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gegen bie ,, Boffische Zeitung", Frankfurter Zeitung  " ,,, Welt am Montag", Weltbühne" und gegen die gesamte sozial­demokratische Presse begründen. Es wäre nur die logische Konsequenz solcher Formulierungen, wenn der Oberreichs­anwalt auf Grund der im vergangenen Jahre erfolgten Ver­öffentlichungen über Reichswehr   und Behrorganisationen gegen die genannten Zeitungen Anklage wegen vollendeten Landesverrats erheben würde.

Es ist ein unerträglicher Zustand, daß jeder Journalist und jeder Redakteur seinen Kopf in der Schlinge des Landes­verratsparagraphen hat, wenn er es unternimmt, ungesez­liche Zustände in Reichswehr   und Behrorganisationen der Deffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen. Eine solche finn­widrige Handhabung des§ 92 RStGB. bedeutet, daß damit objektiv gesezwidrigen und verfassungsfeindlichen Organi­sationen ein vom Gesetz ihnen weder zukommender noch vom Gejek wirklich vorgesehener Schuh gegenüber Anhängern der bestehenden verfassungsmäßigen Staatsform zugute fommt. Es sei zum Schluß noch eine Stelle aus ber umfang reichen Begründung des Reichsgerichts erwähnt, die zu nahe­liegenden Bergleichen mit der Beurteilung von Handlungen rechtsgerichteter Personen zwingt. In der Begrün­dung des reichsgerichtlichen Beschlusses zum Falle Gargas heißt es u. a.: Daß Fechenbach überzeugt war, durch seine Handlungsweise im Enderfolg einen für das eigene Bater­land nüglich en politischen Rampf zu führen, mag dahin­gestellt bleiben. Denn der Zwed heiligt nicht die Mittel." Steht ein Fememörder vor Gericht es jei nur an den ,, ollen, chrlichen Soldaten" Iapproth erinnert, dann ist der 3wed feiner Handlungsweise stets ein Umstand, der die Richter milde stimmt. Aber wir leben in Deutschland   und angesichts unserer politisierten Justiz muß man es schon als einen großen Erfolg buchen, daß im vorliegenden Rechtsfall das vergewaltigte Recht wenigstens teilweise wieder her­gestellt wurde. Der alte Glaßbrenner hat schon Recht gehabt: ,, Gerechtigkeit ist eine schöne Sache, aber es gibt auch Justnz."

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Die Rundfunkzensur.

Der Leipziger   Zensor schütt Habsburg  ! Die Volksbundzeitschrift Desterreich- Deutschland" be richtet: Der Dichter Robert Hohlbaum  - Wien   sollte am 18. November im Leipziger   Rundfunk sprechen. Daraus ist nichts geworden. Denn der Zensor der sächsischen Regierung beanstandete in dem vorgelegten Manuskript einige Offenherzigkeiten über das Haus Habs­ burg   Als sich Dr. Hohlbaum bereits im Senderaum be­fand, wurde ihm mitgeteilt, daß die politische Ueberwachungs­stelle feinen Vortrag der Begutachtung des Aus märtigen Amtes in Berlin Berlin   vorlegen müffe!! Dr. Hohlbaum verzichtete demnach. Er machte den Leip­ziger Neuesten Nachrichten" folgende Mitteilung:

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Ich verwahre mich auf das entschiedenste dagegen, ich sei ,, per­hindert gewesen, den Vortrag zu halten. Ich war pünktlich zur Stelle, obwohl ich nur ein schlampiger Osterreicher" bin. Ich bin sei Nächte durchgefahren, um pünktlich zur Stelle zu fein; außer dem habe ich eine Vorlesung in Freiburg   im Breisgau abgelehnt, Jum den Leipziger   Vortrag zu ermöglichen. Um 7 Uhr 15 im Leipziger Senderaum zur Stelle, erjahre ich, daß seit 17. d. M. eine politische lleberwachungsstelle eingefeßt sei, die alle politischen Bor­träge fontrollieren müsse. Auch mein Thema, obgleich ein hiftorisch fulturpolitisches, wurde dem unterworfen. Als besonderes Kuriofum habe ich hervor, daß von dem republikanischen Bertreter der jäh fischen Regierung jene Stellen meines Vortrages, die sich gegen die Habsburger   und den österreichischen Adel richteten, beschlag­nahmt wurden. Welchen ermutigenden Eindruck der ganze Borgang auf mich machte, der geeignet ist, den Anschlußgegnern in Defterreich Borschub zu leisten, muß ich nicht erst sagen.

Wenn das die Tätigkeit der Rundfuntüberwachungs­stelle nicht etwa in Bayern  , Braunschweig   oder Thüringen  ift, so wäre feine leberwachung gewiß besser als eine derartige!

Junggefellendämmerung.

Bon Paul Gufmann.

Nach den vielen unausgeführten Feldzugsplänen des ver gangenen Jahres hat Mussolini   einen neuen Schlachtplan entworfen, womit er seinen Heldenkränzen ein neues Lorbeerreis hinzufügen wird, den Kampf gegen den Junggesellen. Mit der eisernen Kon­fequenz, die dem Duce eigentümlich ist, sieht er in dem Unverheirateten den gefährlichsten Feind des faschistischen Staates, den Mann, der sich von der pornehmsten Pflicht des Bürgers zu drücken sucht: Sol­daten zu produzieren. Denn der Faschismus braucht nicht das Talent, nicht die Intelligenz ,. nicht die individuelle Leistung, sondern Sol daten, Soldaten und nochmals Soldaten.

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Stahlhelm  " gegen seine Jünger.

Verbot der Neuen Standarte".

Bon zehn mitgflebern ber kommuntflischen Landtags frattion find nun zwei aus der Partei ausgeschlossen, vom Reft die Hälfte durch die Bezirksleitung gemaßregelt worden. Der Krach im Parteilaben der württembergischen Kommu­

Amerikas schärffter Trockenleger". Vor der völligen Verstopfung" der heimlichen Alkoholquellen.

Der Stahlhelmbund geht gegen feine abtrünnigen Freunde von der ,, Standarte" mit gerichtlichen Einhaltsbefehlen nach amerikani  -| nisten wirkt auf die Außenwelt nachgerade mehr erheiternd als schem Muster vor. Die Jungstahlhelmer, die feinerzeit die Stahlhelm tragisch. beilage Standarte" schufen und leiteten, bis sie ihrem ,, Nationalis. mus" in der Verherrlichung der Rathenau  - und Erzberger  - Mörder allzusehr freien Lauf ließen, haben nach ihrer Ausschiffung die mit dem Münchener   ,, Arminius  " verbundene ,, Neue Standarte" aufgesteckt. Jetzt hat nun der Frundsberg- Berlag Eigentümer Stahl. helmführer Seldte eine einstweilige gerichtliche Verfügung er­wirft, wonach den Herausgebern des neuen Blattes, Helmut Frante und Ernst Junger  , untersagt wird, dem ,, Arminius  " in Zukunft den Untertitel ,, Neue Standarte" zu geben.

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Diese einstweilige Berfügung ist politisch interessant, aber juristisch nach unserer Meinung unhaltbar. Oder ist es auch verboten, neben einem Tageblatt" ein Neues Tageblatt" heraus zugeben? CO

Kirchenrevolte in Braunschweig  . Massenaustritt.- Industrielle und Deutschnationale beteiligen fich. Braunschweig  , 5. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Die maß­losen Forderungen und die zahlreichen Prozesse der evangeli. fchen Landestirche gegen den braunschweigischen Staat haben weit über die Kreise der Arbeiter hinaus starte Erbitterung hervor gerufen. Sogar die Industriellen haben sich, wie wir schon meldeten, vor kurzem mit den Maßnahmen der Kirche beschäftigt und offen den Austritt aus der Kirche angedroht. Bei der Drohung ist es nicht geblieben. In den letzten Tagen des alten Jahres war im Braunschweigischen Amtsgericht ein Massenandrang von Männern und Frauen, die den Kirchenaustritt vollzogen. Bulegt mußten vier Beamte mehr als sonst herangezogen werben, um die Zahl der Austritte einzutragen. Trotzdem standen die Aus: tretenden noch in langen Schlangenlinien auf den Korridoren. Wie der Braunschweiger Boltsfreund" mitteilt, sind auch eine Anzahl Direttoren der größten braunschweigischen In­dustriefirmen aus der Kirche ausgetreten, darunter ein Fabritbesizer, der zur deutschnationalen Frattion des Braunschweiger Landtags gehört. Die Gesamtzahl der Aus­tritte steht im Augenblick noch nicht fest, dürfte aber außerordentlich hoch sein.

Auch auf dem flachen Lande verliert die Kirche immer mehr ihre Zugfraft. Aus Broitem, einem Dorf in der Nähe der Stadt Braunschweig  , wird uns gemeldet, daß dort ebenfalls immer mehr Leute aus der Kirche austreten und die Zahl der Besucher des Gottesdienstes immer geringer wird. Jetzt sind einige Bauern des Dorfes darauf verfallen, in der Kirche ihre Wäsche zu trocknen, eine Verwendungsmöglichkeit, an die wohl vor den christlichen Bauern noch kein gottloser Freidenfer gedacht hat.

KPD.  - Krach in Württemberg  .

General

Anläßlich der zahlreichen Todesfälle, die in den Ver­der Weihnachtstage als Folge einigten Staaten während gder denaturierten Alfo­des Genusses giftiger Spirituosen hols erfolgten, begegnen die Ausführungen, die Andrews. der mit der Durchführung der Prohibition als Unterstaatssetretär im Schahzamt betraut ist, einem Ber­treter der United Breß" machte, lebhaftem Intereffe. Andrews sieht voraus, daß im Frühjahr der heimliche Verkauf von Bier voll­

denaturiertem

tommen aufhören werde. Andrews läßt die Fabriken, die Malzgetränke herstellen, durch eine Abteilung von 75 Geheimpolizisten überwachen, was ihm vollkommen zu genügen scheint. Eine weitere Abteilung von etwa hundert Geheimpolizisten habe es zustande ge­bracht, die ungesetzliche Verwendung von 21tohol, die jährlich einen Umfang von etwa 20 Millionen Gallons erreichte, völlig zu verhindern. Im Laufe des neuen Jahres fei mit ber reft lofen, Berstopfung der letzten Quellen zu rechnen, aus denen diese Art von Alkohol noch träufele. Ebenso fei es gelungen, der mißbräuchlichen Berwendung von Abend­mahlswein ein Ende zu machen, dessen Verbrauch um mehr als eine Million Gallonen zurüdgegangen fei. Der Rüften­fchmuggel sei durch die schärfere Bewachung der Küsten so gut wie völlig ausgerottet worden, so daß nur noch über die tanadische Grenze größere Mengen von Alkohol gefchmuggelt werden. Man habe nun ber ganzen Grenze entlang Wachmannschaften auf­gestellt, um auch diesen Schmuggel zu unterbinden.

General Andrews erhofft für das neue Jahr erstaunliche Er folge" in der Durchführung der Prohibition. Der heimliche Alkohol­handel werde, wenn ihm alle wichtigeren Bezugsquellen abgeschnitten feien, auf die heimlich erzeugten häuslichen Produtte, den fogenannten Moonshine"( Mondschein), angewiesen sein. Dadurch werden, worauf General Andrews nachdrücklich hinwies, die Polizei­organe der Einzelstaaten für die Durchführung der Anti­altoholgefeße verantwortlich, worauf die Bundesbehörden schon lange hingearbeitet haben. Andrews gab schließlich der Meinung Ausdrud, daß noch auf längere Zeit hinaus nicht an eine enderung der Bestimmungen des Prohibitionsgesetzes über leichte Weine und Bier zu denken sei.

Wiederbeginn der Sitzungen des Bayerischen Landtages  . Der Bayerische   Landiag nimmt zunächst in seinem Haushaltungsausschuß am nächsten Montag nach der Weihnachtspause seine Arbeiten wieder auf. Der Staatshaushalt tann indessen immer noch nicht vorgelegt werden, die Vorlegung dürfte frühestens Mitte Februar möglich sein, dagegen hofft man, daß der Generalplan für Die Staatsvereinfachung zur Borlage fommen wird.

Tichekarade an der Ochrana  . In Tomst wurde der Lod. Sozialrevolutionären Partei und in der Ochrana   arbeitete und viele Revolutionäre aller Richtungen an bie zariftische Polizei verriet, zum Tode verurteilt.

Janabeno Wieder ein Hinauswurf. Stuttgart  , 5. Januar.  ( Eigener Drahtbericht.) Der innere Seripigel Blotnitoff, ber von 1906 bis 1916 gleichzeitig in der fall der Kommunistischen Bartei macht in Württemberg   weitere Fort fchritte. Jezt hat die Fraktionsleitung auch noch den Landtags abgeordneten Karl Müller aus der Partei ausge­schlossen. Müller war der politisch fähigste Ropf unter den Kommunisten und neben Hans Stetter  , dessen sensationeller Hinaus wurf noch in frischer Erinnerung ist, jahrelang der populärste Mann bei den Mitgliedern und Mitläufern der Kommunistischen Partei in Württemberg  . Müller wurde schon seit Monaten faltgestellt, weil er nicht zu der Clique der derzeitigen Bezirksleitung gehören wollte. Trotzdem hat an seinen Ausschluß fein Mensch glauben wollen, weil feine offensichtliche persönliche Beliebtheit und große Anhängerschaft in der Partei eine derartige Maßnahme als unmöglich erscheinen ließ. Die Bezirksleitung hat schon im Falle Stetter von allen Seiten in der Partei und teilweise fast buchstäblich Brügel bezogen. Der Vorgang dürfte sich in der jetzigen Angelegenheit in schärffter Weise

wiederholen.

rieren der Teufel holen soll und daß es wichtiger ist, zwei fuschende Staatsbürger zu zeugen. Bielleicht wird Muffolini in letzter Kon sequenz auch noch die fatholische Kirche mit ihren mönchischen Grund

fäßen stürzen und dafür die Religion Mohammeds einführen, der mehrere Kinder gezeugt hat und mit diesen erhabenen Taten jedem Faschisten em leuchtendes Borbild sein tann.

Die Grippe geht um. Der wiederholte Witterungswechsel dieses Winters hat begonnen, unerfreuliche Folgen zu zeitigen: die Grippe hat wieder ihren Einzug gehalten. Zum Glück nimmt die über­wiegende Mehrzahl der Fälle einen leichten Verlauf.

Wie ein Blitz aus heiterem Himmel fährt die Grippe auf den Menschen hernieber und nimmt binnen furzem von dem ganzen Organismus Besiz. Daher die Allgemeinstörungen wie Fieber und schweres Krankheitsgefühl, heftige Kopf- und Rückenschmerzen, Niedergeschlagenheit und Appetitlosigkeit. Während fidh die meisten sonstigen Erfältungsfrankheiten an einem bestimmten Körperteil lokalisieren, zum Beispiel der Schnupfen in der Naje, die Angina in den Gaumenmandeln, treten bei vielen Grippeerkrankungen die örtlichen Symptome gegenüber den Allgemeinstörungen in den Hintergrund. Allerdings wird es hier wohl niemals ganz an tatarrhalichen Erscheinungen auf der Nasen-, Rachen und Kehlkopf fchleimhaut fehlen. Richt selten zeigen sich auch Entzündungsprozesse fich aus der Grippe eine Lungen- und Rippenfellentzündung ent von seiten der Luftröhre und Bronchien; in schweren Fällen fann wickeln. Bei anderen Grippeertranfungen ist vorwiegend der Magen- Darmkanal ergriffen, sogenannte Bauchgrippe, und endlich tönnen die rheumatischen Mustelbeschwerden das Krankheitsbild aus­schließlich beherrschen, je nachdem wohin sich der Hauptangriff der Erkrankung richtet.

Aus diesem Grunde hat Mussolini   in einer flammenden Kund­gebung geschworen, den Junggesellen durch eine vernichtende Steuer auszurotten. Wer sich gegen die Familiengemeinschaft verschwört," so sagt er ,,, indem er sich weigert, eine eigene zu begründen, ist ein Berräter am Staat." Chelosigkeit ist also für Mussolini   nicht die Folge bestimmter Ursachen, wie Arbeitsmangel und Armut, sondern er mitiert auch im Junggesellen einen Berschwörer, einen Attentäter gegen die Familie! Wenn er von ihm spricht, schäumt er von Gift inb Galle, wie umgekehrt ein fißengebliebenes Mädchen, wenn es erfährt, daß die jüngere Freundin fich verlobt hat. Ein Psycho­analylifer würde vielleicht daraus den Schluß ziehen, daß der Dit iator, der einzige freie Mensch in Italien  , Rache übt, weil ihm eine Heffel nicht erspart geblieben ist, die der Ehe. Wie dem auch sein mag, fein älteres lediges Mädchen könnte den Junggesellen giftiger haffen als Mussolini   Niemand ist imftande, feinem Baterland zu helfen, sei es nun durch seine Arbeit, sei es mit Hilfe seiner geistigen heiten. Jedoch ist es bisher nur in einem Bruchteil der Fälle ge­Unzweifelhaft gehört die Grippe zu den ansteckenden Krank­Fähigkeiten, wenn er nicht in der Lage ist, zwei gesunde Mitbürger fungen, einwandfrei einen Krankheitserreger nachzuweisen. Bei zu hinterlassen." Das heutige Baterland Italien   pfeift demnach auf zahlreichen Grippeepidemien ist noch fein spezifischer Erreger ge­die Dienste, die Michelangelo  , Raffael  , Lionardo und zahlreiche andere funden worden. Hauptsächlich erfolgt die Uebertragung von Mensch im Ausland als Genies verehrte Junggesellen ihm geleistet haben, zu Mensch. Das wirksamste Verhütungsmittel ist also zur Bett und nennt fie glattmeg Berräter. Die ganzen vatikanischen Malereien einer Grippeepidemie: Distanz halten von seinen Mitmenschen und und Plastiten eines solchen Hundsfotts und Junggesellen schenkt möglichstes Bermeiden von Erfältungsgelegenheiten. Als recht er­Mussolini für zwei stramme Faschisten, die ihr Morbhandwert gefolgreiche Vorbeugungsmittel haben fich feit langem die Saligyl lernt haben. Nur in etwas republikanisch angehauchten Staaten präparate, vor allem das Arcanol, bewährt. Sobald jedoch die fann man Chelose wie Kant, Schopenhauer  , Nietzsche als brauchbare Erkrankung ausgebrochen ist, gehört der Patient ins Bett und in ärztliche Behandlung. Denn trog thres zurzeit häufig leichten Mitglieder der Gesellschaft ansehen. In Italien   drückte man folche Berlaufes ist eine Grippeertranfung doch stets mit gebührender Bor­Bagabunden in einen Lehrstuhl für faschistische Philofophie, und ficht zu beachten, damit sich nicht infolge leichtsinniger Bernachläffi­miche ihnen, wenn aus ihrer Ehe nicht endlich der stramme Jung- gung eine schwere Nachfrankheit herausbildet. Dr. M. faschist hervorgeht!

So hat der Faschismus endlich die Krönung seines, wenn man so sagen barf, geistigen Gebäudes erreicht. In Deutschland   ist man vorläufig noch bescheidener, man heht mit dem Schund- und Schmuz gefeh nur den Dichter, den ewigen Junggesellen des Geistes. Aber im Grunde findet man auch bei uns, daß all dieses freigeistige Irrlichte

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Wieviel Worte gebrauchst du? Während eine reich ausgebil verfügt, reichen für den Tagesgebrauch" verhältnismäßig wenige dete Sprache, wie die deutsche, über Hunderttausende ven Worten Ausdrücke aus, und die Zahl der geläufigen Ausdrüde wechselt nach Beruf und Bildung. Ein Dichter wird natürlich einen ganz anders reichhaltigen Wortschatz zur Verfügung haben als der Durdy.

einen Hinterhalt der Beni Jder geraten und niedergemacht worden In der spanischen   Marokkozone follen zwanzig Soldaten in sein. Der Waffenschmuggel foll trop der Ueberwachung der Häfen einen erheblichen Umfang angenommen haben. Daß diese spanischen  meldungen etwa nur die Aufrechterhaltung des Kriegszustandes und die Zurüdhaltung des Mobilischen begründen sollen, erscheint nicht unmöglich.

Der König von Bulgarien   hat neun megen Bergehen gegen das Staatsschutzgesetz zum Tode Berurteilte begnadigt.

Pangalos auf der Anklagebant. Bor dem militärischen Aus­nahmegericht in Athen   hat der Prozeß gegen Bangalos wegen Aufruhr, Beschlagnahme von Staatseigentum und Mordes begonnen. Das Urteil wird Ende dieser Woche erwartet.

| schnittsmensch. Der Herausgeber des Neuen Standard Legitons von Amerfa, Horace Bizetelly, hat eine originelle Methode ge­funden, um jedem Menschen die Möglichkeit zu gewähren, sich über verfügt natürlich über die halbe Million von Worten, die die eng die Zahl der ihm geläufigen Worte flar zu werden. Kein Mensch lische Sprache befigt. Ein intelligenter Arbeiter fommt mit 5000 Worten aus, ein gebildeter Mann tennt zwischen 8000 und 10000 Worten, und einen noch reicheren Wortschatz haben nur wenige, besonders hochgebildete Personen. Bizetelly hat nun Listen auf­gestellt, in denen mehr eder weniger geläufige Ausdrücke zu je hundert verzeichnet sind, und je nachdem jemand mit den Worten einer Liste vertraut ist, fann er durch Multiplikation die Größe feines Wortschatzes feststellen. Die Liste A zum Beispiel enthält 100 einfache Worte. Ber jedes dieser Worte tennt, darf die 100 mit 60 multiplizieren und annehmen, daß er über 6000 Borte ver fügt. Die Liste B besteht aus 100 Worten, die schwieriger und sel­tener find; wem fie alle geläufig sind, der darf getrost mit 120 multiplizieren und kann sich stolz im Besitz von 12000 Worten fühlen. Die dritte Liste umfaßt ungewöhnliche Worte, zum Teil Fachausbrücke. Wem diese Lifte feinen Ausdruck bietet, den er nicht fennt, der darf sich für einen Wortfrösus" halten. Er steht an der Spitze der Worttenner und hat den größten Wortschatz zur Ver­fügung, nämlich 25 000 Worte. Er stände damit schon auf einer Stufe mit Shakespeare  , dessen Wortgebrauch man mit dieser Zahl berechnet hat.

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Um die Beethovenehrung der Stadt Berlin  . Ueber die Frage, in welcher Form die Stadt Berlin   das Gedächtnis Beethovens zur diesjährigen Jubiläumsfeier ehren soll, ist ein endgültiger Be­fchluß noch nicht gefaßt. Der Gedanke eines Beethoven- Denkmals dürfte nach dem Mißerfolg des ersten Preisausschreibens und der Zurückziehung des zweiten Preisausschreibens wenig Aussicht mehr auf Berwirklichung haben; es scheint sich allmählich die Ueberzeugung durchzusetzen, daß eine Stadt wie Berlin   wenig geeignet ist, als Blag für ein Denkmal zu dienen, das mit einer gewissen Andacht betrachtet werden soll, zumal Berlin   ohnehin allzu reichlich mit Denkmälern gesegnet ist. Die neuen Vorschläge, die zurzeit noch geprüft werden, versuchen eine Möglichkeit zur volkstümlichen Pflege Beethovenscher Musit, etwa durch den Bau eines Beethoven- Konzert­hauses, zu schaffen.

.Bolifif und Theater ist das Thema einer Vortragsreihe von vier Abenden, die Julius Bab   auf Einladung der Boltsbühne hält. Die Vore träge finden ftatt am 9., 16., 23. und 30. Januar, und zwar im Bürgeriaal bes Rathauses, Eingang Königstraße. Einlaßkarten 0,60. je Vortrag.

Das Theoter der uforen. In Mostan organisiert sich neuerdings eitz Theater des Autors", in welchem die Verfasser ibre Stüde felber inszenieren werden. Dieses Unternehmen stellt eine Art von Selbuschußoraanisation der gemißhandelten Dramatiter dar, die hiermit den ersten Borstoß gegen die Delpotie der modernen Regiemagnaten wagen.

Die Ein

fowjetruifischen Bolkszählung hat sich die Einwohnerzahl von Leningrad   in Die Einwohnerzahl der russischen Hauptstädte. Nach dem Ergebnis der ben legten bret Jabren um 540 000 auf 1611 103 vermehrt. wohnerzahl von Gesamt- Mostau ist von 1027 336 im Jahre 1920 auf 2018 286 angewachsen. wed beeg ald