin , der Stadt, wo die Weber ver- das vielleicht erkrankt ist, im Haushalt mit zu vertreten, nach seiner herrisch- schulmeisterlichen Weise gebraucht. In dem boten wurden, aufgeführt. Aber warum auch nicht? Noch jede ab- so sei das human, da dadurch die Vertretene im Besige ihrer meistgelesenen Roman Gustav Freytag's , in„ Soll und Haben " - Gegen eine derartige sterbende Gesellschaft, die sich gegen die Vertreter des Neuen mit Stellung sich behaupten könne. Weisheit ist dies Diktat erfüllt; nur muß man geschichtlich zu begreifen den Mitteln der Gewalt zu schügen wähnte, hat, wenn auch fämpfen allerdings Götter selbst vergebens.„ Na," so meinte fuchen, was sich dem selbstbewußten deutschen Bürgersmann alles mögliche und unmögliche verboten wurde, die Zingel Frau Dr. Schubert- Feder weiter, und wenn der überarbeiteten(!) Freytag als Volf barstellte: Gin fraftvolles Bürgerthum, arbeittangelfreiheit hoch und heilig gehalten. Warum sollte Hausfrau einmal im Eifer des Gefechts eine„ Gans" entschlüpfe, und sparsam, solid und behäbig bis zur Philiftrofität. Im Soll die im eigenen Muff und Moder verfaulende Großbourgeoisie so wäre das auch nicht das schlimmste, vorausgesetzt, daß und Haben ist Breslauer Handels- und Kaufmannsleben aus anders handeln? Die Umsturzschande gegen die aufstrebende die Hausfrau es sonst gut meint und das Mädchen einer Beit, die uns heutigen schon halbverblichen vorkommt, in Arbeiterschaft und gegen die Wissenschaft und Kunst, die mit ihr in Wir den Mittelpunkt der Begebnisse gerückt. im Bunde steht, die Zingeltangelfreiheit für die nach Bildung meinen, und Besiz maßgebenden Gesellschaftsschichten"!
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eine Augenblick eben Gans war." das Prädikat in Gans" gebühre Das Ideal eines gefunden Mittelstandes schwebte dem Fällen der überarbeiteten" Hausfrau! Man solle doch nur Dichter Freytag nach seiner Grundanschauung vor, maßvoll bedenken," so führte Frau Dr. Feder- Schubert weiter an, welche freiheitlich und simpel im Genuß. Hier schlug sein Puls im Ueber die ,, Kinder Volksküchen" brachte eine Berfamm- Ausdrudsweise in den Kreisen, aus denen die Dienstmädchen Ernst und im Humor am wärmsten. Seine ruhige Wärme, sein lung der Deutschen Gesellschaft für ethische Kultur", in der stammten, gang und gäbe wären." Dieser Ausspruch fennzeichnet gemessenes Wesen, das sich nicht in stürmische Leidenschaften ver Herr Abraham, der Begründer der Küchen, über dieses Thema die Vortragende zur genüge als Ignorantin, als hausbadene, fentte, das lieber nüchtern blieb, ehe es unklar wurde, machte ihn Sprach, einige Mittheilungen, die von einem geradezu unglaublichen über ihre Standesvorurtheile nicht hinausragende sogenannte Wohlthätigkeitsfinn" in gewiffen Kreiſen zeugen. Zunächst erfuhr Dame der Gesellschaft". Um ihrer Weisheit die Krone auf zum Liebling des Bürgerthums, das in ihm seinen wirksamen Herold verehrte. Die mittlere Region, in der Freytag's be= man, daß der Gemeindeschulrektor Koch, der den, Berliner Rektoren zufeßen, meinte Frau Dr. Schubert- Feder noch:„ Würde sonderes Talent sich bewegte, that der vergangenen Generation verein" zu seinem bekannten, die Kinder Voltstüchen" verur schließlich der Achtstundentag für Dienstboten eingeführt, des gebildeten Bürgerthums so wohl und sichert ihm heute noch theilenden Beschluß veranlaßt hat, in seiner Abneigung gegen da müßte ja die Hausfrau die meiste Arbeit felber feine zahlreichen Freunde. Er hat der bourgeoisen Beschränkung diese Anstalten noch dadurch bestärkt worden ist, daß dort die thun! Solche Verhältnisse würden aber unhaltbar Kinder weder vor noch nach dem Essen zu beten brauchen. fein und an der Gesinde- nie gespottet, ihr Empfinden nie verlegt, wie das revolutionäre, sei daher sehr gewagt, es an der Gesinde Zwei Kinder, die wenigstens heimlich zu beten versuchten, sollen Ordnung zu rütteln, die auf dem Boden der Familie erwachsen aufbrausende Jung- Deutschland um 1848, und dafür war dankbar. Gustav Freytag Der ökonomische Prozeß, nach Angabe des entrüfteten Rettors fogares ist schrecklich zu und mit ihren eigenartigen Einrichtungen verknüpft sei. Wenn wie er in der Gegenwart vor sich geht, läßt freilich den be fagen!. von den andern Kindern ausgelacht worden sein. Freiherr v. Stein unsere heutigen Berliner Dienstmädchen fähe, kanntesten Roman Freytag's , eben sein„ Soll und Haben " alt Außerdem soll der fromme Herr von der Besorgniß erfüllt ba würde er nicht mehr sagen: wir brauchen keine Gesinde fränkisch erscheinen, wie das bekannteste und gepriesenste Drama fein, die Kinder- Boltstüchen" tönnten die Begehrlichkeit Ordnung". Bielleicht würde er aber beim Anblick der heutigen Freytag's, die sentimental humoristischen Journalisten", nicht rege machen. Man werde bald mehr verlangen, erst Speiſe, Hausfrauen nach dem Muster der Frau Dr. Schubert- Feder mehr in den ungleich größeren und verwickelteren Rahmen des später auch Unterhaltung erft panem, bann circenses. Dbfagen: Wir brauchen eine Hausfrauen- Ordnung! modernen Journalismus paßten. Welch friedliches eng- bürgerder würdige Herr Koch bei dem Worte circenses an Tafelmusit
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Aus einer Verbindung seiner geschichtlichen Forschungen, die immer das Streben vor Augen hatten, das Selbstgefühl und die gesunde Gediegenheit" des deutschen Bürgersmannes zu stärken, und seiner dichterischen Anlage ging Freytag's Romanzyllus„ die Ahnen" hervor. Von altgermanischen Kulturanschauungen, von Bildern aus deutscher Vergangenheit" ging der Zyklus aus und in der Gegenwart endet er. Als Dramatiker lebt Gustav Freytag fast nur noch in den" Journalisten", einem Lustspiel, das wirks lichen Liebreiz und auch Esprit athmet, was so selten ist in der humoristischen Literatur Deutschlands . Seine Dramen„ Graf Waldemar" und" Valentine" werden nur selten mehr, meist zu
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oder Murmelspiel gedacht hat, ging aus den Mittheilungen des Herrn Die Kontrolle der Eisenbahn Fahrkarten betreffend liches Behagen noch bei Freytag , selbst wo die Parteien Abraham nicht hervor. Sodann berichtete Herr Abraham über die bringt die Berl. Korr." folgende Mittheilung: Der Minister und die tonfurrirenden Unternehmen sich befehden; welch Rundreise, die er im Interesse seines Unternehmens bei den Magistrats- der öffentlichen Arbeiten hat durch Erlaß vom 22. April d. J. leidenschaftliches Hasten, welch tobendes Aufeinanderpraffeln gegensäglichen Weltanschauungen heute. Selbst der mitgliedern gemacht hat. Der Stadtfämmerer Maaß hat ihn bestimmt, daß die Prüfung der Fabrkarten an den Ein- und der nach berühmtem Muster belehrt: Es giebt überhaupt Ausgängen der Stationen und die hierdurch bedingte Absperrung tleine literarische Schmock von ehedem ist ein genügsamer feine Noth in Berlin , Sie machen sie erst mit der Bahnsteige für den allgemeinen Verkehr am 1. Oktober d. J. armer Teufel. Er ist zufrieden, wenn er mit ein paar Bankihren Bestrebungen." Andere Stadträthe wiesen taltlächelnd auf den sämmtlichen hierzu in Aussicht genommenen, in dieser noten ein neues Geschäftchen beginnen kann. Der Schmock von bie Sektorenbeschlüsse vor und versagten die erbetene Unter Beziehung rückständigen Hauptbahnstrecken und wichtigeren Neben- heute hat Ehrgeiz und Phantasien, wie Spiegelberg in den Räubern. ftügung. Bekanntlich fand Herr Abraham mit seiner Bitte um bahnen eingeführt wird. Dabei soll eine etwaige frühere Ein- Er wird Inseratenagent, Manager, Reklame Posaunenbläser einen städtischen Buschuß auch bei der Stadtverordnetenführung dieser Maßregel auf einzelnen Strecken, insbesondere in oder dergleichen und sein Leben setzt er dran, selber als GroßBersammlung feine Gegenliebe, weshalb die Küchen bereits ben westlichen Direktionsbezirken, nicht ausgeschlossen sein, sofern Unternehmer zu enden. am 1. April geschlossen werden mußten. Neben diesen Aeuße- bierdurch Vereinfachungen und Ersparnisse in der Verwendung rungen einer feindseligen Haltung führte Herr Abraham des Bugbegleitpersonals herbeigeführt werden. Gleichzeitig soll auch mehrere an erkennende Aussprüche über sein Unter- dafür Sorge getragen werden, daß die Namen der Stationen in nehmen an, die von mehr oder weniger bekannten Personen bei reichlicherem Maße angebracht werden, damit die Reisenden, Gelegenheit gethan worden sind. Als letzten zitirte er die Worte welche bei der neuen Art der Fahrkartenprüfung mehr wie feither der Frauenrechtlerin Frau Kettler- Hannover , daß die Speisung auf sich selbst angewiesen sind, dieselben vom Zuge aus erkennen armer Kinder ein besseres Mittel gegen den Um sturz sei fönnen. als alle Umsturzgefege. Er sprach diese Worte mit erhobener Anton, steckt den Degen ein! Wie es heißt, hat die PolizeiStimme, fugte aber fein Wort der Kritik hinzu und überließ es behörde den Aufsicht führenden Privatnachtwächtern durch eine einem( leider kleinen) Theile feiner Zuhörer, darüber zu Berordnung gestattet, lange Degen zu tragen, welcher Erlaubniß Privatnachtwächter sich solche Er war nicht bei Herrn v. Köller. Nämlich der Gemeinde- Gustav Freytag war auch in seinem arbeitreichen Leben vorsteher von Weißensee. Auf die Lokalnotiz über die Konferenz politisch journalistisch thätig. Von 1848 an bis 1870 redigivte In der Aera der Kirchenbauerei. Es ist nicht ver wegen der Eingemeindung der Vororte, die wir, gleich anderen er die Beitschrift Grenzboten" in Leipzig . Auch in die politischen wunderlich, wenn sich Pastoren finden, die meinen, fich über die Berliner Blättern, im lokalen Theil der Mittwochnummer brachten, Fehden, die nach dem Tode Kaiser Friedrich's ausbrachen, griff vier Wände des„ Gotteshauses" hinaus erheben zu dürfen. Ein erhalten wir folgende berichtigende Buschrift: Freytag mit seinem Memoirenwerke Kronprinz Friedrich und Berliner Geistlicher hat nach der Volks- Zeitung" dem Rektor Die„ Der Gingemeindungsausschuß der Vororte" gebrachte Notis die deutsche Kaiserkrone" ein. Die fentimentale Schwärmerei einer Gemeindeschule nachstehendes Schreiben zugehen lassen: ift falsch, da ich noch nie bei Herrn v. Köller eingeladen war, auch bis weit ins linksliberale Lager, die um die Gestalt des unAuf Veranlassung des Herrn Superintendenten der Diözese die angegebene Aeußerung sonst nicht gefallen ist. Feldtmann, glücklichen Raisers einen Legendenkranz wob, war dem gemessenen, Berlin II habe ich für die Befolgung des Erlasses des Herrn Amts- und Gemeindevorsteher." nüchternen, allem Ueberschwang feindlichen Freytag unbequem. Ministers der Geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegen- Möglicherweise weiß Herr v. Köller nunmehr doch etwas von Er hatte Gelegenheit genug, den Kronpringen von 1870 fennen heiten vom 16. Januar 1892( 3entralblatt für die gesammte der Eingemeindung. zu lernen; und mit scharfer Beobach tungsgabe bewehrt, konnte
lächeln. Danach scheint es, als
Kerbe mit jenen zweifelhaften ob auch Herr Abraham in eine bereits eine Anzahl dieser Beamten nachgekommen ist. Wir Virtuosenzwecken hervorgeholt. Ihre Empfindsamkeit hält nicht
dem Proletariat mit einigen fargen Brocken den Mund stopfen unmotivirte Scherze leisten werden. möchten, damit es nicht mehr verlangt. Diesen Eindruck hat er von vornherein auf uns gemacht.
Dinge.
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