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Großfeuer in einem Hamburger   Waisenhaus.

Am Sonntag früh entstand in Hamburg   aus bisher unbe­fannten Gründen, wie man vermutet durch Kurzschluß, in der in der Heinrich Herzstraße gelegenen Doppelbarade 8 des Waisenhauses ein Feuer, das sich infolge der reinen Holz­fonstruktion des Bauwerkes rasch über die ganze Baracke verbreitete. Der Feuerwehr gelang es unter großen Mühen, ein lebergreifen des Feuers auf die nur zirka drei Meter entfernte Holzbaracke Nr. 7, in der 40 vier- bis fünfjährige Kinder schliefen, zu verhüten und sämtliche Kinder in Sicherheit zu bringen. Auch die in der brennenden Baracke schlafenden 3öglinge von 16 bis 18 Jahren fonnten gleichfalls sämtlich durch Polizeibeamte mar infolge des ungünstigen Windes, bei dem der Brand auf die und Feuerwehrleute gerettet werden. Die Bekämpfung des Feuers benachbarten 8 oder 9 Baraden sich auszudehnen drohte, sehr schwierig. Jedoch gelang es der Feuerwehr gegen 11 Uhr des Feuers Herr zu werden. Einige Personen haben leichte Brand­wunden erhalten.

Dampferfahrten nach Werder   veranstaltet die Stern und Kreisschiffahrt" während der Baumblüte vom Dienstag, den 21. April ab täglich. Die Dampfer verkehren ab Potsdam Havelhof im Anschluß an die dort eintreffenden Züge stündlich und Sonntags halbstündlich nach der Blütenstadt. Auch die Dampfer der Reederei Nobiling" stehen im Dienst der Werder Blütenfahrten.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

13. Abt. Die heutige Funktionärfonferenz fällt aus. Die Funktionäre merden ersucht, an der Frauenveranstaltung im Artushof" teilzunehmen. 78. Abt. Zehlendorf  . Der für heute angefegte Frauenabend findet nicht statt. Die Genoffinnen beteiligen fich an der öffentlichen, Bersammlung.

Vorträge, Vereine und Versammlungen.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefchäftsstelle: Berlin   G. 14, Gebastianftr. 37/38, Sof 2 St. Kameradschaft Mitte. Montag, den 20., abends 7 Uhr, Antreten vor dem Gaubureau, Sebaftianstr., zum Auszug mit Musit. Dienstag, ben 21., abends 7 Uhr, Antreten vor dem Gaubureau zur Diensteinteilung.

Sport.

Rennen zu Grunewald   am Sonntag, den 19. April.

1. Rennen. 1. Oberon II( Barga  ), 2. Beryl( Huguenin), 3. Geisen­Beim( Bachmeier). Toto: 15: 10. Blab: 12, 15, 45: 10. Ferner liefen: Luftpoft. Sanna Anna, Whatagirl, Laufeya, Sheitan, Frigga II.

2. Rennen. 1. Perlentrone( Torte), 2. Lava( Jentsch), 3. Stegl. Dieselburg( Gabor). Toto: 19:10. Blag: 14, 33, 21: 10. Ferner liefen: Magnus Rebus, Taigo, Ego, Feingold, Hermes, Peter Moor, Bohnenteufel,

Annabell.

3. Rennett. 1. Hampelmonn( Kasper), 2. Caprivi( Hahnes), 3. Freis geist( Dinter). Tato: 24: 10. Blaz: 15, 34, 22: 10. Ferner liefen: Fundin, Idomeneus  , Barde, Katchine, Habicht, Heldraftein, Storm Cloud, Ban Robert, Bendein, Traumdeuter.

4. Rennen. 1. Roland( E. Haynes), 2. Stönigl. Hoheit( Grabfd), 3. Fanal( M. Schmidt). Toto: 18: 10. Plat: 13, 42, 32: 10. Ferner liefen: Menelaus, Belfenroß, Aviator, Troja, Belagia, Humor, Lancabe, Flieg. Fuchs. 5. Nennett. 1. Tod und Leben( D. Schmidt), 2. Blat Bridge ( A. Ebert), 3. Banter(. Zarras). Toto: 47: 10. Blak: 13, 16, 12: 10. Ferner liefen: Melante, Grand Mosseur, Gourmed, Wippizio.

6. Rennen. 1. Träumer( Torte), 2. Theofrit( Kasper), 3. Bardes Bruder( H. Blume). Toto: 20:10. Blag: 13, 18, 25: 10. Ferner liefen: Nobelmann, Sternschnuppe, Dollar, Labrador, Lenor, Döberiz, Escorial 7. Renne it. 1. Barus( H. Blume), 2. Stummer Teufel( Stajper), 3. Karawanta( Albers). Toto: 146: 10. Blaz: 46, 20, 43: 10. Ferner liefen: Eichtage, Zappenhurg, Mumpiz, Calderon, Eisenritter, Amana, Favilla.

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Die geftrigen Rennen auf der Olympiabahn hatten infolge der mirklich guten Besetzung der Dauerrennen ein zahlreiches Bublifum angelodt. Immerhin tonnte der Besuch noch stärker sein. Das Programm sah neben Fliegerrennen drei Dauerrennen vor. 3mei fonnten nur ausgetragen, das Hauptrennen, der Preis der Extraklasse" über 50 Kilometer, mußte wegen Regenschauer auf heute abend 6 Uhr verlegt werden. Im 20- Kilometer- Rennen gab es zunächst einen Fehlstart, dem ein zweiter bald folgte. Samalls Motor wollte diesmal nicht mit. Die Rennleitung läutete nicht ab. Darüber Protest des Publikums Saldom, der bekanntlich einen eindrucksvollen Sieg in Paris   davontragen durfte, bestimmte das Rennen für sich. Wohl gelang es Wynsdau( Belgien  ) gleich die Führung des Feldes zu übernehmen die er bald wieder an Weiß abgeben mußte. Dann aber ging Saldom vor, verdrängte Weiß und hielt feinen Blaz gegen Wynsdau, Wegmann, Weiß und Sawall, die in dieser Reihenfolge das Ziel passierten. Defekte hin­derten die volle Kraftentfaltung der einzelnen Fahrer. Auch das 30- Kilometer- Rennen holte sich Saldom. Bald segte der Regen ein und das Rennen mußte abgebrochen werden. Beim nächsten ( fliegenden) Start zog Walter Sawall gleich tapfer los gegen Weiß, der zugleich von Wegmann arg bedrängt wurde. Der Frank furter ging, schwimmen" und wurde überrundet. Zum Schluß gab es noch sportlich interessante Kämpfe zwischen Weiß, Wynsdau und Sawall. Lezterer verlor hierbei eine Runde. Mehrere 100 Meter Verlust mußte auch der Belgier noch einstecken. Flieger rennen füllten das Programm weiter aus.

Ergebnisse: Preis von Carlshof.

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20 km 1. Saldom, 18 Min., 39,1 Set; 2. Wynsdau 210 m; 3. Wegmann 920 m; 4. Berg 2230 m; 5. Samall 3900 m zurüd Preis von der Jungfern­beide, 30 km; 1. Saldom, 26 Win., 18,1 Set; 2. Wynsdau 580 m; 3. Samall 910 m; 4. Weiß 1100 m; 5. Wegmann 2100 m zurüd. Hauptfahren. 1200 m: 1. Hahn; 2. Münzner; 3. Techmer, 4. Erg leben. 8 weifiker- Prämienfahren. 15 Runden: 1. Schwabe Peter; 2. Hahn- Krahner; 3. Techmer- Häusler; 4. Freiwald- Linsener. Entschädigungsjahren. 1200 m: 1. Rubel; 2. Strüger; 3. A.Meher;

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Gewerkschaftsbewegung Generalaussperrung der Bauarbeiter in Pommern  .

Berlin   Filiale des Reichslandbundes.

Stettin  , 20. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Der Kampf im Baugewerbe Pommerns   hat sich nunmehr auf die ganze Provinz ausgedehnt. Die Aussperrung ist heute in allen Provinzorten durch. geführt worden. Eine Berbindlichkeitserklärung des von den Arbcif­gebern abgelehnten Schiedsspruches wurde abgelehnt, da, wie es in der Ablehnungsbegründung heißt, nicht mit genügender Sicherheit festgestellt sei, daß sämtliche in dem Schiedsspruch enthaltenen Be­ftimmungen für das Baugewerbe in Pommern   tragbar seien. Die Bauarbeiter Pommerns   sind sich bewußt, um was es geht und sind entschlossen, den von den Unternehmeru provozierten Kampf auf­

Zwischen der Berliner   Stadtgüter G. m. b. H. und dem Ver­bande der Gemeindes und Staatsarbeiter wurde nach der Gründung der Berliner   Stadtgüter G. m. b. H. am 6. De­zember 1922, ein Lohn- und Manteltarifvertrag ab­geschlossen, der bis zum 31. März 1924 in Geltung war. Mit Ab­lauf dieses Vertrages lehnte die Berliner   Stadtgüter G. m. b. H. den Abschluß eines neuen Tarifvertrages ab, auf Anordnung der Direktion den Kreisarbeitgeberverbänden zunehmen. mit der Begründung, die einzelnen Gutsverwaltungen hätten sich ( Landbund) angeschlossen und werden durch diesen ver treten.

Nach umfangreichen Bemühungen des Verbandes der Gemeinde arbeiter murde dann mit den Arbeitgeberverbänden Teltow   und Niederbarnim  , die als Beauftragte der Berliner   Stadtgüter G. m. b. H. verhandelten, ein Tarif= Dertrag abgeschlossen, mit der Bestimmung über Geltungs­bereich im§ 1, daß die Vorschriften des Tarifvertrages für alle Arbeitnehmer der Betriebe und Verwaltungen der Stadt­güter G. m. b. H., mit Ausnahme der Beamten, Bureauangestell­ten und mit Aufsichtsposten betrauter Personen, Geltung haben. Die Berliner   Stadtgüter G. m. b. H. hält es aber trot des abgeschlossenen Vertrages nicht für notwendig, diesen Vertrag zu erfüllen Die Gutsverwaltung Bansdorf hat die Erfüllung des Bertrages grundsäglich abgelehnt, mit der Begründung, daß sie dem Landbund für Osthavel Iand angehöre und nur die von diesem geschaffenen Tarifverträge anwende. Alle Schritte des Verbandes, die Gutsverwaltung zur Er­füllung des Vertrages anzuhalten, waren auch bei den Vertrags­fontrahenten erfolglos. Im Gegenteil, als von der Organi­fation am 6. November 1924 an die Arbeitgeber- Berbände als Unterzeichner des Lohn- und Manteltarifvertrages, Lohnforde rungen gestellt wurden, erklärten sie in den darauf folgenden Verhandlungen, daß fie überhaupt nicht mehr die Ab. ficht haben, den Lohnteil des Bertrages zu erneu ern, da sie eine Bindung für die gesamten Berwaltungen der Berliner   Stadtgüter G. m. b. 5. nicht haben wollen und die Lohn verhandlungen an dieser Erklärung scheiterten, d. h., daß auch die Unterzeichner des Vertrages, der Arbeitgeberver band Teltow fomohl, wie Niederbarnim  , dem ersten Tarif bruch durch die Stadtgüter G. m. b. S., den zweiten von sich aus hinzufügten.

Bisher waren außerdem die Verhältnisse für die auf den städti schen Gütern beschäftigten Schnitter tarifvertraglich geregelt. Die in diesem Jahre erneut erhobene Forderung auf Abschluß eines Tarifes, wurde von der Stadtgüter G. m. b. S., wie auch den Ar­beitgeberverbänden, rundweg abgelehnt.

Die Löhne für die ständigen Gutsarbeiter betragen zurzeit für Deputanten 11 Bf., für Frauen ohne jedes Deputat 11 Pf., für ver­heiratete Freiarbeiter 25 Pf., wozu ein äußerst geringes Deputat ge­währt wird.

putanten beträgt unter Abzug der Steuern usw. bei 56 st ün Der Wochenlohn eines vollbeschäftigten verheirateten De biger Arbeitszeit 14,55 m. laut Lohntüte der Gutsverwal tung Faltenberg. Die Löhne der Schnitter bewegen fich, da fie tariflich nicht geregelt find, zwischen 11 und 14 Pfennigen pro Stunde, wozu ein Deputat gewährt wird im Werte von 8 M. pro Woche.

unter den Schnittern, eine große Fluftuation herrscht. Da­Es versteht sich von selbst, daß bei solcher Bezahlung, zumal zu kommt noch, daß die Gutsverwalter der Berliner   Stadtgüter G. m. b. 5. als städtischer Betrieb die Schnitter nicht pon den städtischen Arbeitsnachweisen beziehen, son­dern von der vom Reichslandbund und vom Pommerschen   Land­bund gegründeten Reichsvermittlungsstelle für deutsche landwirtschaftliche Wanderarbeiter.

Da von der Organisation nicht angenommen werden konnte, daß der Aufsichtsrat der Berliner   Stadtgüter G. m. b. 5. einem derartigen Verhalten seine Zustimmung gibt, mu den Mit­gliedern des Aufsichtsrates der oben geschilderte Bustand unter breitet, in der Erwartung, daß der Aufsichtsrat die Direktion bzw. die Verwaltungen anweift, den Tarifvertrag zu erfüllen, die Tarifbrüche also beseitigt und ferner den Neuabschluß des im Vertrag enthaltenen Lohntarifes und den Abschluß eines Schnittertarifes vorzunehmen. Unbegreiflicherweise ist das Ge genteil geschehen. Der Aufsichtsrat hat in feiner leg­ten Sigung das Verhalten der Direttion und der Verwaltungen gebilligt, damit also selbst die Ber­tragsbrüche fanttioniert und die Neuregelung der Löhne und den Abschluß eines Schnittervertrags abgelehnt.

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Die städtischen Körperschaften, Magistrat und Stadtverordnetenversammlung, müssen sich einmal gründlich mit dieser Bragis auf den städtischen Gütern beschäftigen und sich die Frage vorlegen, was städtische Betriebe im Landbund zu fuchen haben und ferner, ob die enormen Beiträge an den Landbund nicht besser zu Lohnerhöhungen für die auf den städtischen Gütern beschäftigten Arbeitnehmer angewendet würden. Dem Standal, daß die Stadt Berlin   als Filiale des Reichs­landbundes agrarische Scharfmachereien mitmacht, muß schnellstens ein Ende gemacht werden.

Zum Streit in der Bielefelder   Metallindustrie. Bielefeld  , 18. April.  ( TU.) Nachdem der Einigungsvorschlag des Reichsarbeitsministeriums durch die Urabstimmung in der Metallindustrie abgelehnt worden ist, haben sich beide Parteien wegen Einsetzung eines Schiedsgerichts an das Reichsarbeits­ministerium gewandt.

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Zum Streik der Leitergerüster.

Wie wir bereits mitteilten, befinden sich die Leitergerüster Ber lins seit dem 16. April im Streif. In einer überfüllten Versamm lung am Freitag im Gemertschaftshaus gab Sydom den Bericht, aus dem zu entnehmen ist, daß die Arbeitseinstellung in allen Be trieben erfolgte. Eine Ausnahme machen, wie üblich, die im Betrieb von Altmann- Charlottenburg Beschäftigten, indem hier wieder Sonderabmachungen getroffen worden sind. Daraus ergibt sich, daß dem Aufruf der Streifleitung forrett Folge geleistet worden ist. Einige Firmen haben die aufgestellten Forderungen als bered)- tigt anerkennt und unterzeichnet. Bei diesen unterzeichneten Firmen sind die Arbeitenden im Besize von roten Arbeitsbe rechtigungstarten, unterzeichnet von der Streitleitung. Jeder in Arbeit Stehende, der sich durch diese Karte nicht ausweisen fann, gilt als Arbeitswilliger.

In der Diskussion, die sehr fachlich und lebhaft sich gestaltete, wurde der Streiftleitung das Vertrauen ausgesprochen und gewünscht, die Bewegung bis zum endgültigen Siege durchzuführen.

Inzwischen sind nochmalige Verhandlungen aufgenommen wor den. Es ist schließlich damit zu rechnen, daß, wenn die Arbeitgeber von dem bisherigen Standpunft abgehen, eine Einigung erzielt werden kann.

Aus dem Kohlengebiet in Westvirginien.

( JGB.) Das mestvirginische Kohlengebiet ist seit längerer Zeit der Schauplaz eines hartnäckigen Kampfes zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Einige Streits ziehen sich schon monate lang hin. Ein großer Teil der Streifenden hat anderwärtig Arbeit gefunden, aber noch immer müssen 20000 Arbeiter von der United Mine Borfers", dem amerikanischen   Bergarbeiterverband, unterſtügt werden. Allen Streifteilnehmern wurde ihre Be haujung, die Eigentum der Bergwertsgesellschaften sind, ge. fündigt und die Streifenden wurden von der Bergarbeiter= organisation untergebracht und verpflegt.

Die Ursachen des Kampfes sind folgende: In Jadson. ville, im Staate Florida  , wurde im Jahre 1924 eine Vereinbarung angenommen, derzufolge der durchschnittliche Tagelohn für die Bergarbeiter in Westvirginien auf 6,90 Dollar und der Durchschnittslohn per Tonne auf 94 Cents festgescht wurde. Die Gesellschaften verfolgen jedoch seither die Politif, Un nehmer Gerichtskommissare und Schuhleute aufstellen lassen, um die organisierte einzustellen. Auf einer Zeche haben die Unter­Arbeiter mit Gewalt zu verhindern, sich in irgendeiner Weise zu organisieren. In einigen Gruben mit unorganisierten Arbeitern wurden derartige Abzüge gemacht, daß die Arbeiter dadurch in eine solche Notlage gerieten, daß sie sich feinen anderen Arbeitsploz suchen tonnten. In dieser Sachlage bedeutet der Kampf in Weft­virginien eine Art Entscheidungskampf für oder gegen die Organisation der Bergarbeiter. Zwei vom ameri­fanischen Bergarbeiterverband für die Ortsgruppen in Westvirginien abgeschlossene Vereinbarungen wurden von den Unternehmern gleichfalls in der schmählichsten Weise gebrochen.

John L. Lewis  , der Präsident der United Mine Workers of America", der soeben eine Reise durch das westvirginische Kohlen­gebiet beendet hat, fündigt an, daß der Bergarbeiterver. band fest entschloffen ist, auf seinem Standpunkt zu bes harren und feinerlei Lohnreduktionen zu akzeptie= ren. Es sei unglaublich, mit welchen Gewaltmitteln die Ge sellschaften arbeiten, um die Bergleute einzuschüchtern und von der Organisation fernzuhalten. Ich fonnte meinen Augen nicht trauen." fagte Lewis, als ich die Scheinwerfer und die aui, gestellten Maschinengewehre sah."

Ungeachtet dieser Sachlage ist es den United Mine Worters" gelungen, ein erstes Lohnabkommen mit den Roksindustriellen abzuschließen. Die Vereinbarung ist bereits in Kraft und bleibt bis 1927 in Geltung, zu welchem Datum das Jacksonville  - Abkommen zu Ende geht.

Die Arbeitslosigkeit in Rußland  . Der Trud" brachte am 7. März einen Artikel über die Arbeitslosigkeit in Rußland  , dem wir folgende Angaben entnehmen:

Am 1. Januar 1925 waren bei den Arbeitsnachweisen 658 000 Arbeitslose eingetragen, die sich wie folgt verteilten: 29,1 Proz. Industriearbeiter; 31,8 Proz. Kopfarbeiter; 23,4 Proz. Taglöhner usw. und 15,7 Proz. andere Gruppen. 22,6 Proz.( also noch nicht ein Biertel) erhalten aus den allgemeinen Arbeitslosentassen Unter­stügung. Der Prozentjag derjenigen, die von Gewerkschaften eine Unterstügung erhalten, ist nicht genau bekannt. Der Verfasser hält ihre Zahl jedoch für ziemlich flein und jedenfalls unter dem Prozentsaz derer, die aus den allgemeinen Arbeitslosenfassen unter­itüßt werden.

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Berantwortlich für Bolitik: Ernst Reuter  ; Wirtschaft: Arthur Saternus; Gewerkschaftsbewegung: Friedr. Eslora: Feuilleton: Dr. John Schilowski; Lokales Berlag: Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . und Sonstiges: Frik Karstädt; Anzeigen Th. Glode; sämtlich in Berlin  . Drud: Borwärts- Buchdruderef und Berlagsanstalt Vaul Ginger u. Co., Berlin   SW. 68, Lindenstroke 3

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