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Sr. 53 43. Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Gemeinwirtschaft im Bankwesen.

Der Abschluß der deutschen Girozentrale.

Eine Niederlage der Privatbanken.

neue Garantien sorgfältiger Geschäftsführung gewährleistet. 3um reibungslosen Zusammenarbeiten mit den Ge­ledigung aller Streitfragen eine Schlichtungsstelle geschaffen; nossenschaften und ihren Verbänden wurde zur Klärung und Er­ein weiterer Schritt zur verwaltungsmäßigen Durchorganisation des öffentlichen Bankwesens.

Der gegen früher start verringerte Geschäftsumfang der deutschen | muteten Sparkassenrevifion übertragen, was in einzigartiger Weise Wirtschaft hat seit der Stabilisierung der Währung zu einem dem öffentlichen Bankwesen und seinen Kunden schweren Ringen zwischen den öffentlichen und pri­paten Banten geführt. Im September 1925 erfolgte auf dem 6. allgemeinen Bantiertag von den Privatbanten unter Führung der Großbanken der Generalangriff gegen den deutschen Sparfaffen und Giroverband. Im September 1925 schwenkte der Reichsverband der deutschen Industrie als Hilfstruppe in diesen Generalangriff ein. Mit unrichtigen Statistiken über die Ausdehnung der Sparkassen und unter Aufbauschung der tatsächlich Die lang- und furzfristigen Kredite minimalen Verluste der Sparkassen aus dem Kreditgeschäft( Giro- der Sparkassen und Giroverbände an die Wirtschaft find außer. zentralen München und Königsberg , noch nicht 20 Millionen bei ordentlich gewachsen Nach unseren Informationen haben 2 Milliarden Geschäften) wurde schlankweg die Abdroffelung jeder fie trotz aller Schwierigkeiten die Summe von 2 Milliarden bankmäßigen Tätigkeit der Sparkassen und der Girozentralen durch längst überschritten. Sobald es die Lage gestattete, erfolgte Gesetzgebung und den Steuerfisfus verlangt. Der Banfiertag war anlage und die Einschränkung der größeren Geschäfte mit der In­aus eigenem Entschluß die Umstellung auf die langfristige. Kapital­aufrichtig genug, fein Kampfprogramm mit der Angst um die eigene bustrie, die der größte Zorn der Privatbanken waren. Für den Rentabilität zu begründen. Er stellte bewußt das Berdienen gewerblichen Mittelstand wurden von der Girozentrale 28 Mil­an der Volkswirtschaft über den Dienst an der Volkswirtschaft; lionen aus öffentlichen, 20 Millionen von der Rentenbankkreditan­denn an Beweisen für die Schädlichkeit der Bankgestalt vermittelt; aus eigenen Mitteln der Landwirtschaft in Saat­schäfte der Sparkassen und Girozentralen und für die größere Rüz lichkeit der Privatbanken für die Gesamtwirtschaft hat er außer all­gemeinen Behauptungen nicht das Mindeste beigebracht.

Die Sonderstellung der Sparkassen.

gutkredit von 5 Millionen und ein landwirtschaftlicher Maschinen­vermittlungskredit von 15 Millionen gegeben. Die erste Inlands. anleihe für Kommunen von 20 Millionen, die eben noch unter­gebracht wird, ist das Wert der Girozentrale. Der Ab­schluß eines 80- Millionen- Kredits für Kommunen in New York , die erste Einheitsanleihe Deutschlands überhaupt, ist zu günstigen Bedingungen in den nächsten Tagen zu erwarten.

Die größte Ueberraschung bieten aber

Dienstag, 2. Februar 1926

gerade aller Preise in den graphischen Berufen bei der Beurteilung berücksichtigt werden muß. Der Mehrumsag ist ein erheblicher. Der Umsatz gestaltete sich wie folgt:

1925

Druderei und Bapierwarenfabri! 5 251 272 M. Versicherungsabteilung

Elektrizitätswert

Zusammen 1925 1924.

"

alio 1925 mehr

2 392 532

62 546

"

7-706 350 M.

1924

3 171 616 M.

2 890 582 47730

"

5 609 928 m.

7 706 350 WR. 5 609 928

"

2 096 422 M.

Bersicherungsabteilung zurückzuführen, die in diesem Jahre stabil Bar im Vorjahre der Zuwachs faft ausschließlich auf die blieb, so sind es diesmal Druckerei und Papierwarenfabrit, deren stärkere Beschäftigung das Ergebnis bedingte.

Wochen- und Monatsumfäße im Zentralverband. Zur Bochenumfaßstatistik des Zentralverbandes deut icher Konsumvereine berichteten im Monat Dezember v. J. der rechnerisch fünf Wochen umfaßte, 57 Ronsumgenoffen ich aften mit 1677 848 Mitgliedern. Zur Berichterstattung sind nur die großen und größten Konsumgenossenschaften herangezogen worden. Die Gesamtzahl der dem Zentralverbande deutscher Kon fumvereine angeschloffenen Konsumgenossenschaften betrug 1038, deren Mitgliederzahl 3 508 839. Der Dezember hat einen Umfag gebracht, der höher ist als je zuvor. Gesamtumfah betrug in den fünf auf den Dezember entfallenden Bochen 45 Millionen Mart. Dabei spielte naturgemäß das Beib nachtsfest eine große Rolle. Den höchsten Umfaz brachten die beiden Wochen vom 14. bis 19. Dezember und 21. bis 26. Dezem ber, nämlich 9,7 Millionen Mart bzw. 9,9 millionen Mart. Auch in den beiden vorhergehenden Wochen stand der Umsatz bereits höher als in den früheren Monaten, nämlich auf 8,9 millionen Mart und 8,8 Millionen Mark, während beispielsweise im November in teiner. Woche mehr als 8 Millionen Mart umgesetzt wurden.

Der

In allen Revisionsverbänden ist gegenüber dem Bormonat wie gegenüber dem Dezember des Vorjahres eine wesent­liche 3 unahme des wöchentlichen Durchschnittsumfazes zu ver zeichnen. Im Zentralverbandsdurchschnitt beträgt diese Zunahme gegenüber dem Bormonat 73 Pf. und gegenüber dem Dezember des Borjahres 82 Pf.

1913 und 1925.

Man dürfte angesichts dieses Kampfes dem Abschluß der 3en tralbant der 3000 deutschen Spartassen, ihrer Girozen­tralen und der 60 selbständigen Kommunalbanken mit be­rechtigter Spannung entgegensehen. Das um so mehr, als befannt ist, daß der Tätigkeit des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes nicht nur von den Privatbanken, sondern auch von der Reichsbant, der Seehandlung und mancherlei Reichs- und Landesbehörden die größten Schwierigteiten bereitet würden. Während die Privat­banken fast die gesamten neuen Notenkredite seit der Stabi lisierung von der Reichsbank zugewiesen erhielten, gingen die öffentlichen Banten bis auf ganz minimale Splitter leer aus und waren ganz auf die eigene Kraft ange­wiesen. Von den Girozentralen honorierte Warenwechsel sind heute noch nicht reichsbantfähig. In der Bermittlung von Auslands frebiten haben die privaten Großbanten noch heute praktisch das Monopol. In der Beschaffung von Auslandskrediten für die Kommunen haben Reichsbank und Beratungsstelle die Girozentrale systematisch gehemmt. Dazu tam die Steuernovelle des vorlegten Luther - Kabinetts, der die Sparkassen und Girozentralen nur dadurch ausweichen fonnten, daß sie die erzielten Reingewinne von diesem Jahre ab mohltätigen 3meden zuführen. Auf der anderen Seite sind die Sparkassen- und Girozentralen gerade auf die teuren Bankgeschäfte angewiesen. Sie bedienen die fleine und allerkleinste Kundschaft an den 8000 Blägen, auf denen sie arbeiten. Für die minimalſten Kreditdienste und Abschlüsse haben sie diefelben Soften wie die Brivotbanten für die größten. Dazu find fie ge zwungen, höhere Binsfäße zu gewähren und niedrigere Binsfäge zu nehmen. Das gilt gegenüber dem Sparer und dem gewerblichen Mittelstand, wie ganz besonders gegenüber den Kom­geben. Die Zinsspanne, aus der sie ihre Unkosten decken müssen, ist durch die Natur ihrer Gefchäfte geringer als die der Privatbanten, denen durch die bisherige Diskontpolitik der Reichsbant ein faft unbeschränktes 3ins- und Provisionsmonopol garantiert ist. Endlich sind den Geschäften der Sparkassen und Giro zentralen gesetzliche Schranken gezogen, fowohl für ihren Tätig feitstreis überhaupt, als auch für die Kapitalanlage im besonderen.

die Gewinn- und Verlustrechnung und die Bilanz. Die Geschäfts- und Berwaltungsfoften find gegenüber dem Vorjahre, trotz ganz bedeutender Senkung der Zinsspanne und noch stärkerer Erweiterung der Geschäfte, nicht gestiegen, sondern gefunden. Sie betragen 4,25 gegen 4,50 Millionen im Vorjahr, also eine Biertelmillion weniger. Aus den Gewinnen von 5,57 Millionen bleibt nach Abschreibungen und Ge­fchäftsfoſten ein Rein überschuß von 0,90 millionen Deutschlands Außenhandel im Schaubild. Mart. Dabei machte sich die Girozentrale durch Erwerb ihres Bank­gebäudes in der Gertraudtenstraße, Berlin , auf Dauer miete­frei. Die Rückstellungen sind vermehrt um weit über eine Million, von 0,80 auf 1,99 million. Dazu tommen die Rüd­stellungen des Jahres 1925 mit einer weiteren Viertelmillion. Die Bilanzsumme ist von 197,72 auf 309,04 millionen gestiegen. Dabei sind die von den Privatbanken so heftig bekämpften fetten" Wirtschaftskredite, die die meisten Zinsen bringen, auf weniger als ein Sechstel der Bilanzsumme zurüdgegangen. Troz der Erweiterung der Geschäfte( vielfach unproduttiver, wie Hypotheken, Spartaffenguthaben und Anleiheaufwertung) ist der Bersonalbestand in Berlin und Frankfurt niedriger als im Vorjahr. Die Einlagen find von 143,84 auf 218,78, die gesamten Gläubiger( ohne Anleihen mit 3,51 Millionen) find von 189,83 auf 282,48 millionen erhöht. Die Liquidität iſt verſtärkt und steht außer 3weifel.

munen.

Die Leistungen.

Dieser außerordentlichen schwierigen Situation gegenüber ist das Ergebnis der Tätigteit bes Sparfaffen und Giroverbandes und seiner Zentralbant, der deutschen Girozentrale, geradezu glänzend zu nennen. Das Bewußtsein, der Gesamtwirtschaft Dienen zu müssen, auch zum Nachteil des eigenen Gewinns, findet in den Geschäftsberichten des Verbandes und seiner Zentralbant fo­mie in den Ziffern der Abschlußbilanz einen Ausdruck, der für die Brivatbanken und die Großbankfen auf eine schwere Niederlage in ihrem Kampf gegen die öffentlichen Bankanstalten hinauskommt. Dem Prinzip der Großbanten, Konzentration und größtmöglicher Brofit, ist in startem Selbstbewußtsein das Brinzip der Zentralbant der Sparkassen und Kommunalbanten

Sieht man zurüd, so ergibt fich, trog aller Widerstände, troß der bedeutend billigeren Kreditversorgung der Wirtschaft, eine un­unterbrochene Rette von Erfolgen. Allerdings weniger für den eigenen Profit, als für die Boltswirtschaft. Diese Erfolge der öffentlichen Banten, die zum größten Teil das Er­gebnis des 23 erfagens der Privatbanten sind, machen aller­dings den 3orn der Privatbanken begreiflich. Früher haben die Spartassen das Feld bestellt, auf dem die Dividenden der Privat. banken wuchsen; weil sie heute gegen die Privatbanten das Feld der Gesamtwirtschaft bestellen, deshalb der Kampf gegen fie. Die Niederlage, die die Spartaffen und Girozentralen den Privat- und Großbanken heute bereitet, sie ist verdient.

Steigende Umsätze der Konsumgenossenschaften. Großeinkaufsgesellschaft deutscher Konjumvereine.

-

--

Die Steigerung der Umfäße bei den einzelnen Verbraucher­genossenschaften ein erfreulicher Beweis für die Antriebs­fraft der Genossenschaftsbewegung, die sich selbst in der Krise spiegelt sich auch in der Umsaggestaltung bei den erhalten hat, Großeinkaufsgesellschaft Umfäge der deutscher Konsumvereine m. b. 5. in Hamburg im Jahre 1925 gestalteten sich wie folgt:

Im Jahre 1925 1924

"

228 169 470 M. 168 466 278

"

59 703 192 M.

=

35,44 Proz.

mithin eine Zunahme An Erzeugnissen aus den eigenen Betrieben wurden in Werten umgesetzt: Jm Jahre 1925.

.

35 339 389. 26 298 324

gegenübergestellt: Dezentralisation und Gemeinnüzig- zentralen Genossenschaftsbetrieben wider. Die teit Noch stärker als bisher sind die an den fleinsten Orten tätigen Sparkassen als Kapitalſammlungs- und Kreditverteilungs. ftelle zur Grundlage der gesamten Organisation gemacht. Noch nachdrücklicher wird der Grundsatz unterstrichen, der den Spartassen und ihren Verbänden die Ueberlegenheit gegenüber den Depositen­faffen der Großbanten sichert. Erftere gleichen in den Giroverbänden und Zentralen nur die Spigen aus, die Gelder aber leiten fie wieder restlos denjenigen Kreisen zu, aus denen sie ge­tommen sind. Dabei hat die fostensparende Vereinfachung und Rationalisierung der Bankgeschäfte und der Organi fation, sowie die betriebliche Zusammenfassung aller Kräfte einen weitgreifenden Ausbau erfahren. Durch den Beitritt der beiden westlichen Landesbanken( Landesbanken der Rheinproving und von Bestfalen im Mai 1925) und den bald erfolgenden Beitritt der Naffauischen Landesbank und der Landeskreditkasse Kassel wird der schlossen. Die einheitliche Zusammenfassung des gesamten tom­munalen Bankwesens steht zu erwarten; ein Schritt, zu dem die Privatbanken abfolut unfähig sind. Für die Liquidhaltung der Spar­faffen wurde der einheitliche Grundsatz aufgestellt, daß minde. stens 15 bis 20 Broz. der Attiven bei den Girozentralen oder Landesbanken flüssig zu halten find. Noch bedeutsamer

9 041 064 M.=

34,38 Proz.

1924. mithin mehr Die Umfaßsteigerung ist sehr erfreulich. Hoffentlich folgt dem vielversprechenden Anlauf des Jahres 1925 eine träftige forflegung im Jahre 1926. Das würde nicht nur eine zu meiterer, rascher Entwidlung und Erweiterung anjpornende Stärkung der genossen schaftlichen Zentrale, sondern noch weit mehr eine Förderung der Intereffen der Bereine und ihrer Mitglieder bedeuten.

Berlagsgesellschaft deutscher Konsumvereine.

Die Berlagsgesellschaft deutscher Konjumper sind andere Fortschritte: Das gesamte Revisionswesen murde eine in Hamburg berichtet über ihren Umfaß für das Jahr 1925, beim Sparkassenausschuß des Verbandes zentralisiert; durch Erlaß das zum erstenmal wieder die Gegenüberstellung leidlich gleich vom 31. Dezember 1925 wurde dem Berband das Recht der unverwertiger Zahlen gestattet, menngleich die recht erhebliche Steigerung

Aritzi Cassary

Die von uns bereits gewürdigten Zahlen über Deutschlands Außenhandel im letzten Jahre veranschaulichen in graphischer Dar­stellung den Rückgang der Handelsbeziehungen Deutschlands zur übrigen Welt; dieser bleibt bestehen, ob­wohl gegen das Jahr 1924 sich sowohl die Einfuhr von Waren nach wie die Ausfuhr aus Deutschland fräftig steigern konnte. Nach­stehend sind die Ergebnisse der Außenhandelsstatistit von 1913 und 1925 im Schaubild wiedergegeben, und zwar sowohl für den gesamten Außenhandel wie für die wichtigsten Baren gruppen. Um erfennen zu laffen, wie bei einer Ausschaltung der Preisschwankungen seit 1913 der deutsche Außenhandel des letzten Jahres zu beurteilen ist, sind überall an zweiter Stelle Säulen gesetzt, die den Wert der Ein- und Ausfuhr von 1925 um gerechnet nach den Warenpreisen von 1913( Borfriegsmerte) mieber

Die Em - u. Ausfuhr Deutschlands im Jahre 1925

In Millionen Reichsmark

2807.

2233.6

4032

231 Lebensmittel

10691051

Vorkriegs

6280.6272.s

4745.0

Roh stoffe

werte Gegenwarts­werte

Prob

12 431.6

10 769.

10 097.1

9002

8798

Einfuhr 1913 1925

2274

6603

6746.

6625.

Fertigwaren

Ausfuhy

1913 1925

N

1392

13993

2005.

Til

Einfuhr 1913-1925

4232

Z

Ausfuhr 1913 1925

Erkennbar wird bei dieser Gegenüberstellung die Tatsache, daß der Einfuhrüberschuß 1925 wesentlich größer war als 1913, und zwar auch dann, wenn man nur die Borkriegswerte miteinander vergleicht. Bei den einzelnen Warengruppen fällt auf, daß die jahrelang ver­botene Ausfuhr von Lebensmitteln schon wieder einige Bedeutung gewinnt, was ber tünstlichen Begünstigung der Getreideausfuhr vornehmlich zuzuschreiben ist. Bei der in ihrer Gesamtheit hinter 1913 zurückbleibenden Ausfuhr ist es beachtlich, daß der Export von Fertigwaren hinter 1913 nach Gegenwartswerten nicht mehr wesentlich zurücksteht, ein Bild, daß auch durch die vorüber­gehende Zunahme der Einfuhr von Fabrikaten nicht wesentlich be­einträchtigt wird.

Reiche Dividenden. Das Barenhaus Rudolph Karstadt ( Karstadt A.-G.) Hamburg fündigt die Ausschüttung einer Dividende. Don 10 Prozent an. Die Frantfurter Schöfferhof Binding Brauerei wird eine Dividende in Höhe von 20 Prozent verteilen.

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