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zu können, daß diese mit Liebe und Luft zu ihnen tommen, ohne| Eventualantrag zu stellen, Bartels als Zeugen zu laden. Ms dann daß es nötig wäre, auch nur im entferntesten an die Brügelstrafe zu denken. Sicherlich wird das Werf des Lehrers durch unvernünftige Behandlung der Kinder im Elternhaus sehr erschwert. Aber alles das darf wirkliche Pädagogen niemals veranlassen, für die Brügel­Strafe in irgendeiner Form einzutreten und sie als ein Erziehungs­mittel" zu bezeichnen.

Eilende Menschen.

Es ist ein landläufiges Schlagwort geworden, in großen Städten von Weltstadtgetriebe" und" Weltstadthaft" zu reden. Interessant dürfte sein festzustellen, daß diese Eile der Leute, die niemals Zeit haben, gerade charaktergegenfäßlich in nordischen Ländern viel stärker ausgeprägt ist als in ,, temperamentvollen" füdlichen Städten. Voran geht mit dem Schnellzugstempo seiner eilenden" Bewohner New Yort und London  .

Der Weaner" liebt in feiner schönen blauen Donaustadt ge­mächliche Gemütlichkeit. Der Herr Chef fommt morgens um 10 Uhr ,, immer noch" rechtzeitig ins Bureau. Es eilt nicht, wenn man a halbes Stünderl später zum Jausengoulasch" erscheint, ebenso wartet der Ober mit seinem Schwarzen" famt den sechzehnerlei Zeitungen jederzeit auf den Stamm". Nur am letzten des Monats ,, eilt" es, um das behaglich wohlverdiente Gehalt abzuholen oder wenn ein tleines Mädel wartet; denn Vergnügungsfragen sind für die Wiener Lebenstünstler ,, eilige Angelegenheiten". Für Geschäftsdinge benötigt weder der einheimische Wiener, noch der Italiener oder der Bariser täglich wenig ein Auto.

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Um so unrichtiger ist bei uns in Berlin   der alte Spruch: ,, Immer mit die Ruhe!" Der Norddeutsche hat nie Zeit. Ob der Ange­der Stellenloſe iſt, der treppauf, treppab nach Verdienstmöglichkeiten jagt, sie alle müssen Künstler sein, die mit Schlangenmenschentalent und anpassungsfähiger Geschwindigkeit sich durch das Straßengewoge mit der Uhr in der Hand durchdrängeln. Der tiefere Grund diefer Haftpfychose liegt wohl darin unverhohlen tann es gefagt werden unverhohlen kann es gefagt werden daß man in Berlin   mehr arbeitet, rücksichtsloser ausbeutet, strupel­Los materialistischeren Sinn für's Geldverdienen besitzt als beim Maßtrug, beim Tiroler Landwein und Spumante..

stellte im Vorortverkehr jeden Tag mit der Bahn hereinhetzt, ob es

Eilende Menschen" find Zeichen unserer Zeit, fie geben vom großen verängstigten Wettrennen nach Verdienst ein plastisches Bild.

Eine Tötung auf Verlangen.

Junge Menschen, die früh verwelften.

Die siebzehnjährige Lotte K. war ein ebenso lebenslustiges mie leichtsinniges Ding. Heute ging fie mit einem Burschen, morgen mit einem anderen. Ihrem vorlegten Freunde sagte sie: Falls etwas ..passiert", nehme ich mir das Leben. Eines Tages war es nun passiert. Da fragte sie den Freund:" Was soll ich jetzt machen?" Und erhielt zur Antwort: Mach, was Du willst." So wußte sie feinen Rat.

A

unb bas t hefbentums" quf dem Gelbe ber Ehre. Darum der Hauptzwed dieser Zeilen möchte die Ausstellung, die doch mehr als vorbeugen will, in Zukunft fleißig besucht werden und ihren 3med an der Jugend erfüllen. Die proletarischen bisher Bertreter im Stadtparlament sollten die Schulaufsichtsbehörde ver­anlassen, auf diese Ausstellung empfehlend hinzuweisen. Das wäre durchaus im Sinne der Reichsverfassung, die verlangt, daß jeder Unterricht im Interesse der Völkerversöhnung zu erteilen sei.

Fünf Personen verletzt.

der Sachverständige Bücherrevisor Bachmann feststellt, daß laut den Büchern Holzmann für seine Bemühungen um das Hanauer Lager 350000 Mart und für andere 3wede 150 000 m. erhalten habe, erflärt Holzmann, daß er nicht mehr als einige tausend Mark bekommen hätte. Der Kassierer der Steinbank bestätigte aber, daß Holzmann öfters größere Summen bekommen habe. Da Holzmann in den lezten Tagen sehr erregt war und aus diesem Grunde fast unverständlich deutsch sprach, mußte ein Dol­metscher geladen werden. Dann marschieren Zeugen auf, die be­Dann marschieren Zeugen auf, die be- Straßenbahnzusammenstoß in der Warschauer Straße ftätigen, daß fie auf Blaus   Veranlassung Gefälligkeitswechsel aus. gestellt haben, von denen immer wieder gesagt wurde, daß es sich um Depotwechsel handle. Daß aber Blau wußte, daß die Wechsel in die Staatsbant gingen, erhellt aus der Aussage des Direktors Werther, dem Blau während einer Eisenbahnfahrt gejagt haben foll: Ich freue mich schon, wenn die ersten Wechsel von der Staats­banf eingeflagt werden. Die Unterschriften find gar nicht pollgültig. Einen Wechsel hat ja sogar das Tippfräulein unterschrieben." Nach Ansicht des Zeugen hatte aber die Staats­banf und besonders Finanzrat Rühe fämtliche Wechsel als vollwertig angesehen und erst bei der Nachprüfung hat sich dann herausgestellt, daß sie nicht ordnungsmäßig ausgestellt waren.

Um die Schönheitsreparaturen.

Bei

Ein schwerer Straßenbahnzusaminenstoß ereignete sich gestern abend gegen 6 Uhr an der Kreuzung Mühlenstraße und Warschauer Straße, in unmittelbarer Nähe des Stralauer Tores. Bei dem überaus starten Zusammenprall wurden fünf Pers fonen verlegt.

Der Führer der Straßenbahnlinie 82 überfuhr infolge Ber= sagens der Bremse die Haltestelle. Im selben Augenblick treuzte an der Mühlenstraße ein Straßenbahnzug der Linie 4, dem der erste Wagen mit voller Wucht in die Flanke fuhr. Der Trieb­wagen wie auch der Anhänger wurden aus den Schienen geworfen. Der In Sämtliche Scheiben gingen in Trümmer. faffen bemächtigte sich eine Panif, doch wurden glücklicherweise nur fünf Personen leicht verlegt, und zwar der Kaufmann K. Streh­weit aus der Blumenstr. 41, der Expedient Kurt Hartig aus der Wirbachstr. 41, der Tischler Eugen Görich aus der Frank­ furter Allee   und der Eisenbahner Billy Hagel, wohnhaft Kott­busser Damm 73, die sämtlich Kopfverlegungen und Hautabſchür­Elter aus der Graegstr. 57 in Treptow  , erlitt einen Nervenfchock. Die fungen davontrugen. Ein weiterer Fahrgast, die Ehefrau Anna Feuerwehr, die sofort alarmiert wurde, brachte die Berlegten nach der Rettungsstelle 9 in der Warschauer Straße, wo ihnen erste Hilfe zuteil wurde. Nach längeren Bemühungen gelang es den Feuer­wehrmannschaften, die aus den Schienen geworfenen Wagen in die Schienen zurückzubringen. Durch den Vorfall entstand eine längere Berkehrsstörung. Der Zusammenstoß ist, wie gesagt, auf das Ber­lagen der Bremse zurückzuführen.

Wegen Beschimpfung der Republik   fefigenommen. Am 5. Mai gegen 10 Uhr abends wurde der 56 jährige Kaufmann Wilhelm Winter aus der Hannoverschen Straße vor dem Hause Stönigstraße 83 festgenommen, weil er gegenüber Reichsbanner­leuten, die fich auf dem Wege zur Protestveranstaltung auf dem Gendarmenmarkt befanden, beleidigende Aeußerungen über die Republik   machte. Winter wurde der Abteilung la zugeführt.

In Berlin   wird den Hauswirten niemand nachsagen wollen, daß sie sich durch besonderen Eifer auszeichnen, in ihren Mietwohnungen die nötigen Ausbesserungsarbeiten vornehmen zu lassen. Schon lange vor der Kriegszeit galt es den meisten Mietern als die Regel, daß während der Dauer des Mietverhältnisses der Hauswirt nichts machen ließ, und der menfchenunwürdige Zustand so vieler Wohnungen bestätigte das. Ausnahmen gab es, aber mer als " leiner Mieter einen jolmen Ausnahme- Hauswirt fand, der konnte von Glück fagen. Der Krieg und die Zeit nach ihm haben dann einen so weitgehenden Verzicht auf Ausbesserung der Häuser und Wohnungen gebracht, daß die Verwahrlesung manchmal zum vollständigen Berfall führte. Als es im Rahmen der Mietenregelung schließlich zu der Vereinbarung fam, daß der Mieter bei Uebernahme der sogenannten Schönheitsreparaturen einen um 4 Prozent geringeren Mietbetrag zu zahlen hat, begrüßte gemiß mancher Mieter das als einen erfreulichen Gewinn. Hauswirten, die schon dauernd sich von den Ausbesserungsarbeiten zu drücken gewußt hatten, machte es wirklich feinen Unterschied, ob man den höheren Mietbetrag zahlte oder nicht. Aber die Mieter, die den geringeren Mietbetrag zahlten, merkten bald, daß die Haus­wirte nun plötzlich sehr viel Berständnis für die Notwendigkeit von Ausbefferungsarbeiten zu zeigen begannen. Die Wirte traten an diese Mieter heran, fragten mißbegierig nach der Verwendung der ersparten 4 Prozent und erinnerten an die übernommene Verpflich­tung, die sogenannten Schönheitsreparaturen auf eigene Kosten der Mieter ausführen zu lassen. Jetzt wuß­ten sie es ganz genau, daß eine Wohnung nicht auf die Dauer ver­nachläffigt werden darf, wenn sie in einigermaßen menschenwürdi gem Zustand erhalten bleiben soll. Die vielfachen Hausbefizer" ( wie man scherzhaft sagt) und namentlich die im Ausland wohnenden Spekulanten, die in der Inflationszeit bei uns scheckweise die Häuser erwarben, schicken ihren Mietern durch Druck vervielfältigte Mahnbriefe zu und fordern von ihnen die Ausbesserungsarbeiten. Ein solcher Mahnbrief, den eine Gesell­fchaft den Mietern ihrer in Berlin   in der Elsasser und der Lothringer Straße erworbenen zahlreichen Häuser zuschickt, fündigt fogar an, daß sie durch eine Besichtigung der Wohnräume sich überzeugen will, ob die Mieter ihrer Verpflichtung nachgefommen sind, und in welchem Zustand sich die Wohnungen befinden. Es scheint, daß man in der nächsten Zeit einen Generalangriff der Hausberg des Reichsbanners Schwarz- Rot- Gold begeht am Sonntag, wirte auf die Mieter zu erwarten hat, bei dem ein erbitterter Kampf um die Schönheitsreparaturen entbrennen wird. Sollen die Mieter, die sich auf jene Vereinbarung eingelaffen haben, jezt etwa auch diejenigen Schäden auf ihre Kosten beseitigen, die schon seit Kriegsausbruch bestanden haben und infolge der allgemeinen Häuser verwahrlosung fich bis zur Unerträglichkeit verschlimmert haben? Ja, das könnte den Hauswirten so passen!

Nie wieder Krieg!

Die Kommunistische Partei   veranstaltete am Donnerstagabend fünf Kundgebungen unter dem Thema Der Streit in England und der Arbeitermord in Rummelsburg  ". Redner waren die Abgeord neten Rädel, Hörnle, Heckert, Rosenberg und Stetter. Die Ber­fammlungen waren zum Teil nur recht schwach besucht. Dem ADGB  . wurde vorgeworfen, daß er es an aktiver Unterstützung des englischen Generalstreifs fehlen lasse. Man habe eine entscheidende Stunde ungenügt verstreichen lassen. In der Flaggenfrage sei schärfster Kampf gegen die Luther  - Regierung, die sich mit Staatsstreichsplänen trage, geboten. An Seitenhieben gegen die SPD.  - Führer fehlte es nicht. In den Ver sammlungen wurden zwei längere Resolutionen angenommen, die fich mit den Rummelsburger   Unglüdsfällen und dem Streif der englischen Arbeiterschaft beschäftigten. Zu Zwischenfällen ist es, wie wir in später Abendstunde erfahren, bei Schluß der Versamm­lungen nicht gekommen.

Republikanischer Tag in Strausberg  . Der Drtsverein Straus den 9. Mai d. J., seine Bannerweihe. Von der Berliner   Kamerad fcbaft ist bereits starte Teilnahme angekündigt worden. Als Fest­redner ist Ministerpräsident a. D. Reichstagsabgeordneter Stelling gewonnen

Der Berliner   städtische Etat mit seinen fast 700 Millionen Mart steht zurzeit im Vordergrund des Interesses der Berliner   Kommunal politik. Deshalb bringt die Mainummer der sozialistischen Kommunalen Blätter für Groß- Berlin einen Aus­zug aus einem vom Stadtverordneten Dr. R. Lohmann vor den fozialdemokratischen Kommunalpolitikern Berlins   gehaltenen Vor­trag unter dem Titel Der Berliner   Etat. In demselben schildert ein Renner der städtischen Finanzen die Nöte Berlins   und gibt zugleich in treffender Weise ein Bild von der grundsätzlichen und taftischen Kommunalpolitik der Berliner   Sozialdemokratie im Roten Haus. Der nachfolgende Artikel bringt den Schluß aus der lehrreichen Abhandlung des Stadtarztes Dr. Alfred Korach über: Die nächsten fommunalmedizinischen Auf­gaben Berlins  ".

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Inzwischen hatte sie bereits neue Freundschaft geschlossen mit dem achtzehnjährigen Bäckergesellen Paul B.. einem phantastischen, haltlosen, leicht beeinflußbaren Burschen. Ihm gegenüber äußerte sie immer wieder Selbstmordgedanken, ohne dafür den Grund anzu geben. Sie meinte, fie sollten doch gemeinsam aus dem Leben scheiden. Halb ernsthafte, halb operettenhafte Vorbereitungen zum Selbstmord wurden sogar einmal getroffen. Dann aber erzählte sie dem Baul B., daß sie in anderen Umständen sei, und forderte ihn wieder auf, sich mit ihr gemeinsam das Leben zu nehmen. Er möge doch eine Pistole beforgen. Am 7. Juni v. J. sollte sich das Ereignis vollziehen. Zuerst dachten sie an den Friedhof, dann ent­schieden sie sich für die Laube der Eltern des B. Am nächsten Morgen fand der Bater des Burschen die K. auf dem Schaufelstuhl mit einer Schußwunde in der linken Schläfe tot auf. Ihre Hände lagen zu jammengefaltet auf dem Schoß, unter ihnen die Pistole. As B. aus der Zeitung erft las, daß gegen ihn Mordverdacht bestehe, stellte er sich der Polizei. Er erzählte, daß die K. sich selbst erschossen habe, ihm aber der Mut gefehlt habe, auch sich selbst das Leben zu nehmen. Gelegentlich der Maifeier veranstaltete der Kreis Tiergarten eine Aber bereits auf dem Polizeipräsidium wie auch später vor dem Antitriegsausstellung. Zu diesem Zwecke hatte er sich die Untersuchungsrichter bezichtigte er sich später auf zureden selbst der ständige internationale Ausstellung von Ernst Friedrich   leihweise ver Tat, um fein Geständnis dann zu widerrufen. Nunmehr hatte sich schafft und sie durch eigene Stüde   ergänzt. In chronologischer Folge Paul B. wegen Totschlags vor dem Landgericht III zu verant zeigt die Ausstellung Bilder von der Heimat, beginnend mit Zeitungs­worten. Er blieb bei seiner Behauptung, nicht der Täter gewefen zu nachrichten, Depeschen, der Mobilmachungsorder bis zu den Verord fein. Eltern, Berwandte und Lehrherr schilderten ihn als schwäch- nungen über Brot, Fleisch, Fett-, Ei- usw. Karte. Dazu Photographien lichen, empjindsamen Jungen, der aufzuschneiden liebte, der immer von der Front, die das Brutale, Menschenunwürdige, Wahnsinnige des wieder auf ein bis zwei Tage die Lehrstelle verließ, um hinterher Krieges recht eindringlich vor Augen führen, die scheußlichen Nah­um so fleißiger zu arbeiten. Der psychiatrische Sachverständige, tampfmittel, wie ein mit 3ähnen ähnlich einer Säge Professor Kreuzfeld aus der Charité, charakterisierte ihn als der Charité, charakterisierte ihn als versehenes Rajonett, den mit Nägeln und Eisenstücken gespickten Tot. Psychopathen mit dem Einschlag ins Phantastische. Die Schieß schläger. Am eindringlichsten aber wirten die Abbildungen fachverständigen waren uneinig darüber, ob der Schuß aus unmittel- ch wertriegsverlegter aus den Lazaretten, besonders die barer Nähe oder aus einer gewissen Entfernung abgegeben worden war. Manches sprad) für ihn als den Täter, anderes wieder ließ bie Ropf- und Gesichtsverletzungen, die eine so graufige Sprache. reden, Möglichkeit der Täterschaft des Mädchens zu. Denn sie allein hatte daß sie unmöglich ihre Wirkung verfehlen können. Die Ausstellung, die wie schon anfangs bemerkt ständig bei Grund, aus dem Leben zu scheiden. Das Gericht verurteilte ihn Ernst Friedrich  , Parochialstraße, gegenüber dem Stadthaus, zu ſehen megen Tötung auf ernstliches Berlangen zu vier Jahren Ge- ist, sollte aus erzieherischen Gründen von allen pazifistischen und fängnis unter Anrechnung einer achtmonatigen Untersuchungshaft. sozialistischen Lehrern mit Schülern der Oberklassen, der Fort Der Angeflagte nahm das Urteil nicht an. bildungsschulen sowie Schülern der höheren Lehranstalten besucht werden. Keine noch so wahre Schilderung der grausamen Wirklich feit des Krieges tann sich messen mit der instruktiven, anschaulichen Darstellung, wie sie die Antikriegsausstellung gibt. Es ist eine alte pädagogische Erfahrung, daß unsere heranwachsende Jugend viel bamit gespielt werden. Die Serſtellung des Dunlop- Tennisballes iſt ſehr in cher den Gewaltideen zuneigt als dem Gedanken des Rechts, des Friedens und der Völferversöhnung und daher nationalistischen und chauvinistischen Beeinflussungen leicht unterliegt. Ihrer Phantasie schmeichelt die Poesie des Heldentodes" und der falsche Ruhm des

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Man hatte nicht den Eindruck, daß die Lösung des Rätsels jenes Abends endgültig gelungen war. Sollte B. nicht der Täter gemejen sein, so wird er am Urteil schwer zu tragen haben. Trost los waren aber die Einblicke, die man in das Leben der heutigen Großstadtjugend erhielt. Die Eltern des Paul B. denken gar nicht daran, wegen ihres schwer psychopathischen Jungen, der immer wieder durchbrennt, fich heilpädagogischen Rat zu holen. Die Eltern der Lotte R., die immer wieder außerhalb des Hauses nächtigt, laffen fie schließlich gewähren. Als dann das Unglüd mit ihr passiert war und sie nicht hoffen fonnte, bei ihren Elfern Berständnis zu finden, nimmt sie sich das Leben oder stiftet ihren neuen Freund dazu an, sie zu töten.

Filmerplofion in einem Vorführraum.

In dem Vorführraum des Welttheatertino" in der Großen Frankfurter Straße 121 explodierte gestern nachmittag gegen 5 Uhr fura vor Beginn der Vorstellung im Borführraum ein Film. Der Vorführer erlitt bierbei an beiden Händen Brandwunden, der Raum selbst mit seinen Regalen und übrigem Inventar brannte aus. Die Entstehungsursache ist darauf zurückzuführen, daß der Gehilfe des Vorführers, als er gerade einen Film einstellen wollte, mit dem Film zu nabe an die Projektionslampe geriet, In demselben Augenblid explodierte der Film. Es gelang dem Vorführer, den Film aus dem Apparat herauszureißen, doch stand wenige Augenblide später der Raum in Flammen. Die Feuerwehr, die furz darauf eintraf, fonnte den Brand nach längerer Zeit löschen.

Der Kutisker- Prozeß.

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Die Feindschaft Rutister Holzmann ist immer wieder Gegenstand von Auseinandersegungen im Gerichtssaal. Da erscheint z. B. Holzmanns Schwager, Dr. Walter Klopfer, derselbe, der Kutisters Bild an den Verlag Scherl verlauft hat, und der in Holzmanns Auftrag Kutister um Geld für seinen Schwager anging. Er will wissen, daß Holzmann bei den dedungslosen Ge fälligteitswechseln, die der Ruffe Clim für Autister besorgt hat, schuldlos ist, und daß Alexander Kutister der Hauptleiter der Bechselumtauschaffäre gemesen sein soll. Dagegen aber behauptet der Effektenreffortverwalter der Steinbant, Major a. D. Berner, daß er Holzmann für einen Erpresser gehalten habe und bereit gewesen sei, ihn alle Treppen hinunterzuwerfen. Bon Kutister wiffe er, daß Holzmann auch mit einer Ausweisung des Regierungs­rats Bartel gedroht habe. Das gibt dem R.-A. Halpert Anlaß, den

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Das Rundfunkprogramm.

Freitag, den 7. Mai.

Außer dem üblichen Tagesprogramm:

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4.10 Uhr nachm.: Zehn Minuten für die Frau. 4.30 Uhr nachm.: Hans Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Gartenbau. Dr. F. Vaupel: Die besten Kakteen für. den Pflanzenfreund. 5-6.30 Uhr abends: Konzert. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theaterdienst. 7 Uhr abends: Einführung zu der Uebertragung von Alt- Heidelberg" am 8. Mai. 7.25 Uhr abends: Prof. Pandit Tarachand Roy- Lahore: Rabindranath Tagore  . 7.50 Uhr abends: Erdkunde. Dr. Adolf Marcuse  : Einführung in die Astronomische Hans- Bredow- Schule( Hochschulkurse). Abteilung Astronomische Erdkunde( Die Entwicklung unserer Kenntnisse über Gestalt und Größe der Erde  ). 8.30 Uhr abends: Kammermusik von Haydn   bis Schönberg. 16. Abend. Das Havemann  - Quartett: Prof. Gustav Havemann  , 1. Violine; Georg Kniestädt  , 2. Violine; Hans Mahlke  , Bratsche; Adolf Steiner  , Cello; Rudolf Schmidt, Flügel; Karl Reitz. Bratsche. 1. Bruckner( 1824-1896): Streichquartett für zwei Violinen, zwei Bratschen und Cello, Moderato( gemäßigt) Scherzo( schnell) Adagio( langsam) Finale( lebhaft bewegt). 2. César Frank  ( 1822-1890): Quintett F- Moll für Klavier, zwei Violinen, Bratsche und Cello. Molto moderato quasi lento Allegro - Allegro non troppo ma con fuoco. 9.30 Uhr abends: Rezitationen Else Heims  . An­schließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten, Theater- und Film­dienst.

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Lento con molto sentimento

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Königswusterhausen, Freitag, den Z. Mai.

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3-3.30 Uhr nachm.: O. M. Alfieri u. Frl. van Eyseren: Spanisch für Anfänger. 3.30-4 Uhr nachm: Studienrat Scheiffler: Der Henschke: Probleme der Organisation. 5-5.30 Uhr nachm; Dr. 44.30 Uhr nachm.: Frau Direktorin Hochfrequenzverstärker".

Max Winkel: Fleisch".. 7.30-7.55 Uhr abends: Prof. Dr. Gins: Ueber Impfung( Zwiegespräch eines Arztes mit einer besorgten Mutter)". 7.55-8.20 Uhr abends: Dr. med. Kohlrausch: Hygiene heim Sport. 8.30 Uhr abends: Uebertragung von Berlin  

Amundsens Polarluftschiff Norge ist nach glüdlicher Landung in Badsö( Nordnorwegen) nachmittags von dort entlang der Küste weiter nach Spizbergen geflogen.

Geschäftliche Mitteilungen.

Der neue Dunlop- Tennisball fft auf bem beften Bege, auch in Deutschland  tämpfe in Cannes   und Niaza damit ausgefochten wurden und die beiden

der om häufioften herangezogene Turnierball zu werden. Nachdem die Riviera großen Brager Klubs sowie die Turnierleitung der internationalen Spiele in Bien und das Omanifationskomitee der Schweizerischen Hochschulmeisterschaften

fich für diesen Ball entschloffen, wird auch das Pfingstturnier bes Berliner  Lawn- Tennis- Klubs Rot- Weiß und die Turniere bes Berliner   Schlittschuhflubs fowie des Tennisklubs Gelb- Weiß um nur einige der größten zu nennen. ftruttin in der Sauszeitung der Deutschen Dunlop Gummi Compagnie A- G Sanau a. M.( Dunlop- Zeitung Nr. 41. aefchildert.

Wefferbericht der öffentlichen Wefterdienststelle für Berlin.  ( Rachdr. verb.) Etwas fühler, wieder stärkere Bewöllung und Neigung zu leichten Nieder schlägen. Für Deut chland Auch im Südoffen zunehmende Bemöllung und vielfach leichte Niederschläge.

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