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international anerkannte Weltrekordliste weise wiederholt die Namen Dornier und Rohrbach, jedoch nicht ein einziges Mal den Namen Junkers auf. Auf dem wichtigen Gebiet des Motorenbaus herrsche nicht nur Ueberproduktion, die Junkerswerte hätten bisher auch keine selbstschöpferische Leistung zu verzeichnen. Nur durch Massenver­mendung durchschnittlicher Serienbauten zusammen mit der großen Propaganda sei der Eindruck erwedt worden, als ob Junters gleich­bedeutend mit der deutschen   Flugzeugindustrie sei. Es liege daher kein Bedürfnis vor, öffentliche Mittel einem unwirtschaftlichen Be­triebe zuzuführen. Eine nochmalige Hilfe mit öffentlichen Mitteln wäre ein Entgegenkommen des Reiches, wie es fa um verant. wortet werden fönnte. Getragen wird dieser Protest von acht Firmen, darunter einige mit den bekanntesten Namen.

Es ist unseres Wissens der erste Fall, daß Kreise der Industrie öffentlich gegen die staatliche Förderung eines Unternehmens des gleichen Zweiges protestieren. Das mag nebenbei vermerkt sein. Im übrigen sind die Konkurrenten der Junkerswerte faum berufen, über die volkswirtschaftliche Bedeutung der Junterswerke und die Zweckmäßigkeit ihrer För­derung aus öffentlichen Mitteln sachgemäß zu urteilen. Das muß neben den beteiligten Aemtern der Deffentlichkeit vorbehalten bleiben. Das Reichsverkehrsministerium teilt übrigens mit, daß bei den gegenwärtigen Schulden von 17,5 Millionen das Werk nur in fleinerem Umfang aufrechterhalten werden könne. In der Zeit von Dezember bis 31. März sei es den Be auftragten des Reiches gelungen, die Gesamtschulden von 35 Mil­lionen auf 24,8 Millionen zu ermäßigen.

Pilsudski  , der Befreite.

Wie er aus der Zitadelle entkam.

Die Deutsche   Oberste Heeresleitung hatte Pilsudski  , den Schöpfer der polnischen Legion, wegen seines Widerstandes gegen die Errichtung einer Monarchie Polen   inter­nieren lassen und ihn in die Magdeburger Zitadelle ge­schickt. Dort wurde er als gefährlicher Mensch mit altpreußischer Freundlichkeit behandelt, während man seinen Legionen zumutete, unter deutschem Oberkommando weiter zur höheren Ehre einer mit einem deutschen   Prinzen gezierten fünftigen polnischen Monarchie

zu kämpfen.

Eines Tages aber war Pilsudski   aus der Zitadelle verschwunden. Mit ihm auch andere, die sein Interniertenschicksal teilten. Denn am Morgen des 8. November 1918 war auch in Magdeburg   die Revo­lution ausgebrochen, indem die Soldaten aus den Rafernen aus­rückten und vom Gefängnis zur Arrestanstalt und vom Arresthaus rückten und vom Gefängnis zur Arrestanstalt und vom Arresthaus zum Gefängnis zogen, um ihre inhaftierten Kameraden zu befreien. So wurde auch die Zitadelle geöffnet und alle Häftlinge in Freiheit

gesetzt.

Pilsudski   achtet das Parlament.

Zweistündiger Besuch beim Sejmmarschall.

Witos' Rücktrittsbegründung.

Bei jeder Betrachtung der letzten Ereignisse in Polen   ist| Ruhe zu bewahren und die Armee gleichzeitig aufforderte, sich festzuhalten, daß dem Truppenaufgebot und Vormarsch ehrenhaft und würdig zu verhalten. Pilsudskis die nächtliche Beschießung seines Hauses durch die reattionären Rechtsschüßler" vorausgegangen ist. Dieses Attentat hat den Butsch erst ausgelöst, hat die mili­tärischen Anhänger Pilsudstis erst fürchten gemacht, daß unter der Rechtsregierung Witos   das Leben des so volkstümlichen Marschalls bedroht sei und hat auch erst ihn selbst zur Initiative veranlaßt, die gewiß einer Rechtsdiktatur zuvorkommen wollte; andernfalls hätte er ja schon längst losschlagen können, dauert doch die Krise seit Jahr und Tag.

Die politisch- parlamentarischen Verhältnisse in der pol­nischen Republik sind insofern schwierig, als Rechte und Linte ziemlich gleich start an Bersplitterung und an Mandaten sind, aber scharf gegeneinanderstehen. So hätte die reine Rechts­regierung Witos   auch kaum eine sichere Mehrheit gehabt, so­bald sie vor das Parlament getreten wäre. In der Linken sind die Sozialisten( PPS.) die stärkste Gruppe und die For­derung der Linken nach einem gründlichen Wandel in der Minderheitenpolitik( zur gerechten Behandlung und selbst zur Autonomie statt zur Unterdrückung und Verfolgung) sichert der Linken die Stimmen der Minderheiten, die gegen 10% Millionen unter den 39 Millionen der Gesamtbevölkerung Polens   ausmachen.

Dennoch bedeutet das Vorgehen Pilsudskis   einen nach der republikanisch- demokratischen Berfassung unberechtigten Eingriff in die Rechte des Parlaments und des Staats­präsidenten auf parlamentarische Mehrheitsregierung, wenn auch das Kabinett Witos   sich über den Besitz einer Mehrheit noch nicht ausgewiesen hatte. Keine demokratische Partei ist für das Vorgehen Pilsudskis verantwortlich, insbesondere nicht die, aus der er hervorgegangen ist, die PPS.  ; indirekt ver­antwortlich sind aber jene Rechtsschüßler" und ihre Hinter­männer, auf deren erste Aktion eben die raditale Antwort erfolgt ist. Wenn jetzt die PPS. sich für Pilsudski   erklärt, ihren alten Mit- und Vorfämpfer in der Heldenzeit der illegalen Arbeit gegen die zarische Fremd- und Gewaltherr­Ichaft, so deshalb, weil es nun gilt, zwischen Pilsudski   und feinen urreaktionären Gegnern zu wählen. Die Sozialisten sind offenbar überzeugt, daß der Sache der Besiglosen und der bisher stets um die oft versprochene Aufteilung des Herren­Berständigung mit den Nachbarstaaten von Pilsudski teine landes gebrachten kleinen Bauern, der Minderheiten und der Gefahr, von einer Herrschaft seiner Gegner um so größere Gefahr droht. Gegen das Parlament hat Bilfubfti nichts unternommen, während die Rechtsparteien mit den schlimm­Minderheitsvölfer schon lange umgehen. Man fann einst­ſten Plänen auf Wahlentrechtung der Unbemittelten und der meilen von einer Militärdiktatur Pilsudskis   nicht sprechen. Benn, wie gemeldet, die sozialistischen   Führer Dr. Maret und Niedzalkowski die Verbindung zwischen Pilsudskis Stab und dem Parlament besorgen, so scheint das ein Beweis Aber angesichts der Fülle ihrer Aufgaben konnte sie sich um Pilsudski   nicht kümmern. Als daher Korfanty   aus Berlin   ein gegen einen Diktaturcharakter der Aktion Pilsudskis   zu sein, Telegramm mit bezahlter Antwort fandte mit der knappen Frage: Denn die. PPS. ist genau so wie alle sozialdemokratischen Bar Telegramm mit bezahlter Antwort fandte mit der knappen Frage: teien unbedingt bemptratifch- parlamentarisch. Auf ihrem Wo ist Bitfubfti?". fonnte ihm mir ebenso fnapp.geantwortet Warschauer Neujahrstongreß erflärte ein Redner unter ein Berben, daß Pilfubfti längst über alle Berge fei, ohnemütigem Beifall: Die PPS.   ist gegen jede Dittatur, wäre fich in Magdeburg   vorschriftsmäßig abgemeldet zu haben. es selbst eine Diktatur Pilsudskis  ." Das war die Befreiung des polnischen Befreiers!

Die Soldatenrévolte legte den Zusammenbruch des alten Systems bloß. Der Polizeipräsident von Magdeburg  , ein alt­preußischer Junker, rief den sozialdemokratischen Bezirkssekretär um Hilfe an. Seine Machtmittel reichten nicht, um dem Unfug zu steuern, er möchte fich auch nicht gern einmischen, ob nicht die So zialdemokratie die Leute beruhigen fönnte und wollte...!

Das hat sie denn auch sofort getan. Einem solchen Verlangen durfte sie nicht widerstehen. Da die Macht" des Obrigkeitsstaats versagte, mußte die Sozialdemokratie in die Bresche springen und der wilden Revolte eine Leitung und Führung geben. In Magde­ burg   wie anderorts.

Südafrika   und die Farbigen. Senat und Abgeordnetenhaus Südafrikas  , haben in gemeinsamer Sigung nach sehr erregter Aus­sprache das Sperrgefeß gegen die Farbigen, durch welches die Ber­wendungsmöglichkeit Eingeborener und Farbiger in gewissen ge­lernten Berufen eingeschränkt wird, mit 83 gegen 67 Stimmen an­genommen.

gegen die aus der Ausführung des Umbaues sich mit Gewißheit er gebende weitere Berunstaltung des Knobelsdorffichen Baus und gegen die unausbleibliche Beeinträchtigung der Wirkung des Franz- Joseph­Blazes und der Hedwigskirche entschieden Einspruch zu erheben. Daß dem Opernhaus, das zu den künstlerisch vollkommensten Gebäuden Berlins   zählt, schon übel genug mitgespielt worden ist, berechtigt nicht au weiteren Eingriffen in seine bauliche Gesamterscheinnug, sondern follte für die maßgebenden Instanzen ein Grund mehr sein, feiner weiteren Verunstaltung energisch Einhalt zu gebieten. Der anliegende Plaz ist schon durch die Aufstockung der Dresdener Bank ästhetisch ge­schädigt. Berlin   ist nicht reich an guten alten Gebäuden und noch weniger reich an gut gestalteten Blägen; mit liebevoller Sorgfalt müßte deshalb das noch vorhandene Künstlerisch- Gute erhalten und gepflegt werden. Die Atademie kann sich nicht davon überzeugen, daß in der Opernhausangelegenheit die fulturelle Frage gegenüber den praktisch- technischen Rücksichten genügend abgewogen ist, fie glaubt, daß unter allen Umständen ein Ausweg gesucht und gefunden werden muß, der die kulturelle Frage nicht in den Hintergrund stellt oder ganz beiseite schiebt. Die Akademie erkennt selbstverständlich an, daß für Sicherheit der Bühnenangehörigen gesorgt werden muß, sie ver langt aber, daß auch den Interessen der Erhaltung hoher fünstlerischer Werte gebührend Rechnung getragen wird. Ein als Provisorium er fennbarer Anbau würde erträglicher sein als ein stilgerechter" Aus­bau, der doch nur eine Verfälschung des Alten bedeuten würde. Die Architekten der Akademie werden fich noch eingehend mit der ganzen Angelegenheit beschäftigen, um möglichst positive Borschläge für eine befriedigende Lösung der ganzen Frage machen zu fönnen."

Das Gesetz zur Bewahrung der Jugend von Schund- und Schmuhschriften hat in den Ausschußberatungen, die jetzt abgeschlossen find, seinen bedenklichen Charakter in der Hauptsache behalten. Die maßgebenden Verbände der Kunst und des Schrifttums haben sich zusammengeschlossen, um die Deffentlichkeit über die zu befürchten­den Wirkungen des Gefeßes aufzuklären. Die vereinigten Berbände merden durch geeignete Maßnahmen versuchen, das Gefeß, das die Freiheit de künstlerischen und literarischen Schaffens auf das schwerste bedroht und unter Umständen eine neue Ler- Heinze werden fönnte, abzuwehren.

Neue Tempelfunde in Karnat. Bei den letzten Ausgrabungen in Karnar hat man einen im vorigen Herbst gemachten Fund in inter­effanter Weise ergänzen fönnen. Es fanden sich nämlich zu den beiden damals gefundenen Statuen des Pharao   Khu- n- Aten sechs weitere; alle acht Exemplare, die übrigens inzwifchen nach Kairo   gebracht find, gleichen einander genau. Außerdem hat man im Anschluß daran die ersten Spuren eines Grabtempels dieses Pharaos entdeckt, über den die alegandrinischen Historiker berichtet haben, der aber bis jetzt nicht gefunden werden konnte. Im Herbst sollen die Ausgrabungen fort gesetzt werden.

Tofio froht dem Erdbeben. Die Waleda Universität, eine der zablreichen brivaten Hochschulen in Tolio, wird zu Ehren ihres Stifters, des Marquis

Dluma, ein Ruditoriumsgebäude errichten, das von einem sieben Stod hohen Turm gefrönt werden wird. Die Kosten werden durch Studierende aufgebracht. Der größere der beiden Hörsäle, die in dem Gebäude unter­gebracht werden, foll 6000 Berfonen faffen. Bauplak ist der Garten von Dlumas Bohnfig, der an die Universität grenzt.

Pilsudski   besucht das Parlament. Warschau  , 15. Mai.  ( WTB.) Gegen 9 2hr vormittags fraf Marschall Pilsudski   im Sejm   ein und hatte eine längere Kon­ferenz mit dem Sejmmarschall und einstweiligen Präsidenten der Republik, Rataj. Nachdem Marschall Pilsudski das Sejmgebäude um 11 Uhr verlassen hatte, tonferierte Sejmmarschall Rataj mit dem Abgeordneten Bartel( Arbeitsklub) und Moraczewski( polnische fozialistische Partei), ferner mit Abgeordneten der chriftlichen Demo­fraten und des Nationalverbandes, sowie einem Vertreter des Wyzwolenie- Klubs. Rataj soll den Abgeordneten Bartel mit der Neubildung des Kabinetts betraut haben. Dieser hat den Auftrag angenommen.

Neuwahl des Staatspräsidenten.

Warschau  , 15. Mai.  ( WTB.) Sejmmarschall Rataj hat bei der Uebernahme der provisorischen Regierung von Witos   erklärt, er werde in den nächsten Tagen den Termin für die Einbe­rufung der Nationalversammlung festsetzen, die die Wah! des neuen Staatspräsidenten vornehmen soll. Der Generalstab des Marschalls Pilsudski   hat ein Kommuniqué veröffentlicht, in dem es heißt: Der Staatspräsident verzichtet auf die Regierung zu gunsten des Marschalls Pilfubfti, das Kabinett Witos   wurde entlassen. Pilsudski   arbeitet gemeinsam mit dem Marschall Rataj an der Bildung einer neuen Regierung, die sich aus ehrlichen und vertrauenswürdigen Persönlich­feiten zusammensetzt. Die Kämpfe find beendet, die Militärabteilun­gen werden wieder in ihre Garnisonen zurückgeschickt. Pilsudski  feinerseits erließ einen Aufruf an das Bolt, in dem er es bittet,

Die Genfer   Studien.

Einigung im Prüfungsausschuß.

Genf  , 15. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) In der Studienkom die ungenannte Adresse Brasiliens   die Bemerkung, daß Argentinien  mission des Völkerbundsrats richtete der Bertreter Argentiniens   an teinem Lande das Recht zuerkennen könne, direkt oder indirett irgendwo Südamerika   zu vertreten. Der deutsche Botschafter von Hoesch erklärte, daß der Vorschlag Lord Cecils auch Deutschland   als eine geeignete Grundlage für die Neugestaltung des Bölferbundsrats erscheinen, indem damit eine angemessene Turnus= wahl gesichert und andererseits die Möglichkeit gegeben sei, mertvolle Mitglieder und Persönlichkeiten wieder zu wählen. Er möchte jedoch die Gewißheit haben, daß es jederzeit der völligen Freiheit der Bölkerbundsversammlung anheimgestellt ist, die zur Wiederwahl in Frage kommenden Mitglieder zu bezeichnen. Was die Zahl der nichtständigen Ratssige anlange, so gebe er einer möglichst ge ringen Vermehrung den Vorzug, doch werde er sich einem einstimmigen Beschluß der Kommission unterwerfen. Der Anspruch Südameritas auf drei nichtständige Ratssize finde bei der deutschen   Regierung fympathische Aufnahme Lord Robert Cecil   erflärte sofort, daß

die Bölkerbundsversammlung bei Wiederwahl von Ratsmit­gliedern immer völlig freie Hand

behalte. Diese Erklärung nahm Hoesch mit Genugtuung entgegen und der Vorsitzende Motta unterstrich die beiden Erklärungen als besonders wertvoll. Er fügte hinzu, die ganze Kommission stimme der pertretenen Auffassung bei

Zu dem Rücktritt der Regierung Witos   teilt das hiesige Bureau der polnischen Telegraphen- Agentur mit: Gestern abend hat in Wilanow in Anwesenheit des Präsidenten der Republik ein Ministerrat stattgefunden. Der Präsident der Republik hat vom Ministerrat Antwort auf die Frage gefordert, ob es im Zusammen. hang mit der Befezung der Hauptstadt durch den Marschall Pil sudski und dem weiterhin drohenden Bürgerkrieg geboten sei, den Kampf fortzusehen oder einzustellen. Von der einstimmigen Ueber. zeugung ausgehend, daß die Fortsetzung der Kämpfe unter diesen Berhältnissen zum Bürgerkriege zwischen den einzelnen Provinzen führen müsse, ferner in Anbetracht der Notwendigkeit der Erhal tung der Einheit der Armee zum Schuße der durch diesen Krieg bedrohten Landesgrenzen, endlich in Anbetracht dessen, daß eine Spaltung der Landesprovinzen, der Nation und Armee in zwei feindliche Lager unbedingt beseitigt werden müsse, wurde die Einstellung der weiteren Kämpfe als Forderung der Stunde beschlossen. In der Ueberzeugung, daß es der neuen Regierung leichter gelingen werde, diese Aufgabe durchzusetzen, beschloß der Ministerrat seine Demission zu geben und dem Präsi­denten der Republik gleichzeitig von dem Beschluß seiner Amts niederlegung Mitteilung zu machen.

Keine Erzeffe in Warschau  .

Warschau  , 15. Mai.  ( WTB.) Nach einer Meldung der pol nischen Telegraphen- Agentur find sämtliche Nachrichten über angebliche Ausschreitungen, Pogrome, Zerstörung von Geschäften und allgemeines Chaos vollkommen unbegründet und falsch In Warschau   und ganz Bolen herrscht Ruhe und Ordnung Sämtliche Aemter und Sicherheitsbehörden arbeiten vollkommen ungestört. Die Generalstreikparole widerrufen. Warschau  , 15. Mai.  ( WTB.) Der von den Sozialisten ange

fündigte Generalstreit wurde angesichts der Tatsache, daß Pilsudsk unbestrittener Herr der Lage ist, rüdgängig gemacht.

Einstellung der Gegenaktion?

Hindenburg( OS.), 15. Mai, abends.( Eigener Draht­Einigung in der Form zustande gekommen, daß die Truppen bericht.) Durch Verhandlungen der polnischen Parteien ist eine in ihre Garnisonen zurüdbefördert werden. Das bedeutet praktisch die Einstellung der Gegenaktion gegen Pilfubfti.

Von der oberschlesischen Grenze.

Luck

Sattowiß sind aus Krafau Meldungen eingelaufen, nach denen am Hindenburg  ( O.-G.), 15. Mai.  ( Eigener Drahtbericht.) In späten Abend die Truppen Pilsudstis das Belvedere   gestürmt, aber niemanden von der Regierung mehr vorgefunden hatten. Die Witos­Regierung erhält aus den ihr treugebliebenen Garnisonen Zuftrom. Dagegen sind aus Chelm   und Lublin  ( Ostpolen  ) zur Unterſtügung Bilsubftis mehrere Regimenter abgerückt. In Bolhnnien, Lud und Lemberg   werben ginile Hilfstruppen für Bitos mobili. fiert 2000 Rrafauer Studenten haben sich der Hilfsaktion der Barschauer Studenten angeschloffen und marschieren nach Warschau  . Der Eisenbahnerstreit zugunsten Pilsudstis kann sich nur langsam durchsetzen, da der Nachrichtenapparat noch teilweise in der Hand der Pilsudsti- Gegner ist. Trozdem hat die Abwehraktion bereits zu einem Erfolg in Sosnowice geführt. Die aus der Wojwodschaft Schlesien Witos zu Hilfe geschickten Regimenter wurden nach übereinstimmenden Pressemeldungen entwaffnet. Im Zusammenhang damit kam es am Abend in Sosnowice zu heftigen Kämpfen. Die tommunistische Generalstreitparole hat im Industriegebiet zu feinem Erfolg geführt. Fabriken und Gruben arbeiten ungestört weiter.

Die PPS. ftellt sich in einem Aufruf ihres Zentralfomitees auf die Seite Pilsudskis  . In Lemberg   ist gegen die Streifenden ein bürgerliches Abwehr­

tomitee gebildet worden. Ein am 13. Mai im Belvedere   unter zeichneter Witos  - Aufruf wird erst jezt in den witosfreundlichen Blättern veröffentlicht, wendet sich an sämtliche Bürger Polens   um Unterstützung der rechtmäßigen Regierung und fordert zur Organi fierung des Widerstandes gegen Pilsudski   und seiner Anhänger auf. Die oftoberschlesische Partei der christlichen Demotraten will Maßnahmen gegen Pilsudski   ergreifen.

Hohenlinde b. Beuthen  , 15. Mai.  ( WTB.) Polnisches Militär mit Maschinengewehren beginnt die Grenze zu besetzen. Es wird befürchtet, daß die Beträge, die für die Lohnzahlungen not wendig sind, von der Bank Polski nicht ausgezahlt werden können.

51 Gefallene.

Prag  . 15. Mai.  ( WTB.) Wie aus Barschau gemeldet wird, fand heute vormittag unter Teilnahme von 50 000 Personen das Begräbnis der 51 gefallenen Soldaten statt.

Anschließend erklärte der Bertreter Spaniens  , seine Regierung werde die Beschlüsse des Völkerbundes mit aller gebührenden Achtung entgegennehmen, er sehe aber für Spanien   teine mög lichkeit zu einer weiteren Mitarbeit, wenn ihm nicht ein ständiger Ratssitz eingeräumt werde. Am Schluß einigte man Bahl der ständigen und die Gesamtzahl der Ratssige im Bericht sich dahin, neun Nichtständige vorzuschlagen, während die nicht genannt werden soll. Zweite Lesung nach der Junitagung des

Rats.

Bei den Berner Kantonsrafwahlen haben die Sozialdemo= fraten ihren Besitzstand von 63 Mandaten behauptet bei erheblichem Stimmenzuwachs in einer Reihe von Wahlkreisen. Innerhalb der bürgerlichen Barteien haben die Freifinnigen einige Size auf Kosten der Bauern- und Bürgerpartei gewonnen.

Letzte Nachrichten.

Feuer im Lunapark.

Um 12 Uhr brach im Maschinenhaus des Lunaparts ein Feuer aus, das größeren Umfang anzunehmen drohte. Auf die Meldung eilten die Löschzüge unter Leitung des Baurats Spon an die Brandstelle. Durch das tatkräftige Eingreifen der Behren ge­lang es, den Brand zu lokalisieren. Die Aufräumungsarbeiten zogen fich noch längere Zeit hin