Die Hermsdorfer Postaffäre.
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Zwei Angeklagte in der Berufungsinstanz freigesprochen. Vor der großen Straffammer des Land gerichts III. in Moabit spielte sich gestern die Berufungsverhandlung der Angeklagten Knauft und Genossen ab. Gegen das Urteil des Schöffengerichts Berlin- Wedding vom 2./3. Juli 1926 hatten der Postmeister Bartel, der Postinspektor Nagel und der Buchhalter Frosch Berufung eingelegt. Das Urteil lautete feinerzeit für Bartel auf 1 Jahr und für Nagel auf 8 Monate Gefängnis und außerdem für beide die Aberkennung zur Bekleidung öffentlicher Aemter auf drei Jahre; der Angeklagte Frosch erhielt 3 Monate Gefängnis unter Zubilligung einer Bewährungsfrist. Der Hauptangeflagte Knauft hatte sein Urteil bei der Verkündung seinerzeit sofort anerkannt. Da die Beamten sich aufs äußerste gegen eine strafbare Handlung wehrten, tam es bei Beginn der Sigung teilweise zu dramatischen Auseinandersetzungen zwischen den Angeklagten und den geladenen Postfachverständigen. Nach Vernehmung der geladenen 20 Seugen, die sich aus Postbeamten und Privatleuten zusammensetzten, war die Klarstellung des Falles soweit gelungen, daß nach 11stündiger Verhandlung der Gerichtshof sich zur Beratung zurüdzog. Nach etwa anderthalbstündiger Beratung verfündete dann der Borsigende folgendes Urteil:
Der Angeklagte Postinspektor Nagel wird auf der ganzen Linie freigesprochen, der Angeklagte Frosch wird ebenfalls frei= gesprochen, die Kosten des Verfahrens werden für beide der Staatstaffe auferlegt Der Angeklagte Postmeister Bartel mußte unter Berücksichtigung mildernder Umstände zu 4 Monaten Ge= fängnis und zur Absprechung der Bekleidung öffentlicher Aemter für die Dauer von drei Jahren verurteilt werden.
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Wenn es nicht bitterlich talt wäre, tönnte man annehmen, die Hundstage wären angebrochen. Wenigstens, wenn man die " Rote Fahne" liest, tommt man auf solche Gedanken. Da wird mit schreienden Lettern die abgrundtiefe Gemeinheit der Sozialdemokratie mal wieder gründlich entlarvt. Auf der ersten Seite bringt dieses Lügenblatt einen Bericht über die Verhandlungen, die im Rathaus wegen der Besetzung der Magistratssige geführt werden. Danach haben die sozialdemokratischen Unterhändler den bürgerlichen Parteien jetzt die Mehrheit im Magistrat in die Hände gespielt. An der Spize dieser Schufte steht selbstverständlich Reuter Friesland, der natürlich die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen tann, für sich einen befenders fetten Posten zu ergaunern. Er wird Stadtrat für das Verkehrswesen mit weitgehendsten finanziellen Sonderbefugnissen ( Teiltämmerer). Stadtbaurat Wagner ist als Kandidat auf dem Altar der Bourgeoisie geopfert, dafür bekommen wir den Erzreaktionär Eltart. Wie gut unterrichtet die Quelle ist, aus der die Rote Fahne" schöpft, sieht man daraus, daß in der Korrespondenzmeldung, die das Berliner Tageblatt" in Originalfassung und ohne die Liebenswürdigkeiten der„ Roten Fahne" übernimmt, als fünftiger Stadtschulrat der Hamburger Schulrat Nydal bezeichnet wird. Daß gegen soviel Gemeinheit sich alle edlen Gefühle unserer tommunistischen Freunde wenden müssen, ist klar.
Wie schade nur, daß die ganze Meldung von Anfang bis zu Ende erfunden ist. Weder hat Reuter an irgendwelchen Verhandlungen mit den bürgerlichen Parteien teilgenommen, noch den heiß ersehnten Bosten ergaunert, noch ist Wagner geopfert, noch ist von der Herstellung einer bürgerlichen Majorität im Magistrat die Rede. Die Rote Fahne " mag sich gedulden, sie wird noch rechtzeitig erfahren, ob und zu welchem Ergebnis die Verhandlungen geführt haben.
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Die Rote Fahne " schreibt in einem langen Bericht, daß unfere öffentliche Werbeversammlung in Friedrichs felde sehr schwach besucht war und der Redner, Landtagsabgeord neter Heilmann, feinerlei Beifall erzielte. Diese Mitteilung wird bei den Versammlungsbesuchern ungetrübte Heiterfeit hervor ufen. Der Saal hat 550 Sihpläke, die alle besetzt waren. Außerdem mußte noch eine große Anzahl Versammlungs. befucher stehen. Die 40 anwesenden Friedrichsfelder Kommunisten und ein Duhend rote Frontkämpfer waren angesichts der schonungs losen Abrechnung des Referenten mit der KPD. mäuschenstill und wagten nach mehrmaliger Aufforderung und Zusicherung vollster Redefreiheit nicht, die Haltung der KPD. zu verteidigen. Der empörenden Berachtung über das schamlose Berhalten einiger fommunistischer Landtagsabgeordneter schlossen sich auch die anwesenden Kommunisten an. Die Feststellung des Versammlungsleiters, daß der starke Beifall für den Referenten beweise, daß die Versammlung mit der Haltung der Partei voll einverstanden ist, fand nur den zaghaften Widerspruch eines 18jährigen Frontkämpfers. So weit wir die Friedrichsfelder Kommunisten kennen, wird die fauftdice Lüge der Roten Fahne" auch bei ihnen nicht ziehen. Wenn übrigens die Versammlung nicht ein voller Erfolg für die Partei ge. mesen wäre, dann hätte die" Rote Fahne" nicht eine halbe Spalte verwendet, um sie fleiner zu lügen.
Unsere Werbung.
Eine sehr wirkungsvolle Demonstration veranstaltete der Bezirk Reinidendorf. Unter Führung einer Reichsbanners tambour und Musikkapelle formierte sich am Bahnhof Schönholz ein Zug von mehreren hundert Genossen, der sich unter Begleitung von Facelträgern etwa 2% Stunden durch den Ort Reinickendorf : Oft bewegte. Leider fonnten es sich die Kommunisten auch bei dieser Werbeveranstaltung nicht versagen, unsere Genossen in der unflätigsten Weise anzupöbeln. Zahlreiche Schmähschriften dec suchte man unter die den Zug begleitenden Einwohner zu verbreiten, dech ste erregten überall nur den Widerspruch der Bevölkerung Erst das tatkräftige Zugreifen der Reichsbannerfameraben machte diesem Standal ein Ende, so daß der Zug ungestört die von ihm Dergesehenen Straßen paffieren fonnte. Die Anfänge der Werbeaftion berechtigen zu ben besten Hoffnungen.
Pryms Goldschah.
Die Diebe verurteilt, die Firma moralisch gerichtet. Aachen , 20. Oftober.( Eigener Drahtbericht.). Vor dem erweiter ten Schöffengericht Aachen fam ber Diebstahl der Goldmünzen, der vergrabenen millionen der Firma Prym Stollberg zur Verhandlung. Die Firma hatte in einem ihr gehörigen Walde in 80 fleinen Bintfäftchen 1,400 000 Goldmart vergraben. Die Schäge bestanden nur aus Münzen. Die Verhandlung ergab, daß von diesen vergrabenen Goldmünzen 160 000 m. durch einen Gefretär, dessen Tochter und einen Wächter ausgegraben und gestohlen worden war. Brym hatte die Schätze 1923 angeblich aus Angst vor dem Bolichemismus ver graben. Im Kriege hatte sie große Silberschäße und Nickelmünzen in ihren Kellern verborgen. Um fie vor den Arbeitern zu verbergen, find sie aus einem Keller in ten anderen gewandert und später verkauft worden. Die ganzen Gelder will Brym sich aus Holland herangeschafft haben. Die Firma Prym hat natürlich von dieser Gesamtsumme teinerlei Steuern bezahlt. Sie hat sich erst jetzt, als die Sache ruchbar wurde, mit der Steuerbehörde geeinigt. Der Rechtsanwalt der angeflagten Golddiebe führte in seiner Berteidigungsrede aus, daß Herr Prym gar nicht mehr im Gedächtnis gehabt hätte, ob es ein oder zwei Millionen oder 1,4 Millionen Mark waren. Während des Krieges, als das deutsche Bolt im
Lehrerschaft und Sozialdemokratie.
Die schulpolitische Kundgebung, die von der Bezirksgruppe Berlin der Arbeitsgemeinschaft sozial demokratischer Lehrer und Lehrerinnen in Verbin dung mit dem Bezirksverband Groß- Berlin der Sozialdemo kratischen Partei am Dienstag veranstaltet wurde, bedeutet einen guten Erfolg. Die in den Rahmen unserer SPD. - Werbewoche sich einfügende Versommlung wurde von Lehrern und Lehre rinnen und auch von Elternbeiräten so start besucht, daß im Lehrer. vereinshaus der große Saal samt Galerie sich rasch füllte. Studienrat Genosse Dr. Witte hob als Bersammlungsleiter in seinen Bee grüßungsworten hervor, daß bei der Sozialdemokratie die Forderungen einer fortgeschrittenen Schulpolitit stets die entschiedenste Unterstügung gefunden haben.
Reichstagsabgeordneter Stadtrat Genosse Dr. Löwenstein schilderte die Knebelung der Schule durch eine rüd ständige Reichsschulpolitit und wies hin auf die bevorstehenden neuen Kämpfe um den Reichsschulgelegentwurf. Die Schule, die wir von der neuen Zeit erwartet haben und fordern müffen, ist die Einheitsschule für alle Kinder des Voltes, und Bekenntnisschule, die in dem Ringen um das Reichsschulgesetz fich zwar eine vom Geiste der Weltlichkeit erfüllte Schule. Die alte bisher behauptet hat, wird auch durch den Külzschen Gesezentwurf nicht in ihrer Machistellung erschüttert. Es genügt nicht, durch Reichsgesetz allgemeine Richtlinien aufzustellen und die Regelung wichtigster Punkte den Ländern zu überlassen. Wir fönnen nicht dulden, daß z. B.
die Frage der geifflichen Schulaufsicht durch die Gesetzgebung der einzelnen Länder gelöst werden sell. Sinn und Absicht der Reichsverfassung ist, daß die Schulaufsicht eine Sache des Staates sein soll.( Lebhafte Zustimmung.) Wenn aber das Reichsschulgesetz diese Frage unentschieden läßt, fönnten Schule und Lehrerschaft bei der Regelung durch die Länder um ihr verfassungsmäßiges Recht kommen. Der Külzsche Entwurf begünstigt auch die Bekenntnisschule. Wird er Gesetz, so follen zunächst mal die Länder feststellen", welche Schulen Be fenntnisschulen sind. In Deutschland wird es dann, ohne daß ein Antrag der Eltern nötig ist, wohl zu neun Zehnteln nur noch
Bekenntnisschulen" geben. Wir müssen uns dagegen wehren, ba die Schule durch den Einfluß der Länder( man denke an Bayern ) zur Kirchenschule gemacht wird. Genosse Löwenstein rief zu entschlossenem Widerstand gegen solche Reichsschul. politit auf. Die Lehrerschaft müsse helfen, daß Deutschland mich: der Kulturreaktion verfällt.( Lebhafter Beifall.) Landtagsabgeord neter, Regierungs- und Schulrat Genosse König zeigte, wie der Aufbau des preußischen Schulwesens
im Sinne der Republit und des Schulfor schrifts
zu gestalten ist. Die neue Schule, die das Belt sich aufbauen win und wird fann nur die weltliche Schule sein. Jugend mit dem Geist des Kommenden erfüllen und sie lehren, vor. Sie soll die wärts zu blicken, nach den Zukunftszielen hin. Der Redner betonte unter Zustimmung der Zuhörer, daß es unmöglich ist, schul. politisch fortschrittlich und in der sonstigen Boli. tit rüdfchrittlich zu sein. Jeder Freund des Schulfortschrittes müsse in den Reihen der Sozialdemokratie mit fämpfen gegen jede Reaktion, für die Jugend und für Deutschlands Zukunft.( Lebhafter Beifall.) Dann sprach noch Oberstudiendirektor Genosse Dr. Karsen über die
Mängel der Lehrerbildung,
die in den neuen pädagogischen Akademien geboten wird. Auch hier habe man es, wie bei den früheren Seminaren, wieder mit einer abseitsstehenden Bildung zu tun. Aufs schärfste sei auch die Scheidung in evangelische und fathelische Akademien zu verwerfen. Karsen forderte eine Lehrerbildung, die dem Belen der neuen Schule entspricht. Die weltliche Schule bricht mit den veralteten Erziehungsgrundsägen, verzichtet auf autoritative Wirkung des Lehrers und erzieht durch ihre Berk. und Lebensgemeinschaft. Wir fordern, daß auch die pädagogische Akademie, so lange für den Lehrer die Universität nicht durchzufeßen ist, im Sinne der Weltlichkeit aufgebaut wird. ( Lebhafter Beifall.)
In einem Schlußwort mahnte Genoffe Dr. Witte die Lehrer und Lehrerinnen: Hinein in die Sozialdemokratische Partei !
Der große Kokainschieberprozeß.
Ein standesgemäßes Unternehmen.
Vor dem erweiterten Schöffengericht Schöneberg | nach Paris hinüberspielt, und die Schieberfette an diesem Handel begann heute früh unter Borsiz von Landgerichtsdirektor Wengler erstreckt sich auf sämtliche Angeklagte. Der Lieferant des Kokains der aussehenerregende Kofainfchieberprozeß, der dadurch eine bewar Hahn, der es von der Staatsanwaltschaft bezog. Hahn hat aber fondere Note erhält, daß der gerichtliche Sachverständige, Apotheker zugestanden, daß er für feine unlauteren Schiebergeschäfte auch aus der Schweiz Rofain bezogen hat. Interessant war, mie durch die Horst Hahn, die vorwiegend aus ehemaligen russischen Offizieren bestehende Kokainfchiebertette beliefert hat und daß wiederum als Bernehmung des Angeklagten v. Meyer sich ergab, wie das auf gedeckte Ausfuhrgeschäft nach Paris fich von Glied zu Glied ent Lieferant von Hahn niemand anders als die Staatsanwaltschaft sich wickelte. B. Meyer, der 26 Jahre alt ist und der jüngste der Anentpuppt hat. Allerdings war die Staatsanwaltschaft der Meinung, geklagten, ist der Sohn eines früheren Banfdirettors in Petersburg daß der gerichtliche Sachverständige das von der Staatsanwaltschaft und wurde im Kadettenforps dort erzogen. In der Weißen Armee erworbene Rofain auf ordnungsmäßigem Wege an Apothefen wurde er Offizier, zuletzt befand er sich in großer Not, so daß er überweisen würde. Hahn hatte es verstanden, das beschlag nicht einmal die Koste: aufbringen fonnte, um seinen Baß zu er nahmte Rofain, das er zu begutachten hatte, in die Hände zu be neuern. Das gab er als Grund an, weshalb er bei seiner Fest tommen. Die Staatsanwaltschaft hat bei ihrem Vorgehen aber selbst einen Baß auf den Namen einer Frau v. Lange aus Riga , die nahme sich in Berlin unangemeldet aufhielt. Bei ihm fand man gegen die Bestimmungen des Internationalen Opiumabkommens vorwiegend in Paris lebte, jedoch ständig Reisen zwischen Paris verstoßen und man muß jezt gespannt sein dürfen, ob nunmehr auch und Berlin machte und offenbar den Dienst eines Rotain. ein Berfahren der Staatsanwaltschaft gegen die Staatsanwaltschaft schmuggelfuriers verfah. Diese Dame will der Angeklagte eingeleitet werden wird. v. Meyer furz vorher durch seinen Freund, den Mitangeklagten v. Giewers, fennen gelernt haben. Dieser habe ihm auch den Baß zurüdtomme. Als Frau v. Lange abreiste, habe ihm v. S. erzählt. der Frau v. Lange zum Aufbewahren gegeben, bis sie aus Paris daß fie 250 Gramm nach Paris mitgenommen habe und daß daran viel Geld zu verdienen sei. Kurze Zeit danach fuhr auch v. Siewers nach Paris und nahm ebenfalls 250 Gramm Kokain mit. Er schrieb dann aber, daß es sich herausgestellt habe, daß es sich um eine aus Borax und sainzilsaurem Natron bestehende Fälschung handelte.
Die jetzige Anklage richtet sich erstens gegen den früheren russimostau geborenen Kaufmann Karl Krause , drittens den Kaufmann Simon Michaeloff, viertens schen Offizier Georg von Meyer, zweitens gegen den in gegen den Landwirt Otto Don Siewers, fünftens gegen den Obersten a. D. und jezigen Filmschauspieler Bittor Baptiewitsch, sechstens gegen den früheren russischen Offizier Waldemar v. Manteuffel, ferner gegen die deutschen Staatsangehörigen Ingenieur und Kaufmann Mar Huhe und den Kaufmann Rudolf Leserik und schließlich gegen der Apotheker Horst Hahn. Nach der von Staatsanwaltschaftsrat Dr. Ortmann vertretenen Anklage werden die neun Angeklagten beschuldigt, im Inlande im Jahre 1926 Kokain ohne die vorgeschriebene Erlaubnis ausgeführt, erworben, veräußerst und auf andere Weise in den Verkehr gebracht zu haben. Die russischen Angeklagten find fast sämtlich ehemalige Offiziere, die nach der Staatsumwälzung in Rußland ins Ausland geflüchtet sind und hier das übliche Emigrantenschicksal erlebt haben. Anfangs hatten sie noch gerieten sie in bitterste Not und suchten sich auf die verschiedenste etwas Geld und Schmuck, den sie veräußern fonnten. Dann aber Weise einen Nebenerwerb zu verschaffen, vielfach als Filmstatisten, schließlich aber haben sie sich anscheinend auf das einträgliche Geschäft des Kokainschiebung verlegt. Da mit dem Vertrieb dieses gefährlichen Rauschgiftes viel Geld zu verdienen war. Die Angeflagten find alle geständig. In der Hauptsache steht zur Anklage ein Schiebergeschäft aus dem legten Sommer, das
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Dieses gefälschte Kokain hatte v. Giewers von dem Angeklagten v. Manteuffel durch Vermittlung des Angeklagten Baptiewitsch bezogen, und er hatte sein ganzes Geld darin angelegt. Da er die Fälschung nicht los werden fonnte, war v. Siewers in Baris in tot geraten und bat um Hilfe. Der Angeklagte v. Meyer will bei Bekannten 350 m. aufgetrieben haben. Er hatte aber Bedenken, das Geld nach Paris zu schicken und suchte es in Kotain anzulegen. Der Angeklagte Krause erbot sich, das Kokain zu beschaffen. Durch Michaeloff wurde beiden Buhe vorgestellt, der sich dann 260 m. nach Paris fuhr. Das alles will v. Mener nur aus Freundschaft vorauszahlen ließ und die Ware beschaffte, während Krause damit getan haben. Er betam bald ein Telegramm aus Baris, daß alles erledigt sei, und Krause wieder zurückfäme. Inzwischen hatte die Kriminalpolizei aber Wind von diesem Geschäft befommen und Kriminalfommiffar Wolf gelang es, das Rofainschiebernek bis zu seiner Ursprungsquelle, dem bisherigen gerichtlichen Sachver ständigen und Gutachter des Polizeipräsidiums Hahn, aufzudecken.
an Land und war gerettet. Wie ließe sich diese., Heldentat" nur eigentlich am besten formulieren? Die unbegrenzte Macht zu Wasser und zu Land? Oder: Nichtschwimmende haben zur Rettung Ertrinkender von ihrer Schußwaffe Gebrauch zu machen? Vielleicht wäre es aber am ratsamsten, den Schwimmunterrichts. verpflichtet find, ihren Mitmenschen in Not und Gefahr beizustehen. Ein brennendes Schiff geborgen.
Schüßengraben fämpfte, hätte die Firma Prym Schäze gesammelt. In den Augen der Deffentlichkeit sei die Firma Brym moralisch gerichtet. Sämtlichen Angeklagten wurden mildernde um it än de zugebilligt. Der Privatsekretär des Firmeninhabers Prym, Staufmann Bring aus Stollberg , der das Versteck zuerst ange geben hatte, erhält sechs Monate Gefängnis, der Privat- awang auf alle diejenigen Bersonen auszubehnen, die beruflich förster Joh. Schweitert vier Monate Gefängnis und der Landwirt Robert Brüd man drei Monate Gefängnis. Die beiden letzteren hatten an der Ausgrabung des Schazes teilge. nommen. Ein Bruder des Schweifert, ein Student, wurde wegen Hehlerei zu einem Monat Gefängnis verurteilt. 3wei weitere Angeflagte erhielten geringe Geldstrafen. Die Untersuchungshaft wurde sämtlichen Berurteilten angerechnet.
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Das
Biermast schoner Bolarstiernan" ist von dem Bugsierschlepper Hamburg , 20. Oftober.( BTB.) Der brennende finnische Botan" nach Curhaven eingeschleppt worden. Feuer ist noch nicht gelöscht. Der Brand wütet im Hinterschiff, wo zwei Masten dem Feuer zum Opfer fielen. Das Schiff war mit einer Holzladung von Schweben nach London bestimmt.
Großfeuer in Schönfließ. Auf dem Gut des Herrn v. Feld
Interessant ist, daß die Firma bei Lohnverhandlungen immer bis aufs äußerste kämpfte, angeblich, weil sie nicht in der Lage, war, mehr zu zahlen. Bu gleicher Zeit fonnte sie aber auf die 10. bis 14prozentige Berzinjung eines ungeheuren Kapitals verzichten. Die Angeklagten, die sämtlich dem guten Mittelstande angeheim in Schönfließ bei Glienice brach gestern nacht gegen hören, berufen fich fast alle auf die ungeheuren Reichtum und die ungehörigen und unsozialen Borgänge innerhalb der Firma Brym. Beachtenswert war ferier, daß die Angeklagten behaupten, Prym habe ihnen größere Abfindungssummen angeboten, die zum Teil bis 125 000 Goldmart gingen.
Bitte, nicht schießen!
Aus Straßburg meldet ber Korrespondent eines Berliner Blattes folgende schauderiöse Moritat: Eine Frau, die vom irdischen Jammertal genug hat, springt ins Wasser. Und siehe da, wer kommt denn da? Wie fich das eben gehört, der Hüter der öffentlichen Ordnung. Er sieht die badende Missetäterin, will sie auch retten, da fällt ihm jo nebenbei ein, daß er ja gar nicht schwimmen tann. Was tun, spricht 3eus, alias unser guter Nichtschwimmer. Er zieht den Dolch im Gewande" und befiehlt der Aermsten: An Land schwimmen, oder ich schieße". Und wirklich, das fühne" Experiment auf die Folgsamkeit höherer Amtsgewalt gelang. Sie schwamm
24 Uhr ein verheerendes Großfeuer aus. Die freiwilligen Feuerwehren aus der ganzen Umgegend eilten auf den Aların herbei. Eine große Scheune mit Inhalt und einige Neben. gebäude brannten nieder. Ein lebergreifen des Feuers auf die Wirtschaftsgebäude fonnte glücklicherweise verhindert werden. Die Wehren waren bis 9 Uhr vormittags an der Brandstelle tätig. Die Entstehungsurfache ist unbekannt.
Ein Drehkran ins Wasser gestürzt. In Finkenwärber bei Ham burg stürzte ein fahrender Drehkran von einer Brücke ins Baffer, wobei ein Aufseher miigeriffen und unter dem Kran begraben wurde. Der Feuerwehr gelang es nach längeren Bemühungen, den umgekippten Kran zu heben und die Leiche des Aufsehers zu bergen. der früheren Königstadt Brauerei gegenüber, ift zu neuem Leben erwacht.
Der alte Pfefferberg, jenes Brauerellofal am& önhauser or, Alle Räume find neu ausgestattet. Såle bis 450 Personen faffend stehen für Berlammlungen und zeitlichkeiten zur Verfügung. Die Bewirtschaftung liegt in Händen bes Delonomen A. Scholz von der Neuen Belt", Basenheide.