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ausländische Hilfsaktionen, durch den Bund, durch die Länder, die| Gemeinde Wien   oder andere Körperschaften und Einzelpersonen, zur Verfügung gestellte Heime oder andere Erholungsstätten usw. Die Durchführung des Jugendhilfswertes unterliegt einem Rura torium, einem Arbeitsausschuß und dem städtischen Jugendamt. Wie aus dem Bericht zu ersehen ist, hat die jug" in ihrem britten Geschäftsjahr sehr gut gearbeitet. Beratung der Organisatio. nen bei der Errichtung von Ferienheimen, Verleihung von Sach gütern, Prüfung der eingereichten 23 000 Anmeldescheine, Ausgabe der Kalaospende der amerikanischen Kinderhilfsaktion, Veranstaltung einer großen Rinderrettungswoche, Durchführung der Ferialspar einrichtung, Beranstaltung einer Reiselotterie, Einführung von Ba­tenschaften für erholungsbedürftige Kinder und Eingreifen in die praktische Jugenbwanberbewegung. Außerdem hat die Geschäfts­stelle eine Reihe von Ferienheimen im eigenen Betrieb geführt. Nach den Erfahrungen der Geschäftsstelle dürfte die Zeit nicht mehr fern sein, wo alle erholungsbedürftigen Kinder, die aufs Land tommen wollen, durch die Organisation der Wijug" Auf­nahme finden werden. Als Gesamterfolg kann das Wiener   Jugend­hiffswert für den lehten Sommer 32 419 Stinber mit 1069 827 Ber­pflegtagen buchen. Rechnet man hierzu die 66 951 Schultinder, die privat aufs Land gefommen sind, die Zahl der privaten Kleinkinder und Jugendlichen, ferner Kinder und Jugendliche, die in den Mo­naten Ofteber bis April auf Erholung weilten, so ergibt sich, daß im Jahre 1924 minbestens 120 000 iener Kinder Land aufenthalt geneffen haben.

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Biel   trug zu diesem schönen Erfolg auch bei der Sozial­demokratische Erziehungs- und Schulverein " Freie Sufe Rinderfreunde", der 11 Ferientolonien und 8 Tageserholungsstätten unterhielt. Es fonnten alle Rinder, die für Ferienfolonien angemeldet worden waren, berücksichtigt werden, ja, es war sogar möglich, Kinder befreundeter Organisa tionen und Vereine noch mitzuübernehmen. Die psychischen und physischen Erfolge an den Kindern sind im höchsten Maße zufrie­denstellend.

Großes plant man nun wieder für 1925 in Wien  !

Ein Todesurteil.

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Der Mord an dem Briefmarkenhändler Hamburger. " Sie sprechen so fühl, als ginge es nicht um Ihren Stopf." Mein Leben ist sowieso verpfuscht, Herr Präsident, völlig ver pfuscht."" Daß Sie aber so runterfommen konnten, ist Ihre eigene Schuld." Nein, es sind die Verhältnisse." Dieses Zwiegespräch führte. gestern u. a. der Vorsitzende des Schwurgerichts" Land. gericht I und der 30jährige Otto Leeft, der angeklagt war, den Briefmarkenhändler Hamburger mit lleberlegung getötet zu haben. Es ging wirklich um Sein oder Nichtsein. Leest be­hauptete, die Tötung nicht beabsichtigt zu haben, sondern Opfer feiner But geworden zu sein. Der Angeklagte ist ein großer, träftiger Mensch mit intelligenten Zügen, scharfem Blid, energischem Kinn, hoher Stirn. Im Jahre 1919 tam er, nachdem er in seiner Heimat vergeblich eine Stellung zu finden versucht hatte, nach Berlin  .

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Hier führte er sich schlecht ein. Der Krieg hatte auch seinen Charakter verdorben. Die erfte sittliche Entgleisung bildete die Ab­manövrierung" einer Villa. Mit 30 000 m. von den 45 000 m., die er als Erlös beim Verkauf der Billa   erhielt, wollte er sich eine Eristenz gründen. Das Geld lief ihm durch die Finger, eine Eristenz schuf er sich jedoch nicht. Dann fant er von Stufe zu Stufe. Es folgte Strafe auf Strafe. Er betätigte sich bald als Brieffaften marder, bald als Dieb bei seinem Bruder, der ihn bei der Erbschafts­teilung hintergangen haben soll, bald als Einbrecher. Im Jahre 1924 hatte er feine fünfte Strafe verbüßt und war in Herbergen gelandet. Er fam mit dem Briefmarkenhändler Hamburger zusammen, er­ledigte für ihn fleine Aufträge und will mit ihm wegen einer nicht gezahlten Provision von 20 m. wieder in Streit geraten sein. Am 25. Oftober war Leeft erneut ohne Geld. Er ging zu Hamburger und bat ihm um Erlaubnis, bei ihm übernachten zu dürfen. Nach einigem Zögern willigte dieser ein. Am nächsten Tage verkaufte Leest seine Brieftasche, um sich etwas zu effen faufen zu können, begab sich abends wieder zu Hamburger, der ihn anfangs abwies, dann aber doch zu übernachten nochmals gestattete. Am nächsten Morgen fam es dann zur Katastrophe. Leest will den Hamburger an dessen Schuld erinnert und ihn um 2 m. gebeten haben. Ham­burger soll ihn auf einen weiteren Termin vertröstet und die An spielung gemacht haben, daß er von seiner Freundschaft noch nicht viel gehabt hätte. Da fei er in But geraten, habe vom Schrant einen Hund aus Zinnguß ergriffen und dem Hamburger damit von hinten einen Schlag auf den Schädel verletzt. Dann habe er den Leblosen auf das Bett gelegt, ihm einen Knebel tief in den Hals gedrückt und ihn an der Rehle gewürgt. Einem jungen Menschen, der in diesem Augenblick ins Zimmer trat, habe er gesagt, daß Hamburger zum Friseur gegangen sei. Dann habe er sich mit zwei Rartens voll Bäsche und Kleider, dreißig Silbermünzen und etwas Notgeld ent­fernt. Für die Sachen habe er 98 m. befommen. Drei Wochen später wurde er bei seiner Freundin verhaftet. Die Obduktion Ham­ burgers   zeigte am Schädel faft gar feine Spuren von Berlegung. Der Tod war durch das Bürgen und durch den Knebel eingetreten. Erst nachdem Leest selbst von dem Schlage, den er gegen den Schädel des Getöteten geführt hatte, erzählte, stellte man fest, daß Haare bes Hamburger wirklich an dem Hunde fleben geblieben waren. Die Beweisaufnahme ergab wenig neue Anhaltspunkte. Die Frage Mord oder Totschlag blieb offen. Es schien nicht ausgeschlossen, daß Leeft mirflich in seiner Erregung über Hamburger, der ihm die paar Mart verweigert hatte, plötzlich gegen seinen Schädel den Schlag geführt und hinterher schon die weiteren Handlungen unternommen hatte, die den Tod seines Opfers verursachten. Das Gericht schenkte dem Angeklagten feinen Glauben, nahm an, daß er bereits mit ber Tötungsabficht zu Hamburger gekommen war und verurteilte ihn wegen Morbes zum Tode. Daß er den ersten Schlag mit einem zufällig gewählten Gegenstand perfekt hatte, schien dem Gericht nicht überzeugend. Für den Zuhörer blieb es jedoch unent­schieden: Mord oder Totschlag? Man fonnte sich nicht des Einbruds erwehren, daß es sich hier um einen Menschen handele, den wirklich eine Berkettung von unglücklichen Verhältnissen zum Verhängnis ge­worden war. Wer weiß, ob er zum Mörder geworben wäre, wenn er bei irgend jemand eine moralische Stüße gefunden hätte.

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Schuldig gesprochen und doch straffrei.

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Der 18jährige Lehrling W. hatte eines Morgens auf dem Gange zur Arbeitsstätte feine Brieftasche pergeffen und tein Fahrgeld bei sich. Nachdem er vergeblich einen Arbeits­follegen um 15 Pfennig angesprochen hatte, hob er einen fort. geworfenen Fahrschein der Straßenbahn auf, bessen Umsteigeberechtigung noch nicht verfallen war. Der Vorgang war aber beobachtet worden, und man hatte dem Schaffner davon Mitteilung gemacht. Die Direttion erstattete daraufhin Betrugsanzeige. Der Angeflagte war auch geftändig und der Amtsanwalt beantragte eine Geldstrafe von 10 art. Bor der Urteilsfällung fonnte Amtsgerichtsrat Herrenstatt noch feststellen, daß der Angeklagte zur Zeit der Tat noch jugendlich gewesen ist. so daß die Berurteilung nach dem Jugendgese statt­finden mußte. Der Richter sah daher den Fall als ganz besonders leicht an, da der Angeklagte dies mur begangen hatte, um pünktlich aur Arbeitsstelle zu tommen. Es sprach den Lehrling zwar des Betruges schuldig, von der Strafe wurde aber abgesehen und die Kosten der Staatstaffe auferlegt. Mögen fich die Jugendlichen, die die Fallen des Gefeßes nicht tennen, fich diesen Fall zur Warnung dienen lassen. Der Straßenbahn aber, deren Berwaltung doch jetzt modern" eingestellt ist, sei bas offene Befremden darüber ausgedrückt, daß fie für eine ameifellose a gatellfache, die mit einer sehr ernsten und ein­dringlichen Ermahnung des Sünders" im Direktionsbureau ihre Erledigung hätte finden können, den großen Gerichtsapparat in Bewegung gefeßzt hat.

Das Verbrechen des Kollegen.

Begünstigungsanflage gegen fieben Gerichtsbeamte.

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Schedewizz. Bom Standortkommando Minden wird um 4 Uhr nachmittags mitgeteilt, daß sich die Zahl der geborgenen Leichen auf 22 erhöht hat.

Parteinachrichten

Einsendungen für diese Rubrik find Berlin   B. 68, Sindenstraße 3,

für Groß- Berlin

ffets an das Bezirkssekretariat, 2. Sof, 2Trep. rechts, sn richten.

Der Prozeß gegen sieben Beamte der Gerichtstasse des Amts­gerichts Berlin- Mitte, über dessen Beginn wir in der gestrigen Die Borunterfuchung gegen den Massenmörder Angerstein ist Abendausgabe berichteten, endete erst nach reichlich achtstündiger jetzt abgeschlossen. Von der Staatsanwaltschaft wird zurzeit die Verhandlung. Alle Angeklagten wurden beschuldigt, mehr oder Antlagefchrift ausgearbeitet. Angerstein wird sich nicht nur wegen minder dabei mitgewirkt zu haben, daß die Verbrechen des Ober- des achtfachen Mordes in Haiger   zu verantworten haben, sondern es jetretärs Jlgner, seine gegen die Gerichtstasse unter Fäl- toerden auch noch frühere Straftaten von ihm, Versicherungsbetrug chung von Quittungen verübten Betrügereien usw. mit zur Berhandlung tommen. vorschriftswidrig nicht zur Strafperfolgung bei der zu­ständigen Stelle gemeldet wurden und Ilgner nur nach Dedung des entstandenen Schadens an ein anderes Gericht verfegt wurde. Der Hauptangeklagte Raffendirettor 3irte, der die Weiter­meldung unterlassen hatte, brachte zu seiner Entschuldigung vor, daß er das Ansehen der Beamtenschaft nicht habe gefährden wollen und im übrigen die Wiederbeschaffung des Geldes für die Hauptfache gehalten habe. Oberrentmeister S30towsti erflärte, er habe die von Jigner gefälschten Quittungen nicht beiseite schaffen wollen, fondern sie gerade deshalb in Verwahrung genommen, weil er sie nicht verschwinden laffen wollte. Oberfekretär Bigalte, der Vor­sigende des Beamtenausschusses, hat es für seine Pflicht gehalten, bei Entdeckung der Betrügereien Jlgners sich im Intereffe ber Beamtenschaft mit dem Kaffendirettor Zirte in Verbindung zu sehen. Er beftritt aber vor Gericht, daß er Zirke zur Unter­brückung der Anzeige zu bewegen versucht habe.

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Bezirksverstand.

Heute abend 6 Uhr wichtige Sigung im Konferenzzimmer der Jeber Kreis muß vertreten fein. Borwärts"-Redaktion.

2. Rreis Tiergarten. Sonntag, den 5. April, vormittags 10% Uhr, Sigung des Bildungsausschusses und der Maifeftkommission bei ritger, Butlig­fraße 10,

4. Kreis Prenzlauer Berg   und 5. Kreis Friedrichshain  . Sonntag, den 5. April, vormittags Uhr, Sigung der Bildungsausschüsse bei Goft, Aniprode, Ede Bardelebenfaße. Tagesordnung: Maifeier.

5. Areis Friedrichshain. Die Funktionäre treffen sich ½ Stunde vor Beginn der Kreisvorstandssitung bei Rosin, Gubener Str. 19.

Nach längerer Beweisaufnahme beantragte der Staatsan walt, alle Angeklagten schuldig zu sprechen und wegen Be günftigung zu verurteilen Raffendirettor Birte zu 9 Monaten Ge­fängnis und Unfähigkeit zur Bekleidung eines öffentlichen Amtes auf 3 Jahre, Szotowsti und Bigalte au je 6 Monaten Gefängnis, ferner die minber beteiligten Angeklagten Oberinspektor Dierich zu 200 m. Geldstrafe, Sekretäre Riebach, Beyer und Hoeft zu je 100 m. Geldstrafe. Die Berteidigung machte geltend, daß Begünstigung" nur dann vorliegt, wenn die Absicht bestanden hat, den Täter der Bestrafung zu entziehen. Für Bigalte wurde betont, daß er als Borsigender des Beamtenaus­chus ses geradezu die Pflicht hatte, einzugreifen. An Ilgner 103, Abt, Dtersneweibe. 8 Uhr Funktionärsihung bei Imberg. habe er fein anderes Interesse gehabt als an jedem anderen Kollegen, für den er hätte eintreten müssen.

6. Streis Kreuzberg. Gonnbag, den 5. April, vormittags 10 Uhr, empfängt der Bildungsausschus Material bei Robinson, Mariannenplag 23. 7. Areis Chavlabbenburg. Alle Genessinnen, bie om Sonntag, den 5. April, an den Beranstaltungen des Reidsbanners teilnehmen, fönnen fdymarz­rotgoldene Schleifen beziehen in der Ronfumgeoffenschaft, Rosinenftr. 4. Heute, Sonnabend, den 4. April:

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Das Gerichte erfannte nur gegen 3irfe, Szotowski, Bigalte auf schuldig und verurteilte Birte zu 530 M. Geldstrafe, Szotomsti und Bigalfe, zu je 330 M. Geldstrafe. Dierich, Bayer, Kiebach, Hoeft wurden freigesprochen. Allen Ange­flagten wurde als mildernd angerechnet, daß sie nicht aus unedlen Motiven gehandelt hätten. Bei Birte fiel erschwerend ins Gewicht, daß er Borgesetzter ist und die Anzeige weiterzumelden gehabt hätte. Aber auch gegen ihn wurde nicht auf Gefängnis erkannt. Auf Bigaltes Stellung im Beamtenausschuß ging die Urteilsbegründung nicht ein.

13. 6. 8 Uhr Borwärtsspedition Wilhelmshavener Str. 48, Defe- und Dis tuffionsabend unter Leitung bes Geneffen Dr. Adolf Peek. Thema: Bil­bungsfragen in England und Defterreich". 46. Abt. Die Raffierer milffen mit dem Genoffen Urban Sonnabend abend von 6 Uhr ab und Sonntag vormittag ab 10 Uhr abrechnen.

86. Abt. Marienberf. 8 Uhr Funktionärversammlung im 8immer 26. 91. Abt. Reus. 7 Uhr Funktionärsigung bei Ramin, Mainger Str. 12.

Morgen, Sonntag, den 5. April:

54. bt. Charlottenburg  . Die Genoffen beteiligen fich an ber Bannerweihe des Reichsbanners. Treffpunkt 1 Uhr nachmittags am Wilhelmplak. Die Abteilungsversammlung am 8. April fällt aus und findet später statt. Sterbetafel der Groß- Berliner   Partei- Organisation

im

Genoffe Gottlieb Soffmann ist im Alter von 75 Jahren Raifer- Wilhelm- Stift, Schulsiveße, verstorben. Den älteren Genoffen with fein fritheres Lobal in der Gminemünder Straße noch in Erinnerung fein. Ge­noffe Soffmann hat ber Bartei in der Reit des Sosialistengefeges unschäkbare Dienfie geleitet. Die Inflation hat ihn, wie viele andere, vollständig arm gemacht. Geine Einäfcherung findet Gonntag nadmittag 4 Uhr im Reema­torium Gerichttvake statt. Es wäre erwünscht, wenn alle feine Rampfgenoffen aus früherer Reit fich dort aur angegebenen Stunde einfinden würden.

Jugendveranstaltungen.

Niedrigere Milchpreise. Das langsame Nachgeben der Butter­preise ermöglicht eine weitere Senkung der Milchpreise. Die Richt­preise für Milch betragen vom Sonnabend, den 4. April 1925 ab, für einen Liter Vollmilch ab Laden des Kleinhändlers 30 Lindenite. 3. Tagesordnung: 1. Berichte. 2. Unsere Gagungen. 3. Referat: für einen Liter Bollmilch ab Berliner   Kuhställe 33 Pf. Der Preis für Magermilch bleibt unverändert auf 8 3 f. je Liter bestehen.

Die Trauerfeier für die Weseropfer. Detmold  , 3. April. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung Lippes und der angrenzenden preußischen Gebiete fand am gestrigen Freitag in Detmold   die Trauerfeier für die 80 Todes opfer der Fährkatastrophe von Beltheim   statt. Die Häuser der Stadt, sowie die öffentlichen Gebäude, hatten zum Zeichen der Trauer halbmast geflaggt und das Rathaus war mit schwarzem Trauerflor drapiert worden. Die Trauerfeier fand um 2 Uhr in der Exerzierhalle der Kaserne II statt, die man zu diesem Zwed mit Trauerschmuck versehen hatte. In der Mitte der Halle war ein schwarzer Podest errichtet worden, auf dem die Särge des Ober­Schüßen Simon Gibbert, des Schüßen Nollmann und des Gefreiten Suling standen. Dahinter hatte man einen schlichten Altar errichtet. Nach dem Gedächtnisreden des fatholischen und des evangelischen Geistlichen formierten sich die zahlreichen Abordnungen der durch das Unglück betroffenen Reichswehrformationen und nahmen auf dem Ererzierplatz Aufstellung zu einem riefigen Trauerzuge. Die drei Särge wurden von je sechs Soldaten auf die Wagen getragen, und der Trauerzug setzte sich unter den Klängen eines Chorals in Be­wegung. An der Spize ging der Bischof von Baderborn in großem Ornat. Dann folgte eine Reichswehrtompagnie mit einem beriltenen Offigier an der Spize. Hinter dem Wagen mit den drei Särgen schritten Reichswehrininister Geßler und General v. See of t. Dann folgten die Angehörigen der Berunglückten. Dem 3uge schloß fich eine unübersehbare Menschenmenge an. Der Zug nahm dann feinen Weg zu dem Ehrenfriedhof für die im Weltfriege Gefallenen, wo die Beerdigung des Oberschützen   Simon Gibbert stattfand. Neben feinem Grabe wurden die beiden anderen Särge aufgestellt. An: offenen Grabe ergriff sodann der Reichswehrminister Dr. Geßler das Wort, der ben toten Kameraben namens der deutschen   Wehr macht und der Reichsregierung die Abschiebsgrüße nachrief. Nach weiteren Ansprachen fandte eine Ehrentompagnie drei Salven über das Grab der gestorbenen Kameraden. Darauf löfte sich der un­geheure Trauerzug, der bei seinem 1½stündigen Anmarsch von einer großen Menschenmenge begleitet wurde, auf.

Weitere Opfer geborgen.

Bon amtlicher militärischer Stelle wird mitgeteilt: Heute bis fommandos durchgeführten Beigungsarbeiten außer den schon ge 9 Uhr vormittags wurden bei den von Fischern und Taucher­meldeten zwei Solbaten und dem gestern gefundenen Gefreiten Friß Suling von der 16. Rompagnie aus Bremen   noch folgende sieben Leichen geborgen: Bon der 16. Kompagnie des Infanterie regiments 18 der Schüße Wiedenbrüd aus Diengben bei Borfen, der Schüße Friebrich Ertelenz aus Effen a. b. Ruhr, der Schüße Rudolf Rodemann aus Odenstadt bei Alfeld  , Echüße Matthias a abieg aus Metternich im Rheinland  , der Schüße Wilhelm Hildebrand aus Helfen bei Arolsen   und der Schüße Infanterieregiments 18 der Schüße Herbert Rothemann aus Hans Jordan   II aus Hannover  , und von der 14. Kompagnie des

Das Rundfunkprogramm. Sonnabend, den 4. April.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

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Borikenbenkonferens heute, Sonnabend, abends 7% Uhr, im Jugendheim Unsere Gruppenarbeit im Sommer".( M. Westphal.) Ohne Mitgliedsbuch und Ausweis fein Bufritt.

Bezirksverftenbshigung heute, Sonnabend, nachmittags 5 Uhr, im Jugend­heim Lindenstr. 3.

Bon nadiehenden Abteilungen muß der Berichtsbogen für das 3. Quartal ( Oktober- Dezember) unbedingt auf der Vorständekonferenz am Sonnabend, den 4. April, abgeliefert werden: Adlershof  , Buch, Faltensee, Friedenau  , Fried richsfelde, Gesundbrunnen  , Lichtenberg- Nord, Lichterfelbe, Moabit II, Neukölln L Neukölln V, Neu- Lichtenberg, Niederschönhausen  , Nordost I, Pankow  , Prenzlauer Borstadt, Often( Stralauer Biertel), Meinidendorf- West, Schmargendorf  , Schön hauser Borstadt, Senefelber- Biertel, Spandau  , Staaten, Südost( Röpenider Bierten, Treptow  , Wedding  . Heute, Sonnabend, den 4. April: Webbing und Webbing- Norb: Frühlingsfeier abends 7 Uhr in der Aula der Realschule Lütticher Straße. Mufit, Regitationen, Ansprache, Reigentänze, Jugendspiel. Eintritt 40 Pf. Wriebenan: Sculentlassungsfeier abends 8 Uhr im Feftiaal der Berufsschule, Schöneberg  , Frankenstr. 10. Marienbort: Tie Schule, Dorfitt. 7, Vorstandsfisung. Wallenberg- Alt- Glicnide: Lichtbildep Morboft II: Früh

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lingsfeier abends 8 Uhr im Altersheim Danziger Git. 62. Cintritt 30 20 Weißenfee: Abends 75 Uhr im Albrechtshef, Weißenfee, Barkite, 16, rilh Ingsfeier. Alle Sculentlaffenen, Eltern und Jugendgenoffen anderer Abtei­lungen find herzlichst eingeladen. Beginn 8 Uhr.

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Albrechtftr. 47. Rieber( neweibe: Einführungs- und Elternabend in ber

Morgen, Sonntag, den 5. April: Webbing- Norb: Fahrt nach Bernau  - Bogensee. Treffpunkt 7 Uhr Bahn­hof Wedding. Sabot( Reichenberger Biertel): Abends 7% Uhr Jugendfeier in ber Schule Reichenberger Str. 67-70. Salensee: Abends 6 Uhr Soul­entlaffungsfeier in der Goule Joachim- Friedrich- Straße( Beichenfael). Steg­fi 1: embs 6 hr Einführungsabend file Sayulentlaffene im Jugendheim quenballe Rubower Straße. Weusit, Regibationen, Gefang, Ansprache, Gyred ormert: Der Morgen" Beebebeairt Reividendorf: Abends 6 Uhr Schul­entlassungsfeier in der Aula des Realgymnafams, Neinidendorf- Oft, Berner Straße. Jugendchor, Ansprache, Resitationen, Mufit, Aufführung von Tollers Wandlung". Eintritt 40 Bf. Gdulentlassene frei.esbebesiet Tiergarten: Besichtigung des Methafens. Treffpunkt vormittags 10 Uhr am Bahnhof Butikstraße. Chöneberg: Werbenachmittag der Jugend, Junafozialisten unb Rinberfreunbe im Jugendheim Rubens, Ede Sauptstraße. As 3 Uhr Tens und Spiel auf dem Sportplat; abends Lichtbildervortag: Unfere Ofterfahrt".

Suboft- bteilungen( Rövenider, Relenberger, Görliher Biertel): Sonntag, den 5. April, abends, Jugendfeler. Programm: Mufit, Rezi­tationen, Ansprache, Lieder zur Baute und Jugendspiel. Eintritt 30 Bf. Beginn 18 Uhr.

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Vorträge, Vereine und Verfammlungen. Reichsbanner Schwarz- Rof- Gold". Gefchäftstelle: Berlin   G 14. Gebaftianftr. 87/88. Sof 2 St. Sonntag, ben 5. April, nachmittags 1 Uhr, antreten fämtlicher Rameraben in Bannerkleidung ohne Stöde ix olsidexburg, Wil

beluplah, zur Bannerwehe der Chalovienburger Remesebhaft. Genus: fab. Namesobjaft Stergaben: Gonnabend, den 4. April, abends 7 Uhr, Antreten fämtlicher Kameraben in der Turnhalle Ait- Moabit aure Teilnahme am Char­Tottenburger adelzug. Sonntag, den 5. April, mittags 13% Uhr, Antreten fämtlicher Kameraben autre Tellnahme an der Fahnenweihe in Charlotten­бися. Ramerabithalt Rexköln- Baik: Gonntag, ben 5. April, mitbage 12 Uhr, Abfahrt der gesamten Rameradschaft aur Fahnenweihe nach Charlottenburg  15. Kamerabiaft Riebernaelbe: Die Rame­vom Mingbahnhof Neukölln.

tabfbaft steht am Sonntag, den 5. April, mittags 12½ Uhr, am Ausgang

des Bahnhofs Roologischer Garten, in Richtung der Station Tiergarten( gegen über bem Eingang zum Roologischen Garten), zur Beteiligung an ber Benner­weihe in Charlottenburg  . Die Rundgebung ft als Auftalt des zwetten Wahl­tampfes gebecht und wird deshalb refilos und pinktliche Beteiligung fämtlicher Rameraben erwartet. Fahnen And mitzuführen.

Männerchor Friedrichshain  . Die Sangeebrüder treffen sich Gonnten vor mittag 9 Uhr zur Generalprobe in Lichtenberg  , Partaue.

Der Sozialdemokratife Mannenhez Friebzigabein veranstaltet am fommen­ben Sonntag, abends 6% Uhr, in der Aula des Reform- Realgymnasiums, Lich Flemming- Sornig( Klavier), der Herren Kammervirtuofen Johannes Lajomsti tenberg, Barbane, ein ribichrskonzert unter Mitwirtung von Frau Prof ( Bioline), Julins Berger( Cello). Der Chor hat bisher bereitwilight bei vielen Barteiveranstaltungen usw. mitgewirkt, und wird deshalb her ejus der Ber anstaltung den Parteigenoffen aufs wärmste empfohlen. Eintritt 75 f.

Arbeitersport.

4. Bezirk bes 1. Rraises.... v. Gp.-B. Sonnabend, den 4. April, 7 Uhr, Sigung der Gruppen, Dezirts- und Bereinsturenwarte und Techniter in Schöne berg, Max, Ede rig- Reuter- Straße. Tagesordnung: Gruppeneinteilung und Wahlen der tenischen Funktionäre. Rarten für das Rartelfeit im Sportpalast am 5. April find noch im Sporthaus Fichte zu heben. Sonnabend, ben

kurse). Sprachunterricht: Direktor Julius Glück: Esperanto". 3.35 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule.( Abteilung Bildungs­4 Uhr nachm.: Jugendbühne. Leitung: Alfred Braun  . Wilhelm Tell". Schauspiel in fünf Aufzügen von Friedrich v. Schiller  . Mitwirkende: Eduard v. Winterstein  . Hedwig Pauly  , Alfred Braun  , Willi Eberhardt, Bruno Rahn  . Wilhelm Krüger Karl Walter 6.48-7.55 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule.( Abt. Schott u. 8. Bildungskurse). 6.40 Uhr abends: Spiel und Sport: Hans Boetticher, ehemaliger Sportwart des Deutschen Reichsverbandes für Amateur­boxen: Boxen als Sport". 7 Uhr abends: Abteilung Hochschul­kurse: Dr. Franz Leppmann: Deutsche Lyrik von Hölderlin bis Werfel  ". 6. Vortrag Werfel   und die Jüngsten". 7.35 Uhr abends: Prof. Dr. Gustav Leithäuser: Ueber die Empfangstechnik der drahtlosen Telegraphie und Telephonie". 8.38 Uhr abends: Der Wandsbecker Bote  . 1. a) Mein Neujahrslied, Matthias Claudius  . b) Täglich zu singen. Matthias Claudins, e) Von meinem akademi­Rezitation). 2. Streichquartett D- Dur   op. 64, Haydn  ( Das Post­schen Leben und Wandel, Matthias Claudius  ( Alfred Braun  . Quartett: Max Post, 1. Violine; Willi Post, 2. Violine; Artur Post. Viola; Richard Post, Cello). 3. a) Bei dem Grabe meines Vaters, Matthias Claudius  , b) An Frau Rebecca, Matthias Claudius  , d) An meinen Sohn Johannes 1799, Matthias Claudius  ( Alfred unterhaltungsabend im Gewerkschaftshaus mit guten Darbietun Braun). 4. a) Menuett, Boccherini  , a) Serenade, Langey, c) Deutsche  , österreichische, steyrische, ungarische Volkslieder( Das Post­Quartett). 5. a) Ein Lied nach dem Frieden, Matthias Olaudius, Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. Zeitansage. b) Abendlied  , Matthias Claudius  ( Alfred Braun  ) Anschließend: Wetterdienst. Sportnachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30 bis 12 Uhr abends: Tanzmusik.

Tern und Sportsemix Nite, 10. Ränussabteilung. 4. April, 7 Uhr, Quartalsversammlung bei Mechler. Wichtige Tagesordnung. Reiner fehle. Wate. Montag, den 6. April, 26-7 Uhr, orechmung in der Geschäftsstelle. GefäHefährender Ausfchuk 7 2hr in der Geschäftsfelle. Diens tag, den 7. April, Rinderturnausschuß, Beinmeisterfte. 16-17. 4. Männerabt.: Borstandsfihung um 10 Uhr bei Gorgak. 16. Gruppe: Vorstandssigung um 10 Uhr bel Döring.

Das 3. Werbefaft ber Turnerinnen findet am morgigen Sonntan, nach mittees von 8-6 Uhr, in der RentraIturnhalle Brinzenftr. 70 flatt. Saalöffnung 143 Uhr. Das Programm umfaßt alle Gebiete bes Frauenturnens und wird deher ein gebreider Besuch erwartet. Nach dem Turnen findet ein gen flatt.

Arbeiter- Radfahrer- Bund Golidarität", Ortsgruppe Berlin  . Touren für Sonntag, den 5. April. Gämtliche Abteilungen zum Kartell- allensportfelt im teutonn: Start file beide Abteilungen früh 9 Uhr Berkbergplak. Ortogruppe Sportpalast, Botsdamer Straße. Eintritt 1 M. Chart 1 Uhr an ben bekannten Stellen. 2. Begiet: Bezirksversammlung in Ablershof( Biege). Ortsgruppe Tegel  : Sonnabend Unterbezirksverfammlung in Hermsdorf  , Bellevue. Start 17 übe abends Gdieperfic. 64.