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Ein Fünfzehnjähriger erstochen. Wieder ein Blutopfer des Alkoholismus  .

Eines Tages im November vorigen Jahres befand sich ein Haus in der Linienstraße in furchtbarster Erregung. In Gegen wart einer großen Anzahl von Zeugen hatte der 62jährige Portier des Hauses, ein chronischer Säufer, dem 15jährigen Herbert W., Sohn des Obmanns des Mieterrats, ein Taschenmesser derart in die Brust gejagt, daß der Junge sofort perschied. Kurz vorher waren beite auf der Straße aneinandergekommen. Der Alte befand sich auf dem Nachhauseweg, der Junge fuhr per Rad denselben Weg. Er soll nahe an den Alten herangekommen sein und ihm zugerufen haben: Na, Oller, schon wieder vollgesoffen." Der Alte erwiderte grob, und so Dann ver dauerte der Wortwechsel, bis sie nach Hause kamen. schwand der Alte, erschien aber bald bei einem Nachbarn, bat ihn, er möge ihn gegen die ihn verfolgenden Jungen in Schutz nehmen, zeigte ihm dann ein Messer, und drohte, er würde den W. niederstechen, dann ging er in eine Kneipe. Als der Junge sich zeigte und den Kameraden sagte: Da ist er ja," sprang er aus der Kneipe hervor, stürzte sich auf den Jungen und stach ihn nieder.

Der 62jährige Mann war bei allen Mietern des Hauses höchst unbeliebt. War er betrunken, so machte er selbstverständlich Krach, und das geschah sehr oft. War er nüchtern, so ließ er es an Schimpf­worten nicht fehlen. Eine alte Frau belegte er mit nicht wiederzu­gebenden Ausdrücken. Es wurde Strafanzeige gegen ihn erstattet. Der Bescheid, der zurückkam, lautete: Es liegt fein öffent liches Interesle vor." Nunmehr ergibt sich aber, daß, wenn damals öffentliches Interesse als vorliegend erachtet worden wäre, d. h. wenn die Behörde sich den Alten einmal vorgenommen hätte, der 15jährige H. wahrscheinlich heute noch am Leben sein würde. Der chronische Säufer war selbstverständlich den Hänseleien der Jungen ausgesetzt. Der 15jährige H. mag mit dabei gewesen sein. Jedenfalls hatte sich der Alte auf der Arbeitsstelle des Jungen be­flagt. Der Sohn des Mieters ärgert mich immer." Er habe ihm auch gesagt: Wenn du mich anfaßt, so wird dir Vater eins aus­mischen. Dem Jungen droht er:" Du tommst mir noch einmal unter die Finger. Der Bater warnte den Jungen:" Sieh dich ver und geh ihm aus dem Wege." Der Junge tat es aber nicht. Wie an dem verhängnisvollem Tage in dem Säuferhirn der Ent­schluß reifte, dem Jungen mit dem Messer zu Leibe zu gehen, blieb unverständlich. Getrunken hatte er nur wenig. Vielleicht fühlte er mit dem Stich seinen Haß auf die Mieter, die wohl mit Recht mit ihm unzufrieden waren.

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Dem Angeklagten er stand gestern vor dem Landgericht I mar in der Jugend bei der Arbeit ein Stein auf den Kopf gefallen. Die Nachwirkungen der Verlegung hielten lange an. Als er 1886 Dom Militär tam, wurde er fofort straffällig und blieb es auch. Neue Straftaten begannen mit Diebstahl. Es folgten Betrug, Unterschlagung, Bettel, Hausfriedensbruch, Körper­verlegung, Drohungen- im ganzen fünfzehn Strafen, dar­unter auch Zuchthaus. Zwischendurch arbeitete er. Seit 1914 ver­diente er seinen Lebensunterhalt für sich und seine Frau durch Arbeit. Zwischendurch trant er. Der Staatsanwalt plädierte für mildernde Umstände und beantragte fünf Jahre Gefängnis. Das Gericht verweigerte sie ihm und erkannte auf fünf Jahre Zuchthaus.

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Wunderbarer Weißenseer   Wirsingkohl. sapnasuagaz uǝbaa ajo Nachdem vor einiger Zeit die Berliner   Polizei den Kartoffel­mucherern ernsthaft auf den Leib rückte, wobei es zum Teil erheb­liche Strafen fette, fand vor dem Schöffengericht Berlin- Mitte eine meitere Berhandlung wegen Preiswuchers mit Lebensmitteln gegen die Weißenseer   Großgärtnereibesitzerin Ottilie Rubale statt. Die Rubale bringt erhebliche Mengen Feld- und Gartenfrüchte in den Berliner   Handel. Am 15. Oftober verkaufte sie Wirsingfohl an Berliner   Kleinhändler zu einem Zenterpreise von sechs Marr, trotzdem die Notierung im Großhandel für Wirsingkohl an dem Tage nur 3,50 bis 4,50 Mart betrug. In größeren Bosten murde er sogar mit 3 Mart und 3,50 Mart gehandelt und auch zu diesem Preise an die Kleinhändler abgegeben. Zu gleicher Zeit befam ein Holsteiner Erzeuger vom Großhandel einen Zentnerpreis von 1,75 Marf. hinzu tamen Fracht, Standgeld usw., so daß ein Durchschnittspreis( Einkaufspreis) für den Groffiften von 2,75 Mark entstand. Frau Kubale erklärte dagegen, ihr Kohl sei fo wunderbarer Kohl, wie es ihn in gleicher Qualität nirgends gebe. Dann aber seien auch die Bodenver hältnisse in Weißensee bedeutend ungünstiger als auf dem Lande. Herr Kubale erklärte sogar, er ,, müsse schon von der Substanz leben". Sein Aeußeres und auch das seiner Frau ließen jedoch be­rechtigten Zweifel an dieser Substanzzehrung" aufkommen. Der sehr milde gesinnte Staatsanwalt wollte die beiden mit 100 M. Geld­ſtrafe laufen lassen. Das Gericht jedoch dachte anders. Es hielt vorsägliche Preistreiberei mit einem der wichtigsten Lebensmittel der ärmeren Bevölkerung für erwiesen und erklärte, es müſſe endlich einmal mit alter Schärfe gegen die Schädlinge am Volfe vorgegangen werden. Das von Frau R. begangene Bergehen ist schlimmer als Diebstahl zu werten und da die Angeklagte eine geringe Strafe gar nicht fühlen würde, werden zwei Monate Gefängnis und 1000 Goldmart Geldstrafe vielleicht dazu beitragen, den über­tüchtigen Geschäftsgeist der Frau K. zu dämpfen. Das Gericht ließ trotzdem noch einmal Milde walten und wandelte die zwei Monate Gefängnis in weitere 2000 Goldmart Geldstrafe, zusammen aljo in 3000 Goldmark um.

Die Folgen fehlender Preisnofierungen.

Eine weitere Verhandlung fand gegen den Geschäftsführer Konrad Jahn eines Delitateffengeschäftes in der Französischen Straße statt. An den im Fenster liegenden Waren befanden sich keine Preisnotierungen und auch im Schau­fenster fehlten sie. Der Angeklagte führte zu seiner Entschuldigung an, daß sich im Schaufenster großenteils Attrappen befunden hätten und daß er es für überflüssig gehalten habe, diese mit Preisen auszuzeichnen. Der Richter belehrte Herrn J. eines Besseren und führte die Verordnung vom 13. Juli 1923 an, wonach fämtliche fich im Schaufenster befindlichen, auch Attrappen mit Preisen versehen sein müssen. Der Angeklagte fam diesmal noch mit einer Geldstrafe von 50 Mart davon.

Der Kampf gegen die Biochemie.

Mitgliedern to ftenlofe ärztliche Behandlung zu. Die Nährsalze, die nichts weiter als Mineralfalze feien, dürfen auch im freien Verkehr abgegeben merden. Das Schöffengericht stellte sich auf denselben Standpunkt und fam zu einer Freisprechung der Angeflagten. Boraussichtlich wird von der Anklage behörde Berufung eingelegt werden.

Allgemeine Funktionär- Bersammlung

Heute, Dienstag, den 26. Januar

abends 7 Uhr im Deutschen Hof, Ludauer Straße 15 Zagesordnung:

Fürstenabfindung und Boltsentscheid

Referent: Reichstagsabgeordneter Wilhelm Dittmann  Zutritt haben nur Funffionäre mit dem Parteiausweis für 1926. Mitgliedsbuch muß vorgezeigt werden.

Um die Wahl des Stadtbaurats. Gestern trat im Rathaus zum zweiten Male der große städtische Ausschuß für die Wahl eines Stadtbaurates zu­sammen. Diesmal wurden die Vertreter der Interessenten und Fach­organisationen gehört. Die Meinungen der Sachverständigen gingen. wie von vornherein zu erwarten war, sehr weit auseinander. Nach ihrer Bernehmung beschloß der Ausschuß, in einer nächsten Sigung zunächst die eingegangenen, etwa 30 Bewerbungen zu sichten. Es soll dann einigen Hauptbewerbern Gelegenheit zur persönlichen Borstellung gegeben werden. In her fachlich wichtigsten Frage, wie weit eine Zusammenlegung fädtischer Deputationen er­folgen soll, ift eine Abstimmung noch nicht erfolgt. Allerdings geht die Meinung dahin, daß eine weitgehende Bereinfachung unbedingt Blaz greifen muß, sie ist auf der linten wie auf der rechten Seite der Stadtverordnetenversammlung gleich stark verbreitet. Differenzen find eigentlich nur darüber vorhanden, in welchem Umfang eine Zusammenlegung vorgenommen werden tann. Die Entscheidung darüber hängt aber, nach der Natur der Sache, sehr start mit der Lösung der Personenfrage zusammen.

Der Zusammenbruch der Beltener Kriegerheimstätte. Im Hauptansschuß des preußischen Landtags wurde der Zusammenbruch der Kriegerheimstätten A.-G. Don Belten bei Berlin   besprochen. Ministerialdirektor Klausner erklärte, das Staatsministerium lelyne es ab, in den Konkurs einzu greifen, da für die Aufrechterhaltung des Betriebs mindestens Millionen Mart erforderlich seien; die Interessen der Siedler follten jedoch geschützt werden. Der Gerätepart im Wert von 200 000 m., der mit 170 000 m. Pfändung belastet sei, merde nicht verschleudert. Der Ausschuß beschloß, daß die Regie rung zunächst untersuchen soll, ob die Vorschläge der Gesellschaft eine geeignete Grundlage zur Sanierung bieten.

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die man als Frattion ansprechen tönne. Die Kommunisten waren bereit, einen Sozialdemokraten als Versteher zu wählen. Um zu verhindern, daß der deutschnationale Kandidat wiedergewählt murte, gaben die Sozialdemokraten ihre Stimme gemeinsam mit der Fraf­tion der Mitte für den Demokraten Dr. Brig ao, der mit 32 Stim men gewählt wurde. Der frühere Vorsteher Dethleffset erhielt nur 25 Stimmen. Zu Stellvertretern mit gleichen Rechten wurden ge­wählt Hetzer( dnatl.) und orlig( Soz.). Schriftführer wurde Herr Wechselmann( D. Vp.).

Im Charlottenburger   Haushaltplan steht für 1926 eine Gesamt­einnahme von rund 16 500 000 m. und eine Gesamtausgabe von rund 52 600 000 M., es ist also ein Mehrbedarf von rund 36 100 000 Mart erforderlich. Einstimmig beschlossen wurde, das bestehende Fernheizmert umzubauen in ein Stadtheizmerf. Dazu find 500 000 m. erforderlich.

Gefährdete Häuser in Weißensee.

Die Explosionstatastrophe in der Kirchstraße hat von neuem die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, daß Häufer, die freistehen, viel leichter einer Einsturzgefahr ausgefegt find, als Häuser, die von beiden Seiten durch andere geschützt sind. Auch ständige Er. schütterungen, die vielleicht von der maschinellen Arbeit einer Fabrit ausgehen, fönnen allmählich leicht fundamentierte Mauern derart lockern, daß eine Einsturzgefahr im Bereich der Möglichkeit liegt. Weit draußen in Weißensee, an der Rennbahnstraße, liegt eine Maschinenfabrik, die auch Buffer für die Eisenbahn fabriziert. Seit ungefähr dreiviertel Jahren hat sich diese Fabrik eine große Presse beschafft, die auf automatischem Wege die Buffer herstellt. In der Nähe dieser Fabrik liegt ein Häuserblock, der aus drei Häusern mit Hintergebäuden besteht. Die Häuser sind ungefähr vor 15 Jahren erbaut und die Zwei- und Dreizimmerwohnungen Die Wände werden hauptsächlich von fleineren Leuten bewohnt. sind dünn. Nicht nur daß sich die Einwohner seit längerem über das Stampfen der Presse beschweren, das sie in der Nacht an ruhigem Schlaf hindert, sondern ein anderes Moment ist lezthin in die Erscheinung getreten, das die Situation verschärft. Seit einiger Zeit zeigen sich in den Wänden des häuserblods Risse. Besonders betroffen sind davon die Gartenhäuser, die der Fabrit am nächsten liegen. Wenn vorläufig auch feine unmittelbare Einsturzgefahr bestehen mag, so muß doch bald Vorsorge getroffen werden, daß auch jede Art davon ver­schwindet. Die Baupolizei hat jedoch bis jest teine Gefahr für die Häuser gefunden, sie sollte jedoch die Häuser scharf im Auge behalten. Wenn aber die Bewohner sogar des Nachts durch das Stampfen der Preise im Schlafen gehindert werden, so ist das ein Zustand, der sofort beseitigt werden muß.

Ein bedauerlicher Unfall mit födlichem Ausgang ereignete sich geftern nachmittag gegen 1,6 Uhr in der Berliner Straße in Tegel  , unmittelbar vor den Borsigwerken. Die Ehefrau Marie Seifert aus Borsigwalde   schob einen Handwagen vor sich her. Ptöglich nahte von hinten ein Auto, erfaßte die Fran S. und schleuderte sie an Boden, wo sie tot liegen blieb. Der Führer ist mit seinem Kraftwagen leider unerfannt entlommen. Zur Klärung des Falles wird der bisher unbekannte Chauffeur gebeten, sich bei dem 293. Polizeirevier in Tegel  , Veitstr. 5 oder auf einem anderen Polizeirevier zu melden.

Die Kulturgemeinde beim Bolfsbildungsamt Prenzlauer Berg  , Danziger Straße 64, veranstaltet am Mittwoch, den 27. Januar 1926, abends 28 Uhr. im Saalbau Friedrichshain unter dem Titel Tanz und Tanzmeisen" einen Kunstabend. Mitwirkende stnd: Lucy Kielbaufen, Sonja gin, Anna Bitström, Helmut Lot und das Berliner   Sinfonie,

er­

( Blüthner-) Orchester. Leitung Dr. Felix Günther. Karten zu 60 Pf. ( Mitglieder der Kulturgemeinde 50 Pf.) an den Abendkassen am 27. Januar, im Boltsbildungsamt und in den durch Säulenanschlag befanntgegebenen Stellen. Der hohe fünstlerische und unterhaltsame Wert der Veranstaltung sollte durch zahlreichen Besuch anerkannt werden.

Die Bezirksvorstandswahlen in Charlottenburg  . In der legten Bezirksversammlung inszenierten die Rommu niften auf den Tribünen einen so schlimmen Radau, daß der Fort­gang der Verhandlungen empfindlich gestört murde. Infelgedessen fommen eine Reihe wichtiger Anträge, die den Zweckt haben, den Arbeitslofen zu helfen, erst in der nächsten Sigung zur Beratung und damit vielleicht zu spät, daß fie bei der Aufstellung des Berliner   Etats nicht mehr berücksichtigt werden können. Diese Vorfälle haben weiterhin zur Folge, daß für den Besuch der Charlottenburger   Tribüne von jetzt ab Karten herdorf, Kurfürstenstraße. ausgegeben werden, die an die einzelnen Fraktionen entsprechend ihrer Stärke verteilt werden. Ohne Karte hat in Zukunft niemand mehr Zutritt zur Tribüne.

Die bürgerlichen Fraktionen, die in der ersten Sigung noch getrennt marschierten, find inzwischen mieder zu einem Einheitsbrei zufammengeflossen, nennen sich Vereinigte bürgerliche Fraftionen" und bestehen aus 17 Deutschnationalen, 6 Volksparteilern, 2 Bölki­schen und einem Mitglied des Evangelischen Bundes. Dadurch ent­fiel auf die Fraktion der Deutschen Volkspartei, die nur 6 Mitglieder zählt, ein unbefoldeter Stadtrat, während die Sozialdemokra ten mit 16 Mitgliedern und die Kommunisten mit 9 Mit­gliedern auch nur se einen unbesoldeten Stadtrat erhielten. Im ganzen wurden 7 unbesoldete Magistratsmitglieder gewählt, und zwar: Dr. March und Dr. Badtke( Dnatl.), Herr Vanschow( DBP.), Stadthagen  ( Dem.), Bunge( Wp.), Alfred Will( SPD  .) und Ewers ( KPD  .). Der Posten des Vorstehers wurde den Deutsch­nationalen diesmal entriffen. An seine Stelle trat der Demotrat Dr. Brig. Die Sozialdemokraten beanspruchten als größte Frattion die Stellung des Borstehers. Eine Fraktions ge meinschaft sei teine in sich geschlossene politische Gruppe,

Das Rundfunkprogramm.

Dienstag, den 26. Januar.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

Arbeiterbildungsschule. Heute( Dienstag), 26. Januar, abends pünktlich 7, Uhr, beginnt die Arbeitsgemeinschaft des Genossen Marquardt; Einführung in die Wirtschaftsgeographic" in der Gemeindeschule Mariene

Die 176. Abgabestelle der Konsumgenossenschaft Berlin  , Bayreuther Str. 26, halt am Mittwoch, den 27. Januar, abends 8 1hr, bei Straube, Augsburger, Ede Ansbacher Straße, ihre Mitgliederversammlung ab.

Rathenau  - Vorträge. Am Dienstag, den 26. Januar, abends 8 Uhr findet im Reichswirtschaftsrat, Bellevueftr. 15, der dritte Vortrag von Frau Etta Federn- Koblhaas statt, über:" Walter Rathenau  , zur Mechanik des Geistes."

Freispruch in einem Brudermordprozeß. In dem Prozeß gegen die Brüder v. Tessin   in Tübingen   wegen Ermor dung ihres Bruders beantragte der Staatsanwalt, den An­geklagten Manfred v. Tessin wegen Mordes oder Todfchlages entsprechend den geseßlichen Bestimmungen zu bestrafen. Da sich nicht mit Bestimmtheit sagen laffe, ob der Mord mit leberlegung oder ohne leberlegung ausgeführt worden sei. b. Leffin stellte der Staatsanwalt die Beantwortung der Schuldfrage in das Ermessen des Gerichts. Das Gericht sprach beide Angeklagte frei.

Jugendveranstaltungen.

Bei Kurt

Ratten zur Broletarischen Feierstunde am Gomming, 81. Sannat. find su ermäßigtem Breife im Jugendfekretariat au baben.

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Heute, Dienstag, den 26. Januar, abends 7% Uhr: Gesundbrunnen  : Gdprle Gotenburger Str. 2. Borttag: Sypnose- Offul Hsmus". Norboft II: Jugendheim Danziger Str. 62. Bortrag: ,, Seguale. Frage". Brenzlauer Vorstadt: Schule Danziger Str. 23a. Bortrag: Der Einfluß der Religion auf Sandel und Wandel". Senefelder Biertel: Jugend­heim Schule Eberswalder Str. 10. Bortrag: ,, Die Bedeutung der Gemert­fchaften". Südwesten: Jugendheim Belle- Alliance- Blak 1. Gatirischer Abend. Schöneberg I: Der Seimabend fällt aus. Treffen zur Generalprobe in der Schloßbrauerei. Wilmersdorf  : Jugendheim Hildegardstr. 4. Bortrag: ,, Unsere Stellung zum Krieg". Marienborf: Alte Schule, Dorfstr. 7. Vortrag: ,, Was trennt uns von der RJ.?" Reukölln III: Jugendheim Nogatstr. 53. Aus­sprache: Was ist Demokratie?" Reukölln IV: Jugendheim Schierkestr. 44. Aussprache: Die Jugendbewegung um uns". Reinickendorf  -Ost: Jugend­heim Residenafte. 46. Aussprache: Die soziale Frage". Schöneberg   III: Jugendheim Hauptftr. 15. Bortrag: Jugend und Kultur". Wedding/ Nord: Sajute Millerstr. 48. Bortrag: Die französische Revolution". Hafenheide: Jugendheim Badeanstalt Oderberger Str. 64. Heiterer Abend. Revne- Generalprobe. les bat da au fein, fertig eingekleidet. Ferner Musikprobe. Schöneberg  : Dienstag, 18 Uhr, Schloßbrauerei,

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Sport.

Märkischer Wintersporttag.

5-6 Uhr vorm.: Versuchskonzert für den Empfang in den Ver­ einigten Staaten   von Nordamerika   und Kanada  . 1. Schumann: Quartett D- Dur( Havemann- Quartett). 2. Mozart: Arie aus der Zauberflöte  ", In diesen heil'gen Hallen"( Otto Helgers). 3. Rossini  : Rosinen- Arie aus" Barbier von Sevilla  "( Sabine Meyen). 4. Mozart: Arie aus der Zauberflöte  ", O Isis und Osiris"( Otto Helgers mit dem Funkorchester). 5. Schlager aus den Operetten: a) Walter Kollo  : Die tanzende Prinzessin", b) Walter Kollo  : Marietta", c) Walter W. Goetze  : Hoheit die Tänzerin"( Pepi Zampa, Paul Harden). Klavier- und Harmonium­begleitung: Bruno Seidler- Winkler  . 8.45 Uhr nachm.: Hans­Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Gartenbau. Professor Dr. Karl Ludwigs: Welken und Absterben der Pflanzen durch 4 30-6 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert besondere Einflüsse". der Berliner   Funkkapelle, Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauff­man). 6.30 Uhr abends: Stunde mit Büchern: Von Journalisten". Paul Harms: Unter den Auserwählten". Philipp Berges: Trümpfe". Egon Erwin Kisch  :" Wettlauf mit der Zeit". A. Heye: " Unterwegs". Alfr. Döblin  : Reise in Polen". Ludwig von Wohl  : " Der große Boxkampf". C. Z. Klötzel: Die Straße der Zehn­tausend". 7 Uhr abends: Dr. Leopold Schmidt spricht zu dem Requiem am 27. Januar über Verdi. 7.30 Uhr abends: Sendespiele. Abteilung Oper. Leitung: Cornelis Bronsgeest  . Spielzeit 1925/26. 23. Veranstaltung. Zum 170. Geburtstage Mozarts. Figaros Hoch­ zeit  . Oper in vier Teilen von W. A. Mozart. Dirigent: General- schlug das herrliche Frostwetter um und am Sonntagabend war alles musikdirektor Erich Kleiber  . Graf Almaviva: Cornelis Brons­ geest  ; Gräfin  : seine Gemahlin: Emmy Bettendorf  ; Susanna, deren Kammerzofe: Irene Eden; Figaro, Kammerdiener des Grafen: Leo Schützendorf  ; Cherubin, Page des Grafen: Elfriede Marherr- Wagner; Marzelline: Ida von Scheele- Müller; Bartolo: Heinrich Schultz; Basilio: Waldemar Henke; Don Curzio, Richter: Rudolf Philipp; Antonio, Gärtner des Grafen: Rudolf Krasa; Bärbchen, seine Tochter: Eva Goldbach. Sämtlich von der Staatsoper Berlin. Ort der Handlung: Sevilla  . Zeit: Mitte des 17. Jahrhunderts. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sport­nachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Rapées Jazz- Sinfoniker, Dirigent: Ernö Rapée  ). Königswusterhausen, Dienstag, den 26. Januar.

Mit der Frage der Biochemie hatte sich das Schöffengericht Mitte erneut zu befassen. Es fam dabei zu einem Rechtskampf, der wohl fachlich durch alle Instanzen durchgeführt werden wird, da er für die nach Hunderttausenden zählenden Mit= glieder der biochemischen Vereine von grundsätzlicher Bedeutung ift. Bei den auf Veranlassung des Polizeipräsidiums vorgenommenen Haussuchungen bei den Beratern der bio­chemischen Vereine war man auch auf den Buchdrucker R. und den Kaufmann S. gestoßen, die beide zu den Beratern zählten. Sie hatten selbst bei den Mitgliedern die sogenannte Augendiagnose gestellt und ihnen daraufhin die biochemischen Nährsalze verabfolgt. Infolgedessen waren sie angeklagt megen unbefugter Ausübung der Heilkunde und wegen Bergehens gegen die Medizinalverordnung von 1901. In der Verhandlung standen sich die Meinungen der Sachverständigen über den Wert des biochemischen Heilverfahrens schroff gegenüber. Der Anklagevertreter hielt die Augenpia gnoje für gänzlich unwissenschaftlich, und das ganze biochemische Verfahren überhaupt wissenschaftlich für unhaltbar. Er beantragte gegen jeden der Angeklagten 30 Mart Geldstrafe. Die 3-3.30 Uhr nachm.: Geh. Reg.- Rat Dr. Ministerialrat Kühne: Der innere Aufbau der Berufsschulen. 3.30-4 Uhr nachm.: Frau Berteidiger stellten sich auf den Standpunkt, daß die Ausübung der Mathes- Wimermark: Schwedisch für Anfänger. 4-4.30 Uhr nachm.: Heilkunde nur dann strafbar sei, wenn sie gewerbsmäßig und um Wirkl. Geh. Ober- Reg.- Rat Dr. v. Seefeld  : Die rechtlichen Grund­des Vorteils wegen ausgeübt würde. Die biochemischen Verlagen der Berufsschulen. 4.30-5 Uhr nachm.: Frl. Lili Droescher: eine seien aber eine soziale Einrichtung und sicherten ihren Die Frau als Erzieherin.

Bor langer Zeit schon ist das Wintersportfest in Budom angelegt worden und endlich sollten sich am gestrigen Sonntag die Erwartungen erfüllen. 12 Stunden vor Beginn des Festes aber

eitel Matsch. Dennoch wurden vom Norddeutschen Stiver­band und vem Jugendamt der Stadt Berlin   die Rennen nicht abgesagt. Im einzelnen wurden folgende Ergebnisse erzielt:

Serren( 15 m.): 1. Bernide( Rauhreif) 1:19:39. 2. Frech( Rauhreif) 1:20:24. 3. Leipold( Mittelmart) 1:21:37. 4. Crüger( Rauhreif) 1:25: 24. 5. Dr. Stern( Stigilde) 1:26:40. 6. Al. Sülk( B. Schn. CI.) 1:29:24. Altersklaffe( 32-40 3., 15 Rm.): 1. Reflow( B. S. C.) 1:20:42. 2. Raida ( Stigruppe Mark Brandenburg) 1:26:00. 3. Eriesen( Stigilde) 1:33:19. Altersklaffe II( 40-50 3., 15 Am.): 1. Körber( B. G. C. 11) 1:40:41. 2. Uhle( B. G. C. 11) 1:45:33. 3. Niedzielsti( St. Mart Brandenburg) 1:51:00. Altersklaffe III( über 50 3., 15 Am.): 1. Dr. Schrödter( Sett. Berlin  ) 1:52:15. Jungmannen( 18-20 J., 8 Rm.): 1. Tänzler 00:59:16. 2. Dogré- Frankfurt a. D. 1:01:03. 3. Mortel( Abler und Falten) 1:03:14. Damen( 3 Am.): 1. FrL Gotthomt( Stigilde) 20:33. 2. Fri. BoR ( B. 6. C.) 26:16. 3. rl. Saafe( B. S. Budom) 23:58. 4. el. Frömmel ( B. Schn. C.) 24:24. 5. Frau Fuchs( B.6. C. 11) 25: 33. Jugend I( 5 Am.): 1. Menzel( B. Schn. C.) 30: 29. 2. Meifter( B. Schn. C.) 32:00. 3. Schäfer ( D. Schn. C.) 34:09.

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Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin.  ( Nachdr. verb.) Bielfach wollig, zeitweise mäßiger Strichregen, weiterhin mild. Für Deutschland  . In Süddeutschland   troden und vielfach heiter mit leichtem Rachtfrost, sonst wollig, mäßiger Strichregen und mild.