Die Tragikomödie ihrer Heimkehr.
Wir haben vor einiger Zeit mitgeteilt, daß die große Führerin des revolutionären Proletariats", die sozusagen zweite Rosa Luxemburg , die große Ruth Fischer , heimlich auf Schleich wegen von Moskau nach Deutschland zurück gefehrt ist. Jetzt bestätigt die Rote Fahne " durch die Veröffentlichung eines Beschlusses der Moskauer Exekutive, daß biese Rückkehr Ruth Fischers gegen den Willen der Moskauer Gewalthaber erfolgt ist, die in diesem Fall, da es sich um ein Mitglied des Deutschen Reichstags handelte, nicht in der Lage waren, die üblichen polizeilichen 3wangsmaßnahmen anzuwenden. Aber: der Bannstrahl folgt der Sünderin auf dem Fuß. Die Rote Fahne " veröffentlicht ihn vorsichtshalber versteckt in der Beilage. Es ist, als ob sie selbst über solch ein Dokument der Schande Scham empfände. Wörtlich heißt es:
Beschluß über die Angelegenheit Ruth Fischer . Gemeinsam vorgeschlagen von den Delegationen der KPD . und der KP. d. Sul. beim, EKKI., einstimmig angenommen vom Präsidium des Erefutivkomitees der Kommunistischen Internationale.
schaft einen Beschluß des Präsidiums des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale, der sich mit
dem unkommunistischen Berhalten der Genoffin Ruth Fischer beschäftigt, und aus diesem Grunde der Genossin Ruth Fischer bis zur Tagung des nächsten Plenums der Erweiterten Exekutive die Ausübung der Rechte einer Kandidatin des Exekutivfomitees verbietet. Das Zentralfomitee wird in seiner nächsten Sigung zu der Angelegenheit Stellung nehmen.
Woltersdorfer Schleuse ist einer der beliebtesten
Nicht nur in Woltersdorf , sondern auch in| führende Wilhelmstraße, Sturzbächen glichen. Die langjährigen Rahnsdorf , Friedrichshagen , Köpenick und Bewohner und Anlieger Wilhelmshagens erklärten, ein solches fataweiter hinüber bis Grünau tobte das Unwetter strophales Unwetter noch nie erlebt zu haben. mehrere Stunden lang mit unverminderter Gewalt. Blik auf Blik, Donner auf Donner folgte, es schien, als sei der ganze Himmel auf die Erde losgelassen. Ueberall Meter Wassertiefe überschwemmt. Die Chaussee nach waren Wege, Straßen und Wiesen teilweise bis zu einem Kaltberge war derart überschwemmt, daß die Krankenwagen, die nach Woltersdorf zu Hilfe eilen wollten, die Chaussee nicht passieren konnten und um kehren mußten, um über Erkner das Krankenhaus in Köpenick zu erreichen. Aber auch in Erkner stand das Wasser teilweise bis zu einem Meter hoch.
Ausflugsorte der Berliner . Sonntag für Sonntag find die Züge Schleuse liegt eingeklemmt zwischen dem Flakensee, Kalt= nach Erfner überfüllt. Von Erfner gehts zu Fuß am Flatensee entlang nach Woltersdorfer Schleuse. Der Ort Woltersdorfer see und den Kranichbergen. Fast alle Häuser sind zu Lokalen ausgebaut. Ein Promenadenweg schlängelt sich vom
nommen.
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Det Unglüdssonntag.
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Flakensee an der Schleuse entlang, dann über die Schleusenbrücke in zahlreichen Windungen auf den Kranichberg. Kurz hinter der Schleusenbrücke dicht am Fuße des Kranichberg liegt ,, Günthers Hotel" zum Kranichberg. Im Garten des Hotels liegt die Regelbahn, die in 20 Meter Länge direkt bis zum Abhang An den Bahnstationen Rahnsdorf und Friedrichsführt. Die Steinmauer auf der dem Abhang zugelegenen hagen, die besonders tief liegen, waren die Unterführungen und Seite der Kegelbahn ist teilweise in den Abhang hineingebaut. Auf Seitenstraßen derart überflutet, daß es den vielen Tausenden nicht der anderen Seite wird das Dach der Kegelbahn mie alle offenen gelang, in den Bahnhof zu gelangen. In Köpenid und anderen Bahnen nur durch Streben gestützt. Mit dem Fortreißen der Das Zentralkomitee unterbreitet nachstehend der Parteimitglied: Wassermengen versperrten den Weg zu den Bahnsteigen. Aber auch Stationen der Strecke wiederholte sich dasselbe Bild, ungeheure Steinmauer war naturgemäß die stärkste Stüße des Daches geandere gewaltige Ueberschmemungen wurden an vielen Stellen verursacht und haben unabsehbaren Schaden angerichtet. In Rahns dorf frat der Müggelsee über die Ufer und überschwemmte die tiefliegende Ortschaft weithin. Mit am schlimmsten neben Woltersdorf wurde Kalkberge von dem Unwetter heimgesucht. Wiesen und Aecker waren überflutet und zahlreiche Keller stande unter Wasser. Bu allem Leidwesen wurde noch die elektrische Leitung 3er stört, so daß Kalfberge und Woltersdorf ohne Strom waren. Ein Wafferrohrbruch in Kaltberge sorgte noch dafür, daß auch die Wafferzufuhr abgeschnitten wurde. Die Waldungen bei Grünau , Spindlersfeld und Köpenid waren überschwemmt und sogar in OberSchönemeide glichen die Straßen zeitweise riesigen Seen. Auf den Bahnhöfen selbst, soweit es einigen gelang, dorthin zu fommen, spielten sich die merkwürdigsten Situationen ab. In Badeanzügen, Kleiderpakete unter dem Arm oder mit entblösten Füße und hochgesteckten Kleidern oder Hosen kam alles im Sturmschritt gelaufen, um dem Unwetter zu entgehen. Nach dem Wolkenbruch, der gegen 28 Uhr sein Ende nahm, waren auf den Wegen und den Straßen, in Wäldern und Wiesen die merkwürdigsten Dinge zu finden. Dort lag ein naffer Damenftrumpf, hier ein Stück eines Sommerlfeides, dort ein Hut, ein zerbrochener Regenschirm und ähnliche Dinge, die auf der Flucht verloren gegangen waren. Die Feuerwehr der umliegenden Ortschaften versuchte überall rettend einzugreifen, fonnte aber recht wenig zur Behebung oder Linderung der Katastrophe tun.
1. Das Präsidium des EKKI. stellt fest, daß die Genoffin Ruth Fischer unter Bruch des Beschlusses des Präsidiums der 3. vom 31. März 1926( Protokoll Nr. 55§ 11a) und des Beschlusses der Kommission des Sekretariats des EKKI. vom 5. Juni 1926( Protofoll Nr. 19§ 19) nach Deutschland gereift ist. Diese Handlung ftellt eine grobe und bewußte Verletzung der internationalen und der Parteidisziplin dar. 2. Infolgedessen beschließt das Präsidium des EKKI., die Genofsin Ruth Fischer von ihren verantwortlichen Funktionen in der Komintern zu entheben, d. h. verbietet ihr bis zum Erweiterten Plenum des EKKI. jegliches Auftreten sowie jede Arbeit in ihrer Eigenschaft als kandidatin des EKKI. 3. Dem 3K. der deutschen Partei wird, was Deutschland anbetrifft, empfohlen, Maßnahmen zu ergreifen, die nach seinem Dafürhalten notwendig sein
werden.
4. Die Genoffin Ruth Fischer wird davon in Kenntnis gesetzt, daß im Falle weiterer Disziplinbrüche ihrerseits die Komintern fich veranlaßt sehen wird, noch strengere Maßnahmen zu ergreifen.
5. Den Zentralfomitees aller Settionen der Komin tern ist von diesen Beschlüssen Kenntnis zu geben. Zur Begründung:
Der Beschluß des Präsidiums des EKKI. vom 31. März 1926 lautet:
Auch Wilhelmshagen wurde von dem Unwetter schwer heimgesucht. Durch den wie aus einer geöffneten Schleuse niedergehenden etwa drei Stunden anhaltenden Wolfenbruch wurden in einer knappen Stunde zahlreiche Erdgeschoßwohnungen unter Wasser gejezt. Unaufhörlich heulten die Sirenen, Hilfe herbeirufend, da die Ortsfeuerwehr dieser Waffernot nicht gewachsen war. Die herbeigeeilte Berliner Feuerwehr hatte alle Hände voll zu tun, um wenigstens den am schwersten Bedrängten Hilfe zu leisten. Es gelang ihr, den unter Wasser stehenden Tunnel des Bahnhofs leer zu pumpen, ebenso zwölf Erdgeschoß wohnungen. Einer großen Bäckerei sind sämtliche im Keller genommen worden. Ueberall sah man ausbewohner, die im Badeanzug mit Eimern und ähnlichen Geräten ihre Keller leer schöpften, da die Feuerwehr nicht zu gleicher Zeit allen Hilfe leisten konnte. Vielen Inhabern von Wassergrundftüden war es fast unmöglich, von ihren Grundstücken aus den ſtüden war es fast unmöglich, von ihren Grundstücken aus den Heimweg anzutreten, da die Wiesen, die die Grundstücke umjäumen, unter Wayer standen. Die Spree war in ungefähr einer Stunde um etwa 25 Zentimeter gestiegen, so daß die Bootsstege vieler Grundstücke unter Wasser standen. Mit Baddel- und Ruderbooten versuchte man, über die überschwemmten Wiesen hinweg paffier: bares Gelände oder die Spree zu erreichen. Den Bahnhof Wilhelmshagen fonnte man ebenfalls nur auf Umwegen erreichen, da einzelne Straßen, besonders die zum Bahnhof direkt
,, Der Borschlag des Genossen Kornblum, daß die Genofsin Ruth Fischer jegt nicht in die deutsche Arbeit zurücklagernden Mehlvorräte verdorben, und die Badanlagen schwer mittehren soll und daß die Frage ihrer Verwendung vom Sefretariat zu entscheiden ist, wird angenommen. Der Beschluß der Engeren Kommission des Sefretariats des EKKI. vom 5. Juni 1926 lautet:
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... Die Genoffin Ruth Fischer wird darauf aufmerksam gemacht, daß, falls fie ohne einen Beschluß des Präsidiums des EKKJ. nach Deutschland abreifen wird, dies als ein Disziplinbruch, fomohl gegenüber der KPD. als auch gegenüber der KJ. betrachtet wird."
Es fehlt nur noch der Hinweis, der in Stedbriefen üblich ist, daß die Deliquentin beim ersten öffentlichen Auftreten fest zunehmen und den Behörden vorzuführen" ist. Diese Knechtschaft unter den Moskauer Ge walthabern soll das Ideal der deutschen Arbeiterbewegung sein? Wir danken bestens!
Geheimrat Wiedfeldt gestorben. Krupp- Direktor und Botschafter in Washington . Essen, 5. Juli. ( TU.) Heute vormittag verschied in Essen in feinem Privathause nach langer schwerer Krankheit Dr. h. c. Otto Wiedfeldt , erster Direttor der Friedrich Krupp A.-G.
und
ehemaliger Botschafter in Washington . Dr. Wiedfeldt, der erst im 55. Lebensjahr stand, litt seit längerem an Blutversehung. Er hatte sich in den letzten Wochen in St. Moritz ( Schweiz ) zur Kur aufgehalten, die zunächst auch das Befinden gebessert hatte, jedoch stellte sich in den letzten Wochen eine zunehmende Verschlechterung des Gesundheitszustandes ein, so daß bereits mehr fach Blutübertragungen vorgenommen werden mußten.
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Dr. Otto Wiedfeldt war unzweifelhaft einer der führenden Köpfe der deutschen Wirtschaft. Aus der Ver= waltungsfarriere hervorgegangen, die ihn auch in ferne Länder Ostasien und Amerika - geführt hatte, war er zuletzt Leiter der deutschen Wirtschaftsdelegation bei den Berhandlungen mit der Ukraine in Kiem im Sommer 1918. Dann trat er in das Direktorium der Krupp- Gesellschaft ein und war an der Umstellung dieser Riesenrüstungswerke in die Friedensproduktion hervorragend beteiligt. Bald wurde er der leitende Kopf von Krupp . Als Sachverständiger zu den Verhandlungen von Spa im Juli 1920 zugezogen, stand er dort auf der Seite von Stinnes gegen Rathenau und Dern burg , als es sich darum handelte, zu den Kohlenforderungen der Entente Stellung zu nehmen. Im allgemeinen war er aber im Gegenfaß zu Stinnes und den weiteren Ruhrindustriellen tein politischer und sozialer Scharfmacher.
Ein verhängnisvoller Mißgriff.
Den Freund durch ein falsches Mittel, vergiftet. Durch einen Fehlgriff in der Wahl eines Hilfsmittels ver giftete gestern nacht der Lagerarbeiter Bruno Sch. den Kaufmann Friz I. aus Kaulsdorf .
In dem Lokal von Mattschoß in der Kurfürstenstr. 89 pflegt sich ein großer Bekanntenkreis von Angestellten der SiemensWerke zu treffen. Gestern abend war auch Bruno Sch., der Lagerarbeiter im chemo - technischen Bureau der Werke ist, mit seinem Bruder dort erschienen. Gegen 11 Uhr kam J., der früher ebenfalls bei Siemens beschäftigt war, dann aber abgebaut wurde. Er setzte fidh an den gemeinsamen Tisch. Es fiel allgemein auf, daß 3. fehr still war und sich wenig an der Unterhaltung beteiligte. Ais man ihn fragte, erklärte er, daß er sich sehr unwohl fühle. Trotzden bestellte er sich ein neues Glas Bier. Anscheinend hat er Sch. gebeten, ihm etwas zu geben, damit sein Befinden sich bessere. Alle sahen nun, wie Sch. in das Glas ein weißliches Pulver schüttete. Gleich nachdem 3. von dem Bier getrunken hatte, sprang er plöglich auf und ging taumelnd zur Toilette, wohin Sch. ihm erschrocken nachlief. Hier brach der Leidende zusammen. Seine Freunde brachten ihn in einem Auto nach der Rettungsstelle am 300. Die Aerzte stellten hier eine Bergiftung fest und brachten den Sterbenden nach dem Kranten haus Westend . I. verschied schon auf dem Transport. Sch. war auf der Rettungsstelle am 300 von den anderen noch gesehen worden. Später vermißte man ihn. Er muß in der allgemeinen Aufregung davongelaufen fein. Man vermutet, daß er sich in der Verzweiflung über seinen Mißgriff das Leben genommen hat.
Eröffnung des Volksparks Wuhlheide. Berlin ist nicht allzu reich an Freiflächen, auf denen fich die Jugend tummeln kann und die kleinen Buddelfrigen ungestört und ohne Furcht vor dem Wächter Sandburgen bauen fönnen. Im Südosten Berlins , in Oberschöne weide ist jetzt aus dem ehemaligen Waldgebiet der Wuhlheide ein Volkspart geschaffen, der In den Reichsdienst tehrte er zeitweilig zurüd, als er gestern eröffnet wurde. Im langgestreckten Gebiet der Wuhlheide im Jahre 1922 den Botschafterposten in Washing - waren ehemals feuchte Wiesen der Rohrlake, die jetzt zu Sport- und fon einnahm. Im allgemeinen hatte er dort eine glüdliche Terraffen entstanden, die, umrahmt von Rosenpflanzungen, mit Spielwiesen umgestaltet wurden. Inmitten dieser Wiesen sind zwei Hand bei der Wiederanknüpfung der deutsch- amerikanischen Blumenlauben und Unterkunftshallen versehen werden sollen. Eine Beziehungen, beging jedoch den sonderbaren Fehler, beim Tode Blanschwiefe und ein riesiger Buddelplatz ist für die Wilsons als einziger ausländischer Vertreter nicht halbmaft zu Rinderwelt geschaffen. Eine fleine Anhöhe mit den dazu nötigen flaggen. Dadurch wurde der größte Teil seiner bisherigen Anlagen foll im Winter Betätigungsfeld für den Rodelsport werden. diplomatischen Erfolge wieder verdorben. Bald danach fehrte Umgeben von einem Hedengarten, liegt inmitten des Boltsparks er, übrigens auf dringenden Wunsch der Krupp- Werke, die ihn die Freilichtbühne für die Feste der Jugend. In seinen Begrüßungs. in der Stabilisierungszeit nicht entbehren fonnten, nach worten wies Bürgermeister Grunow auf die erheblichen Deutschland zurück und übernahm wieder die Leitung des Schwierigkeiten hin, die sich bei Umgestaltung des Blazes ergaben. Nur Teile von dem was wir schaffen wollten, find bis jetzt fertig. Effener Großunternehmens. Wiedfeldt gehörte der Deutschen Ein sportlicher llebungsplatz foll noch unweit des Stern Bolkspartei an. plazes entstehen. Ein Sporthaus in seiner Nähe, dicht bei der großen Sportwiese, soll alle erforderlichen Einrichtungen erhalten, die der Sportbetrieb auf den Plätzen mit sich bringt. Von Wald und Alt, eine Baldwiese angelegt. Nicht fern der Tresdowallee, dicht umgeben, wird hier ein Tummelplaz, ein Lagerplatz für Jung nahe der späteren Hochbahn, ist ein Waldtheater mit Natur bühne geplant, das auch als Waldschule benugt werden kann. Das in der Nähe gelegene alte Forsthaus soll in seinem ländlichen
Abd el Krim muß nach Madagaskar . Paris , 5. Juli .( Eigener Drahtbericht.) Dem„ Matin" zufolge hat der Generalgouverneur Steeg feine Zustimmung zur Internierung Abd el krims mit seiner Familie in Ma da gastar
erteilt.
Außer der Katastrophe von Woltersdorf vervollständigte eine Reihe von tötlich verlaufenen Wafferunfällen das Bild eines Berliner Unglückssonntages. So ertrant in der Nähe der Militärbadeanstalt in Blößensee der 64jährige Kassenbote August Ahbeck aus der Seestraße. Wahrscheinlich hat A. einen Herzschlag erlitten. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Fast zur gleichen Zeit gegen 211 Uhr vormittags ereignete sich in Oberschöneweide im Freibad ein weiterer Badeunfall. Der Tischlerlehrling Karl Gütsche aus der Oppelner Straße 8 versant plöglich in den Fluten. Trog sofortiger Rettungsmaßnahmen von Ausflüglern und sofortigen Eingreifen des Reichswasserschußes fonnte der junge Mann nicht ges rettet werden. Seine Leiche wurde noch nicht geborgen.
Ein Bootsunfall ereignete sich in den Abendstunden im Flatensee. Ein Ruderboot, das mit vier Personen besetzt war, wurde von einem Motorboot gerammt, so daß sämtliche Personen ins Wasser fielen. Drei Personen fonnten gerettet werden; die vierte, ein Kaufmann Erich Papenfuß aus der Dolziger Sraße in Lichten berg , ertranf.
Die Unwetterkatastrophe im Riefengebirge.
Ueber die Unwetterfatastrophe im Riesengebirge werden noch folgende Einzelheiten bekannt:
Am ärgsten wütete das Unwetter in Giersdorf, das ein schreckliches Bild der Zerstörung bietet. Um 11% Uhr nachts wurden die Bewohner durch Glockenläuten aus dem Schlafe geweckt. Das fleine Giersdorfer Wasser brachte in wenigen Minuten eine Unmenge von Geröll, von großen Steinen und Felsblöcken zu Tal. Die Katastrophe ist noch viel schlimmer, als die vom 30. Juli 1897. Mehrere Häuser, die nicht weit vom Ufer stehen, sind teilweise fortgerissen, so daß man durch die klaffenden Lücken in das Innere sehen kann. In Hermsdorf wurde die Brücke gegen 1 Uhr mittags von Hirschberger Jägern gesprengt. Die Nachricht, daß fünf Menschenleben der Katastrophe zum Opfer gefallen find, scheint sich glücklicherweise nicht zu bestätigen. Bisher steht nur fest, daß zwei Frauen ihr Leben eingebüßt haben.
Die Befürchtung, daß am Sonnabend ein neues Hochwasser eintreten würde, hat sich zum Glück nicht erfüllt. Der Sonntag war ein heißer, wunderbarer Sommertag, so daß sich die Wasser zum größten Teil verlaufen haben. In allen vom Hochwaffer betroffenen Örten ist man eifrig bei den ersten Notstandsarbeiten.
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Auch aus anderen Gebieten Deutschlands fommen Schredens nachrichten von Ueberschwemmungen, befonders wieder aus der Magdeburger Gegend, aus koburg und aus Passau . mit dem letzteren kommt jetzt auch noch das Donaugebiet hinzu.
Charakter erhalten bleiben und als Milchwirtschaft Verwendung finden, es soll ein Musterbetrieb für landwirtschaftlichen Unterricht für Schulen werden. Die Erschaffung des Parks hat mehreren hundert Arbeitslosen Beschäftigung gegeben, und auch weiterhin sollen die noch auszuführenden Arbeiten als Notstandsarbeiten ausgeführt werden.
Das verregnete Falkenberger Volksfest. Pünktlich um 3 Uhr setzte ein nicht programmäßiger Wolkenbruch ein, der sich schon vorher durch Blitz und Donner und zeitweiligen Regen angekündigt hatte. Die Miniaturfintflut machte den Festplatz in der Gartenstadt Falkenberg zur Badeanstalt, ließ reißende Bäche von den Höhen hinunterschießen und dem Vater Tauß, den Manager des schon traditionell gewordenen Festes, die so schön ausgedachten Pläne davonschwimmen. Stundenlang goß es. Ein Glück nur, daß der nasse Kladderatsch herunterkam, ehe der Festzug von Narr, Tod und Leben sich entwickelte; denn der halbe Weg vom Bahnhof zum Festplaz genügte trog Regenschirm und Windjacken vollständig, um nach besten Waschfraubegriffen aufgeweicht zu werden. Endlich kam die liebe Sonne wieder heraus und die wenigen Dagebliebenen erfreuten sich an Karusselfahren, Marionettentheater und den Liedern des Jungen Chors unter Heinz Tiefsen, so daß wenigstens ein fleiner Teil des Berheißenen noch Wirklichkeit wurde. Am nächsten Sonntag, den 11. Juli, wollen die Falkenberger den Kampf mit dem Wetter noch einmal aufnehmen, der Fest zug und all das andere soll dann wirklichfeit werden. Darunter ist neben dem großen Festzug, dem Sprech chor der Boltsbühne, dem Jungen Chor, musikalischen Darbietun gen, Kasperletheater, dem Freilufttabarett Erich Weinerts und so vielen anderen ein noch geheim gehaltener künstlerischer Abschluß am Abend, der sicher eine außerordentlich starke Wirkung und eine wirkliche Festgemeinschaft hervorrufen wird, wenn nicht ein neuer fonntäglicher Wolkenbruch alles zunichte macht.
Die Arbeit der Wohnungsämter. Nach den Feststellungen des Statistischen Amts der Stadt Berlin haben die Wohnungsämter der Bezirke im Monat März d. J. 2229 Wohnungen Wohnungsuchenden zugewiesen.
Schweres Motorbootunglück auf dem Bodensee .
Konftanz, 5. Juli. Gestern nachmittag ereignete sich auf dem Berfonen zum Opfer fielen. Bier Ehepaare aus Tuttlingen , Untersee ein schweres Motorbootunglück, dem bisher fünf die einen Sonntagsausflug nach der Insel Reichenau unternahmen, bestellten ein Motorboot zur Ueberfahrt nach dem schweizerischen Ort Mannenbach. Etwa 300 Meter vor Mannenbach ging das Boot plöglich unter. Bier Bersonen ertranken, ehe Rettung tam, ein Herr erlitt nach der Rettung einen Herzschlag, eine weitere Berson schwebt in Lebensgefahr. Das Unglück ist auf das Treiben eines übel beleumdeten Menschen zurückzuführen, der ohne Fahr patent die Ueberfahrt mit einem alten Motorboot bewerkstelligte. Das Boot war offenbar led oder überladen.
tag, den 6. Juli nachmittags zwischen 5%, und 7%, Uhr, Ausgabe der Fahr. farten und Richtlinien an alle Bienfahret bei Bieler, Dieffenbachstr. 76. Der engere Vorstand, Abteilungs- und Jungmannschaftsführer( Bertreter) müssen unbedingt anwesend seiu.
Wienfahrer des Reichsbanners. Stameradschaft Kreuzberg . Diens