Die Tagung der höheren Kriminalbeamten.
Am Montag und Dienstag fand im Lehrervereinshause der Bertretertag der Vereinigung der höheren Kriminal. beamten Preußens statt. Anwesend waren u. a. auch der Regierungsdirektor D. Weiß, Polizeivizepräsident Dr. Friedens burg und Regierungsrat Gräser vom Preußischen Ministerium
bes Innern.
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bediene sich bie politische Polizei bei ihrer Tätigkeit der Kriminalpolizei. Während aber lettere im großen und ganzen den Schutz des einzelnen im Auge habe, sei die Aufgabe der ersteren der Schutz der Gesamtheit. So müsse der Beamte der politischen Polizet neben der Schlagfertigkeit ihrer Tatkraft noch über ein gewisses politisches Fingerspigengefühl und über eine l n= empfindlichkeit gegenüber Angriffen der Geg ner besitzen. Es sei nicht richtig, daß sich die politische Polizei in ihren Maßnahmen von parteipolitischen Gesichtspunkten leiten lasse. Richtig sei allerdings, daß in der politischen Polizei zum Teil die gleichen Beamten tätig seien wie vor der Staatsumwälzung. Sie feien aber nach Ansicht des Regierungsdirektors Weiß von absoluter Objektivität erfüllt(?) Im weiteren Verlauf seiner Ausführungen erwähnte der Referent den Typus des gemeinen Verbrechers, der fich mit einem politischen Mäntelchen umkleidet; er betonte ferner, daß das Lockspieltum durchaus abzulehnen sei, desgleichen auch die unsauberen und ungesetzlichen Handhabungen, der sich die politische Polizei früher bediente. Kriminalpolizei und politische Polizei hätten trog ihrer verschiedenen Arbeitsgebiete das gleiche Ziel, die Bekämpfung der Unsicherheit und Schutz der All gemeinheit.
Es sprachen noch Oberreichsanwalt a. D. Dr. Ebermeyer über die Strafrechtsform, Dr. Drews- Berlin über verfassungsmäßige Grundrechte und Polizeigewalt und Geheimrat Dr. jur. Robert Heindl über internationale Bekämpfung des Verbrechertums. weiteren Pflichterfüllung der Beamtenschaft. Kriminalrat Boese schloß die Tagung mit einem Bekenntnis zur
Nachdem Kriminalkommissar Linnemann über Standesund Besoldungsfragen referiert und dabei die Forderung aufgestellt hatte, daß die höheren Kriminalbeamten in ihrer Besoldung und auch in sonstiger Hinsicht den Beamten der Schutzpolizei gleichgestellt mürden, nahm derfelbe Referent zu der augenblicklich so aftuellen Frage Stellung: Inwieweit ist der Magdeburger Fall für die Berufsorganisation der Kriminalpolizei von Wichtigkeit?" Er unterstrich, daß gerade dieser Fall klar erwiesen habe, daß Justiz und Polizei verschiedener Ansicht über die Zuständigkeit der Kriminalpolizei seien. Nur aus dieser Verschiedenartigkeit der Beurteilung der Rechte und der Pflichten der Kriminalpolizei sei die große Unruhe zu erklären, die der Magdeburger Fall in der Deffentlichkeit verursacht habe. So entstehe die Notwendigkeit, die Stellung der Polizei gegenüber den Gerichtsbehörden klarzustellen. Nach der bisherigen Braris fönnen sich der Staatsanwalt und der Untersuchungsrichter im Ermittlungsverfahren einen ihnen genehmen Kriminalbeamten auswählen. Dieser Zustand sei unhalt. bar. Richtig wäre es, daß entsprechend des Erlasses des Justizministers aus dem Jahre 1883 der Kriminalbeamte für das Ermittlungsverfahren von seiner vorgefeßten Behörde dem Untersuchungsrichter zur Verfügung gestellt werde. Andererseits wird den Polizeibeamten die Befugnis abgesprochen, aus eigener Macht nollkommenheit Straftaten weiter zu verfolgen, wenn diese bereits eine Gerichtsstelle beschäftigen. Nach den geltenden Gesetzes bestimmungen bestehe aber für die Polizeibeamten nicht allein das Recht, sondern auch die Pflicht zu solchen Maßnahmen. In Anbetracht all dieser Uutlarheiten schlug der Referent die Anschließen. Ganz besonders unangenehm fiel nun auf, daß plötzlich nahme eines Antrages vor, der an die Parlamenten und Regierungen die Bitte richtet, durch neue Gesetze und Bestimmungen die Untlarheiten, die im Berkehr der Polizei mit den Gerichtsstellen bestehen, zu beheben und die Stellung der Polizei im Strafermittelungsverfahren in einer Weise neu zu regeln, die den Leistungen der mobernen Bolizei gerecht wird. Ministerialrat Herfurth vom PreuBischen Justizministerium, wie auch Regierungsdirektor Dr. Weiß, erklärten sich auch ihrerseits für die Notwendigkeit solch eines GeJeges. Der Antrag fand einstimmige Annahme.
Bon nicht geringem Interesse war der Vortrag des Leiters der Berliner Kriminalpolizei, des Regierungsdirettors Dr. Weiß, über Kriminalpolizei und politische Polizei". Zwar
Bei der Kundgebung zu Ehren Severings konnte durch die Kürze der zur Vorbereitung verfügbaren Zeit ein großer Teil der Reichsbannerkameraden nicht in der Reichsbannerfleidung erscheinen. Zudem war es natürlich auch einem erheblichen Teil Genossen und Genoffinnen, die nicht direkt im Reichsbanner Mitglied find, Bedürfnis, sich der Ehrung des scheidenden Severing anzuin der Wilhelmstraße versucht wurde, diese in Zivilfeidung befindlichen Demonstranten abzudrängen. Selbstverständlich wurde aus begreiflichen Gründen von den Abgedrängten versucht, trotz dieser Anordnung ihrem Buge zu folgen. Statt nun aber bei der Ausführung dieses Befehls die bei dieser Art Kundgebung ganz besonders erforderliche Rücksicht zu nehmen, wie uns aus den Kreisen unserer Leser mitgeteilt wird, gefielen sich ein Teil der Beamten darin, mit Borhieben, Jiu- Jitsu- Griffen gegen die widerstrebenden Abgedrängten vorzugehen. Ganz besonders taten sich hier Ange hörige der 4. Bereitschaft, Mannschaftsauto 25 904, hervor. Begreiflicherweise bemächtigte sich der derartig Behandelten eine berechtigte Empörung, die nur geschwächt werden konnte durch
die beruhigende Haltung einiger Beamter, die mit scharfen Worten das Verhalten ihrer Kameraden mißbilligten. Hier muß energisch und sofort Abhilfe geschaffen werden. Einmal, daß derartig unangebrachte Befehle erst gar nicht gegeben, und, wenn schon einmal gegeben, in etwas liebenswürdigerer Form ausgeführt werden.
Ehrung des verstorbenen Genoffen Mehlich. Im Preußischen Staatsrat, der am Dienstag eine Gigung abhielt, wurde das AnStaatskommissars, Genossen Mehlich, durch eine Ansprache des Prä. denken des bei dem Eisenbahnunglüd von Leiferde verunglückten sidenten Adenauer geehrt. An Stelle Mehlichs tritt Genosse Prof. Dr. Karl Borländer, der bekannte Kant- und Marr- Forscher an der Universität Münster, in den Staatsrat ein.
Die Eröffnung der 1. Infernationalen Kongreffes für Segualforschung findet am Sonntag, den 10. Oftober, vormittags 11 Uhr, im Plenarsizungssaal des Reichstages statt. Die Eröffnungsfeier wird gleichzeitig eine Gedenkfeier für die Verstorbenen sein. Beteiligen werden sich hierbei u. a. Prof. Siegfried Ochs , der Berliner Aerztechor unter Leitung von Dr. Kurt Singer , die Solistin Fräulein Paula Lindberg und ein Quintett von Berliner Aerzten. In der Eröffnungssigung werden u. a. sprechen der Reichsminister des Innern Dr. Külz , der Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung Dr. Becker, der Rektor der Universität Prof. Dr. Pompecki. Die wissenschaftlichen Verhandlungen beginnen am 11. Oftober. Die Vorträge werden zum Teil in allgemeinen Sigungen stattfinden, zum Teil in Seftionen. Es sind folgende Sektionen in Aussicht genommen: Biologie und Physiologie, Psychologie und Pädagogit, soziale Hygiene und Eugenit, Soziologie und Kultur, Kriminalogie und Familienrecht, Bevölkerungswissen schaft. Die Geschäftsstelle bei Herrn Geh. San.- Rat Dr. Albert Moll, Berlin W 15, Kurfürstendamm 45, ist bis Freitag mittag geöffnet. Hier findet auch die Ausgabe von Kongreßkarten statt.
handlung, Berlin C., Boststraße 13, verfolgt sofort alle ihm ge Der Verein zum Schuße der Kinder vor Ausbeutung und Mißmeldeten Fälle und bringt im Notfall die Kinder ohne Zeitverlust in seinem eigenen Heim unter. Fälle, wie der in der Sonntags= nummer des Vorwärts" behandelte, würden von dem genannten Verein sofort im Uebereinkommen mit den vorgesezten Behörden
erledigt werden.
2000 kronen im Kinderballon entflogen. Eine Bandfrau hatte für Waren am Markte in Piset in Böhmen 2000 Kronen Bargeld gelöst und wickelte, wie es die Landfrauen tun, das viele Geld in ihr Taschentuch. Daran band fie später auch zwei Kinderluft. ballons für ihre Kleinen. Als ihr unterwegs die Schuhe aufgingen, legte sie das Taschentuch achtlos auf den Weg, um die Bänder zu knüpfen. Im nächsten Augenblid aber stiegen die Ballons auf und mit ihnen die 2000 Kronen( 250 m.).
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