finge des Oberreichsanwalts, haben fein Recht, fich auf oppofitionelle Arbeiter zu berufen. Sie gehören nicht mehr in die rote Front. Sie sind bereits ein Bestandteil der weißen Front unserer
Feinde.
Ruth Fischer und Maslow gehen den langen, sicheren, allzu bekannten Weg des Arbeiterverrats. Auf diesem Weg gibt es keine Grenzen und feine Rückkehr. Die„ linken" Phrafen, die man dorthin mitnimmt, verrinnen nach ein paar Tagen im Sand. Was übrig bleibt. ist das hemmungslose und strupellose Renegatentum."
Mit diesen Ausschlüssen wird die Spaltung der Kommunistischen Partei offenbar. Der Hinauswurf der ,, bankrotten Führer" wird nicht ohne schwere organisatorische und geistige Erschütterung der Kommunistischen Partei abgehen. Ob trog des offenbar groß aufgezogenen Apparates der Opposition um Maslow und Ruth Fischer die Spaltung von großer zahlenmäßiger Auswirkung auf die fommunistischen Organi fationen sein wird, steht dahin. Denn die Organisationen der Kommunisten werden zusammengehalten nicht durch politische Einsicht, sondern durch das nicht wissen, durch das Symbol Mostau, denen die Gläubigen noch den Inhalt zuschreiben, den es nicht mehr besitzt. Wer diesem Symbol die Wahrheit entgegenhält, der beeinflußt die, die glauben wollen, nur allmählich.
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Der Weg der Wahrheit ist langsam und langsam wird deshalb auch die Agonie der deutschen Kommunistischen Partei verlaufen. Wenn in Rußland längst der gesellschaftlichen Wandlung die Systemwandlung in der Politik gefolgt sein wird, wird es in Deutschland immer noch einen Rest von Gläubigen geben, der rufen wird: Schüßt die proletarische Diftatur in Rußland gegen die Renegaten", gegen die ,, Agenten der Klassenfeinde".
Die Agonie der Kommunistischen Partei ist ein notwen diger Prozeß. Erschütterung folgt auf Erschütterung, Abipaltung auf Abfpaltung. Sinausmurf auf Hinausmurf. Der Hinauswurf des halben Duhends wird nicht der letzte sein und die deutschen Arbeiter werden noch lange das ab redende Beispiel der Selbstzerfleischungen der Kommunistischen Partei vor Augen haben.
Die Verleumdung geht weiter! Bom Januar bis Auguft.
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Unsere Leser werden sich jener Iügnerischen Erfindung erinnern, die zu Anfang dieses Jahres in der Hugenberg- Bresse auftauchte und von dort ihren Weg durch alle Organe treudeutscher Bahrheitsliebe fand: daß nämlich die Sozialdemokratie fich beim Bölterbundum Böst chen für ihre Anhänger bemühe.
Als der Schwindel aufgedeckt war, blieb den Erfindern nichts weiter übrig, als sich auf Ausflüchte und neue Erfindungen zurückzuziehen. Deshalb lenkte man die Aufmerksamkeit auf den Genossen Breitscheid . dessen Name in mehr oder minder geheimnisvollem Zusammenhang mit Genf gebracht wurde. Am 14. Januar d. 3. haben wir dazu folgende Bemerkung gemacht:
Um auch diesem Klatsch ein Ende zu bereiten, fei festgestellt, daß der 22 jährige Student Gerhart Breitscheid zil Studienzweden nach Genf gehen und dort beim Genossen Albert Thomas , dem Direktor des Internationalen Arbeitsamts, einem alten Freund seines Baters, vorübergehend und aushilfsmeife als Privatfetretär Berwendung finden foll
Das geht eigentlich feinem Menschen etwas an. Aber da die Verleumder über den Zusammenbruch ihrer Verleumdungen verzweifelt find, und vor feinem Streich zurückschreden, ist zu vermuten, daß sie versuchen werden, auch aus dieser epochemachenden Angelegenheit eine Affäre zu machen.
Damals schien es, als ob den Gebärdenspähern und den Gerücht anglern einstweilen die Stimme verschlagen wäre. Aber plötzlich taucht jetzt- im Hochsommer! die alte Ente wieder auf. In der
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bündlerischen Tageszeitung" wird in einer Manier, die wahr scheinlich die besondere agrarische ,, Kultur" vortäuschen soll, der Abgeordnete Breitscheid angegriffen, weil sein studierender Sohn
Die Nationalgalerie hat nach sorgfältiger Vorbereitung gegen 150 Werke Alfred Rethels ausgestellt, Gemälde, Kartons und Zeichnungen, die aus vielen Museen und Privatsammlungen, vor allem von Frau Sohn- Rethel in Düsseldorf , dem Dresdner Kupferstichkabinett und dem Aachener Museum hergeliehen sind, und damit für Berlin zum ersten Male einen großen und wirklich instruktiven Ueberblick über sein Schaffen gegeben.
Um die gewaltige Leistung dieses Großen zu würdigen, muß man fich gegenwärtig halten, daß er, 1816 geboren, schon mit 16 Jahren Bilder wie den Bonifazius malte, mit 24 Jahren den Monumentalauftrag seines Lebens erhielt, die Aachener Rathaus . fresten, und mit 36 Jahren in unheilbaren Wahnsinn verfiel; auch
nicht vergessen, daß er von der Düsseldorfer Historienmalerei her.
fam und in feinen früheren Gemälden das falsche Pathos und die glafige Farbigkeit dieser Schule getreulich widerspiegelt.
Darum wirken die Delbilder, die hier ausgestellt sind, bis auf die Einzelstudien, die seiner Reisezeit angehören, veraltet und find unerheblich gegenüber den Zeichnungen. Es ergibt sich aus der eingehenden Betrachtung dieser schönen Ausstellung, daß Rethel überhaupt nicht so sehr Maler war wie Zeichner. Diese Charatteri fierung teilt er mit den meisten der großen Deutschen , und es ist wunderbar, wie auch hier wieder die Linie höchst klar und bedeutend als eigentlich nationales Kunstmittel der Deutschen in den Bordergrund tritt.
Zeitbedingt an Rethel und darum der Vergessenheit anheimgegeben ist das eigentliche Malhandwerk. Es gibt faum ein Delbild ven ihm, das befriedigt, selbst im Bildnis überragen ihn z. B. der vor furzem an gleicher Stelle gezeigte Julius Hübner und sehr viele andere Zeitgenossen. Auch die Monumentalbilder im Frankfurter und im Aachener Rathaus vermögen das Urteil nicht zu ändern, daß Rethel in feiner Weise malerisch begabt war. Es muß aus gesprochen werden, daß auch diese berühmten Fresten als Malwerte nicht über dem Niveau der allgemeinen Düsseldorferet stehen. Bas Rethel dennoch über seine Zeitgenossen erhebt und als bedeutendsten Geschichtsmaler des 19. Jahrhunderts fortleben läßt, ist die eminente Ausdrucksfraft seiner Linie und die dramatische Form seiner Komposition. Beide ergänzen sich und erscheinen schon im ersten ungestümen Entwurf, ja meistens sind es, ganz wie bei Cornelius, diese ersten genial hingeschriebenen Ideen, in denen das Hösste, das ganz einmalige Genie dieses Menschen sich offenbart. Davon zeigt die Ausstellung die allerherrlichsten Beispiele in großer Fülle. Genannt feien nur die Zeichnungen zu seinen Holz schnittes, wie den Totentänzen und dem Lutherlied, in denen Rethel wohl das Bolkstümlichste, Bollendetste seiner Kunst gegeben hat, die mächtigen Aquarelle zum Hannibalzug, die mannigfachen Borstudien
in Genf angestellt iff. Su dem Zwede wird von бem fchweren| fapitalistischen Heiratsgut" der Gatt des Genossen Breitscheid gesprochen, und von dem„ versorgungsbedürftigen Söhnlein, das erst noch so gut heiraten muß, um es eben so weit zu bringen, wie Genosse" Bater."
Aufgewärmte Lügen werden nicht glaubhafter, wenn sie im August statt im Januar verbreitet werden. Auch nicht, wenn die Landbündler sich nachträglich um das„ kapitalistische Heiratsgut" einer Frau bemühen, die als politische Schriftstellerin schon zu einer Zeit tätig war, in der die meisten Redakteure der Rechtspreffe noch die Schulbank drückten.
Sozialisten im Völkerbund.
Der französisch - sozialistische Verbotsantrag. Genosse Pierre Renaudel hat an das Sekretariat der Sozialistischen Partei Frankreichs ( SF30.) folgendes Schreiben gerichtet:
Lieber Sévérac!
22. Juli 1926
Anläßlich der Diskussion im Erweiterten Parteivorstand über die Stellung Boncours im Völkerbund glaubte ich infolge Annahme der von Brade eingebrachten Resoiution ( wonach Barteimitglieder nicht Vertreter bürgerlicher Regierungen im Völkerbund sein dürfen. Red. D. Borm.") mein Mandat in der Exekutive der Internationale niederlegen zu müssen. Ich betrachte es in der Tat als durchaus unmöglich, daß ich dazu gebracht werde, einen Vorschlag zu unterstützen, der meiner Ueberzeugung nach schädlich ist für die Interessen unserer Partei, die ich nicht von den Interessen des Friedens, noch von der Aktion trennen fann, die wir führen müssen, um der Tätig keit des Völkerbundes mehr Leben und mehr wirtungsmöglichkeit zu verleihen.
Ich bitte Dich indessen, dem Parteivorstand folgenden Vorschlag vorzulegen:
Es war weder, noch ist es meine Absicht, einen neuen Zwischen fall in dieser Angelegenheit herbeizuführen, wie er sich beim Kongreß von Clermont- Ferrand durch unsere Weigerung, in den Erweiterten Parteivorstand einzutreten, ereignete.
Wenn eine Uebereinkunft zwischen der Mehrheit des Parteivorstandes und mir erfolgen fönnte, daß der Vertreter der Minderheit in der Partei die Freiheit haben wird, seinen Standpunkt in der Exekutive der Internationale zu vertreten, so würde ich nichts Unrichtiges darin sehen, mein Mandat zu be= halten.
Das ist eine Methode, die in einer Anzahl der Sektionen oder Parteien der Internationale angewendet zu werden scheint. Sie hat daher schon Vorläufer und fann als die günstigste Lösung bei der gegenwärtigen Lage der Dinge angesehen werden. Wenn Du daher dem Parteivorstand meinen Brief vor= legen würdest, wäre ich dankbar, seine Antwort zu erfahren. Mit herzlichstem sozialistischen Gruß Pierre Renaudel.
Der Parteivorstand hat einstimmig das Parteifefretariat beauftragt, Genossen Renaudel zu antworten, daß er mit Freude die Zurücknahme seiner Demission zur Kenntnis nehmen werde, wenn Renaudel sie aufrecht erhält. Die Bedingung aber, die er stellt, fönne der Parteivorstand nicht annehmen. Wenn es eine Minderheit im Parteivorstand gäbe. so wäre es sicherlich am Platz, die Möglichkeit zu erwägen, einem Mitglied der Delegation in der Crefutive die Aufgabe zu überlassen, in der Internationale den Standpunkt dieser Minderheit zu vertreten. Dies sei aber solange nicht der Fall, als Renaudel und seine Freunde die Pläge im Partei vorstand, die unbejezt und zu ihrer Berfügung bleiben, wieder eingenommen haben.
Wieder Verfolgungen in Armenien .
Aber jetzt von den Sowjetleuten verübt. Föderation„ Daschnat zutiun" sandte an das Sekretariat Das Sekretariat der Revolutionären Armenischen der Sozialistischen Arbeiter- Internationale folgenden Bericht: Seit dem Januar d. J. kommt eine große Anzahl geheimer Briefe und Telegramme über Berhaftungen in Armenien ins AusDie tommunistische Bresse, die niemals verfehlt, ihre Stimme zu erheben, wenn es sich um die Gefangensetzung eines ein
land.
zu den Aachener Kaiserfresken und den sonstigen Historienbildern. Wo man die gezeichneten Entwürfe mit der endgültigen Fassung in Delschinken vergleichen kann, wird sofort die unvergleichliche Ueber legenheit der ersten künstlerischen Prägung, der Skizze, ja noch des Kartons offenbar.
Dürer hatte dem Jüngling Rethel zu rechter Stunde den Weg gewiesen, ganz wie es bei Cornelius und Pforr gewesen war. Im 3eichen Dürers fiegte Rethel: nicht durch Nachahmung, sondern durch lebendige Fortentwicklung der Dürerfchen Linie. Wie bewußt und modern er diese klare, herbe, kantige Linie handhabte, zeigt nichts so schlagend als etwa das Neue Jahr"( 1852), eine seiner letzten Arbeiten, wo das neuzeitliche Behikel der Eisenbahn in künftlerischem Kontakt mit Allegorie und strengen Linienftil gebracht wird, und die Karikaturen, die in erstaunlicher Weise den viel späteren. Busch vorausnehmen.
Hofmannsthal über das alte deutsche Volksschauspiel Hugo von Hofmannsthal , der mit seinem bei den Salzburger Festspielen aufgeführten Welttheater" die Tradition der alten deut schen Volksbühne wieder aufgenommen hat, betont in einem Aufsatz, den er in der Literarischen Welt" veröffentlicht, den tiefen Bus sammenhang dieser Bestrebungen mit dem Boltstheater, das selbst in unseren klassischen Dramen noch fortlebt.
Aber da von
aber einseitige Bemühungen, das Theater der Gebildeten entstand, „ Als im 18. Jahrhundert, am meisten durch Lessings kraftvolle, welches ganz andere, fremde Fundamente hatte und ganz neue, un voltsmäßige Forderungen aufstellte, fanken die alten theatralischen Instinkte ins dumpfere Bolt zurüd", schreibt er. diesem immer neue Elemente ins Bublifum" aufsteigen, fonnte sich doch in der anerkannten theatralischen Hauptstadt Wien , mindestens in ihren Borstädten, ein voltsmäßiges Theater halten, von welchem Raimunds und Restroys Hervorbringungen die legten Blüten die Kraft, in das Shaffen unserer Klassiter hineinzudringen und sich waren. Die im Volksgeschmack verborgenen Instinkte hatten auch dort in so fremder Sphäre gleichsam wie im Traum geltend zu machen: so ist aus Schillers Räubern" das Hauptmotiv selber, die Berherrlichung der Räuberbande, aus der gleichen Wurzel wie so manches Drama eines reifenden Buppentheaters, das den„ banerischen Hiast" oder den Grasl" verherrlicht; desgleichen die so wichtigen astrologischen Elemente in Wallenstein " oder die Geisterwichtigen aftrologischen Elemente in Wallenstein " oder die Geistererscheinungen in der Jungfrau von Orleans": vom" Faust" aber, wie der erste Teil dem Puppenspiel und dem Hans Sachs feine wesentliche Form verdankt, so sind in dem zweiten unzählige Elemente der volksmäßigen Bühne, der Maskenspieltradition und endlich gar noch der Mysterienbühne hineingenommen. Es lebte nun das Theatralische, wie es die Jahrhunderte von 1300 bis 1700 in bayerisch- österreichischem und fränkischem Gebiet ausgebildet hatten, tausendfach auch in der Dentweise des Volkes weiter; die Einbildungskraft der bildenden Künstler war davon ganz erfüllt; des= gleiden aber auch die sprichwörtlichen Reden, die gereimten Sprüche und die Lieder, mit denen das Volk sein Leben ans Höhere und Algemeinere fnüpft. So hat, was auf einer vollstümlichen Bühne vorgebracht wird, Gestalten und Typen, Redensarten und Sinn.
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zigen Kommunisten Handelt, bewahrt seit vier Monaten ein voll lommenes Stillschweigen über die Gefangennahme und De portation Hunderter Sozialisten.
Erst in der letzten Zeit gesteht das offizielle Organ der Arme nischen Kommunistischen Partei „ Sowjet- Armenien" vom 25. April 1926 ein, daß tatsächlich Verhaftungen vorgekommen sind, bemüht fich aber gleichzeitig, die Zahl der Opfer zu verkleinern und die Gründe der Verfolgungen zu verfälschen.
Das bolichemistische Organ erklärt, daß die Zahl der verhafteten Mitglieder der Revolutionären Föderation Daschnafzutiun jiebzig betrage, während die genauen Mitteilungen, die sich in unseren Händen befinden, nur zu deutlich beweisen, daß die Verhaftungen in der armenischen Hauptstadt allein über diese Zahl hinausgehen, und daß in Armenien insgesamt
durchgeführt wurden.
mehr als 400 Berhaffungen
Noch viel jämmerlicher sind die Argumente des offiziellen Ora gans, wenn es versucht, den Grund der Gefangensetzungen darzulegen. Es flagt unsere Genossen an, mit den fonterrevolutionären Türken in Verbindung zu stehen, während es doch bestimmt wissen muß, daß die Mitglieder der Föderation Daschnafzutiun ihr ganzes Leten im Kampfe gegen eben diese konterrevolutionären Tür ten verbracht haben. Ohne Scham erklärt es weiter, daß unsere Ge nossen strafbare Verbindungen mit Räuberbanden angeknüpft haben, obwohl die gleiche Zeitung bis jetzt formell versicherte, daß die Räuberbanden in Armenien , dank der Maßnahmen der Bolsche wisten, unterdrückt worden seien. Es behauptet weiter, daß die Partei Dasch natzutiun terroristische Atte begangen habe, und führt als Beweis den Fall der Ermordung eines Sekretärs eines Dorfjowjets an, während es doch sehr gut wissen muß, daß die Partei Daschnafzutiun, die in einem gewissen Zeitpunkt den Sultan und die Statthalter des 3aren unter einem heilsamen Terror hielt, nicht die Zeit damit verlieren würde, Terroroperationen mit der Ermordung eines arm feligen Dorfbeamten zu beginnen, wenn sie wirklich terroriſtiſche Pläne gegen die Sowjetbehörden hegen würde.
Die einzige wahre Anschuldigung ist, daß unsere Genossen ille* gale sozialistische Literatur aus dem Auslande erhalten, die sie unter dem armenisechn Volke verbreiten. Jedermann fann felbst beurteilen, ob das ein ernster und genügender Grund dafür ist, hunderte Menschen zu den Schrecknissen der Gefangenschaft und der Deportation zu verurteilen.
Den wahren Grund für diese Verhaftungen, den die Henter Armeniens jorgjam verbergen, muß man darin fuchen, daß es ihnen trotz ihrer Propaganda, ihren Verleumdungen, Geldunterstützungen und Bestechungen, die sie versprechen und geben,
nicht gelingt, unsere Partei in Armenien auszufilgen, die die einzige Bewegung ist, in der sich das Armenien des inter < nationalen Sozialismus fammeln kann. Gleich den Tyrannen aller Beiten und aller Arten sehen die Bolschewiki ihre Eristenz be droht, wenn sie die Popularität ihres politischen Gegners feststellen müssen. Um diese Popularität zu vernichten, haben sie während der legten Jahre ,, Liquidationen der Partei Daschnafzus tium" organisiert, in denen sie offiziell zu Grabe getragen wurde, aber alles war vergeblich. Jetzt wollen sie das gleiche durch den Terror der Massenverhaftungen erreichen.
Der Zweck dieser Mitteilung ist, den Arbeitern die Augen z öffnen, die durch die tendenziösen Darlegungen aller Arten von Delegationen in die Irre geführt werden, ihnen das Beispiel unferes unglücklichen Landes zu zeigen,
das Leben der Völker, die unter das Joch der Bolschewifi geraten find,
in seiner wahren Gestalt vor Augen zu führen. Die Partei„ Dasch nafzutiun" verfolgt mit vollster Aufmerksamkeit den Verlauf dieser Verfolgungen und versucht mit allen Mitteln, die Massen der Partei in Ruhe zu halten, um nicht für neue Verfolgungen Anlaß zu bieten. Wenn die Bolschewiki aber nicht rechtzeitig ihren Grausam feiten ein Ende jegen und vor allem, wenn sie ihr altes Projekt, unsere Partei" physisch auszurotten", weiter verfolgen, in dem sie zur Ermordung unserer Genossen schreiten, dann fürchten wir, könnte das die Einleitung zu blutigen Ereignissen von solchem Ausmaß sein, daß es uns unmöglich wäre, ihre Folgen und Ergebnisse vorherzusehen...
in Armenien nicht anders machen als in Georgien , Turkestan und Diese eindringliche Darstellung lehrt, daß es die Sowjetherrscher den anderen Ausbeutungsgebieten des alt- wie neurussischen Imperialismus. Wie in der Zarenzeit, so richtet sich auch jetzt die But der Machthaber vor allem gegen die Sozialisten Wo die Bolschewicki die Macht haben, da reden sie nicht von„ Einheitsfront"!
denn,
bilder; ja Schimpferelen und Anzüglichkeiten, einen tausendfachen Widerhall in den Zuhörern, und davon ist noch die unausrottbare Volkstümlichkeit der Wiener Operette ein letztes Zeugnis wie entstellt auch, lebt in ihr, in den Figuren der Komiker insbesondere, die immer wieder auf alte Typen zurückgehen, viel Volks tümliches, Altüberkommenes weiter."
Böcklin und das Flugproblem. In diesen Tagen, da sich der Tod Otto Lilienthals zum zwanzigsten Male jährte, dürften auch die Zeugnisse von Arnold Böcklins Bemühungen um das Flugproblem auf besonderes Interesse rechnen können, die jetzt bei J. A. Stars gardt in Berlin zur Versteigerung kommen. Es handelt sich um eine Reihe von Briefen, die der Maler an den Berliner Gymnafial direktor Karl Müllenhoff gerichtet hat, der mit ihm nach dem gleichen Ziele strebte. Die Mehrzahl der Briefe stammt von 1886/87. Böcklin spricht immer wieder von den Schwierigkeiten, die es ihn fostet, den Mechanismus des von ihm vorgeschlagenen Flugapparates schriftlich verſtändlich zu erklären.„ Wenn meine Beobachtungen des Vogelflugs richtig sind", schreibt er einmal, so ist die Bes hauptung nicht zu gewagt, daß ein Apparat mit verstellbaren Flächen und der Fähigkeit, den Flug zu beschleunigen, dasjenige ebenfalls zu leisten imftande sein müßte, was wir einen Flieger ersten Ranges leisten sehen". Im April 1887 will er nach Bertin fahren, um der Gesellschaft zur Beförderung der Luftschiffahrt seine Zeichnungen zu erklären. Seine fünstlerischen Arbeiten hindern er die Vorarbeiten soweit fertigstellen zu können, um im Sommer zunächst weitere Untersuchungen. Aber noch im April 1891 glaubt Berlin Schritte tun zu können. zu den notwendigen Experimenten fommen, und aufs neue in
Die Froschattade auf den Eisenbahnzug. Nahe bei Feodosia auf der Krim erschienen auf einem Eisenbahndamm Frösche in solchen Maffen, daß ein aus zehn Wagen bestehender Zug nicht weiter fahren konnte. Myriaden von Fröschen belagerten auf eine Entals eine Stunde, bis das Hindernis beseitigt war und der Zug fernung von zehn Kilometer hin die Strecke, und es dauerte mehr weiterfahren fonnte. Die russischen Gelehrten haben sich eingehend mit diesem seltsamen Ereignis befaßt, und der Moskauer Professor Schmidt erklärte dem Berichterstatter der„ Prawda" folgendes: „ Eine Froschinvasion von solchen Ausmaßen ist für mich eine ganz neue Erscheinung. Sie ist nur so zu erklären, daß sämtliche Teiche und fleine Seen, in denen sich die Frösche aufzuhalten pflegen, gänzlich ausgetrocknet find. Dadurch wurden die Frösche in Massen auf die Suche nach einer neuen Unterkunft getrieben." Der Gelehrte hält es sogar für möglich, daß ein Wirbelwind die Frösche aus dem Wasser aufs trockene Land geschleudert habe. Da jedoch von einem derartigen schweren Orfan in lezter Zeit nichts bekannt geworden ist, müsse man bei der ersten Vermutung bleiben.
eine Rundfunk- Sendestation errichten zu lassen, um auf diesem Wege den
Der Bafifan nuht den Rundfunt. Der Bapst beabsichtigt, im Batikan Katholiten aller Länder Botschaften übermitteln zu lassen. Es wird auch baran gedacht, Meffen und besonders wichtige Handlungen in der Peters. firche auf diesen Sender übertragen zu laffen.