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Der neue Schwager".

Ein Ehezwift und seine Folgen. Das Schwurgericht des Landgerichts I   beschäftigte sich gestern wieder mit einem Meineid. Ein Eheprozeß war der Borläufer diefes Meineidsverfahrens. Unbedachte Worte, die vielleicht der Haß dit. tierte, hatten den Arbeiter Alfred A. und seine Schwester, eine geschiedene Frau Ina G., unter die schwere Anflage des Mein­eids gebracht.

Die Familie G. lernte einft in einem Lotal, in dem fie als Stammgaft verfehrte, einen Chauffeur P. tennen. Aus der ober­flächlichen Belanntschaft entwickelte fich sehr bald eine recht intime Freundschaft. Und als Frau G., deren Cheleben nicht glücklich war, schließlich von ihrem Manne gefchieden wurde, war fie mit dem neuen Freund auf Du und Du. Aber auch die Frau des Chauffeurs führte bittere Klage über ihren Ehemann, der es mit der Treue wirklich nicht genau nahm. Eines Tages verließ sie turz entschlossen das gemeinsame Heim, nahm die gesamte Wohnungseinrichtung mit und ließ dem treulofen Gatten nur eine einzige Schachtel mit 50 3igaretten zurüd. Für B. fam jeßt eine schlechte Beit, ruhelos zog er als Aftermieter von Wohnung zu Wohnung. Aber plötzlich erinnert er sich seiner neuen Freundin, der Frau G. geht zu ihren Eltern und flagt diesen seine Not. Obwohl diese schon ihre Tochter zu sich genommen hatten und außerdem noch in sehr beschränkten Wohnungsverhältnissen lebten, nahmen fie schließlich den P. auch noch bei fich auf. Nun schien sich das Ber. hängnis für das neue Freundespaar nicht mehr aufhalten zu laffen. Durch das enge Zusammenleben in der kleinen Wohnung soll sich ein recht intimes Berhältnis zwischen den beiden entwickelt haben. Dem Bruder der G., dem Arbeiter A., war der neue S to a- ger" schon lange ein Dorn im Auge. Beide konnten sich in feiner Weise verstehen. Eines Tages fuchte der feindliche Bruder" die Ehefrau P. auf und erzählte diefer recht peinliche Vertraulichkeiten, die er zwischen seiner Schwester und dem B. belauscht haben wollte. Sofort ging Frau B. zu ihrem Rechtsbeistand, der die erhaltenen Mitteilungen zum Gegenstand eines Ehescheidungsprozesses machte. Frau G. und ihr Bruder wurden als Zeugen geladen. Obwohl manches Berdächtige zur Sprache fam, bestritt die Beugin unter ihrem   Eide, jemals mit B. in unerlaubten Beziehungen gelebt zu haben. Auch 2. beschwor, der Frau P. nichts weiter als die Ar beitsstätte ihres Mannes mitgeteilt zu haben. Aber trotz dieser Aus­jagen wurde die angefochtene Ehe geschieden. Gegen Frau G. aber und ihren Bruder strengte die Staatsanwaltschaft das jetzige Berfahren megen meineids an, da die beiden nach ihrer Anfidit missentlich die unwahrheit beschmoren hätten. Auch in der neuen Berhandlung blieb Frau G. feft bei ihrer ersten Aus­fage, ja fie betonte noch ausdrücklich, daß selbst heute, wo sie dem B. die Wirtschaft führe, sich in dem einwandfreien Berhältnis zu B. noch nicht das geringste geändert habe. Auch 21. milf niemals etwas von den Berdächtigungen gesagt haben. Während sich in der Be weisaufnahme durch die Aussagen der Beugen die Schuld der An­getlagten nicht ganz einwandfrei feststellen ließ, wurde ihr Bruder durch den Eid der Frau P. schwer belastet. Das Gericht fam denn auch zu einer fostenlosen Freisprechung der Frau G. Bei A. aber hält es den meineid für erwiesen. Dem Angeflagten wird zugute gehalten, daß er sich in dem Chefcheidungsprozeß bei Verweigerung des Eides selbst der vorsäglichen falschen Beschuldigung geziehen hätte. Aus diesem Grunde wurden ihm mildernde Umstände zugebilligt. Die an und für fid) verwirfte Punthausstrafe von 1 Jahr und 3 Monaten wurde in eine Gefängnisstrafe von 7 Monaten und 14 Tagen um­

gewandelt.

Ein Kurfus der Arbeiterwohlfahrt.

Wichtig für Wohlfahrtspflegerinnen.

Der Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt E. B. veranstaltet nom November 1925 bis Februar 1926 am   Sozialpolitischen Semi­nar an der Hochschule für Politit in   Berlin einen Nachschulungs. furfus für Wohlfahrtspflegerinnen. Die Genehmigung des preu Bischen Wohlfahrtsministeriums für diefen Rurfus liegt vor.

Für den Unterricht ist folgender Plan vorgesehen:

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Boltswirtschaftslehre:( wöchentlich 1 Stunde) Dr. Hilde Oppenheimer, Referentin im Reichsarbeitsministe rium. Bürgerfunde:( wöchentlich 1 Stunde) Frau Re: gierungsrat Hedwig   Wachenheim. Sozialpolitit: ( wöchentlich 2 Stunden) Luise   Schröder, M. d. R.- Ge­Ge sundheitsfürsorge:( wöchentlich 1 Stunde) Dr. med. Laura Thurnau. Sozialpädagogit:( wöchentlich 1 Stunde) Dr. Mennede, Direttor des Sozialpolitischen Seminars an Deutschen Hochschule für Bolitik in   Berlin. Geschichte, Be­griffe und esen Der Wohlfahrtspflege: ( wöchentlich 2 Stunden) Stadtrat Dr. Walter Friedländer. Jugendwohlfahrtspflege:( wöchentlich 2 Stunden) Dr. Ollendorf, Obermagistratsrat im Jugendamt der Stadt  Berlin. Wohlfahrtspflege und Fürsorgepflicht verordnung:( wöchentlich 1 Stunde) Ministerialrat Dorothea

Hirschfelb.

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Der Kursus schließt mit einer ftaatlichen Prüfung, die Borbebingung zu dem Erwerb der staatlichen Anerkennung als Wohlfahrtspflegerin berechtigt Borbedingung für die Zu­laffung zum Rurfus ist eine 5jährige hauptberufliche Tätigkeit in der Wohlfahrtspflege. Der Kursus bietet den zur Teilnahme berechtigten Bohlfahrtspflegerinnen die legte Gelegenheit, die staatliche Anerkennung nach furzer Ausbildungszeit zu erwerben, da ab 1926 Nachschulungsturse nicht mehr bewilligt werden und der ordentliche Lehrgang 2 Jahre beansprucht. Anmeldungen und Anfragen find ชน richten an ben Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt,  Berlin SB. 68, Lindenstraße 3.

Ausdehnung des elektrischen Vororrbetriebes in   Berlin. Der Bieber bis Birtenwerder gebende elettrise Teilbetrieb ist seit dem 6. Oftober mit zwei Bagen  Rügen Bis   Oranienburg probeweise durchgeführt worden. Annabernb 80 Prog. der Dranienburger Büge werden damit elel­trisch Befördert. Die weitere Ausdehnung des elektrischen Betriebes ift abbängig von der Anlieferung neuer Wagenzüge.

Wähler- Kundgebungen

Die Franen zur Wahl.

In einer gut besuchten Frauenversammlung im ngeum in der Greifswalder Straße sprach tie Genoffin Dr. Begfcheider zu der Tagesordnung: Warum muß   Berlin fozialdemokratisch wählen?" Die legten unpolitischen Wahlen be­

wieder befinden wir uns in einer Strifenzeit. Nicht aber allein in einer Zeit der politischen und wirtschaftlichen, sondern auch einer geistigen Krife. Ueberall wird versucht, sozialdemokratische Berwal

tungsbeamte abzubauen. Der Abbau des Gen. Paulsen, der mit der

Hente, Mittwoch, den 14. Oktober, 7, Uhr abends: Mitte( 1. u. 7. Abt.): Schulaula Auguftstraße 68. ( 3. Abt.): Gewerkschaftshaus, Engelufer 25( großer Saal). deuteten eine Schädigung für das ganze Deutsche Reich. Auch heute ( 5. Abt.): Reichsfasino, Neue Königstraße 26. ( 6. Abt.): Büttner, Schwedter Straße 23. Wedding( 16. Abt.): Schulaula Wiesenstraße 66. Prenzlauer Berg( 29. Abt.): Schulaula Senefelderstraße 6. Friedrichshain( 33. Abt.): Schulaula, Hohenlohestraße 10. Kreuzberg( 48. Abt.): Gließings Festfäle, Wassertorstraße 68.  Tempelhof: Turnhalle des Gymnasiums Neutempelhof, Deut­fcher Ring.  Karlshorst: Restaurant Fürstenhaus, Treschowallee 92. Tagesordnung:

Warum muß am 25. Oftober Berfin fozialdemokratisch wählen?

Redner: Bublih, Edhardt, Heh, Kreuziget, Künstler, Alodt, Dr. Löwenffein, Ciffe, Landa, Dr. Moses, Mielih, Reuter, Reimann, Dr. Wenl.

Donnerstag, den 15. Oktober, 7 Uhr abends:  Friedrichshain( 34. Abt.): Commentusfäle, Memeler Str. 67.  Halensee: 8 Uhr, Florafäle, Johann- Georg- Straße 20. Tempelhof: Aula, Realgymnasium, Kaiserin- Augusta- Straße.  Biesdorf: 8 Uhr, Bartsch, Dorfstraße.  Heinersdorf: Luce, Kaiser- Wilhelm- Straße. Tagesordnung:

Warum muß   Berlin am 25. Oftober sozialdemokratisch wählen?

Redner: Diffmer, Dr. Kawerau, Klodi, Marie   Kunert, Cem­pert, Oppel, Rohte.

Frauenkundgebung

Donnerstag, den 15. Oktober, 7% Uhr abends:  Friedrichshagen: Schröders Gesellschaftshaus, Friedrichstr. 137. Rednerin: Frau Margarete Keil.

Deutschland

Oesterreich.

Für Bölferverständigung und Völkerfrieden.

unerhörten Mithilfe der Kommunisten den Bürgerlichen mur zu gut gelungen ist, legt Zeugnis davon ab. Hier ist ein Mann zurückgedrängt worden, der einen neuen Geiſt in das veraltete bezopfte Schul­wefen tragen wollte. So wie feinerzeit die Kraft von Männern wie Ebert und   Rathenau durch verleumderische, gemeine Winkelzüge gebrochen wurde, wird jezt erneut versucht, nicht zuguterlegt durch die Mithilfe der Kommunisten, die Autorität der Führer des schaffen. den Bolles zu untergraben. Werbende Betriebe, wie die Städtt schen Elektrizitätswerte wollte man privatifieren und nur mit Mühe ist dieses von der Sozialdemokratischen Partei verhindert worden. Auch die unerhörte Wohnungspolitit der Rechtsparteien geißelte die Referentin in scharfen Worten. Die Sünde der Bor friegszeit beginnt hier wieder Fuß zu faffen, denn die private Bauwirtschaft hat bewiesen, daß sie vor dem Kriege und wie auch ccieder heute dem Problem der Wohnungsfrage in feiner Weise gewachsen ist. Gen. Wegscheider richtete einen Appell an die Frauen, auch auf die anderen im Sinne des   sozialistischen Gedankens einzuwirken, die heute noch indifferent und unwissend befeite stehen Dit dem gemeinsamen Gefang der Internationale und einem Hoch

auf die SPD  . schloß die Kundgebung.

Dei

In einer öffentlichen gutbesuchten Frauenversammlung in Reutölln, Aula Raifer- Friedrich- Straße, wußte die Refe rentin, Genoffin Anna   Siemsen, von Anfang an die Frauen zu feffeln, indem sie Alltagserlebnisse zum Ausgang ihrer Betrachy fungen nahm. Von der Wahl Hindenburgs bis zur Konferenz in Rechtsparteien. Die ganze Breisfenkungsaktion der Regierung wächst Cem- ocarno zeigte sie den Frauen die Gegenfäge in der Politik der fich von Tag zu Tag immer mehr aus zu einem ungeheuren Betrug an der Boltsfeele. An zwei gleichen marfanten Urteilen zweier Gerichte gab sie den Frauen Gelegenheit, felbft zu entscheiden, wie es m heutigen Rechtsleben aussieht. Betrachtet die Schulen der Be Ein figenden, wie anders sehen fie aus als die Boltsschulen. Truberer franzöfifcher Unterrichtsminister, der einmal in   Berlin diese befferen" Schulen besichtigte, fonnte nicht unthin zu sagen: Ja diese Schulen find schön, aber sie sind ja nur für die Reichen.  Berliner Komuunalliberalismus hat in den ganzen Jahrzehnten feiner Herrschaft solch schwere Sünden auf sich geladen, daß er seine Rolle endlich ausgespielt haben sollte. Es gibt faum eine Stadt der Welt, wo die Wohnungsnot und die Miettafernen so zu Haufe find, wie hier in   Berlin. Daß die sozialistische Mehrheit im Magistral verloren ging, verdanten wir jener Partei, die ihren Kampf nur führt gegen die Sozialdemokratie, den Kommunisten. Sie haben Baulfen abbauen helfen zur Freude der ganzen Reaktion. Daß die großen Werke für Gas, Waffer, Elektrizität und die Straßenbahn überhaupt noch in den Händen der Stadt sind, ist einzig das Berdienft unserer Bartel. Was eine große Gemeinde mit fozia­iftischer Mehrheit zu leiften imftande ift, fehen wir an   Wien. Die Erfolge unserer dortigen Genoffen fann feine gegnerische Berleum dung abstreiten. Sorgen wir auch in   Berlin dafür, daß eine fezialistische Mehrheit ins Rathaus einzieht und damit der Realtion gezeigt wird, daß das Volf ihren Trug durchschaut hat.

Die der Internationale des Post, Telegraphen- und Telephon personals( Siz Bien) angegliederten   deutschen Boftbeamtenverbände veranstalteten am Dienstagabend in den Kammerfälen in der Tel­tomer Straße eine sehr start befuchte Rundgebung für die Bereinigung Deutschösterreichs und   Deutschlands, für Bölferverständigung und Böllerfrieben.

Bon stürmischem Beifall begrüßt, ergriff der erste Borsigende der Poſtgewerkschaft Deutschösterreicys, Alois Jaal- Bien, das Wort und betonte, daß die Idee des Anschlusses trog aller wirtschaftlichen und politischen Bedrängnisse nie geruht habe. Die Angst vor dem Anschluß habe die Entente zur Verlängerung der Kontrolle getrieben. Diese Bereinigung der beiden Republiten, so führte der öfterreichische Redner aus, ift teine Bartelange. legenheit, fondern eine Angelegenheit aller   Deutschen. Der zweite österreichische Redner, der Landesobmann der Boftgewerkschaft Steiermart, Anton Straßeder Graz, zeichnete ein Bild der unglücklichen wirtschaftlichen Lage Deutschösterreichs. Das zerstückelte und in seinem organischen Zusammenhang zerrissene Land wird in Bermanenz von fchweren wirtschaftlichen Krisen erschüttert. In einem fleinen Staat von rund 6 Millionen Einwohnern hungert ein Arbeitslofenbeer von 150000 menjen. Soliert dann ergriff, von fehr lebhaftem Beifall begrüßt, als erfter deutscher Redner Genoffe Scherff vom   Deutschen Berkehrsbund das Wort. Er befonte, baß die Gelbstbestimmung der Böller für die Deutsche Republik feine Geltung im hauvinistischen, sondern im freiheitlich demokratischen Sinne habe. Es sind, so betonte Scherff, nicht nur die Bande der Sprache, fondern auch engfte wirtschaftliche und politische Bande die Oesterreich und   Deutschland zu einer Ein heit zusammenschweißen. Wir wollen nicht ruhen, bis wir mit unferen getrennten Brüdern zu einer einigen Republit verbunden find. Wir werden eins fein mit den österreichischen Kollegen im Rampf gegen die einde der Demotratie und der Repu= blit. Es ist hier nicht der Ort, so führte der Redner aus, darüber zu sprechen, wie es in unserer Republik aussieht, aber wir wollen am heutigen Tage eines großen Mannes gedenten, der den Grund. ftein zum neuen Staate legte und uns die Berfassung schuf und deffen Leib man heute der Flamme übergab. Es ist Hugo Breuß, der entschiedene Demokrat und Republikaner.( Die Versammlung erhob sich zu Ehren des verstorbenen Reichsministers von ihren Sißen.) Der Referent schloß mit einem nochmaligen Bekenntnis zum großdeutschen Gebanten. Im Anschluß sprachen noch Roishorn vom Berband der   Deutschen Reichspoft und Telegraphenbeamtinnen, Schneider vom Verband   Deutscher Bost. und Telegraphenbeamten. Ein im Sinne des Abends liegende Re­solution wurde einstimmig angenommen.

Das Rundfunkprogramm. Mittwoch, den 14. Oktober.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

3.30 Uhr nachm.: Jugendbühne( Unterhaltungsstunde). 4.30 bis 6 Uhr abends: Konzert. 7 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule ( Bildungskurse). Abteilung Heilkunde. Dr. Leonhard   Frank: menschliche Ernährung und Volkswirtschaft". 3. Vortrag. 7.30 Uhr Unsere Speisefette, ihre Herstellung und Bedeutung für die abends: Dr.   phil. Olga Stieglits: Das musikalische Gedächtnis". & Uhr abends: Einführung zu dem Sendespiel am 15. Oktober. 8.30 Uhr abends: Orchesterkonzert unter Mitwirkung von Theophil Demetriescu, Klavier. Dirigent: Dr. W. Buschkötter. 1. Mozart: C- Moll- Konzert( K. V. 491). Allegro Larghetto Allegretto Der Defterreichisch- Deutsche Boltsbund veranstaltet Donnerstag, 15. b. m.,( Kadenzen von   Busoni)( Theophil Demetriesen am Flügel). abends 8 Ulor, einen Vortragsabenb im Bereinshaus   Deutscher Ingenieure, 2.   Bruckner: IV. Sinfonie Romantische. Ruhig bewegt, allegro Friebrich Ebert Str. 7, bei dem Abg. uste über bie politischen Ermolto moderato- Andante Scherzo, bewegt- Finale, mäßig be­gebnisse der Reise des Defterreichisch Deutschen Boltsbibes, die anfangs wegt(   Berliner Funkorchester). 10 Uhr abends: Dritte Bekanntgabe September unter Führung des Reichstagspräsidenten 25 be mit 300 Reichs der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sport­deutschen aller Parteien nach   Wien führte, sprechen wird. Eintritt frei!

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nachrichten. Theater- und Filmdienst.

Bei Bredschneider am Königsdamm fand eine Wählerversamm lung statt, die fast ausschließlich von Kleingärtnern besucht war. Ge nesse emperi referierte zu dem Thema Rüftet zur Stadtver­ordnetenwahl. Er geißelte die Wahlagitation der   Bürgerlichen, die mit allen Mitteln die sogenannte ote Mißwirtschaft zu beseitigen ver. fuchen. Daß aber die   Berliner Einheitsgemeinde und viele soziale Einrichtungen, die der   Berliner Bevölkerung zugute fommen, fiert die bürgerliche Preffe fein Wort. Der Referent streifte dann gerade von den Sozialdemokraten geschaffen wurden, darüber ver die unerhörte 3oll- und Steuerpolitit, die der arbeitenden Be­völkerung von neuem die Lebenshaltung erschwert. Zu der Aus­weisung von Grüngürteln und Dauertleingärten hat die sozial. demokratische Partei viel beigetragen, denn die kulturelle Seite der Kleingartenbewegung ist von ihr von Anfang an richtig ertannt schöne Worte gehabt. Wer aber feinen Garten lieb hat, wer mit worden. Alle bürgerlichen Parteien haben für die Kleingärtner nur Aussicht auf Erfolg für die Ausweisung von Gartenheimſtätten­gebieten, die Schaffung von Dauerfleingartenfolonien erfämpfen will, gebe am 25. Ottober der Sozialdemokratischen Partei seine Stimme. Als Bertreter des Dezernenten der Bartverwaltung Sprach  Stadtrat Gen. Wilf. Er mies darauf hin, daß von der Partei alles unternommen wird, die berechtigten Forderungen der Klein­gärtner zu unterstützen. Gegen die Bühlarbeit und Demonftrations. politit der Kommunisten, die fich fast ausnahmslos gegen die Sozialdemokratische   Partei richtet, ging Wilt mit scharfen Worten vor. Emige fommunistische Redner, die sich jedoch offen als solch nicht zu befennen wagten, wurden im Schlußwort vom Referenten geradezu vernichtend zurückgewiefen. Darum: gebt der Partei eure Stimme, die in Wort und Tat bewiesen hat, daß fie Großes zu leisten dermag, und die ihre Versprechen nicht nur in die Welt hinaus­pofaunt, sondern sie auch hält.

Bannerweihe in Rameradschaft Mitte.

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Der 4. Zug der Kamerabschaft mitte bes Reichs. banners Schwarz Rot Gold versammelte am Sonn abend feine Mitglieder und viele Gäste in den Sophien- Sälen zum geselligen Beifammensein mit anschließender Fahnenweihe. Kame­rad Martin Schneider hielt die Weiherede. Wenn wir uns heute hier versammelt haben," so führte er aus, um die Fahne des 4. Zuges zu weihen, so denten wir daran, daß es gerade biefes Stadtviertel war, wo im Jahre 1848 der finnten Bürgertums am heißesten tobte. Hier in diesen Straßen Befreiungstampf des Proletariats und des freiheitlich ge waren Barrikaden der Freiheit aufgebaut, und obenauf flatterte das Wahrzeichen der Freiheit: die schwarzrotgolbene Fahne. Wir haben das Erbe unserer Bäter übernommen und damit die Pflicht, bas schwarzrotgoldene Tuch zu schüßen gegen jeden Angriff. Benn wir heute wieder eine Fahne weihen, so gedenten wir dabei unserer gefallenen Brüder im Felde, unferer gemordeten und zu Tode ge beßten Führer der Republit." Am Schlusse seiner Ausführungen ehrte Kamerad Schneider noch den vor einigen Tagen verstorbenen Schöpfer der   deutschen Reichsverfassung, Hugo   Preuß. Geselliges Beisammensein vereinte die Teilnehmer noch einige Stunden.

Die Lichtwirtschaft lehrt,

wie man die dem Licht innewohnenden wirtschaftlichen und fulturellen Kräfte nutzbar macht. Sie will dem Verbraucher von Licht zeigen, wie mit richtig angewandtem Licht Produktion, Absah, Sicherheit des Verkehrs und Behaglichkeit gesteigert werden.

OSRAM