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Kinderspielplatz angelegt, der neben Buddelplägen auch alle von Kindern ersehnten Turngeräte erhalten wird. Mit der Freigabe; dieser Anlagen ist zum nächsten Jahre zu rechnen. Neben diesen reinen Nuzanlagen werden große Flächen des Forstwaldes als Waldpark hergerichtet und alle Mittel angewandt, um den absterbenden Wald zu erhalten und zu verschönern. Bei Bereit ftellung weiterer Mittel hofft man eine größere Anzahl von Er­werbslosen in der Wuhlheide zu beschäftigen.

Seit dem 15. Februar 1926 hat sich die Zahl der Rot standsarbeiter von 2147 auf 2515, die Zahl der bei den Ar. beiten der Stadt und der Werke beschäftigten Tarifarbeiter ron 9966 auf 11 020 erhöht.

J.

Rote Brut im schwarzen Stall." Major Lindau vom Zeugami Spandau als Zenge. Das Große Schöffengericht in Spandau   hatte sich zum zweitenmal mit einer Sache beschäftigen müssen, die in der Verhandlung am 2. Oktober v. J. vertagt wurde, weil der Be­schuldigte den Wahrheitsbeweis antreten wollte. Angeklagt war der frühere Werkmeister vom 3 eu gamt in Spandau  , Peter Rachel, dem die Pionier- und Scheinwerferwerkstatt unterstellt war. Rachel erhielt den Bosten am 1. April v. 3. durch Vermittlung des Deutschen Bertmeisterverbandes. Seine Papiere murden vom Wehrministerium bis zum Zeugamt in allen Instanzen geprüft und für gut befunden. Einige Tage vor seinem Antritt stellte er sich dem Kommandanten des Zeugamts, Major Lindau, vor, welcher ihm hierbei auch erklärte, daß große Miß­stände unter den Arbeitern herrschten, und Laß mehr Politik ge trieben als Arbeit geleistet würde. Der Beschuldigte behauptete, daß der Major außerdem zu ihm gesagt hat: Schaffen Sie mir die rote Brut aus dem schwarzen Stall heraus, ich gebe Ihnen sechs Wochen Zeit." Mit geballten Fäusten hätte er ihm auch Unterstützung hierbei versprochen. Am 15. Juni erhielt der Angeklagte plötzlich ohne Angabe des Grundes seine Kündi gung zum 30. Juni; er erflärte sich diese Entlassung damit, daß dem Gewertschaftsverbande der SPD.   ange= hore, was der Major bei seiner Anstellung nicht wußte mit der Kündigung begab sich der Beschuldigte in das Reichswaffenamt zit Berlin  , welches für feine Stellung die maßgebende Behörde war. Der dortige Major Bernay erklärte ihm, daß er von seiner plög lichen Entlaffung nichts wüßte, und er mit seinen Arbeiten zufrieden gewesen wäre. Die Kündigung wurde aber trotzdem nicht zurück­genommen, worauf sich K. zu dem Reichstagsabgeordneten Genoffen Schöpflin begab, der das ganze Material zur Untersuchung dem Wehrministerium meitergab. Major Lindau stellte ganz ent­schieden in Abrede, die Aeußerung von der roten Brut getan zu haben. Auf Grund dieser Aussage des Majors Lindau   stellte das Reichswehrministerium gegen Kachel Strafantrag, daß er wider befferes wiffen eine unwahre Tatsache behauptet habe

Der Beklagte führte einleitend aus, daß nicht er, sondern ma for Lindau   auf die Antlagebant gehöre. Auch iekt noch behaupte er, daß die erwähnte Aeußerung gefallen ist. Die Anklage lautete nur bezüglich der Aeußerung von dem schwarzen Stall und der roten Brut. Zu der Verhandlung waren außer dem Major Lindau   noch 6 Reichswehroffiziere als Belaftungszeugen geladen. Dagegen waren von 15 Ent laftungszeugen nur 4 geladen. Um den Beweis zu erbringen daß Major Lindau feine Stellung als Kommandant politisch mißbraucht habe, wollte der Beschuldigte die An­flage gegen fich noch erweitert wiffen, damit er den Wahrheits­beweis noch durch andere Zeugen antreten( ann. Die beantragte Erweiterung des Verfahrens murde vom Staatsanwalt und dem Gericht abgelehnt sowie auf Vertagung des Termins und Laduna pon weiteren Beugen. Der Staatsanwalt Conrad hielt die Beleibi dung nach§ 187 RStGB. durch die eidliche Aussage des Majors Lindau   für erwiesen und beantragte unter Bubilligung mildernder Umstände von einer Gefängnisstrafe abzusehen. Da der Beschuldigte noch pollkommen unbescholten ist, möge eine Geldstrafe von 150 M. oder für je 5 Tage 1 Tag Gefängnis genügen. Das Gericht hielt den§ 187 nicht für zutreffend, wohl habe er sich nach§ 186 straf bar gemacht, weil die behauptete Tatsache nicht als erweislich wahr anzusehen sei. Das Gericht tam zu der Ueberzeugung, daß man dem Beschuldigien den§ 193( Wahrung berechtigter Interessen) zu­Sprechen mußte und erkannte auf Freisprechung

Es dürfte selten vorkommen, daß ein Angeklagter eine Er­meiterung des Verfahrens gegen sich beantragt. Wie ficher muh also dieser Mann feiner Sache fein. Durch den an sich erfreulichen und ehrenvollen Freispruch wird ihm auf der anderen Seite aber auch die Möglichkeit genommen, die merk­würdige Berjon des Herrn Majors Lindau vom Zeugamt in Span­ dau   auch noch von anderer Seite zu beleuchten. Es wäre vielleicht doch ganz gut, wenn man sich munmehr den Major Lindau  etwas genauer anfähe.

Verlängerung des Beamtensperrgesetzes? Gegen die Abficht, das Beamtensperrgesetz zu verlängern, wendet fich in der Berliner   Stadtverordnetenversammlung die fozialdemokratische Frattion mit folgendem Dring­

Tichfeitsantrag:

Es verlautet, daß die Geltungsdauer des Beamtensperrgefeßes über den jetzt festgelegten Ablauftermin, den 31. März 1926, hinaus wiederum verlängert werden soll. Die Stadtverordnetenverfamm­lung ersucht den Magistrat, mit größtmöglicher Beschleunigung hierüber die erforderlichen Feststellungen zu machen und im Falle des Zutreffens der durch die Zeitungen gegangenen Nachrichten sogleich bei den oberbehördlichen Stellen im Sinne der früheren Entscheidungen der Stadtverordnetenversammlung die Innehaltung des jeßigen Ablauftermins als gerade für die Gemeinden dringend notwendig zu verlangen."

aus

Folgenschwere Explosion einer Karbidlampe. Die 16 Jahre alte Arbeiterin Emma Radolni Spindlersfeld war am Montag abend damit beschäftigt, die Laterne ihres Fahrrades mit Karbid nachzufüllen. Um besser sehen zu können, entzündete das Mädchen ein Streichholz, mos bei ein Funke in den Karbidbehälter flog, so daß der Inhalt explo. dierte. Von der hervorschlagenden Stichflamme trug das Mädchen schwere Brandwunden im Gesicht und an den Augen davon, so daß es nach dem Krankenhaus übergeführt werden mußte. Es erscheint zweifelhaft, ob es den Aerzten gelingen wird, der Unglücklichen das Augenlicht zu erhalten.

Studenten gegen die Fürstenabfindung. Die linksgerichteten Studenten hatten zu einer Protest tund. gebung gegen die Fürstenabfindung aufgefordert. Es Sprach Gen. v. Buttfamer, der sich mit zündenden Worten an die bürgerliche Jugend wandte. Sie haben zu wählen zwischen Volk oder Kanaille. Ein völlisches Propagandaheft schreibt: Reinen Pfennig den Fürsten  , heißt die Parole der Balfsverräter, die gern ein paar hundert Millionen an das internationale Attienkapital ver Schachern möchten." Gegen diese Gemeinheiten muß in der vierzehn tägigen Wahlfampagne mit fchärfften Mitteln vorgegangen werden. Als zweiter Redner sprach der Kommunist Mener. Er begründete das Recht der Fürstenenteignung mit dem Hinweis auf Bismards Berfahren gegen die Welfen und Hessen  . Dr. Kurt Hiller   gloffierte das Gerechtigkeitsgemeder" gemijjer bürgerlicher Barteien Versammlung, die sehr erfreulich zusammengesetzt war, steht als studentische Veranstaltung sehr vereinzelt da, und wir müffen uns freuen, daß an den heutigen Universitäten überhaupt solche Worte gesprochen werden können,

Die

Das Rundfunkprogramm.

Mittwoch, den 24. Februar.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

m.a

4-5 Uhr nachm.: Sendespiele. Abt. Jugendbühne. Leitung: Alfred Braun  . Spielzeit 1925/26. 7. Uebertragung. Die Ahnfrau". Ein Trauerspiel von Franz Grillparzer  . 6.45 Uhr abends: Dr. Otto Krohne: Die Vererbung geistiger und körperlicher Anlagen beim Menschen. 7.15 Uhr abends: Dr. Hauschild: Idee und praktische Bedeutung des Vorläufigen Reichswirtschaftsrates". 7.45 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Musikwissenschaft. Dr. James Simon  : Die neuzeitliche Klavier­musik". 8.30 Uhr abends: Rezitationen. 1. A. Scholz: Der alte Clown 2. F. Josky: Der letzte Akt. 3. Alex. Puschkin: Der Er­trunkene. 4. E. A. Poe  : Das verräterische Herz( Karl Zander  ). 8.50-10 Uhr abends: Kammermusik von Haydn   bis Schönberg. XI. Abend. Havemann- Quartett: Professor Gustav Havemann  . 1. Violine; Georg Kniestädt  , 2. Violine; Hans Mahlke  , Viola  ; A Steiner, Cello. Mitwirkend: E. Silberstein, 2. Cello. Schubert­Abend. 1. Streichquartett op. posth.( Der Tod und das Mädchen) Allegro Thema mit Variationen: Andante con moto Scherzo: Allegro molto presto. 2. Streichquintett op. 163, für zwei Violinen, Viola   und zwei Celli Allegro ma non troppo Adagio Scherzo: Presto Allegretto. Anschließend: Dritte Bekannt­gabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Funktanzkapelle. Leitung: Konzertmeister Franz v. Szpanowski).

Königswusterhausen, Mittwoch, den 24. Februar.

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3-3.30 Uhr nachm.: Friebel und Mann: Englisch   für An­fänger. 3.30-4 Uhr nachm.: Friebel und Mann: Englisch   für Fortgeschrittene. 4-4.30 Uhr nachm.: Dr. Agnes Molthan: Ge­schichtliche Entwicklung des höheren Mädchenbildungswesens. 4.30-5 Uhr nachm.: Anna v. Giercke: Sinn der weiblichen Be­rufsberatung.

Das Drama im Falkenhagener Forst.

Das Drama im Faltenhagener Forst, in dessen Berlauf der Förster Rußer den Buchdruder Stephan erschossen hat, ist Dienstag morgen durch einen Lokaltermin im Falfenhagener Forst weiter aufgeklärt worden. Der Zusammenstoß zwischen dem Förster und den beiden Arbeitskollegen Stephan und Ohlsen ist nach den neuesten Ermittelungen folgendermaßen vor sich gegangen:

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Bei Schießübungen im Fallenhagener Forst wurden die Beiden von dem Förster Ruzer überrascht. Sie nahmen auf den Anruf des Försters hinter Bäumen Dedung und eröffneten auf den Forst beamten das Feuer in dem Augenblick, indem er sie aufforderte, die Waffen niederzulegen. Als der Förster dann Stephan tödlich getroffen hatte, tam Ohlsen aus seiner Dedung hervor, warf die Waffe weg und bemühte sich um seinen erschossenen Freund. Ruger wollte ihn nach der Oberförsterei mitnehmen, aber Ohlsen bat, bei seinem Freund bleiben zu dürfen. Als Ruzer zurückkehrte, mar Ohlsen verschwunden. Ohlsen wurde am Dienstag morgen in seiner Wohnung verhaftet. Er behauptet, daß der Hufsförster Ruger zuerst geschoffen habe. Die Kugeleinschläge und die Aus. fagen der Dhrenzeugen widerlegten diese Behauptung. Bei einem Absuchen des Geländes, das die Polizeibeamten noch am Montag Dornahmen, wurden außer den drei bereits erwähnten Waffen hinter einem Baume noch eine vierte Pistole sowie drei Browning­Magazine gefunden. Ohlsen, wird dem Untersuchungsrichter ein­geliefert werden.

Zeugen gesucht! Am Dienstag, ben 9. Februar, morgens um 6.30 Uhr( Dienstag voriger Woche), berunglüdie ber Werkzeugmacher Wilhelm Gabriel   in der Greifswalder Straße vor dem Haufe 201, unweit der Danziger Straße, tödlich. Er kam zwischen den Trieb magen und Anhänger der Linie 63 und wurde totgequetscht. Die Witwe des Berunglüdten steht mit zwei Kindern im Alter von 6 und 8 Jahren allein. Sie hat leine Beugen Berfonen, bie irgend welche Angaben machen können, werden gebeten, ihre Abreise Adreſſe an Frau Dora Gabriel, Berlin   D., 8orndorfer Str. 10. gelangen zu lassen. Eventuelle Unkosten werden gern zurüd erstattet.

auf 44 Tage bestimmte Wohnung, einen Glasfaften im Krokodil". Der Hungerfünstler Jolly, der bekanntlich am 13. Februar feine Friedrichstraße 124/125, bezogen hat, fezt feine Hungerfur fort Herr Jolly, der am 13. Februar mit einem Gewicht von 118 Pfund eingezogen ist, wiegt heute, am zehnten Tage, mur noch 109 Pfund. Das Befinden schwankt verschiedentlich. Magenträmpfe maren am burtstag, ist, wie man uns mitteilt, das Befinden gut. Die 18. und 19. Februar zu verzeichnen. Heute, an seinem 25. Ge­Nahrung, die neben der Lagerstatt des Herrn Jolly zu sehen ist. besteht aus Zigaretten und Selterwasser. Seine einzige Verbindung mit der Außenwelt besteht in einem Radioapparat.

Die Kommuniffen veranstalteten am Dienstag abend eine An­zahl Bersammlungen in verschiedenen Teilen der Stadt für den Bolfsentscheid und für Reichstagsauflösung". Es sprachen u. a. die Abgeordneten Heckert, Höllein, Bied, Meyer, Hörnle und Schwent. Die Rundgebungen verliefen ohne 3mischenfall. Auch nach Schluß der Veranstaltungen haben sich feinerlei Zusammenstöße ereignet. Der Polizei waren teinerlei Zwischenfälle gemeldet worden.

Ein Neftrop- Abend des Desterreichisch- Deutschen Bolfsbundes. Der Defterreichisch- Deutsche Boltsbund veranstaltet Donnerstag, den 25. Februar, Beginn 8 Uhr abends, im Saale des Ingenieurbauses( Friedrich Ebert  Straße 27) einen öffentlichen Nestroy- Abend unter Mitwirkung maria Newes. Einem furzen Bortrag folgt ein überaus fröbliches der österreichischen Schauspieler Florian Kienzl   und Martha Programm, bas Szenen aus Nestroys Nassischen Bossen, sowie politische und satirische Vortragsstüde bietet. Billetts bei A. Bertheim, im Schloß Bellevue und an der Abendkasse.

Zu unseren Jugendweihen tellen wir mit, daß Anmeldungen für das Große Schauspielbaus wegen Ueberfüllung nicht mehr angenommen werden lönnen. Es werden noch Anmeldungen angenommen für Sonntag, den 28. März: Charlottenburg  : Staatstheater, Grolmanstraße; Lantwis, Lichterfelde  , Steglit  : Aula des Realgymnasiums, Zanlmik, Kaulbachstraße; Friedenau  , Schöneberg  , Wilmers. dorf: Aula des Realgymnasiums, Friedenau  , Homuthstraße; Bankow  ; Aula des Lyzeums, Bankom, Görschstraße 42; Treptow  , Baum. chulenweg: Aula des Lyzeums, Treptow  , Neue Krugallee 6.

Sonntag, den 21. März, vormittags 10 Uhr, in der Aula des Neal, Die Jugendweihe für Königswusterhausen und Umgegend findet am gymnafiums in Königswuiterhausen statt. Anmeldungen werden jeden Sonntag von 2 Uhr nachmittags in der alten Schule am Amtsgericht Königswusterhausen entgegen genommen. In der gleichen Schule wird auch der Vorbereitungsunterricht erteilt.

Einen Richard- Wagner  - Abend veranstaltet heute, Mittwoch, das Bhir harmonische Drefter, Dirigent Prof. Brümer unter gef Weit wirkung von Maria Lorenz- Höüischer.

Der Bildungsausschuß Treptow  - Baumschulenweg bringt am Donnerstag, den 25. Februar, abends 7, Uhr, den republikanischen Großfum Freies Bolt" in der Treptower Sternwarte zur Vorführung. Starten zu 70 f. find zu haben in den Speditionen Stegler, Graegir. 50, und Strahl, Baum­julenmeg, Kiefholzstr., und an der Übendkasse.

Gegen volksfremde Tänze und Bubikopf. Die Einstellung vieler reichsdeutscher Turnvereine gegen die modernen Tänze und den Bubikopf greift nun auch auf Deutsch  . böhmen   über. Auf der Dietwartetagung des Jeschten- Iser- Turn gaues in der Grenzstadt Grottau   gab es, wie aus Reichenberg  gemeldet wird, lange Debatten. über den Kampf gegen die nur auf das Sinnliche berechneten Tänze, durch die das deutsche Gefühls leben in feiner Tiefe und Reinheit, zerstört" murde und gegen den Bubitopf der richtiger als Stlapentopf zu bezeichnen wäre. Dem nächsten großen Gautage wird ein Antrag unterbreitet, daß Turne rinnen mit Bubitopf bei allen öffentlichen turnerischen Veranstal. tungen auszuschließen feien,

Der Ausklang des Reichsbanner- Bundestages.

Während in der Nacht zum Sonntag bereits die meisten Teil­nehmer des Bundestages des Reichsbanners von Hamburg   die Rückfahrt angetreten hatten, begaben sich die österreichischen Teil-. nehmer, etwa 400 an der Bahl, und 500 Reichsbannerleute, im ganzen mit Frauen etwa 1000 Bersenen, auf dem Dampfer Jan Molsen" von Hamburg   nach Curhaven; dort fam ihnen das Motorschiff Sturmvogel  " mit 30 Reichsbanner Jugendmann­fchaften in weißer Matrosenkleidung entgegen. Am Bollwert von Curhaven wurden die reichsdeutschen und österreichischen Kameraden herzlich begrüßt und dann bewegte sich ein mächtiger Propaganda­zug durch die Straßen dieser offenbar recht nationalen" Stadt. Nach einem fräftigen, von Freundesseite gespendeten Seefischimbiz wurde gegen 4 Uhr die Rückfahrt angetreten. Am Abend fand in Hamburg   mit einem großartigen Fackelzug und einem Kommers im Gewerkschaftshaus die glänzend verlaufene Demenstration ihr Ende. Die Wasserfahrt auf der sich immer mehr verbreiternden Unterelbe, dem Meer entgegen, war für die Desterreicher und für andere Landratten" ein besonders eindrudvolles, großes und starkes Erlebnis.

Die Weftphalia" wieder in Hamburg  .

Der 11 000 Tonnen große Hapagdampfer ,, West phalla", der vor einigen Wochen etwa 1000 Meilen von Rap Race   die aus 23 Mann bestehende Mannschaft des fintenden hollän­dischen Frachtdampfers Altaid trop schwersten Sturmes unter größter Gefahr rettete, ist gestern nachmittag gegen 3 Uhr im Hamburger Hafen   eingetroffen. Schon lange vor Ankunft des Dampfers mit seinem Kapitän Graaffs und feiner tapferen Befagung hatte sich auf den Kaimauern eine große Menschen­menge eingefunden. Der Senatspräsident und Bürgermeister von Hamburg  , Dr. Petersen, begrüßte die Seehelden und fprach ihnen im Namen der Stadt seinen Dant aus. Außer dem Hapag­Direktorium hatten sich von Behörden und der Hamburger Handels­welt gleichfalls namhafte Persönlichkeiten eingefunden.

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Rüdfehr der Polansichtskarten". Nach einer Meldung aus Oslo   werden dieser Tage elf Säde Polansichtskarten" nach einer Abwesenheit von dreizehn Jahren wieder nach Nor­megen zurückkehren. Ein Teil dieser Post tam schon im Jahre 1913 an Bord der Fram", der Rest auf den Dampfer Maud", der im Jahre 1918 von Oslo   abging. Diese Ansichtskarten 60 000 bis 70 000 Stüd haben eine weite Reise gemacht. Von Oslo   die ganze Küste entlang durch das Weiße Meer  , das Karameer, die Rüfte Sibiriens   entlang bis nach Alaska   und von dort durch das Bolareis an den Neufibirischen Inseln vorbei wieder nach Alaska   und vpn dort zurück nach Oslo  . Durch die Post in Oslo   werden nun die Karten an die einzelnen Adressen abgeschickt werden, und zwar ein­geschrieben.

Die Buschsteppenbrände in Australien  . Nachrichten aus Sidney befagen, daß fich fünf Buschbrände vereinigt haben; die Feuer­linie beträgt jezt hundert englische Meilen( etwa 160 Kilometer). Ein großes wertvolles Gebiet von Gebirgs­waldungen sowie Schaf und Biehherden sind neuerdings bedroht.

Sport.

Borkampf- Abend Heros- Westen.

est en am Montag einen gut besuchten Borgroßfampftag. In Erbes Festfälen in der Hasenheide veranstaltete der B. C. Die Kämpfe murden durchweg flott geführt, es gab teilweise recht guten Sport zu sehen. Im Bantamgewicht tämpfte Leinz( BSC.) gegen Dalchow( Hermes). Nach drei unentschiedenen Runden er­reichte Leina   in der Zufahrunde einen tnappen Bunttfieg Im edergewicht punttete 2tner( Teutonia) seinen Gegner Arnhold ( Westen), aus. In dem Treffen Bolkmar( Heros) gegen Werner ( Westen) siegte Bolfmar fnapp nach Bunften. Im Leichtgewicht betraten gleichfalls zwei Baare den Kampfring. Stor( heros), der etwas unsauber borte, blieb Sieger über Langbeder( BC. 13). Bunften schlagen. Im Weltergewicht triumphierte Witch( Westen) Malz( Teutonia) tonnte Maste( Polizei- Sp.- B.) nur knapp nady über Babst( Heros) nach Puntten. Nitschte( heros) fonnte feinen Klubkameraden Schröder troz einer Zufahrunde, die zugunsten Schröders gehen sollte, einwandfrei nach Bunften schlagen. Im Mittelgewicht blieben Praiß und Buschbaum( vom jüdischen towski( Bolizei- Sp.- B.). Der Schwergewichtler Wegener( Westen) Borflub Maccabi") Punttfieger über Bögels( BC. 13) und Gai­zwang Bergt( Union  - Ob.) in der 3. Runde zur Aufgabe, nachdem Bergf in der ersten wie auch in der zweiten Runde mehrmals zu Boden gehen mußte.

Reit- und Fahrturnier. Es war eine sehr glüdliche Idee, in der Arena am Kaiserbamm, in der sich sonst Pferde von internationalem Ruf tummeln, auch einmal Pferde zu zeigen, die vor einem Ge schaftswagen gehen. Bei dem Einspännerfahren holte sich das Ge spann der Löwenbrauerei Böhmisches Brauhaus den ersten Preis. Er. mar ihm auch bei dem Zweispännerfahren zuerkannt worden. Das erregte all gemeinen Zubel, denn die beiden Braunen Leonore" und Ledebour", gut gefahren, zogen ihren schweren Wagen mader durch den tiefen Cand. Ebenso fam der zweite Preis der Löwenbrauerei- Böhmisches Brauhaus mit ihrem Schimmelwallach- Gespann Mag und Morik" zu. NOT

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Jugendveranstaltungen.

stellungstaffierer! Seute von 5-6 Uhr Abrechnung der Beitragsmarter, Abteilungsleiter! Solt die Karten für die Märzfeter, ab!

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Often

Heute, Mittwoch, den 24. Februar, abends 7% Uhr: Webbing: Schule Antonftrake. Vortrag: Staat, Nation und Klaffe" II. Teil. Rordring: Schule Scherenbergstr. 7. Bortrag: Reformtleidung". Fr.- B.: Jugendheim Rigaer Str. 102. Frig- Reuter- Abend. Stallschreiberstr. 54. Bortrag: Der Mensch der Uraeit" I. Teil. Luisenstadt: Schule Süboſt R.- B.: Jugendheim Reichenberger Str. 66. Vortrag: Bub und Mädel". Lantwig: Gemeindefchule Schulstraße. Bortrag: Rehn- Minuten- Referate über: Jugendzeitschriften". Wannsee  : Schule Charlottenstraße  . Vortrag: GAI. und Kirche". Friedrichshagen  : Jugendheim Scharnweberstr. 105a. Bortrag: ,, Berliner Humor". Niederschöneweide  : Jugendheim Oberschöneweibe, Luifen Straße 2. Lichtbildervortrag. Bortrag: Das gute und das schlechte Buch". Lichtenberg  - Mitte: Jugendheim Doffeftr. 22.

Vorträge, Vereine und Versammlungen. Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Gefchäftsstelle: Berlin   S. 14. Sebaftianftr. 37/38. Sof 2 Tr. Kreuzberg. Fr., b. 26., 7 Uhr, Ronferens der Funktionäre mit erweitertem Borstand bei fublbrilage( früher Schneekoppe  ), Nostia­Ede Arndtstraße. Bilmersdorf. Turn- und Sportübungen jeden Do. von 8-10 Uhr in der Oberrealschule am Seepart. Für Jugendliche usw. Pflicht­teilnahme. Treptow  ( Kreis). Mi., d. 24., mit Rug 711 Uhr ab Nieber­Gaalverweigerung. Treffpunkt: Bhf. Wildau. Spielleute haben zu erscheinen. fchöneweide- Johannisthal   Fahrt nach Birbau zur Protesttundgebung wegen Lichtenberg   mit Untergruppen. Do., d. 25., 6 Uhr, Pflichtantreten bei Baul Berner, Wilhelmstr. 3, aum Fadelaug. Fr., d. 26. 8 Uhr. Ruankungen in bekannten Bofalen, Rug 5 bei Brunns, Türrichmidt. Ede Leijingstraße. Reinidendorf( Kreis). Fr., b. 26., 7% Uhr, im Lofal Ramlow, Bhf. Schönhola, Bollverfammlung.

Geschäftliche Mitteilungen.

Macenfala ber betannten Firma. u. C. B. Bullrich, Berlin   35, an Als ältefics und bewährtestes Hausmittel darf wohl das Original Bullrich­gefehen werden. Nicht allein die unübertroffene Wirfing bei allen Magen­befchwerden, fpeziell Godbrennen, und vielseitiger Berwendung in Baus und nich ber Gebrauch des BG.'s von Generation zu Generation, vererbt und es Riche, fondern vor allem die Preismürbigfelt find die Gründe bafür, daß heute baum einen Saushalt ohne dasselbe geben dürfte. Das echte Original Bullrich- Sals ift in blauen Bateten abgepadi und trägt das Bild des Erfinders.

Wetterbericht der öffentlichen Welferdienststelle für Berlin.  ( Nachdr. verb.) Für Deutschland  . Ulebetall mild, in Norddeutschland wechselnd bewölkt und Zeitweise aufheiternd, aber unbeständig mit geringen Regenfällen, mild.­leichte Sirigregen. In Süddeutschland   troden und vielfach heiter.