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Nr. 22243. Jahrgang

3. Beilage des Vorwärts

Der neue Handelsvertrag mit Spanien  .

Sieg der Winzerinteressen.

Donnerstag, 13. Mai 1926

das in der Deffentlichkeit scharf fritisiert wurde, mirb eine Belebung des Auslandsgeschäftes erwartet, da einmal durch diesen Vertrag eine gemeinschaftliche Propagandatätigkeit möglich ist und außerdem die gegenseitige Bekämpfung wegfällt. Im übrigen sieht sich auch der Konzern nach neuen Absatzmöglichkeiten um durch Berbreiterung feines Produktionsprogrammes nach der chemischen Seite. Die geringen Umfäge von Rohtohle haben die Konsolidierten Alkaliwerte Wefteregeln veranlaßt, der Erfassung des Teergehaltes mit

Der neu abgeschlossene spanische Handelsvertrag| Opfer, daß ihnen mit dem neuen spanischen   Bertrag zugunsten der Hilfe des Verschwelungsverfahrens ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. murde bekanntlich unter dem Drud der strupellofen Agitationspolitik Winzer zugemutet wird, nicht gerade entzückt sein!

Der Deutschnationalen und anderer Winzervertreter im deutschen  Reichstag ausgearbeitet. Dieser Eindruck kann auch nicht dadurch abgeschmächt werden, daß der Bertrag nicht ganz so ungün­ſtig ausgefallen ist, mie man es nach der Entfendung des Staats­fetretärs Hagedorn vom Reichsernährungsministerium hätte an nehmen sollen. Wie das Reichsernährungsministerium überhaupt feine wesentlichen Aufgaben darin zu sehen pflegt, den Parolen des Reichslandbundes in seiner Wirtschaftspolitik zu folgen, so hat auch gerade der Staatssekretär Hagedorn sich mit den unwahr haftigen Barolen des Reichslandbundes in der Winzerfrage iden­tifiziert. Seine Entsendung nach Spanien   war ein Sieg eines Fleinen Teiles der deutschen   Landwirtschaft über die Export intereffen der deutschen   Industrie. Der Bertrag, den er abgeschlossen hat, läßt dies auch deutlich genug erkennen. Für die Landwirtschaft hat Herr Hagedorn eine Reihe großer Erfolge" erzielt. Es ist ihm möglich gewesen, die Zölle auf Tomaten, Reis, 3miebeln und Weintrauben aufrecht zu er halten, während diese Produkte im ursprünglichen deutsch  - spanischen Handelsvertrage zollfrei gewesen waren. Außerdem ist es möglich gemesen, mit einer einzigen Ausnahme, die von feiner großen Bedeutung ist, die Beinzölle in der im italienischen Handelsvertrag erreichten Höhe aufrecht zu erhalten. Die Aus­nahme ist roter Berschnittmein, auf den nur ein fleiner Teil des spanischen   Weinimports nach Deutschland   entfällt.

Berzicht von Export von Fabritaten.

Die Benachteiligung der Industrie. Selbst offiziös wird offen zugegeben, daß der Bertrag im ganzen für die landwirtschaftlichen Interessen günstiger sei, als es der frühere Bertrag war, für die industriel­len Interessen dagegen ungünstiger ausgefallen sei, als schon der frühere Bertrag die Industrie stellte.

Ein solches Ergebnis ist um so bedentlicher, als befanntlich schon der ursprüngliche deutsch  - spanische Handelsvertrag die deutsche Industrie gegenüber ihren ausländischen Konkurrenten be­nachteiligte. Diese Benachteiligung ist nunmehr noch größer geworden, als fie seinerzeit war.

Der Vertrag soll einen Tag nach der Ratifizierung in Kraft treten. Da das gegenwärtige Provisorium nur noch bis zum 18. Mai läuft, hat die Reichsregierung beim Reichstag eine Ber­längerung des Provisoriums beantragt, affenbar in der Annahme, daß eine rasche Ratifizierung angesichts der widersprechenden Inter­essen von Industrie und Landwirtschaft kaum erwartet werden kann. Eine offiziöse Stimme.

Die dem Reichsaußenministerium nahestehende Deutsche  diplomatische Korrespondenz schreibt zum neuen Ber­trag mit Spanien   u. a.:

Einen Fortschritt stellt der Bertrag insbesondere in der Berüd fichtigung der Interessen des deutschen   Weinbaues dar(!), die den besonderen Anlaß zu den Angriffen auf das frühere Abkommen und zu dessen Kündigung gebildet hatten. Trotzdem ist Der Preis, der für diese Erfolge mit dem Verzicht auf die natürlich nicht jedes Interesse auf deutscher Seite in gleichem industriellen Interessen bezahlt werden mußte, ist ein sehr hoher. Maße erfolgreich vertreten worden, wie schon cben bei der Er­Diese sind schlechter gefahren in einer langen Reihe von Fällen. örterung der Warengattungen angedeutet ist, denen keine Meistbe. Spanien   hat sich natürlich angesichts der geringen Zugeständnisse günstigung in irgendeiner Form ausgemirft merden fonnte. Bei Be. Deutschlands für seinen Export gemeigert, der deutschen   Waren- daß auch spanische Waren in einem gewissen Ausmaß bei trachtung dieser fehlenden Positionen ist indes zu berücksichtigen, ausfuhr in gleichem Maße den Weg über seine Grenzen zu öffnen, uns differenziert bleiben und von den Höchftfäßen betroffen roie es im früheren Vertrag der Fall war, der bekanntlich sofort werden. Im ganzen betrachtet, stellt der Vertrag einen erheblichen nach seiner Ratifitation gekündigt wurde. Schlechter gestellt Fortschritt dar und fann als ein Erfolg der deutschen Handelsver. gegenüber dem ursprünglichen Vertrage von 1924 sind nach dem tragspolitik und der Unterhändler, die in diesem Falle mit ihrer neuen Bertrage die folgenden Waren: Einzelne Glasmaren, Wahrnehmung betraut waren, gebucht werden. Porzellan, Möbel, Lederwaren, Solinger   Stahl durch das allgemeine spanische Einfuhrverbot auf Farben Ein starkes deutsches Industrieinteresse mird waren, Aluminium, Parfümerien, eine lange Reihe betroffen. Seine Behandlung als die einer allgemeinen handels non Chemikalien und pharmazeutischen Erzeugnissen, wie Chloro  - politischen Maßnahme ist nicht Aufgabe der Handelsvertragsverhand form, Antipyrin u. a. m., Garne und Gewebe aus Hanf und lungen jelbst gewesen; indes find diesbezüglich aussichtsreiche Ber  Flachs, oll garne und Wollgewebe, sowie mollene Birkmaren, handlungen im Gange, die fich besonders auf die fünftige Seidengarn, Kunstseide, Seidensammet, Seidentüll und Seidenspizen, Handhabung der Einfuhrbewilligungen für deutsche Farben beziehen. Liköre, Gemüse und Obstkonserven, Gummimaren und Hüte. Es Im ganzen betrachtet, wird das Gefühl der Freude über eine end­handelt sich dabei, wie man sieht, faft durchweg um Baren solcher gültige, umfassende und beiden Teilen nüßliche Regelung der Gewerbezweige, die in ganz besonderem Maße den Anspruch erheben, politische Verhältnis der beiden Länder zueinander das Bedauern deutsch  - spanischen Handelsbeziehungen schon mit Rücksicht auf das durch Erleichterung des Exports neue Beschäftigungsüber einzelne, an sich erwünschte und nicht erreichte zu möglichkeiten zu finden. Diese Industriegruppen werden über das geständnisse zweifelles überwiegen.

Ein Mühlenkartell auf dem Marsch?

Zusammenschlüsse in Westdeutschland.

Aus der westdeutschen Mühlenindustrie wird eine Zusammen schlußbewegung gemeldet, die das Interesse der Deffentlichteit start berühren dürfte. Im vorigen Jahre sollten bekanntlich die größten Mühlenwerke des Rhein- Weser- Ems- Gebietes im Zusammenwirken mit der Getreidekommissions- 2.- G. Düsseldorf  , die starte Beteili­gungen hatte, zu einer Interessengemeinschaft zusammen gefaßt werden. Die damalige Absicht hatte lediglich den Charakter von Rationalisierungsmaßnahmen. Aus dieser Inter. effengemeinschaft ist nach dem plößlichen Tode von Dr. Hugo Mener, dem Leiter der Getreidekommissions- A.- G., nichts gemorden. In Gegenteil hat die Rheinmühlen A.-G. Düsseldorf- Krefeld durch Rückkauf der 51prozentigen Majorität sich von der Getreide. fommissions 2.-G. gelöst; außerdem ist auch die Wesermühlen A.-G. von dem Gedanken der Interessengemeinschaft abgefallen. Auf der anderen Seite scheint die Getreidefommissions- A.- G. selbst Be­teiligungen abstoßen zu müssen.

Der Plan der Interessengemeinschaft, der der Rationalisierung der Betriebe und der Standardisierung der Produfte dienen sollte, scheint jetzt einem anderen Plane zu weichen. Wie das Berliner Tageblatt" meldet, feien Breistonventionen beabsichtigt, zu denen sich die Mühlen der einzelnen Gebiete jeweils zu fammenschließen sollen. In diesem Sinne laufen bereits Berhand­lungen zwischen der Westdeutschen Mühlenvereinigung und anderen Verbänden. Es soll versucht werden, Erzeugung und Ber brauch zu regulieren, um den Preis für Mühlenprodukte in die Hand zu bekommen.

Braktisch würde das natürlich auf ein Kartell für Mehle und Mühlenprodukte hinauskommen. Wenn derartige Absichten auch Zeit zur Durchführung brauchen, so ist die Durchführung doch durchaus möglich. Besonders könnte die am 1. Auguft erfolgende Erhöhung des Mehlzolls ein Anlaß zur fartellmäßigen Beeinfluffung des Mehlmarktes sein; denn steigt der Zoll, so erhöhen fich die Aussichten für die Erzielung einer Kartelrente, was natür lich den einzelnen Mühlenwerken den Gedanken der Kartellierung willfommen machen fönnte. Es fommt hinzu, daß sich die regio. nalen Busammenschlüsse von Mühlenwerten häufen, wobei mir mur auf die Borgänge in Thüringen   und Berlin   hinweisen wollen.

Jedenfalls verdienen die Zusammenschlüsse im Mühlengewerbe unter dem Gesichtspunkt fartelmäßiger Abreden die höchfte Auf merksamkeit der Deffentlichkeit.

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Zusammenschluß von Baugenossenschaften. Verband für die gemeinnütige Bautätigkeit Berlins  . Unter den Namen Berband für die gemeinnügige Bautätigkeit Groß- Berlins" hat sich eine Anzahl von gemeinnützigen Berliner   Baugenossenschaften( darunter Be­amtenwohnungsverein und Spar- und Bauverein) zu einer wirt schaftspolitischen Interessenvereinigung zufammengefchloffen. Die Absicht ist, die Kräfte der gemeinnüßigen Bautätigkeit zusammenzu faffen, um den Einfluß der Baugenossenschaften auf die Beschaffung und Erhaltung von Wohnungen zugunsten der minderbemittelten Boltstreise zu steigern. Gegenüber den öffentlichen Organen und der öffentlichen Meinung foll der Verband der geschlossen auftretende Willensträger fein. Die Bautätigkeit fog den einzelnen

Genossenschaften überlassen bleiben. Nach den Mitteilungen des Berbandes haben die vorerst beigetretenen Baugenoffenschaften 24 000 Mitglieder umd verfügen über 9500 Mohnungen. Wie mir erfahren, gehören die fozialen Baubetriebe und die frei gewerkschaftliche Dachorganisation dem Verband noch nicht als Mitglieder an.

Dieser Zusammenschluß ist gewiß sehr zu begrüßen, und es ist zu wünschen, daß er eine möglichst große wirtschaftspolitische Schlagtraft entfaltet. Aber es scheint uns doch sehr fraglich, ob diese auf der bisherigen Organisationsgrundlage ausreichend gesichert ist. Vor allem scheint uns das zweifelhaft in zwei Punkten. Wenn der Berband nach den Satzungen auch die Finanzierung von Bauprojekten sich zur Aufgabe macht, dann dürften die Beiträge, die er erhebt, faum genügende Garantien für den erfolgreichen Abschluß von Verhandlungen bieten. Someit der Verband auf die Preise und Konditionen des Baumarktes Einfluß nehmen will, dürfte die Berbindung eine zu lose sein. In dieser Richtung wird die Entwicklung des Verbandes wohl erfolgen müssen, wenn der Ge­samtheit der gemeinnüßigen Baugenossenschaften Berlins   nach drücklich gedient werden soll. Dieser Zusammenschluß ist insofern als ein erfreulicher Anfang anzusehen.

Kursrückgänge an der Börse.

Schon seit 8 Tagen brödelten an der Berliner Börse   die durch die Geldmarktflüssigkeit fünstlich hochgezüchteten Kurse ab. Obwohl biefe Geldflüffigkeit aber eher mächst als geringer wird, berachte der 12. Mai deutliche Einbrüche in das Kursniveau, die 12. Mai deutliche Einbrüche in das Kursniveau, die sich in der Nachbörse noch verstärkten. Käufer waren auf der ganzen Linie faum vorhanden. Gegen den Vortag find die besten Montan­und Industriewerte um bis 3 Proz. gesunken; so Harpen von 115 auf 112, Gelsenkirchen   von 997, auf 96%/ s, Farbenindustrie von 1535/ s auf 151. Auch die Schiffahrtsgesellschaften, deren Kurse ohne hin start gefunken sind und die Großbanken nahmen an den Kurs rückgängen Teil( um 1 bis 2 Broz.). Wenn auch jede Krise zunächst für die Börse Anregung bringt, fo fcheint die Fortdauer der Depreffion die Börse allmählich doch fritisch gemacht zu haben. Jedenfalls wird man den Borgängen auf der Börse in der nächsten Zeit Aufmerksam feit schenken müssen.

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Betriebsprobleme der Kaliindustrie.

Anficht vertreten wurde, daß in der Kaliindustrie Mittel­Vor kurzem veröffentlichten wir eine Zuschrift, in der die betriebe in vielen Fällen rationeller arbeiten als. Großbetriebe. Es bedt sich dies mit der Auffassung, die in den Generalversammlungen der zum Salzdetfurth  - Konzern gehörigen Gesellschaften ( Kalimerte Salzbetfurth 2.-G., Kalimerte 2chersleben A.-G., Kon folidierte Alkalimerte zu Westeregeln   und Hannoversche Raliwerte) von den Verwaltungen vertreten wurde. Nach ihrer Meinung hat bei der Chlortaliumfabritation, einem Berarbeitungszweig der Kaliproduktion; ein Betrieb mit einer Erzeugungsfähigkeit von 20 000 bis 25 000 Tonnen die größte Zukunft, weil aus­gedehntere Werke zu große Kapitalien erfordern. In der Staliindustrie rechnet man infolge des weiteren Rüdganges des Abfazes mit größeren Stillegungen. Die ersten vier Monate dieses Jahres er brachten einen Gesamtabjak pon 4 767 000 Doppelzeniner Reinfalt gegenüber 5 788 000 Doppelzentner Reintali in der gleichen Zeit des Borjahres, das bedeutet einen Rüdgang um 17,6 Broz. Bon dem Umjah verblieben 73 Proz. im Inlande( im Borjahre 75,6 Broz.), 27 Broz. gingen nach dem Auslande( 24,4 Broz.). Von dem in zwischen in Lugano   abgeschlossenen deutsch  - franzöfifchen Abtommen,

Bon erheblichem Interesse ist dann noch der Beschluß, bei der zuletzt erwähnten Gesellschaft das zwölffache Stimmrecht der Bor. zugsaftien auf das sechsfache herabzusetzen. Die Borzugsaktionüre sollen als Entgelt für diesen Berzicht eine Gesamtentschädigung von 15 000 mart erhalten. Dabei ist zu berücksichtigen, daß dieses wurde und daß sie auf diese Weise ohne nennenswerte Gegenleistung Stimmrecht den Vorzugsaktionären in der Inflation gegeben eine sehr starte Machtstellung bekamen. Angesichts der Tatsache, daß eine derartige Regelung durchaus nicht vereinzelt dasteht, begreift man die Abneigung der Banken gegen jede Reform des Aftienrechts, die in erster Linie auf die Beseitigung des Mehrstimmrechts, der Barratsaftien und des Stimmrechts der Depotaftien der Banken hinzielt.

Die Lage der Reichshant. Der Ausweis der Reichsbant zum 7. Mai läßt erkennen, daß die Reichsbaut von den Hauptbewegungen auf dem Geldmarkt zum Monatswechsel fast unberührt geblieben ist. Der Rüdgang in der Anlage der Reichsbankmittel ist gegen den 30. April mit 48,2 Millionen auf 1315,6 millionen minimal zu 30. April fogar eine Bermehrung um 6,1 million auf 1219,8 mil nennen. Der Bestand an Wechseln und Schecks zeigt gegen den lionen Marf; für die erste Monatswoche eine ganz ungewöhnliche Erscheinung und ein Beweis, daß der Geldmarkt die Reichsbant überhaupt nicht in Anspruch genommen hat. Auf Girokonto flossen die Einlagen der Reichsbanffunden nur in geringem Umfang zurüd; sie sind mit 15,1 Millionen auf 622,1 millionen erhöht. Dement sprechend zeigt auch der Notenumlauf nur eine geringe Sen fung; mit 144,5 auf 2941,4 millionen bei den Reichsbanknoten und mit 25,8 auf 1131,0 Millionen bei den Rentenbankscheinen. Die Goldbestände blieben mit 1491,5 Millionen nahezu unverändert; die Deckungsdevisen find um 43,4 Millionen auf 347,7 millionen per ringert. Gegenüber den umlaufenden Reichsbanknoten bedeuten diese Gold- und Devisenbestände eine Deckung von 62,5 Proz. gegen 61 Broz. am 30 April.

Genoffenschaftstag des Zentralverbandes deutscher Konsum­vereine. Der Vorstand des Zentralverbandes deutscher Konfum. vereine beruft den 23. ordentlichen Genossenschaftstag zum 14., 15. und 16. Juni 1926 nach München   ein. Bugleich veröffentlicht der Borstand in der Konsumgenossenschaftlichen Rundschau", Nr. 19. die Tagesordnung des Genossenschaftstages. Außer der Bericht schaftlichen Maßnahmen seines Borstandes stehen wieder bedeutsame erstattung über die Entwicklung des Zentralverbandes und die mirt. Gegenstände zur Berhandlung. In der Richtung erfolgversprechender genossenschaftlicher Betriebsführung und Berwaltung liegt ein ge diegenes Kontrollwesen, das sich vornehmlich auch auf die Ver. teilungsstellenrevisionen erstreckt, worüber Ferdinand Bieth­Hamburg aus einem reichen Maß von Erfahrungen sprechen wird. leber den genossenschaftlichen Grundfaß der Barzahlung referiert Baul Hoffmann- Hamburg  . Das konjumgenossenschaftliche Spar wesen wird Heinrich Kaufmann   in einem Referat behandeln. Nach weiteren Vorträgen mird Schweitert- Hamburg ein Referat über die Frau in der Genossenschaftsbemegung halten. Die geschäft lichen Borlagen sind zumeist in den Händen von Hugo Bäftlein Hamburg  .

Die Berlagsgesellschaft deutscher Konsumvereine erzielte int ersten Bierteljahr 1926 einen Umfag von insgesamt 2481101 m. oder 735 277. gleid, 42,1 Proz. mehr als in gleicher Zeit des Bor­jahres. Vom Gesamtumsas entfielen auf die Druckerei und Papierwarenfabrit 1589 542 M. oder 44,7 Proz. mehr, auf die Bersicherungsabteilung 868 731 m. oder 37,9 Proz. mehr und auf das Elektrizitätsmert 22 828 m. oder 33,2 Proz. mehr als im ersten Vierteljahr 1925. Die Entwicklung allen Ansprüchen der Genossenschaften zu genügen, find in legter diefes großen genossenschaftlichen Betriebs ist befriedigend. Um Zeit wieder eine Anzahl neuer, modernster Arbeitsmaschinen bes schafft worden, deren die Berlagsgesellschaft im ganzen rund 270 im Betriebe hat.

Ueber den deutschüberfeeischen Kabelverfehr machte in der Generalversammlung der Deutsch  - Atlantischen Telegraphen- Gesell. schaft der Aufsichtsratvorsitzende Dr. Solmßen von der Disconto Gesellschaft folgende Angaben: Mit der Herstellung des Kabels Emden  - Azoren  , das 1925 den norddeutschen Seetabelwerken in Auftrag gegeben ist, ist begonnen worden. Am 1. Oktober d. J. wird es voraussichtlich in Betrieb genommen werden. Für seine Das Kabel entspricht in seiner Konstruktion dem neuesten Fortschritt Herstellung wird der neue Kabeldampfer Neptun verwandt werden. der Technik und wird eine Telegraphiergeschwindigkeit von 1500 Buchstaben in der Minute aufweisen. In Berbindung mit den Kabel der Commercial Cable Company und der Western Union Telegraph Company   wird es dem unmittelbaren Berkehr zwischen Emben und New York   dienen. Das Unternehmen weist bei einem Attienkapital von 6,27 Millionen Mark einen Gewinn von 13 844 Mart aus. 1200 Mark erfordert davon die fazungsgemäße 6prozentige Dividende auf die Borzugsaftien. 5500 m. werden für die gesetzliche Rücklage verwandt, der Rest von 7144 M. wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Eine 3%-Millionenanleihe für mig u. Genest. Die Telephon und Telegraphenwerfe Mig u. Genest A.-G., Berlin  , haben die Auf­Obligationen beschlossen. Die Anleihe soll der Verstärkung der Be­nahme eine Inlandsanleihe über Millionen in 8prozentigen triebsmittel dienen. Aus dem fürzlich von uns besprochenen Ge schäftsbericht, darf vermutet werden, daß auch der sehr große Auf­fchäftsbericht, darf permutet werden, daß auch der sehr große Auf tragsbestand bei Mig u. Geneft, deffen Aufarbeitung naturgemäß ist. Die Anleihe wird durch eine hypothet auf die Werte gesichert viel Borauslagen an Rapital erfordert, Anlaß zur Kapitalaufnahme und soll spätestens in 20 Jahren voll zurückgezahlt fein.

Bei Ph. Holzmann, Frankfurt  , teine Dividende, um 3insen zu fchäftsjahres 1925 die Zahlung der vorjährigen Dividende ge sparen. Der Schlußsaß des Geschäftsberichts der Phil Holz­mann A.-G., Frankfurt   lautet: Obwohl der Reingewinn des Ge tatten würde"( 7 Proz. D. R.  ), erscheint es dem Vorstand mit Rüdsicht auf den umfangreichen Auftragsbestand des neuen Geschäftsjahres geboten, die flüssigen Mittel der Gesellschaft in diesem Zeitpunkt durch Ausschüttung einer Dividende nicht zu schmälern." Diese Erklärung ist deutlich. Bei Philipp Holzmann  wurde 1925 genug perdient, mit 1,43 Millionen nicht viel weniger als im Borjahr( 1,53 Mill.), aber man bezahlt die Borauslagen für die Ausführung der Bauaufträge damit. Benn die Aktionäre damit zufrieden find, fann es den Bauarbeitern recht sein. Jedenfalls müssen sich die Bauarbeiter die Absicht der Dividendenlosigkeit merten. Der Beschäftigungsgrad wird für 1925 für durchaus befrie digend bezeichnet. Der Umfaß habe den Durchschnitt der legten or friegsjahre überfchritten bei eima gleicher Durch schnittszahl der beschäftigten Arbeiter. Die Beteiligungen find erhöht durch Gründung einer neuen Tochtergesellschaft in Beru, durch Kapitalerhöhung bei der chilenischen Gesellschaft, durch Grin dung von 4 Wohnhausgesellschaften in Hamburg   und durch Betei ligung an den Laufiger Ton und Steinzeugwerfen Berlin  ,