Mittwoch
13. Mai 1925
Unterhaltung und Wissen
Der Ausreißer.
Von Oswald Ehlert.
,, Bielleicht hat ein Zeitungsinserat Erfolg, gnädige Frau, wir fönnen in solchen Fällen wenig helfen."" Ich habe ja in den vier Bochen schon alles versucht, Zeitungen, Detektive, aber immer vergeblich. Da hoffte ich jetzt durch die Behörde Hilfe zu finden. Bir scheuten uns bisher, Anzeige bei der Polizei zu erstatten und jezt
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ist es zu spät." Vergebens bemüht sich der Kommissar, die Dame zu beruhigen. Ihr achtzehnjähriger Sohn war vor einigen Wochen von seinem Vater einer Geringfügigkeit wegen schwer getadelt worden. Der Junge hatte sich die Worte so zu Herzen genommen, daß er das Vaterhaus noch in der folgenden Nacht heimlich verließ. Eine kurze Postkarte mit der Bitte um Verzeihung, an die geliebte Mutter gerichtet, war das letzte Lebenszeichen. Mein Mann hat es doch gar nicht so gemeint. Wer weiß, wo der arme Junge nun umherirrt." Ein Polizeibeamter unterbricht sie:„ Herr Kommissar, der Obdachlose Don Nummer 7 will entlassen werden." ,, Ja, es ist ja schon längst Zeit. Doch halt, ich glaube, der Mann kann Ihnen mehr helfen als wir. Führen Sie ihn erst einmal hier herein." Der Beamte verschwindet und kehrt nach einigen Minuten mit einem Manne zurüd, dessen Kleidung deutlich den Heimatlosen, den Landstreicher verrät. Wie lange find Sie schon auf Tippelei?"" Vier Jahre, Herr Kommissar."" Und dann wissen Sie kein besseres Nachtquartier, als ausgerechnet den Aussichtsturm, wohin dauernd Beamte fommen?" ,, Bir tamen erst spät zur Stadt hinein, als die Penne( Herberge) bereits geschlossen war. Da blieben wir bei dem schönen Wetter gleich draußen in den Anlagen."" Hm. Sie sprechen von mehreren, Sie sind doch allein eingeliefert." Der Stromer lacht vor sich hin: ,, Gewiß, aber meinen Kollegen haben die Beamten nicht gesehen. Er hat nicht ganz reine Fleppen, da habe ich mich der Streife vor die Naje gestellt."" Damit Ihr Kumpel unterdessen verduften konnte," schließt der Kommissar und reicht dem Wanderburschen die Papiere zurüd, welche er während der Unterhaltung geprüft hat. Es ist gut, Sie fönnen gehen. Doch zuvor sehen Sie sich einmal, ich habe noch außerdienstlich mit Ihnen zu sprechen. Sie gestatten doch, gnädige Frau, daß ich den Mann mit Ihren Verhältnissen bekannt mache? Wenn jemand, dann kann nur ein" Kunde", ein Heimatloser, Ihren Sohn unter dem Heer der Heimatlosen ausfindig machen." Die Dame nickt schweigend. Alles hat bisher versagt, und nun soll ein Landstreicher Hilfe bringen, ein Mann, der genau so umherirrt, wie es in diesem Augenblick vielleicht ihr Junge tut? Und doch, es ist wieder ein Hoffnungsschimmer. Der Kommissar wiederholt dem Landstreicher die Erzählung der Dame, das Verschwinden des Jünglings. Und ich soll helfen, Ihnen Ihren Sohn zurückzuführen, gnädige Frau," wendet sich der Stromer an die Dame, es ist eigentlich ein zweckloses Unternehmen, denn mit systematischem Suchen wird man nicht weit fommen. Wenn sich der Junge noch unter uns Walzbrüdern befindet, kann uns nur ein Zufall auf seine Spur bringen. Geben Sie mir bitte ein Bild und eine genaue Beschreibung Ihres Sohnes, und ich werde Umschau halten." Der Kommissar, der ja den Vermißten menigstens oberflächlich fannte, gibt eine genaue Beschreibung und reicht zwei Bilder hinüber, welche ihm die Mutter Dorhin übergeben hatte. So, versuchen Sie ihr Glück. Nun noch eins. Ich habe absichtlich die Sache mit Ihnen verhandelt, damit Sie nicht etwa übermäßige Forderungen an die Dame stellen. Sie wer den stets erhalten, was Sie brauchen, ich werde aber jede Zahlung vorher genau nachprüfen." Die Dame will sich einmischen: Ich habe doch genug, darauf kommt es nicht an.. da unterbricht fie der Stromer: Lassen Sie das; was ich brauche und eventuell durch Ihren Auftrag mehr ausgebe mie jonit, werde ich vom Herrn Kommissar anfordern. Ich habe wenig Hoffnung, Ihren Jungen zu finden; ich war aber einst in derselben Lage wie er nur ich habe feine Mutter, feinen Vater, die mich zurückrufen und irre noch heute umher. Ich weiß, wie es Ihrem Jungen ungefähr zumute ist, und um seinetwillen, nicht des Geldes wegen, werde ich versuchen, ihn ausfindig zu machen." Noch einige Fragen betreffs Beranlagungen, Charakters und sonstiger Eigentümlichkeiten des Vermißten, und der Wanderbursche ich befriedigt. Ich weiß nun, wo ich ihn zunächst suchen muß. Servus, Herr Kommissar."
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„ Ahoi, altes Wrad, kommst du wirklich noch, ich dachte schon, die Polente( Polizei) wollte längere Bekanntschaft mit dir machen." ,, Das weniger, die sind froh, wenn sie uns nicht füttern brauchen." Der Landstreicher wirft sich neben seinem Kameraden ins Gras. Du kennst doch die Ecke hier, wie fommt man am schnellsten nach Hamburg ?" Der andere richtet sich jäh auf.„ Nach Hamburg ? Und wo bleibt unsere Italienreise, du wolltest doch über die versligten Alpen fraɣeln?"" Ja, eller Seebär, ich wollte, doch nun geht es an die Wasserkante."" Gott sei Dank," atmet der Seemann erleichtert auf, endlich einmal wieder Salzwasser. Wäre es ein anderer gewesen, ich hätte ihn schon lange versetzt, aber mit dir wäre ich auch über die Berge getürmt. Drüben soll es ja auch wieder Wasser geben. Doch nun wollen wir erst essen, du hast gewiß Kohldampf. Ich habe drüben das Dorf schon abgeflopft( abgebettelt), die Bauern find tüchtig, hier ist alles da." Er öffnet seinen Rucksack, und beide lassen sich die Bettelbrocken schmecken. Dann stopft sich der Matrose die Shaapfeife und reicht dem anderen einige Zigaretten.„ Da hast du die Glimmstengel, und nun erzähle." Sein Kamerad wiederholt die Geschichte des vermißten jungen Mannes und den Auftrag der Dame. Der Seemann pafft langsam vor sich hin und blinzelt in die immer höher steigende Sonne. Der andere ist fertig mit seiner Erzählung und wartet auf die Aeußerung seines Kumpans. Endlich bricht dieser das Schweigen und poltert los:" Du bist verrückt, Emmes. Wie willst du einen Kunden( Heimatlosen) ausfindig machen? Und ausgerechnet in Hamburg ? So ein feines junges Muttersöhnchen geht doch nicht nach Hamburg , sondern macht nach Berlin und verfommt dort. In Berlin suchen, hat ja keinen Zwerk. Im Winter ginge es schon eher, da treibt die Witterung jeden in die Balme ( Asy!), aber wer geht bei diesem Sommerwetter nach dem Fröbel? Jezt liegen die Berliner Penner, und unser verlorene Sohn" wahrscheinlich darunter, in den Anlagen, im Tiergarten, auf der Jungfernheide, im Grunewald und wer weiß wo umher und laffen ihre Gesundheit nicht in den stickigen Schlafsälen ruinieren. Und in Hamburg ist es genau fe, dort schläft jetzt auch niemand im Pique As"( Hamburger Asyl)."" Gewiß, Emmes( Kamerad), aber ich habe meinen Grund dafür, daß unser Bürschlein an die Wasserfante gegangen ist. Ich dachte von vornherein an diese Möglichkeit, da der große Teich doch stets das Ziel eines großen Teils unserer Jugend ist. Ich fragte die Mutter danach und erhielt recht: er hat den Seefimmel", wie sie es nannte, zumal ein Nachbarssohn ſeit einiger Zeit auf einer Schiffsjungenschule in Fuhlsbüttel ist. Das ist der Ort, wo wir mit unseren Nachforschungen einfegen müssen. Finden wir dort feine Spur, so müssen wir das weitere dem Zufall überlassen. Aber zunächst nach Hamburg und dann die Nordseehäfen hindurch vielleicht findest du dann auch einen Kaptän. der dich wieder anmunstert( anmustert)." Wenn ich wieder an Bord formen fönnte-;" der Seemann spricht seinen Gedanken nicht aus, aber sein Geficht verrät seine Empfindungen. Es ist der Hoffnungsfunke, der jedermann belebt, wenn er nach langer Arbeitslosigkeit von irgendeiner Möglichkeit erfährt, wieder im alten, vertrauten Be rufe Beschäftigung zu finden. Lange noch plaudern die beiden Notgenossen, bis der fortschreitende Tag sie mahnt, an den Weitermarsch zu denken. Heute bleiben wir in irgendeinem Dorf zur Nacht, und Dann geht es weiter bis zur Berlin - Hamburger Chaussee. Da finden mir bald ein Lastauto, das uns in furzer Zeit nach Hamburg bringt."-
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Die Fahrt ins Ungewisse.
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Erst, wo das aufhört, fängt der Präsident der Republik an.
Der Lastkraftwagen rattert dröhnend über die Landstraße hin. Gewaltige Staubwolten wirbeln hinter ihm auf, bedecken alles, was er überholt, mit einer feinen grauen Schicht. Die beiden Wanderburschen, welche auf dem Anhänger Plag gefunden haben, versuchen, so gut es im Larm während des Fahrens geht, eine Unter haltung. Bisher hat es geklappt, Jan. Der Bengel hat wirklich in Fuhlsbüttel nach seinem Freund gefragt. Sie haben ihn dort aber nach Bremerhaven gewiesen, wo der Freund jegt sein soll. Biel Vorsprung fann der Junge nicht mehr vor uns haben, da wir jetzt gleich wieder ein Auto gefunden haben, das nach Bremerhaven Geestemünde fährt. Zu Fuß fann er nicht so schnell vorwärts." „ Ahoi, Kumpel, dort ist schon die Stadt. Wie oft habe ich schon die Türme gesehen, wenn wir in die Weser einliefen." Bald fährt der Wagen durch belebie Straßen, hält vor einem Fabrikgebäude. Die Wanderer sind in der Hafenstadt angelangt. Vielen Dank auch, Kamerad." Der Chauffeur nicht nur stumm und lenkt in die Einfahrt ein. Wieder Seeluft, wieder Wasser." Der Seemann streckt die von der langen Fahrt steifen Glieder und atmet die altvertrauic Seeluft in vollen Zügen ein. Wo nun bleiben, in die Herberge fönnen wir nicht mehr. die letzten Groschen sind in Hamburg für das Brot draufgegangen."" Sei zufrieden, daß wir das wenigstens haben. Hier wird es doch ein Asyl oder etwas ähnliches geben." Die beiden gehen langsam der Innenstadt zu, bis sie auf einen Schutzmann stoßen. Lächelnd gibt er auf ihre Frage nach dem Asyl Antwort:„ Geht lieber nach Bremerhaven hinein. Hier ist noch Geestemünder Gebiet, unsere Wache nimmt Euch erst von 10 Uhr ab auf. In Bremerhaven fönnt Ihr Euch schon um 7 Uhr obdachlos meister."" Die nächste Straßenecke ist schon Bremer Gebiet. Hier melden." Ulm jo besser, wir sind müde. Danke schön, Herr Wacht weist der Bremer Beamte die Wanderer an das Polizeigefängnis im Hafen. So, da wären wir, das ist also unser Hotel für diese Nacht." Die Uhr schlägt sieben Uhr, die kleine Schar der Obdachlosen, die sich inzwischen angesammelt hat, wird eingelassen. Die Aufnahmeforma litäten sind bald erledigt, jedermann erhält einen Topf Kaffee und eine Scheibe trocken Brot und wird in die große Belle gewiesen. Ab und zu kommt noch ein Nachzügler, bis der Raum gefüllt ist. Man merkt, daß man sich in einer Seestadt befindet. Matrosen aller Nationen, welche hier Heuer suchen, erzählen sich ihre Tageserleb
nisse. Die Aussichten sind trübe, Bremerhaven hat noch nicht die alte Bedeutung wiedererlangt. Die wenigen Landratten, die die Hafenstadt aufgesucht haben, weil sie hier endlich Arbeit zu finden gedachten, sind auch verzagt. Nicht einmal Gelegenheitsarbeit gibt es." Nur ein Neger zeigt lachend seine Zähne: Ich morgen Arbeit als Trinimer, soll morgen an Bord gehen." Die beiden Wanderburschen haben sich noch Bläge auf der Holzpritsche verschafft, die Mehrzahl liegt auf dem Fußboden. Der Seemann ist in seinem Element. Im Schifferenglisch tauscht er mit den Berufsgenossen alte Fahrterlebnisse aus, bis ihn plötzlich sein Nachbar, der bisher bisher vor sich hingeträumt hat, anstößt:„ Kennst du den?" Der andere wendet sich zur Tür. Der Schließer bringt noch einige Nachzügler in den vollen Raum, darunter auch ein junges, schmächtiges Kerlchen.„ Das ist doch unser....? Beige das Bild." Unauffällig beobachten beide den Ausreißer.„ Sieh einmal, wie er die Schnitte verschlingt, er muß Hunger haben. Ich werde ihm von unserem Brot geben, da fönnen wir ihn ausfragen, ohne daß es ihm auffällt. Aber nicht verraten, daß wir ihn kennen." Dankbar nimmt der Jünaling das Angebot an und seht sich zu den beiden auf die Pritsche. Sie erfahren bald, daß ihre Vermutung richtig ist. Der Junge hatte den ganzen Weg von der Heimat bis Hamburg und hierher zu Fuß zurückgelegt, stets hungrio. voll Reue über seinen unüberlegten Schritt. Er hatte bald den Mut verloren, da fand achtzehn Jahre mitnehmen wollte. Kaptän Hinrichsen? Ein großer, er endlich heute einen Kapitän, der ihn als Schiffsiunge trotz seiner Schwarzer? Das ist ja mein alter Kaptän!" Der Seemann verrät fich bald vor Freude. Und morgen segelt er ab? Vielleicht kann ich da auch noch mit. Er besorgt mir auch Ersatz für meine abhanden
gekommenen Papiere."
Einige Tage später besucht die Mutter des Ausreißers wieder den Polizeikommissar und zeigt ihm einen Brief:
mein Freund ist auf demselben Schiff als Matrofe angeheuert und wird sich Ihres Sohnes annehmen. Wir haben Ihrem Sohn nicht verraten, daß wir seine Geschichte tennen. Er ist in dem Glauben abgesegelt, daß seine Eltern seinen Aufenthalt nicht
Beilage des Vorwärts
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fennen. Ich melde mich erst, wenn ich durch bin." Das kann aber Jahre dauern. Reichen Sie ihm deshalb zuerst die Hand und schreiben Sie ihm an die beiliegende Adresse. Es ist der erste Hafen, den fein Segler anläuft. Dann wird Ihr Sohn um so freier den von ihm gewählten Lebensberuf verfolgen, ganz anders, ais ob er stets das Bewußtsein haben muß: meine Eltern grämen sich- und dabei doch nicht den Mut aufbringt, sich zu melden
„ Ich glaube, der Mann hat recht, gnadige Frau." Der Beamte legt das Blatt finnend beiseite. Und wo steckt der Schreiber des Briefes?"" Er hat keinen Absender angegeben, wir können ihm nicht einmal danken. Es gibt unter diesen Leuten also auch Idealmenschen." Der Kommissar begleitet die Dame zur Tür und kehrt dann kopfschüttelnd an den Schreibtisch zurück: Idealmensch!? Ein Idiot ist er, daß er sich eine solche Gelegenheit entgehen läßt, um aus dem Bruch herauszukommen."
Das englische Kolonialreich am Südpol. Mancher Deutsche wird zwar erstaunt aufhorchen, wenn man ihm sagt, die Ländermassen am Südpol seien heute fast durchweg in britischem Besiz; aber nur wenige dürften geneigt sein, dieser Tatsache besondere Bedeutung beizulegen. Was wäre denn in jenen eisigen Gefilden auch zu gewinnen? lind doch haben die flugen Briten durchaus nicht aus lächerlichem Ehrgeiz oder aus idealistischen Beweggründen die Union Jack ( brilische Reichsflagge) dort gehißt. Bereits im Jahre 1908 wurden in aller Stille die Inselgruppen von Süd- Georgien , Süd- Orkneys, Süd- Shetlands, Süd- Sandwich sowie das Grahamland dem Couvernement der Falklandinseln unterstellt. Während des Krieges im tische Gebiet auf die umliegenden Meeresteile und das benachbarte Jahre 1917 ging man einen Schritt weiter und dehnte das neue briFestland, das sich bis zum Südpol hinzieht, aus. Die betreffenden Bekanntmachungen wurden bezeichnenderweise nicht im Londoner Staatsanzeiger, fondern nur in der Gouvernementszeitung der Falflandsinseln veröffentlicht. Heute sind in der Tat Land und Wasser am Südpol der jüngste Teil des britischen Reiches. Was veranlaßte Alt- England, so rasch zuzugreifen? Nicht wissenschaftliche Interessen waren die Triebfräfte, sondern der Drang nach Beschaffung von wichtigen Rohstoffen und die Ernährungsschwierigkeiten der Kriegszeit. Die Meeresteile um den Südpol sind noch überreich an Waien und Robben ; die Ausbeute an Del ist groß. Das Walöl findet ausgedehnte Berwendung in der Seifenfabrikation. Es liefert auch als Nebenproduft Glyzerin, das während des Krieges für die Engländer unentbehrlich war. Nitroglyzerin und andere Sprengstoffe fönnen nur mit Hilfe von Glyzerin hergestellt werden. Der Wert des in den Jahren 1909 bis 1918 gewonnenen Walöls betrug etwa 11 Millionen Pfund Sterling( 220 millionen Goldmark).
Die jüngsten Ereignisse zeigen, daß die Engländer nicht mit einer rein theoretischen Anerkennung ihrer neu proflamierten Herrschaftsrechte sich begnügen werden. Seit 1923 find die britischen Gebiete am Sücpol dem Gouvernement Neuseeland angegliedert und ver Robbenfang in jenen Gewässern, sicher nicht zum Vergnügen der beGouverneur dieser Insel erteilt allein die Erlaubnis zum Wal - und nachteiligten Konkurrenten Alt- Englands.
Friederike Brions Grab. Goethes Dichtung und Wahrheit und feine Lieder haben das Sesenheimer Pfarrhaus und seine Bewohner unsterblich gemacht. Nicht so war dies mit Friederikens Grab. Lange Zeit lag es unbeachtet und verwildert in dem badischen Dorfe Meißenheim , wo Friederike die letzten Jahre ihres Lebens bei ihrer Schwester verlebte. Nachforschungen des Dichters Friedrich Geßler ist es zu verdanken, daß die Ruhestätte Friederikens der Nachwelt überliefert bleibt. In seinem Friederiken- Album erzählt Geßler die Auffindung des Grabes. Bei der ersten Suche Auf Nachfrage zeigte man ein Grab mit überwucherten Steinplatten. war fein Stein oder Kreuz mit der gesuchten Schrift zu entdecken. Ein genaueres Nachforschen ergab, daß es die Ruhestätte Dlivies, Friederikens Schwester, war. Erneute Erfundigungen führten zu dem im Dorfe wohnenden alten Totengräber. Er bezeichnete mi zitternden Händen einen eingefuntenen, von wuchernden Rasen überdeckten Grabhügel als die Stelle. mo er die gute Zante" vor 52 Jahren begraben habe. Ein Jahr nach Auffindung des Grabes. 1866, wurde das einfache Grabdentmal mit dem aus Marmor gehauenen Bildnis Friederikens eingeweiht, das uns heute den Ruheplatz der„ Unsterblichen" bezeichnet.