förperte Walter Junt. Beduinen in wallenden weißen Mäntein rafen und wirbeln. lleber lässigen, mulde fockenden Frauentänzen liegt der schwüle Duft des Horems, dem auch der wachsame, ratios zapplige, feltbauchige Cunuche nicht fehlt. In den fernsten Osten fithrt uns der zweite Teil des Programmis. Ein namentlich in der Attion der Mrme tipplopp ftlinerechter fiamesischer Tanz, ein chassi discher Brauttanz, voll Sehnsucht und verhaltener Leidenschaft, von der Albu meisterhaft gegeben, die leichte, flatternde, schwebende Schmetterlingsanmut eines japanischen Fächertanzes, tölpelhafte chinesische Kulis unb groteste Magier runden das Bild. Die fünft. lerisch wertvollste Leistung bot Harald Kreuzberg in den wunder voll schwingenben, rankenden, rauschenden Rhythmen eines Solos Bor Sonnenaufgang ". Eine besondere Sensation bedeutete das Auftreten des asiatischen Volkssängers Moucheddin Kari- Jakob, den die Usbefisgani- Somjetrepublit zu einer Rundreise durch die euro päischen Hauptstädte entsandt hat, um das Interesse für eine faft ausgeftorbene Kunst zu erweden. 200 uralte Lieder, zu denen es teine Noten gibt, bilden das Repertoire dieses Künstlers. Er tommt aus Baris und erschien in der Beranstaltung des Bildungsaus. schusses zum erstenmal vor den Berlinern, die ihn mit reichem herzlichem Beifall begrüßten.
Die Straßenbahn will heizen. Unüberwindliche Schwierigkeiten bei der Aboag
3. 6.
Trog aller Einwendungen und Proteste der Fahrgäste der Straßenbahn bleibt die Tatsache bestehen, daß Triebwagen und An. hänger, alte wie auch neueste Wagentypen, nach wie vor ungeheizt fahren. In den letzten Frosttagen, an denen die Temperaturen in den Morgen- und Abendstunden zwischen 10 und 15 Grad schwant. ten, wurde die Fahrt in den ungeheizten Wagen geradezu gesund. heits- und lebensgefährlich. Bor vielen Wochen bereits murde pon der Straßenbahndirektion die 3ulage gemacht, daß die Wagen in diesem inter geheizt fahren würden. Bisher ist in dieser Angelegenheit noch gar nichts geschehen. Um aber die Sympathie des Bublifums nicht ganz zu verlieren, ist die Straßen. bahn jetzt anscheinend geneigt, doch noch in den Wagen Heizkörper zur Aufstellung zu bringen, und zwar plant sie folgendes: Es follen Heizkörper zur Aufstellung tommen, denen die nötige Wärme aus den Heizwiderständen, die sich zum größten Teil auf dem Ver. ded befinden, zugeführt wird. Dadurch entsteht eine starte Er. higung der Widerstände und die auf diese Art erzeugte Wärme, die jent verloren geht, fann zur Heizung der Wagen dienen. Mit den technischen Umarbeitungen, dem Einbau von Umschaltungen usw.. foll an verschiedenen Bagen sofort begonnen werden, so daß nach furzer Zeit mit den ersten auf diese Art geheizten Wagen zu rechnen ist.
Weit hoffnungstofer steht es mit Heizanlagen in den Aboag. Autobuffen aus. Alle Berkehrsunternehmungen, die ihren Be trieb durch Elektrizität aufrecht erhalten, haben die Möglichkeit, Energie in Wärme umzuwandeln. Bei den Aboag- Wagen besteht diele Möglichkeit nicht. Die Direktion bedauert es selbst, daß die Industrie noch nicht mit Borschlägen an sie heran. getreten ist, die eine einwandfrei gesunde Heizmöglichkeit ge. währleisten. Es fann also gefagt werden, daß für Autobusie leider noch teine technische Möglichkeit zur Heizung besteht. Verfuchs weise wurde in früherer Zeit eine Heizung durch Auspuffgafe, die Dom Motor aus durch ein Röhrensystem in den Wagen geleitet murde, ausprobiert, die sich aber nicht bewährt hat. Auch bei Brivatautomobilen ist die Frage der Heizung noch nicht einwand frei gelöft. Da sich alle bisherigen Heizungsanlagen als nicht be triebssicher erwiesen haben, so bleibt den Benußern der Autobusse nur die Aussicht als Trost, daß sie im Autobus schneller als in der Straßenbahn zum Ziel tommen und mithin nicht so lange in der Kälte auszuhalten haben.
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Das Familienfest des Gastwirts.
Darf ein Gastwirt für seine heiratende Tochter eine Hochzeitsfeier herrichten? Selbstverständlich darf er bas aber er fann es nicht, ohne daß die Behörden sich hineinmischen. Begreiflicherweise hat er den Wunsch, die Feier in Räumen feiner eigenen Gastwirtschaft zu ver anstalten. Doch für seine Gastwirtschaft gilt die Bolizeistunde", bei deren Respektierung er dem Vergnügen allzu früh ein Ende machen müßte. Die Polizei, die von draußen das fröhliche Stimmengewirr der Feiernden hört, fönnte rafbereit eine unzulässige lleber fchreitung der Bolizeistunde argwöhnen und einlaßbegehrend die Gemütlichkeit stören. Ein Gastwirt in der Alexandrinenstraße molite bas verhüten und beantragte vorsorglich, ihm für den Hochzeitsabend die Bolizeiftunde bis nachts 3 Uhr hinauszufchieben. In dem Gejuch gab er ausdrücklich an, daß die Feier unter völligem Aus. fchluß der Deffentlichkeit stattfinden werde. Als nad) einigen Tagen auf dem zuständigen Polizeiamt die erteilte Genehmigung abgeholt wurde, mußten 5 M. dafür bezahlt werden. Das war bitter, bodh folange noch an solchen Gebühren festgehalten wird, ist der Staatsbürger mehrlos gegen die Schröpfung. Roch größer war aber die Ueberraschung, als bei Aushändigung des mit 5 m. bezahlten Scheines erflärt wurde, später feien noch für die Hochzeits. gäste 35 Bf. Steuer pro Ropf zu zahlen. Das sollte die Bergnügungssteuer fein, auf deren Ablieferung die Finanznerwaltung dringt, wenn sie irgendwo eine steuerpflichtige Luftbar feit mittert. Inzwischen ist bei dem Gastwirt auch schon ein Beamter der Stadt gewesen und hat nähere Erfundigungen eingezogen. Hier wird von dem jungen Ehemann, der uns über diese foftspieligen Erfahrungen des schwiegerväterlichen Gastwirts berichtet, mit Recht die Frage aufgeworfen, ob das nicht mit zmeierlei Maß messen heißt. Warum soll der Gastwirt für ein Familienfest die Steuer zahlen, während ein Privatmann, der die Hochzeitsfeier seiner Tochter in seiner Wohnung veranstaltet, feinen Pfennig dafür zu zahlen braucht? Vielleicht versucht ein mit einer solchen Steuerforderung heimgesuchter Gastwirt einmal eine Zahlungsverweigerung.
Werbefeft der Reichsbanner- Wafferfportler. Die Wassersportabteilung des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold, das jüngste Olied dieser großen republitanischen Schuhorganisation, peranstaltete am Sonnabend in den Spichernfälen" ein Winterfest. In der Begrüßungsansprache konnte der Vorsitzende der Wassersport abteilung, Kamerad Saffen, mitteilen, daß der Minister Severing und der Ministerpräsident Braun sowie die Bolizeipräsidenten Grzesinsti und Friedensburg dem Feste einen guten Berlauf wünschten. Kamerad Saffen beleuchtete dann noch furz die Gründung der W- Abteilung und streifte dabei die Möglichkeit der Schaffung von Reichsbanner Booten. die getauft werden sollen auf Friedrich Ebert , Walther Rathenau
und Matthias Erzberger . Als Bertreter des Gauvorstandes sprach Kamerad Barth, der in seiner Festrede das gewaltige Anwachsen des Reichsbanners vor Augen führte. Reine Mühe haben die Kameraden gescheut, um die Soheitszeichen der Republit, die noch heute leider nicht überall anerkannt werden, auch ins tleinste Dorf zu tragen. Die junge Wassersportabteilung des Reichsbanners foll im fommenden Suyre die auf dem Lande begonnene Arbeit auf dem Wasser, wo das fchwarzweißrote Tuch noch häufig zu finden ist, fortsetzen! Der Redner schloß mit den unter Beifall aufgenommenen Worten: Werbt rege weiter, helft das Wert der Republik zu vollenden". Aufwühlende, start wirkende Freiheitsdichtungen, vorgetragen von Beierle, heitere Zusammenstellungen, gesprochen von einem Herrn Burg, und genußreiche Darbietungen der bekannten EbertManz Quartetts umrahmten das Fest, das auch viele Republifaner, die an leitender Stelle in den Behörden zu kämpfen haben, zusammengeführt hatte.
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Arbeiter- Kultur- Kartell Groß- Berlin
Weihnachtsausstellung
vom Freitag, den 11. bis Mittwoch, den 23. Dezember, in fämtlichen Räumen des Gewerkschaftshauses, Engelufer 24-25, geöffnet wochentags 2-8 Uhr, Sonntags 10-7 Uhr. Runits und Gebrauchskeramik Bücher Wohnung und Hausrat Swedmäßig und schöngestaltete Möbel nach Entwürfen von Bruno Laut, Spannagel, Müller- Berchtesgaden Radierungen Litho graphien und Zeichnungen von Käthe Kollwig, Wilhelm Defterle, Hellmuth Krommer, Karl Holb
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Der Besuch der Ausstellung ist unentgeltlich
Wegen Meineids ins Zuchthaus.
Sie fonnte nicht anders!"
Unbegreiflich erschien das Berhalten der noch jugendlichen Frau Johanna B. aus Wenfidendorf, die sich vor dem Schwurgericht III wegen wissentlichen Meineid's zu verantworten hatte. Damals war sie noch nicht verheiratet und mit einem Herrn Jacobs befreundet. Eines Abends stand fie mit ihm in der Tür im Gespräch, als ein Gegner des Jacobs vorbeifam. Jacobs persetzte diesem mehrere Ohrfeigen. Dafür wurde er ver flagt. Vor dem Amtsgericht Oranienburg wurde dieser Tatbestand auch durch zahlreiche Zeugen bestätigt und man wollte beinahe schon auf das Zeugnis der jebigen Angeklagten verzichten. Jedoch wurde im legten Augenblid noch beschlossen, auch sie zu hören. Zur allgemeinen Ueberraschung befundete sie nun unter Eid, daß es nicht wahr fei, daß Jacobs den anderen geschlagen habe. Die Folge war die Anflage wegen meineids. Sie war auch vor Gericht geständig und sagte nur, fie habe nicht anders fönnen und mußte so sprechen, da sie mit Jacobs und dessen Mutter gemeinsam nach Oranienburg zum Termin gefahren sei. Für Jacobs und dessen Mutter wird nun die Sache noch ein Nach spiel haben, da gegen sie der Verdacht der Verleitung zum meineid besteht. Obwohl der Verteidiger durch Befragen von Sachverständigen den Nachweis führte, daß die Angeflagte eine ich mach fin nige Berson sei, die gerade noch genügend Fähig. teiten zur praftifchen Lebensführung befize, war das Schwurgericht der Meinung, daß die freie Willensbestimmung bei dieser Aussage nicht ausgeschlossen gewefen mar und verurteilte die Angeklagte megen Meincids zu 1 Jahr Zuchthaus.
Der Mangel an geeigneten Pflegeftellen für Säuglinge, Klein und schulpflichtige Kinder ist recht fühlbar. Ganz besonders fehlt es aber im Bezirt mitte an Familien, die bereit find, unfere ins Berufsleben eintretenden Jugendlichen, beiderlei Geschlechts, aufzunehmen. Die Bewohner des Bezirtes werden gebeten, tatkräftig bei der Gewinnung von guten Pflegestellen zu helfen und alle Meldungen an das Jugendamt Mitte, Berlin C. 2, Walsenstraße 27, einzureichen. Auch das Bezirtsjugendamt Pantom fucht Pflegestellen für Säuglinge, Kleinkinder und schulpflichtige Snaben und Mädchen. Pflegegeld wird in der vom Magistrat Berlin vorgeschriebenen Höhe gezahlt. Bünsche werden
Das Rundfunkprogramm.
Dienstag, den 8. Dezember.
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Außer dem üblichen Tagesprogramm:
mensch"
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4.30 Uhr nachm.: Kammermusik von Haydn bis Schönberg, V. Mahlke- Trio: Rudolf Schmidt, Klavier: Hans Mahlke . Violine; Adolf Steiner , Cello. Mitwirkende: Professor Emil Prill , Flöte; Karl Reitz, Viola . 1. Mozart ( 1756-1791): Klaviertrio G- Dur, Allegro Andante Allegretto. 2. Mozart: Quartett für Flöte, Violine, Viola , Cello, Köch. Verz. Nr. 285, Allegro Adagio Rondo. 3. Mozart: Klavierquartett G- Moll. Allegro Andante Rondo: Allegro. 5.30-6 Uhr nachm.: Gesang. 1, Hugo Wolf : a) Der Freund( Eichendorff), b) Gesellenlied Reinick ), c) Biterolf ( Im Lager von Akkon 1190)( Scheffel). 2. Grieg : a) Vom Monte Pincio ( Björnson). b) Zur Johannisnacht( Krag), c) Eros ( Benzon) ( Professor Albert Fischer , Baß). Am Flügel: Ben Geysel. 6.05 Uhr abends: Stadtrat Ella Kausler: Das Obdach der Stadt Berlin ". 6.45 Uhr abends; Literarische Stunde. Deutsche Erzählerinnen*. Klara Viebig : Passion" Alice Behrend : Der SchlangenCarry Brachvogel: Das Rätsel von Hildburghausen " Felicitas Rose : Drei Romane". 7.10-8 Uhr abends: HansBredow- Schule( Bildungskurse). 7.10 Uhr abends: Abteilung Sprachunterricht. Englisch ( R. Herdman Pender). 7.40 Uhr abends: ( Hochschulkurse). Abteilung Philosophie. Dr. phil et med. Max Dessoir : Menschenkenntnis und Charakterkunde". 8.10 Uhr abent abends: Mit dem Mikrofon im großen Schauspielhaus". 8.15 Uhr abends: Uebertragung der Revue Für Dich", Revue in zwei Akten mit 20 Bildern von Erik Charell . Musik und Gesangstexte von Ralph Benatzky . Regie: Erik Charell . I. Akt: 1. Bild: Der dritte Akt. 2. Bild: Brautnacht in Venedig ". 3. Bild: 5- Uhr Tee im fernen Osten". 4. Bild: An Bord des Ozeandampfers". stadt". 5. Bild: Zwei blinde Passagiere". 6. Bild: Poesie der Groß7. Bild:„ Das kleine Welttheater". 8. Bild: Was der Mond bescheint"( Wie's der Dichter sah). 9. Was der Mond bescheint"( Wie sich's der Dichter dachte). 10. Bild: Gespräch in den Bergen. 11. Bild: Alpensinfonie ". II. Akt: 1. Bild: Das Orakel zu Delphi". 2. Bild:„ Das russische Ballett. 3. Bild: , Patience ". 4. Bild: Versuchungen im Training". 5. Bild: Olympische Spiele ". 6. Bild: Die Zeitlupe". 7. Bild: Kulissenschieber". 8. Bild:„ Für Dich. 9. Bild: Maries Geburtstagstisch". Der Sprecher in der Loge: Alfred Braun . Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sportnachrichten," Theater- und Filmdienst.
Erschöpfte Nerven, eberanstrengung, Schlaffofigteit und mand
ihre Kräftigung und Wiederauffrischung.
Für alle Borgänge und alles harmonische Zusammenarbeiten der Organe im menschlichen Körper find die Nerven von der allergrößten Bedeutung. Arbeit wie Genuß, die doch beide das Menschenleben regieren und gestalten, verlangen Kraft und Leistung der Nerven, Frische des Geistes und bes Körpers, Wohlbefinden und Leistungsfähigkeit, ein frohes Gemüt, selbst ein guter Appetit das alles jind Folge und Aeußerung. wahrhaft gesunder Nerven. Ihre Gesundheit aber hängt eng zusammen mit der Ernährung des Körpers. Nervengesundheit ist letzten Endes die Lösung eines Ernährungsgeheimniffes.
und
Quälende Sorgen, törperliche und geistige anderer Kummer des trdischen Lebens reizen und erschöpfen die Nerven por der Zeit. Nerpöse Beschwerden aller Art stellen sich ein. Mattigfeitsgefühl, Arbeitsunluft, Aufgeregtheit Reizbarkeit, Appetitlosigkeit. Berbauungsstörungen und berlei Uebel mehr folgen fich und wechseln sich ab. Balb macht sich ihr zerstörenderEinfluß auf das Aeußere geltend. Das Geficht erhält eine nervöse Brägung, leidende Züge, den Ausdruck des Gequältjeins, die unvermeidlichen vorzeitigen Altersecscheinungen.
Will man nun etwas Energisches tun, dann sollte man mit einer Nerden Mähr- und Auffrifungsmethode ganze Arbeit
im Bezirksjugendamt, neue Schönholzer Straße 35, III I. Zimmer 99, während der Dienststunden von 9 bis 1 llhr, entgegen. genommen.
Verhaftung eines Großgauners.
75 Autos erfchwindelt.
Die Berliner Kriminalpolizei hat einen internationalen Schwind. ler, der von nicht mehr als 23 Staatsanwaltschaften gesucht wurde, festgenommen. Der Schwindler, der unter verschiedenen Namen auftrat und tatsächlich Heinz von Lehn heißt, hat u. a. nicht weniger als 75 Automobile erschwindelt.
Der v. Lehn hatte im März d. J. die Benzinbetriebsgesellschaft G. Apel u. Co. in der Sellerstr. 27/28 erworben und den guten Ruf. den diese Firma bis dahin besaß, in der raffiniertesten Weise zu seinen Betrügereien ausgenugt. Innerhalb von 6 Wochen gelang es ihm, 75 Automobile zu erwerben, für die er nur eine geringe Anzahlung leistete, um sie zu Schleuderpreisen, die fofort bar gezahlt werden mußten, weiter zu vertaufen. Als die Kriminalpolizei auf dieses Treiben aufmerksam gemacht wurde, war der gerissene Geschäftsmann" bereits verschwunden. Jezt mag er wohl geglaubt haben, daß in Berlin über diese Angelegenheit Gras gewachsen sei, er fehrte zurück und wohnte bei einer Freundin in der Hohenstaufenstraße. Zu seiner größten Ueberraschung wurde die Wohnung von Kriminalbeamten aufgesucht, die ihn unter dem Bett perstedt porfanden und sofort verhafteten. Der Schwind. ler war zum Teil geständig und wurde in das Untersuchungsgefäng nis nach Moabit übergeführt. Auch das Spielerdezernat hat sich sehr häufig mit dem Berhafteten beschäftigt, der auch bereits wegen Falschspiels verhaftet ist.
Auch eine Inflation@ blüte.
Der 19jährige Kaufmannslehrling N. war aus der Inflations. zeit her gewohnt, auf flottem Fuße zu leben. Als die Einnahme. quelle aus Devisen- und Börsenspekulationen aufhörte, begann er Betrügereien zu begehen. 3meimal war er bereits megen Betruges verurteilt worden, hatte aber jedesmal Bewährungsfrist bekommen. Jetzt entwendete er aus dem Schedbuch seines Chefs ein Blatt und fälschte mit deffen Unterschrift eine Anweisung über 750 Mart. Dann verschwand er, fand aber wieder eine neue Stellung. Angeblich, um die alte Schuld zu decken und eine Straf verfolgung zu vermeiden, machte er das in der neuen Stellung genau so. Um aber auch gleich etwas für sich zu behalten, erhöhte er den Fälschungsbetrag diesmal auf 2000 Mart. Dann unterließ er es aber, für das alte Bergehen Deckung zu leisten, sondern ver. jubelte in lustiger Gesellschaft auch diese Summe in turzer Zeit. Das Schöffengericht mitte nahm zwar an, daß der Angeflagte minderwertig jei und war der Meinung, daß die zweis mal bewilligte Bewährungsfrist den Angeklagten zu dem Glauben gebracht habe, daß derartige Dinge nicht so schlimm seten. Deshalb wurde ihm für die ihm zudiktierte neunmonatige Gefängnisstrafe jetzt die Bewährungsfrist versagt. Er wird nun auch seine beiden alten Strafen abzufügen haben.
Jeugen gesucht! Am 1. Mai d. J. wurde der Zimmerer N. von einem Buivatauto fiberfahren ging hinter einem Demon itrationsauge in der Stralauer Straße berunt, überfah dabei ein Auto, das eine Suaßenbahn überholte und wurde schwer verlegt. Er ist jetzt ein Krüppel Zeugen dieies Vorganges, beionbers der Straßenbahnfabrer mögen fich bei Bellson, Manteuffelstraße 100, melden. Unfosten werden vergütet.
den Bögeln Futter! Warmes Waffer hingegen soll man nicht Der deutsche Tierschutzverein mahnt eindringlich: Streut auf die Baltone stellen. Die Vögel nüzen zwar die Gelegenheit zu einem wohligen Bade, aber müssen es mit dem Leben bezahlen, denn sie erfrieren, sobald sie den Badenapf verlassen haben.
Achtung, arbeitende Bevölkernag des Wedding ! Im Filmpalast Tivoli, Solberger Str. 23, läuft der Film Freies Bolt. Er wurde des großen Erfolges wegen bis Donnerstag, den 10. Dezember, verlängert.
Das Unglück auf der Zeche Mathias Stinnes . Ein Freispruch.
Effen, 7. Dezember. ( Eig. Drahtbericht). Am Montag wurde der Fördermaschinist August efiel von der Beche Mathias Stinnes Schacht 5, der beschuldigt war, am 4. April d. J. durch Fahrlässigkeit den Tod von 11 Bergleuten verursacht zu haben, freigesprochen. Aus den Zeugenaus fagen ergab sich, daß nonatelang vor dem bellagenswerten Unglüd die bergpolizeilich vorgeschriebenen Seil. prüfungen nicht vorgenommen wurden. Andererseits zeigten die Verhandlungen, daß mehr wie bisher auf die Vor- und fahrenden das größte Gewicht au legen ist. Ausbildung des Fördermaschinenpersonals im Interesse der Seil.
Einstellung der Rheinschiffahrt. Die strenge Kälte hält im ganzen Rheingebiet noch unvermindert an. Main , Nedar, Nahe und Sieg führten bereits in der Nacht zum Sonnabend das erste Treibeis, das sich sehr[ hnell so verdichtete, daß schon am Sonnabend die Schiffahrt auf den Rheinneben= flüssen eingestellt werden mußte. Der Rhein brachte am Sonntagnachmittag erst menig Treibeis. Inzwischen hat es aber einen so großen Umfang angenommen, daß die Koblenzer Goiffsbrüde abgejahren werden mußte. Die Schlepp züge, die sich bei dem Einsegen des Eisganges noch auf dem effenen Strom befanden, fuchten schnell einen schüßenden Hafen auf. Jetzt ruht die Schiffahrt auch auf dem Rhein .
Finanzieller Mißerfolg der Ausstellung in Wembley . Aus den bisherigen Feststellungen der Revisoren ergibt sich, daß die bri tifche Reichsausstellung in Wembley mit einem er Iust bon mindestens 1%, Millionen Pfund Sterling abgeichloffen hat.
einigten Staaten herrichen Hagelschauer und Schneestürme, die den Schneeflürme in Amerifa. Jm mittleren Westen der Bers Verkehr teilweise lahmgelegt haben.
Geschäftliche Mitteilungen.
Die Bapierhandlung 2. Juergens, Meganderplan, die bereits fett dem Sabre 1844 besteht, hat ihre Geschäftsräume in gefamadvoller Beife renovieren laffen und empfiehit ihre Qualitätswaren im Anzeigenteil des Vorwärts".
Weihnachten fsteht vor der Tür, und fürforgende Liebe finnt, mit walchen Gaben fie freude beretten tann. Sn heutiger fchwerer Reit wird man in erfter Linle aum dratzischen Gefchent areifen. Nennen wir a. B. nur Maggis be währte Erzeugnisse: Maggis Würze, Maggis Suppen, Maggis Fleischbrüh würfel, die jedem Saushalt willtommen find. Durch ihre pielfeitige Verwend barleit helfen sie nicht nur das teure Fleisch, Stohlen und Gas fparen, sondern erleichtern außerdem der Hausfrau die Kocharbeit.
machen, und das geschieht durch richtige Ver wendung vo
Biomalz mit Lecithin, einer Nerven- Nahrung von denfbar größter Boll temmenheit. Biomalz mit Lecithin ist durch deutsches Reichspatent gefeglich geschützt, und feine Erfindung ermöglicht die völlige Aufnahme des Lecithinstoffes in die Säfte, die die Nerven ernähren, zu gleicher Zeit mit dem Einsetzen der fräftigenden Birfung des Biomalzes auf den gefamien Körper. Biomalz mit Lecithin ist in langen Stoffwechselversuchen in der chemischen Abteilung des Rudolf Virchow - Krankenhauses jorgfältig untersucht und hat sich mehrere Jahre hindurch in der ärztlichen Praris bewährt. Es hat seine Feuerprobe in jeder Prüfung überstanden und ist missenschaft
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lich unanfechtbar. Es ist restlos verdaulich. Das Steigende Kraftgefühl, das frischere Aussehen, die Anzeichen der Berjüngung Legen Zeugnis danon ab, wie tiefgreifend der Nervennährstoff auf das Wohlbefinden des ganzen Körpers zu wirken vermag.
Preis einer Dose Biomalz 1,90 mt., mit Legithin 5, Mr., mit Eisen( zur Stärkung für Blutarme und Bleichsücht ge) 2,20 mt., mit Stalf extra( zur Stärkung für Lungenleidende) 2,50 Mt. Jeu: Biomalz- Schotola de je 100- GrammTafel 60 Pf. und Biomalz Bonbons, bestes Linderungsmittel- bei Husten und Heiserfelt, vorzüglicher Geschmad, je Beutel 30 Bf. Drud sachen fostenfrei von Gebrüder Bater. mann, Teltom- Berlin 10.