Einzelbild herunterladen
 

wenn

9

11

zu verschaffent, fowie dann, wenn die Ehe erst nach der Ent-| Preise von 10 Pf. eine im Auftrage des Vorstandes des deutschen  | betreffenden Schriftstücke die am Schluffe übliche Flostel cr Der amtirende Amtsrichter laffung aus dem aktiven Dienst oder nach Feststellung der Schneider- und Echneiderinnen- Verbandes vom Kollegen Timm gebenst" weggelassen worden. Dienstbeschädigung geschlossen ist. In diesem Falle soll auch verfaßte Broschüre über das Sweating System in der deutschen   Dr. Schneider rügte dies, worauf der Amtsvorsteher auf Ver den Kindern kein Waisengeld zustehen. Ebenso soll kein Anspruch Konfektions- Industrie in diesen Versammlungen zu haben ist. anlassung und durch Vermittelung des Landraths Falkenthal dent auf Wittwen- und Waisengeld geltend gemacht werden können, Wir fordern unsere Kollegen und Kolleginnen auf, für diese Ver- Amtsgericht einen besonderen Bogen mit dem einen Worte der Verstorbene wegen Hochverraths, Landesverraths, sammlungen überall zu agitiren, damit dieselben gut besucht ergebenst" einsandte, mit dem Hinzufügen, daß dies nachträglich Kriegsverraths oder wegen Verraths militärischer Geheimnisse werden, um so die gefaßten Beschlüsse den Unternehmern gegen die zu liefernde Kurialwendung sei. Der Amisrichter fühlte sich rechtskräfttg zu Zuchthausstrafen verurtheilt ist. Das Recht auf über mit gehörigem Nachdruck vertreten zu können. Die Agitations hierdurch in seiner amtlichen Eigenschaft beleidigt, und erhob den Bezug des Mittwen- und Waisengeldes erlischt für jeden kommission der Schneider und Schneiderinnen Berlins  . sowohl gegen den Landrath wie gegen den Amtsvorsteher Straf­Berechtigten mit dem Ablauf des Monats, in dem er sich verheirathet Der Streik in der Goldleiftenfabrik von B. Groß in antrag. Am vergangenen Sonnabend fand nun vor der Kottbuser oder stirbt, für jede Waise außerdem mit dem Ablauf des Monats, Leipzig  - Reudnih dauert unverändert fort. zu unter- Straffammer die Hauptverhandlung flatt, und wurden Landrath  in dem sie das achtzehnte Lebensjahr vollendet. stützen sind 13 Vergolder und 6 Vergolderinnen. Außerdem sind Falkenthal zu 400 M. und Amtsvorsteher Freitag zu 200 m. 2 Kollegen gemaßregelt. Es wird gebeten, den Zuzug strengstens Geldstrafe verurtheilt. fern zu halten. Alle Anfragen sind zu richten an E. Struß, Vertrauensmann der Leipziger   Vergolder, Leipzig  - Anger, Krotten: dorferstraße 3.

Parteinachrichten.

Die Sozialdemokratie Sachsens   hält am 4. und 5. Juni auf der Muldenterrasse in Döbeln   ihre Landesver sammlung ab. Die Tagesordnung lautet: Bericht des Zentralkomitees, Berichterstatter Anton Heilwed; Organi­fation und Agitation, Berichterstatter Julius Geifert: Reichstags-, Landtags- und Gemeinderathswahlen, Bericht erstatter Stolle Gefau; Aufstellung von Kandidaten für die Landtagswahlen; Presse, Berichterstatter Fr. Geyer; Anträge der Parteigenossen.

Aus der Schweiz  . Bei den Großraths Wahlen im Horburg- Quartier in Basel   erhielten die sozialistischen   Kandi­daten N. Schweizer, Fautier und Levi- Jslifer 362, 348 und 306 Stimmen, die Kandidaten der Freisinnigen 387, 357 und 354, die der Konservativen 204, 145 und 179 Stimmen. Keiner der Kandidaten erreichte die absolute Mehrheit, die 453 betrug. Es ist folglich Stichwahl nöthig.

Die Fortschritte des Sozialismus in Belgien   muß wehmüthig auch die Kölnische Zeitung  " anerkennen; sie schreibt: In " In welchem Umfange der der Sozialismus in Flandern   Boden gewinnt, geht aus den Ergebnissen der Gewerberaths Wahlen hervor, die am 28. April in den dortigen Industriestädten vorgenommen worden sind. In Renair behielten die Katholiken mit 289 gegen 252 sozialistische Stimmen noch die Mehrheit; in Termonde( Dendermonde  ) dagegen riffen die Sozialisten mit 153 Stimmen den Sieg an fich, denen 73 fonservativ- fatholische und 51 demokratisch- katho­lische Stimmen gegenüberstanden. Es ist Zeit, daß die katholischen Industriellen Flanderns   in andere Bahnen einlenken, wollen sie nicht dem Sozialismus Thür und Thor öffnen. Die flandrischen Industriellen gehören mit vereinzelten Ausnahmen, wie der Abg. Janffens in St. Nicolas, der ein wahrer Vater für seine Arbeiter ist, zu der Schule des reinen Manchesterthums."

Polizeiliches, Gerichtliches 2c.

"

In der Augelegenheit des Legationsrathes a. D. Max Stevie, in welcher sich außer ihm noch eine Zimmer­vermietherin Alt in Haft befindet, dürfte in sehr kurzer Frist In Nürnberg   hat der Streit bei Marschütz u. Co. Hauptverhandlungstermin vor der zweiten Straffammer angesetzt aufgegeben werden müssen, weil alle Plätze der Streitenden werden, da die Frist zur Erklärung auf die Anklage abgelaufen durch andere Arbeiter, namentlich aus Nürnberg   und Fürth  , be- ist. Der Beschuldigte bestreitet entschieden die Vornahme der ihm zur Laft gelegten Handlungen und bezeichnet sich als das Opfer fegt worden sind. böswilliger Anzeigen nach fruchtlos gegen ihn unternommenen An der 5. ordentlichen Generalversammlung der Erpressungsversuchen. Rechtsanwalt Dr. Fr. Friedmann, welcher 3entral- Kranten- und Sterbekasse der Töpfer feine Vertheidigung übernommen hat, wird in Uebereinstimmung und verwandter Berufsgenossen Deutsch   mit seinem Klienten auf jeden Antrag vor der Hauptverhandlung lands, die am 21. und 22. April in Meißen   abgehalten verzichten, um diese schleunigst angesetzt zu sehen. Der infolge wurde, nahmen 20 Delegirte theil. Der Zentralvorstand war eines schweren Ischiasleidens vor einem halben Jahre cocaïn= durch Fräßdorf und Gruner aus Dresden  , der Ausschuß füchtig gewordene Verhaftete leidet" gegenwärtig auf das durch Hoffmann aus Berlin   vertreten. Aus dem Geschäfts- schwerste unter der Entziehung dieses Mittels, die infolge seiner bericht war zu ersehen, daß dem Reservefond der Kasse sogar noch Verhaftung eingetreten ist. Der Kulturstaat Preußen. Von Mißhandlungen seitens mehr als gesetzlich erforderlich ist, zugeführt werden konnte. Auch hat sich in neuerer Zeit die Mitgliederzahl vermehrt, nur in mehrerer Schuhleute erzählten zwei Angeklagte, der Architekt Berlin  , Hamburg   und Dresden   ist sie auffällig gesunken. Die Kelling und der Tischlermeister Heinemann, als sie sich Influenza hat der Kasse bedeutende Opfer gekostet. Die gestern vor dem Schöffengericht wegen Widerstands gegen die Einnahme der Kaffe betrug im Jahre 1894 42 452,26 M., Staatsgewalt, Kelling auch wegen Beamtenbeleidigung zu ver­die Ausgabe 36 606,25 M., der Ueberschuß mithin 5846,01 m. antworten hatte. Am Abende des 5. März d. J. hatten die Bermögen besitzt die Kasse 37 977,43 M., und zwar bei einer Angeklagten eine Droschte benutzt, um nach ihren in der Pank­Mitgliederzahl von 2872. Von einer besonderen Aenderung des straße gelegenen Wohnungen zu gelangen. Beide waren etwas Statuts sah die Generalversammlung ab, da die Kasse im Ver- angetrunken. Sie fehrten noch in einer benachbarten Wirth­find für die 1. Klasse wöchentlich 30 Bf. bei 9 M. Unterſtüßung Droschkentutscher, der sie gefahren hatte, mit den beiden hältniß zu den Beiträgen das möglichste leiste. Die Beiträge schaft ein. Kaum hatten sie Plaz genommen, als der und in der 2. Klasse wöchentlich 20 Pf. bei 6 M. Unterstützung. Schußleuten Orff und Raaz im Lokale erschien und die Fest­die 18 Wochen lang voll und 18 Wochen halb gewährt wird. ftellung seiner Fahrgäste verlangte, an welche er noch Ansprüche Sterbegeld wird 60 M. in der 1. Klasse und 40 M. in zu haben glaubte. Wie die Angeklagten behaupteten und wie der 2. Klasse gezahlt. Als Berufsgenossen werden jetzt von mehreren Beugen, darunter einem Oberlehrer, bestätigt Modelleure und andere in der Ofen- und Geschirrbranche und sofort zur gewaltsamen Siftirung geschritten sein, als die Kasse aufgenommen: Dfen- und Porzellanmaler, wurde, sollen die Beamten dabei sehr schroff aufgetreten sein beschäftigte Arbeiter, Kassirer der örtlichen Verwaltung Berlin   ihnen nicht sofort Folge geleistet wurde. Man habe ist Karl Schirmer, Thärstr. 57 und im Arbeitsnachweis, fie auf dem Wege zur Wache feſt gepackt gehalten, Gipsstr. 16. Täglich werden dort von 8-12 und 2-6 Mit- trotzdem sie erklärt hatten daß fie freiwillig folgen gliederanmeldungen und Beiträge entgegen genommen. Sitz der würden. Auf dem dunklen Flur des Polizeibureaus angelangt, Rasse ist wieder Dresden  . habe man sie zu Boden gestoßen, mehrere Beamte aus

in

Minimallohn bei zehnftündiger Arbeitszeit.

Der schweizerische Lithographenbund hielt an den Diter feiertagen in Luzern   eine Telegirtenversammlung ab, die von vierzehn Mann als Vertretern von 305 Mitgliedern besucht war. Der Beitrag für Streits wurde für obligatorisch erklärt und zwar für solche im eigenen Gewerbe 15 Gts. im Minimum fürs Aus­land und 25 Cts. für Streits in der Schweiz   per Woche. Der Bentralvorstand wurde ermächtigt, den Beitrag für größere Streits eventuell zu erhöhen. Einstimmig wurde beschlossen, Kollegen, die infolge ihrer Vereinsthätigkeit entlassen werden, nach Kräften zu unterstützen. Die Bewegung für den Neun stundentag ist sofort mit Energie vom Zentralvorstand in die Hand zu nehmen unter Zuziehung des Gewerkschaftsbundes. Vorort wurde Bern  , und St. Gallen   wurde für die nächste De­legirtenversammlung bestimmt.

Aus Basel   wird unterm 2. Mai über den Maurer- dem Bureau feien hinzugekommen und dann habe man Aus Hamburg   wird gemeldet: Die Sozialdemokratie streit gemeldet: 800 Arbeiter sind ausständig. Am heutigen sie geschlagen und mit Füßen getreten. Der Vor­ließ im vergangenen Jahre zum 18. März ein Flugblatt in Nachmittag zogen etwa 300, meist italienische Streifende mit sigende erklärte, daß wenn nur die Hälfte von dem wahr sei, 200 000 Exemplaren verbreiten, in dem die Staatsanwaltschaft rothen Fahnen von einem Bauplatz zum anderen und suchten die was die Angeklagten erzählten, so müsse man schon den Thatbestand der Aufreizung zum Klassenkampf(§ 130 des dort arbeitenden Maurer zur Arbeitsniederlegung zu bewegen. daran zweifeln, daß man in einem Kulturstaat Hatte die Staatsanwaltschaft schon viele Zeugen Strafgesetzbuchs) fand. Wegen dieser Beschuldigung wurde in- Nach einer anderen Quelle fordern die Arbeiter 5 Franks lebe. laden lassen, welche befunden sollten, daß die An dessen durch Urtheil des hiesigen Landgerichts vom 24. Oktober v. J. in widerspenstiger Weise benommen, so der Verleger Weinheber freigesprochen, weil das Gericht eine geklagten sich Gefährdung des öffentlichen Friedens nicht als vorliegend anfah. hatte der Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Schwindt, einen Dieses Urtheil wurde vom Reichsgericht fassirt. Es erachtete die nicht minder großen Beugenapparat aufgeboten, um zu beweisen, Fassung des Begriffs Gefährdung des öffentlichen Friedens", daß das Verhalten der Schuhleute ein inforrettes gewesen. Der wie sie vom hiesigen Gericht getroffen worden war, als zu eng Staatsanwalt hielt durch die Beweisaufnahme für dargethan, gezogen, und sprach das Reichsgericht sich dahin aus, daß eine daß die Angeklagten nicht zu Boden gestoßen feien, sondern Gefährdung des öffentlichen Friedens auch dann vorliege, wenn ich selbst hingeworfen hätten, hierbei und bei der Bewältigung nur eine zu Gewaltthätigkeiten geneigte Stimmung unter der ihres Widerstandes möchten sie sich die Verlegungen zugezogen Bevölkerung hervorgerufen werde. Daraufhin kam die Sache haben, die der Angeklagte Heinemann sich hatte ärztlich bescheinigen vor dem hiesigen Gericht abermals zur Verhandlung. Doch lassen. Er beantragte gegen Kelling fieben, gegen Heinemann vier wurde der Angeklagte wiederum freigesprochen, weil das Gericht Wochen Gefängniß. Der Vertheidiger hielt die Sistirung der den Thatbestand des§ 130 Strafgesetzbuch nicht gegeben er Angeklagten im vorliegenden Falle für überhaupt unberechtigt und damit falle auch die Strafbarkeit eines vielleicht geleisteten Widerstandes. Der Gerichtshof bezeichnete das Verhalten ber Das Chemniger Schöffengericht verurtheilte Beamten nicht als völlig tadellos, verurtheilte Relling zu 80 M. 9 Parteigenossen als Vorstandsmitglieder mehrerer Arbeiter Ein internationaler Textilarbeiter Kongreß wird vom Gesangvereine wegen gesetzwidrigen Wertebrs mit dem West- 4.- 10. Auguft in Gent  ( Belgien  ) abgehalten. Der internatio- Geldstrafe und sprach den Angeklagten Heinemann frei. sächsischen Arbeiter Sängerbund zu Geldstrafen von 10-15 M. nale Vertrauensmann für Deutschland  , Paul Wagner, mörder Mette wurde wegen Sittenverbrechens und Todtschlages Aus Hamburg   meldet uns ein Privattelegramm: Luft­Der zehnte Angeklagte wurde freigesprochen. Das Gericht flüßte Berlin   O., Fruchtstraße 35, fordert die deutschen   Textilarbeiter zu 15 Jahren Buchthaus verurtheilt. Der Angeklagte hatte sich stützte fich gleich der Staatsanwaltschaft hauptsächlich auf den an- auf, Stellung zu der Frage zu nehmen, eventuell De- 15 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Der Angeklagte hatte sich geblich sozialdemokratischen Text der Lieder, die bei dem Sänger- legirte zu wählen und zur Hestellung eines Gituations- am 25. März d. J. erst gewaltsam gegen die 12 jährige Alwine Strahlendorf vergangen, fie dann mit einem Hammer erschlagen fest des Westsächsischen Arbeiter Sängerbundes in Mittweida   berichtes folgende Umfrage in Deutschland  welches Fest bekanntlich vom Rathe dieser Stadt verboten 1. Wieviel Textilarbeiter über 16 Jahre sind am Orte be- und in einem Keller vergraben. Der Angeklagte legt, wie schon worden ist gesungen werden sollten, sowie auf Briefe der schäftigt? 2. Wieviel Arbeiterinnen über 16 Jahre? 3. Wieviel früher, auch heute wieder ein umfassendes Geständniß ab. Die Straffammer in Altona   hatte seinerzeit die Er Vereinsvorstände, wo es zum Schluß hieß: Mit sozialdemo- jugendliche Arbeiter und Arbeiterinnen unter 16 Jahren? 4. Wie­kratischem Gruß"; in diesem sozialdemokratischen Charakter der viel Kinder unter 14 Jahren? 5. Wieviel Männer sind an der bebung einer Anklage gegen siebzehn Altonaer   Einwohner wegen Lieder und Briefe sah es den Beweis dafür, daß sich die Gesang- Organisation betheiligt? 6. Wieviel Frauen? Antworten sind anarchistischer Umtriebe abgelehnt. Der Staatsanwalt legte hier­vereine mit öffentlichen Angelegenheiten befaßten und sonach- nach an die Adresse Wagner's zu richten. gegen beim Oberlandesgericht in Kiel   Beschwerde ein, welche nach dem Berliner Tageblatt" jetzt von diesem zurückgewiesen sächsischem Recht" nicht mit einander in Verbindung treten worden ist. durften.

achtete.

"

zu halten:

Die streikenden Diamantarbeiter in Amsterdam  Das Leipziger   Landgericht verwarf die Berufung, die fonnten am 1. Mai ihren schon so lange dauernden Streif vom verantwortlichen Redakteur der Leipziger Volkszeitung  ", beenden, da die Prinzipale ihre Forderungen bewilligten. In Pollender, gegen das schöffengerichtliche Urtheil eingelegt den friesischen Distrikten sind verschiedene Streits unter den Torfarbeitern ausgebrochen. war, das ihn wegen Beleidigung des Buchdruckereibesitzers Klint- den Torfarbeitern ausgebrochen. hardt einer Strafe von 25 M. schuldig erkannte.

Nachrichten vom Pariser Omuibusbediensteten- Streif. Eine Volksversammlung bei Arnstadt   in Thüringen  , Proust und Deville, der Präsident und der Sekretär des wo Reichstags- Abgeordneter Legien über die Arbeiterkämpfe der Syndikats der Omnibusangestellten, erschienen am Donnerstag Gegenwart gesprochen hatte, mußte laut landräthlicher Verfügung vor dem Zuchtpolizeigericht. Prouft leugnete, in der Versamm­um 1/211 Uhr geschlossen werden, weil das Versammlungslokal lung in Tivoli- Vauxhall aufreizende Reden gehalten zu haben Alter Schönbrunn  " außerhalb der Stadt lag und die Straßenbeleuch- und fügte angeblich hinzu, er wolle, wenn er freigesprochen tung dort um 11 Uhr eingestellt wird. Man wird nun durch eine würde, dem Syndikat nicht mehr beitreten. Deville versicherte Beschwerde zu ermitteln suchen, ob auch die Oberbehörde meint, er habe in der Versammlung überhaupt nicht gesprochen. Das daß der Landrath zu dieser von keinem Menschen beanspruchten Gericht verurtheilte beide zu je 6 Monaten Gefängniß. Fürsorglichkeit ein Recht hatte.

-Wegen Beleidigung eines Polizeisergeanten wurde in Höchst a. M. der Parteigenosse W. Leyendecker vom Schöffengericht zu 25 M. Geldstrafe oder 5 Tagen Gefängniß­strafe und in die Kosten verurtheilt.

Gewerkschaftliches.

Achtung, Gerber! Die Lohndifferenzen in der J. Pining­schen Leberfabrik zu E Im3horn sind, nachdem die Forderung der Arbeiter bewilligt, beigelegt, weshalb die Sperre hier mit aufgehoben wird.

Gerichts- Beitung.

In Florenz   begann am Donnerstag vor dem Schwurgerichte der Prozeß gegen Lucchesi und Genossen wegen Ermordung des Journalisten Bandi. Lucchesi bekennt sich als Anarchisten und gesteht, Bandi auf Anstiften, eines anderen Anarchisten namens Romiti ermordet zu haben.

Depeschen.

( Privat- Telegramme des Vorwärts".) Hamburg  , 3. Mai. Vor einiger Zeit war gegen 17 Leute Anklage wegen anarchistischer Umtriebe" erhoben. Eine ganze Reihe der Angeklagten war flüchtig geworden. Wie jetzt das Ober- Landesgericht in Kiel   dem ersten Staatsanwalt mittheilt, ist das Verfahren gegen die 17" Anarchisten" endgiltig eine gestellt. Wolff's Telegraphen- Bureau.

wurden wegen Untreue zum Nachtheile der Maklerbant auf Er­suchen des Untersuchungsrichters verhaftet und in das Unter­fuchungsgefängniß abgeführt.

Hamburg  , 3. Mai. Die früheren Direktoren der Makler­Neber das Rauchen im Walde hat das Kammergericht bank Julius Würzburg recte Cohn und Sigismund Heckscher eine wichtige Entscheidung gefällt. Das preußische Feld- und Forstpolizeigesetz bedroht denjenigen mit Strafe, der mit un­verwahriem Feuer oder Licht" den Wald betritt oder sich ihm in Das Kammergericht hat nun gefahrbringender Weise nähert. erklärt, daß Zigarren, Zigaretten und offene Pfeifen als unver wahrtes Feuer im Sinne jenes Gesetzes anzusehen seien, und daß danach das Rauchen im Walde das ganze Jahr hindurch unter Strafe gestellt werden müsse.

Kölu, 3. Mai. Die Kölnische Volkszeitung" erfährt aus Meschede   d. 2. d.: Auf der Zeche" Juno" in Elpethal bei Ramsbeck ist ein Ausstand der Bergarbeiter ausgebrochen. 279 Mann sind ausständig, 7 Mann wurden gehindert, die Arbeit wieder aufzunehmen. Ein Rädelsführer wurde verhaftet. Winnipeg  ( Kanada  ), 2. Mai. Die Indianer und Halb­indianer von Nord- Dakota   längs der Grenze zwischen Kanada  und den Vereinigten Staaten   gehen auf den Kriegspfad. Sie nahmen von der Stadt Saint- Johns Benz, vertrieben die Einwohner und bereiten sich zum Widerstande gegen die Truppen vor. Die Farmer und die Städter fliehen nach den südlichen Manitoba  . ( Depeschen- Bureau Herold.)

Für Korbmacher ist der Zuzug nach Friedrichsfelde   fern zu halten, da die Arbeiter sich in dem Geschäft vom Zwerner Von der Anklage fahrlässiger Tödtung sprach gestern wegen Lehndifferenzen im Ausstand befinden. Der Zentralverband die erste Strafkammer am Landgericht II die Hebamme Liedtke zu deutscher Korbinacher. Brizz frei. Sie war beschuldigt worden, durch Unsauberkeit den Schneider und Schneiderinnen! Den Beschlüssen der Tod einer von ihr behandelten Wöchnerin verursacht zu haben. Berliner   Konferenz der Konfektionsschneider aller Orten Rech  - Die Beweisaufnahme konnte den Gerichtshof jedoch nicht von nung tragend, werden am 6. Mai in ganz Deutschland   Ver- der Schuld der Angeklagten überzeugen, weshalb das Urtheil auf fammlungen abgehalten mit der Tagesordnung: Weshalb ver- Freisprechung lautete. langen wir die Einführung von Betriebswerkstätten in der Kon- ,, Ergebenst". Auf einen gewissen Theil unserer Richter Mailand  , 3. Mai. In einer der Vorstädte von Ravenna fektionsbranche?" Für Berlin   sind vier Versammlungen an- wirft folgender Gerichtsfall ein bezeichnendes Licht: Das Standes ist es gestern zwischen der bewaffneten Macht und einer großen Die beraumt. Dieselben finden statt: Swinemünder   Gesellschaftshaus, amt zu Roig im Spremberger   Kreise, welches von dem dortigen Anzahl Arbeiter zu einem heftigen Refontre gekommen. und Rittergutsbesizer Freitag verwaltet Arbeiter hatten auf offener Straße anarchistische Rufe ausgestoßen. Swinemünderstr. 35, Kolberger Salon, Kolbergerstr. 23, Reller's Amtsvorsteher Festfäle, Koppenstr. 29, Konzerthaus Sanssouci, Rottbuser- wird, hatte vor kurzem an das Amtsgericht in Spremberg   Mehrere Personen wurden verwundet. Erst nach längerer Zeit straße 4a. Gleichzeitig geben wir bekannt, daß zum eine amtlich erbetene Auskunft zu ertheilen, und war in dem gelang es, die Ruhe wieder herzustellen. ist durch Gerichtsbeschluß wieder freigegeben worden. Wir hoffen, noch heute die beschlagnahmten Exemplare zurück zu erhalten. Die noch nicht zur Versendung gelangten Bestellungen von auswärts werden im Laufe des Tages erledigt werden. Wir bitten die Parteigenossen

Maifeft- Zeitung 1895

allerwärts, mit erhöhtem Eifer für die Verbreitung der Maifest- Zeitung thätig sein zu wollen.

Mit Parteigruß

Buchhandlung des Vorwärts".

Verantwortlicher Redakteur: J. Dierl( Emil Roland) in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin   SW., Beuthstraße 2.

Hierzu zwei Beilagen.