lag das scharfe Verbot der Zentrumsparteileitung, mit Ja zu stimmen, die Durchführung von Disziplinarverfahren gegen Anhänger des Volksentscheids in der Zentrumspartei , lag der autoritative Befehl der Bischöfe, nicht mit Ja zu stimmen. Trogdem haben in diesen fünf Wahlkreisen noch 421 572 Wähler mehr mit Ja gestimmt, als sich beim Volks begehren eingezeichnet hatten.
Das Ergebnis zeigt, daß die 3entrumsarbeiter.
Und trotzdem haben wir so wenig Grund von einem durchschlagenden Erfolg zu reden, wie die Linte. Der Einbruch in die bürgerlichen Wählermassen ist den Marristen bant der Haltung der Demokraten in noch stärkerem Maße als bei dem Boltsbegehren gelungen."
Der„ Lokal- Anzeiger":
lage befigt. Mag der Boltsentscheid negativ ausgefallen fein, er t Niederlage 3erschmetternde
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Die bürgerlichen Blätter Biens find in Berlegenheit, wie fie das Ergebnis werten jollen. Die„ Neue Freie Breffe" nennt das Ergebnis ein Zeichen der Ordnung und der politischen Einsicht, stellt aber fest, daß 5 Millionen bürgerliche Wähler sich für die Ent
„ Von einer Jubelstimmung aber über die Niederlage tont, der Sieg der Stabilität in den politischen und sozialen Ver" Bon Niederlageeignung ausgesprochen haben. Das„ Neue Wiener Tagblatt" be der Linken wissen sich leitung befindet. Es zeigt aber auch, daß die Bischöfe mit Denn nichts fann ihnen ferner liegen, als das Gewicht der 14 hältnissen dürfe feineswegs als Sieg der Rechten oder der Forde ihrem Eingreifen gegen den Volksentscheid ihre Autorität bis 15 Millionen Stimmen, die gestern für den ersten rungen der Fürsten ausgelegt werden. selbst auf das schwerste erschüttert haben.
Einbruch in das auch von der Weimarer Verfassung für unverleßlich erklärte Gebiet des Privateigentums abgegeben wurden, zu ver. tennen oder gar geflissentlich herabsetzen zu wollen."
Die Deutsche Zeitung":
Terror- Listen.
Wie die Rechten arbeiten.
Marburg , 21. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Der Wahlterror in Marburg war geradezu himmelschreiend. Die Rechtsparteien hatten Damen " der Gesellschaft zum Listenführen beorbert, hatten Damen " der Gesellschaft zum Listen führen beordert, Die„ Oberhessische Zeitung" hatte in ihrer letzten Donnerstag ausgabe ausdrücklich die Parole ausgegeben: Merkt Euch die Namen!" Auf energisches Drängen der Republikaner entfernten einzelne Wahlvorsteher die Listenführerinnen. Darunter befand sich auch eine Frau Stengel, beren Mann als Universitätsprofeffor an jedem Monatsende sein Geld von der republikanischen Univerfitätstasse erhält. Einer anderen Frau wurde von der aufgeregten Menge auf dem Rathausplatz der Kontrollzettel entrissen. Seltsamerweise entschloß sich die Polizei erst um 5 Uhr nach mittags zur Beschlagnahme der übrigen geführten ist en. Gegen die beteiligten Kreise werden die entsprechenden Schritte unternommen werden.
Sehr deutlich lehrt das das Ergebnis in Köln Stadt und im Kreise Köln Aachen. Zehntausende von christlichen Arbeitern sind über alle Parolen der Zentrumsleitung hinweggeschritten und haben mit" Ja" gestimmt. „ Aber auch rein zahlenmäßig betrachtet, gibt der Ausgang des Wer des Beweises dafür noch bedarf, der halte sich vor Senntags den anständigen Deutschen teinen Anlaß zur Augen, daß das Zentrum bei der letzten Reichstagswahl am Freude. Von rund 39 Millionen Stimmberechtigten haben 14% 7. Dezember 1924 in Köln - Stadt 98 549 Stimmen erhielt, der Millionen mit Ja gestimmt; das sind zwar weit weniger als die lediglich zum späteren Bontott der Wahlgänger. Volfsentscheid aber 189 681 Jaftimmen aufbrachte, während Hälfte aller Stimmberechtigten, aber doch etwa 2 millionen Die Sozialdemokraten und Kommunisten 1924 nur 89 892 mehr, als beim Boltsbegehren auf die Beine gebracht werden Stimmen zusammen auf sich vereinigten. Das in Köln , fonnten. Bedentt man weiter, daß es ja niemals gelingt, jämt dem Sig eines Kardinal- Erzbischofs! Woher liche Stimmberechtigten an die Urne zu bringen, so erscheint der Erdiefe 100 000 Stimmen fommen? Gewiß zum wenigften aus folg noch größer. Ueberall in der deutschen Republit haben den Schichten des Kleinbürgertums, denen eine verlogene die Ja- Stimmen gegenüber den beim Boltsbegehr abgegebenen 3 u Agitation Gefahr für den letzten Notgroschen, für die legte genommen, mit einer einzigen Ausnahme, falls die Zahlen Ruh " rortäuschte. Arbeitende Ratholiten find in nicht noch berichtigt werden: Im Wahlkreis Chemnitz - 3wickau find Massen zum Bolfsentscheid gegangen. Auch im Kreise Köln - rund 16 000 Ja- Stimmen weniger abgegeben. Dresden - Bauzen hat Aachen das gleiche Bild: Im Dezember 1924 erhielten Sozial - nur eine verhältnismäßige geringe Bunahme aufzuweisen, rund demokraten und Kommunisten 223 090 Stimmen, für das 6000. Am schlimmsten sieht es, wie vorauszusehen, im Wassertopf " Ja" beim Volksentscheid aber stimmten nicht weniger als Berlin aus, in dessen inneren Stadteilen rund%, während in 466 172 Männer und Frauen. Unter ihnen waren viele, Groß- Berlin über die Hälfte aller Berechtigten mit Ja gestimmt viele Gläubige, die kein Bischof von dem Schritt zurückhalten haben. konnte, den sie für recht erkannt haben.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Zum Schluß noch einen Hinweis zur Würdigung des Gesamtergebnisses. 14 441 590 Stimmen entsprechen 240 Reichstagsmandaten. Eine ernste Mahnung an die bürgerlichen Parteien!
Der Sinn der Abstimmung.
Die Rechte hat ihn verstanden.
Die Germania" gibt zu, daß auch Zentrumswähler in Maffen der Parole ihrer Partei nicht gefolgt find. Sie glaubt, daß man die Bedeutung dieser Tatsache nicht überSchäzen solle, aber sie meint doch:
Aber der gestrige Tag war doch ein Barometer für die Stimmung im Bolte. Wenn sich rund die Hälfte der politisch interessierten Wählerschaft für eine so radikale Lösung ausspricht, so ist das eine deutliche War. nung an die zuständigen Instanzen des deutschen Reiches. Auch die etwa eine Million ungültigen und Nein Stimmen müffen besonders gewertet werden. Diese Wähler, die hauptsächlich aus der Den lügenhaften Aufmachungen der gestrigen Morgen- Reihe des Zentrums und der Demokraten stammen dürften, haben blätter der Rechtsparteien über die angebliche rote Niederzum Ausdruck gebracht, daß sie die radikale Lösung ablehnen, aber lager" ist der Kazenjammer sehr bald auf dem Fuß gefolgt. Sie haben sich auch von den ftritte Stimment Alle Aeußerungen der gesamten Rechtspreffe zeigen, daß man haltung proflamierenden Rechtsparteien bist an den Sinn der Abstimmung beim Volfsentscheid sehr wohl verziert. Es ist also ein sehr beträchtlicher Bruchteil der deutschen ftanden hat. Man begreift, daß die Mehrheit des Volkes in Wählerschaft, der seiner misstimmung über die bisherige Be Wirklichkeit hinter der Linken steht, daß von Sympathien für handlung der Fürstenfrage Ausdruck gegeben hat. Um diese Kundbie Monarchie überhaupt feine Rede mehr sein fann, und daß gebung des Mißtrauens und des Unmutes hat es sich gestern bei die Hoffnungen auf einen Rechtskurs endgültig begraben den meisten Ja- Sagern gehandelt, nicht um Vorbereitungen zu werden müssen. Das geht mit aller Deutlichkeit aus jeder Zeile neuen Revolutionen oder zur Bolschewisierung Deutschlands , der gestrigen Abendblätter hervor. So schreibt z. B. Graf wie die Rechtspresse ihren Lesern weismachen wollte. Westarpin der Kreuzzeifung":
" Der äußere Mißerfolg soll uns über die ernste Bedeu „ Der tung der abgegebenen 14,5 Millionen Stimmen nicht täuschen. Es ist nicht erreicht worden, einen Teil der 12,5. Millionen, die das Boltsbegehren unterschrieben hatten, zur Besinnung zu bringen. Im Gegenteil, die Zahl derer, die sich dem kommunistischen Verlangen aus dem bürgerlichen Lager seit der letzten Reichstagswahl ange schlossen haben, ist auf 4 Millionen gewachsen. Am schwersten ist das Zentrum und die katholische Kirche betroffen, deren, Mahnungen augenscheinlich von einem überaus großen Teil ihrer Anhänger mißachtet worden sind. Das Zentrum steht vor einem Wendepunkt seiner Geschichte; behält es seinen Lints. furs bei und wagt es weiter, nicht gegen den Strom der radi falen, glaubenslosen Bewegung zu schwimmen, so wird es den legten Einfluß auf die Volksmassen verlieren, die dann erst recht in das ganz radikale Lager übergehen werden."
Bühnen- Bildner.
Ausstellung in der Berliner Sezeffion.
Die Ausstellung ist im allgemeinen die Borstufe zum Museum. Die Werte gewöhnen sich hier daran, rubriziert und tatalogifiert und flaffifiziert zu werden. Das macht sie erstens berühmt und gibt ihnen zweitens allmählich einen Anstrich von jener ehrwürdigen Batina , durch die sie endlich die Weihe erhalten für feierliche, stille, fühle Museumsfäle, und für ebenso feierliche, stille, tühle Seiten beften holzfreien Papiers in umfangreichen tunsthistorischen Wälzern. Menschen, die die Werte selber nie gesehen haben, wissen dann daraus so viel von ihnen und über fie, daß sie sich stundenlang darüber unter halten können mit anderen, die Kataloge blätternd, Namen und Kunstgeschichte memoierend wirklich einmal vor ihnen standen. Und eigentlich haben jene, die, wie es gewöhnlich so schön heißt, in einer Feierstunde das Stunstwert auf sich wirten lassen durften", dann den anderen, die es nur aus gelehrten Büchern und ebenso gelehrten. Borträgen fennen, nichts mehr voraus. Denn die Museumspatina ist ein Ueberzug, der in den meisten Fällen be wirkt, daß man das Kunstwert nicht mehr mit dem Auge, sondern nur noch mit dem Verstande sehen kann, genau so, wie man es durch das gedruckte Wort erblickt. Man sieht etwas von ihm und über" ihm, nur das lebendige Werk felber sieht man nicht mehr, wenn es glücklich mit Hilfe einer Reihe von Ausstellungen zur Muſeumsmumie präpariert worden ist. Darum weht aus den meisten Ausstellungen solch ein fühler Todeshauch, weil all die armen Geiftestinder hier schon mehr oder weniger dabei sind, fich auf die ehrenvolle, aber immerhin einigermaßen peinliche Be stattung ihres Leichnams vorzubereiten.
An selche Ausstellungsluft gewöhnt, spürt man sich diesmal von einer anderen umweht. Statt der feierlichen Stille eines Sterbe zimmers tollt lebendigstes Leben, und selbst Mumien, ihrer beengenden Hülle beraubt, erweisen sich als überraschend untot. Alles zappelt und zuckt durcheinander, scheint erst nach Form und Gestalt noch zu streben, am Anfang, in der Mitte eines Daseins zu stehen, nur an feinem Ende. Das ist der Gesamteindruck der Werke Ber liner Bühnenbilder in der Sezession. Schauspieler porträts, Kostüm- und Szenenbilder werden in der Hauptsache gezeigt. Eine Kunstausstellung im literarischen Sinne ist es nicht. Wer fie in dieser bunten Schau zu sehen vermeint, wird arm und unbefriedigt nach Hause gehen müssen. Werturteile über einzelne Künstler, ja, über einzelne Künste schlechthin, lassen sich hier nicht fällen. Denn was das Auge sieht, sind Bilder, was es erlebt, ist das Theater das heißt, das Theater als Spiegel einer großen, weiten, wenig bekannten, noch weniger erforschten Welt. Die Menschen, mag fie Orlits oder Rudolf Großmanns Griffel mit padender Sachlichkeit in die Fläche bannen, mag Walter Trier ihnen einen Spiegel aus dem Lachkabinett vorhalten, wenn er fle abfonterfeit, find nicht Herr X. oder Frau D., sondern der SchauSpieler X. und die Schauspielerin H., die ihr Leben leben und einige Dußend andere, und immer wieder darin ihr Leben. Sie sind felber ein Berrspiegel, oder, wem das besser klingt, ein Prisma, deffen einzelne Strahlen der Abbildner wieder durch das Mittel selammett hat, das ihm dafür zu Gebote Stand, Das gibt eine
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Die Gegner haben also verstanden, was das Ergebnis der Abstimmung vom Sonntag politisch bedeutet. Ob der Reichstag freilich in seiner Mehrheit bereit ist, solche Einsicht in politische Taten umzusetzen, um dem Volkswillen Rechnung zu tragen, das ist eine ganz andere Frage. Man wird auch das bald sehen. Die 14 Millionen Ja- Stimmen sind eine deutliche Warnung.
Stimmen des Auslands.
Wien , 21. Juni. ( Eigener Drahtbericht.) Die Arbeiter zeitung schreibt zu dem Ergebnis des Volksentscheids:„ Das Abstimmungsergebnis bedeutet in Wirklichkeit den gewaltigen Sieg des republikanischen Gedankens, eine Absage an die monarchistische Idee, wie sie so entschieden deutlich vor einem Jahre niemand erwartet hatte. Aller Welt tritt vor Augen, daß die Republik in dem Herzen des deutschen Volkes eine tiefe, unerschütterliche Grund
Ronzentration von Lebendigkeit und Erleben, die verstandesgemäß taum erklärbar ist, die das Gefühl aber um so stärker begreift.
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Dasselbe etwa enthüllt sich in den Abbildern und Borbildern des bunten Reiches der Bühne. Db hier der eine feine Welt in farbigen Flächen aufbaut, ob andere fie in fleine Fehchen Farbe zerlegen, ob Slevogt fie in Mufit auflöst diese Welt ist lebendig. Immer neu wird sie erschaffen, immer wieder variiert, und immer von neuem offenbart sie sich. Nicht immer in dem Bilde, das hier an der Wand hängt; sicher nicht. Aber in dem, was es andeutet, wohin es weist vielleicht jogar, woher es fommt. Das gibt diese Ausstellung. Neue Künstler lassen sich hier nicht entdecken; bekannte Namen umgeben die Besucher. Neue Werke entbeden; befannte Namen umgeben die Besucher. Neue Werte wird der Kunst- und Theaterintereffierte ebenfalls nicht finden, überhaupt nichts Neues oder gar Künftiges. Eins aber fann man heimiragen aus dieser Spiegelwelt: ein Stückchen Gegenwart- nicht nur im Sinne der Oberfläche unseres fugelrunden Lebens. Trube E. Schulz.
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Die hessische Grönlandexpedition.
Die Grönlanderpedition, die Dr. Hans Krüger und Prof. Felig klute von der Universität Gießen unternommen haben, ist jetzt heimgekehrt und legt ihren Bericht vor. Die Expebition, zu der die Mittel vom beffifchen Staat zur Verfügung ge. ftellt waren, verfolgte einen doppelten Zwed. As Borerpedition für die geplante größere arktische Forschung sollte sie Gelegenheit bieten, expeditionstechnische Erfahrungen in der Arttis zu sammeln und Einzelheiten der Ausrüstung zu erproben. Andererseits verfolgte fie auch selbständige wissenschaftliche Biele auf geologischem und geo graphischem Gebiete. Die beiden Gelehrten liefen mit einem dänischen Regierungsdampfer die grönländische Westküste an und fuhren dann im Boot und Hundeschlitten weiter nach Norden. In den Rolonien so heißen die Hauptorte eines Bezirks-, wo die beiden Deutschen jeweils mehrere Tage weilten, fonnten sie einen Einblid in das Leben der Grönländer gewinnen.
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Die dänische Regierung hat in allen Kolonien Schulen, Kirchen und in einigen auch Krankenhäuser errichtet. Außer dem Berwalter ist ein Arzt und Pfarrer vorhanden, in vielen Fällen auch Affiftenten, Krankenschwestern und Katecheten. In den Schulen haben die Schüler einen Elementarunterricht, der in grönländischer Sprache gegeben wird. Die Zahl der Dänischsprechenden Grönlands ist daher nur gering. Troß des rauhen Lebens ist das Volk friedliebend, ja froh und fangesfreudig. Der Gottesdienst wird hauptsächlich mit Chorälen und Liedern ausgefüllt. Häufig fieht man die Grönländer zur Ziehharmonika oder zu anderen Instrumenten tanzen, und der gute alte Rheinländer erscheint mit einigen Umänderungen als alter grönländischer Nationaltanz wieder. An Seehunden werden jährlich an bie 70 000 Stück gefangen.
Krüger wird seine geologischen Studien zu einer besonderen Arbeit ausweiten. Klute gewann außer seinen geographischen Studien einen Einblick in das Wirtschaftsleben, in die Siedelungsart und die ethnographische Eigenart der Grönländer. Er legte eine fleine Sammlung an, besonders von Tranlampen, Harpunen, wie fie zum Fang der Seehunde verwendet werden, und Pfeilspigen sowie von Werkzeugen, Ein Teil der Wertzeuge besteht aus Stein, fo
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Monarchistenfrechheit überall. Sogar im Zeitungsroman.
In der Unterhaltungsbeilage des Berliner Lokal- Anzeigers" vom 18. Juni, zwei Tage vor der ersten Voltsabstimmung in der deutschen Republit, steht in einer Groteste Der Mensch ist gut" folgender Sat:
Bestie," schrie der Redakteur angesichts des zweiten Durch schlages, setzte fich hin und schrieb einen Brief, den selbst ein Bertreter der deutschen Republit als Maulschelle empfunden hätte.
Der Lotalanzeiger" hat bis zum 9. November 1918 gern damit gepruntt, daß er das einzige Blatt fei, das dem allergnädigsten Lehmann unzerschnitten vorgelegt werde. Nach obenstehender Brobe scheint er auch heute noch nur auf solche Leser Wert zu legen. Das republitanische Berlin , das eben mit 3 mei brittel mehrheit den Hohenzollern den Marsch geblasen hat, sollte feine unerwünschte Rundschaft doch dem Hugenberg- Blatt nicht weiter aufdrängen! Lasset dem Kaiser, was des Kaisers iſt: den„ LokalAnzeiger"!
Hergt als Richter.
In der gestrigen Reichstagsfizung wurden eingangs Wahlen von Beisigern für den Staatsgerichtshof zum Schutz der Republit vorgenommen. Unter den Gewählten befindet sich Herr Hergt als ständiges Mitglied und Dr. Heinze als Stellvertreter. Sergt und Heinze schüßen die Republit! Arme Republik !
Das preußische Redeverbot für Hitler.
Es bleibt bestehen!
Unter Hinweis auf eine Erklärung des oldenburgischen Ministeriums des Innern, daß es fünftig gegen das Auftreten Hitlers in öffentlichen Versammlungen nichts einzuwenden habe, wurde das Staatsministerium von einem nationalsozialistischen Landtagsabgeordneten gefragt, ob man nunmehr Hitler auch in preußischen öffentlichen Bersammlungen auftreten zu laffen gedenke. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, wird die Anfrage vom preußischen Minister des Innern verneint.
besonders aus harten Schiefern, und stammt aus Gräbern, wie auch einige Knochenwerkzeuge, die noch der voreuropäischen Zeit ange hören. Die Tranlampen sind aus Taltschiefer gefertigt. Alle diese Gegenstände zeigen feine unt finnreiche Ausarbeitung mit wenigen Hilfsmitteln in großer Bollenbung, wie sie den Eskimostämmen eigen ist.
Die
Der Schwedische Sängerbund gab in der Hochschule für Musik ein Konzert, das ungeheuren Beifall fand. Der Dirigent Hugo Alfvén ist ein gesunder Musiker, straff in den Bewegungen, suggestio anfeuernd, Temperament und Ruhe harmonisch ver bindend. Im Klang der 100 Stimmen find die Bässe, russischer Schulung, die imponierendſten. Die Disziplin ift hervorragend, Nuancen der Dynamik, vom Gäusein bis zum Schrei, find fast mathematisch sicher ausprobiert, ohne seelenlos zu wirken. Jugend fingt hier und fingt ihrer Heimat Lied. Das Boltstüm liche ist der Melodit nach dem benachbarten Rußland verwandt, das Balladeste in Werken von Kjerulf, Alfvén , Törnudd pen delt zwischen Mendelssohn und Grieg, der ja selber wieder ein nordischer Mendelssohn war. Sehr tief, sehr verinnerlicht sind diese auf starte Wirkung bedachten Rompofitionen nicht. Die Melodie Nirgendwo der Ansatz zu einer tontrapunktischen Schreib- und und eine einfache Harmonie gefallen, ohne monoton zu werden. Singe- Art. Uns Deutschen würde das für lange Zeit nicht behagen. Hier, bei den schwedischen Sängern, scheint es jeboch zur Natur des Landes zu gehören. Und so war der Sturm der Begeisterung berechtigt, jedes Dacapo- Berlangen hatte Sinn. Der Dresdener Bassist Andrésen unterstützte in einer Berceuse von Ericson die Gesamtwirkung durch gewinnende Natürlichkeit des Ausdrucks. Ein schöner, gelungener Abend.
K. S.
fie bei den Maifestspielen starte Erfolge errungen hat, erstmalig wieder in Staatsoper. Frida Leiber wird nach ihrer Rüdlehr aus London , wo der Waltüre" am 23. in der Staatsoper auftreten. Sieglinde: Barbara Kemp , Botan: Mar Roth.
Die Wiedereröffnung des Bölferkunde- Museums. Am 26. findet die feierliche Wiedereröffnung des Bölkerkunde- Museums statt. Die Fcftrede reiche Gelehrte des In- und Auslandes geladen. wird der Sinologe... Maller balten. 8u dem Festakt sind zahl
ist im 68. Lebensjahr gestorben. Sternfeld, ein geborener Rönigsberger, Richard Sternfeld, Professor der Gefchichte an der Berliner Universität, bekannt gemacht. hat sich besonders durch mufitgeschichtliche und mufiftheoretische Arbeiten
Teilnahme an ungeeigneten Kinovorstellungen zu vermeiden, beabsichtigt Kinos für Kinder. Um die fittliche Gefährdung von Kindern durch die türkische Frauenliga eigene Lichtspielhäuser für Kinder zu errichten.
Eine Spielzeugausstellung wird in der Nürnberger Städtischen Kunst balle vom 8. Juli bis Ende September stattfinden. Gezeigt werden sollen Kunstschulen und Industriespielzeug aus den verschiedenen deutschen BeHistorisches Spielzeug ", Neuzeitliche Spielzeugmodelle von Künstlern und zirten". Zum Vergleich mit dem deutschen Spielwarengewerbe wird auch ausländisches Spielzeug gezeigt.
in Edinburg statt. Der Handelsminister gestattet, daß Lehrkräfte für Ein infernationaler Esperantofongreß findet vom 31. Jult bis 7. Auguſt biefen Rongreß wie für den 1927 in Danzig und 1928 in Antwerpen stattfindenden Stongres beurlaubt werden.