Einzelbild herunterladen
 

Angestellter der Reichsfettstelle, ergab sich, daß die Berwirrung bei der Abwicklung des Milchgeschäfts bei dieser Behörde entstanden ist. Hier ist die famose Klaufel enthalten 16 Unzen brutto" entstanden, jogar noch mit juristischer Beihilfe und die nachträgliche Behauptung, daß Barmat daraus einen Vorteil für sich habe ziehen wollen, fieht einem Reinwaschungsversuch der verantwortlichen Ber jonen verwünscht ähnlich. Im übrigen, wenn hier ein Betrugs­Derfuch Barmats vorliegt, so hätten sich die Herren um Kußmann den fetten Happen sicher nicht entgehen lassen. Herr Rosenberg machte noch einmal den Versuch, eine Verbindung zwischen dem Milchgeschäft und politischen Persönlichkeiten festzustellen. Leider mußte der Zeuge aussagen, daß ihm davon nicht das min. beste bekannt sei.

Der Ausschuß vertagte sich schließlich. Es soll aber noch einmal das Thema Reichsfettstelle" an einem noch zu bestimmenden Termin

behandelt werden.

Der geschwätzige Wilhelm.

Auch die Beratungen der Kammer über das Wahlrecht für| fationen war es zu danken, daß die Ausführung des Planes unter­die Frauen dürften heute beendet werden. Das Gesetz gibt ge­wissen Kategorien von Frauen beschränttes Wahlrecht. Die liche Zierde. blieb. Der Kanal ist auch heute noch für Potsdam   eine frädtebau­Annahme dieser cinseitigen Gefeßesmaßnahme ist ebenfalis gesichtert.

Gegen den Anschluß Oesterreichs  .

Heftige Kritik in Pariser   Blättern.

Paris  , 16. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Mehrere Morgen blätter veröffentlichen heute in großer Aufmachung eine römische Meldung, in der behauptet wird, daß Deutschland   den Wünschen Frankreichs   und der Kleinen Entente   über die Einbeziehung der deutschen   Ostgrenze in das Garantieangebot entsprechen wolle, wenn die Alliierten ihren Widerstand gegen die Angliederung Desterreichs an Deutschland   fallen ließen. Man sieht das rin einen Versuchsballon, der aber insofern ernst genommen wird, als die Angaben der römischen Blätter bereits seit einiger Zeit in diplomatischen Kreisen kursieren.

Und die Arbeit seines Kanzlers. Soweit die Blätter zu der Kombination Stellung nehmen, ge­Professor Mendelssohn Bartholdy   veröffentlicht soeben in schieht das in scharfablehnender Weise. Der Petit Parifien" den Europäischen Gesprächen" einen Brief des Fürsten Bülombes Friedensvertrages von ungewöhnlicher Tragweite zurück. Deutsch weist z. B. den angeblichen deutschen   Vorschlag als eine Verlegung an seinen Nachfolger Bethmann Holfweg vom 28. Sep- land würde durch die Angliederung Desterreichs nicht nur den Ber­tember 1909( Große Politit", Bd. 24, Nr. 8271). Bülow lust an Gebiet und Einwohnern, den es durch die Abtretung Elfaß­lust an Gebiet und Einwohnern, den es durch die Abtretung Elfaß wandte sich gegen die Behauptungen der Bresse, er habe den Lothringens  , Polnisch- Oberschlesiens und Bosens erlitten hat, Doll Inhalt des berüchtigten Daily Telegraph  " Artikels vorher getannt und fei mit den Aeußerungen des Kaisers einver- schung Mittel- und Osteuropas   verwirklicht sehen. Darüber hinaus wieder ausgleichen, sondern gleichzeitig feinen Traum nach Beherr standen gewesen.

Ich habe Seine Majestät während meiner Amtszeit stets ein­dringlich um Vorsicht und Zurückhaltung in politischen Gesprächen gebeten. Ich habe einen großen Teil meiner Zeit und Arbeitskraft darauf verwenden müffen, die stattgefundenen Entgleisungen und 3n­diskretionen wieder gutzumachen. Ich habe Setne Majestät speziell gebeten, den Engländern fein Wort zu sagen, das Ruffen und Franzosen  , Japaner und Amerikaner nicht wieder erfahren fönnten. Ich wäre mir natürlich nicht einen Augenblick im Zweifel darüber gewesen, daß eine so drastische Anschwärzung der Ruffen und Franzosen bei den Engländern( wie sie in dem Daily- Telegraph  ". Artikel wiedergegeben war- Red.) von letteren nur als ein Berjuch aufgefaßt werden würde, die von ihnen angebahnte Annäherung an jene Länder zu durchkreuzen und daß damit das gerade Gegenteil der gewünschten Wirtung erzielt werden müßte....

Die Deutsche Tageszeitung" behauptet, Seine Majestät der Raiser habe gelegentlich Briefe von mir, in denen ich meinem Einver frändnis Ausdruck gegeben hätte, einem Politifer" gezeigt. Man zeige mir diese Briefe. Sie existieren ebensowenig wie der fragliche Bolitiker. Ich habe die in Rede stehenden Aeußerungen Seiner Ma­jestät vorher ebenso wenig getannt, wie ich vorher etwas wußte von dem Brief an Cord Tweedmouth, von der Verwahrung gegen die Kandidatur des amerikanischen   Botschafters Hill, von der Swine­münder Depesche an den Prinzregent von Bayern  , von dem Tele­gramm an den Fürffen von Cippe, von sehr vielen Reden, von der, Hunnenrede des Sommers 1900 bis zur Schwarzfeherrede im Ma­növer 1906..."

Der Brief leuchtet noch einmal grell in die unglaublichen Zustände, die sich unter der glorreichen Regierung des letzten deutschen   Kaisers entwickelt hatten. Bollkommen überzeugt von seiner göttlichen Sendung und feiner Unfehlbarfeit, schwätzte und telegraphierte der Gekrönte überall und nirgends darauf los, so daß der für die Politit verantwortliche Kanzler den größten Teil seiner Zeit darauf verwenden mußte, das Unheil wiedergutzumachen, was Seine Majeftät" ange­richtet hatte.

Das Seltfamfte an den Dingen ist nur, daß es auch heute immer noch Leute gibt, die sich einen Wilhelm zurüdsehnen und glauben, dann herrlichen Zeiten" entgegengeführt zu

merben.

Die Einkommensteuer.

Der Ausschuß schließt die Erörterung ab. Der Steuerausschuß des Reichstages beschäftigte sich heute vormittag mit dem Tarif bei der Einkommensteuer und mit der grundsätzlichen Frage, ob für das Jahr 1924 eine nachträgliche Beranlagung durchgeführt werden solle.

Zum Tarif lagen 4 Anträge vor, ein Antrag der Kommunisten, der alle Einkommen über 1 Million fonzeffionieren will, ein Antrag der Sozialdemokraten, der die großen Einkommen stärker belastet als der Regierungsvorschlag und als Marimal fat 50 Proz. vorfieht, ein Antrag Beusch( 3.), der auch von den übrigen Regierungsparteien unterstützt wurde. Er ermäßigt den Tarif bei den Gruppen bis 25 000 m. und erhöht ihn bei den höheren Einkommen. Ein Antrag Fischer( Dem.) will im wesentlichen die Regierungsvorlage wiederherstellen mit einem Höchstsatz von 40 Broz. statt 35 Proz. Angenommen wird der Antrag Beusch.

Sum Ueberleitungsgefeg lag ein Antrag der Regierungsparteien por, von einer allgemeinen Beranlagung für das Jahr 1924 abzu­sehen. Dieser Antrag wurde mit den Stimmen der Regierungs parteien, der Sozialdemokraten und der Kommunisten angenommen, nachdem ein Antrag Fischer( Dem.) abgelehnt war, ber die Rüd­erstattung bei Berlust vorsah.

Der Kampf um die Grundschule.

Ein Sieg der preußischen Regierung. Im Untersuchungsausschuß des preußischen Landtages hat gestern das Minifterium durch den Ministerial rat Sta eft ner in vierstündigem waderen Rampfe gegen die Rechts parteien einen Sieg erfochten.

Die Deutsch nationalen und die Deutsche   Bolts­partei verlangten Abänderung der strenggefeßlichen Ausführungs­bestimmungen des Minifteriums zu der Novelle des Grundschul­gesetzes und wollten besonders die jetzt schon widerrechtlich in die Serten aufgenommenen Kinder in diesen Klassen belaffen.

mit 15 gegen 10 Stimmen stellte sich der Ausschuß auf Seite des Ministers, lehnte aber einen von Demokraten und Sozialdemokraten eingebrachten Antrag auf Einführung der acht jährigen Grundschule ab.

Unter der Fuchtel Mussolinis. Ein neues Knebelungsgeseh gegen die Arbeiter. Rom  , 16. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Die italienische Rammer mird heute das Gesetz über die Unterdrüdung geheimer Gesellschaften verabschieden. Das Gesetz bestimmt, daß alle Bereine ihre Mitglieder bei der Polizei namentlich anzumelden und den polizeilichen Borschriften sofort Folge zu leisten haben. Das Gesez foll natürlich in erster Linie die Gewerkschaften und schließlich auch die Freimaurer treffen. Man will vor allen Dingen die Arbetterorganisationen unter Aufsicht der Polizei stellen. Die Maßnahmen der Regierung gehen so weit, daß selbst faschistische Blätter gegen die Regierungsvorlage über die Einschränkung der Bereinsfreiheit Stellung nehmen.

gehe die deutsche Absicht offenbar dahin, die Alliierten zu spalten und die Annäherung zwischen der Tschechoslowakei   und Polen   zu hintertreiben. Mit diesen Absichten gebe man sich aber in Berlin  wieder einmal gefährlichen Jllusionen hin, denn weder die große noch die kleine Entente werde dem deutschösterreichischen Busammenschluß zustimmen.

Mazedonierverhaftungen in Belgrad  .

Attentats furcht der jugoslawischen Behörden. Belgrad  , 16. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) Im Zusammenhang mit den Attentaten in Bulgarien   wurden hier in den letzten Tagen insgesamt 25 Personen, in der Mehrzahl Mazedonier, verhaftet. Sie werden beschuldigt, im Solde der Sowjetpropaganda zu stehen und den Auftrag zu haben, führende Regierungsmitglieder zu ermorden. Außerdem will die Polizei wissen, daß ein Teil der verhafteten Mazedonier beauftragt sei, das Ministerium des Aeußeren, das Finanzministerium und die ehemals faiserlich- russische Gesandtschaft in die Luft zu sprengen. Der Polizeipräsident hat deshalb eine strenge Bewachung dieser Gebäude angeordnet. Die Nervosität der Polizei behörden ist so groß, daß bei Tag und bei Nacht in verdächtigen Häusern und Herbergen fortgesetzt Razzien veranstaltet werden.

-

"

Awa".

Heute wurde in Botsdam auf dem Gelände der ehemaligen Zeppelinhalle die Allgemeine Wassersport- Ausstel­Iung"( wa) eröffnet. Luftig wehen rote, gelbe und blaue Wimpel und die Flagge der Stadt Potsdam  , nur die Fahne der deutschen  Republif ist wie das natürlich der Potsdamer   Tradition ent­spricht nicht zu entdecken. Auch die auf den einzelnen Jahr zeugen der Aussteller gehißten Fahnen lassen die schwarzrotgoldene Gösch vermissen. Vielleicht besinnt sich die Ausstellungsleitung in den nächsten Tagen, welche Flagge Deutschland   verfassungsmäßig führt. Auch im Hinblick darauf, daß man auch ausländischen Besuch

-

ermartet.

In der Ausstellung selbst werden, wie es dem Stande der deutschen   Industrie entspricht, technisch hervorragende Leistungen ge­erfreuen das Auge jedes Wassersportmannes. Die Motorenindustrie boten. Schnittige Boote, vom Faltboot bis zum Geetreuzer,

-

ist in erster Linie durch Maybach und Daimler mit aus­gezeichneten Schiffs- und Flugzeugmotoren vertreten. Als Ruriofi. täten auf dieser Ausstellung mögen zwei turbrandenbur. gische Schiffsmodelle erwähnt werden, die von einem Boft Präzision ausgeführt wurden, die die alten Modelle im Museum beamten in der freien Zeit, die ihm der Beruf läßt, mit einer für Meeresfunde in den Schatten stellt. Diese Modelle, die eine Größe von 1,30 x 0,45 meter haben, find zum Preise von 600 m. zu erwerben. Und im Hinblick auf die geleistete Arbeit der Schiffstünstler hat acht Monate zur Fertigstellung gebraucht nicht nicht zu hoch. Ferner hat der Modell yacht flub Berlin   eine ganze Reihe von wunderbar gearbeiteten Modellnachten ausgestellt, mit denen im Rahmen der Ausstellung auch am 31. Mai um 3 Uhr nachmittag eine Regatta auf der Havel   stattfinden wird. Außerdem interessiert ein lepperfaltboot, mit dem ein begeisterter Sportsmann die Donau   hinunter über das Schwarze Meer   bis nach Kairo   gefahren ist. Selbstverständlich ist in der Ausstellung alles zu finden, was irgendwie zum Wassersport gehört: vom Rettungs­ring bis zum Beschlag der Boote, vom Wasserflugzeug­modell bis zum Flettner Rotorschiff.

Selbstmordverfuch Holzmanns.

Ueberführung in die Charité.

Der Ruffe Michael Holzmann, gegen den erst vor einigen Tagen im Zusammenhang mit dem Fall Kutister und dem Fall Regierungsrat Bartels die Anflage wegen Betruges und Bestechung erhoben worden ist, hat, wie erst jetzt betannt wird, am Donnerstag abend einen Selbstmordverfuch gemacht, indem er fich mit einer aus Bettlakenstreifen zusammengedrehten Schlinge am Fensterhaten feiner Zelle im Untersuchungsgefängnis später von einem Aufseher betreten, der den schon bewußtlos in der in Moabit   aufhängte. Zufällig wurde die Belle wenige Sekunden Schlinge hängenden Holzmann noch rechtzeitig genug ab. schnitt, um ihn wieder ins Leben zurückzurufen. Auf Grund dieses Vorfalls wurden sofort die diensttuenden Gefängnisärzte bes nachrichtigt, bie Holzmann gründlich untersuchten und bei ihm eine schwere Haftpinhose feststellten. Bisher hatte man an genommen, daß Holzmann, nachdem sein Mitangetlagter, Regie­entlassen worden war, nun auch feinerseits eine solche Erkrankung rungsrat Bartels, wegen eines schweren Nervenleidens aus der Haft portäuschen und den wilden Mann" spielen wollte. Immerhin hatte zur Beobachtung seines Nervenzustandes nach der Nervenklinik der die Straflammer schon vor mehreren Tagen beschlossen, Holzmann Charité überführen zu lassen, ein Beschluß, der aber noch nicht zur verfuch zu verzeichnen ist, dürfte Holzmann schleunigft der Charité Ausführung gelangt war. Nachdem nunmehr dieser Selbstmord­zugeführt werden.

Tropenhite im Mai.

schon im Mai. Ungeteilte Zustimmung aber werden die Dampfbäder Eine Hizmelle von großer Heftigkeit liegt über Berlin  . Dies Don oben wohl bei der Schuljugend finden, deren Higferienhoffnungen nahe Gestalt anzunehmen beginnen.

Das Berliner   Wetterbureau teilt uns auf Anfrage fol­gendes mit: Das sommerlich warme Wetter der legten Tage ver­danken wir einem hoch brud gebiet, welches sich langfant von Süden nach Norden verschoben hat und am heutigen Sonnabend in der Umgebung der Offsee liegt. Infolge der absteigenden Be wegung im Innern des Hochdruckgebietes ist der Himmel fa ft in ganz Deutschland   wolkenlos und bei ungehinderter Sonneneinstrahlung haben sich die Temperaturen zu beachtenswerter Mittagstemperaturen zu verzeichnen gehabt, wir erreichen jegt bei Höhe gesteigert. Von Mittwoch an haben wir täglich etwas höhere Mittagstemperaturen zu verzeichnen gehabt, wir erreichen jetzt bei uns 24 bis 25, in Südwestdeutschland   sogar über 26 Grad Celsius. So hoch diese Zahlen auch sein mögen, stellen sie doch feineswegs Höchstwerte für die jetzige Jahreszeit dar, denn wir hatten beispielsweise im vorigen Jahre um die gleiche Beit sogar Temperaturen bis zu 30 Grad. Entsprechend der großen Ausdehnung des Hochdruckgebietes ist die Woltenfreiheit des Himmels eine sehr ausgedehnte Erscheinung, Luft und Boden trocknen dabei sehr start aus, Niederschläge waren in den letzten Tagen nur in Schlesien  und Süddeutschland   an einzelnen Stellen gelegentlich fleinerer Ge witterstörungen zu verzeichnen. Wie gewöhnlich bei Hochdruckwetter­lagen ist es auch in der Höhe sehr warm, so daß auch auf den Gipfeln unserer Mittelgebirge   die Temperaturen mittags über 15 Grad anfteigen. Nunmehr ist südlich von Island   der Luftdruck kräftig ge­fallen und am Sonnabend erstreckt sich eine flache Tiefdrud rinne über Frankreich  . Sie wird dort zu Gewitterbildungen Anlaß anstieg zu verzeichnen ist, wird sie voraussichtlich nur wenig vor geben, da jedoch auf ihrer Rückseite noch fein nennenswerter Druck märts fommen und zunächst nur bis Deutschland   reichen. Für Sonntag haben wir deshalb noch Aussicht auf heiteres und dabei sehr warmes Wetter, dagegen ist für Montag bei ebenfalls noch warmer Witterung mit zunehmen­der Gewitterbildung auch bei uns zu rechnen.

Zweifmarte" Geschäftsleute.

die in der Inflationszeit hierhergekommen waren und in der Wall 3wei Bolen namens Salomon Berecowitsch und Wolf Consens.

straße 14 eine Jumelen- An- und Bertaufsstelle Fortuna  " eröffnet hatten, sind joeben mit Juwelen im Werte pon über 100 000 mart flüchtig geworden. Berecowitsch hat seine Frau, die in der nächsten Zeit schon der Geburt eines Kindes ent­den bisher bei der Kriminalpolizei eingegangenen Anzeigen haben gegensieht, mit ganzen 100 mark zurüdgelassen. Nach die beiden Flüchtigen erst in den legten Tagen für über 100 000 Mark Juwelen in Kommission genommen, ohne einen Pfennig darauf zu bezahlen, darunter 4 golbene Uhren mit ben Nummern 414 040, 404 831, 404 032 und 404 248, zmei Berlenfolliers, drei Brillantanhänger, zwei goldene Dosen und ein Platinarmband.

der bei der Rohmollefirma F. A. Weiß u. Co. in der Bülowstraße Der Geschäftsführer Karl Halmes aus der Knesebedstraße, angestellt war, ist von einer Geschäftsreise, die er schon vor längerer Seit antrat, nicht zurückgekehrt. Mehrere Anzeigen brachten jest die Aufklärung. Halmes hatte auf eigene Fauft für 200 000 Mart Rohwolle getauft und verschleudert. Die Kri­minalpolizei fand eine Spur des Flüchtigen, die nach Baris führte. Eie stellte auch fest, daß er dort mit einer Geliebten im Hotel Rich hafengelände eine Heimstätte für den Sport zu schaffen. Es iſt u. a. Die Stadt Potsdam   beabsichtigt, auf dem ehemaligen Flugmond" gewohnt hat, aber mit unbekanntem Ziel schon wieder ab­die Errichtung eines Stadions geplant. Der Plaz ist an sich wie gereift ist. geschaffen für sportliche Betätigung. Allerdings darf man nicht ver­geffen, daß alle diese Herrlichkeiten in Potsdam   liegen, was das Bergnügen vielen dämpfen wird.

Student und Politik.

Ueber dieses Thema sprach im Dorotheen städtischen Gymnasium auf Veranlassung der Bereinigung fozial­demokratischer Studenten", beren Mitgliederzahl im Reich und auch in Berlin   in legzter Beit sehr gestiegen ist, der frühere Reichsminister Genoffe Landsberg. Er bejahte ganz entschieden die Frage, ob der Student das Recht habe, Politik zu treiben und sprach in rhetorisch hervorragender Rede zu dem gastierenden und sich informierenden Teil seiner Zuhörer über Arbeit und Ziel: Demokratie, Einheits­staat, Sozialismus. Die Universität vermag an fich mur den Fachmann zu bilden, legte ideelle Entscheidung muß jeder persönlich fällen. Wie sehr Landsberg   mit seinem Referat, dem sich eine lebhafte Diskussion anfchloß, durch seine Sachlich teit warb, bewies die Zahl neuer Mitgliedsanmeldun gen. Man hat in diesem Sommersemester erfreulicherweise noch Arbeiten, Diskutieren usw. leider fein geeignetes Heim. viel vor, aber die sozialdemokratischen Studenten haben zum

ver­

Republikanische Bannerweihe.

Am Sonntag, den 17. Ma i, veranstaltet die Ortsgruppe Berlin 6( Kreuzberg  ) bes Reichsbanners Schwarz­Rot Gold ihre Bannerweihe. Die Reichsbannerkameraden ver fammeln sich zu diesem Zweck um 1 Uhr auf dem Mariannenplag. hier wird ein Zug formiert, der sich durch den südöstlichen Teil des Bezirks Kreuzberg   nach dem Blaz am Urban bewegt. Dort felbft findet die Bannerweihe statt. Nach dem Weiheatt bewegt sich der Zug durch den füdwestlichen Teil des Bezirks zur Bod brauerei, mo im Anschluß an die Bannerweihe ein repubil­fanisches Boltsfest stattfindet. Sämtliche Republikaner werden auf gefordert, sich mit ihren Verwandten, Freunden und sonstigen An­gehörigen daran zu beteiligen. Die im Bezirk Kreuzberg   wohnenden Republikaner werden ersucht, am Sonntag, den 17. mai, schwarz­rotgold zu flaggen.

Die glüdliche Gewinnerin des Haupftreffers unferer Arbeiter­wohlfahrtslotterie meldet sich heute in der Redaktion des Bor­wärts". Es ist eine Frau Charlotte Lehrum, Marfilius. straße 19. Wenn die ersten Schneeflocken fallen, wird das erfreute Ehepaar der Mann ist Angestellter bei Siemens u. Halske  das Landhaus beziehen.

-

Bolfsbildungsamt Pantow. Am 16. Mat, 7 Uhr: Städt. Boltskonzert bes Berliner   Sinfonie( Blüthner-) Drchesters( Dirigent Generalmufil­direktor Dr. Julius Kopsch  ) im Bürgerpart Pantom. Eintrittspreis einscht. Brogramm 50 Pf.

Berhaftung eines Hänker- Jüngers.

Gegen die Zuschüttung des Luisenstädtischen Kanals haben sich schon zahlreiche prominente Personen und Behörden ausgesprochen, darunter Prof. Jansen und andere hervorragende Städtebauer. Nun haben auch die Anwohner und zahlreiche Berliner  , die dort verkehren, energisch gegen diesen Plan Stellung In der Donnerstagnacht wurde der Rittmeister a. D. Graf genommen. Sie wollen feine Bermehrung von Neubildungen, Bothmer in Leipzig   verhaftet. Bothmer war mit dem sendern Nubar machung der Wasserflächen, Apostel Häußer, deffen Rolle übrigens ausgespielt ist, in Verbin­langen die Anlage von Blanschwiefen am Engelbeden, dung getreten und hatte mit den Anhängern Häußers eine Ein­Beseitigung der unfauberteiten am Kanal und gabe an den Staatsgerichtshof unterzeichnet, in ber äußer fo beffere Ausgestaltung der Uferflächen. Würde man an fort die Freilassung des berüchtigten Rapitans nach Ansicht von Interessenten zu heftigen Stämpfen tommen. rishem Ton geschrieben, so daß gegen die Unterzeichner ein dem Blane der Zuschüttung des Kanals festhalten, würde es noch Ehrhardt forderte. Die Eingabe war in erpresse. Es sei in diesem Zusammenhang daran erinnert, daß vor an- Strafverfahren eingeleitet wurde. Ende April dieses Jahres mar nähernd 20 Jahren ein ganz ähnlicher Plan für den Potsdam der Termin zur Hauptverhandlung in Hamburg   angesetzt. durchziehenden Kanal auftauchte. Dem Eingreifen des Berliner   erschien Graf Bothmer   jedoch nicht. Deshalb war der Haftbefehl Heimatschutzvereins, des Dürer  - Bundes und anderer Sulturorganieriaffen morben, ber mmmeht vollzogen wurde.

Hier