übungen auf dem schönen weißen Sande des Freibades vorge nommen. Dann geht es ins Wasser. Aehnlich wie die bekannte ,, bleierne Ente" nur auf dem Grund schwimmen kann, müssen auch die Kinder zunächst die lebungen im flachen Wasser verrichten. Die nachfolgenden Uebungen mit dem Schwimmgürtel zeigen dann bald die Fortschritte, die gemacht worden sind, und es dauert nicht allzu lange, bis sich die Kinder ohne jedes Hilfmsmittel über Wasser halten fönnen.
Es entspricht einer alten Forderung der arbeitenden Bevölkerung und besonders der Arbeitersportler, daß sich die Schulen auch um den Schwimmunterricht fümmern. Der bescheidene Anfang mit den Ferienschwimmfursen sollte zu einem obligatorischen Schwimmunterricht gleich dem obligatorischen Turnunterricht ausgebaut
werden.
30,2 Grad Hize?
Am gestrigen Mittwoch war, wie nun entschieden, der bisher heißeste Tag des Jahres. Der Reford ist geschlagen! In den Mittagsstunden wurden 30,2 Grab gemessen. Abends um 8 Uhr stand das Thermometer noch immer auf 27 Grad. Auch die Nacht brachte taum eine merkliche Abkühlung. Mit weiterem Steigen der Temperatur ist, wie uns der Wetterdienst mit teilt, vorerst nicht zu rechnen. Die hohen Temperaturen dieser Tage merden sich jedoch vorerst halten. Für heute ist mit größtenteils heiterem, sehr warmem Wetter zu rechnen. Es besteht eine gwisse Gewitterneigung, die sich jedoch nur im Binnenlande aus mirken dürfte. Berlin wird nicht dapon berührt werden. In Südund Mitteldeutschland wird mit Gewitterbildungen gerechnet. Das Hoch, das zurzeit über Deutschland lagert, hat mit einigen Tiefstörungen zu rechnen. Die stärkste Störungsbildung dieser Art lagert. über Südfrankreich und zieht sich bis zum Oberrheintal hin. Diese lokalen Tiefs werden jedoch kaum größere Bedeutung erlangen. Borerst also: Fortdauer des heißen, sonnigen Wetters. Da ist nichts zu machen.
berlichen Schritte unternommen, um die Arbeiter und Bejucher im Boltspart sowie die vielen Straßenpassanten gegen Gefahren an Leben und Gesundheit zu schützen. Es ist dringend zu hoffen, daß umgehend geeignete Maßnahmen zur Gefahrenabwendung getroffen werden.
Das unbewachte Fahrrad.
Täglich 30 bis 40 gestohlene Räder.
Man tann faft von einer Fahrraddiebstahlepidemie sprechen: auch sonst bedeuten die Sommermonate stets eine reiche Ernte für die Fahrraddiebe- aber in diesem Jahre geht es besonders hoch her. 30 bis 40 Fahrräder sind es, die den Böse wichtern täglich zur Beute fallen, und nur etwa drei bis fünf Diebetonnen gefaßt werben größtenteils ohne Räder.
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sich ein anderes Rad. Das waren Gelegenheitsdiebe. Die beiden anderen sind es von Beruf. Ein alter Zuchthäusler, der erst vor nicht langer Zeit die Freiheit wiedergewonnen hatte, nimmt auf einem Hof das Rad und wird sofort gefaßt. Ein Jahr Zucht haus lautet die Quittung. Ein anderer, auch viel Vorbestrafter, weint bittere Tränen vor dem Richter; die Not habe ihn dazu ge zwungen, seine Frau läge frant, sein einjähriges Kind sei ohne Milch. Er habe im Treppenflur das Rad gesehen und es mitnehmen wollen. Und so geht es Tag für Tag. Den Radfahrern möge es aber als Warnung dienen, mit ihrem Eigentum sorgfältiger umzugehen und nicht zu vergessen, daß Gelegenheit Diebe macht. Vielleicht haben auch die recht, die fordern, daß jedes Rad, somit auch jeder Eigentümer, eine Legitimation für das Rad befize. Dann fönnte in jedem einzelnen Falle leicht nachgewiesen werden, daß das Rad unrechtmäßig erworben ist.
Dämonische Triebe."
die
Sie treiben ihr Unwesen an Schulen, Banten , Bostämtern und anderen öffentlichen Gebäuden. Sie verstehen ihr Geschäft, besonders die gewerbsmäßigen Fahrraddiebe oder sonst alte Gannoven, die die Ein Aufsichtsbeamter, der unter Aufsicht gehört. Gelegenheit benutzen, ein Ding zu drehen. Das unbewachte Auf einen dämonischen Trieb" schob der wegen AmisverFahrrad bildet einen unwiderstehlichen Anreiz. Es ist ja die brechens angeklagte Oberpostsekretär Best seine Strafhandlungen. Sache eines Augenblicks, sich auf das Rad zu sehen und davon Er war Aufsichtsbeamter im inneren Dienst und hatte die Brief. zujagen. Im Großstadtbetriebe zwischen Autos, Omnibus und träger und Postschaffner zu tontrollieren, tat aber Straßenbahn ist es ein leichtes, zu verschwinden. Und besonders gerade das, was er verhindern sollte, denn es wurde ihm zur Last leicht wird die Arbeit des Diebes durch die Unachtsamkeit und den gelegt, daß er eine ganze Reihe von Briefen sich an Leichtsinn der Radler selbst. Sie denten gar nicht daran, das Rad geeignet, geöffnet und teilweise des Inhalts beraubt mit ins Haus zu nehmen, auch wenn dies möglich ist, oder habe. In zwanzig Fällen gab er sein Verschulden auch unummunden es durch ein Schloß zu sichern. Allerdins bedient sich der Dieb in zu, erklärte aber, daß er von einem unwiderstehlichen Zwange bediesem Falle einer 3 ange, mit der er die Kette im Nu durch herrscht worden sei, das Geheimnis der Briefe zu erforschen. Nachfnipft. Das erfordert aber schon mehr Zeit und eine größere dem er diesem dämonischen Triebe gefolgt und einen Brief geöffnet Dreiftigkeit. Doch gibt es auch schon Sicherungen, die für hatte, habe ihn der zufällig start erotisch- perverse Inhalt desselben eine 3ange unzugänglich sind. Da bliebe dem Dieb nichts derartig gereizt, in die Geheimnisse anderer einzubringen, daß er übrig, als das Rad auf die Schulter zu nehmen und davonzugehen. von einer förmlichen Sucht ergriffen worden sei und den Sinn für Das würde er aber nicht riskieren. Hat er sich aber, durch die Schuld Recht und Unrecht verloren habe. Er habe immer wieder Briefe des Eigentümers selbst, ohne Schwierigkeit auf das Rad geschwungen, öffnen müssen und das sogar in Gegenwart der Unterbeamten und so findet er schnell den Weg zum Hehler, der sich größtenteils auf auch noch, als er schon wußte, daß man ihn im Verdacht habe und gewissen Höfen, in der Gegend der Städtischen Pfandleihe, aufhält. daß er vom Oberpostdirektor beobachtet werde. Zufälligerweise Die Teile werden schnell vertauscht, es entsteht gleichsam ein neues waren aber in den Briefen auch fleinere Geldbeträge, Rad, das kurzerhand abgesetzt wird. Gelingt es auch, die Hehler fest der Angeklagte einfach in seine Tasche gesteckt hatte. Auch das gab zunehmen, so müssen sie bald wieder freigelassen werden, da ihnen er unumwunden zu, hatte dafür aber feine Erklärung, da er benichts nachgewiesen werben fann. Können sie nicht den recht stritt, daß ihn der Vermögensvorteil gereizt hätte. Wie das gemäßigen Erwerb der Räder nachweisen, so werden sie ihnen forttommen sei, wisse er selbst nicht. Seine Vermögenslage sei eine sehr genommen. Findet sich aber nicht der Eigentümer, so fanden sie glänzende gewesen und er habe wahrscheinlich nur nicht gewußt, schließlich in der Fundstelle. Was aber der Verlust des Rades für was er mit den fleinen Beträgen von 5 und 10 Mart anfangen den Arbeiter, der sich seiner für die Fahrt zur Arbeitsstelle bediente, sollte. Im ganzen sollen es nur etwa 60 Mart gewesen sein, die oder für den Jugendlichen, dessen einzige Freude es war, bedeutet, er gefunden habe. Der Angeklagte war zwanzig Jahre im tann man sich leicht vorstellen. Geld für ein anderes muß erst Dienst, hatte sich tadellos geführt und hatte auch tatsächlich keine mühselig erspart werden. Was geht das die Diebe an; ArbeitsNot gelitten. Kinder hatte er nicht und lebte mit seiner Frau bei den Schwiegereltern. Auch irgendwelche fostspieligen Bassionen auch Not veranlassen sie, sich der leichten Beute zu bemächtigen. ließen sich nicht nachweisen, so daß die Taten des Antlagten ein noch An einem einzigen Tage hatte am Montag erst der Schnell größeres psychologisches Rätsel bildeten. Oberarzt Dr. Stalinger, richter in der Dirdfenstraße drei Fahrrabbiebstähle zu der den Angeklagten in der Jrrenanstalt beobachtet hatte, hielt seine verhandeln. Den Tag vorher einen. Da war es ein Fürsorge Darstellungen, daß er unter Zwangsvorstellungen gehandelt habe, zögling, der aus der Anstalt durchgebrannt war und mittellos in auch nicht für unwahrscheinlich. Der Angeklagte habe ihm unum. der Großstadt h/ cumirrte er erhielt zwar vom Gericht eine kleine wunden alles eingestanden und sogar mehr als ihm nachgewiesen Gefängnisstrafe, wird aber in die Anstalt zurückgebracht werden. werden konnte. Der Sachverständige glaubt, daß Best durch zahlDann wieder war es ein junger Kunstgewerbeschüler aus dem Rhein reiche Kriegsverlegungen in seinem Nervensystem erschüt land, ein ebenso sympathischer wie leichtsinniger Bursche. Er hatte tert worden sei, lehnte aber das Vorliegen einer Geistesfrankheit auf seinem Rade eine Ferienfahrt an eine Dſtfeeſtadt zu seinen Beab, höchstens fönne eine verminderte zurechnungsfähigkeit in Berlin , nahm die Hilfe des Wohlfahrtsamtes nicht an und st a hl funden, die dem Angeflagten amtlich zugänglich gewesen seien. Durch wandten gemacht, man stahl ihm sein Rab, er fam nach Frage fommen. Der Anklagevertreter erblickte in den Briefen Ur die Vernichtung der Briefe habe er sich der Urkundenunterdrückung in gewinnsüchtiger Absicht schuldig gemacht, so daߧ 348 mit einer Mindeststrafe von einem Jahr Zuchthaus zur Anwendung fommen müsse. Das Gericht verurteilte den Angeklagten wegen fortgesetzter einfacher Amtsunterschlagung zu vier Monaten Gefängnis. Er erhielt auch für diese Strafe eine dreijährige Bewährungsfrist, und entsprechend einem Antrage des Verteidigers sah das Gericht von der vom Staatsanwalt verlangten Aberkennung der Fähigkeite zur Bekleidung öffentlicher Aemter ab. Der Angeklagte nahm das milde Urteil sofort an.
Das Hauptgefundheitsamt der Stadt Berlin hatte die Vertreter der Preffe zu einer Besichtigung des in der Auguststraße unter gebrachten Depots des Städtischen Rettungsamtes eingeladen. In einer Besprechung, die voranging, berichtete Sanitätsrat Dr. Frant über den jezigen Stand des von ihm geleiteten städtischen Rettungswesen. Die Geldnot der Inflationsjahre hat auch hier als Hemmnis gewirft, aber trotz aller Schwierigkeiten konnte erreicht werden, daß die Einrichtungen des Rettungswesens ihre Leistungsfähigkeit behielten. In Berlin gibt es jetzt 42 Rettungsstellen, wovon 25 an Krankenhäuser angeschlossen sind und 17 selbständig bestehen. Zur ersten Hilfe bei Unfällen die Rettungslosigkeit und Arbeitsscheu, Gewohnheit und Leichtsinn, nicht selten stellen in Anspruch zu nehmen, ist im Laufe der Jahrzehnte allmählich zur Regel geworden. Heute weiß man in weiten Kreisen der Bevölkerung, wieviel für den Erfolg der Heilbehand. Tung davon abhängt, daß der erste Verband sachgemäß angelegt wird. Dem Rettungswesen, das aus den früheren Sanitätswachen und den Unfallstationen hervorgegangen ist, haben wir es zu danken, daß Wundinfektionen heute viel seltener vorkommen als vor Jahrzehnten. Von nicht geringerer Wichtigkeit sind die Krankentransporteinrichtungen des Rettungsamtes, die eine schnelle Ueberführung Berunglückter oder Erkrankter nach Krankenhäusern ermöglichen. Mit den jetzt 29 Rrantenautos des Rettungsamtes fönnen täglich 200 Krantentransporte ausgeführt werden. Zurzeit stellt sich der tägliche Durchschnitt ber Transportzahlen auf 180, und im ganzen Jahr 1925 war eine Gesamtzahl von 50 000 Transporten zu verzeichnen. Das Rüdgrat" des Rettungswesens ist die Nachweiszentrale, die Austumft über frei gewordene Betten der Krankenhäuser gibt und Bestellung von Rrantenwagen vermittelt. Was eine solche Einrichtung für eine Großstadt wie Berlin bedeutet, hat sich besonders bei Grippe epidemien gezeigt.
Direktor Frant wurde auch um eine Aeußerung über bie Unfälle auf der Avus gebeten. Unsere Leser wissen, daß dabei. gerade bas städtische Rettungswesen sich durch rafche amb wertvolle Hilfeleistung ausgezeichnet hat. Direttor Frant ftellte noch einmal I fest, daß er vor Beginn des Rennens ganz aus eigenem Antrieb mit einem großen Krantenwagen zur Avus hinausgefahren ist, um bei etwaigen Unfällen sofort eingreifen zu können. Die für die Avus und für das Rennen in Betracht kommenden Verantwortlichen haben es unterlassen, das Rettungsamt vorher davon in Kenntnis zu sehen, daß hier eine Hilfsbereitschaft nötig werden fönnte. An Sanitätern und Aerzten habe es nicht gefehlt, meint Direttor Frant. Aber die Borkehrungen für den Transport feien nicht so gewesen, wie man fie bei einer solchen Beranstaltung fordern muß.
Große Mieterückstände.
In Hausbesizertreisen scheint es allmählich zu dämmern, daß der Schrei nach Erhöhung der Mieten weit über die Friedensmiete hinaus die denkbar verkehrteste Politik in der Mietzinsbildnug war. Die Hausbefizer müssen jegt zugeben, daß seit Jahren die Miete nicht so schlecht gezahlt wurde wie seit dem 1. Juli. Es ist natürlich übertrieben, wenn eine Mittagszeitung ver einigen Tagen schrieb, halb Berlin sei mit der Miete im Rüd stande. Die Rückstände sind immerhin sehr groß und begünstigen im Verkehr mit unnachfichtigen Hauswirten die Vermehrung der Räumungsflagen. Kurzsichtiges Eingehen auf unberechtigte Forde rungen der Hausbesizer müßte die herrschenden Zustände noch verschlimmern, solange Hunderttausende von Mietern feine Arbeit haben oder weniger verdienen, als zum Lebensunterhalt und zur Miete nötig ist. Die Hauswirte stehen auch finanziell feineswegs mehr so schlecht, wie sie es darstellen. Heute werfen sämtliche Großberliner Häuser Ueberschüsse ab. Bei einem einigermaßen in Ordnung gehaltenen Borderhause ohne Seiten. und Hintergebäude, mit 15-20 Mietern, beträgt der monatliche leberschuß durchschnittlich 120-150 m., bei gutem Eingang der Mieten jogar noch mehr. Die aus der Sozialnot herausgewachsenen Mieterückstände sind also immer noch zu ertragen. Die Mieter jollen darauf achten, daß sie möglichst nie mehr als für einen Monat Miete schuldig bleiben, da die Räumungsflagen jezt für den Hausmirt wesentlich ba amirt wesentlich erleichtert sind. Es fann schon auf Räumung ge flagt werden, wenn der Rückstand den Mietbetrag eines Monats um ein geringes übersteigt. Bur Abwendung der Klage und Räus mung fann der schuldige Gesamtbetrag nicht mehr im legten Ber. handlungstermin, sondern er muß spätestens innerhalb zweier Wochen nach Einleitung der Klage gezahlt werden. Ersaßraum wird nur noch selten zugebilligt, darf bei Klagen wegen erheblicher Belästigung überhaupt nicht mehr gewährt werden. Gegen Räu mungsurteile der Mietschöffengerichte ist zwar, um 3eit zu ge winnen, die Berufung beim Landgericht zulässig, aber erfahrungs. gemäß werden die meisten derartigen Berufungen verworfen. Die Wohnungsämter weisen in Räumungsfalle ein anderweites Unter. tommen, sofern sie ein solches überhaupt zur Verfügung haben, nie vor der Räumung, sondern allenfalls erst dann zu, wenn der Gerichtsvollzieher schon bei der Arbeit ist und die Möbel auf der Straße stehen. Im äußersten Notfalle kann die Polizeibehörde die ermittierte Familie in die alte Wohnung wieder einweisen, aber nur für ganz furze Zeit. Das geschieht natürlich sehr selten.
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WINKEL
Eine Schattentemperatur von 29 Grad stimmt versöhnlich der geschmolzene, aufgelöste, strutturlose Mensch hat wenig Kraft mehr zur Opposition. Aber soll er, soll er wirklich das über sich ergehen lassen: moderne Meister der Orgel, die dazu noch nicht einmal Meister der Orgel find- oder rechnet etwa der Berliner Sender Maurice Ravel mit seiner für Klavier tomponierten Pavane pour une infante défunte" dazu? gewissermaßen als Borspeise zu einer gemischten Wochenübersicht"? Was hilft da, daß Friß wenneis Orgel spielen kann, daß er das Offertoire op. 104 Nr. 3 des hier selten gehörten Enrico Boffi mit warmer Eindring lichkeit interpretiert, daß er zu Karg Elert wie zu Reger das rechte Berhältnis findet? Drei Minuten nach seinen Darbietungen folgt das fröhlichste Musikdurcheinander, das man sich vorstellen fann. Hugo Wolf , Verdi, Sibelius , Puccini , Julius Weismann Herz, was begehrst du noch mehr? Für Bach, Mozart , Beethoven fehlte vermutlich die Zeit, sonst wären die wohl auch noch dazu gekommen. Sollte dieser Abend etwa den Untertitel geführt haben 1000 Worte Musit"? Man stellt sich die Belehrung durch den Rundfunt eigent lich anders vor. Das Programm des Nachmittagskonzertes war dieses Abends würdig. Von den Vorträgen verdienten die Ausführungen Hedwig Landsbergs über Goziale Krankenhaus fürsorge" Beachtung, da fie in bersichtlicher Weise die noch viel zu wenig bekannte Tätigkeit und Bedeutung der Krankenhausfürfor gerin erörterten.
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Das Rundfunkprogramm. Donnerstag, den 15. Juli..
Außer dem üblichen Tagesprogramm:
12 Uhr mittags: Die Viertelstunde für den Landwirt. Bei einem 4 Uhr nachm.: Oberregierungsrat Dr. Hesse: Was soll der Laie von der Hypnose wissen?" 5-6.30 Uhr abends: Im Volkston. Anschließend: Ratschläge fürs Haus, Theater- und Filmdienst. 7 Uhr abends: Hans- Bredow- Schule( Bildungskurse). Abteilung Technik. Dr. Schaedle: Verlustquellen in der technischen Arbeit". 7.25 Uhr abends:" Ernst Lemmer :" Die Bedeutung der Handelsverträge für die Arbeitnehmerschaft". 7.55 Uhr abends: Theodor Kappstein: Eine Mittelmeerfahrt( Athen )". 8.30 Uhr abends: Nach Feierabend". 1. Mendelssohn- Bartholdy: Ouver türe zu dem Singspiel Heimkehr aus der Fremde"( Berliner Funkorchester. Dirigent: Dr. W. Buschkötter). 2. a) Franz Abt : Die schönsten meiner Lieder, op. 441, Nr. 6( Dorothea Böttcher), b) Franz Abt : Mein Himmel auf Erden, op. 360, Nr. 3( Heinrich Pfeil ), c) Franz Rieß: Himmlische Zeit( Jackson), d) Franz Rieß: Keine Sorg' um den Weg( Boise )( Dirk Magré, Baß. Am Flügel: Artur Andrae). 3. Paul Graener : Waldmusik, op. 22( Berliner Funkorchester). 4. a) Verglüht sind schon die Sterne, Volkslied, lied, d) Fr. Wagner: Im schönsten Wiesengrunde, e) Fr. Maier: b) Kischner: Die grünen Jäger, c) Der Jäger aus Kurpfalz, VolksWie eine wilde Ros' im Wald, f) In einem kühlen Grunde, Volkslied( Berliner Soloquartett: Kammersänger Kurt Schönert, Felix Borghorn, Kurt Siebert, Willi Ahrens, Max Spiegel, Bruno Loose, Ernst Schütz, Gustav Polzin, Dir.: Dr. A. Böhme). 5. Walter Niemann : Deutsches Waldidyll, op. 40( Berliner Funkorchester). 6. a) Beethoven : Abendlied ( Rückert), b) Kuhlau : Nachtlied ( Claudius)( Berliner Soloquartett). 7. Robert Franz: a) Stille Sicherheit( Lenau ), b) Nun die Schatten dunkeln( Geibel)( Dirk Magré, Baß). 8. Rob. Volkmann: Serenade Nr. 2( F- Dur) op. 63 ( Berliner Funkorchester). Anschließend: Dritte Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten, Zeitansage, Wetterdienst, Sportnachrichten. Theater- und Filmdienst. 10.30-12 Uhr abends: Tanzmusik ( Kapelle Kermbach. Leitung: Kapellmeister Otto Kermbach ). Königswusterhausen, Donnerstag, den 15. Juli.
Westermann : Einheitskurzschrift. 3.30-4 Uhr nachm.: Ministerial
3-3.30 Uhr nachm.: Professor Dr. Amsel und Oberschullehrer
Die abirrenden Kugeln im Volkspark. Das Bezirksamt Neukölln teilt mit: In den Kreisen der Bevöl. terung ist in letzter Zeit eine Beunruhigung dadurch hervorgerufen worden, daß anläßlich der auf den Schießständen in der Hasen heide stattfindenden Schießübungen der Schußpolizei verschiedentlich abirrende Gewehrfugeln und Geschoßteile im Boltsübungen. 4-4.30 Uhr nachm.: Oberlehrer Conrad: Der Blinden und Sportpart Tempelhofer Feld sowie in dessen Umgebung eingeschlagen find. Das Bezirksamt hat jofort nach Bekannt werden dieser Borfommnisse bei den zuständigen Stellen die erfor
rat Dr. Richter: Die wirtschaftliche Bedeutung der Leibesunterricht. 4.30-5 Uhr nachm.: Mitteilungen des Zentralinstitutes. 5-5.30 Uhr nachm.: Mizi Donner: Wäscheschmuck und Merkzeichen. 8.30 Uhr abends: Uebertragung aus Berlin .
Chinesische Keramik.
veranstaltet augenblicklich eine Ausstellung chinesischer Früh Das Kunsthaus Cassirer in der Nettelbedstraße teramit aus der T'ang- Epoche, d. h. aus der Zeit um 600 n. Chr. Hauptsächlich handelt es sich um Figuren, die dem Berstorbenen in das Grab mitgegeben wurden als Ersatz für die Menschenopfer, die oder halbhartem, schwachgebranntem Ton und mit teilweise noch gut man ihm ursprünglich darbrachte. Die Figuren sind aus weichem erhaltener Bemalung versehen. Man glaubt nicht an chinesischen Ürsprung, wenn man sich an die spätere, chinesische Plastit erinnert mit ihrem wilden, zerfeßten Umriß und ihrem ins Groteste ge steigerten Ausdrud. Um diese Figuren ist Stille, sie zeigen eine vollkommen geschlossene, ruhige Umrißlinie. Manche der Figuren tönnten von einem modernen Plastiker geschaffen sein, erinnern vielleicht an Barlach . Die Modellierung der Gesichter ist ganz weich, faum angedeutet, und doch ist alles voll Ausdruck. Die Tracht erinnert in ihren zarten Faltungen und ihrem Stil an das europäische Empire um 1800. Daneben Pferde, die beinahe naturalistisch anmuten, Abbilder des Lieblingstieres des Verstorbenen, und Gefäße, Basen und Teller, ohne jede Berzierung, allein durch die edel geführte Linie wirkend. Jedenfalls hilft diese Ausstellung erwählter, fünstlerischer Rostbarkeiten mit den Wahn zerstören, daß die früh chinesische Keramit nichts weiter war als das Produkt eines rohen Töpfergewerbes.
Fortgesetzte Badeunfälle. Beim Baden im Freibad Blößen. Jee ertrant gestern abend gegen 27 Uhr der 21jährige Kaufmann Walter Habicht aus der Brunnenstr. 172. Obgleich es gelang, den Ertruntenen fofort zu bergen, blieben Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg. Ein Arzt stellte den Ted infolge Herzschlags feft. Im Freibad Tivoli bei heiligensee verunglückte gestern abend der Arbeiter Reinhold Falte beim Abspringen vom Sprungbrett schwer. Er brach sich den rechten Arm und zog sich innere Verlegungen zu. Der Reichswasserschutz sorgte für seine UeberfühTung in ein Krankenhaus. Auch gestern vormittag ertrant im Freibad Oberschöne weide wieder ein Mann, dessen Personalien noch nicht festgestellt sind. Troß sofortiger Hilfe gelang es nicht, den Ertunkenen zu retten. Im Körnersee bei Mahlsdorf ertrant am Dienstag der 74jährige Schneidermeister Julius Müller aus der Birkenstraße 10 zu Kaulsdorf - Süd. m. verließ am Dienstagnachmittag seine Wohnung, um im Körnersee zu baden. Von hier tehrte er aber nicht zurück. Gestern früh wurden seine Kleidungsftüde und Wertsachen am Ufer liegend aufgefunden. Magistrats. beantte, die den See mit Netzen und Leinen absuchten, konnten die Leiche des Ertrunkenen bisher noch nicht bergen.
10. Juli, befinden sich die Geschäftsräume nicht mehr Schönholzer Str. 20, Die Urbeiter- Samariter- Kolonne Berlin e. V. teilt mit: Ab Sonnabend, sondern Berlin N 4, bröderstraße 9, Ferniprecher Norden 3340. Bei Anforderung um Gestellung von Samaritern biffen mir sich obiger Adresse zu bedienen.
HAG
Ich muß sagen, daß ich mit Kaffee Hag sehr zufrieden bin. Er hat ein vorzügliches Aroma, ist von besonderem Wohlgeschmack, ergiebig und ein echter Bohnenkaffee und kein Ersatz. Ich habe ihn wiederholt meinen Freunden empfohlen und verordnet, die gewöhnlichen Kaffee nicht mehr vertragen können. Dr. M. C. Auburn, N. V.
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