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Henau  , daß damals kein Preußenbündler für die Monarchie auch nur einen Pfennig, geschweige denn Leben und Gesund- heit zu opfern bereit war. Seither haben die nationalistischen Verbände in Deutschland   gewiß wieder Zulauf erhalten, weil die sogenannten Staatsmänner der Entente den Weltkrieg mit einem unerhörten Gewalwertrag ab- schloffen, der von der republikanischen Regierung wie übrigens von jeder anderen auch angenommen werden mußte, weil Deutschlands   Kriegsgegner am Ende des Krieges infolge ihrer täglich wachsenden militärischen Ueberlegenheit jeden Frieden erzwingen konnten. Ludendorff   wußte .das schon Ende September 1918, als er vom Prinzen Max kategorisch den schleunigsten Abschluß eines Waffenstillstandes oerlangte. Die vaterländischen Verbände, insbesondere der Stahl- Helm, suchten in der Folgezeit sich nach einem ausländ!- schen Vorbilde auszuleben. Sie ahmten den Faschismus nach, nachdem Mussolinis Marsch auf Rom   Erfolg gehabt hatte. Daher auch ihre Parole:Deutschland   den Frontsoldaten." Was steht hinter diesem Schlagwort? Sollten etwa die Frontsoldaten das doppelte Wahlrecht er- halten? Nein, denn jedes Pluralwahlrecht der Frontsoldaten käme den Sozialdemokraten und Kommunisten mehr zugute, als jeder anderen Partei. Oder soll dieses Schlagwort nur bedeuten, daß ein Führer der Frontsoldaten mit Diktatur- vollmachten in Deutschlands   Politik und Wirtschaft Ordnung schaffen soll? Wer glaubt im Ernst, daß der Weg zu Deutsch  - lands erfolgreicher Befreiung von fremdem Joche über den blutigen Bürgerkrieg führt? Nationale Diktatur kann ,-im letzten Ziele nichts anderes bedeuten als Zerreißung des Verfailler Vertrages. Ein Diktator muß Glück haben und . darf nicht alt werden, sagt Martin. Wenn der verheißene Diktator aber nicht in kurzer Zeit dem deutschen   Volke die ."Grenzen von 1914 wiedergeben könnte, würde er am Ende seines Lateins fein. Ein Diktator, der großen Worten nicht entsprechende Taten folgen läßt, wird persönlich mit seinem ' Kopfe haften, wenn er nicht wie Kapp rechtzeitig ein Flug- zeug nimmt und ins Ausland fliegt. Wir wollen gewiß keiner Vogel-Strauß-Politik das Wort ''reden. Wir kennen auch das Statut für den geplanten Stahl- Helmstaat, die Kundgebungen des alldeutschen Verbandes und l'die Artikel derDeutschen Zeitung". Wir verkennen keines- . wegs die Gefahr, die in den militärisch aufgezogenen vater- ständischen Verbänden latent vorhanden ist. Sie können eines Tages schwerste Gefahren heraufbeschwören, vielleicht sogar sein Durcheinander erzeugen, das Deutschland   eine neue Inflationszeit bringt, aber den Ver- ffailler Vertrag zerreißen, das können sie sn i ch t. Das geht über die Kraft jedesstarken Mannes". f VomKaiserismus" hat die Welt ein für allemal genug. Der sstarke Mann wird aber der Exponent eines neuen deutschen  Imperialismus fein, oder er wird nichts sein. Die Abwehr jedes Versuches der Einsetzung eines Dikta- tors hängt letzten Endes von der Konsolidierung der Staats- gewalt, dem Funktionieren der zum Schutz des Staates be- stellten Organe und von den demokratischen Gegenkräften ab, . die aus dem Volke selbst entwickelt werden können. Was der erste anbetrifft, so kommt es auf die Zuverlässigkeit der Schutz. Polizei und der Reichswehr   an. Die Polizeimacht und die Heeresverfassung sind durch den Dersailler Vertrag bestimmt. �Wer die Reichswehr   nicht lediglich zu einer Schutztrupp/ der politischen Reaktion degradieren will und das wollen ihre verantwortlichen Leiter gerade aus �Militärischen Gründen nicht, der wird sie nicht in lfcharfen Gegensatz zu der Masie der deutschen   Arbeiterschaft Ebringen  . Schließlich ist der Ludendorff-Hitler-Kahr-Lossow- .Putsch mit daran gescheitert, daß die Reichswehr   die Pläne der von der Münchener   Regierung gedeckten Hochverräter nicht mitmachte. Darüber geben die Aussagen v. Lossows im Hitler  -Prozeß Aufschluß. Herr v. Seeckt   hat damals Herrn Seißer rechtzeitig erklärt, daß die Reichswehr   d e n M a r s ch auf Berlin   nicht dulden würde. Mit der Parallele
Tprrhenische Küste. Don Max Hochdorf.  j' Hier ist gesegnetes Land. Ueberall zerbrechen die Hochgewäsier f Dämme und Deiche. Hier zwitschern die Löget in der Sonne und die . kranken Menschen lassen sich in den heißen Seesand eingraben, damit die brennende Erde ihnen die Lähmung aus den Gliedern saugt. Hier hat B ö ck l i n geträumt, wenn er die Mcereslandschaft, die ' er nie nach der Wirklichkeit, sondern stets noch der Phantasie auf . der Leinewand schäumen ließ, ausgrübelte. Hier hat eine der edelsten �deutschen   Dichterinnen, Isolde Kurz  , jahrelang ihre schöne, klang- j°lle Sprache gepflegt. Dann wurde sie weggejagt, und heute noch will man nicht gutmachen, was der Krieg gesündigt hat. Hier wohnte mit einer geliebten Frau P u c c i n t, der zwar ! gern beim Wagnerschen Wohlklang Anleihe machte, die südlich dra- , piert und oerziert wurde, der aber doch die ganze Welt mit Herr- lichen Hymnen der Leidenschaft und des Schmelzes beschenkte. Hier hausten endlich in sehr großer Frömmigkeit, mitten in l schattenspendenden Pinienwäldern und in stöhlichen Schlössern mit "Grabkapellen und märchenhasten Weinkellern Bourbonen   und Fürsten von Toscana  . In naher Nachbarschaft wuchsen da auf die öfter- . reichische Kaiserin Zita   und jene mannstolle Luise von Sachsen  , die heute in Brüssel   ehemaligen Reichtum und vergangene Abenteuer- feste beweint. Diese Prinzen, diese Prinzessinnen alle, die irgendwie ' auf der nicht siegreichen Kriegsseite gestanden hatten, wollten Schloß und Renten zurückhaben. Die Italiener haben heute zwar viel aus dem Sündenregister, man kann ihnen aber keine falsche Centimen- talität vorwerfen. Eine Fürstenabfindung gibt es für sie nicht. Sie nahmen den hohen und den allerhöchsten Herrschaften, was sie einst unter dem paradiesisch blauen Himmel an irdischen Herrlichkeiten besaßen. Sie kümmerten sich den Teufel um das Gejaule der Damen und Herren, die nun anderweitig auf Pump leben oder sich auf sonstige Bürgerart ihr Brot verdienen können. Es sei zum Zoll der Gerechtigkeit erzählt, daß manche das ganz gut verstehen. Landeinwärts vom Tyrrhcnischen Meere  , und man gelangt in die Marmorbrüche nach Carrara  . Altes Land, heiliges Stcinland, weil hierher schon Michelangelo   kam, um die Blöcke für seine Werke auszusuchen. Man stelle sich den gewaltigen Florentiner vor in seiner Arbeitsunrast. Er glich, wie er da so, gebückt und vom inneren Kampfe ausgedörrt, ins Gebirge wanderte, durchaus einem der hageren Steinbrecher, die ihm helfen sollten. Der Marmorbruch ge- schieht noch heute nach»ktertümlicher, primitiver Art. Manches Menschenleben ging zugninde durch Pulverminen, die unvorsichtig entladen, durch Felsblöcke, deren Wucht und stürzendes Gewicht nicht rechtzeitig genug vermieden werden konnten. Und die Blöcke werden heute, genau wie vor einem halben Jahrtausend, von Ochsengespannen ins Tal geschleppt. Oft zwanzig bis dreißig in einem Gespann, und hoch oben, in der Gabelung jeder Deichsel, sitzt ein Treiber, der die
zum Marsch auf Rom   war es also nichts. Dabei war der Münchener   Novemberputsch von 1923 stark begünstigt durch die Verzweiflung, die in der Zeit der größten Inflation weite Volkskreise erfaßt hatte. Seither hat sich einiges geändert. Die Anhänger Hitlers   und v. Gräfes bekämpfen sich bis aufs Messer. An LudendorffsPatentlösung" glaubt kein Mensch mehr. Aus den Verfassungsparteien heraus entstand die starke Reichsbannerbewegung. Der vielgeschmähte Par- lamentarismus hat dem deutschen   Volke wieder die Gold- Währung gebracht. Jeder fremde Besucher staunt über die Konsolidierung des deutschen   Staatswesens, und das nach dem größten Staatsbantrott, den je ein Volk in der Geschichte angesagt hat. Das alles hat sich nicht unter einem Diktator vollzogen, sondern in der Amtszeit des verstorbenen Reichspräsidenten Ebert  , den die Nationalisten als früheren Sattlergesellen so oft höhnisch herabzusetzen versuchten. Wobei diese Herrschaften vergessen, daß ihr Ideal nur der Affe Musiolinis sein könnte. Mussolini  , der kein Fachminister, kein Verwaltungsjurist, nicht einmal ein General war, sondern Volksschullehrer und Re- dakteur, übrigens zwei von den Bismarckdeutschen besonders niedrig eingeschätzte Berufe, und der in der Schweiz   einst auch Tagelöhner, Maurer, Lastträger und Wegearbeiter war. Frei- lich würde vielleicht auch von deutschen   Nationalisten«in Dolksschullehrer gefeiert, wenn er Musiolini nachplapperte: Die Menschen sind der Freiheit müde. Sie haben mit ihr eine Orgie gefeiert." Haben die Menschen die Orgie mit der Freiheit vielleicht im Kriege gefeiert? Faschismus will doch Kriegserlebnis sein. Auch kommendes. Deshalb schon kann er für Deutschland   niemals die gleiche Bedeutung erhalten. wie leider unter anderen Voraussetzungen für das arme italie- nische Volk von heute. Der Kampf der deutschen   Nationalisten gilt in erster Linie dem Parlamentarismus. Mit Recht sagt Martin, daß die Nationalisten den Parlamentarismus meinen, wenn sie auf den Marxismus schlagen. Zu Bis- marcks und Bülows Zeiten war das Schlagwort:Kampf gegen den Marrismus!" noch nicht erfunden. Vielleicht, weil damals schon Sombart   und Herkner angeblich den Marxismus gänzlich widerlegt hotten! Dann wollte Hitler  , der allerdings niemals mit der Wisienschaft eine Orgie ge­feiert hat, derZerbreche? des Marxismus  " werden. Statt dessen brach sein« eigene Bewegung zusammen. Der Front- soldat, der mit der Stallaterne den starken Mann sucht, hat in der Regel vom Marxismus   überhaupt keine Ahnung. Aber die Rechte braucht solche Schlagworte, um von den wahren Zielen abzulenken. Zweck solcher Uebung ist Diskreditierung des Parlamentarismus, der, wie erinnerlich, noch unter Wil  » Helm II. im Oktober 1018 durch den Prinzen Mar von Baden als notwendige Boraussetzung für die Erreichung jeden Frie- den? eingeführt wurde. Heute redet die Rechte an Feier- tagen für die Monarchie, ihr nächstes Ziel aber ist die autori- täre Republik. Die Republik   von Weimar   soll, ihren sozialen Tendenzen entkleidet, der Bourgeoisie und den Agrariern dienstbar gemacht und damit dem werktätigen Volke verekelt werden. Das ist die nächste und größte Gefahr. Ihr gilt es zu begegnen. Gelingt das, so wird eine reaktionäre Geldsacks« republik   auch nicht das Sprungbrett abgeben können für einen Diktator, desien Mission doch auf politischem Gebiete ihr Ende finden müßte, weil seiner Betätigung auf außenpoliti- schem Gebiet die demokratischen Kräfte von fünf Weltteilen im Wege ständen._
Reichswehr   und Schuhpolizei. Keine Polizeilichen   Befugnisse der Reichswehr  . Die Frage, ob die Reichswehr   berechtigt ist, unter Umständen polizeiliche Befugnisse auszuüben, gehört zu den Problemen, die auch heute noch langwierige Kom- petenzkonflikte heraufbeschwören. Regierungsasiessor Dr. Jan ich, der dem preußischen Innenministerium zugeteilt ist, unterzieht die Streitfrage im
Peitsche schwingt. Und der Block wird auch heute noch altertümlich primitiv zersägt. Ein Schneidedraht in eine Kerbe eingefügt, und dann wühlt sich und wälzt sich der Draht tagelang, eine Woche lang in das Gestein hinein, um schwerfällig und beinah hinterlistig das Ungeheuer des Feleblocks zu zersägen.
Schuh dem Dodenseel Auf Veranlassung des Instituts für Seenforfchung und Seenbewirtschaftung in Langenargen   sind Richt- linien für den Schutz der Bodenseeuser ausgearbeitet worden, deren Befolgung bei den Behörden der einzelnen Uferstaaten durchgesetzt werden soll. Es wird gefordert, daß im Interesie der Tier- und Pflanzenwelt gewisse Uferftreifen unter Bauoerbot gestellt werden, daß den Fischen ihre Laichplätze und den Dögeln ihr« Brutstätten erhalten bleiben, daß die Gebiet« am Seeufer von der Jagd ausge- schlössen sind, Usermauern nur bei unbedingter Notwendigkeit er- richtet werden, Flußregulierungen und Entwässerungsarbeiten auf die Erhaltung des Landschaftsblldes Rücksicht nehmen und ein« plan- mäßige Regelung des Bauschutzes am Ufer durchgeführt wird. Internationaler Kampf gegen die Verunreinigung der Luft. Nach einem Vortrag von Prof. I. Stoklafa(Prag  ) hat der Inter  - nationale Kongreß für Forstwirtschaft in Rom   eine Entschließung angenommen, in der auf die ständige Steigerung des Gehalts an schädlichen Gasen in der Luft von Industriegebieten. Bergwerken und Großstädten und auf die damit verbundene Gefahr für die Ent- Wickelung der Bevölkerung, der Pflanzen- und Tierwelt hingewiesen wird. Es wird angeregt, Versuchsstationen zu schaffen, die fest- stellen sollen, wie weit Menschen, Tiere und Pflanzen durch die in die Luft entweichenden Exhalationen von Industrieanlagen, Berg- werken und Hausfeuerungen ungünstig beeinflußt werden, innerhalb welcher Grenzen sich der Gehall der Luft an solchen Substanzen be- wegen darf, ohne zu schaden, und wieweit es in der Praxis möglich ist, die Rauchgase von diesen Bestandieilen zu befreien, ohne daß die Rentabilität der Unternehmungen dadurch beeinträchtigt wird. Zu diesem Zweck« wurde eine Internationale Kommission«ingesetzt, zu deren Vorsitzendem Prof. Stoklasa gewählt wurde, und der von Deutschen   die Profesforen Wieler(Aachen  ) als 2. Vizepräsident, Lemmermann(Berlin  ) und Tiegs(Berlin-Dahlem) angehören. Eine römische kolossalslatue gefunden. Die Arbeiten zur Frei- legung der kaiserlichen Fora von Rom   werden mit Eifer sortgesetzt. Es sind bereits 2S000 Kubikmeter Erde vom Forum des Auguftus und 10 000 vom Forum des Trojan weggeschafft worden. In dem Maße, in dem die Schuttmasien verschwinden, zeigt sich immer ein- dringlicher die grandiose Schönheit einer versunkenen Welt, die mit ihrer verwirrenden Fülle von Bögen, Toren und Säulen und Trep» pen den Beschauer erschüttert und zur Begeisterung hinreißt. Erst dieser Tag« wieder wurden bemerkenswerte Fund« bei dem sog. Tribu- nol links vom Marstempel gemacht. Dort fand man eine weitgedehnt« Kapelle oder richtiger gesagt ein Zimmer, das mit Friesen und Marmorwerken reich geschmückt ist und in dessen Mittelpunkt sich an der Hinteren Wand das Unterteil eine Statue befand, die noch die Spuren reicher Ornamente erkennen läßt. Diese Statue, die auf Grund der Ausmaße des Sockels eine Höhe von rund 12� Metern gehabt haben dürste, ist zweifellos als das Monument eines Helden
Heft 13 der Zeitschrift für das Polizei- und Kriminalwesen Polizei" einer eingehenden Untersuchung. Er macht darauf aufmerksam, daß schon vor dem Kriege die Polizei- gemalt des Militärs durch die preußische Verfaffung von 1850 auf ganz spezielle Fälle beschränkt war. Sie durste nur zur Unterdrückung innerer Unruhen und zur Ausführung der Gesetze in den vom Gesetze bestimmten Fällen und Formen und auf Requisition der Zivilbehörde verwendet werden. Die Weimarer Verfassung   hat eine grund- legende Aenderung der Rechtslage geschaffen. Die Reichswehr   ist im Gegensatz zu früher R e i ch s s a ch e ge- worden, die Polizei ist Aufgabe der Länder geblieben. Damit ist nach innen wie nach außen der Trennungsstrich scharf gezogen worden. Die Wehrmacht darf in die polizei- lichen Befugnisse der Länder nicht mehr selbständig eingreifen.. Auch Artikel 48 der Reichsverfassung gibt nach Ansicht des Verfasiers dazu keine Handhabe: Wo die Reichsexekutive wirtsam wird, übernimmt das Militär nicht die Ausübung polizeilicher Tätigkeit in Vertretung der Polizei, sondern tritt als besonderes Reichs» organ kraft Reichsrecht in besonderer Funktion auf. Dr. Jan ich kommt damit zu dem Urteil, daß die geltendenDienstoorschriften der Reichswehr  , soweit sie Bestimmungen polizeilicher Art enthalten, die über den Rahmen der der Reichswehr   zukommenden Anstaltspolizei hinausgehen, die Grenzen des Notwehrrechts überschreiten oder nicht lediglich für den Fall einer Reichsexekutive be- stimmt sind, nach außen keine rechtsverbindliche Kraft haben und keine polizeilichen Befugnisse der Reichs- wehr begründen können. Darüber hinaus ist aber auch das Recht auf die Anstalts- polizei innerhalb des eigenen Betriebes an gewisse Grenzen gebunden. Die Militärverwaltung unterliegt. wie jede andere öffentliche Anstalt, Reichspost, Reichsbahn  usw., derallgemeinenPolizei. Das führt nicht selten zu Streitigkeiten mit der Militärverwaltung. Dr. I a n i ch führt dafür einige interessante Beispiele an: So hat sich z. B.«In Wehrkreiskommando, dessen Sitz In Preußen liegt, auf den Standpunkt gestellt, die Polizei habe kein Recht dazu, nach den Gründen zu forschen, die einen Angehörigen der Reichswehr   zur Begehung eines Selbstmordes veranlaßt haben, und diese Auffassung damit begründet, daß es sich dabei um«ine innere Angelegenheit der Reichswehr   handele. Ein« solche Auffassung wird als irrig abgelehnt werden müsien. Di« Aufklärung nicht- natürlicher Todesfälle ist Aufgabe der Polizei in ihrer Eiger.schast als gerichtlicher Polizei. Solange es ein« besondere Militärgerich:»« barkeit gab, konnten die Militärgerichtsbehörden etwa erforderliche Ermittelungen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Militär- organen anstellen. Nach Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit sind jedoch die ordentlichen Gerichtsbehörden auch für Angehörige der Reichswehr   zuständig geworden: mit der Zuständigkeit der ordentlichen Gerichte greift aber nach den allgemeinen gesetzlichen Bestimmungen auch das Recht und die Pflichr der ordentlichen Polizei, derarttge Vorgänge gegebenenfalls aufzuklären, Platz. Schließlich sei noch der Versuch erwähnt, unter Berufung auf die Militärhoheit die Frag« der Schankgenehmigungs- pflicht von Militärkantinen und ähnlichen Einrichtungen ohne weiteres verneinend zu beantworten. Auch hierbei kann nach der gegenwärtigen Rechtslag« der Militärhoheit bei der Entscheidung keinerlei Bedeutung zukommen. Diese hat mangels eines ersichtlichen Zusammenhange» ganz auszuscheiden: die Entscheidung wird vielmehr an Hand der allgemeinen Bestimmungen der Gewerbeordnung zu erfolgen haben. Die Darlegungen Dr. Ianichs zeigen den grundlegenden Unterschied, der zwischen der Wehrmacht der K a i s e r z e i t und der Reichswehr   der deutschen Republik besteht. Der alte Obriakeitsstaat ist beseitigt und mit ihm jene Art von Militär, die für sich ein Ausnahmerecht fordern zu dürfen glaubte.
anzusprechen, der mit der Rechten eine Lanze hielt. Es handelt sich vielleicht um die Statue eine» zu göttlicher Würde erhobenen Kaisers. In diesem Falle könnte aber Augustu» selbst schwer in Frage kommen, da der Geschmack für Kolossalstatuen mehr dem zweiten als dem ersten Jahrhundert des Kaiserreichs angehört. Entwicklung des Postmcfen» in der Sowjetunion  . Die Tele- araphenogentur der Sowjetunion   berichtet über die Entwicklung de� Postwesens seit 1913 unter anderem: Infolge der ungenügende» Ausdehnung des Postverkehrsnctze» konnten in der Vorreoolutions- zeit nicht mehr als 3 Prozent der Ansiedlungen auf dem flachen Lande von den Postbehörden versorgt werden. Inzwischen ist das Institut der Dorfbriefträger zu Fuß und zu Pferde eingerichtet worden: ihr« Zahl beträgt zurzeit 12S00. Jeder Briefträger hat zweimal wöchentlich oder noch häufiger 6 bi» 7 bestimmte Dörfer nach einer sestgelegten Route, insgesamt im Umkreise von etwa 22 Kilometer zu bedienen. Gegenwärtig bedient die Post mehr als 200 000 Ansiedlungspunkte auf dem Lande und versorgt somit fast. 80 Prozent der Bevölkerung. Ueber die Verbreitung der Zeitungen in den Dörfern ist zu sagen, daß ein Zeitungsexemplar im Durch- schnitt auf 120 Dorfbewohner entfällt. Die Gesamtstrecke der Eisen- bahnpostlinien ist gegenüber dem Jahre 1913 um 20 000 Kilometer erweitert worden. Einen Luftverkehr gab es in der Vorreoolutions- zeit überhaupt nicht: gegenwärtig um, aßt derselbe 6300 Kilometer. Die bedeutendsten Punkte der Sowjetunion   sind nunmehr durch Lustverkehrslinien verbunden. Für den Funkverkehr besitzt die Sowjetunion   49 Empfangs- und Sendestationen, sowie 283 große Empfangsstationen. Die Entwicklung des Funkverkehrs nimmt einen raschen Fortgang. Die Gesamtzahl der im Verkehriwesen beschäf- tigten Personen beträgt nunmehr 89 000 gegen 69 000 im Jahre 1913. Während sämtlich« Verkehrsarten 1913 einen Ertrag von 89 Millionen Rubel ergaben, ist im laufenden Jahre ein Gesamt- ertrag von 153 Millionen Rubel zu erwarten. Da» Publikum soll mitsingen. Ein großer Londoner   Gesang- verein, die Community Singers" Association, hat sich vorgenommen. das Publikum, das sich während der Mittagspause auf den Geschäfts- straßen und in den Parks befindet, zum gemeinsamen Singen zu bringen. Der Verein selbst wird zunächst täglich um 1 Uhr in einem Kirchhof am Trafalgar-Square   sich aufstellen und allgemein be- kannte Volkslieder vortragen. Eine besonder« Truppe unter den Mitgliedern ist dazu bestimmt, das Publikum zum Mitsingen zu an«. mieren. Der Mittagsgesang soll eine allgemeine Londoner   Gewöhn- heit werden._ Za» JI«g verlia peklag. In Kalan find der Inlvekteur der sowjet- russischen ZivUlustsabrt Palm und ein Vertreter der Deutschen   Luslhansa einflelrofsen. Die beiden Herren haben bereit» sämtliche Flugplätze vom Baikallee b>» Kala» befichtiqt und Vorbereitungen wr den bevorstehenden Flug Berlin   Vettng getrossen. Die Flugplätze sollen sämUtch tu gutem Zustande gewesen sein. St. Alussoliul. Eine neue GIa»sabrii w Turin  , dl« dieler Tage vom italienischen   Innenminister eingeweiht wurde, hat ein farbige» Kirchen- senster angefertigt, da» Mussolini   aus einem Wolkenthron, mit einem Ttrahlenkranz umgeben, zeigt. Da» Fenster ist Musiolini zum«elchent gemacht worden und soll in einem der ösientlichen Hebäude Vom» Aus- jicllung finden.