Einzelbild herunterladen
 

Gemeinwirtschaft im Bankwesen.

Es ist unverkennbar, daß sich in Deutschland   der Rampf des Privatfapitals gegen die Gemeinwirtschaft öffent licher Rörper verstärkt. Leider nicht ohne Erfolg, woran die Will­fährigkeit der Regierungen gegenüber den Wünschen der Privat­wirtschaft und der Mangel an Selbstbewußtsein sehr vieler öffent­licher Institute den privatkapitalistischen Interessen gegenüber mit schuld sind. Besonders gilt das für das Verhältnis der privaten und der öffentlichen Banken und die geradezu schikanösen Einschrän­fungen, die den Kommunen und ihren Betrieben im Gegensatz zur Brivatwirtschaft bei der Kapitalbeschaffung im Ausland und Inland auferlegt werden. Mit schärfstem Nachdruck haben wir bisher die Hintansetzung der öffentlichen Hand gegenüber dem Privatkapital deshalb bekämpft.

Von

Es ist nun sehr erfreulich, bei der Braunschweigischen Staatsbant beobachten zu können, daß auch Staatsbanken sich gegen diese einseitige Bevorzugung privattapi­talistischer Interessen scharf zur Behr sehen. In ihrem Geschäftsbericht für 1925 gibt sie dieser Abwehr in wohlabgewo­genen aber scharfen Worten Ausdruck. Sehr viel, so führt sie aus, fönne durch die wirtschaftliche Erkenntnis des Privatkapitals zur Verhinderung neuer Krisen getan werden. einer führenden und erfolgreichen Tätigkeit der privatwirtschaftlichen Verbände auf diesem Gebiet sei bisher aber wenig bekanntgeworden. Im Gegenteil; je geringer dieser Erfolg, um so größer sei der Ein­fluß, den diese Verbände auf die öffentliche Wirtschaft ausüben möchten. Es müsse einmal mit allem Nachdruck hervorgehoben wer­den, daß der öffentlichen Wirtschaft in einem auf­geflärten Staatswesen ein wohl berechneter An­teil an der Gesamtwirtschaft zukommt, und daß die an sich berech­tigte Bertretung privater Erwerbsinteressen keineswegs identisch ist mit dem Allgemeinwohl. Einstweilen werde die öffentliche Hand bereits verschiedentlich schlechter behandelt als der Bri vatunternehmer; so bei den Auslandsanleihen. Für Privat. unternehmungen gelten bei Auslandsanleihen feinerlei Einschrän­fungen, obwohl die großen Zusammenbrüche flargelegt hätten, wie oft Leitung, 3wed und Umfang der Unternehmungen mit den Grundsätzen gesunder Defonomie nichts zu tun hatten. Um so schärfer müsse gegen die Forderung protestiert werden, öffentliche Anleihen mun auch im Inland von einer besonderen Reichsstelle abhängig zu machen. Da die Aufnahme öffentlicher Anleihen heute schon von ärtlichen, provinziellen oder staatlichen Boltsvertretungen genehmigt und überdies von der Staatsaufsicht noch überprüft wird, sei eine befondere Reichsstelle überflüssig.

Schon heute ergebe der Vergleich mit ausländischen Berhältnissen die unerfreuliche Feststellung, daß die Lei­stungen von Staat und Kommunen auf einer Reihe von Gebieten außerordentlich rück ständig seien. Auch deshalb dürfe der öffentlichen Hand die Lösung ihrer Aufgaben nicht weiter er­schmert werden und in der Geldfrage nicht schlechter gestellt werden als jedes Privatunternehmen.

Landbund und Kleinbauern.

Unter der Ueberschrift Langfristige Rentenbank kredite für Klein­bauern" meldeten wir am 30. Mai, daß die Rentenbanktreditanstalt Millionen zur Ausschüttung von fleinen Darlehen an die Kleinbauernschaft bereitgestellt habe und die Bewilli­gung weiterer 4 Millionen in Aussicht stehe. Nunmehr läßt der Reichslandbund durch die ihm nahestehende Presse eine Notiz vers breiten, durch die er den Anschein zu erwecken versucht, als sei ihm die Baterschaft für diese für die Kleinbauernschaft so bedeutungsvolle Kreditaktion zu verdanken. Demgegenüber fönnen wir auf das bestimmteste versichern, daß die Anregung nicht von den Bertretern des Landbundes im Verwaltungsrat der Rentenbankkreditanstalt ge­geben worden, sondern von anderer Seite erfolgt ist. Die Land­bundvertreter mögen allenfalls zu diesem Plane ihre Zustimmung gegeben haben. Es handelt sich hier also wieder um die beliebte Landbundmethode, alle Maßnahmen und Erfolge auf agrarpolitischem Gebiet ausschließlich für sich in Anspruch zu nehmen.

Wie schlecht mag es um den Landbund bestellt sein, daß er, um der Meinbauernschaft über seinen wahren Charakter als Groß grundbesizerorganisation Cand in die Augen zu streuen, fich immer wieder mit Erfolgen anderer brüsten muß!

Das Anwachsen der Spareinlagen. Bei den deutschen   Spar tassen hat der Bestand der Spareinlagen Ende April 2155,2 Millionen Marf gegen 2044,6 Millionen am Ende März und der Bestand der Giro, Sched- und Kontoforrenteinlagen 1033,6 Millionen Mark gegen 1006,6 betragen.

Bom deutschen Jutesyndikat. Ueber den Zusammenschluß der deutschen   Juteindustrie haben wir bereits berichtet. Inzwischen ist in Hamburg   die definitive Gründung des Jutesyndikats erfolgt. Es führt den Namen Interessengemeinschaft deutscher Juteindustrieller G. m. b. 5." und hat seinen Sitz in Berlin  . Als Vollsyndikat be­gnügt es sich nicht mit der Regelung der Absazbedingungen und der Breife; auch die Regelung der Produktionsverhältnisse der Firmen­gemeinschaft ist eingeschlossen. Dazu ist insbesondere vorgesehen, den Maschinenbestand der Betriebe vom 1. Mai 1926 vorläufig nicht mehr zu erweitern. Ebenso kann die Gesellschaft den gemeinsamen Bertauf an Grozabnehmer beschließen. Die Syndikatsbindung der Mitglieder ist also eine sehr enge. Die Inter­effengemeinschaft ist zunächst bis Ende 1931 befristet. Zunächst ge­hören ihr 17 Firmen und Gesellschaften an, die 86 Proz. der Jute industrie darstellen.

Die Eisen- und Stahlwarenindustrie im Mai. Die schwierige Lage der deutschen   Eisen- und Stahlwarenindustrie hat sich nach dem Monatsbericht des Eisen- und Stahlwaren- Induftriebundes auch im Mai diefes Jahres nicht gebessert. Im Gegenteil, in verschiedenen Be zirfen ist eine weitere Verschlechterung der Wirtschaftslage einge treten. Die menigen, bisher noch verhältnismäßig gut beschäftigten Berte flagen neuerdings stärker über Mangel an Aufträgen. Der Tiefstand der Depression scheint auch in der märkisch- westfälischen Industrie noch nicht überschritten zu sein.

=

Fusion in der schlesischen Zementindustrie. Die Aufsichtsräte der Gogolin Gorasdzer Kalt- und Zementwerke, der Groscho. wiger 3ementwerte, Großstrehliger Zementwerte und der Vereinigten Portlandzementwerte Schimi­chom A.-G. beschlossen, die Fusion der Gesellschaften der Ge­neralversammlung zu empfehlen.

Aus der Partei.

Der 37. belgische Parteitag.

mert ist, daß ein Rüdgang faft ausschließlich in ben malls. nischen Industriegebieten, wo die Partei beinahe schon das Mari mum der Entmidlungsmöglichkeit erreicht hat, zu verzeichnen ist, während sie in den meisten flämischen Gebieten, wo die In­dustrie sich erst jetzt mehr und mehr entwidelt, Fortschritte gemacht hat.

Von einer recht regen Tätigkeit berichtet die Bildungszen

Brüffel, 4. Juni.  ( Eigener Drahtbericht.) Am 6. Juni beginnt in Brüssel   der 37. Parteitag der belgischen Arbeiterpartei. Aus diesem Anlaß hat das Parteisekretariat, wie alljährlich, einen Betrale, und zwar sowohl die französische wie die flämische Ab­richt über die Tätigkeit der Partei sowie aller ihr angeschlossenen teilung, ebenso die Arbeiterhochschule und die Frauenbildungs 3weige und Institutionen der belgischen Arbeiterbewegung heraus zentrale. gegeben. Dieser Bericht, ein Buch von 540 Seiten, gibt einen Ein­blick in die überaus rege und vielseitige Tätigkeit, die unsere bel­gische Bruderpartei auf allen Gebieten entfaltet und sie zu einer der wichtigsten und intimsten Kraft des belgischen Volkslebens über­haupt macht.

Aus dem Bericht des Parteivorstandes ist hervorzuheben, daß die politische Tätigkeit der Partei im Jahre 1925 sich auf drei große Bunfte fonzentrierte: 1. Der Wahlkampf und Wahlsieg vom 5. April, 2. Die Regierungskrise und die Bildung des ministeriums Boullet- Bandervelde, 3. Das vier­zigjährige Gründungsfest der Partei.

Die Mitgliederzahl der Partei ist im Berichtsjahre etwas zurückgegangen, offenbar als Folge der wirtschaftlichen Depression, und zwar von insgesamt 626 238 auf 599 007. Bemerkens

Das Rundfunkprogramm.

Sonntag, den 6. Juni.

6.30-8 Uhr vorm.: Frühkonzert des Musikkorps des III. Batl. 9.( Preuß.) Inf.- Rgts. Leitung: Obermusikmeister Adolf Berdien. 1. Beethoven: Die Himmel rühmen des Ewigen Ehre, Hymne. 2. Brüll: Ouvertüre zu der Oper Das goldene Kreuz. 3. Grieg  : 4. Kaempfert: Morgenstimmung, aus der Musik Peer Gynt  ". Schwäbische Rhapsodie Nr. 2. 5. Meyer- Stolzenau  : Glöckchen­Marsch nach Motiven aus Maillarts Oper Das Glöckchen des Eremiten". 6. Czibulka: Liebestraum nach dem Balle, Intermezzo. 7. Krome: Heimatklänge, Tongemälde. Noch rauscht der Bach, Und tönt von den Bergen wider; Wo noch klingt's im Wald Freud  ' und Schmerz einst widerhallt, Entquellen dem Volke die Lieder. 8. Strauß: Frühlingsstimmen  , Walzer. 9 Uhr vorm.: Mor­genfeier. 11.30-12.20 Uhr vorm.: Promenadenkonzert des Berliner  Funkorchesters. Dirigent: Dr. W. Buschkötter. 1. Mendelssohn: Hebriden- Ouvertüre. 2. d'Albert: Fantasie aus der Oper

Die

toten Augen". 3. Tschaikowsky: Polonaise aus der Oper Eugen Onegin  ". 4. Meyerbeer  : Ballettmusik aus der Oper Robert der Teufel  ". 5. Sibelius  : Valse triste. 6. Rossini: Ouvertüre zu Die Italienerin in Algier  ". 7. Fetras  : Mondnacht auf der Alster, Walzer. 8. Armeemarsch 113. 2.20 Uhr nachm.: Paul P. Lindenberg:, Wie sammelt man Briefmarken?" man Briefmarken?" 3 Uhr nachm.: Hans- Bredow- Schule( Bildungs­kurse). Abteilung Landwirtschaft: Prof. Dr. Ludwig Armbruster  , Direktor des Instituts für Bienenkunde a. d. Landwirtschaftlichen

Hochschule Berlin- Dahlem: Vom Fleiß und Nutzen der Bienen".

9

3.30 Uhr nachm.: Funkheinzelmann am Rhein  " von Hans Boden­ stedt  . Erzählt vom Funkheinzelmann. 4.20 Uhr nachm.: Hans

Die der Partei angeschlossenen Arbeiterunterstügungs­vereine find im Aufschwung. Sie zählen über 400 000 Mitglieder; die Krantenunterstügung beinahe eine Million Mitglieder. Die Genossenschaften, gleichfalls der Partei ange­schlossen, wiesen einen Umfaz von 416 Millionen Franken auf. 270 000 Familien, das ist ein Siebentel aller Familien des Landes, sind ihnen angeschlossen.

Die Parteibant entwickelt sich gut. Die ihr im Berichts­jahre anvertrauten Einlagen betrugen fast 24 Millionen Franken. Die Parteiversicherungsgenossenschaft meist Millionen Franken Einnahmen für die Lebensversicherung, 2% Millionen für die Feuerversicherung und 1% Millionen für die Unfallversiche rung auf.

Die Gewertschaftsfommission, die gleichfalls der Partei organisch angeschlossen ist, berichtet über schwere Kämpfe, namentlich in der Metallindustrie. Der Bericht betont die syste matische enge Zusammenarbeit der Gewerkschaften mit der Bartei und den Genossenschaften.

Berichte der Parteizeitungen, der Jugendbewegung somie mit reichlichem statistischen Material versehene ausführliche Berichte aller Bezirksorganisationen der Partei schließen fich an. Sie alle legen 3eugnis ab von der Kraftfülle, der Gesundheit und Kampfesfreude der sozialistischen   Arbeiterbewegung dieses kleinen Landes.

Gedenken an Hermann Ciffo.

Es sei mir gestattet, dem Andenken des am 28. Mai verstor. benen Genoffen Dr. Hermann Lisso einige Worte des Ge­denkens in dem Organ der Partei zu widmen, zu deren treuen Un­hängern er sich schier ein halbes Jahrhundert hat rechnen dürfen.

Der Sohn eines aus Kreisen von Textilhandwerkern stam­menden sehr begabten Kunstmalers, fühlte sich Hermann Lisso schon im Jünglingsalter zur Sozialdemokratie hingezogen. Unter anderent hat dazu beigetragen, daß ihm der Vater, der sich nicht zur Sozial­demokratie rechnete, trotzdem eines Tages eine Rede August Bebels mit den Worten zu lesen gab: Da, lies einmal, mie ein Mann spricht!" und daß ihn enge Freundschaft mit mir verband, der ich damals schon in der Sozialdemokratie tätig war. Als er dann zum Studenten herangereift mar, wurde er einer der Begründer der geselligen Vereinigung von Akademikern und führend tätigen So­zialdemokraten Berlins  , deren Zusammenfünfte in einem in der

Hyan: Des Blinden bester Freund". 5 Uhr nachm.: Nachmittags- Mohrenstraße gelegenen Lokal stattfanden, woraufhin ihr später der konzert der Berliner   Funkkapelle. Leitung: Konzertmeister Ferdy Kauffman  . Unter Mitwirkung von Axel Linder, Tenor. 6-6.30 Uhr abends: Teemusik aus dem Hotel Adlon  ( Kapelle Marek Weber  ). Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theaterdienst. 7.10 Uhr abends: Dr. Friedrich Springer: Was uns ein Blatt Papier   von seinem Werden und Sein erzählen könnte". 7.35 Uhr abends: Afrikaforscher Hans Schomburgk  : Eine Elefantenjagd in Ost- Afrika  ". 8 Uhr abends: Landgerichtsdirektor Dr. Riedinger: Aus der Wunderwelt der Gletscher". 8.30 Uhr abends: Bayerischer Humor. Vortrag und Rezitationen von Dr. Fritz Gerathewohl. 9 Uhr abends: Konzert. 1. Beethoven: Sonate pathétique, op. 13( Luba Judkowska, Flügel). 2. Fünf Madrigale: a) Claudio Monteverdi  ( 1567-1643): Lasciate mi morire; b) Joh. Eccard( 1553-1611): Nun schürz' dich Gretlein; c) H. L. Hasler( 1564-1612): Mein G'müt ist mir verwirret; d) Or­ lando di Lasso  ( 1532-1594): Mein einziger Trost; e) Joh. H. Schein ( 1586-1630): Wenn Cilli ihre Liebesstrahl( Akademischer Chor. Dirigent: John Petersen). 3. a) Fr. Bach- Kreisler: Grave; b) Intermedio( Helene Fürst, Violine). 4. Beethoven  : Rondo G- dur ( Die Wut über den verlorenen Groschen)( Luba Judkowska). 5. a) Sammartini  ( 1700-1740): Canto amoroso; b) Grazioli( 1750-1820): Menuett; c) Couperin  ( 1668--1733): Le Bavoletflottant( Das flatternde Haubenband)( Helene Fürst). 6. Fünf Lieder: Mendelssohn  ( 1809­1847): a) Morgengebet( Eichendorff  ); b) Abschied vom Wald ( Eichendorff  ); c) Frühlingsannung( Uhland); d) Frühzeitiger Frühling( Goethe); e) Im Wald( Unbekannt)( Akademischer Chor). Am Flügel: Theodor Mackeben. Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagespachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sport­nachrichten, Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanz­musik( Kapelle Kermbach. Leitung: Kapellmeister Otto Kermbacb). Montag, den 7. Juni.

Pugnani( 1731-1798): Adagio   sostenuto; c) Mondonville  ( 1715-1773):

-

4.10 Uhr nachm.: Zehn Minuten für die Frau( Margarethe Caemmerer: Das Wochenende"). 4.30 Uhr nachm.: Stadtschularzt Dr. Heinz Franzmeyer: Wo finden Großstadtkinder, die nicht mit den Eltern verreisen können, ihre Ferienerholung?" 5 Uhr nachm.: Novellen. Max Hochdorf   liest aus eigenen Dichtungen. 5.30 Uhr nachm.: Die Violin- Sonate. VII. Hans Pfitzner  : Violin- Sonate. Bewegt mit Empfindung( Allegro, espressivo). Sehr breit und aus­Aeußerst schwungvoll und drucksvoll( Adagio quasi fantasia feurig).( Konzermeister Josef Wolfsthal  , Violine; Georg Széll  , Klavier). 6-6.30 Uhr abends: Teemusik aus dem Hotel Adlon  ( Ka­pelle Marek Weber  ). Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Thea­terdienst. 7 Uhr abends: Prof. Dr. C. Fries:" Josepeh v. Frauen­hofer". 7.25 8,15 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungs­kurse. 7.25 Uhr abends: Abteilung Sprachunterricht: Französisch ( Prof. O. Colson, Lektor bei der Deutschen Staatsvertretung). 7.55 Uhr abends:( Hochschulkurse). Abteilung Kunstwissenschaft. Dr. Alfred Kuhn  : ,, Neuzeitliche Malerei und Plastik in der National­galerie zu Berlin  ( Die franz. Realisten und Impressionisten von Millet bis Monet  )". 8.30 Uhr abends: Paul Gerhardt  ( Zu seinem 250. Todestage). 1. Einleitende Worte. 2. Karl Ebert  , Rezitation. 9 Uhr abends: Kammermusik von Haydn   bis Schönberg. 20. Abend. Mahlke- Trio: Rudolf Schmidt, Flügel; Hans Mahlke  , Violine; Adolf Steiner  , Cello; Mitwirkend: Prof. Paul Rembt, Waldhorn. 1. Brahms  : Trio für Klavier, Violine und Waldhorn, op. 40. An­dante- Scherzo: Allegro Adagio maeste Allegro con brio. 2. Tschaikowsky  : Klaviertrio A- moll  ( Dem Andenken eines großen Künstlers). Pezzo elegiaco: Moderato assai Allegro giusto Thema con variazioni.

-

Königswusterhausen, Montag, den 7. Juni.

-

-

1-1.40 Uhr nachm.: Stud.- Rat Friebel und Lektor Mann aus London  : Englisch   für Schüler. 3-3.30 Uhr nachm.: Stud.- Rat Friebel und Lektor Mann aus London  : Englisch   für Anfänger.

3.80-4 Uhr nachm.: Stud.- Rat Friebel und Lektor Mann aus London  : 4-4.30 Uhr nachm.: Dr. Freyhan­Englisch für Fortgeschrittene. Berlin  : Gerhart Hauptmanns   Künstler- Tragödien. 4.30-5 Uhr nachm.: Staatsminister Dr. Becker, Preuß. Ministerium für Wissen­schaft, Kunst und Volksbildung: Die pädagogischen Akademien und die neue Lehrerbildung. 5-5.30 Uhr nachm.: Marie Jörling, gepr. Obergärtnerin: Unsere Rosen im Sommer. Ab 8.30 Uhr abends: Uebertragung von Berlin  .

Name Mohrenklub beigelegt wurde, und an deren Diskussionen von namhaften Kämpfern der Partei Persönlichkeiten wie Ignaz Auer, Paul Grottfau, Karl Höchberg  , Johann Most  , C. A. Schramm und Louis Viereck   fich beteiligten. Im Attentatssommer des Jahres 1878, diesem Ankündiger des Ausnahmegejeges gegen die Sozialdemo fratie, fah man Hermann Lisso unter denjenigen Akademikern, die keiner der damals gegen ihre Streiter geführten Schläge zu klein­mütigen Zweiflern an ihr machen fonnten, und als dann das Schand. gesetz selber fam, Polizeiwillfür ihre Preffe unterdrückte und ihre Organisationen zerstörte, gehörte er zu der fleinen Schar von Un­entwegten, die alles aufboten, nicht nur die Beziehungen von Aka­demikern zur Partei, sondern das organisierte Leben dieser selbst in der Reichshauptstadt aufrechtzuerhalten. Die Kunde von dem, was er in dieser Schreckenszeit der Partei als einer der Helfer des tapferen Hermann Grimpe, der ihr eine ganz neue Organi­fation schuf, für sie getan hat, erreichte mich schon im Auslande, aber erfüllte mein Herz mit freudigem Stolz auf ihn. Ueber das Erhebende, was damals geschah, ist viel gefchrieben worden, aber nur wenig von dem Wie dieses Geschehens fonnte beschrieben werden. So lebe denn wohl, mein lieber, lieber Ede. Manches muß ich für mich behalten, denn wir sind in der Reaktionsperiode, heißt es am Schluß eines Briefes von Hermann Lisso an mich aus jenen Tagen. Es sagte mir genug. Der es geschrieben, gehörte zu den Ungenannten, die wenig von dem hören laffen, was sie tun, auf deren Gesinnungstreue fich die Partei aber unter allen Ulm­ständen verlassen konnte. Das Sezialistengesetz tonnte ihn zu aller­legt der Befreiungsbewegung der Arbeiterklasse entfremden. Als die Partei sich wieder frei bewegen fonnte, hielt sich Lisso bescheiden im Hintergrunde, sein Denken und Fühlen aber blieb ihr erhalten, bis der Schlaganfall ihn heimsuchte, der seinem Leben ein Ende Eduard Bernstein  . machte.

Die Gesellschaft." Internationale Revue für Sozialismus und Politif. Das soeben erschienene Heft Nr. 6 bringt u. a. folgende Artikel: Dr. Julius Deutsch Wien  , Staatssekretär für Heeres­Woytinsti: Kohlenkrise oder Weltwirtschaftskrise. Dr. Karl mejen a. D.: Abrüstung, Heeresproblem und Demokratie. Bladimir Landauer- München: Der bayerische   Partitularismus. Georg Beyer Köln  , Heinrich Pesch  : Ein Kapitel katholischer Sozial­öfonomie. Dr. Georg Deder: Jdeologie und Praxis der Trust­befämpfung. Dr. Frizz Mender- Riga: Randstaatenprobleme. Bestellungen zum Heftpreis von 1,50 m. nehmen die Zeitungsboten und alle Parteibuchhandlungen entgegen.

Briefkasten der Redaktion.

1

-

6. 6. 3. Mokgebend ist der Mietains, der für die Zeit vom 1. Juli 1914 ab vereinbart mar. In Shrem Falle alfo 38 M. 28. 36. 1. Nein. Es fann nur Rage auf Herstellung der ehelichen Gemeinschaft erhoben werden. 2. Ja. 3. Nein. 8. B. 5. Gegenteilige Entscheidungen find uns bisher nicht bekannt geworden. h. 63. Die Höhe der Steuer fönnen wir nicht angeben. Fragen Sie bei der Steuerkaffe an.- B. St. Beantwortung im Brieffaften wegen Raummangels nicht möglich. Wenben Sie sich an den ADGB., Infelftr. 6.- S. W. Rentenbezüge find zur Sälfte ihres Betrages auf die Erwerbslofenunterstützung anzurechnen. 8. 1. Ihre Mutter Fann Ihre Schwester aut alleinigen Erbin einsehen. Ihnen steht dann der Pflicht teil au.

Geschäftliche Mitteilungen.

Bad Landed übt auch diefes Jahr feine alte Anziehungskraft aus. Ru ben alten Besuchern find viele neue hinzugetreten. Der immer noch anhaltenden wirtschaftlichen Not trägt die Berwaltung durch Einführung von Tages- Wochen­barten Rechnung und zeigt auch sonst auf begründeten Antrag weites Ent

gegenkommen. Das Kurhaus und die Bäder find renoviert und haben einen

farbenfreudigen Anstrich erhalten. Außer der bekannt fchönen Umgebung bieten das Rurorchester, das rühmlichst bekannte Meininger Landestheater und ein erftflaffiges Operettentheater Runstgenüffe feltener Art.

Praußangold.

Calcigouenn

59

Don Kennern bevorzugt! Planommu