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Es gibt heute viele Leute, die von Paneuropa fprechen und dem Gedanken ihre Reverenz erweisen. Es gibt wenige, die an die Möglichkeit seiner Ausführung glauben, weil es wenige gibt, die Europa die geistige Kraft zu einer solchen Umstellung zumuten. Politische Gedanken sind aber noch nicht deswegen falsch, weil sie nicht mit einem Schlage und nicht in absehbarer Zeit bis zu allerlegt ausführbar sind sonst wäre ja auch der Sozialismus eine falsche Idee! Aber so gewiß die Idee des Sozialismus richtig ist, und so gewiß der Kampf für das organisierte Gemeininteresse gegen das zersplitterte fapitalistische Privatinteresse eine Lebensnotwendigkeit ist, so gewiß verdient auch eine aus wärtige Politik nur insoweit Beifall und Unterstützung, als sie die wirkliche Befriedung Europas , die immer engere Annäherung seiner Völker aneinander als ihr richtung gebendes Ziel erkennt.
Auf dem Weg zu diesem Ziel fann Europa feinen Schritt weiterfommen, wenn dieser Schritt nicht von Deutsch land und Frankreich gemeinsam getan wird.
In der Hand des deutschen und des französischen Volkes liegt das Schicksal unseres alten Erdteils. Die in diesem Augenblick und für die nahe Zukunft gar nicht bedrohte Sicherheit Frankreichs " fann nicht durch die Arbeit militärischer Kontrollkommissionen und nicht durch die französische Wacht am Rhein, sondern nur durch eine vernünftige Politik gewährleistet werden, die den Lebensinteressen beider Völker entspricht.
Ist der Konflikt, der über die Entwaffnung und die Räumung ausgebrochen ist, ein übelster Rest der Bergangenheit, so zeigt der Plan eines Sicherheitspattes den Weg in die Zukunft. In Frankreich hat man, wie es scheint, noch nicht erfannt, in welchem Maße die unbedingt friedens. willigen Elemente in Deutschland gestärkt worden sind durch die erklärte Bereitwilligkeit einer deutschen Rechts regierung, die deutschen Grenzen im Westen, so wie sie jetzt sind, für alle Zeit anzuerkennen. Wo ist denn die Notwendigkeit eines Gegensatzes zwischen Deutschland und Frantreich, wenn es zwischen ihnen keine Grenzstreitigkeiten mehr gibt?
Deutschlands Ehre und Größe hängt nicht von dem Grad des Widerstandes ab, den es den Forderungen der Ent waffnungsnote entgegensetzt, sondern von der Klugheit und der Geschicklichkeit, mit der es diesen prähistorischen Streit rasch zu einem guten Ende führt, um dann den Kurs zu großen Bielen nehmen zu fönnen. Große Ziele sind aber heute nicht mehr„ nationale Biele" im alten, engen Sinn des Worts, sondern europäische Biele und Menschheitsziele. Im Kampfe für sie bewährt, ehrt und erhält sich auch die Nation. Im Kampfe gegen fie begeht sie nur einen mehr oder weniger ritterlichen" Selbstmord.
Rund um den Stinnes - Konzern. Die Reichsbank und die Stügungsaktion. Die Bedenken, die von verschiedenen Seiten dagegen er hoben werden, daß die Reichsbank sich bei der Sanierung des Stinnes- Konzerns engagiert hat, verdienen noch einmal unter firichen zu werden. Es ist bekannt, daß zugunsten der ande= ren Konzerne, die der Deflation zum Opfer gefallen sind, wie Ronzerns, feine rettende Hand sich erhoben hat. Stinnes felbft fannte in Sanierungen teine Schonung und teine Gnade. Es braucht nur der Name Deutsch . Luremburg zu fallen, um daran zu erinnern, wie er es verstand, die Sanierung eines Unternehmens zugunsten Dritter durchzuführen. Jetzt aber ist der nationale Wirtschaftsgöße ins Wackeln gekommen und alle großen Banken, an der Spize die Reichsbank, eilen herbei, um ihn zu stüßen.
B. des Stahlwerts Beder oder des Barmat=
Man rede sich nicht darauf hinaus, daß die Reichsbank für die Sanierung des Stinnes- Konzerns feine eigenen
Haben Sie einen Block?
Von Paul Gutmann.
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An der Haltestelle, wo ich mittags auszusteigen pflege, marten gewöhnlich vier, fünf Kinder, Knaben und Mädchen, vor Unruhe zappelnd, auf den Wagen der Straßenbahn. Kaum hält dieser, so drängen fie fich lärmend und mit funkelnden Augen heran und bestürmen den Schaffner mit der Frage:„ Haben Sie einen Blod?" Fast immer muß der Schaffner verneinen, aber es fommt doch einmal por, daß er diesen stürmisch begehrten Blod" einem glücklichen Empfänger überreichen kann, der damit im Triumph, von den anderen Rindern beneidet, abzieht. Was ist dieser Block? Es ist, philosophish gesprochen, nur die platonische Idee eines folchen, ein Stüd Karton, von dem die Fahrscheine, die sich erfahrungsgemäß darauf befunden haben müssen, entfernt sind. Er ist das Ding an sich eines Blods, nur etwas Borgestelltes, etwas, was der Wirklichkeit zugrundeliegt. Für die kindliche Phantasie ist er jedoch etwas ganz Reelles, ein unerhört lebendiges Wesen. Er verförpert die Bewegung, die für das Kind das Geheimnisvollste am Leben ist, er ist ein Symbol für die Reife nach fernen feltsamen Straßen und Blähen, quer durch die unheimlich große Stadt, in jenen bunten Wagen, die so rätselhaft auf Schienen laufen, ein Privileg der vielen beneideten Erwachsenen. Er ist ein Fetisch, den das Kind liebt, weil es feines umfassenden Inhalts noch nicht teilhaftig werden kann.
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Also Herr Laverrenz wird sich trösten: wenn es bei Stinnes fracht, darf Laverrenz Pleite machen. Nun- Stinnes ist groß, und Laverrenz ist klein. Stinnes wird saniert von den Großbanken, denen die Reichsbank Rückendeckung gibt. Wer beruft eine Bankenkonferenz unter Führung der Reichsbant, um Laverrenz zu fanieren?
Mittel aufwende; der moralische Kredit, den die Reichsbank| Hilfe der Großbanten an, Laverrenz stellt sich unter Geschäfts aufsicht. genießt, der Druck, den sie auf die privaten Banken auszuüben Es gibt noch mehr Parallelen. Bei Stinnes werden die Ange vermag, find Wertgegenstände, die hier ins Spiel geworfen werden. Wenn die Reichsbank den privaten Großbanfen über stellten erbärmlich bezahlt bei Laverrenz erhalten sie zwar fein das Kontingent hinaus Finanzwechsel je nach den Beträgen Gehalt, aber ab und zu 5 M. Abzahlung, und manchmal auch nichts, so daß sie zu Hause bleiben, weil sie kein Geld für die Straßenbahn zu redistontieren verspricht, die sie für die Rettung des Hauses haben. Stinnes aufwenden, so bedeutet das eben, daß zu diesem aufgelegt politischen Zweck die von der Reichsbank gewährten Kredite über das Maß des von ihrer Leitung für volkswirtschaftlich erträglich Gehaltenen hinaus erweitert werden. In Wirklichkeit ist heute ein erheblicher Teil der deutschen Schwerindustrie nur beschränkt lebensfähig, und die Kampfer Schwerindustrie nur beschränkt lebensfähig, und die Kampfersprigen verschleierter Kredite aus öffentlichen Mitteln und die Heißluftbäder der Schutzölle werden die Ziungen des Todesfampfes nur verstärken. Aufgabe der Reichsbant ist es gemiß nicht, zu einem solchen Spiel sich herzugeben, ja sich anzubieten. Die fapitalistische Wirtschaft wird unter der glorreichen Leitung der schwarzweißroten Barone van Schlot und Korn in den kommenden Jahren es schwer genug haben, den deut schen Arbeitern auch nur das kümmerlichste Futter zu geben. Soll sie auch noch Versicherungsprämien für die geschäftlichen Unfälle politifierender Engroshändler in Unternehmungen aufbringen, so wird sie vollends niederbrechen. Dazu nicht mitzuhelfen, solchen Unfug vielmehr zu verhüten, ist Pflicht und Lebensinteresse der Reichsbank selbst. Rund um Stinnes
Elektromontantruft und Stinnes - Konzern. Von Herrn Dr. v. Siemens wird dem Wolff- Bureau mitgeteilt:
Ja, warum nicht auch Laverrenz? Was dem jungen Mann Stinnes recht ist, der sich verspefuliert hat, müßte doch auch dem Geschäftsführer der„ Nationalpoſt" recht sein, dessen Versuch schließ lich weniger profitgierig- fpefulativ war? Wenn die Reichsbank für Herrn Stinnes da ist, warum nicht auch für Herrn Laperrenz?
Wer will es Herrn Laverrenz verargen, wenn er, bei aller Ehre des Vergleichs mit Stinnes, durch den Vergleich zu dieser Frage tommt?
Nur eine Kleinigkeit.
Wir lafen die Betrachtungen der Deutschen Tages. zeitung" zum Abbau bei Stinnes, und folgende Kleinigkeit fiel uns auf: Er hat wie wenige die Inflation finanziell für seine Pläne auszunuzen gewußt." Wirklich, da stand es: er hat die Inflation für seine Pläne ausgenutzt. Wer denft nicht an die Helfferich- Politit, an die Opfer der Inflation, an den deutschnationalen Aufwertungsbetrug? Er hat die Inflation für seine Zwecke schen Tageszeitung steht. auszunuzen gewußt. Nur eine Kleinigkeit, wie das fo in der„ DeutDie Sanierungsverhandlungen noch nicht abgeschlossen?
Wien , 6. Juni. ( TU.) Der für Montag in Aussicht genommene Besuch des Präsidenten der deutschen Reichsbant Dr. Schacht in Wien ist mit Rücksicht auf die schwebenden BerhandIungen über den Stinnes - Konzern abgesagt worden.
Vom Zollkampf.
Hugo Stinnes ist in der Preffe auch die Siemens- RheinBei der Erörterung über die Borgänge innerhalb der Firma elbe- Sudert Union mit der Firma Hugo Stinnes und dem Stinnes - Konzern in Verbindung gebracht worden. Die in der Interessengemeinschaft der Siemens- Rheinelbe- Schudert- Union ver. einigten Werte, nämlich: Siemens u. Halste A.-G., Deutsch- Lugem. burgische Bergwerfs- und-hütten A.-G., Gelsenkirchener Bergwerts. Gesellschaft, Elektrizitäts- Aktiengesellschaft vorm. Schuckert u. Co. und die Untergesellschaften, haben niemals in irgendeinem wirtschaftlichen oder finanziellen Zusammenhang oder in irgendeiner Abhängigkeit von der Firma Hugo Stinnes oder dem Stinnes - Konzern gestanden. Die Firma Hugo Stinnes ist lediglich bei der einen oder anderen Gesellschaft Aktionär mit den Rechten jedes anderen Aktionärs, ohne daß aus diesem Attienbefiz für die betreffenden Gesellschaften irgendwelche Verpflichtungen bestanden haben oder entstehen können. Ebensowenig besteht irgendein 3ufammenhang mit den in einigen Pressenotizen erwähnten öfterreichischen Unternehmungen. Aus diesen Darlegungen ergibt sich, Diese Beratungen find nicht öffentlich. Aus daß die Siemens- Rheinelbe- Schuckert- Union oder irgendeine der welchem Grunde, ist nicht abzusehen. Wenn die Regierung ihr zugehörigen Gesellschaften und Untergesellschaften in teiner- Wert darauf legt, ihre Zollvorlage im Gegensatz zu dem faſt lei Berbindung mit den Borgängen im Stinnes übereinstimmenden Urteil der Wissenschaft herzustellen und Konzern gebracht werden können. Herr Dr. Boegler zu verteidigen, so kann der Fachwissenschaft gar nicht genug hat seine Mitarbeit im Aufsichtsrat der Hugo Stinnes A.-G. aus- Gelegenheit gegeben werden, ihre Stimme in der Deffentlichschließlich aus alter persönlicher Freundschaft des verstorbenen Herrn feit zu erheben. Es handelt sich wahrhaftig nicht um interne Stinnes der Familie zur Verfügung gestellt. Fragen, an denen fein öffentliches Intereffe besteht!
Die Nationalökonomen im Reichswirtschaftsrat. Der Zollausschuß des Reichswirtschaftsrats hat mit den Beratungen der Agrarzollvorlage in der fleinen Zolfnovelle begonnen. Er nimmt zunächst Referate der Fachwissenschaftler entgegen. Bisher haben unter anderen die Herren Sering, are boe und arms ihre Anschauungen dargelegt.
Der Tatbestand ist so: Hugo Stinnes der Gründer hatte als Anreger und Gründer eine persönlich führende Stellung bei der Bildung des Elektromontantrufts. Sein Privat Privat- Walter fonzern ist davon scharf geschieden, obgleich gemeinfame Beteiligungen an großen Werfen bestehen.
Die gemeldeten Berkäufe von Siemens- und RheinelbeAktien find Berkäufe durch die Firma Stinnes als Aktionär, nicht Abstoßungen des Elektromontantonzerns.
bin daald es de
Laverrenz und Stinnes.
Klein und groß.
Bor noch nicht allzu langer Zeit hätte Herr Laverrenz fich bei dem Vergleich Laverrenz- Stinnes in die Brust geworfen. Wenn aber das dritte des Vergleichs die Pleite ist, wird der Stolz dahinschwinden. Wie wir hören, hat„ Die Nationalpost", bas Organ der Deutschnationalen Boltspartei in Berlin , bei dem zuständigen Amts gericht die Geschäftsaufficht beantragt. Stinnes ruft die
Der Stolz der Nation".
Schutzoll und Reparationen.
In der Frankfurter 3eitung" feßt sich Dr. alter Sulzbach mit der Begründung der Zollvorlage auseinander, die die deutschen Reparationsverpflichtungen als Argument für die Schußzölle anführt. Seine Ausführungen find zusammengefaßt in folgenden, scharf präziſierten Säzen: Für ein Land in Deutschlands heutiger Lage haben ble vot gefchlagenen Schußzölle folge.deutung: adrol
1. Die Transfer politi? des Agenten für Reparations 8ohlungen wird uns immer wieder zur Umstellung vom inneren Handel auf den Export zwingen. Diese Umstellung wird die deutsche Wirtschaft in dem Maße noch mehr als nötig erschüttern, indem wir unsererseits bemüht sein werden, uns durch Schutzölle aus einem exportierenden in ein Binnenhandel treibendes Land zu verwandeln.
2. Die Schwierigkeiten, die der Abbau unferes auch in der Bassivität der Handelsbilanz zum Ausdrud kommenden hohen
gebiet des Landes betreten wollen, einen Erlaubnisschein haben müssen. Der Minister des Innern Stewart erklärte ausdrücklich, daß dabei eine Borsichtsmaßregel gegen die Polarforscher geschaffen werden soll. Wir nehmen an, meinte er, daß es sich bei Männern wie Macmillan und Amundsen nur um Frage der Souveränität auftauchen, und da müssen wir dafür forgen, daß uns der Besiz des nördlichen Teiles von Kanada garantiert bleibt." Als ihn ein Abgeordneter fragte, ob das Berbot ich auch auf den Nordpol erstreckte, antwortete Stewart: Ja."
Aus Kufstein wird uns von einem Nicht- Sozialdemokraten geschrieben: In diesen Tagen waren in Kufstein , an der Tiroler und bayerischen Grenze, viele Tausende zu einem Boltsfeit und der Tagung des Bereins für das Deutschtum im Auswissenschaftliche Absichten handelt, aber es fann auch leicht eine Iande" versammelt. Auch ein paar hundert Studenten waren dabei. Während nun in den vielen Reden und Ansprachen von der Bebrückung der Deutschen im Ausland und vom ganzen deutschen Bolt" die Rede war und dann Ausflüge in die schöne Umgebung gemacht wurden, wußten die Herren Studenten nichts Befferes an I was sie auch sonst machen: fneipen, rauchen, Saufzufangen, als lieder brüllen und mit dem Mund Deutschland retten. Ob das auf die Tiroler Bevölkerung einen„ begeisternden Eindruckt" gemacht hat, wissen wir nicht. Aber es ist doch schade, daß ein Teil folcher deutschen Studenten immer noch in den alten Formen lebt, dauernd zu trinken und nachts die ermüdeten Bewohner aus dem Schlaf zu grölen. Draußen winft die herrliche Natur mit Wald und Bergen, bie Herren aber figen im Tabatsdunft und schreiben Blafate für den nächsten Tag: 11 Uhr Frühschoppen, nachmittags Abendschoppen, dann Kommers.
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Sie reden dauernd von Erneuerung des deutschen Boltes, besserer Zukunft und so. Da sollten erst sie mal neue Formen des Busammenseins finden! Wie viele von ihnen mögen das Kaiser. gebirge usw. jetzt gesehen haben? Wir fürchten, fie fennen nur die Kneipen, in denen sie alle Stunden Deutschland über alles" gesungen haben. Damit werden fie Deutschland auch nicht detten! Bor allen großen Reden sollen sie erst mal was tun, wie die Schulgruppen des BdA.. deren Mitglieder zu Taufenden auch da waren. Gestern hörte ich, wie ein alter, mürrisch aussehender Herr, viel- Die haben durch thre Sammlungen von Geld, Büchern und Lehrleicht ein verärgerter Schulmeister, einem Knaben, der vergebens um mitteln vielen, vielen deutschen Kindern außerhalb der Grenzen im einen solchen Block gebettelt hatte, anranzte:„ Geh doch nach Hause, Kampf um die Muttersprache geholfen, die doch wohl erstes Menschendu dummer Junge! Was hast du denn von einem Blod? Es ist ja recht ist. Und von Kufstein find sie in die Berge gewandert und nur ein gewöhnliches Stüd Pappe". Dem armen Jungen traten die feiern dort ihr fröhliches Beisammensein, während die Mufen Mit diesen stumpfsinnig festgehaltenen Tränen in die Augen. Ich ging dem alten Herrn nach und rebete zu föhne" Kommers halten. ihm mit folgenden Worten: Lebensformen wird Deutschlands Stolz uns nicht vorwärts bringen!
„ Sie verzeihen, Herr Doktor oder Herr Profeffor, ein Block ist nichts weniger Wirkliches für dieses Kind, als für Sie ein Titel, ein Orden, Ihr Stammtisch oder die Mitgliedschaft an irgend einem „ nationalen" Verband. Sie haben vielleicht früher eine Uniform angebetet, hinter der irgend eine Null steckte. Das war viel gefährlicher als die harmlose Freude an einem Straßenbahnblock, der ja auch fein Block ist, sondern ein Anhaltspunkt für die rührende Phantafie eines Proletarierfindes, das im Straßenschmuh noch Schönheiten entdeckt. Behalten Sie ruhig Ihr Ordensbändchen im Knopfloch, aber zerstören Sie nicht die Welt eines Kindes, die schöner ist als die Ihre und weit aus harmloser".
So sprach ich allerdings nicht. So wollte ich sprechen. Aber man ist meistens zu feige zu folchen Dingen, zu gleichgültig, zu verstaubt, zu
erwachsen.
Winter in Sibirien . Aus Tomsk wird vom 3. Juni ein Schneefall ge meldet. Nach Ansicht der Tomster Meterologen ist ein so später Schneefall zuletzt in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts vorgekommen.
Ein Wiener Gericht gegen den Keffenhandel mit Theatern. Die Frage des Kettenhandels mit Theatern hat auf die Theaterverhält nisse der Großstädte häufig einen sehr schlechten Einfluß gehabt. Nunmehr hat sich ein Wiener Gericht gegen diesen Kettenhandel mit Theatern ausgesprochen und einen Vertrag als nicht mehr zu Recht bestehend anerkannt, durch den ein solcher Kettenhandel sant tioniert worden war. Es handelt sich um eine Klage des Eigen tümers der Neuen Wiener Bühne gegen den Berliner Theater direktor Dr. Robert, der Hauptpächter der Wiener Bühne war und die Bühne an einen Unterpächter abgetreten hatte. Bei dem Prozeß stellte fich heraus, daß auch noch der Borgänger Dr. Roberts an der Bühne mit 2½ Proz. an der Bruttoeinnahme des Unterpächters verständlich, daß es Theaterleitern, die solche Berträge abgefchloffen beteiligt war, während Dr. Robert 3 Prozent erhielt. Es ist selbst haben, fast unmöglich wird, einen Etat durchzuhalten.
Das Betreten des Nordpols verboten! Das tanadische Barlament hat, wie aus Ottawa gemeldet wird, ein Gefeß angenommen, durch das bestimmt wird, daß alle Ausländer, die das Nordwest
In der Pariser KunstgewerbeRussische Kunst in Paris . ausstellung ist am Donnerstag in Anwesenheit des Sowjet- Botschafters und des Unterrichtsministers sowie zahlreicher Vertreter des Parlaments der Pavillon für Sowjet- Rußland eingeweiht worden. Krassin hielt dabei eine Ansprache, worin er erklärte, daß die Ausstellung noch feinen richtigen Begriff von dem russischen Runstgewerbe geben fönne, da die Kunst in Rußland noch im Werden begriffen sei. In Rußland entwickele fich gegenwärtig eine neue Kunstform, deren Hauptmerkmal sei, daß sie aus dem Volk hervorgehe und feinen Fabritcharakter befize. Aus diesem Grunde sei die russische Kunst vielleicht die demokratischste Runst, die in der Belt eriftiere.
Ausstellung„ Die neue Sachlichkeit" in Mannheim . Unter diesem Titel wird am 14. Juni in der städtischen Kunsthalle Mannbeim eine umfangreiche Ausstellung eröffnet, mit der der Beranbeim eine umfangreiche Ausstellung eröffnet, mit der der Beranftalter, Direttor Dr. Hartlaub, über gewisse wesentliche fünstlerische Bielbildungen unterrichten will, die seit dem Abklingen des sofind. Es fommen in dieser Schau nur gegenständlich dar genannten Expreffionismus" in Deutschland erkennbar geworden stellende Maler und Graphiker zu Wort und zwar ebenso die attuell eingestellten„ Beristen"( Dig, Groß, Scholz usw.), wie eine Anzahl mehr zeitfos- ideal gerichteter Künstler( Schrimpf, Kanoldt , mense u. a.). Ein gedruckter und illustrierter Katalog wird zur Cr öffnung erscheinen. Die Ausstellung bleibt bis Anfang September geöffnet.
Eine internationale polizeifechnische Ausstellung findet in artstube vom 7. bis 24. Juni 1925 statt. Sie ist in eine allgemeine Abteilung, eine gewerbliche Ausstellung und eine Sonderausstellung der Polizeibehörden beutsche Bolizeikonferenz statt. Sentide brend der Ausstellung findet neben anderen Tagungen eine
burger Museumsverein eine Ausstellung der Werte Bilhelm Lehmbruds Gedächtnisausstellung für Lehmbrud. Am 6. Juni wurde im Duis eröffnet. Duisburg ist die Baterstadt des großen, allzufrüh verstorbenen Plastikers. Das Duisburger Museum besitzt die große weibliche Figur in Marmor aus dem Jahre 1910 und erwarb jest die große Sniende in Bronze.
Eine neue große Rheinbrüde soll nach einem Blan ber städtischen Körperschaften in Düsseldorf entstehen. Die Brüde iſt als eixe riefige Berwaltungsgebäude gedacht, bas andere soll ein Geschäftshaus sein mit Hängebrüde entworfen, die in zwei Hochhäusern, die an den beiden Usern gebaut werden sollen, hängen foll. Eines dieser Häuser ist als städtisches einer Nefenmarkthalle.
Der diesjährige Philologenfag.