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Der Kampf um Frankreichs   Währung.

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Die Aussichten Poincarés.

Daneben werben noch in Deutschland   Auslandserze teils verhüttet, teils zu Drahtbarren verarbeitet.

In den Kreisen der deutschen   Kupferverbraucher glaubt man nicht, daß das Kupferfartell praktische Bedeutung erlangen wird. Zunächst ist das Weltkartell fein Produktions- sondern nur ein Preisfartell. Nun schwanken die Kosten der Kupferproduktion für die einzelnen Erzeuger ganz erheblich. So ist der amerikanische

der Redner, die Herabsehung der Redezeit auf 15 Minuten, ist die Guggenheim- Konzern, einer der größten Kupferproduzenten der Welt, öffentliche Kritik ausgeschaltet.

So sind die Hoffnungen auf eine baldige Stabilisierung des Franken gering. Poincaré   will die Zeit für die Währung wirken lassen. Aber er vergißt, daß die Zeit der schlechteste Verbündete der Währung ist, wenn das Kapital aus der Währung flieht und das Vertrauen in die Währung sinkt. Poincaré   sucht das Ber­trauen der Kapitalisten durch ihre Schonung zu erwirten; aber er vergißt, daß Kapitalisten solche Schonung durch den Staat nur gegen den Staat ausmünzen. Schon hat der Staat den fran­ zösischen   Lokomotivenfabriken Lieferungsverträge mit einer Inder flausel zubilligen müssen, die die Preise nach dem Stand der Geldentwertung erhöht. Aber auch das Vertrauen des Auslandes schwindet noch mehr als bisher. Kaum daß die neue Regierung deutlich werden ließ, daß sie das Ziel der Stabilisierung vernach­lässigt und die Regulierung der Auslandsschulden hinausschiebt, ist auf den Auslandsbörsen eine neue Entwertung des Franken  gefolgt. Vom 26. bis zum 28. Juli stieg das Pfund Sterling   von 192 auf 202 Franken. So ist zu fürchten, daß auch die breite poli­tische Basis, die Poincaré   seiner Regierung zu geben verstand, für die Stabilisierung des Franken   vorläufig ohne Nutzen bleiben wird.

Drei Regierungen in einem Monat. Ueber die Finanzlage Frankreichs   hat der Monat Juli der französischen   Oeffentlichkeit zwar die Augen geöffnet; aber am Ende eines von dramatischen politischen Ereignissen angefüllten Monats find die Aussichten für die Stabilisierung des Franken   nicht ge= bessert. Am 4. Juli wurde das Sachverständigengutachten ver­öffentlicht: der Staat sollte durch Auslandsanleihen und durch Er­höhung der Steuern von der Inanspruchnahme der Bank von Frank­reich unabhängig gemacht werden, das Kapital an der Flucht in Sach­merte und Devisen gehindert, der Franken   unter Einsetzung aller Refer­ven vorläufig ftabilisiert werden. Der Vorschlag ging aufs Ganze. Am 7. Juli hielt Caillaug seine große Rede in der französischen   Rammer: 154 Milliarden Anleiheschulden, 40 Milliarden kurzfristige, 92 Mil liarden schwebende Schulden, dazu 18 Milliarden Gold franken Auslandsschulden, Ende Juli 3 Milliarden Franken fällige Zahlungen, aber mur mehr eine halbe Milliarde Franken   in der Staatstaffe, feine Hoffmung für die Wiederaufwertung des Franken  ! Caillaur billigte und übernahm den Sachverständigenplan. Am 17. Juli wurde Caillaur gestürzt. Er hatte Parteigruppen der verschiedensten Rich­tungen gegen sich aufgebracht. Sein Verhalten in der Frage der Um­fatzsteuer für die Genossenschaften, seine Forderung von 2,5 milliarden neuen indiretten Steuern für 1926, von 4 Milliarden Franken für 1927, die Ablehnung der Kapitalabgabe rief die Opposition der Sozialisten, die Ausschaltung des Parlaments durch das Ermächti gungsgesetz die Opposition Herriots, die Versklavung Frankreichs   an das ausländische Finanzkapital" durch die Stabilisierungsanleihen die Opposition des nationalen Blocks hervor. Am 19. Juli folgte das Ministerium Herriot. Am 26. Juli tam die Regierung Poincaré­Briand- Herrict. Für den Franken   war die Woche vom 19. Juli bis 26. Juli die Zeit der schwersten Erschütterungen.

Die Bilanz des Franken  . Die Entwicklung des Frankenstandes im Zusammenhang mit den politischen Ereignissen zeigt folgende Tabelle:

Stand am 1. Juli

4. Juli( Sachverständigengutachten)

( Rede Caillaug')

1 Pfd. Sterl. 100 Franken gleich 179 Franken 11,47 Mart 11,43

180

181

( Bertrauensvotum f. Caillaug) 188

7.

11,28

"

10.

10,84

"

17.( Caillaur Sturz)

199

10,34

19.

W

( Herriot- Kabinett

1

Sturm

auf die Banten  )

239

8,58

21. 26.

( Herriots Sturg)

224

8,98

"

( Kabinett Poincaré- Briand­

Herriot)

192

28.

10,77 10,30

AP

( Bertrauensvot. u. Programm) 202

Man sieht, der politische Kampf hat dem Franken nicht genützt. Die Währungsbilanz ist verschlechtert. Das einzige Attivum des Monats aber, die Bachrüttelung Frankreichs  , ist durch die Politik des neuen Kabinetts in Gefahr, wieder verloren zu gehen.

Was wollte Caillaug?

Vor allem und um jeden Breis die Stabilisierung. Das Kern­ftud feiner Reform war Konsolidierung der schwebenden Schuld, die Schaffung einer Tilgungskaffe für die nationalen Berteidigungsbons, die Regelung der englischen   und amerikanischen   Schulden, dadurch die Eröffnung großer ausländischer Kredite. Daneben das dauernde Gleichgewicht des Staatshaushalts: Anpassung der Steuerfäße an die Franfenentwertung, Erhöhung der Umsatzsteuer im Inland von 1,2 auf 2 Broz., für die Ausfuhr auf 1,3 Proz., Erhöhung der in­direkten Steuern, Erhöhung der Post, Telephon-, Telegraphen­und Eisenbahntarife, automatische Angleichung der Zölle an den Großhandelsinder, eventuell Goldzölle. Caillaur' Programm war unsozial. Caillaur fürchtete, mit Besitzsteuern die Sachwert und Devisenflucht nicht hemmen zu können; die Rapitalsteuer lehnte er grundsätzlich ab. Aber da sein Hauptziel die Stabilisierung war, hätte er die unsozialste und ungerechteste aller Steuern, die Geldentwertung, wahrscheinlich unmöglich gemacht. Caillaur' Methode war diftatorisch. Er fürchtete das Spiel der Intereffen ' im Parlament, die Furcht der Abgeordneten vor den Wählern. Aber es wäre wahrscheinlich gewesen, daß den französischen   Rent nern ihr Vermögen zu einem höheren Kurse erhalten geblieben wäre, als es jetzt möglich sein wird.

Was tut Poincaré  ?

Dem Stabilisierungsproblem geht das Kabinett Poincaré   aus dem Wege. Die Anerkennung der mit England und Amerika   vor­bereiteten Schuldentilgungsverträge Ichnt es ab. Damit verschließt es sich den Weg zu ausländischer Hilfe, der Staat bleibt auf die Bant von Frankreich   angewiesen. Lösung der Krise von innen heraus, aus den eigenen Kräften Frankreichs  , ist die Parole. Spar­famkeit und Disziplin, ohne Auslandsanleihen, fluge Steuerpolitit, feine Inflation, teine Rapitalabgabe, das sind die Schlagwerte. Wie die Stabilisierung des Franken auf die lange Bant geschoben wird, so wird das Steuerprogramm Caillaug übernommen, sein un­sozialer Charakter aber verschärft. Zu den Tarif, Steuer­und Zollerhöhungen Caillaug' tritt das Programm des Beamten­abbaus, einer zwölfprozentigen Umsatzsteuer für exportierte Lurus­waren, die Erhöhung der Lohn- und Gehaltssteuer sowie der Steuer auf. Pensionen, Renten und landwirtschaftliche Erträge auf 12 Proz. Die allgemeine Einkommensteuer wird auf 30 Broz. ihres bisherigen Gazzes ermäßigt, die Gewinnbesteuerung aus industriellen und kauf­männischen Unternehmungen wird um die Hälfte erhöht. Der Til­gung der nationalen Berteidigungsbons dient eine Sondersteuer von 7 Proz. auf jeden Besizübergang. Gegen die Flucht in auslän­dische Effekten soll die Erhöhung der Einkommenbesteuerung aus folchen Werten von 18 auf 25 Broz. helfen. Weiter werden Kre­dite von 668 Millionen und von 1351 Millionen Franken verlangt, um Gehälter zu erhöhen und Fälligkeiten der Staatskasse zu be= gleichen, für die die Einnahmen fehlen. Im übrigen werden die Sparer mit der Bersicherung beruhigt, daß der Staat die von ihm übernommenen Verpflichtungen halten werde.

Was wird aus dem Franken?

Soweit das Programm. Sein erster Akt find Kredite von zwei Milliarden Franfen; sie fönnen nur bei der Bank san Frankreich genommen werden. Das aber ist zunächst genau dieselbe Inflation", zu deren Verhinderung sich Poincaré   start gemacht hat. Im übrigen ist das ganze Programm davon abhängig, daß der Franken  nicht weiter sinft. Dagegen aber sind nur Luftmaßnahmen ge= troffen, wie wir ähnliche aus der deutschen   Erfahrung fennen, die Besizwechselabgabe und die Besteuerung von Kapitalfluchtgewinnen; endlich sollen die nationalen Berteidigungsbons in Zahlung ge­nommen werden. Das Programm ist noch unsozialer als das Don Caillaur. Aber auch die Methode ist nicht weniger dit­tatorisch, nur etwas geschickter. Das Parlament hat zwar formell alles zu genehmigen. Das Subinett arbeitet ohne Er­mächtigungsgefeg. Aber die Rechte des Barlaments sind, wie im Ariege, eine leere Formalität. Durch die Beschränkung der Zahl

Die internationale Kupferkartellierung.

Ausnahmestellung Amerikas  .

In New York   ist ein Kupferhandelsfartell gegründet worden, die Copper Export Trading Company, die die Haupt­tupferinteressenten Amerikas   und Europas   umfaßt. An dieser Gesellschaft sollen 90 Broz. der Kupferproduzenten der Welt be­teiligt sein, eine Zahl, die in Fachkreisen als zu hoch angezweifelt wird. In jedem Fall verkörpert die Gesellschaft eine gewaltige Macht. Es gehören zu ihr neben der Rio Tinto und der Mi­ami Copper Company, den größten Kupferproduzenten der Belt, auch die Union Minière du Haut Katanga, die belgische Gesellschaft, die die Kupferminen des Kongogebietes aus. beutet. Bon deutschen   Interessenten sind beteiligt unter anderem die Firma Aron Hirsch   u. Sohn und Mansfeld   Kupfer­bergbau. Der Zwed des Kartells ist natürlich die hebung der Preise.

in der Lage, für 7 Cents Kupfer herzustellen, während andere Produ­zenten bis 14 Cents aufwenden müssen. Der Guggenheim- Konzern tann also mit erheblichem Verdienst weit unter den Kosten der am teuersten arbeitenden Minen Kupfer verkaufen. Tritt mun leber­produktion ein, so ist trotz des Kartells ein scharfer Konkurrenz­kampf zu erwarten. Wenn also mit der Preisregulierung nicht zu­gleich eine Kontingentierung der Kupferproduktion Hand in Hand geht, so wird die kartellartige Breisvereinbarung ohne Wirkung bleiben. Sollte allerdings diese Hoffnung sich nicht erfüllen und die Stabilisierung des Preises, d. h. die Kupferpreiserhöhung Wirt­Industrie besonders verhängnisvoll, weil der amerikanischen   In­lichkeit werden, dann wäre dies deswegen schon für die deutsche dustrie wegen der erwähnten Ausnahmestellung eine eber= legenheit über die Industrien anderer Bänder gewährleistet ist. Außerdem spielen die Kupferpreise heute mehr denn je eine Rolle im deutschen   Wirtschaftsleben, weil sie von entscheidender Bedeu­tung für die Preise in der Elektroindustrie sind. Deutschlands   wirt­schaftliche Rationalisierung schafft der Elektrizität als Betriebskraft ein größeres Wirkungsfeld. Die Kosten der Umstellung auf die Elektrizität aber verteuern sich jedoch mit der Erhöhung des Kupferpreises.

Aus diesen Gründen fann die Arbeiterschaft an der Tätigkeif des neuen Kartells nicht achtlos vorübergehen.

Zur Ablösung der Gemeindeanleihen.

Mit der Vierten Berordnung zur Durchführung der Ablösung der Martanleihen der Gemeinden, Gemeindeverbände und fonftigen rechtlichen öffentlichen Körperschaften vom 10. Juli d. 3. treten an die Gemeinden und an die beteiligten Aufsichts­schleunigte Erledigung von besonderer Bedeutung für die Gläu behörden wichtige Aufgaben heran, deren fachgemäße und be­biger der Gemeindeanleihen ist. Wie der Amtliche Breußische Bressedienst mitteilt, hat der preußische Miniſter des Innern zur Ausführung der Verordnung einen Runderlaß an die Ober- und Regierungspräsidenten, die Landräte, die Gemeinden und Gemeindeverbände herausgegeben, in dem es wörtlich heißt:

,, Die seit dem Erlaß der Aufwertungsgesetze weiterhin einge­tretene Verschärfung der finanziellen Lage der Gemeinden, ins­besondere das unerwartet starte Anwachsen der Erwerbs. losigkeit und die über Erwarten hohe Aufwertungslast der Gemeinden als der Gewährsverbände ihrer Sparkassen hat es in vielen Fällen nicht ermöglichen lassen, den Ablösungssatz der Gemeindeanleihen in dem im§ 43 des Anleiheablösungsgefeges fung Ausdruck geben, daß die Gemeinden im Rahmen des ihnen Möglichen über das gejezlich vorgeschriebene Maß hinaus ihren Gläubigern in folgenden Buntien Entgegenkommen be meisen: a) durch bevorzugie Behandlung der fleinen Gläubiger, b) durch bevorzugte Behandlung der Inflationsanleihen, c) durch Beteiligung an der Sammelanleihe.

Die Kalipreiserhöhung vertagt!

Der Reichstalirat hielt gestern unter dem Borsiz des Ge­heimen Justizrats Dr. Kempner eine Bollfigung ab.

Das Deutsche Kalisyndikat hat bekanntlich die Er­höhung der Kalipreise für das Inland um durchschnittlich 18 Proz. beantragt. In einer Ausschußfizung vom 27. Juli war zweds weiterer Vorprüfung der umfangreichen Unterlagen sowie Verhandlung mit den Verbrauchern beschlossen, befonderen Kommiffion

Da nach dem Antitrustgesez Preisvereinbarungen in den Ber­einigten Staaten gefeßlich unzuläffig sind, gilt diese Preisvergeordneten Verfahren zu erhöhen. Gleichwohl darf ich der Erwar­einbarung nur für dasjenige Kupfer, das an die außeramerikanischen Staaten geliefert wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Kupferverarbeiter Ameritas bei diefer Sachlage ihre Materialien billiger erhalten als die Berarbei­tungsindustrien anderer Länder. Damit wird den Amerikanern eine Borzugsstellung eingeräumt, die bei der aus anderen Grün­den schon vorhandenen Ueberlegenheit der amerikanischen   Wirtschaft über die außeramerikanische Wirtschaft die Wettbewerbs. fähigkeit Ameritas noch weiter steigert. Ron deutschen Berarbeitern wird dieser Umstand als besonders verhängnis­voll und als besonders wichtig hervorgehoben, während ihn die an dem Kartell beteiligten deutschen   Firmen zwar nicht bestreiten, aber nicht so schwer einschätzen. Diese erklären zu ihrer Haltung, daß Kupfer neben 3inn das einzige Metall ist, dessen Preis unter Bor­friegsniveau liegt. Sie begründen das mit Schleuderverkäufen von Händlerfirmen, die geringe Mengen Kupfer eingekauft haben, und sie dann, bei Abjazſchwierigkeiten um jeden Preis auf den Markt merfen. Diese fleinen Quantitäten genügen nach Ansicht der am Trust beteiligten deutschen   Firmen völlig, um den Markt zu be­unruhigen. Daß der Kupferpreis unter dem Vorkriegsniveau liegt, erklärt sich jedoch aus dem verringerten Konsum und aus der verstärkten Ausbeute an Kupfer aus den Kupfer erzen. Die verbesserten technischen Verfahren haben es ermöglicht, daß heute aus der gleichen Menge von Kupfererzen wesentlich mehr Reinfupfer herausgeholt wird wie vor dem Kriege. Eine Stabili­fierung auf der Basis von 15 Cents( 500 Gramm), wie sie von den Kartell beabsichtigt ist( 14,40 ist der augenblichliche Preis) würde bedeuten, daß die Verbesserungen der Technik einzig und allein dem Produzenten zugute fommen, nicht aber der Ge­famtwirtschaft. Das Kartell läßt sich überdies auch von der Absicht leiten, den Handel weitgehend auszuschalten und so die bisherigen Handelsgewinne an sich zu ziehen.

Deutschland   ist an dieser ganzen Frage besonders interessiert. Es hatte vor dem Kriege einen Kupferverbrauch von 201 100 Tonnen im Jahre( nach Abzug der Ausfuhr). Dieser Verbrauch wurde An­fang 1925 wieder erreicht, ist jetzt allerdings ganz erheblich zurüd­gegangen. Heute beträgt er 60 bis 70 Proz. der Vorkriegsmenge. Der Hauptabnehmer des Kupfers ist die Elettrizitäts: industrie, die vollkommen auf den Import angewiesen ist, da Kupfer in Deutschland   nur an einer einzigen Stelle gewonnen wird, nämlich im Mannsfeldschen Revier und auch hier nur in Quali täten, die für die Elektrizitätsinduftrie weniger in Betracht kommt.

China Rußland Ver.St.v.N.Amerika Japan Deutschland Großbritannien

Frankreich Italien Brasilien Polen

137.8

110.9

81.6

62.3

44.5 40.8 40.2

60.5

1.9 32.1 28.3 22.3*

Die

Spanien  Rumänien   18. Bevölkerung

Mexiko  

14.4

Tschechoslowakei 14.1 in den Jugoslawien   12.5 Türkei  Siam Persien

10.5 verschiedenen

9.7 9.

Argentinien   9.0 Ungarn  

8.3

Ländern

Belgien   10. Anfang 1926

7.9 7.2.

6.3

Niederlande m Osterreich 6.7 Portugal 7.5 Schweden# 6.s Griechenland 5., Bulgarien B5.1 Schweiz  Finnland   3.6 Dänemark   3.5 Norwegen   2.s.

4.1

51.

Im Mutterlande In den Besitzungen In Millionen Einwohner

521.5

449.5

N

die Berta a una und diepfehlen. Det Reichstalirat beschloß einstimmig dementsprechend mit der Ermächtigung, nach Beendigung der Arbeiten der Kommission den Reichskalirat telegraphisch mit dreitägiger Frift wieder einzuberufen. Ebenso wurden die weiteren Punkte der Tagesordnung, welche Stillegungsfragen be­trafen, vertagt.

Die Reichsbauf in der driften Juliwoche. Der Wochenausmeis der Reichsbank zeigt, daß der Reford ihrer Nichtbeanspruchung durch Banken und Wirtschaft, den wir für die Vorwoche feststellten, in der Zeit vom 16. bis 23. Juli noch überboten worden ist. Die gesamte Kapitalanlage ist neuerdings um 66,6 auf 1228,3 millionen zurüd­gegangen. Von diesem Rückgang entfallen auf Wechsel und Schecks 62,0 Millionen( Bestand 1130,5 Millionen), auf Lombarddarlehen  4,6 Millionen( Bestand 8,3 Millionen). Reichsschatzwechsel und Dar­lehen auf solche erscheinen auch in diesem Ausweis noch nicht. Die Rundengelder auf Girofonto sind um 43,1 auf 748,7 millionen er­höht. Der Bestand an deckungsfähigen Devisen ist um 27,0 auj 308,4 millionen verringert. Der Umlauf an Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen ist insgesamt um 128,2 auf 3892,0 gesenkt( Noten 2644,9 millionen, Rentenbankscheine 1247,1 Millionen). Die Gold. bestände sind mit 1492,5 millionen wiederum faft unverändert. Der Notenumlauf ist mit 68,1 gegen 66,8 durch Gold, und Devisen gedeckt.

Englische Infereffenten über den deutschen   Chemiefruft. Auf der Jahresfizimg der Bereinigung der Farbstoffverbraucher sagte der Borsigende, das vergangene Jahr sei epochemachend in der Geschichte der Farbstoffindustrie der Welt gewesen. Es habe noch niemals in der Geschichte der Farbstoffindustrie solche Konzentration und Er­pansion gegeben, wie in der deutschen   Farbstoffindustrie. Deutschland  sei dadurch unabhängig von fremden Rohstoffen geworden, was auf das ganze deutsche   industrielle und soziale Leben zurückwirken müsse. Demgegenüber müsse die Farbstoffindustrie Großbritanniens  danach trachten, ihre Märkte beträchtlich zu vermehren. Die Deut­fchen hätten in lehter Zeit ihre Verkaufsorganisationen im Auslande fehr verstärkt, so daß der Kampf um den Auslandshandel scharf sein werde.

Ford in Deutschland  . Der Aushau der Fordschen Werkstätten am Berliner   Besthafen macht, wie die Konjunktur- Korrespondenz" zuverlässig hört, Fortschritte, so daß jekt täglich 18 Autos auf­montiert werden. Sobald die Belegschaft eingearbeitet sein wird, wird die Produktion ohne Schwierigkeiten auf 100 Wagen täg lich erhöht werden. Die Berliner Werkstätten versorgen lediglich das deutsche Reichsgebiet. Auch die in Deutschland   beabsichtigte Er richtung ausgedehnter Fabrikanlagen und deren Produktion wird. lediglich für den deutschen   Absatz bestimmt sein. Es ist noch nicht endgültig beschloffen, ob die Fordsche Fabrit in Berlin  , Hamburg  oder im Rheinland   erstellt werden wird.

Aus der Metallwarenindustrie. Die R. Frister A.-G. und die mit ihr in geschäftlichen Beziehungen stehende Firma Gebrüder Israel, die Beleuchtungsartikel aus Metall( Lampen, Kronen usw.) herstellen, haben, dem Zuge der Zeit Rechnung tragend, eine Rationalisierung ihrer Betriebe vorgenommen Sie haben die Fabrikationsstätten von Gebrüder Israel   ft illgelegt und die 500 Mann, die dort beschäftigt waren, entlassen. Der Betrieb ist jetzt in Oberschöneweide   bei R. Frifter fonzentriert. Auch dort ist die Belegschaft, die Anfang vorigen Jahres 650 Mann betrug, durch Entlassungen auf zirfa 300 Mann herabgedrüdt worden. Nach Mitteilung der Berwaltung in der Generalversamm­lung wird das Erportgeschäft durch die Konkurrenz der Länder mit unterwertiger Raluta erschwert. Neuerdings ist der Auftrags­bestand günstiger. Die Gesellschaft erzielte aus einem Aftienfapital von 6 Millionen Mark einen Reingewinn von 12 733, ber auf neue Rechnung vorgetragen wurde. Nach der Bilanz hat das Unternehmen etma über 3 Millionen Schulden; dem stehen auf der Aktivseite zirka 2 Millionen Außenstände und 1,6 Millionen Warenbestände gegen­über. Die Flüssigkeit der Bilanz läßt also zu wünschen übrig.