Bevölkerung im Bezirk ausmacht aber in den Bezirken,| hatte. Auch die Kleinrentner haben in einer stürmischen Berwohin man solche Beamte mit Vorliebe schickt, macht die fammlung beschlossen, sich nicht um den Besuch des Reichs,, Minderheit" oft nur wenig unter 100 Broz. aus! Diese präsidenten zu fümmern, da er die Hoffnungen der Kleinrentner in Beamtenpolitik ist von dem Gedanken eingegeben, daß man der Aufwertungsfrage nicht erfüllt habe. die etwa vorhandene tschechische Minderheit fünstlich stärke oder sie auch gar erst schaffe, weil dem Richter, Beamten, Gendarmen und Amtsdiener bald auch die Handwerker und Händler folgen, so daß dann die ,, Notwendigkeit" gegeben ist, der Gemeinde die Errichtung und Erhaltung einer tschechischen Schule aufzutragen... Die deutschen Minister werden darüber zu wachen haben, daß dieses Uebel nicht noch weiter getrieben wird.
Nicht ein deutsch - tschechischer Friedensschluß hat den Eintritt deutschbürgerlicher Politiker in die Brager Regierung herbeigeführt, sondern die wirtschaftliche Interessengemein schaft der deutschen und tschechischen Agrarier hat diese Wendung zur Folge gehabt. Als vor einigen Monaten die Regierung 3ollerhöhungen, sowie die Ersetzung der gleitenden Getreidezölle durch feste 3ollsäge verlangte, nahmen die tschechischen Sozialdemokraten und, ihnen folgend, auch die tschechischen Nationalfozialen im Intereffe der breiten Konsumentenschaft gegen diefe Borlage in der schärfften Weise Stellung; sie waren dazu nicht nur durch ihre Grundfäße, sondern durch die auch in der Tschechoslowakei zunehmende Wirtschaftskrise und ArbeitsTofigkeit gezwungen, die die ohnehin sehr ungünstige materielle Situation der Lohn- und Gehaltsempfänger noch bedeutend verschlechterten. Diese beiden tschechischen Arbeiter parteien traten aus der Regierung aus und gingen in die Opposition, in der sie sich mit den deutschen Sozialdemokraten zusammenfanden. Die Stimmen, die auf solche Art der Regierung verloren gingen, wurden ersetzt durch die deutschen Agrarier, Christlichsozialen und Gewerbeparteller, wobei die Christlichsozialen als Entgelt eine Erhöhung der staatlichen Mindestgehälter für die katholischen Geistlichen, der sogenannten Kongrua forderten und erhielten. Da die tschechischen Gozialdemokraten und auch die Nationalsozialisten deren Fraktion Dr. Benesch unter Niederlegung feines Abgeordnetenmandats ausschied, um entsprechend dem Wunsch Masaryts Außenminister bleiben zu fönnen gegenüber dem Zollfurs in der Opposition verharren, blieb den Zollparteien nichts anderes übrig, als ihren Busammenhalt zu verlängern und zu befestigen; das ist die Ursache des Eintritts deutscher Politiker in die tschechoslowakische Regierung. Sie wird es nicht leicht haben, denn die Opposition verfügt über eine sehr große Stimmenzahl. Diese Opposition ist allerdings überaus heterogen; fizen doch in ihr neben den staatsbejahenden tschechischen Sozialdemokraten und Nationalsozialen die den tschechoslowakischen Staat unbedingt verneinenden deutschen Nationalisten und selbstverständlich auch die Kommunisten, während die deutschen Sozial. demokraten sowohl aus Gegnerschaft gegen die Wirt schaftspolitik dieser Regierung wie auch wegen der Nichtgewährung voller Gleichberechtigung und Selbstverwaltung an die Sudetendeutschen, sowie wegen der agressiven Tschechifierungspolitik in der Opposition bleiben, die sie seit der Er richtung dieses Staates geleistet haben.
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aus
Hindenburg in Braunschweig . Reichsbanner und Sozialdemokratie bleiben fern. Braunschweig , 12. Oftober.( Eigener Drahtbericht.) Der Reichspräsident ist von der braunschweigischen StahlhelmRegierung eingeladen worden, dem Freistaat Braunschweig einen Besuch abzustatten. Der Reichspräsident hat zugesagt und wird am 15. Oftober in Braunschweig eintreffen. Die sozialdemo fratischen Fraktionen des Landtags und der Stadtverordnetenversammlung sowie das Reichsbanner und die sozialdemokratische Parteiorganisation haben beschloffen, nicht an den Empfangsfeierlichkeiten teilzunehmen. Ausschlaggebend für diesen Beschluß war die Stellung des Reichspräsiden ten , die er während des Volksentscheids in seinem bekannten Briefe an den Präsidenten des Reichsbürgerrates von Loebell eingenommen
Abgesang.
Bon Hans Fr. Blund.
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Sieh, Frau, wie das Laub sinkt und den Bäumen um die Füße spielt, alle Furchen füllt und die Wege mit seinem leisen braunen Klingen überströmt. Fretlich, die Luft scheint noch warm, jetzt, da fich unser Leib um die letzte Ernte müht. Aber der Mittag trügt, der Herbst steht tief im Land. Wie ein brauner Gletscher droht es aus dem Wald, voll vorfrüher Abendkälte. Jedesmal, wenn wir uns über die Erde bücken, schiebt er sich ein wenig vorüber, wartet wieder und läßt rauschend fleine Vorwellen brauner Blätter über die Aecker treiben, bis wir ihm trauen und uns wieder zur Erde beugen.
Wie gelb doch der Wind fährt! Im Sommer lief er tiefgolden über die Felder zur Mittagszeit, jetzt entfärbt ihn der blaffe Himmer und das Rostbraun der Wälder wärmt ihn nicht, glimmt nur wie ein sputhafter falter Brand. Ja, du haft recht, die Früchte glühen dafür dunkler in unserer Hand. Gibt es Schöneres, als eigne Ernte zu pflücken von den Bäumen, die wir fern von der Stadt auf unserem Acer pflanzten? Ich sehe, wie die Freude dir die Wange rötet. A die purpurnen Aepfel in deinem Korb, Eva, all die weißen Bohnen, die aus den trockenen Schoten fallen. Wenn die Menschen wüßten, wie glücklich dieses Sommers Sonntage waren, vom Pflanzen zum Blühen, vom Blühen zur Hoffnung und von der Hoffnung zur Ernte. Ein frühes Abendgewölt troch vor die Sonne. Die Schatten find talt, alle Bäume fröfteln. Jetzt kommt die Stunde, das Kat toffelfraut zu brennen. Es ist mir schon als Kind wie ein rechtes Erntebantfeuer vorgekommen. Sieh, drüben beginnen sie just dannt, ift's nicht, als schlüge die Erde ihre roten Augen auf, die durch den Rauch glimmen und prüfen, ob alles in die Scheuer gefahren ist, ehe sie den Winter ruft.
Weitere Vernehmungen im Ausschuß. München , 12. Oktober. ( Eigener Drahtbericht.) Bevor der 3euge Gademann im weiteren Verlauf seiner Bernehmung über feinen unkontrollierten Besuch des Beurer im Gefängnis Augsburg gehört wurde, legte ihm der Vorsitzende die Frage juristische Bertretungen übernommen hatte, ob er jemals vor, ob er vor seiner Niederlassung als Rechtsanwalt auch andere vor einer Straftammer aus eigenem Recht als Verteidiger aufgetreten sei, was gegen die Bestimmungen der Strafprozeßordnung verstoßen würde. Gademann: Ich bin wiederholt aus eigenem Recht als Verteidiger aufgetreten, bevor ich Rechtsanwalt war. Die betreffenden Gerichte haben niemals mein Recht auf Berteidigung beftritten. Abg. Landsberg: War auch ein Fall der notwendigen Berteidigung dabei? Gademann: Das weiß ich nicht. Abg. Kemptes: Aber das müssen Sie doch wissen! Vorf.: Sind Sie tatsächlich In London gewesen? Gademann: Ich war in London . Den Besuch bei Beurer im Gefängnis zu Augsburg stellte Gademann im allgemeinen genau so dar, wie das der Zeuge Staatsanwalt Kried getan hat. Abg. Levi: Sie waren bei Kried ein Jahr vorher im Auftrag des Justizministers und ein Jahr später tommen Sie als Verteidiger eines Mannes, der in den Mord verwickelt ist. Wie haben Sie diese Werkwürdigkeit dem Staatsanwalt Kried erklärt? Gademann: Ich glaube, davon ist hältnilfen erschien das dem Staatsanwalt wohl als nichts gar nicht gesprochen worden. Bei den damaligen BerAußergewöhnliches. Abg. Levi: Sind Sie heute in der Lage, eine schriftliche Vollmacht als Verteidiger des Beurer vorzulegen? Gademann: Momentan habe ich feine schriftliche Bollmacht. Ob bet den Akten eine solche liegt, weiß ich nicht. Als dann Gademann nochmals erklärt hatte, daß er über den Kompler Beurer- Braun auf Grund des§ 53 der Strafprozeßordnung die Aussage verweigere, wird er vereidigt und entlassen.
Snanspruchnahme der Zeugnisverweigerung zu Recht besteht. Der Ausschuß wird sich später darüber schlüssig werden, ob die Anschließend wurde, von zwei Kriminalbeamten begleitet, der Buchthausgefangene Georg Bracher hereingeführt. Der Zweiund. breißigjährige macht einen leidenden Eindruck. Er wird zunächst vom Borsigenden und später auch vom Abg. Schäffer nach der Ursache feiner Verurteilung gefragt worauf er erklärt, am 13. März 1923 megen versuchten Landesverrats zu 14 Jahren Landesverrats zu 14 Jahren Buchthaus verurteilt worden zu sein.( Bewegung.) Da der Vornoch einmal seine Frage, worauf Bracher folgendes befundet: Ich fizzende diese ungeheure Strafe faum für möglich hält, wiederholt er mir aber bald bedeutet, ich solle das Saargebiet verlassen, worauf war im Jahre 1922 bei der Saar - Regierung tätig, es wurde ich Aufenthalt in der Pfalz nahm. Dort traf ich einen mir befannten Agenten, der mich anhielt, ihm drei oder vier junge Leute aus Bayern zuzuführen, um Aufschlüsse über die politischen Berhältnisse in Bayern usw. zu bekommen. Ich fuhr zu diesem Zweet nach München , traf dort mit dem mir burch seine Tätigkeit bei der Auftrag vor, worauf er mir versprach. mir solche Leute zuzusenden. Entente tommission bekannten Lest zusammen und trug ihm meinen Ich fehrte nach Ludwigshafen zurück. Bald darauf sprach bei mir ein Hauptmann der Grünen Bolizei aus München
vor und brachte einen ganzen Stoß Material über die Organisation bei der Polizei mit, das sich aber später als gefälscht her. ausstellte. Ich wurde nach München gelodt und dort ver haftet, alsdann wegen versuchten Landesverrats vor dem Boltsgericht zu 14 Jahren Zuchthaus verurteilt. Bracher erzählte dann feine Tätigkeit in München im Jahre 1920-21 bei der Ententefommission und bei der Münchener Bolizei. Er ist ein geborener Münchener , war von seinem 16. bis 26. Lebensjahre in Frankreich . Nach dem Kriege ist er im Jahre 1920 nach München gekommen und hat dort mit einem französischen Offizier, den er von Frankreich her kannte, Fühlung genommen. In dieser Zeit hat er auch den Best tennengelernt, der mit ihm bei der Ententefommission und der Bolizei zufammenarbeitete. Durch Lest habe ich, so erzählte der Beuge weiter, den
Schweighart fennengelernt, der eine Bertrauensperson im Ministerium
war. Die Ententekommission hatte damals noch nicht den Auftrag zur Entwaffnung. Bayern sollte nicht entwaffnet, sondern nur ton
Aus der Werkstatt des Größenwahns. Ueber D'Annunzios Dichterheim turfieren merkwürdige und größtenteils sehr unglaubwürdige Gerüchte. Um so wertvoller ist einen Blid in das tägliche Leben dieses anscheinend dem Größen es, an Hand der folgenden Beschreibungen eines Augenzeugen wahn verfallenen dichterischen Pathologen werfen zu können. D'Annunzios Besitz sind größere, in sich abgeschlossene Ländereien, die vom Gardasee aus sich ins Land hineinziehen und auf denen mehrere Bauernhöfe stehen. Er selbst bewohnt die dem deutschen matrosen, ein großes Motorboot mit Maschinengewehren und überProfessor Thode geraubte Billa . Er hat sein eigenes Militär, eigene all in seinem Bejiz stehen Kanonen, Maschinengewehre und Minenwerfer.
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Er baut jetzt fein eigenes Theater mit 30 Bläzen und einer Bühne, die fünfmal so groß ist als der Zuschauerraum. Die Pläge fosten jeder 10 000 Lire( 1) und sind schon auf zwei Jahre an Amerikaner und Engländer vorausverkauft. Jeden Tag findet eine Vorstellung um ½8 Uhr früh statt. Er selber steht um 4 Uhr auf. Um 5 Uhr werden ihm seine drei Lieblingspferde ,, Montello dem Wappen des" Principe del Monte Nevoso" versehen, vorgePiave" und" Grappa ", vollständig aufgezäumt und gefattelt, mit führt, worauf er eins nach dem anderen andächtig auf das Maul tüßt. Dann werden sie wieder in den Stall geführt. Bis 17 Uhr geht er mit seinen 30 russischen Windspielen in seinen Befizungen spazieren. Dann frühstückt er. Bis 11 Uhr schreibt oder liest er. Um 11 Uhr findet Gabelfrühstück statt Von 11 bis 3 Uhr verSchwindet er von der Bildfläche und fein Mensch fann sagen, wo er ist und was er tut. Die Nachmittagsstunden benutzt er wohl, um feine Liebesabenteuer für den Abend einzuleiten. Denn troß feiner 64 Jahre ist er noch sehr liebebedürftig. Dabei ist er aber fehr wahllos.
Nun
Die Regierung macht alles nur Mögliche, um ihn in Garbone zu behalten; denn seine unbequeme Intervention in der Fiume- Frage hat sie vorsichtig gemacht. Oft femmt es vor, daß er Besuch von Regierungsmitgliedern und anderen hochgestellten Bersönlichkeiten bekommt. Das Beremoniell, das bei solchen Besuchen Es war heut einer der letzten Sonntage, Frau, ich grabe und eingehalten wird, verdient nähere Betrachtung. Bevor die Besucher tatte noch ein paar buntle Abende, dann fönnen Frost und Nässe sein Befigtum betreten, müssen sie sich alle in Mönchsfutten fleiden. tommen. Und wir Menschen freuen uns, in die Städte zu friechen Er selber ist in Galauniform eines Großadmirals des Gardasees, und Monat und Monat warm zu sigen und auf den Frühling zu bewaffnet mit Säbel, Bajonett, Revolvern und Bistolen! hoffen. Sieh, wie sich das Sonnenland in die Wolken verschließt. hält er eine fleine Rede. Beim letzten Besuch des Kultusministers Schattig schwarz liegt der tiefe Abendhimmel, taum weiß man, woGraf Fedele sprach er davon, daß er sich im Geruche der Heiligkeit befinde und daß dieser Geruch weite Strecken durchmißt und sogar her das letzte Leuchten auf den Aeckern kommt. Nur ein schmales bis zu einer polnischen Dame nach Warschau gelangt sei. Er sei Biered überm Westen läßt höher hinaus schauen, wie durch eine von drei Genien besessen: dem Genius des Guten, der Kunst und Tür in ein anderes Land. Und da sieht man unendlich weit und des Schlechten. hoch noch ein paar Streifen grünen Himmels und ein paar weiße Böckchen dazwischen, die fern, immer ferner fahren.
Langsam gehen die Türflügel zu, das Land wird blind. Nur der ferne Bahnhof leuchtet, er ruft heim zum Winterschlaf in den steinernen Rammern: Romm rasch, ehe Rebel und Frost uns schütteln machen!
Nach diesen Worten betritt man einen Platz, auf dem sich huf elsenförmig aufgestellte Chorstühle aus Pietradura ( eine Start) befinden, in deren Zentrum sich eine 28 Meter hohe Statue erhebt. Alle nehmen Platz und D'Annunzio erſteigt nun einen Hügel, auf dessen Gipfel sich eine riesige Statue des Heiligen Franz von Assisi befindet, die mit einem Säbel gegürtet ist. Dort wirft er sich auf die Knie und verweilt zwei Stunden in Berzückung. Dann echebt
trolliert werden. Schweighart hatte mit mir für die ihm gemeldeter Waffenvorräte einen festen Preis pro Stüd ausgemacht. Er hat aber nie etwas bezahlt. Die Kenntnis von den Waffenplähen hatte ich von Anzeigebriefen, die ich von Einläufen bei der Ententefommission selbst entnommen hatte. Später verlangte Schweighart, daß ich auch die Angeber von Waffenlagern nennen foll. Einmat habe ich den Lest zu dem Kaufmann Zeller geschickt und ihn warnen laffen, er folle feine Waffenvorräte verstecken, da sie verraten feien. Als ich den Zeller später selbst traf, übergab er mir 30 000 m. für die Nennung des Berräters. Ich wurde noch in der gleichen Stunde verhaftet und bei der Polizei nahm man mir das Geld wieder ab. Später hat man mich wieder freigelassen. Bei der Polizei wurde ich dem Herrn
Glafer in Gegenwart des Polizeipräsidenten Pöhner vorgestellt. gewußt. Er sagte, es sei nicht nötig, daß ich mich mit solchen Leuten Blaser hat von meiner früheren Tätigkeit mit Schweighart bereits wie Schweighart abgäbe, ich sollte doch mit den Behörden zusammenarbeiten. Ich hatte den Eindrud, daß Glafer und Schweighart miteinander fonfurrierten.
Den Dobner habe ich durch Lest fennen gelernt. Dobner wußte von einem Waffenlager, er wollte es aber nicht an die Entente verraten, sondern genau, wie es die anderen Leute auch machten, die Waffen verschieben. Wir vereinbarten, daß ich mit Glaser über die Sache spreche. Bei der Besprechung mit Glaser lernte ich den Böhm fennen. Wir verabredeten uns, daß Böhm direkt mit Dobner in Verbindung trete. So kam die
bekannte Autofahrt mit Dobner zustande. Ich wartete in jener Nacht auf die Rückkehr Böhms an verschiedenen Bläßen Münchens , um meinen Lohn in Empfang zu nehmen. Am anderen Tage berichtete mir ein gewisser Danner, ein Freund Dobners, daß Dobner überfallen worden ist, ich mich bei der Polizei erfundigte, wußte Glaser noch nichts von und er behauptete, daß ich den Ueberfall verschuldet hätte. Als dem Ueberfall. Danner sagte mir noch, daß Dobner und seine Freunde mir nach dem Leben trachteten, weil sie der Meinung seien, ich hätte den Ueberfall veranlaßt. Das erzählte ich wiederum dem Glaser, wobei Böhm zugegen war. Beide Herren gaben mir
nur sehr verlegene, ausweichende Antworten. Als ich dem Böhm gegenüber äußerte, daß wohl auch der inzwischen bekannt gewordene Mord an der Sandmeier von denselben Leuten ausgeführt worden sei, die den Ueberfall auf Dobner gemacht hatten, meinte Dobner: Nein, das waren die Anderen." Der Name Schweighart ist in diesem Gespräch auch mehrmals genannt worden. Böhm wollte mir 1000 mart geben, die ich aber nicht annahm, weil nach meiner lleberzeugung Dobners Blut an diesem Gelbe tlebte. Ich äußerte meine Besorgnis wegen der Bedrohung Dobners, u. a. auch dem Zeller gegenüber," der und meinte, das macht man einfach so. Einmal saate heller auch, mich beschwichtigte. Er zog aus beiden Taschen Pistolen hervor schiedene Dienste, die ich ihm geleistet hatte. Bei einem neuen Bedieser Dobner müsse weg. Zeller gab mir 1000 Mark für versuch in der Wohnung Danners traf ich Dobner, der mich über feinen Ueberfall auftlärte und als seine feste Ueberzeugung ausprach, daß an ihm ein Mordverfuch verübt worden ist.
Der Zeuge berichtet dann eingehend über das bekannte Ich traf," so erklärte er, den Abgeordneten Gareis in der Woh Telephongespräch mit dem Polizeibeamten Glafer. nung des Danner. Gareis sagte, er wolle den Fall Dobner unter allen Umständen aufdecken. In erster Linie wollte er in Erfahrung bringen, ob bei dem Ueberfall auf Dobner höhere Polizeibeamte mitgewirkt haben. Bei Glaser war mir diese Frage noch zweifelhaft. Daß er die Autofahrt organisiert hatte, wußte ich. Entweder fürchtete er sich vor der Einwohnerwehr, die ja viel mächiger war als alle bayerische Polizei zusammen oder aber er unterstützte ihre Bestrebungen. Ich ging zuerst nochmals zu Glaser und hielt ihm entgegen, was ich von der Sache dente. Glaser antwortete ausweichend und sagte: Halten Sie sich gut, und unsere Sache steht gut." Mit Gareis ging ich dann zu einem Kreis von Rechtsanwälten. Die Herren machten aus, daß ich ein Telephongespräch führen sollte, durch das ermittelt werden sollte, ob ich beweisen tönne, daß Glaser Mittäter oder mitmisfer ist. Ich sollte mich so stellen, als ob ich den Dobner beiseite geschafft hatte und sollte daraus erfahren, wie sich die Polizei zu diesem vermeintlichen Mord stellen würde. Die Herren sollten den Einbruck haben, daß Glafer meinte, Dobner set tot." Borf.: Warum famen Sie gerade auf den Gedanken, dem Gaser eine solche Tatsache mitteilen zu wollen, die ihn doch zum mindesten sehr überraschen mußte. Zeuge: Ich tat dies, weil ja doch Glaser wußte, daß
er sich und verkündet seinen Gästen, daß er für sie gebetet habe und daß sie nun von ihren Sünden losgesprochen fen. Die Gäste folgen ihm nun nach und man tommt zu einer uralten hölzernen Brücke, die über einen Wildbach führt. Dort muß jeder 19 TenBrüde im stillen einen Wunsch aussprechen, der in Erfüllung gehen tesimi zahlen, bevor er die Brüde betritt und darf dafür auf der soll, was in diesem Falle D'Annunzio mitgeteilt werden inus, da er alle solche in Erfüllung gegangenen Wünsche in einem libro d'oro fammelt.
Glashäuser. Architekt G. A. Behrens, Berlin , veröffentlicht in der Zeitschrift Kristall- Spiegelglas" intereffante Entwürfe für Glashäuser und begleitet sie mit einigen programmatischen Sägen, aus denen wir folgendes wiedergeben: Häuser tönnen den Benutzer von der Natur eder dem Leben abschließen, den Benutzer aber auch eng damit verbinden. Landhäuser und ähnliche Bauten sollen den Bewohner vor Witterungsunbill schüßen, ohne ihn von seinem Garten zu trennen. Unsere heutigen Billen sind mehr oder weniger elegante Steinterfer; spätere Generationen werden diese Seelengefängnisse belachen. Die Kämpfer für Glas- und Eisenbahn werden von am Erlernten hängenden Kollegen und Publikum leider nicht ernst genommen. Vor Tausenden von Jahren baute man in Stein und Holz, fahren diese im Auto oder im Flugzeug und laufen nicht lieber zu das ist auch jetzt noch gut, sagen die konservativen Bauleute. Warum Fuß wie vor Jahrtausenden? Laßt fie in ihren Kerfern vegetieren. Wir wollen und können in der Natur leben, das Kristallspiegelglas ermöglicht es uns. Die Räume fühlen sich in die Natur hinein. Licht, Luft, Sonne. Der Geist wandert ungehindert in die Weite. Der Bewohner lebt in dem Garten ruhig und glücklich, doch vor jeber Wetterunbill geschützt. Alle Kristallspiegelglasscheiben laffen sich verfenten, gleichfalls die Vorhänge für den Sonnenschuh.
Das Jungfraujoch als Forschungsffation. Auf dem Felsen über der Station der Jungfraubahn, auf dem Jungfraujoch, wird jetzt ein Gebäude errichtet, das ein Institut für Hochgebirgsforschung auf dem Gebiete der Meteorologie, Physik und Astronomie aufnehmen soll. Ein aus dem Tunnelbahnhof abzweigender Zugangsstollen gewährleistet jederzeit eine völlig gefahrlose Erreichbarkeit der Station. Borläufig ist für die meteorologischen Aufzeichnungen, wie Prof. Th. Herzog in der Leipziger Jllustrierten Zeitung" mitteilt, ein Instrumententurm im Eis des 3500 Meter hohen Gletscherjoches errichtet worden; im„ Berghaus Jungfraujoch" haben zwei Räume das astronomische Laboratorium aufgenommen, und eine Terrasse ist für das kostbare Spiegelteleskop zur Verfügung gestellt, mit dem schon die wertvollsten Beobachtungen gemacht worden sind.
Ein neuer Hobbema. Auf dem Tauschwege bat die Gemäldegalerie des damer Meisters Meindert Hobbema erworben. Das Wert zeigt in einem Berliner Staiser- Friedrich- Museums jezt eine schöne Landichaft des Amster Walde ein Behöft und damit eine der Lieblingstbemen des großen Lande shafters, von dem das Museum bisher nur eine wenig bedeutende Waldlandschaft, ehemals in den Berliner Schlössern, besaß.
Der Bauerntrieg im Film. Die Prometheus- Filmgesellschaft will die Geschichte des deutschen Bauerkrieges verfilmen. Das Manuftript hat Dr. Herbert Rosenfeld geschrieben.