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den Gegenstand tiefer und an einer anderen Stelle ein. Dann gibt man schließlich dem Hund nicht erst turz vorher, sondern schon vor einer Stunde oder noch längerer Zeit Witterung von dem Gegen stand. Bei diesen liebungen zeigt sich dann, bei einem Hund schneller, beim anderen langsamer, ob er einen guten Spürsinn hat. Wenn die Sucharbeit zur Befriedigung des Abrichters ausfällt, geht es an die eigentliche Spurenarbeit. Dazu wählt man im Anfang trockene Tage, an denen das Better beständig bleibt. Das Uebungs­gelände muß einige Zeit vorher nicht begangen worden und von weicher Bodenbeschaffenheit sein, damit man die Sohlenabdrücke des dazu benötigten Gehilfen deutlich erkennt. Der Gehilfe, der sich zuerst die Sohlen mit Fischtran oder dergleichen einreibt, schreitet die vorher mit dem Abrichter vereinbarte Strecke ab und hält sich am Endpunkt versteckt auf. Nun wird der Hund angesetzt. Der Ab richter nimmt den Hund an die Leine, drückt ihn leicht mit der Nafe an den Boden zum Witterung nehmen und verweist ihn von Spur zu Spur mit den stetigen Worten: Such, fuch!" Am Standort des Gehilfen angekommen, muß der Hund diesen verbellen. Ist der Hund dergestalt eingearbeitet, so legt man meniger oder gar nicht erkennbare Spuren, die durch Wiesen, belebte Straßen und Ort­schaften zu einer Wohnung, einem Haus, Stall oder dergleichen führen. Zum Schluß läßt man ihn von einem Gegenstande des Gehilfen Witterung nehmen und dessen Bersted aufspüren.

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Endlich sei noch einiges über die Züchtung geeigneter Hunde gesagt. Vor kurzem wurde Kreuzung zwischen eine Schafalin und einem Wolfspiz versucht. Leider ging die Schakalin bei der Geburt zugrunde. Zurzeit befinden sich in einem Zwinger eine Wolf­spizin und ein Fuchs und in einem anderen, durch Doppeltüren geficherten, ein ausgewachsener Wolf aus den Abruzzen zusammen mit einer Schäferhündin. So trägt die Anstalt dazu bei, den Be­amten ihren mitunter schweren Dienst zu erleichtern und für den Schutz der Bevölkerung sowie für die Aufklärung schwerer Ber­brechen umentbehrliche Wertzeuge zu liefern.

Eine Selbstbezichtigung.

Besser im Zuchthause als im Gefängnis."

Hinter der Barriere vor dem Einzelrichter steht ein 36jähriger mit eingefallenen Wangen, unruhigen Bewegungen und einer Körperhaltung, als wollte er fagen: Mir ist alles egal und ins besondere bin ich mir selber Wurft." Er hat sich vor einigen Tagen Er hat sich vor einigen Tagen felbft gestellt und erflärt, am 26. Juni in einem Geschäft ein­gebrochen zu sein, die Jalousie angebohrt und hochgehoben, die Vensterscheibe eingeschlagen und Ausstellungsgegenstände im Wert non 418 M. herausgenommen zu haben. Und wirklich war eine entsprechende Anzeige bei der Polizei eingegangen. Der Mann ist unzählige Male vorbestraft und hat vier 3uchthaus strafen verbüßt. Die Gerichtsverhandlung bewegt sich in folgenden spannenden Dialogen: Weshalb haben Sie den Diebstahl begangen?" Weil ich feine Arbeit bekommen fonnte." Haben Sie melche gesucht?"" Gewiß!" Weshalb haben Sie sich selbst gestellt?" Beil ich feine Wohnung hatte und nicht wußte, Haben Sie es wirklich getan?" mit erstickter Stinime: Im Zuschauerraum versucht eine Frau immer wieder dazwischen zu reden, sie wird vom Justizwachtmeister zur Ruhe ermahnt. Der Richter: In welcher Straße haben Sie den Einbruch perübt." In der Braunsberger Straße." Die Frau aus dem Zuhörerraum: Es ist eine Lüge, daß er es begangen hat." Der Angeflagte blickt ironisch zur Frau hinüber. Der Richter: Sie merden vernommen werden."" An welchem Tage war das?" Der

wohin.".

Ja!"

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Angeflagte nennt ein Datum. Der Richter: Stimmt nicht." Ma, so ungefähr." In diesem oder im vorigen Jahr?" Dieses Jahr wirds mohl gewesen sein." Bollen Sie lieber ins Zuchthaus oder ins Gefängnis?" 3uchthaus ist mir Tieber." Weshalb?" Da tann ich mehr arbeiten." -Ist es wirklich wahr, daß Sie es gemacht haben?"- Ironisch: " Ich denke, ja," Gelächter im Zuschauerraum. Richter und Staats­anwalt lachen mit. Die Frau aus dem Zuhörerraum wird vernom­men. Wer sind Sie." Ich bin seit Jahren seine Braut. Er mohnt immer bei mir." ,, Was wissen Sie?" Am 26. Juni fann er nicht eingebrochen haben. Das war vier Tage vor meinem Geburtstag. Da war er nachts immer zu Hause. Er half meinen Eltern, die eine Schantstätte haben. Es ist ein Ding der Unmöglich feit, daß er eingebrochen hat." Der Angeflagte: Stimmt doch, was ich gesagt habe. Habe das Ding doch gemacht." meinst, es ist so leicht aus dem Gefängnis herauszufommen. ,, Du wolltest es doch so haben." Na, sehen Sie! Ein Phantast, ein notorischer Säufer, jetzt hat er sich eine Woche herumgetrieben und hat sich selbst angzeigt." Ich tomm doch nach Dalldorf  . Ich will gar nichts mehr sagen. Sollen fie mich zufrieden lassen, mich nicht verrückt machen; bin ja schon so verrückt.

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"

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Du

Der Staatsanwalt hat feine Bedenken wegen der Zurechnungs­fähigkeit des Angeklagten. Auch der Richter hat teine. Er ver­urteilt den Menschen zu zwei Jahren Zuchthaus: der Angeklagte habe die Wahrheit gesagt, er hatte sich mit der Zeugin überworfen und wollte weg von ihr ins Gefängnis. Als der Staatsanwalt die zwei Jahre Zuchthaus   beantragte, meinte der Angeklagte: 3u wenig. Für das Urteil bedankte er sich.

Hat aber das Gericht zu Recht geurteilt? Durfte es ohne mei­teres fich allein auf das Geftändnis des Angeflagten ftüßen, ohne deffen Richtigkeit nachzuprüfen?

Der Ruf nach dem 10- Uhr- Häuserschluß. Jn letzter Zeit sind, wie das Polizeipräsidium mitteilt, aus allen Kreisen der Bevölkerung beim Polizeipräsidium zahlreiche Gesuche um wangsweise Offenhaltung der Säufer bis 10 115r eingegangen, wobei ftets auf ben unbalt baren Zustand des frühzeitigen Säuserschlusses hingewiesen wird, der ben berechtigten Wünschen der Mieter in feiner Weise Rechnung trage. Obgleich der Polizeipräsident die Berechtigung diefer Beschwerde durchaus anerkennt, muß er alle diese Fälle doch stets auf den Weg der Bereinbarung mit den Haus­eigentümern verweisen, da zur Ausübung eines polizeilichen Swanges bie geieglichen Grundlagen fehlen. Die vielfach bar. breitete Anficht, das vor dem Kriege der Sänferschluß in Berlin  auf 10 Uhr pofizeilich festgelegt fei, ist unzutreffend. Eine der artige Polizeivorschrift hat weder in Berlin  , noch in anderen Großstädten Deutschlands   je bestanden. Der 10- Uhr- Häuferschluß erfolgte vielmehr in der Borkriegszeit ausschließlich auf Grund freiwilliger, gewöhnlich in Mietsverträgen festgelegter Abmachung.

Der eifrige Raffenleiter.

Wie uns aus Neukölln mitgeteilt wird, verbietet im dortigen Finanzamt der Kaffenleiter Raiser unseren Genoffen das Tragen der Parteiabzeichen. Raiser ist allgemein als ein Mann be fannt, der den rechtsradikalen Organisationen sehr nahe steht. Wir nehmen zugunsten des übereifrigen Herrn an, daß er in Ron fequenz feines Borgehens gegen unsere Parteiabzeichen sämtliche Parteiabzeichen, d. h. natürlich auch Hafenkreuze verbietet. Sollte das jedoch nicht der Fall sein, so müßten wir darin eine einseitige parteiische Stellungnahme gegen unsere Parteigenoffen erblicken, die diese sich unter feinen Umständen gefallen laffen werden.

,, Amt Hasenheide".

Die im Bau befindliche neue Fernsprechpermitt fungsstelle asenheide" in der Bergmannftr. 87 wird voraussichtlich im Spätherbst dieses Jahres in Betrieb ge­nommen werden. Sie dient in erster Linie dazu, die Fernspred). vermittlungsstellen Kurfürst, Lüzow, Nollendorf und Morigplay, die an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit angelangt sind, zu ent laften und dadurch für neue Anschlüsse des ihnen verbleibenden Ver forgungsbereichs aufnahmefähig zu machen. Um diese Entlastung

genügend wirksam zu gestalten, werden von den Bermittlungsstellen Kurfürst, Lüßow, Nollendorf rund 6400 und von Morigplatz rund 3200 Anschlüsse abgenommen und auf das neue Amt Hasenheide umgeschaltet. Dieses wird daher mit rund 9600 Anschlüssen in Betrieb gehen. Die Einrichtung der neuen Vermittlungsstelle erhält Handbetrieb. Da die neue Vermittlungsstelle Hasenheide in­folge ihrer starken Belegung schon bei der Inbetriebnahme neue Anschlüsse nur in geringer Zahl annehmen kann, sind schon jest Borarbeiten für den Bau einer meiteren Bermitt lungsstelle in demselben Gebäude im Gange.

Im Zeichen des Hakenkreuzes.

Ein zweiundzwanzigjähriger Betrüger.

Der erft 22jährige Kaufmann Karl Babe befrat die Anflage bant vor der Straftammer des Landgerichts I  , um sich wegen eines schweren Betruges zu verantworten. Trotz seiner Jugend war er schon früher mit dem Gesetz in Konflikt gekommen. Diesmal handelte es sich um eine von ihm angeblich geplante Grün­dung einer Zeitung in volfischem Sinne. Die be stehenden Blätter diseer Richtung wären ihm nicht national genug gewesen und daher hätte er den Gedanten gehabt, für eine schärfere Auffassung durch eine neue Zeitung Sorge zu tragen. Das Geld für diese Neugründung borgte er fich von einem Jüdischen Kaufmann", dem er selbstverständlich den beabsichtigten Zwed verheimlichte. Als Sicherheit gab er für das Darlehn Bankdepot scheine und Wechsel. Als der Geldgeber nach einiger Zeit die Binfen tüchtige junge Mann befaß sogar noch die Frechheit, mit einer Klage abholen wollte, wurde er von Babe hinausgeworfen. Der wegen Hausfriedensbruch zu drohen, wenn der Geldgeber als Jude es noch einmal wagen würde, die Redaktionsräume einer ftreng nationalen Tageszeitung zu betreten. Die ganze Redaktion bestand aber nur aus dem Türschild, auf dem zu lesen stand: Redaktions­bureau des Neuen völlischen Kuriers". Boller Empörung prüfte nun der Hinausgeworfene die ihm von Babe als Sicherheit gegebenen Papiere nach und stellte feft, daß fie sämtlich gefälscht maren; daraufhin erstattete er Anzeige wegen Betruges. Der Herr Chefredakteur" des Neuen völlischen Sturiers" wurde munmehr zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt, wobei noch be fonders auf die gemeine Gesinnung des Angeklagten hingewiesen wurde, die darin zu sehen sei, daß er anscheinend auf Grund seiner pöllischen Gesinnung es für sein gutes Recht angesehen habe, einen jüdischen Mitbürger um sein Geld zu bringen. Diese Auffassung des Gerichts schien dem Hakenkreuzmann völlig unverständlich zu sein.

Kommunistische Waffenfammlungen!

Bertagung des Prozeffes bis zur Amneffie! Polizei Kenntnis von geheimen Waffenlagern er Durch ein belauschtes Wirtshausgespräch hatte die politische halten, welche sich in der Wohnung eines Kommunisten, des Händlers Richard Beyer in der Müllerstraße, befanden. Kriminalfommiffar Weigel nahm eine Durchsuchung der Wohnung vor und beschlagnahmte zahlreiche Schuhwaffen und vor allem drei mit Eierhandgranaten bicht gefüllte Kartons, deren Untersuchung ergab, daß fie mit 3ündschnur und Zeitzünder versehen und ferner mit einem sehr gefährlichen Sprengstoff gefüllt waren. enthielt nicht weniger als 250 Gramm Trinitum- Raphthalin. Der Die Ladung jedes einzelnen Stückes Angeflagte Beŋer war in erster Instanz zu 1% Jahren Gefängnis megen Bergehens gegen das Republiffchutzgesetz verurteilt, stand jedoch infolge eingelegter Berufung foeben wiederum vor den Richtern. Das Gericht tam zu der Auffassung, daß ein Verstoß gegen den Erlaß des Reichstommiffars betr. die Entwaffnung der Zivilbevölkerung vorliege, berücksichtigte aber, daß hinsichtlich dieses Rücksicht auf diese wurde die Berhandlung ausgesetzt und die Erlaffes in Preußen demnächst eine Amnestie zu erwarten ist. Mit Urteilspertündung soll erst in etma zehn Tagen

stattfinden.

.. und das soll Kuppelei sein?

Eine Verhandlung vor der Straffammer legte wieder einmal ein beredtes Zeugnis davon ab, daß die verarmten Maffen des Boltes ohne besonderes Verschulden der Gefahr, mit dem Strafgesetz in Konflitt zu geraten, viel näher stehen als andere. Im vorliegen­den Falle stellte das Gericht feft: Eine Frau 5. hat geduldet, daß ihre noch nicht ganz volljährige Tochter sich zusammen mit dem Sohn der mitangeklagten Frau Sch. bei fremden Leuten ein Zimmer mieteten, wobei die Sache von allen Beteiligten so dargestellt wurde, als ob die jungen Brautleute Eheleute wären. Die beiden Mütter erhielten also wegen fchwerer Kuppelei Ge­fängnisstrafen(!), allerdings fam die Unmöglichkeit der gangen Auffassung in dem Strafmaß zum Ausdrud, man erfannte auf je zwei Tage Gefängnis. Es bleiben zwei Fragen offen: 1. Welches Rechtsgut ist geschädigt? 2. Weshalb zwingt das Gesetz die Zimmervermieterin in die Rolle eines am Schlüsselloch stehenden Sittlichkeitsapostels hinein, der über Dinge machen soll, die gar nicht verboten find? Man sieht wieder einmal, daß wir nur noch unter einem Strafrecht stehen, für das mittelalterlich eigentlich eine recht freundliche Bezeichnung ist.

Tödlicher Unfall infolge einer Spielerei.

Die Unfitte der Minber, auf den schmalen Eisenstangen, welche die Grünfläden einfrieden, entlangzu balancieren, hat wieder einmal ein Todesopfer gefordert. Am Dienstag früh auf dem Wege zur Schule vergnügten fich einige Knaben, darunter der 14 jährige Balter Bois aus der Kurfürstenstraße, auf dem Rollendorfplag in der angegebenen Weise; hierbei fiel B. von der Stange herunter und schlug mit bem Ropfe fo beftig auf einen Stein auf, daß er be­wustles Itegen blieb. Mit Gulfe feiner Mitschüler brachte man ben Knaben nach der elterlichen Wohnung; der fofort herbeigeholte rgt stellte einen Schäbelbruch fest, an dem B. im Laufe des Tages, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, verstarb.

Das Rundfunkprogramm.

Freitag, den 21. August.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

7 Uhr

4.40 Uhr nachm.: Zehn Minuten für die Frau( Der Logier­gast"). 5-6.30 Uhr abends: Nachmittagskonzert der Berliner  Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman. 7 bis 7.50 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). abends: Abteilung Gartenbau Garten direktor Ludwig Lesser  : Gartenarbeiten im Herbst. 7.30 Uhr abends:( Hochschulkurse). im 19. Jahrhundert". 1. Vortrag. Einleitung, Heinrich v. Kleist", Abteilung Literatur. Dr. Franz Leppmann: Das deutsche Drama 8.30 Uhr abends: Kunterbunt: 1. a) Armeemarsch Nr. 7, b) Altdeut­scher Rheinländer( Alb. Schmidt, amerik. Glockenspiel). 2. a) R. Planquette: Walzer- Rondo aus der Operette Die Glocken von Cornéville". b) Millöcker  : Loblied der Polin, aus der Operetts Der Bettelstudent", c) W. Bransen: Anne Maria( Alexander Fleßburg  , Tenor). 8. A. Schmidt: Fantasie über Deutsche   Volks­Viola; Rudolf Schmidt, Klavier). lieder( Albert Schmidt, Ocarina  ; Konzertmeister Hans Mahlke, Lullaby  ( Chinesisches Wiegenlied). Blues  , b) D. Ringle: Just a 4.) J. Jones: Shanghai little kiss from you( Tanzkapelle. Leitung: Hans Sommer  ). 5. a) Thomas: Titania- Polonäse aus der Oper Mignon", b) Maria Marie, ein italienisches Volkslied, o) Kálmán  : Grüß mir moin Wien  , aus der Operette Gräfin Mariza  "( Guido Gialdini  , Kunst­pfeifer). 6. a), A. Schmidt: Mazurka in H- Dur, b) Hohenfried­berger Marsch( Albert Schmidt, amerikaniscaes Glockenspiel). 7. a) N. H. Brown: Wenn Buddha träumt, b) R. Katscher: Ma­Deutsches Hoffen( Alexander Fleßburg  ). 8. a) E. Arolas: Quistiti, donna, du bist schöner als der Sonnenschein, c) H. Manfred: Tango, b) F. Fisher: Monna Vanna, Foxtrot( Tanzkapelle). Am Flügel: Hans Sommer  . 10 Uhr abends: Dritte Bekanntgabe der richten, Theater- und Filmdienst. neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnach­

Auf der Suche nach dem Germendorfer Mörder. 1000 Mark Belohnung.

Auf die Ergreifung des Mörders des alten Kaufmanns Emil Lohmeyer ist nunmehr eine Belohnung von 1000 m. ausgesetzt worden. In den Vormittagsstunden des gestrigen Tages begab sich Oberinspektor Gennat   nach Germendorf  , um an Ort und Stelle einen genauen Ueberblick über den Stand der Ermittlungen zu ge­winnen. Das Motiv zu dem Morde ist immer noch nicht bekannt. Besonders auffallend ist die Spur zweier Fahrräder, die zur Hintertür des Anwesens führt. Die Spur läßt sich bis zur Chaussee Germendorf- Belten verfolgen. Es ist durch­aus möglich, daß beide Radfahrer mit der Tat nichts zu tun haben, sondern lediglich einen Einkauf beabsichtigt hatten. Sollte das der Fall sein, so werden fie dringend ersucht, fich umgehend bei der Mordkommission Dr. Wächter- Lobbes im Gemeindebureau Germen­dorf zu melden. Da die Gegend Sonntags viel von Berliner  Ausflüglern aufgesucht wird, so wird an diese die Aufforderung gerichtet, ihre Wahrnehmungen der Mordkommission mitzuteilen. fofern sie am Sonntag, den 16. d. Mts., in den Abendstunden einen Mann bemerkt haben, dessen Kleidung mit Blut befleckt war.

Die Einäfcherung des erschoffenen Arbeiters Straßburg  . Am gestrigen Donnerstagmittag fand in dem Krematórium in der Ge­richtstraße unter starter Beteiligung fommunistischer Organisationen die Einäicherung des bei dem Zusammenstoß in der Bad­ftra se erschossenen Arbeiters Strasburg   statt. Auch mehrere spiel und Thorgefang ergriff der kommunistische Abgeordnete Dörr fommunistische Landtagsabgeordnete waren anweiend. Nach Drgel­das Bort. Er betonte in feiner Trauerrebe, daß auch das Leben eines Arbeiters unbedingt gegen Mord geschützt werden müsse und daß die KPD  . die Forderung erhebe, daß, der Mörder Straßburgs, der sich unter der Polizei befunden habe, ermittelt und zur Ver­antwortung gezogen werde". Nachdem der Sarg in die Liefe gegangen war, schlossen nochmaliger Chorgesang und Orgelspiel Sie Feier, worauf die Mitglieder des Roten Frontfämpferbundes" au beiden Seiten des Zufahrtsweges Aufstellung nahmen und mit erhobener Fauft die Hinterbliebenen paffieren ließen.,

Das große Cos der Preußisch- Süddeutschen Klaffenlotterie wurde in der geftrigen Nachmittagsziehung gegen 1/2 Uhr gezogen. Der Gewinn von 500000 Mart fiel auf die Nummer 187824.

anstaltet am Sonntag, den 23. Auguit im Drte ein Gewertschafts­Die Ortsgruppe Selchow des Deutschen Landarbeiterverbandes ver­fest, zu dem auch Berliner   Parteis und Gewerkschaftsgenossen eingeladen find. Parteigenössische Sportier, besonders aus Neukölln, werden herzlich gebeten, das Feft verschönern zu helfen. Die Radfahrer treffen sich 12 Uhr mittags am Bahnhof Hermanstraße. Anfragen beantwortet Genosse Seibel, Neukölln, Thüringer Straße 36.

Das 25jährige Jubiläum der Zeppelin- Werft.

Friedrichshafen  , 20. Auguft. Friedrichshafen   hat anläßlich des 25jährigen Zeppelin- Jubiläums, das am heutigen Freitag feftlich begangen wird, reichen Flaggenschmuck angelegt. Von den Häusern der Stadt und von den Dächern der schönen von der Zeppelin­Stiftung angelegten Arbeiterfiedlung grüßen Fahnen in den der Zeppelin- Gesellschaft. Wie bei der Abfahrt des 3R. III sieht Farben des Reiches, Württembergs und die weißblauen Flaggen das fleine Städtchen am Bodensee   anläßlich der Jubelfeier der Werft auch heute wieder zahlreiche Fremde, die aus allen Tochter des Grafen 3eppelin, Gräfin Brandenstein mit Teilen des Reiches eingetroffen sind. So sah man vor allem die ihren Gatten, ferner den Neffen des verstorbenen Reichstagspräsident 25 be, Reichsverkehrsminister Kroner und Grafen, Graf Ferdinand Zeppelin  . Es werden u. a. erwartet: Reichswehrminifter Dr. Geßler.

Am Donnerstag abend vereinigte eine Begrüßungsfeier im Saalbau der Zeppelin- Wohlfahrt die Gäste mit der gesamten Be legschaft der Seppelin- Werft. Dr. Edener begrüßte dabei die erschienenen Bertreter der Reichs, Staats- und Kommunalbehörden, der Industrie- und Finanzwelt, der Arbeiterschaft und der Breffe. Sein besonderer Gruß galt den anwesenden ältesten Mit arbeitern des Grafen Zeppelin, insbesondere seiner Tochter, der Gräfin Brandenstein. Dann sprach Generaldirektor Colsmann als Leiter des Konzerns, der zuerst in warmen Worten denjenigen Mitarbeitern dankte, die munmehr 25 Jahre im Unter­nehmen tätig seien, in erster Linie dem Cheffonftrutteur Direktor Dr. Dürr, dessen besondere Verdienste er hervorhob, ferner dem Obersteuermann Marg und mehreren anderen Angestellten. Er gab dann einen Rückblick auf die Entwicklung des Luftschiffbaues Beppelin, und gedachte der verehrungswürdigen Berson des alten Grafen Zeppelin. Er erkannte im Berlauf seiner Rede an, daß troy aller gegensäglichen Auffassungen, die mitunter zwischen der Leitung und den Angestellten, besonders in den Revolutionsjahren geherrscht hätte, fich als das Stärkere immer wieder die Macht der Idee erwiesen habe, die immer wieder den Zusammenhalt herbeigeführt habe. Nun sei der Luftschiffbau Zeppelin   von dem Wetterstrahl, dem Frieden von Versailles  , getroffen, aber diejenigen, die aus der Schule des alten Grafen stammten, gäben die Hoffnung nicht auf, daß das Bert auch über diese schwere Zeit hinwegkommen werde und auf­Bersammlung das Deutschlandlied. Nach einer weiteren Ansprache rechterhalten bleiben tönne. Im Anschluß an diese Aufgabe sang die eines Bertreters der Belegschaft, der dem Unter­nehmen die Treue der Arbeiterfchaft gelobte, gelangte der historische Zeppelin- Film zur Vorführung.

Ein Glückwunschtelegramm des Reichskanzlers. 25jährigen Bestehens der Zeppelin- Luftschiffahrt an Dr. Edener Reichskanzler Dr. Luther hat anläglich der Feier des folgendes Glückwunschtelegramm gerichtet.

Gedenktage des fünfundzwanzigjährigen Bestehens der Seppelin­ Der Luftschiffbau- Zepplin- Gesellschaft sende ich zum heutigen Luftschiffahrt herzliche Grüße und Glückwünsche. Das Kulturwert, das der unvergeßliche Graf 3eppelin und seine bewährten Arbeiter schufen, hat bei uns und in der ganzen Welt berechtigte An­erfennungen gefunden. Ich wünsche und hoffe, daß es gelingt, dieses völkerverbindende Werf im Sinne einer friedlichen Entwick­lung der Nationen fortzuführen. Glück auf!"

bat ihren Höhepunkt noch nicht überschritten, da nach der beute Weitere Typhusfälle in Hanau  . Die Typhusepidemie in Sanau herausgegebenen Ueberficht die Zahl der Erfranften eine weitere. wenn auch eine Erhöhung erfahren hat. Es befinden sich 91 Bet­fonen in Behandlung.

Weffer für Berlin   und Umgegend: Meift bewölft, mur selfmeffe beiter, feine erheblichen Niederschläge und geringere Zemberaturefteigern. Deutschland  : Heiter bis mollig, im Süden und Südwesten ehvas Regen.

Die Pflege der äußeren Persönlichkeit

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Für

ist nicht gut denkbar ohne sorgsame Haarpflege. Sargfante Hear pflege ist nicht denkbar ohne regelmäßige Bigavon- Haarwäsche. Die befannte, anregende Rraft des Teers auf den Haarwuchs fommit bei Bigavon zur vollen Entfaltung, während die üblen Eigenschaf ten des Teers fehlen. Piravon ist hell, duftet angenehm, gibt reichen Schaum, reinigt ausgezeichnet und läßt sich leicht vom Haar her­unterspülen. Berlangen Sie ausdrücklich Bigavon. Zwischen Bigavon und gewöhnlicher Haarwasch- Teerseife ist ein Unterschied wie zwischen Tag und Nacht. Bigavon gibt es nur in den befannten gefchloffenen Originalflaschen. Eine Flasche Piravon, Preis

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