kam. dÄ, Satz ni«dttg!!schrieb«n:«Die da? Geschmeiß hungriger Fliegen stürzte sich veuischlonds hoher Adel, die Fürsten , auf die mutigen Wunden ihres Vaterlandes. Die hochgeborenen Bekämpfer der Revolution, sie bettelten am des französischen IMnlsters Talley. ranh Gnade, machten seiner Dirne den Hof. trugen ei« Schoßhündchen zärtlich auf den HSnde«. Das Sold der kleinen Höfe, da» sie nie finden konnten, wenn das Reich sie zur Verteidigung de» Vater. landes aufrief, floß seht in Strömen. Zeder Mann in der dtplo. matischen Welt kannte den Tarif der franzöflschen Unterhändler und mußte, wie hoch flch der Fürstwert einer Stimme im Fürstenrat de» deutschen Reichstags stellte,(hört) hört! links.) Fürst Leberecht Blücher hat über diesen Wiener Kon- gretz der deutschen Fürsten geschrieben:«Der Wiener Kongreß kommt mir vor wie ein Zahrmarkl. wo seder Landesoater feine Untertanen als sein Vieh hintreibl, um es zu verhandeln und zu verkaufen." Kehren wir zu dem Jahr 1318 zurück. Wie ist es denn mit dem Davongegangenen gewesen? Graf Westarp redet davon, wir würden in« Achtung verlieren, wenn wir die deutschen Fürsten ent- eignen wülden. Es gibt auch unter den Deutschnationalen Leute, die mir im Innern recht geben: De? Sakklergeselle Eberl hat in seiner kurzen Amkszeik ein gut Teil von der deutschen Würde und dem deutschen Ansehen zurückgeholt, das unter dem unseligen Wilhelm II. schmählich rerlan war.(Stürmische Zustimmung und Händeklatschen links. Zischen rechts.) In den Schützengräben Frankreich » und Rußlands haben wir das Wort von den Hunnen gehört. War e»«in Franzose , war es ein Engländer, war es ein Feind, der diese schmählichen Worte erfand? Seine Majestät haben geruht, dieses Wart auszujprechen. Als im Sommer 1300 die Matrosen zur Niederwerfung des Boxerauf stände» nach China hinausfuhren, hielt er diese Bebe! Benehmt euch vor den Chinesen, wie die hunaen vor l!X>0 Zahrev.(hört! hört! links.) Damals ist diese, Wort geprägt worden. Achtung vor den deutschen Fürsten, die stch bei ihren Raubversuchen gegenüber dem deutschen Volk auf den V e r» sailler Friedensvertrag berufen, wie der«nglisch-deutsche Prinz v. Auburg? Ich habe in den letzten Wochen noch einmal di« Dokumente aus der Zelt vor dem Kriegsausbruch durchgelesen und da ist mir di« ganze«Srohe* Wilhelms II. noch einmal plastisch vor die Augen getreten. Au streikenden Werftarbeitern in Vre- merhaven— ein i«der Lausbub des Kaiserreich» durfte un».vater» landslvse Gesellen" ja ungestraft schmähen— hat Seine Majestät in einer fulminanten Ansprache gesagt:.Ehrlos, wer fein Vater- land im Stiche läßt", und bei der feierlichen Fahnennageluna am 1. April 1891 bei den Garderegimentern in Potsdam spricht er �as prophetisch» Wort aus: .Was auch immer kommen möge, wir wollen unsere Fahnen und Traditionen hoch hallen, eingedenk der Worte und Talen Albrechts Achilles, welcher gesagt hat: Zch kenn« keinen passen. den Ort zu sterben, als in der Witte meiner Feinde. Dies ist auch meine Herzensmeinung." (Schallende Heiterkeit links.) Dieser Mann hatte stch mit seinem Leben abgefunden, und wenn e» ein ewiges Schicksal gibt, so möchte ich wünschen, daß dem Monarchen bei seinem Sprunq über das holländische Drahtverhau die Stimme des Gewistens geschlagen hat und daß er sich da in seiner Schicksaleswnde an das Wort von "300 erinnert hat:„Ehrlos, wer in der Stund« der Gefahr sein "taterland im Stiche läßt." Dieser Mann hat kein Rech «, an diesen Staat Anforderungen zu stellen. «Lebhafte Zustimmung links.) Um des Rechtes und der politischen Sitte willen dürfen wir sagen: In der Republik ist dieser Mann ein Geächteter.(Praoo und Händeklatschen link».) Es giht einen Schriftsteller, der über Seins Majestät geschrieben hat. In. dem Indgltsverzeichnis lese ich unter Wilhelm II. die einzelnen Kapitel:. Kekst Bedürfnis nach eigener Ansicht, Sachkunde, Erfahrung, zieht Leute zweiten Range» als Minister vor. Neigung zur selbstherrlichen Leitung der Reglerungsgeschäfte. Heranziehung Untergebener ohne Wisten ihrer Lorgesetzten, Beeinflussung durch unverantwortlich« und unwissende Dilettanten. Dieser Schriftsteller fährt fort:„Friedrich Wilhelm III. war schweigsom, schüchtern, offenen Schaustellungen und Popularitätsbestrebungen abgeneigt. Mit Friedrich Wilhelm IV. Hai der regierende Kaiser di« Gabe de? Beredsamkeit und das De- dürsms gemein, sich ihrer öfter als geboten zu bedienen. Auch ihm fließen die Worte leicht zu. In der Wahl derselben war aber sein Größoheim vorsichtiger, vielleicht auch arbeitssamer und wisten- schaitlicher. Ein gewisse» schüchternes Mißtrauen tn die eigene Leistungsfähigkeit hat In der vierten Generation einem Maße von zuversichtlichem Selbstvertrauen Platz gemacht, wie wir es seit Friedrich dem Großen nicht auf dem Throne gesehen haben, doch nur bei dem regierenden Herrn." Der gleich« Schriststeller, es war Otto v. Bismarck, schrieb am 8. Januar 188« an den Kronprinzen, den späteren Kaiser: ..Dle festeste Stühe der Monarchie suche ich aber in beiden nichi. sondern in einem Königtum, dessen Tröger entschlossen ist. nicht nur in ruhigen Zeilen arbeilisam mitzuwirken an den Regierung». geschälten de» Landes, sondern auch in kritischen lieber mit dem Degen in der Faust auf den Stufen de» Throne » für sein Recht kämpfend zu fallen, al» zu weichen. Einen solchen yerrn läßt kein beutscher Soldat im Stich." hier haben Sie die Erklärung, warum Wilhelm II. im Stiche gelassen worden ist. Eine Frag« nun, was haben Sie(nach recht») eigentlich getan, um di« Republik zu verhindern? Die der Herr, so der Dienerl Die Rede de» Grasen Westarp war wie di« Stimm« eines treuen Dieners Wilhelm» II. au » dem Jenseits, der sein Leben seinem hohenzollernschen Herzog und Burggrasen geopfert hätte. Allein nichts von alldem. - Sie. meine Herren, haben Zhr royatlslisch« Damaskus 1918 erlebt, ol» Sic dem Hohenzollernschen Aar Ihr politisch«» Hiuler. teil zugedreht haben. (Heiterkeit.) heut« sind ,» Redensarten, damit Sie nicht au» der Form kommen. Meine Herren Deutschnationalen! Es soll hier um di« Ehre Deutschlands gehen, wenn die Fürsten enteignet werden, wenn die selbstverständlich« Folg« ihrer Flucht staatspolitisch und rechtlich ge- zogen wird. Es«oll um die Ehr» Deutschland » gehen, wenn wir den hohenzollern nicht 300 000 Morgen geben wollen. iSe. meine Herren, sprechen von Ehr«, von der Ehre Veuksch- lands, Sie. deren Partisanen schuld sind, daß über dem. ersten Prästdcnlen der deutschen Republik sich allzufrüh das Grab ge- wölbt hat(Pfuirufe recht»), die Sie schuld sind, daß Ihre Parti. sonen den ersten Reichspräsidenten zum Tod« verleumdet haben «Pfuiruf» rechts). Sie find die Schuldigen. Und dies» Grab wird Dlenschenaller hindurch zeugen gegen zene. die aus Märkten und Gasten ihre Vaterlandsliebe zur Schau stellen.(Pfuiruf« rocht,. lebhafter Betsall lmk».) Si,(zu den Deutschnationalen ) glauben an ein restauriertes Imperium der Hohenzollern ! Die«ingeborenen Monarchisten der Bayerischen Polkspartei glauben weniger daran al» Tie. oder di« glauben an«inen Rupenue triumphans an den EI«(nach rechts) wiederum nicht glauben. Wir aber glauben, daß«inst di«(Enkel und Urenkel an den Gräbern der durch Ro»alist«n und Rationalisten heimtückisch ermordeten Republikaner in Ehrfurcht stehen und ihn«n einen Dankesgruh nachsenden werden. Und dies« Enkel und Urenkel werden auf«in Europa sehen, in dem nur noch spärlichste Ueberreste eines monarchistischen Zeitalter» vorhanden sein werden. Wir hören das Wort„Staatskrise". Dunkh Andeutungen werden gemacht, auch von dem Reichsinnenminister über schwerste Stunden. Was gilt»? Rührt sich etwas? Wollen Sie un» schonend vpr, bereiten? Rttzt sich der nationalistisch« Lcheron? Till der Herr
Diplomatifthe Schwierigkeiten! Gttglisch-frauzösifcher Schritt i« Berlin ?— Folgen des Ruffenvertrages�
Die Weltpresse beschäftigt sich weiter in ausführlicher Weife mit dem deutsch -russischen Vertrag. Sie scheint ihm sogar noch mehr Beachtung zu schenken al» die deutsche Pre se. Indessen sind die Lluffassungen im Auslande noch immer geteilt. In jedem Lande gibt es besonnene Blätter, die den Vertrag nüchtern beurteilen und sich mit der Feststellung begnügen, daß fem Wortlaut nicht im Wider- spruch mit dem Wortlaut des Dölkerbundsftawt» stehe. Das wird z. B. von dem Pariser „Oeuvre", dem„Manchester Guardian", der Turiner „Stamva", dem Mailänder„Cor- riere della Sera", dem Denesch-Organ..Prager Presie" und von den meisten Blättern in den neutralen Ländern an- erkannt. Das Stockholmer Parteiorgan„Sozialdemocraten" erblickt darin sogar eine Stärkung des Völkerbundes. Aber das sind trotz alledem nur Ausnahmen. Es läßt sich gar nicht verkennen, daß di« M« h r z a h l der europäischen Blätter eine Nervosität an den Tag legt, wie man sie meist am Vorabend von diplomatischen Krisen beobachten kann. Nicht nur in Paris und in Warschau , sondern auch in London , in Rom und in Madrid wird von den meiste» Zeitungen behauptet, daß Deutschland nur scheinbar den Rusfenvertrag mit den Artikeln 16 und 17 de» Völkerbundes in Einklang gebracht babe, daß es sich aber in Wirtlichkeit von den wichtigsten Pflichten praktisch losgesagt habe, di« es nach seinem Eintritt in den Völkerbund übernehmen sollt«. Aus London verlautet, daß die Juristen des b rt- tischen Auswärtigen Amtes mit eine? gründlichen Prüfung des neuen Vertrages beauftragt seien und daß sich Chamberlain daher einstweisen abwartend verhalte. Pari-
s e r Meldungen zufolge beabsichtigt die ftanzösische Regierung einen Schritt ln Verlin. über desien Charakter man an hiesiger amtlicher Stelle noch nicht unterrichtet ist. Es scheint, daß die Ueberreichung einer f r a n z ö s i s ch e n N o t e in der Wilhelmstraße bevorsteht, in der um Aufklärung über den Sinn des Vertrages und die Absichten Deutschlands ersucht werden wird. Das englische Arbeiterblatt„Daily Herald", das übrigens den Rusienvsrtrag verteidigt, spricht die Vermutung aus, daß man einen diplomatischen Druck aus Berlin aus- üben werde- umdie Ratifizierung des Vertrag» zu verhindern. Wenn auch diese Meldung wenig wahr« scheinlich klingt, da eine solche Zumutung für Deutschland unannehmbar wäre, zmual nach der Billigung des Der- träges durch den Auswätrigen Ausschuß des Reichstags, so ist nicht zu verkennen, daß irgend etwas Aehnlichez in der Luft liegt. Das plötzliche Einschwenken der Londoner Presie, die fast geschlosien und ohne Unterschied zwischen liberalen und konservativen Organnen seit heute morgen besonders scharf gegen den Vertrag Krestinski-Stresemann Stellung nimmt. läßt vermuten, daß das britische Auswärtige Amt. wahrschein- l'ch im Einvernehmen mit dem französischen, eine größere Aktion beabsichtigt. Daß die russische Sowjetpresie den Vertrag in offen- kundig provozierender Weise als einen Triumph Sow- ietrußlands und als eins Niederlage des Völkerbunds feiert, ist natürlich nicht dazu angetan, dl« Situation zu erleichtern. Aber das ist wohl die allerletzte Sorge der Mos- kauer Regierung.
Reichspräsident den Willen des souveränen Volke, evtl. nicht voll- ziehen? Wir warten in Ruhe, aber besten seien Sie gewiß: Gill e» der Republik, dann werden wir zu kämpfen wisten. anders wie die Worthelden, die das Kaiserreich feige im Stich gelösten haben.(Bravo ! bei den Soz. und Deutsch-Demokraten.) Mr werden, wenn e» noktnt, dieles kleine Erdenleben für eine große Sache opfern, wir kämpfen dann mit dem Ruf. der Inhalt. Zdee und Ideal unseres Lebens ist, wir kämpfen mit dem Rufe, der die Tiefe unserer Seele ersülll; mit dem Ruf: E» lebe dle Republik, da» vakerland der ehrlich arbeiten. den deutschen Mostent (Stürmischer anhaltender Beifall und Händeklatschen bei den Sozialdemokraten und Demokraten, Zischen bei den Deutsch » nationalen.)._ wo öe? 1. Mai verboten ist. Rumänien — Italien — Ungarn . Der rumänische Kriegsminister M ircescu hat all« jkund- gedungen im ganzen Königreich am 1. Mai verboten.(Bezeichnend und vielversprechend für das im W a h l k a m p f stehende Land, daß der K r i e g s minister di« innere Verwaltung beherrscht!) Das Verbot bezieht sich sowohl auf die sogenannten unitarlschen(Amster- dam nicht angehörenden) Gewerkschaften, al» auch auf die Veran» stallungen der sozialdemokratischen Partei. Nicht nur öfsentliche Persammlungen und Straßenumzüg«, sondern auch Festsitzungen und künstlerische Veranstaltungen sind v e r« boten. Jede Uebertretung wird durch Kriegsgericht« ge- ahndet. Nachträglich hat der kommandierende General von Bukarest den Gewerkschaften.gestattet", für den 1. Mai ein« Dersamm- lung nach dem Gewerkschaftshaus einzuberufen, wie auch ein« Feier auf offenem Felde zu halten. Es wurden jedoch untersagt: Straßenumzüge, sowohl bei der Versammlung wie bei der Feier Reden, rote Fahnen und sonstige Abzeichen, wie auch in Gruppen auf der Straße zu gehen! Mussolini hat durch ein verrücktes Gesetz die Maifeier In Italien aufheben lasten, und die Regierung B et h l e n in Ungarn hat eine der rumänischen ähnliche Verordnung ertasten. Die unga « rische sozialdemokratisch« Partei fordert aber die Ar- beiter trotzdem zur Arbeitsein jtellung auf, und»weifel- los werden dl» Arbeiter Budapest » und der Städte die Arbeit am 1. Mai niederlegen. Tie Maifeier in Frankreich . Paris , 23. April. (Eigener Drahtbericht.) Den staatlich an- gestellten Arbeitern ist es freigesUllt, am 1. Mai zu feiern. Die Beamten sind dagegen verpflichtet, ihren Dienst einzuhalten. Der allgemeine kaufmännisch« Gewerkschaftsverband hat seine Mitglieder aufgefordert, am 1. Mai dle Läden geschlossen zu halten, und zwar al» Protest gegen di« ab 1. Mai vorgesehene B«- strafung wegen Nichtbezahlung der rückwirkenden Steuern sowie gegen di« fiskalische Ungerechtigkeit überhaupt. Nur die Nahrung»- mittelgeschäft« sollen bi» 11 Uhr vormittag», die Apotheken den ganzen Tag über offen bleiben. Die Weltwirtstbasts-Vorkonferenz. Arbeitspläne der Unterausschüsse. Genf . LS. April.«Eigener Drahtbericht.) In den Kommissionen der vorbereitenden Wirtschastekonferenz haben am Donnerstag u. a- Balfour in der ersten und G« r r u y« in der dritten Kommiiston Arbeitspläne vorgelegt. Der landwirtschaftlich« Unterautichuß beschloß, seine Arbeiten in enger Fühlung mtt dem Internationalen landwirtschaftlichen Institut in Rom durchzuführen. In einem Interview für das.Journal de Gendve" sagte Staatssekretär v. Trendelenburg zum Schluß:.Die Aufgabe der Konferenz ist, in der Welt die Ueberzeugung zu wecken, daß es möglich ist, da» Wirtschaftsleben zu sanieren. Wenn eS ihr gelingt, diese« Ziel zu erreichen, ist ihr Nutzen groß und sie wird sich in bedeut- samer Weise zum Wohle aller Völker auswirken." Diktatur in polen ! Aeuhcrungeu Pilsndskis. Warschau , 23. April. (Rd.) Marschall Pilsuhsti. besten Person in der letzten Zeit mehr denn je genannt wird, hat einem Mitarbeiter de»„Kurjer Polski" eine Unterredung über da« Thema Diktatur oder Demokratie und dl« Kris, de» Parlam «ntari»mu» ge- währt. Da» wiederhergestellte Polen , meint« der Marschall, mache dieselbe Krise des Parlamentarismus wie ganz Europa durch, und zwar in noch schärferen Formen. Der Grund sei wU überall,»ln« Verwischung der Trcnnungslinien zwischen exekutiver und gesetz- gebender Gewalt. Die Kris« erhall« in Polen ihr besondere» Gesicht, da man zu großer hossnung aus den Sejm gesetzt Hobe und daher auch die Enttäuschung entsprechend großer sein
müste. Direkt gefragt, ob«Ine Diktatur angebracht sei, wollte det Marschall zuerst nicht antworten, erklärte aber dann: Jüie Frage der Diktatur Ist schon oft an mich herangetreten. Ich de- Haupte, daß die Arbeit einer starken Regierung sich auch inner« halb de» verfassungsmäßigen Rahmens verwirklichen läßt, nur muß man alles tun, um den schlechten Sejmsitten ein Ende zu machen. Die schlechten Sejmgebräuche sind schlimmer als ein« schlechte Verfassung." Mussolini ,»Sowjetrußlanüs bester Freund! Verbrüdcriingstclcgrammwcchsel mit Tschitscherin. Aach einer TU.-Meldung aus Moskau hal aus Anlaß der Eröss« nung der russischen Pavillon» in Mailand ein Telegramm- Wechsel zwischeuMussolini und Tschitscherin stattgesunden. in dem dle zwischen den beiden Völkern bestehende Freundschaft hervorgehoben wurde. Mustoltni bat Tschitscherin , ihn als den besten Freund des russischen Volkes zu belrachlen und sprach die hossaung aus. daß die Wege Italien « und Rußland » stets parallel laufen würden, vi« ikallentsch-russisch« Zusammenarbeit bilde den Grundstein zum Frieden de« well.(!!) Pietro Steuui verhaftet. Rom . 23. April. (WTB.) Wie„Popow di Roma" berichtet. wurde gestern in Mailand der früher« Letter des.Avonti", Rennt. verhofteti weil er von einem Hauptmann der Natwnalmiliz beschuldigt wurde,.aufrührerische S chr? st e n" zu besitzen.
filliiertenvormarsch in Marokko . Unbefriedigende Haltung der Rtfdelegation. Paris , 29."April.(Eigener Drahtbericht.) Die Vertreter des Riss haben ihre Antwort auf die ihnen am Mittwochabend über- reichte Note, in der der Charakter der zukünftigen Autonomie de» Riss nach der gemeinsamen Auffastung Frankreich » und Spanien » festgelegt ist, beretts in der Bormittagssitzung am Donneretag ge» geben. Der Sonderkorrespondeitt des„Temps" glaubt mitteilen zu können, daß diese Antwort nicht befriedigend erscheine. Eine Mitteilung der spanischen Ministerpräsidentenschast an die Prest« besagt, daß die französischen Truppen auf der ganzen marokkanischen Front imVormarsch begriffen sind, um die z y- künftige Operationsbosis zu gewinnen. Mit dem gleichen Ziele und in Verbindung mtt der französischen Bewegung seUn am Mittwoch die spanischen Streitkröft« auf der östlichen Marokkosront ohne Wasfentätigkeit vorgerückt, so daß nunmehr die Derbin- dung zwischen dem spanischen Lager Acib de Midar und den neuen französischen Posten hergestellt sei. Ter syrische Krieg. Pari». 23. April. (Eigener Drabtbericht.) Schon vor einigen Togen hatten die Franzosen gemeldet, daß sie Sueida ein- genommen hätten. Jetzt hört man, daß dies erst nach großen Kämpfen geschah, bei denen nicht weniger als gegen 1000 Vnü?n gelölet worden sein sollen....... Regierungskrise in Lettland . TaS Kabinett UlmauiS gestürzt. Riga . 23. April. (OS.) Die Regierung UlmaniS ist zurückgetreten, nachdem da» Staatsbudget im Parlament abgelehnt worden war. Da« lettische demokratische Zentrum, da« den Sturz de» Kabinett« herbeigesührt hat. gilt al« Gegner der deutsch -lettischen Verträge. Die Regierung befand sich schon seit Wocken in unsicherer Lage, da nach der Begnadigung de« ehemaligen Minister« Reedra die mit diesem Gnadenakt unzufriedenen Parteien den Kampf gegen sie begannen, lieber di« Reubildung der Regierung ist noch Nicht» bekannt. Oberst a. P. Richard Gädlke, lange Jahre milttärischer Mit- arbeiter der demokratischen, später au6> der sozialdemokratischen Presse, ist im Aller von 74 Vahren in Lugano gestorben. Em Artikel, den er nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst über die serbisch« Anne« nach der Ermordung Alexanders veröffent- lichte, wurde von den Militärs als Verletzung ihrer Stondespflichten aufgefaßt und ein ehrengerichtliches Versahren sprach ihm Pos Recht zur Führung des Oberstentitels und der Uniform ab. Sein Fall erregte in der deutschen OeffentlichkeU großes Aufsehen. Fünf neue Todesurteile in Rußland . In Leningrad hat am 24. April der Prozeß der 1» estnischen Spione seinen Abschluß ge- funden. Fünf Angeklagte sind zum Tode verurtei», acht zu Ge. fängnisstrafen von elf Monaten bis zehn Iahren, und ftch, frei- gesprochen worden. Erst vor wenigen Wochen wurden in einem ähnlichen Leninaroder Prozeß gegen estnische Spion« 18 Angeklagt« zum Tod« verurteilt. Die Todesurteile sind damals auch vollstreckt worden. Ee ist somit zu erwarten, daß auch dieses Mal die zum Tod, Berurteitten hingerichtet werden,______