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nkechaltung unö ANissen
Mittwoch 7. dezember 1926
Tagebuch eines Schriftstellers. Von Erwin Arehe. (Schluß.) 6. 2. Früh bekam ich eine Karte mit der Bitte um Borstellung wegen meiner Arbeit. Gut! Diel zu erregt für meine resignierende Ein- stellung begab ich mich zum Verlagshaus und wartete, schwankend zwischen Skepsis und leiser Hoffnung. Und wieder zerriß der geflickte Hoffnungshimmel über mir: Nichts! Eine kalte Eröffnung, ein sachlicher Bescheid nichts! Resignation ist doch etwas Werwolles. Noch in derselben Stunde lief ich zu einem anderen Verleger, zu einem anderen Stahl- block mit Menschenmienen und bot ihm meinen Schatz an. Wir sprachen in hunder'prozentiger Sachlichkeit. Ich werde Antwort bekommen. Schon gut. Doch ist mir jetzt, als stünde ich aus Märzeis. das vom Ztutnde des Frühlings zernagt, zerfressen wird, vor mir... blank... offenes... Wasser... 18. 2.(nachts). Mitten in der Nacht fiel es mir ein. Jäh aufgeschreckt vom Kürren der Fenster kam ich zur Klarheit. Wenn jetzt zum drillen Male der gleiche Spruch fallen sollte, dann lasse ich olles, alles und wandere hinaus zu Wald, Gebirge, Strom und Trist. Ich lann mich nicht mehr bezwingen! Ich will wissen, wie es ist, wenn die Sonne purpurn in die Landschaft versinkt und die Sternzüge ehern am Firmament ausmarschieren. Ich sah das noch nicht. Aber wenn schon alles aus sein soll, dann wenigstens noch einmal die Well grüßen, die prunkende, königliche Well... 1. Z. Ich habe heute schon viel getan. Zuerst der Abschied von Lissy: wie schwer, o wie schwer... Danach besachte ich mein letztes Ver- lagshaus. schrill noch einmal mit einem heiteren Lächeln durch ttefe Teppiche und ließ mir mein berellgehaltenes Manuskript aus- händigen. Heimgekommen, ging ich hinüber zur Wirtin und bezahlte meine Dachkammermiete. Mein Geld ist ziemlich aufgebraucht. Wenn schon. Wozu braucht ein Herrgottsoagabund und Blau- blumensucher schließlich Geld... IS. S. Gras rinnt durch meine Finger. Bon den Bäumen riesell blühendes Licht. Unter einer schlohweißen Wolke segelt ein Sperber. Und Stille liegt um mich, weiche, samtene Stille. Es sind Monate der Qual, die hinter mir liegen auf den langen Landstraßen, die sich hinten am Horizont aufwärts in den Himmel zu schwingen scheinen. In den nächtlichen Herbergen, zwischen fahrendem Volk, wilden Kumpanen und allen Spcckjägern grauste mich manchmal vor dem Leben. Solch ein Dasein! Da sind so viele untetwegs, Deserteure des geordneten Lebens, deren Geschichte einem unglaubwürdigen Roman gleicht. Wie oft lauschte ich nicht im schwarzen Schlassaal den Erzählungen der allen Kunden. Irgendwo tönt allstem Schwarzen«ine Stimm«, die ein Inferno entsetzlichen Lebens andächtig schildert. Aufspringen hätte ich manchmal mögen, um den Sprechenden zum Schweigen zu bringen. Aber diese klanglose Stimme wühlt eine schmerzende Hölle auf«.. Ruhe liegt über dem kahlen Saal... einer schnarcht... Ja und doch umschlingen mein« Hände jetzt kühles Gras und die Augen folgen dem schwindelnden Fluge eines Sperbers unter Wolken und tiefem Azur. Nur, daß es weiterwandern heißt, getrieben vom Moloch Not und von den vampzre» des Hungers. 28. 8. Em brennendes Heimweh in die Stadt verzehrt mich. Ich krame mir den letzten Brief Lissys hervor und fühle erschauernd, daß ich doch nicht so einsam bin, wie viele andere hier. Auch mein Aufbruch im März erscheint mir jetzt übereilt. Ich weiß mit schärfster Klarheit, daß mein Buch nicht schlecht ist. Mir fehlen nur rechnerische, geschäftliche Impulse. Dennoch glaube ich jetzt härter, zäher geworden zu sein man muß sich durchsetzen. Darum werde ich zurückgehen und das voll- bringen, was mir damals nicht gelang. Jetzt muß es gelingen! Wandere ich auch mit zerschlissenen Kleidern, so habe ich doch die Musik der Landschaft gehört: der Sinn meiner Fahrt. 23. g.(heim!). Lange mußte ich vor dem Hause Lissys warten. Endlich, abends sie wollte schnell hinaushuschen, ich hiell sie jedoch am Arm fest. Sie schrie und weinte dann gleich... Ein Vorübergehender sah scharf z» uns hin: ein offenbar Heruntergekommener, der ein besseres Mädchen umarmte?... Kopsschüttelnd ging er weiter. Später gingen wir im Park spazieren. Das wundersame Gefühl, einen lebendigen, warmen Menschen im Arm zu haben! Und ich erzählle alles, alles. Trotzdem ich noch ein wenig Geld besaß, mußte ich diese Nacht draußen schlafen. Es fand sich auch eine geschützte Stelle, ein Platz für die Nachtruhe des Heimatlosen. 28. g.(im Asyl). Am nächsten Morgen borgte ich mir von einem arbeitslosen Freunde einen Anzug und lief mit meinem Manuskript von Ver- leger zu Verleger. Ich erriet ihre bedauernden Mienen schon vorher. Bis heute habe ich das jeden Tag so getrieben. Ohl Ich rase manchmal im Zorn und sterbe dann doch wieder hin in stumpfer Melancholie. In diesen Tagen habe ich meine Tapferkell, meinen Mut und meine Entschlußkraft verloren. Lissy erwartet mich. 29. 9. Mll Lissy sprach ich drei Worte. Man hat es ihrem Vater hinterbracht, daß ein Vagabund sie im Arme gehabt hat. Sie steht unter schärfster Aufsicht. Ich jage wie im Fieber durch die Stadt. 8. 19.(nachts). Keine Hoffnung leuchtet mir mehr. Heute hat man mich aus dem Asyl gewiesen. Jetzt bin ich schon nicht mehr zornig, nicht melancholisch, kaum, daß ich an ein wenig Essen denke. Es ist katt. Vorhin jagte mich ein Polizist von einer Bank fort, auf der ich eingeschlafen war. Ich bin wohl kein Mensch mehr. Nie war ich so müde. Nie war es so kalt. Selal Aus, aus. Für mich ist schon der Schlaf wie ein arkadischer Traum. O Acheron, Nacht und Tod!
Die Lokalspitze. Von Heinz Liepmann  . Ab und zu taucht mal ein junger Journalist aus der Provinz auf. der furchtbar ungern verhungern, aber noch ungerner Provisions- reisender in Damenwäsche oder Vertreter für«inen gesetzlich geschützten Massenartikel werden möchte. Der setzt sich dann zunächst hin, schreibt wochenlang alle möglichen literarischen Betrachtungen und erbaulichen Erzählungen in sechs Durchschlägen, schickt diese an die größten deutschen Zeitungen und«rhäll dies« Produkt« schlafloser Nächte und armseliger Tag« mll vorgedruckten Begleitschreiben zurück. Immer kleiner werden die Barschast, die Zeitungen, die die Ergüsse höflichst dankend zurückschicken, die Ergüsse selber und der arm« junge Journalist. Wehmutsvoll gedenkt er der fernen Heimat, der offenen Redakteurstellen im Lande und des schlechten Geschmacks der Lektoren. Di« Sache geht meistens so well, daß die vorhandenen Finanzen schließlich noch für zwei Tage ä zwei Mahlzeiten reichen, und dann kommt gewöhnlich der entscheidende Tag: der junge Journalist trifft einen älteren wohlwollenden Journalisten und dieser Herr liest einen Artikel des jungen Journalisten und bestellt ihn auf den über-
Nahrauns Griff ins Wespennest.
vorläufig ist da» Ungeziefer nur aufgescheucht worden. wann kommt die Vertilgung?
nächsten Tag ins Bureau. Dann klopft er dem plötzlich wieder hoffnungsvollsten Menschen auf die Schuller, gibt ihm ein« Zigarette und sagt:Schreiben Sie Lokalspitzenl" Wamst die Audienz beendet ist. Nun soll der unglückselige junge Journalist wissen, was Lokal- spitzen sind. Und jetzt kommt die entscheidende Minute: Dreht der Jüngling sich um und geht heim, und erfährt nie, was Lokalspitzen sind, dann verhungert er oder er wird Prooisionsreisender. Dreht er sich aber nicht um, sondern bleibt zum Zeichen, daß ihm die Audienz noch nicht beendet zu sein scheint, stehen, und fragt, Notiz- buch und Bleistift zückend: Entschuldigen Sie, was sind Lokalspitzen? dann kann eventuell noch etwas aus ihm werden. Denn alsbald erfährt er, daß Lokalspitzen diejenigen Zeitungsartikel sind, die an der Spitze des lokalen Teils stehen.(Stoßseufzer: Darauf wäre ich im Leben nicht gekommen!) Also Artikel in gefälliger, netter Form-über lokal« Fragen, diesowohl das Volk als auch die höheren Beamten" interessieren und oerstehen. Nun geht der junge Journalist in die nächste Anlage und setzt sich dort auf eine Bank. Nennen wir ihn, da jetzt die Angelegenheit konkreter zu werden beginnt, Meier. Also Herr Meier versucht nun, nein, zum Donnerwetter, wir wollen ruhig mal ein bißchen ehrlich zu sein oersuchen, und, in Gottes Namen, es sei gestanden: i ch setzt« mich nun auf eine Bank in den Anlagen, kaute abwechselnd am Bleistift und linken Zeigefinger und sog aus diesen ebensowenig Ersprießliches wie aus der Frage: Wo bekomm ich«in Lokalspitzen- thema her? Ich sah mn mich und erblickt« Menschen, Kinderwagen, Vögel, Erde, schiefe und gerade Stiefelabsätze, aber kein Objekt für«in Thema; eine sehr nette junge Frau setzte sich aus dieselbe Bank, auf der ich sah und schlenkerte mit sehr hübschen Beinen, die Straßen­bahn bimmelte, ein Kind schrie auf einer benachbarten Bank und ich rief verzweifelnd: Wo bekomm ich ein Lokalspitzenthema her? Am nächsten Morgen erhob ich mich nach einer schlaflosen Nacht von der Bank, verabschiedet« mich von der sehr netten jungen Frau und ging in die Stadt, um dort Lokalspitzenthemen zu suchen. Und wer beschreibt nach Stunden ergebnislosen Umherirrens mein Glücks- gefühl(fast Glückstaumel), als plötzlich ganz in meiner Näh« ein Radler und ein Auto zusammenstießen. Mit dem Ruf: Presse Schupo Arzt Presse wand ich mich durch die johlende Meng« und kam gerade zurccht, alz der Radler den Chauffeur durch I<nocIc-c>ut-Schlag kunstgerecht erledigt«. Sonst waren Auto. Radler, Chauffeur und Rad heil geblieben. Ich stürzte zur Lokalredaktton. schrieb unterwegs einen haarsträubenden ArtikelDie Schrecken des Alltags", worin ich die Gefahren der Straß« schildert«, und der wurde am nächsten Tag gebracht.(Am übernächsten Tag entschuldigt« sich allerdings der Redakteur, der Artikel wäre aus Versehen gedruckt worden.) Und«in« Lokalfpitze war es auch nicht Aber, ich war gedruckt; im lokalen Teil, klar und deutlich konnten die etlichen 100 000 Leser meinen Namen erstmalig gedruckt sehen. Ob das nun lösend auf die bisher verkapselle Lokalspitzenabteilung meines Hirns einwirkte, oder welcher sonstig« psychische Prozeß sich in mir abspielt«, weiß ich nicht, auf jeden Fall, nun fielen mir. plötzllch unzählig« Lokalspitzenthemen auf einmal ein: Schreiben wir, sagte ich mir. der Reihe nach über alles, was mir heute begegnen wird. Dies dacht« ich, als ich frühmorgens noch auf meiner Bank in den Anlagen lag. Es begann schon zu dämmern: das sieht sehr hübsch aus, wie«in Gedicht von Eichendorff  , wenn die Sony  « hinter den Bäumen empor in die Blumen steigt. Ich drehte mich nochmals aus alle Seiten und stand dann auf. Das erste, was mir begegnet«, war «in Hund. Blitzschnell überlegt« ich mir: Hunderassen. Hundesänger, Hundesteuer, Hundetuchen, Hundewetter---..�Heureka, ich
veiloge ües vorwärts
hab's", schrie ich wie Tarzan   unter den Affen, als er im Urwald «ine englische Fibel mit Gebrauchsanweisung für Affen fand.Ich schreib« über das Wetter!" Was wollen Sie, ich schrieb nicht über das Welter. Erstens war es mir zu unbeständig, zweitens war es dem Leiter der Wetterdienst. stelle magistratlich verboten, Amtsgeheimnisse zu ver.«.'n, drittens tonnte ich keinen Ansang finden. Dann schrieb ich los: über Badeanstallen, öffentliche Straßen und Häuser, Pfandämter, Säuglingsfürsorge, Toiletten(solche und solche), Heilsarmee, Straßenbahn, Bierexport, Oberpostdirektion, Alkoholgegnertagung, Dirnenunwesen, Limonadenbereitung usw. Jede Woche zwei Artikel. Und das mache ich so. Zum Beispiel bei der Oberpostdirektion: 1. Eines Morgens nehm« ich meinen Briefträger auf der Treppe am Rockknopf und frage, harmlos grinsend und nachdem ich mich nach dem Befinden der gesamten Familie erkundigt und das Wetter kritisch bewertet habe, also da frag« ich: Hören Sie mal, mein lieber Herr Postrat, wieviel Postsachen befördern Sie denn täglich durch- fchnittlich? 2. Ich stürz« an einen Schalter der Hauptpost und bttte den Beamten um 5 Briefmarken k 45 Pf., und wenn er dann antwortet, daß es keine Marken zu 45 Pf. gibt, frag« ich: So? Welch« Werte gibt's denn? 3. Ich gehe an den nächsten Schaller und erbitte 5000 Marken k 3 Pf. Wenn mir dann erwidert wird, daß soviel Marten nicht vorrätig seien, frage ich erstaunt: Ja, wieviel haben Sie denn heute schon verkauft? 4. Ich gehe zum Dorsteher der Personalabteilung und frage nach Herrn Melchior Sahnschnitzel. Dann nimmt der Vorsteher einen dicken Aktenband, schlägt ihn unter S auf. und bevor er La hat. frag« ich: Nanu. Herr Postdirektor, Sie kennen noch nicht mal die Namen der 175 Beamten dieses Bezirks auswendig? Was? sagt er, 175! das sind doch. 5. Ich stell« mich morgens zwei Stunden nnt einem Handbuch der Physiognomie an den Schalter für posllagernde Sendungen. Was man da sieht, reicht für elliche Feuilletons. 6. Ich lasse mich beim allerhöchsten Postdirektor melden und mir von ihm erzählen, daß es behördlich verboten fei, irgendwelche An- gaben über das Postwesen zu machen.Es interessiert mich auch gar nicht" unterbreche ich ihn,zu erfahren, daß demnächst die und die Neuerung eingeführt wird--'Was", schrest er dann,die Neuerung wird so und so gemacht, Sie sind mal wieder falsch informiert." 7. Ich geh« nach Hause, verarbest« die Zahlen mll nett klingenden Worten und schicke die Mischung an ein« Zeitung. 8. Ich hole das Honorar(als verwendbar) oder das Manuftript (als unverwendbar) ab. Das nächste Thema, bitte: Der Frühling(Sommer. Herbst. Winter) kommt. Und, obgleich diese Geschichte den Nachteil hat, fast ganz wahr zu sein(bis auf die Lokalspitzenberichterstattung, die selbst- verständlich peinlich genau sein muß), möchte ich sie nicht schließen, ohne den jungen Journalisten in Deutschland   und Umgebung den Dorfchlag gemacht zu haben: Setzen wir der Lokalspitze«in Denkmal! Denn, nicht nur uns schützt sie vor dem Aussterben, sondern auch die meisten der allen Herren, die heut« Leitartikel in Weltblättern oder Bücher mll 50 Auflagen schreiben, die hoben mll ihr mal angefangen. Ergo: Es leb« die Lokalspitz«!
wer war See Sphinx! Wenn wir auch nach der griechischen Sag« in der Sphinx ein weibliches Wesen sehen, so stellt doch dies in Aegypten   geschaffene Sinnbild urfprünglich ein männliches Symbol dar, so daß man richtig .her Sphinx" und nicht ,hie Sphinx" sagen muß. Durch die jüngst erfolgte Freilegung des großen Sphinx bei den Pyramiden von Gizeh ist dies« Taffache in ein neues Licht gerückt worden. Es hat sich nämlich gezeigt, daß das gewaltige Monument mit dem Sphinxtempel der Pyramide in engstem Zusammenhang steht, und es fft wahrschein- lich, daß dieser Sphinx ein Idealbild des Pyramidenerbauers Chef-ren war. Der Löwenleib symbolisiert« die Stärke, der Kopf war«in idealisiertes Bildnis des Pharao. Auf diese Erkenntnis weist Emil Waldmann   in seinemTagebuch einer Mittelmeerfahrt" hin, das er in.Kunst und Künstler" veröffentlicht. Er hebt dies« besondere Bedeutung der Freilegung hervor, diewohl ein« kleine Einbuße an Wüstenromantik wert ist. Ueber den Zusammenhang des Sphinx mit dem Tempel sagt er:Der Sphinx lag genau so tief, wie der früher von ihm getrennte, urspriinglich aber mll ihm verbundene Felsentempel, der seinen Namen trägt. Man hat auch hier gegroben und den Verbindungsweg zwischen dem Tempel und ihm freigelegt. Von der Tempelecke führt, an der rechten Flank« des Sphinx entlang, an der Felsmauer ein langsam steigender gepflasterter Gang hin, biegt hinter ihm rechtwinklig um, führt, immer steigend, an ihrer linken Flanke entlang, biegt abermals um und mündet auf«inen gepflasterten Platz, seinem Gesicht gegenüber, da, wo ein Altar steht, vor seinen Pranken. Das war der Prozessionsweg, den die Priester wandelten, wenn sie ihr« Opfer brachten, dreimal ini rechten Winkel darum herum; wie der Prozessionsweg am Parthenon  . So dauert« die Prozession länger und wurde immer feierlicher, bis man dann plötzlich dem Menschenantlitz in die Augen sah.' Ein sehr großer, echt priesterlicher Gedanke. Daß für diesen Zweck.zwischen Tempel und Sphinxterrasse an einer Stelle der Fels durchgeschlagen werden mußte, um an dem Punkt, wo Tempelareal und Sphinxareal sich scheiden, unter einer Felsenbrück« durchniarschieren zu können, macht« diesen Sklavenhaltern nichts aus. Arbeitskräfte waren da. Wer die Pyramiden auftürmt, wird auch mit einem kurzen Felsentunnel fertig."_ .Lingerabdrücke" bei Bäumen. Ein System vonFingerab- drücken", das von dem Forstinstitut der Universität Oxford   ausge- arbeitet worden ist, gewährt die Möglichkeit, die Art des Holzes bei jedem Baum genau festzustellen und eine viel eingehendere Klassifizierung der Baum- und Holzarten durchzuführen. Man hat gefunden, daß Holz, wenn cs in einer überaus dünnen Schicht ge- schnitten und unter das Mikroskop �gelegt wird, überaus feine Zeichnungen aufweist, aus denen sich die Art des Baumes so genau erkennen läßt, wie aus dem Fingerabdruck ein bestimmter Mensch. Diese zarten Zeichnungen sind oft von schöner Färbung und auch bei Bäumen verschieden, deren Holz man bisher für ganz gleich- artig ansah. Es sind auf diese Weise 2200 verschiedene Typen eng- lischer Bäume festgestellt worden. Die Auswahl und Bestimmung des Holzes wird dadurch sehr erleichtert und vervollkommnet. So hat inan z. B. herausbekommen, daß 170 verschiedene Holzarten, die alsMahagoni" angegeben wurden, nicht richtiges Mahagoni sind und daß viele dieser Hölzer überhaupt gar nicht zur Familie der Mahagoni liefernden Bäume gehören. Der Wert dieserFinger- abdruckprüfung" der Bäume greift auf die verschiedensten Gebiete über. So wünschte eine Eisenbahngesellschaft eine ganz bestimmte Art Holz zu erhalten, die sie seit vielen Jahren für den Bau von Schwellen als geeignet erkannt hat Das Institut war imstande, durch die Prüfung genau dieselbe Holzart nachzuweisen. Anderer- seits kann man Hölzer sesfftellen, die sich für bestimmte Zwecke nicht eignen. Auch für die Echtheit kostbarer Möbel ist nun eine un- zweifelhafte Beweismöglichkeit gegeben. Denn man kann nachweisen. wo überall dasselbe Holz oerwendet worden ist oder unechte Zutaten den Wert des Stückes verringern.