Ein Schlußakt.
Der Verhandlungsabbruch in Preußen. Ministerpräsident Braun teilte am Freitag gegen 1 Uhr in einer Besprechung mit dem Abg. Dr. Wiemer das bereits bekannte Ergebnis seiner Besprechung mit den Führern der Regierungsparteien mit. Es habe sich ergeben, daß alle Parteien grundsäglich zu Verhandlungen bereit seien, daß aber der gegenwärtige Zeitpunkt für nicht geeignet erachtet werde, sondern erst der 3. November abzuwarten sei. Abg. Dr. Wiemer sprach sein Bedauern aus, daß diese Mitteilung nicht, wie zugesagt worden war, bereits am Donnerstag erfolgt sei. Ministerpräsident Braun erwiderte, daß er infolge Arbeitsüberlastung nicht vorher eine Mitteilung hätte
machen können.
Die Hohenzollernvorlage angenommen. Die kommunistischen Mißtrauensanträge abgelehnt. Der Landtag hat gestern in dritter Lesung die Hohenzollernvorlage mit 258 gegen 37 Stimmen bei 60 Stimmenthaltungen angenommen.
Die Abstimmung über die kommunistischen Mißtrauensanträge gegen das Gesamtministerium ergab die Ablehnung durch 202 Meinstimmen gegen 44 Ja bei 118 Enthaltungen gegen die Stimmen der Kommunisten und Bölkischen bei Stimmenthaltung von Deutschnationalen und Deutscher Bolkspartei. Auch die Mißtrauensanträge gegen die einzelnen Minister wurden abgelehnt.
ein
Bericht über die Landtagssigung siehe 2. Beilage.
Der verdaweste Reichslandbund. Eine Entdeckung des Grafen Reventlow.
Es ist der Fluch aller, die statt sachlicher Politik| entspreche". Aus der umfangreichen Begründung geht nichts weiter Demagogie betreiben wollen, daß sich immer jemand findet, hervor, als daß das Flugblatt lediglich deshalb verworfen wird, der ihre Demagogie durch noch plumpere Demagogie über- weil es fein ausgesprochen fommunistisches Flugblatt ist E.ine von sämtlichen trumpft und gegen sie selbst wendet. kommunistischen Ortsverwaltungsmitgliedern zeichnete Erwiderung wurde von der„ Süddeutschen Arbeiterzeitung" einfach nicht aufgenommen.
Die Fridericus- Marke.
Ein Schildbürgerstreich der Reichspost.
Bostwertzeichen beginnen, die mit Bildnissen berühmter deutscher Die Reichsdruckerei wird mitte Oftober mit der Lieferung neuer Männer geschmückt sind. Eine 3- Pfennig- und 25- Pfennig- Marte tragen das Bildnis Goethes, die 5- Pfennig- Marte das Bildnis Bildnis Friedrichs des Großen, die 15- Pfennig- Marte Schillers, die viel gebrauchte 10- Pfennig- Marte das zeigt den Kopf Kants , die 20- Pfennig- Marke den Beethovens, die 30- Pfennig- Marte trägt das Bild von Leffing, die 40- Pfennig- Marte das von Leibniz, die 50- Pfennig- Marte zeigt Bachs Kopf und die 80- Pfennig- Marke den Kopf von Dürer . Die Marken zu 20 und 80 Pfennig werden etwas später als die übrigen Marken geliefert werden. Der Verkauf der neuen Marken wird erst beginnen, nach dem ihre Ausgabe durch Amtsblatt bekannt gemacht worden ist. Die Uebergabe an die Schalterstellen wird daher zunächst noch unterbleiben.
post feine Briefmarken mit Monarchenföpfen. Diesen Fortschritt zu So die offiziöfe Meldung. Im Kaiserreich führte die Reichs. vollziehen, blieb der Republit vorbehalten!
Der Kopf des Fridericus Reg" ist heute das Aushänge. schild der rechtsradikalen nationalistischen Bro. paganda. Ist man bei der Reichspost wirklich so naiv, das nicht zu wissen, oder stellt man sich nur so? Hat man jener Propaganda mit Absicht einen Liebesdienst erwiesen, oder denkt man sich überhaupt nichts?
Würde die Fridericus- Marte zur Tatsache, so würden sehr viete Leute statt mit 10- Pfennigmarten( einmal Fridericus) mit zwei
unter
In der letzten Kartellsigung tam es nun zu erbitterten Auseinandersez ungen zwischen den einstigen Freunden in der KPD . Klein und zwei weitere prominente Mitglieder der Partei erklärten ihren Austritt aus der Partei. Demnach dürften
die Kommunisten demnächst endgültig ihre Vorherrschaft im DMV. verloren haben. Die Entlassung des fommunistischen Kartell vorsitzenden gelang in dieser Sigung noch nicht; sie dürfte aber verfolgt mit äußerster Spannung diese Vorgänge. Das Ende vom ebenfalls in naher Zukunft erfolgen. Die Eßlinger Arbeiterschaft Lied dürfte sein, daß die Kommunisten auf der ganzen Linie geschlagen werden und einen ihrer stärksten Stüßpunkte in Württemberg verlieren.
Ein Antrag der Reichstagsfraktion.
Wilhelm soll bleiben wo er ist.
Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat folgenden Entmurf eines Gesetzes betreffend Aufenthalt der Mitglieder vormals sandesherrlicher Familien im Reichsgebiet" eingebracht:
"
§ 1. Mitgliedern solcher Familien, von denen ein Angehöriger bis November 1918 in einem ehemaligen deutschen Bundesstaat regiert hat, ist von der Reichsregierung das Betreten des Reichs= Teile oder Orte des Reiches zu beschränken, falls die Besorgnis ge gebiets oder der Aufenthalt darin zu untersagen oder auf bestimmte Teile oder Orte des Reiches zu beschränken, falls die Besorgnis ge rechtfertigt ist, daß andernfalls das Wohl der Republik gefährdet wird. Im Falle der Zuwiderhandlung sind sie durch Beschluß der Reichsregierung, der mit Gründen zu verschen und dem Betroffenen zuzuftellen ist, aus dem Reichsgebiet auszuweisen. Dem ehemaligen Kaiser und König von Preußen, Wilhelm I !.
Die Völkischen, die auf dem Aussterbeetat stehen, wollen mehrbelastung besonders der kleineren Bostämter zur Folge wird das Betreten des Reichsgebiets und der Aufenthalt darin unter.
machen. Sie haben eine völkische Bauerntagung abgehalten, um den Bauern zu erzählen, daß das jüdisch geleitete Welttapital fich der durchjubelten Weimarrepublik bediene, um den deutschen Besitz zu liquidieren, und die Bauern zu enteignen.
Ja, und der Graf Reventlow hat hinzuentdeckt, daß auch der Reichslandbund in dies verseuchte Unternehmen des jüdischen Weltfapitals verstrict ist. Er schreibt im ,, Reichsmart" über die Organisation der Reichsbant, der ,, Dawes- Bank, die eine Filiale der Morgan- Bant" sei:
,, Der Zentralrat, der uns hier besonders interessiert, besteht aus einundzwanzig Mitgliedern, die zumeist Bantmänner find: Wir finden unter ihnen die Träger der folgenden Namen: Stern, Simson, Schwabach, Nathan, Löwened, Fürsten berg, Simon, Oppenheim, Salomonsohn. Weiter finden wir Geheimrat Borsig , der seinerzeit mit Begeisterung fich für die Dames- Geseze einsetzte. Biel interessanter ist es, daß der Graf Eberhard von Kaldreuth, Rittergutsbefizer und Präsident des Reichslandbundes, zu den Mit gliedern des Zentralrates der Dawes Bant gehört, der gleichen Bant, durch deren Aktionen der deutsche Bauer ebenso raffiniert wie brutal enteignet wird... In dieser Gesellschaft also sigt als Anteileigner der Vorsitzende des Reichslandbundes, Graf Kaldreuth, die Liste führt ihn an erster Stelle an. Der Direttor des Reichslandbundes, der Abgeordnete Hepp, gehört der Stresemannpartei an, über ihn braucht mithin nichts weiter gesagt zu werden.
Begreift der deutsche Bauer jegt, warum sein Landbund oder feine demokratischen Bauernvereine ihn nicht aufklären wollen und ihn nicht aufklären fönnen?"
Der Reichslandbund ist verdamest-es fehlt nur noch als Punkt über dem i: er ist verjudet. Man erinnert sich der demagogischen Agitation des Reichslandbunds gegen das Zustandekommen des Dawes- Planes. Jetzt richtet sich die völkisch- nationalistische Demagogie gegen ihn selbst.
Zu seinem heutigen 200. Geburtstag. Das Mißverhältnis, in dem im 18. Jahrhundert in Deutsch land die Malerei zur Literatur und erst recht zur Musik steht, wird gewiß schon jedem, der sich mit Kulturgeschichte befaßt, auf gefallen sein. Was haben wir einem Watteau und Chardin , was einem Tiepolo und Goya entgegenzusehen? Selbst mit den Engländern, die eine höchft achtbare Borträttunft hervorgebracht haben mit Namen wie Gainsborough , Reynolds, Raeburn, sind unsere Graff und Knoller und Raphael Mengs nicht zu vergleichen. Es scheint, daß Dichtkunst und Musik sich viel leichter über die Klein lichkeit und Jämmerlichkeit staatlicher Berhältnisse hinwegfeßen fönnen als die bildenden Künste, die denn doch mehr an die materiellen Bedingungen gebunden sind. Die zahllosen deutschen Fürstenhöfe beschäftigten ausländische Künstler und empfanden ben Mangel einer deutschen Malerschule überhaupt nicht. Aus einem Boltstum, das man mit Füßen trat, fonnte feine beachtenswerte Kultur emporwachsen.
Es erweist sich eben immer wieder, daß die Kunst des Rokoko etwas Aufgeklebtes war, wenigstens in Deutschland , nichts organisch von innen und unten her Gewachsenes. Davon machte selbst der gefeierte Hof Friedrichs II. von Preußen feine Ausnahme. Was feine Soldatenwirtschaft verschlang, das mußte die geistige Kultur seines Staates entbehren. So wenig wie für das Schulwesen überhaupt ist in dem Preußen des Philosophen von Sanssouci " für Kunstschulen geschehen. Die Berliner Akademie der schönen Künfte war weiter nichts als eine Attrappe. Als Hof maler genügte der recht mittelmäßige Franzose Antoine Besne; alles andere war überflüssig.
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So lagen die Verhältnisse, als der Danziger Kaufmannssohn Daniel Chodowiedi 17 Jahre alt nach Berlin tam, um hier bei seinem Dheim die Handlung er erlernen. Elf Jahre lang hat er es im Geschäft ausgehalten, dann hat er sich ganz auf die Kunft geworfen. Chodowiecki ist, wie der Name zeigt, polnischer Abstammung. Nach Berlin lockten ihn wohl weniger irgendwelche patriotischen Gelüfte als vielmehr die besseren Bedingungen des Fortkommens. Er ist als Kaufmann hier eingezogen und als durchaus bürgerlicher Künstler, von einigen Reifen nach Danzig , nach Dresden abgesehen, bis an sein Lebensende geblieben. Geniale Begabung fann ihm niemand nachsagen. Er hat es mit der Delmalerei probiert, aber seine Versuche fielen nicht ermutigend aus. Die Akademie war so heruntergekommen, daß er von ihr überhaupt nichts profitierte. Er malte Emailbildchen für Schnupftabaksdosen. Das verkaufte sich wenigstens leichter als große Gemälde. Dann warf er sich auf den Kupferst i ch. Mit Zeichenstift und Radiernadel ließen sich die Beobachtungen seines scharfen und sicheren Blicks am leichtesten und bequemsten festhalten. Zudem war die Technik billig und bot, weil sie sich vervielfältigen ließ, gute Abfagmöglichkeiten. Das Bublifum war lefemütig. Aus Frankreich famen die Schriften Rousseaus und Voltaires, aus England die bürgerlichen Romane der Goldsmith, Smollet, Richardson. Shakespeare erlebte im anbrechenden Zeitalter des Realismus seine
hätte.
Einstweilen aber ist zu verlangen, daß der Verwaltungsrat gehört wird!
Kommunistischer Wirrwarr.
Krach in Württemberg.
Aus Stuttgart wird uns geschrieben: Der Richtungsstreit innerhalb der KPD. hat in Württemberg ebenfalls einige niedliche Blüten hervorgebracht. Die württembergischen Kommunisten, die den Ausschluß des ehemaligen Reichstagsabgeordneten Hans Stetter aus der Partei durch die Parteileitung noch immer nicht verbaut haben, müssen Beugen eines täglich größer werdenden Durcheinanders in ihrem Parteiladen werden. Ein ganz beacht licher Familienfrach spielt sich augenblicklich in E Blingen, einer Hochburg der KPD., ab. Dort beherrschen die Kommunisten nicht nur die Ortsverwaltung des Deutschen Metallarbeiterverbandes, fondern auch das Ortskartell der Gewerkschaften. Zwischen dem Kartellvorfizenden Schneider und dem Bevollmächtigten Klein des Metallarbeiterverbandes besteht seit längerer Zeit ein gespann tes Verhältnis. Schneider ist der Phraseologie der KPD. unrettbar verfallen, während sein Kollege Klein sich bemüht, das Existenzminimum an Vernunft zu halten. So tam die Explosion. Die vom ADGB. veranstaltete Werbewoche, die den erschrecken den Tiefstand der Eßlinger Gewerkschaftsbewegung fo richtig doku. mentierte, veranlaßte die Ortsverwaltung Eßlingen des DMV., ein Flugblatt herauszugeben, das unter Verzicht auf alle Phrasen an ständig und nüchtern für die Organisation warb. Dieses Flugblatt wurde nun von den Unentwegten jämmerlich zusammen gehauen. Schneider bezeichnete es auf einer improvisierten Stadtdelegiertenkonferenz als reformistische Schweinereien. Die übliche Resolution, die auch im Stuttgarter Kommunistenblättchen abgedruckt wurde, erhob schärfsten Protest gegen dieses Flugblatt, das einen durch und durch sozialdemokra. tischen Charakter habe und nicht den Auffassungen der KPD .
Auferstehung. Und an den ausländischen Vorbildern rantte sich die deutsche Literatur empor, neben der Musik und der Sprache das einzige, was dieses durch dynastische Eigensucht auseinandergeriffene unglückliche Land zusammenhielt.
Die materiellen und geistigen Interessen flossen zusammen: Der Buchhandel brauchte Illustrationen. Es war damals noch ganz selbstverständlich, daß ein Erzeugnis der schönen Literatur mit Bildern geschmückt wurde, und zwar nicht allein mit Einschaltblättern, sondern auch mit dekorativen Zutaten: Titelfupfern, Bignetten.
Dafür war nun unser wackerer Chodowiecki der rechte Mann. Er ist der Typus des geschmackvollen, stilsicheren Illustrators. Der eigene Einfall, der hundert Jahre später bei einem Menzel so hervorsticht, will bei ihm faum etwas bedeuten. Er hat sich eine gute, tüchtige, zuverlässige Durchschnittstechnik geschaffen, mit der er alles einzufangen wußte, was an ihn herantrat, von Shakespeare , Goethe, Schiller, Bürger und Lessing angefangen bis zu Lavater , Gellert, Hippel, Nicolai und Iffland herunter und bis zu des Jesuiten Blumauers travestierter Aeneis. Daneben fand er noch Beit zu Abstechern in die Politit: eine Apotheose des Großen Friedrich empfahl ihn bei Hofe, beim Bürgertum vor allem der Abschied des Calas von seiner Familie", ein Stich, mit dem er, angeregt durch eine französische Arbeit, das Opfer pfäffischer Unduld famkeit verherrlichte. Der Meister riskierte nichts dabei: auf Voltaires Betreiben war der Prozeß nach Jahren wieder aufgegriffen und der geräderte Calas nachträglich freigesprochen worden.
Ueberhaupt hielt sich Chodowiecki stets in schicklichen und ehr baren Grenzen. Wenn er eine Tendenz verfocht, etwa die bürgerliche Rückkehr zur Natur, von Rousseau gepredigt, dann sorgte er dafür, daß fie preußisch temperiert wurde. Natürliche und affettierte Handlungen des Lebens" etwa stellte er einander gegenüber, oder er zeigte Beschäftigungen der Damen ". Er machte sich dabei wohl über die verrückten französischen Haartrachten luftig, aber in einer 3eit, als man schon von ihnen abrückte. Mit zwei Folgen von Radierungen,„ Leben des Lüderichen" und" Leben des schlecht er zogenen Frauenzimmers", rüdte er in die Nähe des Engländers Hogarth. Und doch bleibt er von der Ungeschminktheit, mit der diefer Satiriker die gesellschaftlichen Zustände seines Jahrhunderts geißelt, meilenweit entfernt.„ Unser wackerer Chodowiecki hat manche Szene der Unnatur, der Barbarei und des Abgeschmacks trefflich dargestellt, allein was tat er? Er stellte dem Hassenswerten sogleich das Liebenswürdige entgegen, Szenen einer gefunden Natur, die sich ruhig entwickelt, einer zweckmäßigen Bildung, eines treuen Ausdauerns, eines gefälligen Strebens nach Wert und Schönheit." Besser als mit diesen Goetheschen Worten läßt sich Chodowiedis Ideal gewiß nicht charakterisieren. Es ist das bürgerliche Ideal auch heute noch, freilich mit einem unverkennbaren Stich ins Spießige. Das Jdeal war durchaus zweckmäßig: der unermüdlich fleißige Chodowiecki ist 1801 als Präsident der Berliner Akademie und als sehr wohlhabender Mann gestorben. Wir sehen feine Bedeutung weniger in einer überragenden künstlerischen Schöpfung, als in einer sauberen, gefälligen und durchaus ehrlichen Wiedergabe der Ideen und Bestrebungen des deutschen Bürgertums im Zeitalter der Aufklärung. Seine Schwächen sind die seiner Klasse überhaupt. Hermann Hieber,
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gegen das Reich oder den Freistaat Preußen richtet, hat der preußische Staat das Recht, das durch den Vertrag vom 12. Dito ber 1925 6. Oftober 1926 den Mitgliedern des vormals regierenden preußischen Königshauses zuerkannte Vermögen einzuziehen. § 2. Dieses Geset, tritt mit dem auf die Verkündung folgenden. Tage in Kraft.
Amtlich wird gemeldet:
Das Reichskabinett hat sich am Freitag abschließend mit der Angelegenheit der Bestätigung der Wahl des stellvertretenden Generaldirektors der Reichsbahn Dr. Dorpmüller zum Generaldirektor der Reichsbahn beschäftigt. Es prüfte den in Vorschlag ges brachten Entwurf einer Bereinbarung über die 3usammenar beit zwischen der Reichsregierung und der Reichsbahn. Die Stellungnahme des Verwaltungsrats der Reichsbahn foll am Sonnabend erfolgen. Je nach dem Ausfall dieser Stellungnahme wird das Reichskabinett seinen Vorschlag dem Reichspräsidenten unterbreiten.
Edward Filene über den Wiederaufbau Desterreichs Auf ein Preisausschreiben des amerikanischen Großindustriellen waren mehr als 700 Arbeiten eingegangen. Der erste Breis ist zu gleichen Teilen dem Genossen Dr. B. Kautsky, Sekretär der Arbeiterkammer in Wien , und bem Regierungsrat Dr. V. Krakauer zuerkannt worden.
Bethlen bleibt. Horthy hat die Demission nicht angenommen, das Kabinett eines vollständigen Vertrauens versichert und einige vafanten Ministerposten mit Dazupassenden besetzt.
Der geschlagene Reaktionsfeldherr macht einen Selbstmordversuch Mißerfolg seines Gegenangriffes auf die Kantontruppen entin China nämlich. Da soll Marschall Wupeisu, durch den mutigt, einen Selbstmordverfuch unternommen haben.
Die Kunfffammlungen im Hohenzollern - Bertrag. Der Abschluß des Vergleiches zwischen dem preußischen Staat und dem ehemaligen Königshause hat dem Kaiser Friedrich- Museum Berein Anlaß gegeben, beim Kultusminister und Finanzminister vor stellig zu werden. Der Verein, den Wilhelm von Bode leitet, drückt in seiner Eingabe die Genugtuung darüber aus, daß der Vergleich nunmehr der bisherigen Unsicherheit über das Schicksal eines so be= deutenden Kunstbefizes ein Ende macht. Ehe aber die Auslieferung der bisher nicht ausdrücklich genannten Kunstwerte an das ehemalige Königshaus erfolgt, müßten die berufenen Sachkenner, wie sie in Berlin in den Leitern der staatlichen Kunstsammlungen zur Berfügung stehen, die bisher angelegten Magazine in den Schlössern usw. durchsehen. Nur wenn, was bisher nicht geschehen ist, eine derartige leberprüfung des Schloßinhaltes erfolgt, wäre es möglich, den deutschen Kunstbesitz und die deutsche Kultur vor einem schweren Schaden zu bewahren. Dieser Schritt des Museum- Vereins ist durch eine Reihe von Vorkommnissen der letzten Jahre begründet. Konnie es doch z. B. geschehen, daß fürzlich Bode ein Hauptwert niederländischer Landschaftskunft vorgelegt erhielt, das, wie er feststellen fonnte, zu der für Berlin erworbenen Sammlung Solly gehörte: ein Bild des Hebema, das aus Unkenntnis aus einem preußischen Schlosse für noch nicht einmal 3000 m. in den Handel gegeben wurde und einen Wert von über einer halben Million darstellt; zum Glück gelang es, den Tausch gegen eine Ruisdael - Landschaft des Museums zu bewirken. Seit einiger Zeit wird die früher im Neuen Palais befindliche Rubens - Komposition aus seiner Jugend, die Heiligen lottenburger Schloffes fand Dr. Hermann Boß ein bedeutendes Wert Gregor und Domitilla, vermißt. Auf den Möbelspeichern des Chardes Caravaggio . Die Magazine in Schönhausen , Schwedt a. d. O. u. a. bedürfen dringend einer Durchsicht. Wenn Männer vom Range Bodes, von Faltes, Friedländers diefe Ueberprüfung vornehmen, werden beide Teile vor den empfindlichsten Schädigungen gesichert.
Staatsunterffügung für die bildenden Künstler. Der vom Hauptausschuß des Preußischen Landtages eingesetzte Unterausschuß zur Unterstützung der bildenden Künstler und Studierenden beschlok, den bildenden Künstlern zu den im Vorjahre zugeführten 50 000 M. weitere 50 000 m. zur Verfügung zu stellen, und zwar in der Weise, daß 25 000 m. die Werthilfe bildender Künſtler und die anderen 25 000 m. der Wirtschaftsverband für Künstler in Berlin erhält.
Der Männerchor Cerche- Glockentlang"( M. b. A.-S.-B.) veranstaltet am 17., abends 8 Uhr, in der Stadthalle( Klosterstraße) cinen Lieder Abend. Eintritt 50 f.
Infernationale graphische Ausstellung in Florenz . Im April und Mai nächsten Jahres wird in Florenz die 2. Internationale Ausstellung für gleichviel welcher Technit. Ausgeschlossen bleiben jedoch alle mechanischen moderne Graphit stattfinden. Bugelaffen werden alle Driginalarbeiten Bervielfältigungen.
vorzüglicher Roble, die den Koblen in den Bereinigten Staaten überlegen Ein großes Kohlenvorkommen in Kanada entdeckt. Millionen Tonnen ist, find jetzt in dem Gebiet des Peace- River in der fanadischen Provinz Alberta entdedt worden. Nach den Mitteilungen eines Sachverständigen ist diefes neue Koblenvorkommen das größte in Kanada und der Abbau wird sich mit sehr geringen Stoften bewerkstelligen lassen.