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Prozeß Asmus.

Zenmundozengen für den Beschuldigten. Chemnik, 13. April.  ( Eigener Drahtbericht.) 2s zmeiten Beugen vernahm das Gericht den Amtsgerichtsrat Dr. Boht, Freiberg  , der als Untersuchungsrichter und Beifizer bei der Straf fammer DON Unregelmäßigkeiten in der Amtsführung des Angeklagten nichts wußte und nie gesehen hat, daß Asmus feine Fälle anders behandelt habe als jeder andere Staatsanwalt. Ihm ist auch später nie der Berdacht gekommen, daß der Ange flagte etwas unternommen habe, um linksstehende Angeklagte zu Schüßen. Der dritte Zeuge Landgerichtsrat Dr. Eichler Frei berg war seu September 1923 Hilfsarbeiter in der Politischen Ab. teilung. Er hat sich nach den Anweisungen des Angeflagten gerichtet, doch hat ihm dieser nie groß hineingeredet. Auch er er­flärt, daß der Angeklagte sehr überlastet gewesen sei. In der Besprechung einzelner Fälle, die nichts Belastendes für Asmus ergeben, entwickelte sich ein längerer Dialog zwischen R.- 2. Levi und dem Zeugen, aus dem sich ergab, daß Eichler in der Frage der Haftentlassung Trabowstys eine von der Auffassung Dr. Asmus' abweichende Meinung gehabt hat. Der Justizsekretär Gerstenberger bekundet, daß Asmus oft fogar Gonn tags gearbeitet habe und die Erledigung seiner Dienst. geschäfte wie bei allen anderen Staatsanwälten gewesen sei. Irgend etwas Auffälliges hat auch dieser Seuge nicht bemerkt.

Landgerichtsrat Dr. Kreischer Freiberg   fonnte feine be stimmten Angaben über etwaige Dienstversäumnisse oder ein schuld. haftes Berhalten des Angeklagten machen. Nur in zwei Fällen habe er das Gefühl gehabt", als seien diese beiden Fälle nicht schnell genug bearbeitet worden. Auf Borhalt gibt er aber zu, daß solche Verzögerungen auch bei anderen Staatsanwälten eingetreten wären.

Die Berhandlung wurde dann auf Mittwoch vertagt. Die Zeugenvernehmung wird wahrscheinlich morgen abgefchloffen fein. Der Donnerstag bleibt sigungsfrei. Am Freitag werden wahrschein lich die Plädoyers gehalten und am Sonnabend soll das Urteil verfündet werden.

Spritweber vor Gericht.

Die Aussagen des Polizeirats Gennat. Nachdem die Feststellungen über die Lebenshaltung des Ange Ulagten Kriminalassistenten Bener beendet waren, erfolgten in der geftrigen Verhandlung des Spritweberprozesses die Aussagen des Kriminalpolizeirats Gennat. Sie ergaben im mesentlichen, daß Kriminalkommissar Peters auf seine Veranlassung den Brief an feine Frau geschrieben, der ihn schwer belastet und der in der Berhandlung eine große Rolle spielt. Gennat  , dem das Schicksal Beters naheging, wollte dem Angeklagten nach seiner Berhaftung Gelegenheit geben, noch einige Trostworte an feine Frau zu schreiben. Peters hat die Aufforderung falsch verstanden und Gennat   den belastenden Brief an seine Frau mitgegeben. Als Gennat   merkte, was er mit seiner Aufforderung angerichtet hatte, mar er erschüttert, mußte aber pflichtgemäß das Schriftstück zu den Aften geben.

Weitere Zeugenvernehmungen ergeben, baß Regierungs­rat fell bei der Bernehmung des Angeklagten Peters nom frimi­nalistischen Standpunft aus etwas impulfiv gewesen ist, aber sonst in tonzilianter Weise mit Peters verfahren ist.

Die Sigung wurde dann auf Mittwoch 9 Uhr vertagt.

Zuchthaus für Frontbannleute.

Ein Attentateplan auf eine Synagoge. Leipzig  , 13. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Am 18. Ottober v. 3. war zum Reichstriegertag in Leipzig   von Mitgliedern des nationalistischen Frontbanns" ein Bombenattentat auf die Synagoge in Leipzig   geplant. Begen dieses Borfalls haben sich jeßt nor dem Schwurgericht in Leipzig   6 Mitglieder des Frontbanns wegen Bergehen nach§ 6 und 13 des Sprengstoff gesetzes zu verantworten. In zahlreichen Sizungen usw. wurde ein­gehend das Komplott erörtert sowie auch die Flucht der Ausführen. den vorbereitet. Die Angeklagten, die zum Teil in noch sehr jugend­lichem Alter stehen, hatten auch vorgesehen, die auszuführende Tat den Rommunisten in die Schuhe zu schieben. Sie hatten deshalb den Reichstriegertag für das Verbrechen ausgewählt. Nach echt völki­scher Art überboten sie sich gegenseitig in ihren Heldentaten, fanden aber zuletzt nicht den Mut dazu, den Plan auszuführen. Der Plan selbst murde von einem Mitglied des Frontbann zur Anzeige ge­bracht. Das Gericht sprach nach zweitägiger Verhandlung folgendes Urteil: Reinhardt und Kirsten werden wegen Bergehen nach§ 6 des Sprengstoffgefeges zu je 5 Jahren Zuchthaus, die anderen Angeklagten wegen Bergehen nach§ 13 des Sprengstoffgefeges zu 3 Tagen bis zu einem Monaf Gefängnis verurteilt..

Abd el Krims Unterhändler. Sein Schwager, sein Wetter und sein Kammerherr. Paris  , 13. April.  ( WTB.) Ueber die drei Unterhändler, die im Namen Abd el Krims mit der französischen   und der spanischen  Delegation in Udschda verhandeln werden, werden folgende Angaben gemacht: Si Mohammed Azertani, der Schwager Abd el Krims, ist nicht nur Minister des Aeußeren, sondern verwaltet auch das Marineministerium. Der zweite Delegierte, Si Mohammed Hitmigel Hadj   Ben Hitmi, ist ein Better Abd el Krims und eine Art Robinettschef im Ministerium des Aeußeren. Der dritte Delegierte, Hadj Mohammed Scheddi, ist der Kammer. herr Abd el Krims. Alle brei gehören dem Stamm der Beni Driaghel an, dem auch Abd el Krim   entstammt.

Vor einem marokkanischen Brest- Litowsk  ? Paris  , 13. April.  ( WTB.) Ein Bertreter des Temps" hat mit General Simon, ber heute nachmittag in Marokko   eingetroffen ist, und der an der Spize der französischen   Friedensdele gation steht, eine Unterredung gehabt. Aus den Ausführungen des Generals feien folgende Stellen hervorgehoben: Abdelkrim, fo erklärte er, ist der Führer eines der nördlichen Rifstämme. Er ist nicht der einzige Führer. Bir werden nicht mit Abd el Krim, auch nicht mit einem Stamm verhandeln, sondern mit den Bertretern aller Stämme, die zu uns gekommen find. Es handelt sich nicht um Berhandlungen, die im Namen Spaniens   und Frank reichs geführt werden, sondern um Berhandlungen im Namen der scherifischen Regierung, deren Vertreter sich an Ort und Stelle uns anschließen werden.

Die Frage fann nur durch die Marokkoregierung unter dem Beiftand ber Protektoratsmächte Frankreich   und Spanien   geregelt werden. Der Maghzen allein ift berechtigt, die Unter merfungen entgegenzunehmen.

Auf dte Frage, wie die Befriedung fich werde durchführen laffen, erwiderte General Simon, durch die Wiederherstellung des Wirtschaftslebens werde der Rifaufftand viel eher erftidt werben als durch irgendeine andere Maßnahme. Die Besprechungen, die man beginnen wolle und deren günstige Folge sich in so vielem

Die Feststellungen des Femeausschusses

Der Fall Behrens- Meyer unleugbare Korruption.

Die geftrige Sigung des Fememordausschusses füllten die Plagemacht hat oder daß er dafür Geld von Meyer bekommen hätte. boners über ben Fall Behrens- Meyer. Nach dem Plädoyer des Ich bedaure, daß der Gesamtverband der chriftlichen Gewerkschaften deutschnationalen Abgeordneten Dallmer führte Abg. Heilmann mit feiner Rechtfertigungserklärung für Behrens und Mener nicht ( Soz.) aus: Schulz hat sich selbst gestellt und der Ausbruchversuch gewartet hat, bis das Urteil des Ausschusses in diesem Falle vorlag. ist ihm nicht nachgewiesen worden. Wir machen dem Landarbeiter. Die Einstellung des Oberleutnants Schulz als Organisator der Land­verband aus der Anstellung des Schulz an sich leinen Bor. volfgenossenschaften ist durchaus einwandfrei und ganz verständlich; wurf, wenn diese Anstellung auch sehr mertwürdig ist. Sonft benn für diesen Boften fam es in erster Linie auf organisatorische stellen Gewerkschaften und Konsumvereine nur Leute ein, die jahre. Fähigkeit an, und die hatte Schulz nach der Empfehlung von Gutsche. Es ist auch nichts dagegen einzuwenden, wenn Meŋer und Behrens lang Mitglied find und die Bewegung genau fennen. Die von Schulz angegebene Tatsache, daß er auf Empfehlung von Gutsche Schulz finanziell unterstügen wollten, als er in Haft genommen engagiert wurde, hatten uns die Abgg. Behrens und Mener bei murde. Er war schließlich Angestellter ihres Verbandes und hatte ihrer Bernehmung verschwiegen. Als Schulz dann verhaftet wurde, ihnen erflärt, daß er sich unschuldig fühle. Auch gegen den Bersuch, geschah das in einer Angelegenheit, die mit den Angelegenheiten ein Darlehen vom Arbeitgeberverband zu erhalten, fann ich nichts des Landarbeiterverbandes und der Genossenschaften nichts zu tun einwenden, hatte. Ganz entschieden muß der Erklärung des Abg. Dallmer aber die weiteren Ereigniffe, die mit diesem Darlehen in Ber­widersprochen werden, daß die Unterstügung des Schulz bindung stehen, sind doch recht unflar geblieben und geben in diesem Falle den Grundsäßen des gewertschaftlichen Rechts­zur Kritik Anlaß. schutes entsprochen hätte. Die Gewerkschaften gewähren Rechts. Meyer und Behrens hätten zweifellos bei der Verwendung der schutz und Unterstüßung ihren Angestellten und Mitgliedern nur Gelder vorsichtiger sein müssen. Mindestens hätten sie bei der Arbeit bann, wenn sie verfolgt werden aus einem Anlaß, der mit ihrer ge­gebervereinigung anfragen müffen, ob das zweifellos zu anderen werkschaftlichen Tätigkeit zusammenhängt. Etwas anderes ist, ob Zweden   gegebene Geld für den neuen 3wed verwandt werben Meyer und Behrens nicht als Menschen dem in Untersuchungshaft durfte. Was den Arbeitgeberverband betrifft, so ist an befindlichen Schulz helfen durften. Schließlich darf der Politiker der Darlehnshergabe zu wirtschaftlichen Zweden nichts zu bean. auch Mensch sein. standen. Wenn freilich Herr v. 3engen das Geld mit dem Neben zmed gegeben hätte, um die Gewerkschaften in die Hand zu be­fommen, so wäre das scharf zu verurteilen.

Wenn aber Abg. Meyer in Gemeinschaft mit dem Abg. Behrens als Führer einer Gewerkschaft von der Leitung der Arbeitgeber­verbände ein Darlehen nahmen, so ist das unleugbare Korruption; bas dorf eine Gemertschaft nicht, menn sie sich nicht wirtschaftlich friedliche oder gelbe Organisation nennen will. Dunkel geblieben ist, ob Meyer im Einverständnis mit Herrn v. Sengen gehandelt hat. ob Meyer im Einverständnis mit Herrn v. Zengen gehandelt hat. Benn auch nur ein 3meifel bestand, ob die betreffenden Gelder an Schulz gegeben werden durften, so hätten Behrens wie Mener das Beld nicht hergeben dürfen. Andernfalls haben sie sich der Untreue schuldig gemacht. Das System des Herrn v. Bengen erschien ja nun auch den Herren im Arbeitgeberverband so bedentlich, daß die Schuldigen aus der Organisation austreten mußten. Nach der ge wertschaftlichen Seite hin ist absolut teine Klarheit und Sauberkeit gesucht und also auch nicht gefunden morben. Dahinter muß irgend ein politischer Grund steden, den wir vielleicht finden tönnen und der vielleicht mit Bortommniffen im Ruhrkampf zusammenhängt. und der vielleicht mit Vorkommnissen im Ruhrkampf zusammenhängt. Seitens der Arbeitgeberverbände ist den Forderungen der öffent­lichen Moral mit dem Ausscheiden der maßgebenden Männer im wesentlichen Genüge geschehen, nicht aber von seiten der Land. arbeiter und christlichen Gemertschaften. Wir im Ausschuß stehen hier vor einer leichten Aufgabe, die Tatsachenfest ftellung wird unter allgemeiner Zuftimmung ergeben, daß die Herren Meyer und Behrens nicht so korrekt und vorsichtig gehandelt haben, wie sie hätten handeln müssen.

Der Vertreter des Zentrums.

Abg. Dr. Schwering erflärte u. a.: Eine verdienstvolle Arbeit hat der Ausschuß geleistet in der Aufflärung, die er über das bisher recht dunfle Rapitel der Schwarzen Reichswehr gebracht hat: Auffallend mußte es wirken, baß vom& andarbeiter verband als Organisator der Landvolkgenossenschaften ein Mann wie Schulz angestellt wurde, der für diesen Bosten gar feine Vor­bildung hatte. Die Darlehnsangelegenheit hat im im vollen Umfang nicht aufgeflärt merben fönnen. Goviel steht aber feft, daß hier tatsächlich eine Korruption seriei nung im Anmarsch war und daß die Deffentlichkeit zur richtigen Beit Alarm geschlagen hat, um zu verhindern, daß allmählich hier eine große große Korruption Korruption entsteht. Herr v. 3engen wukte wohl, mas er wollte; bei ihm machte sich bewußt eine gewiffe politische Einstellung geltend. Er wollte mit diesem Darlehen nicht nur eine Freundlichkeit erweisen, sondern hat es in bestimmter politischer und wirtschaftlicher Absicht gegeben, um, nach bem man einen Finger hatte, auch noch mehr zu geminnen. Der Arbeitgeberverband ist nachher von Herrn v. Sengen abge rüdt Bielleicht befunden seine Führer diese andere Auffassung nur deshalb, weil die Sache an die Deffentlichkeit gefommen ist und man einen Standal in der Deffentlichkeit vermeiden wollte.

Die Abag. Mener und Behrens haben zweifellos eine gewiffe nachlässige Geschäftspraris in der Darlehensangelegenheit bewiesen. Der Gesamtverband der chriftlichen Gewerkschaften veröffentlicht gerade heute eine Rechtfertigungserklärung für Meyer und Behrens, in der diese Abgeordneten aufgefordert werden, ihre Borsigendben poften im Bandarbeiterverband wieder aufzunehmen. So sehr ich mit den chrifflichen Gewerkschaften sympathifiere, muß ich doch der Erklärung des Gesamtverbandes in vielen Punkten widerfpredjen. Ich kann den Abgg. Mener und Behrens unmöglich den Vorwurf ersparen, daß fie bei der Angelegenheit- fagen wir einmal- rechi fahrläffig in ihrem Geschäftsgebaren gewefen find.

Der Vertreter der Bolfspartel.

Abg. Eichhoff bemerkte u. a.: Nach den Bernehmungen im Aus schuß ist nicht erwiesen, daß Schulz ernstlich einen Fluchtversuch

anfündigten, feien unerläßlich für diese Wiederherstellung, die die mahre Befriedung darstellen werde, indem dem Rifgebiet die Mittel gegeben würden, zu leben und zu gedeihen.

Britische Bergbaukrise.

Gescheiterte Verhandlung.

London  , 13. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Die Rohlenfrise ist am Dienstag nachmittag in ein tritisches Stadium eingetreten. Nach dem die Exekutive des Bergarbeiterverbandes am Vormittag unter ständiger Fühlungnahme mit dem Generalrat der Gemerffchaften ihre offzielle Stellungnahme zum Bericht der Kohlenkommission feft. gelegt hatte, traten am Nachmittag die Erefutipe der Berg arbeiter und Bertreter der Bergbau unternehmer zusammen. In dieser Konferenz übermittelten die Arbeiter den Unternehmern die Beschlüsse der Delegiertenkonferenz vom Freitag fowie ihre Stellung Die Konferenz, unter dem Vorsik nahme zum Kohlenbericht.

Der Bertreter der Demokraten.

Abg. Riedel betrachtet als Hauptaufgabe die Klärung der poli tischen Hintergründe und der Fememordangelegenheit. Er wendet fich zunächst gegen die Bemerkung des Abg. Dallmer, daß Mener ein durchaus glaubwürdiger Mann sei. Herr Meyer ist in diesem Ausschuß einer Fülle von Irrtümern unterlegen, z. B. was er über das Konto der nationalen Aufklärung sagte, war von A bis Z irrig. Bedauerlich ist, daß die Bertreter der Polizei unter dem Drud des Aussageverbots fich Zurückhaltung auferlegt haben. Bielleicht wird später hier der Schleier mehr gelüftet werden. Die anderen Zeugen im Ausschuß haben fich vielfach zurüdgehalten, um sich nicht selber zu belasten. Oberleutnant Schulz hat seiner­zeit in der Lausitz   als deutschnationaler Parteigänger gegolten, wenn er auch so vorsichtig war, nicht als solcher aufzu freten. In den späteren Butschen war System, tein Zufall. Schulz hatte rings um Berlin   herum die Putschkommandos zu organisieren, die für den Fall des Scheiterns des Ruhrkampfes bereitstanden. Aus den Kreisen, die diese Putschabsichten unters

stüßten, ist dann Schulz an den Landarbeiterverband empfohlen worden, weil es nötig war, ihn irgendwo unterzubringen. Damals gehörten die Bandarbeiter im Kreise Lebus   noch gar nicht zu dem chriftlichen Zentralverband. Warum schichte man Schulz zur Organi fation pon Landarbeitergenossenschaften gerade in diesen Kreis?

Schulz wurde aus politischen Gründen beim Zentralverband untergebracht und brachte dann auch seine Freunde dort unter. 3ch mache der Gewerkschaft keine Borwürfe, wohl aber den Leuten, die die Gewerkschaft zu politischen Zweden mißbrauchten.

Wenn das, was in der Anflagefchrift gegen Klappcoth behauptet wird, wahr ist, dann muß Schulz den Klapproth ganz genau gefannt haben.

Bezüglich des Kontos Nationale Aufklärung" schließe ich mich voll­ständig den Ausführungen des Berichterstatters an. Die Wohnungs angelegenheit interessiert insofern, als auch hier die Glaub. würdigkeit des Herrn Meyer durch die Aussagen Schulz ins Wanten gerät. Aus einer Rede des Herrn v. Borsig in ber Tagung der Arbeitgebervereinigung vom 12. März geht deutlich hervor, daß der Rüdtritt von Dr. Tänzler im Zusammenhang mit der 5000- Mart- Affäre steht.

Herr Meyer hat zweifellos aus politischen Gründen gehandelt, er rechnete mit einem großen Prozeß, der 10 000. tosten sollte. und genau soviel hat Meyer zusammengebracht. Die Gemert. Ichaft war gar nicht daran beteiligt, die Mehrheit der Funktionäre wird Schulz bis dahin gar nicht gefannt haben. Die politischen Beziehungen Schulz' zur Deutschnationalen Partei da­fieren chon seit 1923. Die Herren vom Arbeitgeberperband haben hier in vornehmer Weise, in dem fie fich an die volle Wahrheit hielten, ihren Verband bis aufs äußerste geschont; eben diese noble Art zeigt auch, daß sie das Berfahren des Herrn v. Sengen miß­billigen. Ich fann mich bahin zusammenfaffen, daß politische Be ziehungen zwischen den Abgg. Mener und Behrens auf der einen Seite und Schulz auf der anderen Seite schon seit 1923 bestanden, den Umweg über eine wirtschaftliche Einrichtung des Zentralver daß aus einem Dispositionsfonds der Arbeitgebervereinigung über banbes chriftlicher Landarbeiter Meyer Mittel zugeflossen sind, ber damit Schulz unterstüßte. Die Arbeitgebervereinigung allerdings hat das nicht gewollt.

Hierauf wurden die Verhandlungen auf Mittwoch vormittag 10 Uhr vertagt.

gespielt wird, dazu führen, daß die Bertreter der britischen Berg­arbeiter bei der internationalen Tagung in Brüssel   die Frage auf­werfen werden, ob das Verbleiben Frank Hodges auf dem Posten eines internationalen Sefretärs unter diesen Umständen noch weiter möglich ist. Troß des Ernstes der Gesamtlage, die mit der Situation vom Jahre 1921 verglichen wird, herrscht in London   auch nach dem unbefriedigenden Berlauf der Berhandlungen zwischen Unternehmern und Arbeitern die Hoffnung auf eine Bermeidung des Kampfes.

Krach im Abend"-Prozeß.

Ausschließung eines Berteidigers.

Wien  , 13. April.  ( Eigener Drahtbericht.) Im Prozeß gegen ben ehemaligen Chefredakteur des Abend, Alexander Weiß. tam es am Dienstag zu heftigen Zusammenstößen zwischen einem der Berteidiger und dem Staatsanwalt. Der Ber­teidiger hatte bereits am Montag die Ladung des Juftiz­ministers und des Ersten Staatsanwalts als Zeugen bean tragl. Das wurde vom Gericht abgelehnt. Am Dienstag erklärte der Verteidiger, er bestehe auf seinem Antrag, um nachzuweisen, daß der Prozeß von der ungarischen Gesandtschaft angeftiftet wurde, weil Der Abend" die ungarischen Franken fälschungen aufgedeckt habe. Der Berteidiger be

Allan Williams, des Führers der Bergbauunternehmer, dauerte vier Stunden. Trotzdem die von den Arbeitern dargelegte Stellungnahme in ungewöhnlich fonziliantem Tone gehalten ift und eine direkte Verwerfung des Kohlenberichts nichts enthält, ist insbesondere megen der Unnachgiebigkeit der Unternehmer in den Fragen der bezirksweisen Regelung der Löhne und der Lohnherab. fegung eine Einigung zwischen Unternehmern und Bergarbeiterhauptete nicht erzielt worden. Die Konferenz wurde schließlich ergebnis. hauptete u. a., der Erfte Staatsanwalt fel in der Affäre der Fälschung tschechischer Noten schwer fompromittiert. los abgebrochen und entgegen der nachmittags herrschenden Als der Staatsanwalt diese Behauptung als eine Erfindung Erwartung eine weitere Zusammenkunft zwischen Unternehmern und Bergarbeitern vereinbart. Man erwartet nunmehr, daß nun bezeichnete, wiederholte sie der Verteidiger. Darauf beschloß die Regierung trachten wird, ein Rompromis herbeigu ber Gerichtshof, den Berteidiger, bem bereits am Montag das Wort führen; jedoch ist zur Stunde der Zeitpunkt einer folchen Attion entzogen worden war, nicht mehr zuzulaffen. Die übrigen Baldwins noch unbefannt. Die Führer der Bergarbeiter verlassen Berteidiger protestierten gegen diesen Gerichtsbeschluß, ohne aber weitere Folgerungen zu ziehen. Mittwoch abend London  , um an der Brüsseler Sigung der Bergarbeiter 3nternationale teilzunehmen.

Citauens Einwohnerzahl beträgt nach der neuesten Statisti!

Wie Ihr Korrespondent erfährt, wird die Tatsache, daß die Rede des internationalen Sefretärs Frant Hodge von der tapita. 2 229 876. liftischen Presse in weitestem Maße gegen die Bergarbeiter aus.

Stellvertreter des Tschetachefs Dierschinski ist jest Eritiffer.