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Abendausgabe
Nr. 264+ 42. Jahrgang Ausgabe B Nr. 129
Bezugsbebingungen und Anzeigenpreife Nab in der Morgenausgabe angegeben Redation: SW. 68, Lindenstraße 3 Fernsprecher: Dönhoff 292-295 Tel.- Adresse: Sozialdemokrat Berlin
5 Pfennig
Sonnabend
6. Juni 1925
Vorwärts=
Berliner Volksblatt
Berlag und Angetgenabteilung: Gefchäftszeit 9-5 Uhr
Berleger: Borwärts- Berlag GmbH. Berlin S. 68, Lindenstraße 3 Fernsprecher: Dönhoff 2506-2507
In unserem Morgenblatt haben wir die offiziöse Darstellung mitgeteilt, die Hugo Stinnes in der Nacht durch BTB. verbreiten ließ. Wie für die Privatinteressen dieses Herrn die ganze Finanzkraft der privaten und öffentlichen Banten angespannt wird, so steht ihm offenbar auch der offiziöse Regierungstelegraph zur Verfügung. Dabei weiß allmählich in Deutschland jeder Unterrichtete, was man von offiziösen Mitteilungen des Hauses Stinnes zu halten hat. Die Darstellung des Hugo Stinnes , nach der allein fein Bruder Edmund Stinnes an dem Krach der Firma schuld sein soll, wird genau so richtig sein, wie alle anderen Mittei lungen bisher richtig gewesen sind. Die B. 3. am Mittag" schreibt darüber:
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" Diese Darstellung muß überraschen, denn nach dem Urteil aller Kenner der Verhältnisse ist es gerade Hugo Stinnes jr. gewesen, auf den die jetzige 3lliquidität der Firma zurüdgeführt werden muß.
Als vor etwa zehn Jahren der junge Hugo in das väterliche Geschäft eintrat, war er zunächst Brivatsekretär des Baters. Er hatte so Gelegenheit, in dessen intimste Pläne und Ansichten eingeweiht zu werden. Dr. Edmund widmete sich damals fast ausschließlich seinen wissenschaftlichen, vor allem medizinischen Nei gungen. Als der Bater starb, betrachtete Frau Clare Stinnes ben jungen Hugo als denjenigen, der allein die genauen Pläne des Vaters fannté, während Edmund sich erst nach dem Tode des Baters, um die Geschäfte zu bekümmern begann. So kam es, daß Hugo jun., der seinen Geschäftsfig in Hamburg , wohin er während der Ruhrbesetzung übergefiedelt war, beibehielt, als besonderer Liebling der Mutter schalten und walten konnte, wie er wollte.
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Planmäßige Vertuschung.
großen cmeritanijchen Kredit der Rhein- Elbe- Union heranzukommen, joncern die dadurch eingebrachten Mittel flossen restlos den Montan unternehmungen zu. Neben Vögler zogen sich auch andere, zum Teil intimste, Mitarbeiter, zurüd. Es war zeitweilig faum mehr möglich, mit Stinnes zusammenzuarbeiten. Immer neue Pläne tauchten auf, und alle Bedenken der Mitarbeiter wegen Geld beschaffung usw. wurden abgetan. Die typische Redensart hierbei war:„ Ich wünsche." Damit wurden alle Gegenargumente aus dem Wmd geschlagen. Wind
Aber auch Außenstehende hatten unter dieser Starrföpfig teil zu leiben. Bezeid, nend hierfür war eine der letzten Sizungen des Rheinisch- Westfälischen Kohlensyndikats, in der Stinnes troẞ aller gewichtigen Gegengründe bei seiner Ansicht blieb, bis einer der führenden Bergherrn, ein bekannter Name, mit der Faust auf den Tisch schlug und ausrief:„ Herr Stinnes, Sie werden sich noch ruinieren!"
Die Hambuegr Berlufte werden auf etwa 30 bis 50 Millionen geschätzt. Eigenartigerweise bekamen die Banten, die natürlich die Bilanzen des Stinnes- Konze: ns, als des größten Kreditnehmers, fich genauestens ansahen, diese Minusposten nie zu sehen. sich genauestens ansahen, diese Minusposten nie zu sehen. Der Debet- Saldo wurde teils auf Berlin , teils auf andere Konzerngesellschaften mit Hilfe der Stinnes - Majoritat abgewälzt. Beglüd: waren diese Unternehmungen sicherlich nicht von diesen Danaer- Geschenten, aber gegen den mächtigen Stinnes fonnten sie nicht aufkommen. So entstand die Illiquidität des Stinnes- Konzerns. Sie hat ihren Ursprung in Hamburg , und vor allem in dem Warengeschäft des jungen Hugo. Hoffentlich hat dieser aus den Vorgängen gelernt."
Angesichts dieser Verhältnisse muß immer wieder die In größtem Maße widmete sich Hugo in Hamburg dem Frage aufgeworfen werden, woher das Haus Stinnes Warenhandelsgeschäft. Er kaufte und handelte alles, was nach wie vor den Mut nimmt, dauernd der Deffentlichfeit er bekommen konnte. Die Folge davon war, daß sich mit der Zeit Nachrichten zu unterbreiten, deren unrichtigkeit auf der Hand bei der grundlegenden Umgestaltung der Weltmärkte auf vielen Ge liegt. Das Haus Stinnes hat von jeher die Deffentlichkeit und bieten Berlufte einftellten. Besonders groß, wurden diese durch die die öffentlichen Interessen als volltom men gleichgül tatastrophale Frank- Entwertung. Hinzu tamen unglüdliche tig gegenüber seinen eigenen Interessen angesehen. Ganz Spetulationen in Metall, Bolle, Getreide, Del Deutschland war diesen Herrschaften lediglich ein Objekt ihrer und Margarine. Mit immer neuen Krediten und Beche Trans, privaten Erwerbstätigkeit. Wenn jegt umgekehrt die Finanz aftionen wurde das nötige Geld herangeschafft, bis schließlich zu fraft aller öffentlichen Institute angespannt wird, um die diesen Ausfällen noch erhebliche 3inslaften tamen, die den Firma Stinnes vor den Folgen verfehlter Spefu Debet- Saldo immer mehr anwachsen ließen. Auch das Hamburger lationen des jungen Herrn Stinnes zu ret Schiffahrtsgeschäft gestaltete fich nicht gerade glüdlich. Dr. Edmund scheint rechtzeitig die von Hamburg drohendeten, so wird die Deffentlichkeit volle Aufklärung verGefahr erfannt zu haben und trat schon lange als Warner auf.
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Dies trug nicht gerade zur Besserung des Verhältnisses der Brüder bei. Auch Dr. Bögler, der zunächst nach dem Testament des Paiers als der Hauptvertrauensmann der Firma Stinnes fungierte, belam Ende vorigen Jahres erhebliche Differenzen mit dem jungen Huge und zog sich aumählich fast ganz aus dem Beratungsverhältnis zurück. Er beschränkte sich auf feine Tätigkeit in der Rhem- Elbe- linton. Es gelang Stinnes deshalb nicht, an den
Gegen Steuerraub und Zollvorlage. Eine Maffenversammlung in Köln . Köln , 6. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) An Freitag abend sprach in Köln in einer start besuchten Bolksversammlung Reichstagsabgeordneter Dr. Hertz über die neuen Steuer- und Zollpläne der Reichsregierung. Die Bersammlung war ein voller Erfolg für die Kölner SozialDemokratie. Die mit großem Beifall aufgenommenen Ausführungen des Genossen her fanden ihren Niederschlag in der folgenden einstimmigen Entschließung:
" Die Vorlage der Reichsregierung sieht einen neuen Abbau ber Besizsteuern und die Berschärfung der Massen belastung vor. Dadurch wird das unerträgliche Steuerunrecht verewigt und der größte Teil aller Staatslaften auf die Schwächster gewälzt, die der Schonung am meisten bedürfen. Der wirtschaftliche Biederaufbau Deutschlands wird gefährdet, seine Finanzgebarung heftig angegriffen und schädlichen Folgen durch das Ausland aus gesetzt. Nach schlimmere Wirkungen aber muß die Annahme der neuen Zolltarifvorlage haben. Die vorgesehenen Getreidezölle werden die Lebenshaltung der breiten Volksmassen verhängnisvoll erschweren, verteuern zugleich die Produktion, gefährden den Ablaß auf dem Weltmarkt und führen zu andauernder Massenarbeitslosigfeit. Die Industriezölle, vor allem die Eiſenzölle, erhöhen alle diese Gefahren. Der Kampf gegen die Absicht der Reichsregierung ist ein Kampf für die wahren Interessen des Volkes. Die Versammlung erwartet deshalb von den Gewerkschaften und der Sozialdemokratischen Bartei, daß fie alle zweddienlichen Mittel anwenden, um zu Der hindern, daß die Interessen des deutschen Volkes einem kleinen Teil von Rapitalisten zuliebe ernstlich gefährdet werden."
Zur Räumung der Kölner 3one wird folgende Entschließung angenommen:
„ Die Bersammlung erhebt gegen die noch immer andauernde Besetzung der ersten Rheinlandzone Einspruch. Sie ist der Ueberzeugung, daß angesichts der gewaltigen militärischen Ueberlegenheit der Siegerstaaten selbst etwaige geringe Berfehlungen Deutschlands gegenüber den Entwaffnungsbestimmungen die Weiterbesehung der Kölner Zone nicht rechtfertigen würde.
An die Reichsregierung richtet die Versammlung das Ersuchen, alles zu tun, um der Entente feinen Vorwand für die Fori bauer der Besetzung zu geben. Rationalistische Ueberspanntheiten
longen fönnen. Die offiziösen Beruhigungspillen der intereffierten Streise genügen nicht, dabei wird sich niemand beruhi gen. Wir fragen: Was für Verpflichtungen hat die Reichsbank bei der Sanierung des Herrn Stinnes übernommen? Die füddeutsche Ausgabe der„ D. A. 3." geht ein. Aus Frankfurt wird gemeldet, daß die Frankfurter Ausgabe der Stinneschen„ D. 2. 3." cingehen wird. Es wurde sechs Redakteuren und einer Anzahl Angestellten gekündigt. müssen in erster Linie von der rheinischen Bevölkerung gebüßt werden und diese hat keine Lust, Opfer für die unzurechnungsfähige pöltische Heze und deutschnationale Partei agitation zu bringen.
Zu Verhandlungen bereit.
Das Echo der Entwaffnungsnote.
Die Haltung der Rechtspresse läßt teinen Zweifel daran, daß die Regierung über die Ausführung der Entwaffnungs forderungen mit der Entente verhandeln will und daß fie zunächst keinen unüberwindlichen Widerstand ihres Anhangs gegen diese Absicht zu befürchten hat.
In der Kritik der Note ist die Rechtspresse zum Teil sehr scharf, fie gibt damit Gefühlen Ausdruck, denen sich niemand verschließt, aber sie hütet sich daraus, Konsequenzen zu ziehen, die den Weg zu Verhandlungen verlegen würden.
Einzig und allein die völkisch eingestellte Deutsche Zei tung" spricht noch das Wort aus, das in früheren Zeiten bei ähnlichen Anlässen das Schlachtgeschrei der ganzen Rechtspreffe gewesen ist, das Wort: Ablehnen!" Nur sie ist es, die rund heraus erklärt:
Wir fönnen uns nicht vorstellen, daß eine Verhandlung mit der Entente über diesen oder jenen Punkt überhaupt irgend einen 3 med haben könnte, und meinen, daß im Hinblick auf die allgemeine politische Lage in Europa und der Welt das Richtigste ist, glattweg abzulehnen.
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Kein anderes Blatt der Rechten in Berlin zeigt die Neigung, sich mit gleicher Unbekümmertheit zu demagogischen 3weden über die wirklichen deutschen Interessen hinwegzusehen. Selbst der Deutschen Tageszeitung", die gestern noch die von ihr ungelesene Note der Entente ,, vor die Füße werfen" wollte, scheint einigermaßen die Besinnung wiedergefehrt zu sein. Sie bescheidet sich jetzt damit, ihren Standpunkt dahin zusammenzufassen: o
Ganz abgesehen von der unerfüllbarkeit all der Entwaffnungsforderungen, die über Versailles hinausgehen, die unsere Souveränität oder unser Recht auf Selbstbehauptung verlegen, fann fich die Reichsregierung nicht darauf einlassen, daß sie in Fragen, die ohne ihre Mitarbeit und ohne Aufklärung von ihrer Seite unlösbar sind, von neuem einem Dittat unterworfen wird. Sie wird auch vor jeder neuen Leistung erst unbedingt sichere Garantien dafür zu fordern haben, daß die Gegenseite ihre Verpflichtungen hält. Vertrauen nach dieser Richtung tann uns nur die längst vertraglich fällige Räumung der Kölner Zone geben, die mit der Entwaffnung fünftlich in Zusammenhang gebracht worden! ist. Erfüllung ohne gesichertes 3iel, ohne flaren Zweck ber eigenen Opfer, aber kann keine Regierung mehr vom deutschen Bolke verlangen.
Das heißt also, die Regierung soll wenigstens zum Teil erfüllen, sie soll sich nur dessen versichern, daß die Gegen leistung, die Räumung der Kölner Zone, nicht ausbleibt. Nun ist einstweilen diese Gegenleistung nicht von der Erfüllung eines Teils der gestellten Forderungen sondern des Ganzen abhängig gemacht. Erfüllung ohne Ziel ist, damit hat Die Deutsche Tageszeitung" recht, sinnlos. Man muß also versuchen, daß Maß der Erfüllungsnotwendigkeiten herabzu fegen, muß aber dann soweit erfüllen, als notwendig ist, um das Ziel der Räumung zu erreichen.
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Aehnlich wie die Deutsche Tageszeitung" äußert sich auch Die„ Kreuzzeitung ":
Es ist selbstverständlich, daß die Reichsregierung die Note auf ihre Erfüllbarteitsorgfältigst prüft. Aber heute schon fann gesagt werden, daß es unmöglich sein wird, einem i Teil der Forderungen nachzulommen. Wenn die Regierung die strittigen Fragen auf dem Wege der Verhandlungen zu: regeln bestrebt ist, so wird es schon hier ihrer äußersten Festigkeit
Von der Reichsregierung wird erwartet, daß sie zur Entwaff nungsnote, zur Sicherheits- und zur Bölkerbundsfrage bald unbedürfen, auch nur die Möglichkeit solcher Verhandlungen durch3 meideutig Stellung nimmt und sich lediglich von den Interessen Deutschlands ohne Rücksicht auf die agitatorisch en Bedürfnisse der Deutschnationalen leiten läßt."
Chamberlains Zugeständnisse.
Zwei Lesarten.
zusetzen. Völlig ausgeschloffen ist es jedenfalls, Forderungen zu afzeptieren, die mit der Ehre und. den Lebensmöglichkeiten des deutschen Volkes unvereinbar find.
Also auch die Kreuzzeitung " ist zu Berhandlungen und teilweiser Erfüllung bereit. Ihre Auffassung, daß es schwer sein werde, überhaupt zu Berhandlungen zu kommen, teilen mir indes nicht. Die Note selbst verweist ja die deutsche Regienächst nur mit der Interalliierten Militärkontrollkommission, dierung auf den Weg der Berhandlungen, freilich zudie sich allerdings als ausführende Behörde an den Rahmen der Rote halten muß. Indes sind schon bei der Ausführung fachliche Milderungen möglich, wenn der gute Wille dazu vorhanden ist. In einzelnen Fällen wird dann die Kontrolltommission voraussichtlich erbötig sein, sich von ihrem Auftraggeber, der Botschaftertonferenz neue Vollmachten zu holen, was freilich ein ziemlich zeitraubendes Verfahren ist. Ob die deutsche Regierung die Absicht hat, mit der Entente eine neue General diskussion über die Note zu eröffnen, steht noch nicht fest, auch dies würde ein äußerst zeitraubendes Verfahren
Paris , 6. Juni. ( WTB.) Die letzten Verhandlungen, die zwischen Chamberlain und dem franzöſiſchen Botschafter geführt wurden, bestärkten„ Matin" zufolge, die franzöfifche Regierung in der Meinung, daß ihre Ansicht über den Sicherheitspakt vollständig verstanden und von dem britischen Staatssekretär für auswärtige Angelegenheiten angenommen wurde. Die Bürgschaft, die England, Frankreich und Belgien gegen einen fünftigen Angriff geben wolle, erstrede sich auf jeden Angriff, der gegen eines dieser Länder gerichtet sei, nicht nur am Rhein , sondern auch an irgend einem anderen Punkte ihrer territorialen Besitzungen. Außerdem sei nach der Ansicht Chamberlains feineswegs die Rede davon, die Rechte zu beschränken, die Frankreich auf Grund der Verträge ausüben könne, menn ein europäischer Konflikt eine Gefahr für die Sicherheit schaffen sollte. Die Kampagne, die der Daily Telegraph " mit einer seltsamen Beharrlichkeit fortjeßze, ent fpreche nicht den Erklärungen des Foreign Office. Gemeinsame Reise Chamberlains und Briands nach Genf .
Paris , 6. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Der englische Außenminister Chamberlain wird heute die Reise nach Genf in Baris unterbrechen, um voraussichtlich mit Briand Fühlung zu nehmen, und es ist wahrscheinlich, daß die beiden Außenminister im Laufe des morgigen Tages die Reife nach Genf gemeinsam machen werden.
mit, daß die französischen Verluste in Marokko 318 Tote, 1115 Ver Frankreichs Berlufte in Marokko . Painlevé teilte der Kammer mundete und 185 Bermißte betrügen. 60 Proz. der Verluste entfielen auf die farbigen Hilfstruppen.
fein.
werden, was den Lebensinteressen und der. Ehre des deutschen Wenn die Kreuzzeitung " meint, es dürfe nichts getan Volkes widerstreite, so kann dem zugestimmt werden mit dem Hinzufügen, daß nichts den Lebensintereffen und der Ehre des deutschen Volfes mehr widerstreitet als die Fortdauer stimmte Zeit hinaus. Darum widerstreitet den Lebensinter der fremdmilitärischen Befeßung auf unbeessen und der Ehre des deutschen Volkes nichts mehr als die Politik der„ nationalen" Ablehnungsgefte, wie sie die„ Deutsche Beitung vorschlägt.
Die Ablehnung der Entwaffnungsnote ließe sich moralisch und rhetorisch ausgezeichnet begründen. Brattisch würde sie aber auf nichts anderes hinauslaufen, als auf eine Wieder aufnahme der Berfadungspolitit.
Die Reichsregierung ist einstweilen nicht gewillt, den Weg der Versackungspolitit zu beschreiten. An Versuchen, sie auf ihn zu drängen, wird es freilich nicht fehlen.