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Die Geschäfte der Zikewise.

In der heutigen Sigung wird ausführlich die Frage erörtert, ob die Landespfandbriefanstalt, nachdem ihr die Anteile an der" Gift" und am Bureauhaus Börse verpfändet waren, genügend gededt war. Der Vorsitzende weist darauf hin, daß die Miet­eingänge rund 670 000 m. betragen und daß der Grundstückswert höchstens mit dem zweifachen Mietwert hätte eingesetzt werden können. Die Landespfandbriefanstalt hat das Gesamtobjekt um eine Million Mark zu hoch angenommen. Es zeigt sich, daß Nehring stets nur auf Grund der Angaben der Carlewize und Ehdörffer gehandelt hat, ohne eine genaue Nachprüfung vor­zunehmen. Selbst bei Annahme der höheren Einschätzung der Ob jette ist die Beleihung weit über die Wertgrenze hinausgegangen, die bei einem Hypothekengeschäft zulässig und üblich ist. Der Vor­fizzende kommt zu dem Ergebnis, daß möglicherweise unter Hinzunahme der Sigewiß- Güter die Pfandbrief= anftalt noch gerade ohne Schaden aus der Sache heraustommen fönne.

Angeklagter: Ich glaube, das wäre auch der Fall ohne die Zigewiß- Güter.

Borf.: Auf der anderen Seite freilich sind heute bei der Geld­fnappheit selbst billige Häuser nicht zu verkaufen. Wenn man Ihre taufmännischen Mißerfolge in einer Linie zusammenstellt, Schappach mit 140 000 m., die verfehlten Spekulationen mit 114 000 m., die deckungslose Kredithingabe von 200 000 m. und nun noch diese legten Manipulationen des Herrn Lüders, ist Ihnen da als Jurist nicht der Gedanke gekommen, daß dahinter etwas mehr stecke, als bloße Unfähigkeit? Ist Ihnen nicht der Gedanke gekommen, daß Lüders mit den übrigen Angeklagten oder mit der Firma Schappach   irgendwie liiert war.

Angefl. Nehring: Nein, das halte ich auch heute noch für aus­geschlossen. Lüders war mir auch hinsichtlich seines Charakters von der Girozentrale Pommerns und von der Stettiner  Spartaffe so günstig geschildert worden, daß ich daran nie ge­dacht habe.

Borj: Ich stehe bis jetzt vor einem völligen Rätsel, wie ein Kaufmann so etwas machen fann. Dem Juristen, aber auch dem Kaufmann mußte doch zunächst der Gedanke kommen, daß da

irgendetwas nicht in Ordnung ist.

Dag in dieser Richtung auch irgend etwas nicht stimmt, geht ja auch aus den Anträgen des parlamentarischen Inter suchungsausschusses hervor, die einen offensichtlichen linter­schied zwischen Ihnen und Herrn Lüders machen. Wir werden Lüders ganz eingehend Gelegenheit geben, sich zu diesen Bunkten zu äußern. Seine Bernehmung wird ta gelang dauern. Ihnen ist also nie der Gedante gelommen, daß das Schicksal Lüders' in irgendeiner Weise an das des Schappach oder der anderen ge­bunden war.

Angell. Nehring: Nein, niemals, auch heute noch nicht. Ich habe in Stettin   mit dem Oberbürgermeister und mit dem Stadt­rat der Sparkasse ausführlich über Lüders gesprochen.

Borj.: Na, die Stettiner Spartaffe hat als öffentliches Institut eine Haltung angenommen, die sehr schweren Anfech­tungen ausgesetzt war und noch heute ist. Dann hat die Pfand­briefanstalt einen Honorarschein über 10000 Mart für Justizrat Behrend ausgestellt. Wie famen Sie dazu? Sie hatten doch keine Veranlassung, dem Anwalt der Bertragsgegner mit einer Summe zu bezahlen, die das Mehrfache eines Amtsrichter­gehalts ausmacht.

Angell.: Wir brauchen einen juristischen Berater. Der Vorsitzende hielt dann dem Angeklagten vor, daß die LPA. auch die Rechts­anwaltstoft en für das Zitzewig- Konsortium getragen habe und knüpfte daran die Frage, aus welchem Grunde Geheimrat Nehring auch diese Zahlung geleistet habe.

Angetl.: Die Herren v. Carlowig, Etzdorf   und Karstedt hatten selbst kein Geld. Borf.: Herr v. Zitzewig ist doch aber ein notorisch reicher Mann gewesen und hatte bis dahin keinen Pfennig Geld in das Geschäft gesteckt. Warum zogen Sie den nicht heran?

Angefl: Herr v. Zitzemiz fagte mir, daß ihm die Güter verwaltung zu viel Geld fostete. Bors.: Dann hätten Sie eben mal mit der Faust auf den Tisch gehauen und gesagt: Bitte jetzt zahlen Sie endlich", denn schließlich war es doch Herr v. 3itzemi, der bis dahin ohne einen Pfennig zu riskieren, mit den Krediten der LPA. ein Riesengeschäft machen wollte. Angefl: Ich habe mich nach dieser Richtung hin bemüht, aber in der nächstfolgenden Zeit hat Herr v. Zitzewig nicht gezahlt.

Vorf.: Es war Ihnen eben unangenehm, gegen Herrn v. Zitzewig vorzugehen. Angell: Im Interesse des Geschäftes allerdings,

Die deutsch  - polnischen Verhandlungen.

Neue Schwierigkeiten. Warschau  , 23. September.  ( TU.) Mehrere Mitglieder der polnischen Bertretung bei den deutsch  - polnischen Handelsvertrags: verhandlungen sind aus Berlin   in Warschau   eingetroffen, um von der Regierung neue Informationen einzuholen. Sie erklärten Journalisten, daß die deutschen   Vertreter nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Fragen erörtert hätten. So seien von ihnen gewisse Forderungen in der Optantenfrage gestellt worden. Die deutschen Vertreter hätten ferner den Abschluß eines Wirt­

Bürgerliche Zersplitterung.

Es scheint Leute im Bürgertum zu geben, die Gewicht darauf legen, die politische Unfähigkeit des Bürgertums deutlich zu demon strieren. Jedes Kind weiß, daß auch in der Gemeinde wirkliche Leistungen nur von großen und starten Parteien durchgeführt werden können, daß die Zersplitterung nicht nur für die in Betracht kommenden Kreise selber schädlich ist, sondern daß barunter überhaupt das gesamte Getriebe des staatlichen und fom­munalen Lebens leidet. Zu den Parteien, die das Bürgertum im Berliner   Rathaus augenblicklich vertreten, sollen jetzt noch weitere Splittergruppen hinzutreten. Von den Deutschnationalen werden sich selbstverständlich die Bölkischen absondern, die den schmählichen Umfall der Retterpartei an den Sicherheitspaftverhandlungen auszumuzen gedenken. Herr Kunze scheint auf seinen eigenen Laden bestehen zu wollen. Und als

Genossen und Genosſinnen! Sonntag, den 27. September, vormittags, in allen Abteilungen Groß- Berlins

Berbreitung der Extra- Ausgabe des Vorwärts

Für alle Parteimitglieder ist es Ehrenpflicht, hierbei mitzuwirken.

ganz besonders mit staatsmännischen Eigenschaften behaftete neue Gruppe gefellt sich jetzt die Nationalliberale Reichs partei all den Splittern hinzu. Diese aus der Deutschen Bolts partei ausgeschiedene Generaldirektorengruppe hat vergeblich ver­fucht, bei den beiden Rechtsparteien Unterschlupf zu finden. Als sie mit diesem Verlangen abbligte, faßte sie kühn den Entschluß, sich in eigenen Listen an den Berliner   Stadtverordnetenwahlen zu be­teiligen. Jeder blamiert sich eben so gut wie er tann. Das Groteske an der ganzen Sache ist mur das, daß aus­gerechnet diese lächerlich fleinen Grüppchen in der Deffentlichkeit so tun, als ob sie staatsmännische Weisheit förmlich mit Löffeln ge= freffen hätten. Die Sozialdemokratie verkörpert demgegenüber die Geschlossenheit großer, einheitlich zusammenhaltender Boltsmassen; nur sie ist imftande, eine wirkliche Politik auf lange Sicht mit Erfolg durchzuführen.

Kammer­

Zentrumskandidaturen fürs Rote Haus. Das Berliner   Zentrum hat dieser Tage seine Kandidaturen für die Stadtverordnetenwahlen aufgestellt. Bon den bisherigen Zentrumsstadtverordneten scheiden verschiedene aus: gerichtsrat Dr. Schmidt ist im Dezember in den Preußischen Landtag   gewählt, wo er häufig als Wortführer der Zentrums­fraktion hervortritt. Er verzichtet deswegen auf sein Rathaus­mandat. Ferner scheiden aus: Obermeister Biethen und der Gewerkschaftsbeamte Reder, der nach Hannover   verzogen ist. Außerdem legt die Regierungsrätin Fräulein Ehlers ihr Mandat nieder. Die Stadtverordnete Ehlers erfreute sich großer Beliebtheit bei allen Fraktionen des Hauses dant ihrer außerordentlichen Sach­fenntnis auf allen sozialen Gebieten. Die neue Liste der Zentrumsfrattion heißt jetzt Dr. Salzgeber, Fräulein Frohn- Charlottenburg, Stadtrat Treffert- Neukölln( der in Neukölln Frohn- Charlottenburg, Stadtrat Treffert- Neukölln( der in Neukölln abgebaute), Stadtverordneter Lange, Stadtverordneter Anton Schmidt, Dr. J. Birt, Stadtrat Esders( bisher unbefoldetes Mitglied des Magistrats), Kaufmann Riethmüller und Direttor Galle. Eine Menderung de politischen Haltung des Zentrums, das im allge= meinen im Rathaus eine mittelparteiliche Stellung eingenommen hat, in wirtschaftlichen Fragen oft mit der Zinten, in fulturellen Fragen aber ftets mit der Rechten ging, ist von dieser neuen Liste nicht zu erwarten.

Eine nächtliche Autofahrt.

Mord und Selbstmord.

Eine geheimnisvolle Droschenfahrt beschäftigt die Charlotten­ burger   Kriminalpolizei. In der vergangenen Nacht gegen 3 Uhr erschien auf dem 132. Revier ein Kraftdroschkenführer und meldete aufgeregt, daß seine beiden Fahrgäste, ein Herr und eine Dame, schwerverlegt im Wagen lägen.

drückte. Im Aschenbecher lagen nun drei Stummel, die so behandelt worden sind und drei andere, die ausgefohlt und nicht durch Zu sammendrücken gelöscht worden sind. Wer diese zweite Berson war, meiß man noch nicht. Auf dem aufgeschlagenen Klavier stand ein moberner Schlager: Wenn die Liebe nicht so teuer die beim 25. Stapitel des 3. Buches Mose   aufgeschlagen war. wär'". Auf dem Stuhl neben seinem Bett lag eine Bibel, Spraffe wird als ein solider Mann geschildert. Den Wirten, bei denen er in der Gegend des Kaiser- Wilhelm- Plages zu verkehren pflegte, war er ein angenehmer Gaft. Er tranf nur wenig und war stets still und ruhig. In weiblicher Begleitung jah man ihn nur selten. Wie festgestellt wurde, hatte er die Flasche Cherry Brandy am Donnerstag voriger Woche furz vor Geschäftsschluß in einem Laden in der Sedanstraße gekauft. Boher die Flasche Lieb= frauenmilch stammt, ist noch nicht ermittelt. Liegt tein Selbstmord Dor, so ist mohl anzunehmen, daß eine Frau ihre Hand im Spiele Mitteilungen zur Aufklärung nehmen die Kommissare Morig und Dr. Anuschat im Zimmer 53 des Polizeipräsidiums entgegen.

Wenn Steuer und Bremse versagen. Folgenschwere Autounfälle.

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Bei Eidenborn im Saargebiet fuhr ein mit fünf Personen besetzter Last traftwagen infolge des Berjagens der Steuerung über einen Düngerhaufen gegen ein Haus und drückte die Mauer vollständig ein. Während der Wagenlenter rechtzeitig abspringen fonnte, wurde von den vier Insassen einer sofort getötet, die anderen schwer verletzt. In Dederan in Sachsen   fuhr ein von einer Dame gesteuertes Auto infolge Bersagens der Bremse in eine einer Feuerwehrübung zu= schauende Menschenmenge. Dabei wurde ein achtjähriger Knabe lebensgefährlich verlegt, während zwei Mitglieder der Feuerwehr Beinbrüche erlitten. Auf der Landstraße bei Rhens   im Rheinland   überfuhr ein Bersonenkraftwagen 4 Personen aus Rhens  . Das Ehepaar Meyer und deren 18jährige Tochter wurden auf der Stelle getötet, während die vierte Verunglückte, eine Dame aus Rhens  , schwerverletzt ins Krankenhaus Kornelymünster bei Aachen   fuhr eine Automobilistin geschafft werden mußte. Auf der Landstraße von Brand nach in eine Gruppe von Fußgängern hinein. Einer von diesen wurde sofort getötet, drei wurden schwerverlegt, von denen einer noch in der Nacht starb.

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Keine Mieteerhöhung im Oktober.

Unsere Mitteilung über die gleichbleibenden Mieten für den Monat Dftober im heutigen Morgenblatt enthält einen Drudfehler. Statt 86 Proz. muß es 78 Proz. heißen. Es sind also im Oftor 82 bzw. 78 Broz. der Friedensmiete zu zahlen.

Zur Verschönerung des Stadtbildes. In Berlin   ist die Zahl der auf öffentlichen Blägen und in städtischen Barfanlagen auf­gestellten Kunstwerten nicht groß. Zu ihrer Vermehrung will der Magiftrat auf Borschlag der städtischen Kunstdeputation und im Einvernehmen mit den Bezirksämtern folgende aus Mittein des städischen Kunstfonds erworbene Kunstwerke aufstellen: 1. Bronze­figur Anbetung" von Prof. Ernst Seger   auf dem Johannaplat in Grunewald  ; 2. Bronzefigur Jüngling im Kampf mit einem Eber" von Prof. Ludwig Cauer auf dem Plaz   am wilden Ever in Zehlendorf  ; 3. Bronzegruppe Fuchs mit Gans" von Erich Schmidt- Kestner   im alten Park in Tempelhof  ; 4. Steinbildwerk Dämmerung" von Otto Blaczet in den Gartenanlagen am Weißen See   in Weißensee  ; 5. Bronzefigur Der Vogler" von Prof. Artur Lewin- Funde auf dem Schmudplag am Markt in Pantow. Der Magistrat ersucht die Stadtverordnetenversammlung um Zustimmung.

Das Rose Theater erzielte am Sonntag nachmittag mit Sudermanns Schauspiel Die Ehre" die lebbafteste Zustimmung eines ausverkauften Hauses. Obwohl das Stüd bereits 36 Jahre alt ist, pact es auch heute noch ein theaterfrohes Publikum. Es waren alle bei der Sache und Traute Rose, Lotte v. Sh  rom  , Ellen Maria Treburg, Martin Snapfel, Kurt Mitulsti usw. hatten den Beifall wohl verdient.

Die Stadt Berlin   und die Hochbahn. Bor der Ziviltammer des Landgerichts I   fand die Verhandlung der Klage statt, die von einer Reihe von Aktionären der Stadt Berlin   gegen die Hochbahn­gesellschaft wegen der bei der Goldmarferöffnungsbilanz mit tausend­fachem Stimmrecht ausgestatteten 50 000 Schußftammaftien an­geftrengt war. Die Vorgänge der damaligen Generalversammlung sind in der Deffentlichkeit allgemein bekannt. Das Gericht teilte nach kurzer Beratung mit, daß es seine Entscheidung am 19. De­

teber verkünden werde.

Das Humboldtgymnasium begeht fein 50jähriges Jubiläum Freitag, 25. September, vormittags 10 Uhr, durch einen Festakt in der Aula und ein Schauturnen in der Turnhalle. Abends um 8 Uhr findet im Kriegervereinshause, Chausseestraße 94, ein Gesellschaftsabend statt, an dem musikalische und deflamatorische Vorträge geboten werden und Wallensteins Lager" von ehemaligen und jezigen Schülern aufgeführt wird. Nach der Vorstellung Tanz. Zur Deckung der beträchtlichen Unfoften wird ein Eintrittsgeld von 1,50 m. erhoben.( Sarten beim Schulwart. Herrn Ruht, Garten­straße 25.) Ein etwa erzielter Ueberschuß ist zur Unterstügung be­dürftiger Schüler für die Teilnahme an mehrtägigen Wanderfahrten sowie zur Unterhaltung des Schülerheims in Stolpe an der Nord­bahn bestimmt. Besichtigung dieses Schülerheims am nächsten Vor­Schüler. Am 26. September um 8 Uhr ein Bierabend im mittag, 26. September; beim Heim sportliche Wettkämpfe der Kriegervereinshause, Chauffeestraße 94. Alle ehemaligen Schüler sowie Freunde der Anstalt und deren Angehörige find zur Teilnahme an diesen Festlichkeiten herzlichst eingeladen. Spenden für die oben genannten Zwecke nimmt Herr Prof. Carl Cohn  , W. 50, Bamberger Straße 4, entgegen.

Die Beamten fanden den Herrn in der einen und die Dame in der anderen Ecke des Wagens mit start blutenden opf berlegungen bewußtlos daliegen und brachten sie gleich mit der Kraffbroschke nach dem Krankenhaus Westend  . Hier fand man bei dem Herrn Papiere, die auf einen Freiherrn Arnold von Krane vom Kaiserdamm in Charlottenburg   lauten. Die Dame hatte feinerlei Ausweis bei sich. Beide sind schwer verletzt und auch jetzt noch befinnungslos. Bei dem Manne wurden im Krankenhause zwei Kopfschüsse, darunter ein Siedschuß, bei der Dame ein Kopfschuß, der ebenfalls aus nächster Nähe abgegeben ist, festgestellt. Die beiden hatten den Chauffeur, wie dieser berichtet, an der Ecke der Suarezstraße und des Kaiserdamms zu einer Fahrt über die Reichsstraße in der Richtung nach dem Reichsstraße zurzeit gesperrt ist, durch die Baden- Allee. Hier hörte Spandauer Bod angenommen. Der Chauffeur fuhr jedoch, weil die er einen knall. An einen Echuß dachte er nicht, er nahm an, daß seine Fahrgäste ein Liebespärchen seien, das eine Nachtfahrt mit zunächst unbestimmtem Ziele machen wolle. In der Annahme, daß ihm ein Reifen geplakt jei, hielt er in der etwas dunklen Aliee an, um nachzusehen, ging um den Wagen herum, untersuchte ihn, fand alles in Ordnung und fuhr weiter. Die Dame hatte ihn aus dem Wagen heraus, als er hielt, gefragt, ob etwas los fei. Auf seine Erwiderung, es sei nichts passiert, gab sie ihm die Weisung, in derselben Richtung die Fahrt fortzusehen. An der Rennbahn Wie die Telegraphen- Union hierzu von zuständiger Stelle er­Ruhleben rief sie wieder hinaus, diesmal mit der Weisung, fehrt zu fährt, haben zwischen der deutschen   und der polnischen Delegation machen und in der Richtung nach Berlin   zurückzufahren. Dann Verhandlungen stattgefunden, in denen die Grundfragen der beider pernahm der Chauffeur noch einmal ihre Stimme. Sie gab jetzt seitigen Wirtschaftsbeziehungen eingehend erörtert wurden. Hierbei den Auftrag, wieder nach der Baden- Allee und dem Kaiserdamm zu stellte sich heraus, daß die polnische Regierung im Begriff ist, neue fahren. Seitdem hörte er nichts mehr. In der Baden- Allee wollte 3olltarife auszuarbeiten. Bei dieser Sachlage wurde daher der Mann endlich wissen, wohin denn nun die Fahrt eigentlich gehen von der deutschen   Delegation vorgeschlagen, die weiteren Ber- Revolverschüssen ähnlich war. Wieder ging er um den Wagen herum ereignete fich gestern abend um 18 Uhr auf bem Bromberger Flug­handlungen bis zur Bekanntgabe der neuen polnischen Zol­tarifsäge auszusetzen. Die polnische Delegation hat zugesichert, febald wie möglich die neuen polnischen Zollsätze der deutschen   Re­gierung befannt zu geben.

schaftsprovisoriums für ein Jahr verlangt, während die polnischen Vertreter ein solches nur für neun Monate bewilligen wollten. Deutschland   verlange außerdem die Einräumung der Meistbegünsti­gungsklausel und die Festsetzung von bestimmten Zöllen für die deutschen   Waren. Die deutschen   Vertreter waren andererseits be­reit, in der Einfuhr polnischer Kohle gewisse Zugeständnisse zu machen. In politischen Kreisen Bolens herrscht die Ansicht, daß trotz dieser Differenzen eine Aussicht auf eine Verständigung mit Deutsch  

land bestehe.

Nach den letzten Meldungen aus Warschau   wird im polnischen Finanzministerium an dem neuen Zolitarif gearbeitet, da er die Grundlage für die Handelsvertragsverhandlungen bilden soll.

Hungerstreik in Toulon  . Protestaktion gefangener französischer Matrosen. Paris  , 23. September.  ( WTB.) Der kommunistische Abge­ordnete Cachin hat, wie Humanité" mitteilt, an den Marineminister ein Schreiben gerichtet, in dem er diesen davon in Kenntnis fegt, daß seit dem 17. September die Mehrzahl der im Militärgefängnis ven Toulon   fizenden Watrosen, von denen einige wegen Teil­nahme an der Meuterei auf den Panzerfreuzern Paris   und Courbet  verurteilt worden sind, in den Hungerstreit getreten ist, um gegen die von ihnen behauptete schlechte Nahrung und schlechte Be­handlung zu protestieren.

Unterwegs hatte er wieder zweimal ein Geräusch gehört, das und fand ihn auch jetzt wieder unbeschädigt. Nunmehr fragte er in den dunklen Wagen hinein nach dem Ziel der Fahrt, erhielt aber feine Antwort. Jetzt sah er die beiden Fahrgäste blut übers strömt und besinnungslos in den Eden liegen und fuhr nach dem Revier. Nach dieser Darstellung hat es den Anschein, als ob die Dame zunächst dem Herrn einen Schuß, später den zweiten bei­gebracht und endlich auch sich selbst in den Kopf geschossen hat. Ihre Persönlichkeit ist noch nicht befannt. Sie ist etwa 28 Jahre alt, dunkelblond und elegant gekleidet. Die Charlottenburger   Kriminal­polizei hat sofort alle Ermittelungen zur Aufklärung des noch dunklen Borganges eingeleitet.

Selbstmord oder Verbrechen?

Zu dem Tode des Technifers Erich Sprafte wird mit­geteilt, daß die Frage, ob ein Selbstmord oder ein Verbrechen vor­liegt, noch nicht geflärt ist. Um einen Raubmord handelt es fich jedenfalls nicht, weil in der Wohnung nichts fehlt. Möglich ist, daß ein Verbrechen aus Rache vorliegt. Daß zwei Per­sonen in der Wohnung gewesen sind, geht schon aus der Benutzung zweier Wein- und Rognatgläser hervor. Es wird weiter bestätigt durch den Fund von Zigarettenjtummeln. Sprafte tötete seine abgebrannten Zigaretten jedesmal, indem er den Stummel zer

Der nächste Jahrmarti in Charlottenburg   findet am Dienstag, den 6. Oktober, statt. Er wird in der Kaiserin- Augusta- Allee zwischen Schloßbrüde und Gustav Adolf- Plaz abgehalten.

Sprechchor für proletarische Feierstunden. Uebungsstunde am Donnerstag, den 24. September, abends pünktlich 7, Uhr, im Gesangsaal der Sepbiens schule, Weinmeisterstraße 16/17.

Ein polnisches Flugzeug abgestürzt. Bromberg  , 23. September.  ( TU.) Ein schweres Fliegerunglüc play. Einem Flugzeuge, das sich in 600 Meter Höhe befand, wurden durch eine Windboe die Tragflächen zerbrochen, und der Apparat fauste in die Tiefe. Die Maschine wurde vollständig zer­trümmert, und die beiden Insassen, Oberleutnant Glo biti ais Pilot und Feldmebel Bittoromjti als Beobachter fonnten mur als verstümmelte Leichen geborgen werden.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

54. Abt. Charlottenburg  , 5. Gruppe: Donnerstag 7%, Uhr bei Bühnemann, Helm­bolgstraße 39, 8ahlabend. Jungfozialisten, Gruppe Mitte: Beginn des Esperanto- Rurfus heute pünktlich 6 Uhr in der Schule Gipsstraße 23 a. Rurfusgebühr mit Buch 4,60 Wt.

Sterbetafel der Groß- Berliner Partei- Organisation

109. Abt. Friedrichshagen  . Am Sonntag, den 22. Geptember, starb unser Mitglied Rarl Klüppel. Cinäfcherung am Donnerstag, den 24. September, abends 5% Uhr, im Krematorium Baumschulenweg.

Jugendveranstaltungen.

Der Jugendchor trifft sich heute abend 7 Uhr im Borraum des Gigungsfaales des Staatsrats, Seipsiger Straße&