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Baum war Dr. Murg genötigt, einer Rechtsregierung Platz zu| tigen Ausschuß darüber Andeutungen gemacht, über die wir machen.

weil der, der im alten Kabinett an seiner rechten Seite saß, es fo wollte. ( Dieser Hinweis auf Stresemann findet demonstrativen Beifall der Linfen  .) Dieser Tage hat der Zentrumsabgeordnete Dessauer geschrieben, das Zentrum trete jezt in eine Bertode der Wach= famkeit ein. Das soll uns recht sein. Uns scheint es aber zunächst, als sei das Zentrum in eine Periode der Duldsamkeit einge­treten. Dulofamkeit ist eine sehr schöne Tugend. Aber Duldsamteit einer Partei, die doch auf republikanischem Boden stehen will, gegen

über einer Regierung,

in der zweifelhafte Republikaner   mit zweifellosen Monarchisten zusammensihen ( Sehr gut! links) hat nichts mehr mit Tugend zu tun, sondern ist eine Quelle der schwersten Gefahren.

Bum mindesten ein Teil des 3entrums hat seit den Tagen des Zusammenbruchs die demokratische und republikanische Linie eingehalten. Dr. Wirth hat im Wahlkampf eine Schrift über Unsere politischen Ideale" veröffentlicht. Es würde von hohem Intereſſe ſein, zu hören, wie Dr. Wirth und feine engeren Freunde jekt, nach dem Zustandekommen der Reichsregierung, zum Bürger blod und zur Rechtsfoalition stehen, die sie noch vor kurzem so ernst und aufrichtig abgelehnt haben.

Gerade aus dem rheinischen Zentrum und aus den Reihen der katholischen Arbeiter werden die lebhaftesten Bedenten gegen die Rechtstoalition laut und an den Verfasser des erwähnten Buches ergeht die Frage, was angesichts diefer Rechtsregierung nach feiner Meinung zu geschehen habe.

Höhnend rufen die Deutsch nationalen: Aha, die alte Wirtschaft!"

Brompt antwortet Dr. Wirth: Ja, die alte Wirtschaft bleibt

Mir scheint es jetzt an der Zeit, daß die, die auf dem Boden der

demokratischen Republik   stehen, burch Fordern und Handeln die Linie bestimmen, die überhaupt Boltsstaat und Republit möglich

macht.

Der außenpolitische Horizont ist noch feineswegs von Wolfen und Nebeln frei. Das beweist das Problem der Räumung Kölns   und die Frage des deutsch  - französischen Handelsvertrages. Zils die Frage der Räumung Kölns   atut wurde, war dank der Deut­schen Boltspartei eine verhandlungsfähige Regierung nicht vor­handen. Alle Schritte von deutscher   Seite, alle Erklärungen mußten deshalb untlar und unüberzeugend wirken, da innen und außen stets die Frage wieder auftauchte Werden die Manner, die den jetzt mit der Weiterführung ber Regierungsgeschäfte einstweilen Beauftragten folgen, dieselben außenpolitischen Auffassungen vertreten wie die zurückgetretene Regierung. Es ist zwar viel pro­teftiert worden in Reden und Noten gegen die Nichträumung Koins. Aber wir sehen bis heute noch feinen Ausweg aus den Schwie rigkeiten. Wir wiffen nicht einmal, ob der Protest allen Beteiligten wirtlich eine Sache ehrlicher Ueberzeugung gewesen ist. Als der preußische Ministerpräsident Braun im Namen der preu kischen Bevölkerung vor dem Landtag   feierlich Einspruch erhob, da

haben

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die beiden Rechtspartelen fluchtarfig den Saal verlassen. ( Lebhaftes Hört! hört! links. Gegenrufe rechts.) Ihre Gegner schaft gegen den sozialdemokratischen Ministerpräsidenten ging jo weit, daß fie an dem Protest gegen die Nichträumung nicht teil­nahmen. Welche Schlüsse lassen sich daraus auf Ihre nationale Ge­finnung ziehen?( Geschrei rechts.) In welchem Lichte erscheint da die Forderung, die von Ihnen so oft erhoben wird, das deutsche Volf müsse ohne Unterschied der Partei der Entente gegen über eine Einheitsfront bilden?( Sehr gut! links.)

Bir Sozialdemokraten verurteilen auf das scharffte die Richtinnehaltung des Termins für die Räu mung der Kölner   3one. Wir verurteilen insbesondere aur die Art und Weise, in der die Alliierten uns des Rechts aus Art. 429 beraubt haben, ohne uns gleichzeitig im einzelnen die Ver. fchlungen mitzuteilen, cus benen sie die Berechtigung zu ihrem Verhalten herleiten. Wäre denn die Räumuung erfolgt, auch menn man feinen Verstoß Deutschlands   gegen die Abrüftungs­bestimmungen entdeckt hätte? Hier liegt ber schwächste Buntt in der Argumentation der Gegenseite. Nach der 2ondoner Ronfe. renz soll bereits erklärt worden sein, daß die Räumung der Kölner  Sone nicht erfolgen wird vor dem 2b marsch ber franzo. fif belgifen Truppen aus dem Ruhrgebiet  . Wir fragen, ob von der Gegenfette amtliche oder halbamtliche Mitteilungen darüber nach Berlin   gelangt und ob irgendwelche Ber handlungen, sei es auf Initiative der Altierten oder der Berliner  Regierung darüber erfolgt sind. Herr Stresemann hat im Ausmär­

Mission.

Bon Richard Rainer.

aber wegen der Vertraulichkeit des Ausschusses hier nicht sprechen fönnen. Aber der Manchester Guardian" hat in einer Ber­ liner  

Meldung von der Fühlungnahme eines prominenten Englän­ders Kenntnis gegeben, die darauf hinauslief, ob nicht

ein kompromiß über die gleichzeitige Räumung des Ruhrgebiets und Kölns  

erreicht werden könnte. Vielleicht kann uns Herr Stresemann verraten, wie diese Berhandlungen ausgegangen sind? Wir würden lungen angefnüpft worden wären, aber nicht minder unerträglich, es unerträglich finden, wenn von der anderen Seite feine Berhand­wenn das deutsche Auswärtige Amt die Dinge, von denen es wußte, daß fie tommen müßten, ruhig an sich heran. tommen ließ. In diesem Fall nämlich würde der Eindrud ent­stehen, als ob der Leiter des Auswärtigen Amts   so viel mit Pro­blemen der inneren Politik beschäftigt gewesen wäre, daß er für die dringendsten Angelegenheiten seines Refforts teine Zeit ge habt hätte.( Lebhaftes hört, hört! links.) Wie dem auch sei, jeden falls stehen wir jetzt vor der spezialisierten Beantwortung von Fragen der Alliierten. Wir werden Stellung nehmen, wenn sie vor­liegen. Aber es geht nicht an, daß wir von vornherein mit Emphase erflären, die Beschwerden feien restlos unbegründet. Selbst wenn die Alliierten nach Borwänden für die Nichträumung gesucht hätten, so hätte Deutschland   allen Anlaß gehabt, diese Vorwände nicht

zu geben.

Herr Dr. Luther legt Wert darauf, zu verfünden, daß seine Regierung feine Kampfregierung gegen die Cinke oder gegen unsere Partei sei. Aber Herr Dr. Luther hat Kol­legen, die weder aus demselben Holz geschnitzt sind, wie er, noch auf den Kampf gegen Demokratie und Republik   verzichten werden und fönnen. Herr Dr. Luther nimmt sich seinen großen Namens­bruder zum Muster, der die These verfocht, daß man nur durch den Glauben felig werde. Aber in der Politik verlangen wir Deutschnationalen in der Regierung, hinter denen die Intereſſen der gute Werte. Wir wären Toren, wollten wir annehmen, daß die großen Industrie und der Landwirtschaft stehen, Verständnis für die fozialen und wirtschaftlichen Forderungen der Arbeiterschaft hätten. Wir verlangen ein Reichsarbeitszeitgefet, das den Bedingungen des Washingtoner Abkommens entspricht.

In der Regierung fizzen die Anhänger der Berteuerung der Lebenshaltung durch Schutzölle, Anhänger des Preisabbaues durch den Lohnabbau. Sie muß gegen die Arbeiterforderungen fämpfen, wenn sie sich nicht selbst aufgeben will. Wie steht es mit Die Zu den großen Problemen der Staatsform. fammenfeßung des Kabinetts Luther   läßt den Schluß zu, daß man gegen die republikanische Verfassung auftrodenem Wege vor­gchen will.

Hier sitzen offene Anhänger der Monarchie, Feinde der Re­publit, die wir mit Zähnen und Klauen zu verteidigen ent­schlossen find.( Stürmischer Beifall.)

Wir sehen Herrn Geßler, den Reichswehrminister von Ewigteit zu Ewigkeit( händeflatschen bei den Deutsch­nationalen.) Wir sehen den deutschnationalen Herrn Schiele, der

( Lebhafte Zustimmung linfs, Murren rechts.) Sind wir in dieser Beziehung unserer Sache ganz sicher?( Geschrei rechts: Gehen Sie nach Paris  .) Ich greife einen Bunft heraus, den Bunft der Beitfreiwilligen bei der Reichswehr.( Rufe rechts: Landesverräter! Gehen Sie nach Paris  !) an die Spike der vorjährigen Tagung des Landbundes den Sah Nach der traurigen Pragis unferer Recht stellte, man müsse sich mehr und mehr auf das Völkische ein­sprechung ist ja unsere Breffe durch Zuchthausdrohung verhindert, stellen. Wir sehen den Herrn v. Schlieben, den Ritter des felbft erweislich wahre Mitteilungen zu veröffentlichen. Johanniterordens, der vor zwei Jahren Treue und Gehorsam dem haus, der sich von dem Berdachte reinigt, daß er zu den unmittel­König von Preußen geschworen hat. Wir sehen Herrn Dr. Neu­

Warum wird dieser Baragraph nicht angewandt auf jene ftu dentischen Korporationen, die in ihren Mitteilungsbaren Streifen bes Rathenau  - Mordes gehört. Es läßt sich nicht aus blättern ganz offen diejenigen Kameraden nennen, die zu einer lebung bei der Reichswehr   eingezogen werden. Ein deutschnatio­nales Blatt hat dieser Tage behauptet, daß hier Sozialdemo fraten den Gegnern das Material liefern. Das ist eine unver­schämte Büge. Die Herren sollen sich bei denen beschweren, die von ihrem Entzücken über

den tindischen Unfug, den die Reichswehr   mit ihnen treibt, der ganzen Deffentlichkeit Kenntnis geben.

Wir haben das gute Recht, festzustellen, daß sich in Deutschland   eine brüstung vollzogen hat, wie sie die Welt bisher nicht fennt. Das hindert nicht, daß wir offene Verstöße gegen unterschriebene Verträge verdammen.( Senning ruft: 3ft die Rede von Frankreich   bezahlt? Stürmische Unruhe, stür mische Zurufe bei der Sozialdemokratie. Loebe ruft Henning zur Ordnung. Breitscheid   brandmarkt Henning und wird ebenfalls zur Ordnung gerufen.) Jeßt handelt es sich bei dieser Kölner   Ráu­mungsfrage darum,

in unferer ganzen Außenpolitik weiter zu kommen. Herr Dr. Luther hat gestern versprochen, die Dawes Gefeße auszuführen und fich zu bemühen, die Berbesserungen und Erleichte rungen durchzusehen. Meine Herren von den Deutschnationalen, sind Ihre Wünsche so weit schon reduziert worden? Wir haben ge­hört, daß es Silapenfetten seien, die uns angelegt worden feien. Heute sizi Herr Schiele in einer Regierung, die versichert, baß es nicht an Eijer fehlen werde, die als notwendig erkannten Erleichterungen zu erreichen

Mit Frankreich   befinden mir uns feit dem 10. Januar im Dertragslosen Zustand, in Verhandlungen, an benen Arbeitervertreter nicht beteiligt find. Ein deutsch  - franzo

her Bollfrieg mürbe den Bestand des Kabinetts herrini gefähr ben. Wenn es in Paris   eine weiter rechts gerichtete Re gierung gibt, würde es mit der Räumung von Köln   und Ruhr schlimm aussehen. Es wird behauptet, die Sfan bale der letzten Be feien unumgängliche Folgen der Revolution und des Barlamentarismus. Die politische Ausnutzung dieser Fälle liegt auf der Hand.

Unter stürmischen 3wischenrufen der Rechten rechnet Breitscheid   mit den politischen Kampfmethoden der Deutsch­nationalen ab, denen er die Skandale aus der Gründerzeit und aus der Zeit Wilhelms II. gründlich vorrechnet.

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Der Schwank, der keiner ist. Rammerspiele: Der Lampenschirm" von Kurt Göß. Denkt man über die Geschichte nach, dann ist sie das höftichste betanntlich leidet die menschliche Gesellschaft unter zwei entfe Wort wäre ein Nichts. Aber Kurt Göz würde sich mit Recht be­lichen Uebeln. Das sind die Luftfeuche und die Seuche des Auflagen, wenn man nachdenken wollte. Man soll nur gelegentlich ruhrs, wobei diese als die geheime Nährquelle jeder Form sozialer Emanzipation der unteren Schichten verstanden werden will. Welche von beiden als die schlimmere zu bewerten sei, darüber herrschen unter den zünftigen Gelehrten noch verschiedene Meinungen. Jeden falls hat man im Laufe der Zeit gegen beide Heimsuchungen man. ltige Mittel zur Anwendung gebracht:

So die Ausfegung und die Galeere, Das Quecksilber und die Füfilierung, Das Salvarsan und den Fluchtversuch,

Die Bismutinjeftion und den Ausnahmezustand, Die Goldbehandlung und die bayrischen Boltsgerichte. Endlich, um eine paralysierende Wirkung zu erzielen: Die fünftliche Malariaansteckung und die Denfinfektion durch die bürgerliche Preffe.

In folonialpolitischen Kreisen hat man jedoch dieser Tage über ein Universalmittel biskutiert, das schon Bizarro und andere Ron quistadoren bei der friedlichen Durchdringung des Inkareichs mit Erfolg gebraucht haben: den christlichen Glauben.

lachen, und das tut man ganz gern. Er ist nämlich ein gewigter Plauderer, wenn auch nicht gerade ein wiziger, d. h. er bringt jeme Freunde in gute Laune, wenn die Laune auch nicht lange anhält. Kurt Göz hat eine besonders charmante Art, nichts zu fagen. Und toenn er mitteilt, daß" Der Lampenschirm" tein Stüd ist, jo soll man ihm das aufs Wort glauben. Alles ist wirklich nur ein Ulf, der Dorbeiblizt. Wenn es immer blikte, wäre es übrigens ganz schön Aber es schleicht auch bedenklich, und dann möchte man gähnen. Bei alledem handelt es sich nein, es handelt sich eben nicht. Es fommen nur zufällig auf die Bühne zwei Schauspieler, die ein Stud machen wollen, der Hoftheaterintendant, der Gerichtsvollzieher, das Heine hübsche Mädel, die verrückte Millionarin und sogar der Geld briefträger. Als Bostanweisungen über zweimal 20 000 und noch einmal über 3000 Mart ausgezahlt unt quittiert werden, hat die Eache ihren Höhepunkt erreicht. Welchen Höhepunkt? Ja, Kurt Göß will die Frage gar nicht beantworten. Er wollte ja nur irgend einige fomische Brocken hinstreuen, damit die Leute im Barleit

danach schnabeln.

Der Ult, bald asthmatisch, bald langatmig, foll um 1911 schon bagewesen sein. Kurt Göz entführt in ein ganz angenehmes Lach Im belgischen Kongo beantworten nämlich die Neger die fabinett Wenngleich die Spiegel. in die er feine lieben Neben Segnungen der europäischen   Kultur damit, daß sie kurzerhand aus menschen nur plöglich hineinsehen läßt, nicht ganz blant geputzt sind. sterben, so daß die Beschaffung der notwendigen Arbeitsfräfte für Er spielt aber felber mit einer gewinnenden Routine, die nun nicht den Bergwerks- und Plantagenbetrieb bereits auf Schwierigkeiten mehr zu übertreffen ist, diesen angenehmen Causeur, Liebhaber, stößt, die einen privatwirtschaftlichen Ertrag der Anlagen überhaupt Weltmeijen, Bonvivant und Herzensbrecher, der das Ideal aller in Frage stellen. Als Ursachen bezeichnet man die von den Weißen halben und ganzen Jungfrauen ist. Er weiß seine Kameraden, die eingeschleppte Syphilis, die in den Negerdörfern mütet, fowie die Herren Jakob Liebke, Paul Dito, Walter Steinbeck   und die Damen Valerie von Martens   und Paula Eberty fo über­Ueberanstrengung und den niedrigen Lebensstandard auf den Pflanzeugend in sein Interesse zu nehmen, daß sie ihm durch alles Did zungen, der die Aufzucht des Nachwuchses verhindert. Dazu kommt, und Dünn feines Stüdes, das wirklich gar feins ist, nachlaufen. daß die Bevölkerung von der sozialen Seuche des Kibangismus M. H. befallen ist, worunter die Kolonialbureautratie etwa das Pendant iener Hirnspiegelung begreift, die bei europäischen Ministerialräten Boffchewismus genannt wird.

Kroll Oper: Jar und Zimmermann." Lorking ist nicht der Der stellvertretende Generalgouverneur des Kongo, Mr. Henry, Bater, aber der gute Onfel der treuherzigen beuffchen tomischen hat nun in Brüssel   vor dem ständigen parlamentarischen Ausschuß Bustigkeit des Stoffes zu Bar und Zimmermann", die zweifels. Oper. Als solcher wird er undergänglich sein. Die eindeutige ir das belgische Kongogebiet einen Bericht über die fotane Gefreie Blödheit feines Bürgermeisters, bas leicht durchschaubare Durch ihrdung des in Sentralafrifa investierten Kapitals abgelegt. Gur einander mit zwei und mehr Petern, die Recheit und Drolerie eines htlich folgerte er aus seiner Darstellung der Krise, in der sich die jungen Liebespaares, feffeln all die Gemüter, die nicht nachden Blich, Colonie befindet, daß eine Berstärkung der chriftlichen Erziehung sondern erheitert fein wollen. Der harmlos- freundlichen Komit Neger eine unabweisbare Notwendigkeit fei. Denn das Chriften- fchmiegt sich eine feine, erfindungsreiche, auch im Inftrumentelen n mache sie geduldig, erzeuge Furcht und fel ein gutes Gegen schon komische Mufit, sowie die rührende herzlichkeit des Volkslieds tel gegen revolutionäre Einflüsse. Der Ausschuß war mit den undersam an. Zu den Perien beider Arten von Wusit, der komi Ichen wie der rührenden, gehört das Barenlied( Scaft fpielt ich efährungen des Gouverneurs sehr zufrieden. mit Szepter"), die Begrüßungsfantate( heil fei dem Tag"), das Lied vom flandrischen Mädchen. Daneben schwingt und klingt auch allerdings ein bißchen Liedertafelei mit. Aber selbst die gefällt noch, bei Rroll anscheinend mehr als im Theater der Verwöhnten.

Demnächst also wird man in Antwerpen   eine Kompagnie Blau  neboten einschiffen mit der strikten Anweisung, die Bibel gegen yphilis, Hunger und Kibangismus in Wirksamkeit treten zu laffen.

der Welt schaffen, daß er lange Zeit einer Organisation angehörte, in der der politische Mord zwar nicht vorbereitet, in denen der politische Mord an leitenden Männern der Republik   aber auch nicht verabscheut wurde. Herr Neuhaus hat seinerzeit den Eid auf die Berfassung verweigert. Wenn er heut eden orgeschriebenen Eid geleistet hat, so sieht es so aus, als ob ihm der Schwur leichter gemorden sei, weil er die Tür zu einem Kabinett öffnet, das er als Etappe auf einem Wege ansieht, der zur alten monarchischen Staatsordnung zurüdführen soll.( 3uruf von den Deutschnatio­nalen: Gott sei Dank! Breitscheid  : Gott sei Dank! Stürmische Unruhe und Bewegung im ganzen Haufe. Dr. Wirth jchlägt mit der Fauft auf den Tisch.)

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Man jah den Reichskanzler Luther   von seinem Plah auf­

springen und auf seinen Ministerkollegen Schiele zugehen, auf den er lebhaft einredete: offenbar halten die Herren erfannt, daß ihnen durch diese deutschnationale Offenherzigkeit das ganze Konzept der verfaffungsfreuen" Ziele ihrer Regierung vorzeitig ver­dorben worden war. Breitscheid   fährt fort: Die Zwischenrufe der Deutschnationalen Volks partei haben

den Charakter des Kabinetts Cuther enthüllt. ( Stürmischer Beifall und Klatschen lints, Bewegung in ganzen Haufe.) Sie rufen Gott sei Danf, wenn ich di Rabinett als Etappe auf dem Wege zur Monarchie bezeichne. Sie haben gefagt, was Sie denken. Diese Regierung gibt sich friedlich, republikanisch, fozialreformeti Trogdem ist sie auf jeden Fall eine Regierung, die den eindeuti Charafter ber Rechtsregierung trägt. Sie ist die e Berwirklichung der Idee des Bürgerblods. Damit ist die Stellun der Sozialdemokratie gegeben Wir befinden uns in der Opp fition. Wir werden fie treiben gemeinsam mit den Arbeite organisationen außerhalb des Barlaments. Die Sozialdemokrat hai   jahrelang positiv mitgearbeitet, weil sie fich der Gefahr Denis lands bewußt war. Aus demfelben Beweggrund nimmt fie jekt o fchweren Kampf im vollen Vertrauen auf ihren Sieg auf.( Stü mischer Beifall bei den Goz.)

Unsere Fraffion hat folgenden Antrag eingebracht: Die Re­gierung besitzt nicht das Bertrauen des Reichstages."

Die gestrige Neueinstudierung unter Mepromit' Leitung Dorf feine faftigen Späße verteilte. Er war auch musikalisch der erregte mit Recht immer dann die Heiterfeit, wenn Schüzen Mittelpunkt und stelle mit seinem van Bet eine föftliche, runde Figur auf madlige Beine. Auch Hende und Frau Knepel Sprühten Leben und Freude aus. Mar Spilder fang fein Bazen lied ausdrucksvoll schön, blieb sonst fáematisch. Die Chöre wurden erst lebendig, als sie die Kantate einstudierten. Die Neben­figuren waren dürftig befeßt! Der schnarrend- enge Tenor Stiebers fiel geradezu auf die Nerven. Dem Ganzen hafbet nod eine Portion Schwerkraft und Behäbigkeit an, auch im zartgetönten Orchester, die größerer Stillaune Plak   machen dürfte.

R. S.

Ein neuer deutscher Eisenrohstoff. Bei der Untersuchung nord. deutscher   Moorgebiete hat man in legter Zeit ein bisher unbefann es Metall entdeckt, das sich, feiner außerordentlich reinen Beschaffenheit morgen als vorzüglicher Rohstoff für die Herstellung von Eisen und Stahl eignet. Die Lagerstätten des neuen Eisenrohstoffes, der den Namen Weißeisenerz erhielt, bestehen, wie ein Bericht in Handel und Industrie" darlegt, aus unregelmäßigen Nestern, deren Aus­dehnung jedoch viele Hunderte von Metern beträgt bei einer Mächtig. feit von ungefähr zwei Metern. Man findet bas Weißeisenerz in Form weißer, toniger bis fpediger und wasserreicher Massen an den sogenannten Niederungstorf gebunden, der seinerseits wieder vom liegt. Da es sich nun beim Niederungs- und Uebergangsmoor um Uebergangsmoor bedeckt ist, während dieses unter dem Hochmoor fogenannte interglaziale Bildungen handelt, d. h. um solche, die im Berlauf einer zwischen zwei Eisperioden eingeschobenen eisfreien Beit entstanden sind, so muß auch das Weißeisenerz einer inter­glazialen, also eisfreien Beriode entstammen, mogegen das Hoch­moor bereits als Eiszeitbildung zu betrachten ist. Die weit aus­gedehnten Lager des Weißeisenerzes laffen mit Sicherheit auf Men­gen von mehreren hunderttausend Tonnen des neuen Rohstoffes schließen, und so ftellt denn die Entdeckung eines so wichtigen Boden­chapes in der Tat eine wesentliche Bereicherung des deutschen  Metallbestandes dar.

Das Geheimnis der Stufenpyramide enthüllt. Während Carter wieder im Grabe des Tutanchamon tätig ist, tommt die Kunde von Wunder des Tutanchamon- Grabes in man.her Hinsicht übertreffen der Auffindung eines anderen Pharaonengrabes, das die dürfte. Amerikanische   Ausgräber, die die berühmte Stufenpyramide Die berühmte Pyramide, die in einer Tagesreise von Kairo   durch die bei Saffara erforschen, sind auf ein Grab der 3. Dynastie gestoßen. Büfte zu erreichen ist wurde 3500 Jahre vor Tutanchamon errichtet. Ihr Geheimnis, das sie so lange zu wahren wußte, wird nun ent büllt. Bei den Grabungen hat man eine wundervolle Statue Rönig Tepis I. gefunden, eines Pharaos, der in der Frühzeit der äopp tischen Regierung herrschte. Man nimmt an, daß er unter der Byra­mide begraben ist.

11%, Ubr, findet in der Boltsbühne eine Stonzertmatinee zugunsten des Sonderveranstaltun der Bo'fs ühne. Am Sonntag, den 25. Jan., vorm. Stünftler ferienfonds tait, in der Binaida Jurgewikaja und Kammerlänger eo Schübendorf Lieder und Arien fingen. Das Alademische Orchester spielt unter Leitung von Wolfgang Beller eine Brudner- Symphonie.