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Polizei und Familie.

In einem Brozek, über den wir gestern berichteten, murde ein chronischer Trinter verurteilt, der seine Frau aus dem Fenster ge worfen hatte. Die Bolizei, die man vorher gegen ben Gemalt tätigen zu Silfe rufen wollte, erklärte: Bevor nicht Blut fließt, areifen wir nicht ein"( D. Red.)

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gezeigt. Besondere Anerkennung verdient der Chefpilot Erich Haal, hoch

Freie Sozialistische Hochschule ber body oben in der Luft in Deutschland   noch nicht gezeigte Trids

Sonnabend, 8. Mai, 7, Uhr abends, im Sitzungssaal des ehem. Herrenhauses, Leipziger Str.8, Vortrag der Genossin Prof. Dr. Anna Siemsen- Jena.

vorführte. Mit größter Sicherheit velführte Haal Loopings, zehnfache Rettenloopings, Rollings, linfes und rechtes Trudeln, Flügelrutschen und Flügelfurven. Dem Piloten

Bir berichteten mehrfach, daß die Groß- Berliner Schupo in Bürgerliches und proletarisdics Bewußtsein Bürgerliches und proletarisdics Bewußtsein urbe für seine tollkühnen Luftkünfte reicher Beifall gespendet.

einer Reihe von Fällen, in denen es durch Familienhader zu schweren Bluttaten mit zum Teil tödlichem Ausgange fam, den vors beugenden Schutz entweder abgelehnt oder doch wohl nicht genügen­den Schuß befundet habe, mit der Erflärung: In Familienstreitig. feiten mischen wir uns nicht ein!" Das wurde mit der Kritik ver­bunden, es scheine so, als ob die unteren Bolizeiorgane nicht aus. reichende Anweisungen hätten, wie sie sich in solchen Fällen zu ver halten haben. Sonst fönnte vielleicht manches Blutvergießen und manche Tötung vermieden werden. Hierzu wird aus polizeilich in­formierter Quelle mitgeteilt, daß die Sachlage in der Gesamtpragis dech wesentlich anders zu beurteilen ist. Die Berliner   Schupowachen werden alljährlich in überaus zahlreichen Fällen nur wegen Familien­streitigkeiten, also bei Bedrohungen, Mißhandlungen und ähnlichen Ausschreitungen im Hause, um ihren Schuß angerufen und folgen ſogar ſelbſt dann oft diesem Rufe, wenn schon aus der Erfahrung

des Einzelfalles befannt ist, daß die Sache nicht mehr als eine häusliche Prügelei bedeutet. Nicht ganz felten wird wegen jolcher bloßen Brügeleien unter Familienmitgliedern fogar das Ueberfalltommando alarmiert. Die Polizei fann in Fällen, die ernster zu liegen scheinen, den Beschuldigten, der gewöhnlich mehr oder weniger start unter Altoholdrud steht, bis zu 24 Stunden in Schughaft nehmen, tann ihm Schußwaffen, oder andere Waffen abverlangen, fann ihn quch dem Kreisarzt zur Begutachtung seines Geisteszustandes por. führen. Diese Maßnahmen sind, wie die Polizei zugibt, ziemlich problematisch, wenn man nicht zu fe rigorosem Vorgehen, wie es vor Krieg und Revolution durch zahlreiche Abschiebungen nach einer Irrenanstalt üblich war, greifen will. Die Kreisärzte sind sehr vor­fichtig geworden, bescheinigen wohl zumeilen eine geistige Erfranfung, aber nicht die zur Internierung berechtigende Gemeingefährlichkeit, die nach dem Stande der Gesetzgebung überhaupt ein sehr dehn barer Begriff ist. Die Erfahrung lehrt nämlich: man bedroht und fchlägt fich, man beruhigt und verträgt sich, man schlägt sich nach acht Tagen abermals. So ist es auch in sogenannten guten Fami lien". Wie soll denn nun die Polizei fo fagt fie wissen, ob nicht später eine schwere Bluttat begangen wird, wenn es nicht ein­mal der Kreisarzt weiß und meist mit nur einiger Sicherheit auch gar nicht wissen kann? Gewöhnlich ist die Bluttat in wenigen Minuten schon begangen, bevor die Polizei gerufen wird. Man wird zugeben müssen, daß diese Ausführungen der Polizei beachtenswert sind.

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Ein Nachspiel zu dem Tempelhofer   Kaffenraub.

Die Aburteilung der letzten Mithelfer.

Der große Einbruch in das Begirtsamt Tempelhof  , ber den fühnen Kaffenräubern 307 000 m. einbrachte, und der be reits vor längerer Zeit zur Aburteilung gelangt war, hatte jegt vor dem Schöffengericht Tempelhof   noch ein gerichtliches Nachspiel.

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Wie erinnerlich, wurde von den Angeklagten, deren Hauptperson der berüchtigte Pawlat war, immer wieder von einem weiteren Romplicen gesprochen, dem unbekannten Bilhelm", bet dem Einbruch beigewohnt hatte und gewissermaßen als Bantier der Einbrecherbande eine große Summe aus dem Kaffenraub zur Auf bewahrung erhalten hatte. Schließlich hatte dann Bruno Schulz  nöhere Angaben über diesen vermeintlichen großen Unbekannten gemacht und ihn als einen Wilhelm Schröder bezeichnet. Die weite ren Nachforschungen des Kriminalfommissars Bünger erwiesen auch Eis auf den Vornamen die Richtigkeit dieser Angaben, und der große Unbekannte tennte schließlich nach langwierigen Beobachtnugen bald nach der Wiederergreifung des aus dem Stadtvogteigefängnis aus gebrochenen Bruno Schulz   in der Person des Handlers Paul Gröder festgenommen werden. Durch die Flucht des Bruno Schulz   hatte sich auch der Berdacht verstärkt, daß nicht nur dessen Mutter, die bereits zu 6 Monaten Gefängnis wegen Begünstigung perurteilt worden war, sondern auch der Bater des Schulz mit­gemirft hatte, einen Teil der Beute zu versteden. Infolgedessen hatte sich der alte Schulz und eine Schmester von ihm, Frau Södde mann, wegen Hehlerei mit zu verantworten. Damit mar der Rest Der an dem Kassenraub beteiligten Personen nachträglich zur Ber antwortung gezogen worden.

An die Leichtgläubigkeit des Gerichts wurden, wie Landgerichts direttor Sachs bemerkte, vem Angeflagten Baul Schröder starte Anforderungen gestellt. Nach seiner Angabe hätte Pamlat ihn zwar in den Plan eingeweiht, das Bezirksamt Tempelhof   zu berauben, er jei aber nur scheinbar auf den Vorschlag eingegangen. Er will zunächst einmal sich die Gegend genau angesehen haben und sogar Bamlat mit dem Hinweis abgeraten haben, daß sich gegenüber dem Bezirksamt die Sparkasse befinde, und daß sicherlich anzunehmen fein merde, daß die Leute so vorsichtig fein würden, nachts das Geld in die dortigen Banzertrefors zu bringen. Bawlak habe ihm aber geantwortet, das Geld würde schon da sein, denn bei einer Behörde sei alles möglich. Damit habe er ja auch recht gehabt. Er selbst aber habe noch am Abend rorher seine Mit­mirfung abgelehnt. Da er aber bei seinen Refognoszierungs­aber bei seinen Refognoszierungs. fahrten seinen Schirm vergessen hatte, sei er, teils um diesen zu holen, teils aus Neugierde, ob trezdem die Sache gemacht würde, am Abend des 28. September nach Tempelhof   hinausgefahren. Da bei sei er aber gegen seinen Willen den Tätern zu= fällig in die Arme gelaufen. Mit Hahn, dem angeblichen Diener von Bamlot, der diesem den Koffer mit den Einbruchswert zeugen nachzutragen pflegte, will der Angeklagte zwei Stunden pazieren gegangen und dann in der Nähe des Bezirksamtes, offen­bar nach bewährtem Muster, wie der zufällig auf Bawlat und die anderen gestoßen sein, die sich auf dem Heimwege befanden. Bawlat soll ihm erklärt haben, daß der Einbruch nicht stattgefunden hätte, sondern daß es ein großes Fiasto gewesen sei. Dann hatte er auch, wie er zugibt, geholfen, die Sauerstofflaschen im Teich zu verfenten. Im Widerspruch zu dieser Darstellung steht aber die Tatsache, daß Schröder in die Wohnung der Braut des Mittäters Fechner, der Frau Linda Hirsch, mitgegangen ist, wo in feiner Gegen­mart die Beute verteilt wurde. Pawlak hat, ihm 15000 m. als Anteil abgegeben und erklärt, daß die anderen nicht mehr be milligen wollten, weil Schröder nicht habe mitmachen mollen. Schulz habe ihm 41 000 m. zum Aufbewahren gegeben. Das Geld hat Schröder im Walde an verschiedenen Stellen vergraben. Bon ber Summe find auch nach den Angaben des Schröder 31 000 m. mieder­beschafft worden, den Rest will Schröder teils für seine persönlichen Bedürfnisse ausgegeben haben, teils an Erpresser, die von feiner Rolle bei dem Kaffenraub gewußt haben, geopfert haben.

Angesichts dieser Sachlage hatte das Gericht nur 3weifel, ab Schröder als mittäter oder Helfer zu perurteilen fei. Es entschied sich jedoch für das Lettere und verurteilte ihn wegen heh, lerischer Begünstigung zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis. Der alte Schulz erhielt wegen Hehlerei 6 Monate Gefängnis, während Frau Göbbemann mangels Beweises freigesprochen wurde.

Gelbe Ausweistarten für Jugendpflegevereine. Bie bie Reichsbahndirettion Berlin mitteilt, bleiben die für das Kalender jabr 1925 ausgeftelten und bis zum 80. April 1936 gültigen gelben Ausweisfarten zur Inanspruchnahme der Fahrpreis­ermäßigung für Jugendpflegebereine nunmehr weiter über biefen Beitpunkt hinaus im Kalenderjabr 1926 in Geltung. Der Beitpunkt, zu dem die gelben Ausweistarten durch die neuen, bor  ausfichtlich auf bellblauen Poftfarten ausgestellten Ausweise erfest werden, wird noch bekanntgegeben.

in der modernen Dichtung

Eintrittskarten zum Preise von 50 Pf. sind zu haben an der Abend­kasse sowie im Bureau des Bezirksausschusses, Lindenstr. 3, II. Ho, 2 Tr., Zimmer 8. in der Vorwärts- Buchhandlung, Lindenstr. 2, im Zigarren­geschäft Horsch, Engelufer 24/25, im Tabakvertrieb GEG, Inselstraße 6, beim Verband der graphischen Hilfsarbeiter, Ritterstraße 1, und in den Vorwärts"-Speditionen.

Stahlhelmer bei einer Lebensrettung.

Eine jugendliche Lebensmüde, die am Sonntagabend gegen Mitternacht in der Gegend der Potsdamer Brücke in den Landwehr fanal sprang, fonnte durch entschlossenes zugreifen gerettet werden. Dem Mädchen sprang sofort ein junger Kaufmann nach, der von einem Straßenbahnwagen die Berzweiflungstat bemerkt hatte. Es gelang ihm, die Lebensmüde zu erfassen und schwimmend fie an die Böschung heranzubringen, wo zmei andere Männer aus dem Publi zum fie in Empfang nahmen. Der mutige Retter war ein Rauf mann Itmann, Mitglied bes Reichsbanners Schwarz­Roti Gold in ber Rameradschaft Senefelberplag. Die beiden Helfer, deren Namen unbekannt geblieben sind, waren als Mit glieder des Roten Frontfämpferbundes erkennbar. Unter dem zuschauenden Bublifum waren auch zwei Männer, die an der Kleidung das Abzeichen der Drganisation" Der Stahlhelm trugen. Als fie an der Kleidung des Retters das Abzeichen der Reichbannerorganisation bemerften, erging der eine fich in spotten­Artikel in der Zeitung zu lesen sein. Ja, dieses Bergnügen soll ber den Reden. Unter anderm fagte er, jegt wird mohl ein großer Stahlhelmer haben. Wir sehen hiermit ihm ein Denkmal in un­jerem Blatt, wenn wir auch nur berichten fönnen, daß er sein Mundmert gebraucht hat. Das Mädchen wurde, nachdem die an der Rettung beteiligten Bersonen die ersten Wiederbelebungs­versuche gemacht hatten, durch die herbeigerufene Feuerwehr zum Elifabethkrantenhaus gebracht. Die Lebensmüde ist erst 16 Jahre alt. Gram über den Tod der Mutter soll sie zu der Berzweiflungs. tat getrieben haben.

Einführung der Stadträte von Berlin- Kreuzberg  .

In der gestrigen Sitzung der Bezirfsperfammlung Kreuzberg   wurden die neuen oder wiedergewählten unbe foldeten Stadträte, die der Oberpräsident infolge Einspruches der Deutschnationalen faft fünf Monate auf die Bestätigung hat Bruns, in ihr Amt eingeführt und verpflichtet und warten laffen, durch den Bürgermeister- Stellvertreter, Genoffen durch den Bezirksversammlungsvorsteher, Genoffen Gerber, begrüßt. Die sechs unbefoldeten Stadträte sind die Sozialdemokraten Genoffen Schmeikardi, Dittmer, hehscholdt und Marste, der Kommunist Gehlmann und als einziger Bürgerlicher der Deutschnationale Rosenthal. Die Einführung verlief ohne 3wischenfall, da die Deutschnationalen, die in dem Streit um die Gültigkeit der Wahl schließlich unterlegen find, sich jeder lauten Rundgebung ihres Berdrusses enthielten. Nur als der Kommunist Gehlmann den Eib leistete und Treue zur Reichsvers fassung gelobte, spöttelte ein Zwischenrufer: so wahr mir Gott helfe!" Rachher berichtete der Borsteher, Genosse Gerber, mas er zur Erledigung des ihm von der Bezirksversammlung in der porigen Gigung erteilten Auftrages getan hatte, beim Ober präsidenten um die damals noch ausstehende Bestätigung zu mahnen. Auf das Ersuchen um eine Unterredung hatte der Ober­präfibent zunächst geantwortet, die Bestätigung fei baldigft zu er warten, und nach einer nochmaligen Anfrage fam der Besheid, nun­mehr fei die Bestätigung vollzogen worden. Genoffe Gerber gab der Bersammlung auch Kenntnis von dem Schreiben, durch das der Oberpräsident den Einspruch der Deutschnationalen gegen die Wahl als unbegründet zurückgewiesen hat. Darin wird nach Erörterung der Borgänge bei der ersten und zweiten Wahl gefagt: Die am 23. Dezember 1925 vorgenommene dritte Wahl ist ordnungsgemäß zustande gekommen, insbesondere ist die vorgeschriebene zmeitägige Frist gewahrt, da die Zustellung der Tagesordnung am 19. bzm. 20 Dezember erfolgte. Die Beschwerde tann hiernach als begründet nicht angesehen werden." An dieser Abfuhr dürften die Deutschnationalen genug haben. Warum aber hat der Oberpräsident sie ihnen nicht rascher besorgt?

Fallschirmabsprung aus 4300 Meter Höhe.

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anläßlich einer Flugveranstaltung der Raab Rabenstein. Einen neuen Weltrekord stellte gestern nachmittag in Staaten Flugzeugwerfe Kassel der Fallschirmpilot Ernst Streit auf. Gegen 46 Uhr bestieg der Pilot zusammen mit dem Flug­zeugführer Steindorf und einem Begleiter einen größeren Ein­decker, der sie nach Eurzer Zeit außer Sehweite brachte. In etwa 1800 Metern Höhe lagen dichte Boltenmauern, so daß das unten harrende Bublifum recht wenig zu sehen bekam. Etwa über Svan. dau, in der Nähe von Hafenfelde, ließ fich Streit mit seinem Fall schirm von dem Flugzeug fallen. Der Schirm breitete sich gut aus und nach etwa 13 minuten landete er hinter Spandau   in der nähe der Falkenhagener   Chauffee wohlbehalten in den Aesten eines Baumes. Die plombierten Höhenmesser zeigten eine er. reichte Höhe von 4300 Metern. Streit hat fomit den bisherigen Weltrekord im Fallschirmabsprung, der 3200 Meter betrug, um 1100 Meter verbessert. Im Rahmen der Veranstaltung wurden noch Kunst flüge und Geschwaderkunstflüge

Das Rundfunkprogramm. Donnerstag, den 6. Mai.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

Dollarbeute.

Ein Amerikaner in einer Droschte überfallen und beraubt. Ein sich in der Potsdamer Straße   in einem Pensionat aufhaltender amerikanischer Arzt Dr. Mener ist am Mittwoch nachmittag, wie in den späten Abendstunden bekannt wird, Don zwei anscheinend russischen Edelsteinneppern um 1130 Dollar bar und einen Brillantenring im Werte von 2300 Dollar beraubt worden. Der Amerikaner hat die Bekanntschaft dieser Beute in einem Autobus gemacht und war, da diese ihm Edelsteine in einem roten Etui zum Kaufe anboten, mit ihnen nach der Charlotten­ftraße, zu der American Expreß Compagnie   gefahren, um dort 1000 Dollar abzuheben. Die Ringnepper und der Amerikaner hatten eine Autobroschte bestiegen, um nach der Wohnung der angeblichen Ruffen zu

fahren. In der Schönhauser Alles wurde er plus efb,

den beiden Leuten am halfe gemürgt und ihm das Geld, bestehend aus Hundert, Fünfzig, 3wanzig, 3ehn- und Fünf­dollarnoten mit der Brieftasche geraubt. Der Ring wurde ihm vom Finger gezogen und ehe der Amerikaner zur Besinnung lam, waren die beiden Räuber aus der Droschte geflüchtet. Der Amerikaner ist darauf in sein Pensionat gefahren, um, da er der deutschen Sprache nicht recht mächtig ist, sich mit seinem Pensionswirt zur Polizei zu Nachforschungen nach dem Chauffeur angestellt, der wahrscheinlich begeben. Das Raubdezernat, Kommissar Berneburg, hat fofort eine genauere Beschreibung der Täter geben fann. Dieser wird er­sucht, sich sofort bei der Kriminalpolizei, Raubdezernat Werneburg, zu melden.

Ein­

Ermittlung und Festnahme der Koffereinbrecher. Rasch aufgeflärt wurde der Einbruch in der Rofenthaler Straße 68, fiber den wir berichteten. Es war der Kriminalpolizei. Sonderdienststelle für Konfettionseinbrüche, bekannt, daß in Berlin  wieder eine Kolonne Don internationalen brechern an der Arbeit war. Nach der ganzen Sachlage mußte tiefe auch bei dem außergewöhnlichen Einbruch ihre Hand im Spiel gehabt haben. Einen Fingerzeig gab die genaue Beschreibung eines Mannes, der als Begleiter des Kutschers geholfen hatte, die beiden schweren Koffer aus dem zweiten Stodmert hinabzutragen und auf­zuladen. Diese Beschreibung paßte auf einen Mann, den die Be­amten schon mehrfach in verdächtiger Gesellschaft gesehen hatten. Auf dem Weg über Grenadier und Dragonerstraße, dem bekannten Quartier internationaler Verbrecher, gelangten die Beamten endlich zum Grundstück Templiner Straße 14 in einen Schusterteller der drei Gebrüder Brud, die aus Ga­ lizien   hierher zugewandert sind. Dieser Keller starrte vor Schmutz und Ungeziefer, und es war gerade teine angenehme Aufgabe, ihn gründlich zu untersuchen. Um jo erfreulicher war der Erfolg. Unter einem Haufen von Lumpen fand man die beiden altertüm= lichen Koffer, in denen die Einbrecher in das Pensionat ge Die Gebrüder Brud versicherten, daß sie schafft worden waren. lediglich aus Gutmütigkeit einem unbekannten Manne, für dessen Reisegepäck fie die Koffer gehalten hätten, erlaubt hätten, diese bei ihnen unterzustellen. Tatsächlich fanden die Beamten auch in den bereits geöffneten Koffern die ganze Diebesbeute. As die Beamten im Keller meilten, fam ein gewisser Mendel Kryzepity, ein gewerbs­mäßiger internationaler Taschendieb und Geschäftseinbrecher, hinein. Auch er bestreitet natürlich feine Teilnahme an dem Einbruch, ist aber ols der Begleiter des Kutschers ganz bestimmt wiedererkannt worden. Die Gebrüder Brud und Kryzepify wurden verhaftet. des

Zu dem Feuer in Weißenfee, das wir bereits im gestrigen Abendblatt furz mitteilten, geben wir noch folgende Einzelheiten. Auf den Feueralarm eilten die Wehren von Weißensee  , Hohen­schönhausen und zwei Berliner   Züge nach der Brandstädte Lehder­straße 9. Es wurde etwa zwei Stunden lang aus drei C- Rohren Baffer gegeben. Gegen 3 Uhr war die Hauptgefahr beseitigt. Der Dachstuhl ist in et ma 20 Meter Länge vernichtet Die Entstehung des Brandes ist vermutlich auf die Fahrlässigkeit eines Haushewohners zurüdzuführen.

Eine fraurige Aufflärung hat das Berichwinden des Post­beamten Bab I aus der Petersburger Straße 8 gefunden, wald erhängt auf. Der Mann hat in einem Anfalle nervöser der feit Montag vermikt wurde. Gestern fand man ihn im Grune Heberreizung Hand an sich gelegt.

Bezirksbildungsaus'chuß Groß- Berlin. Nächste Boltsvorstellung in der Städtischen Oper am Sonnabend, den 15. Mai. Zur Aufführung gelangt Preis der Karte 1,50. Der Waffenschmied von Lorking. Lester Bortrag Karten find in den bekannten Verkaufsstellen zu baben. der Freien fojialinischen Hochschule am Sonnabend, den 8. Mai. Brof. Dr. Anna Siemens- Jena spricht über das Thema Bürgerliches und proletariides Bewußtiein in der modernen Dichtung". Der Vortrag findet statt im großen Saal des ehemaligen Herrenbauses, Leipziger Str. 3. Preis der e arte 50 f. Karten find in den bekannten Berkaufsstellen zu haben.

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Ein Frühlingsfest des Charlottenburger   Reichsbanners. Die paffiben Mitglieder des Reichsbanners Schwarz Rot- Gold Charlottenburg veranstalten am Tage vor Himmelfahrt, am Mittwoch, den 12. Mai b. K., in den Schillertheater Festsälen( am Sente) ein grones Frühlingsfeft" unter und Rabarett- Stün itler. Die feftrede bält Chefredakteur Georg Mitwirtung der prominenteften Berliner   Bühnen. Bernhard. Die Freunde des Reichsbanners find mit ihren Damen herzlich willkommen. Eintrittstarten zu M. 2- find zu baben im Vereinss heim Würzburger Hoj"( Defonom Bogel), Spreestr. 8, am Wilhelmsplatz.

4 Uhr nachm.: Oberregierungsrat Dr.- Ing. Selter: Von Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin.

An­

Freie Sozialistische Hochschule. Prof. Dr. Anna Stemsen spricht über Bürgerliches und proletarisches Bewußtsein in der modernen Dichtung", Rarten find im Sekretariat erhältlich. Breis 50 Bf. Erwerbslofe 20 Bf. Auf bem Maifeft verloren: Ein Fauftball und eine Rune  . Es wird gebeten, bie Sachen im Sekretariat abzugeben.

Fahrtteilnehmer Thüringen   bam. Sächsische Schweiz  . Donnerstag, 6. Mai, 148 Uhr, im Jugendheim, Lefezimmer, Besprechung. Teilnehmer werben noch angenommen.

Wander- und Spielleiter! Donnerstag, 6. mai, 168 1hr, im Reichenfaal der Schule Rochstr. 13 Lichtbilbervortrag: Märkisches Wandern". Referent: Cenoise Bili Beiersdorf  . Aussprache über Wandern und Spielen. Alle Gruppen müffen vertreten fein.

Taylor zu Ford  . 5 Uhr nachm.: Max Jungnickel   liest aus eigenen Werken. 5.30-6.30 Uhr nachm.: Nachmittagskonzert der Berliner  Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman.  schließend: Ratschläge fürs Haus, Theaterdienst. 6.45 Uhr abends Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Technik. Reichs­bandirektor Baumgarten: Der Schienenweg und Reiseverkehr. 7.10 Uhr abends: Franz Glatzel: Werksgemeinschaft oder Ge­werkschaft? 7.35 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Hochschul­kurse). Abteilung Erdkunde. Dr. Robert Potonié  : Die Geschichte der Urwelt( Die Steinkohlenwälder und Abschluß des Altertums der Erde  ). 8 Uhr abends: Der Roman als Funkspiel. 26. Fort­setzung. Die Katastrophe. Originalroman für die Funkstunde, von H. J.   Gramatzki( als Funkspiel bearbeitet). 8.30 Uhr abends: Nach Feierabend". Dirigent: Brano Seidler- Winkler. 1 A. Con­radi: Ouvertüre zur Posse: Berlin  , wie es weint und lacht". 2. Verdi: Feile Sklaven. Arie des Rigoletto  . aus der gleich­namigen Oper( Stefan Balla, Bariton). 3. Eilenberg  : Im Mai 4. Verdi: Arie des Germont, aus dem zweiten Akt der Oper La Traviata  ( Stefan Balla). 5. Lortzing  : Fantasie aus der Oper Zar und Zimmermann  ". 6. Thomas: Trinklied des Hamlet  . aus Hamlet  ( Stefan Balla). 7. Massenet: Ouvertüre zu Phädra 8. Leoncavallo: Arie des Cascart, aus dem zweiten Akt der Oper Zaza"( Stefan Balla). 9. Sieveking: Introduction et valse lente. 10. Oherubini: Ouvertüre zu der Oper Der portugiesische Gast­hof( Berliner   Funkorchester). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage. Wetterdienst, Sport nachrichten. Theater- und Filmdienst. 10 30-12 Uhr abends: Tanzmusik( Kapelle Kermbach. Leitung: Kapellmeister Otto Kerm- felber Biertel: Donnerstags und Montaas von 7-8 Uhr auf bem Crerzier bach). Königswusterhausen, Donnerstag, den 6. Mai.

T

Westermann: Einheitskurzschrift. 3.30-4 Uhr nachm.: Stadtrat 3-3.30 Uhr nachm.: Professor Dr. Amsel und Oberschullehrer Dr. Muthesius: Fürsorgeerziehung". 4-4.30 Uhr nachm.: Dr. Karl Diem: Sport und Körper". 5-5.30 Uhr nachm.: Frau Dre­witz: Kindergarderobe. 8.30 Uhr abends: Uebertragung von Berlin  

Erweiterte Bildungsansidhukhung Freitag. 7. Mai, 8 Uhr, im Jugend­

beim Lindenstr. 3. Bouzähliges Erscheinen notwendig.

Abteilungsmitgliederversammlungen heute 7% Uhr:

Rorben: Schule Butbuffer Str. 3.

Schönhauser Borstadt I: Smule Echönhauser Vorftabt I: Sugendheim riefener Str. 22( 42. Gemeindefdule). Eberswalder Str. 10. Cübweft: Jugendheim Lindenstr. 3. Friebenau: Schule Offenbacher Str. 5a, Bantwik: Gemeindeschule, Schulstraße. Rchlenbotf: Südfdule, Bilhelmstraße. Erface: Sugendheim an der Rund flebluna.

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Gene

Charlottenburg  : Jugendheim Rofinenfte. 5 Funktionärkung. plan Schönhaufer Allee, an ber Einsamen Bappel", Spielabenbe. Bir bitten um zahlreiden Befuch. Werbebezir! Oftbahn: Seute, Donnerstag, Uhr, im Jugendheim Doffeftz. 22 Werbebeairtsvorstandssigung. Alle Abteilungsvorsitzenden find bierau ebenfalls eingeladen.

Wetterbericht der öffentlichen Wetterdienststelle für Berlin.  ( Nachbr. verb.) Meift mollig. nur leichte Strichregen. Temperaturen menig berändert. Für Deut chland. Meist wollig mit zahlreichen, aber leichten Strichregen. Mitteldeutschland eimas wärmer, fonit Temperaturen wenig verändert