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freulos und unanständig behandelt morden. Erst mit der Bolts partei fam in das deutsche   Koalitionswesen der midermärtige Geist der Intrige.

Indes wollen wir uns nicht lange beim Moralischen aufhalten. Auch das läßt sich erklären und verstehen. Denn die Volkspartei mill ja gar nicht den fogtal­demokratischen Arbeitermassen irgendeinen Einfluß auf die Regierung und die Gesetzgebung einräumen, fie milf im Gegenteil den Bürgerblod. Gibt sie unter dem Zwang einer politischen Situation eine Erflärung für die Große Roalition ab, fo gerät sie fofort in einen Konflikt zwischen dem Wollen und dem Müssen, zwischen dem, was sie öffentlich erklärt, und dem, was sie in Wirklichkeit erstrebt.

Das Scheitern des Abkommens, das zwischen dem Kanz­Ter und unserer Frattion geschlossen worden war, führte folge richtig zum Sturz des Kabinetts. Die Sozialdemo­tratie hatte versucht, auf dem Weg jenes Abkommens für die Arbeitslofen, für die Arbeiter vor allem durch ein vor allem durch ein Arbeitszeitnotgesetz- und für die Reform der Reichswehr   Bofifives zu erreichen. Seßt, da ihr durch

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das Dazwischentreten der Volkspartei dieser Weg gesperrt war, wurde der llebergang zur Opposition ein Gebot der Selbstachtung.

Und sehr rasch hat sich gezeigt, daß eine Regierung in Deutschland   gegen die Sozialdemokratie nicht regieren fann, wenn sie nicht bereit und in der Lage ist. Zuflucht zu den Deutsch nationalen zu nehmen. Klar ift jekt das Problem gestellt, ob die Mitte ihre Macht mit den Deutsch­nationalen oder mit den Sozialdemokraten teilen will. Ohne die Lösung dieses Problems gibt es auch keine reinliche Lösung der Krise.

Eine reinliche Lösung wird jedoch durch den Umstand verhindert, daß die Mitte selbst feinen einheitlichen Willen hat. Sie will regieren, aber sie weiß nicht wie. Ihre Bar­teien können politisch weder miteinander noch ohne einander leben. Daraus ist die Krise entstanden, und das macht sie auch fürs erste unlösbar..

Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion ist dem Geist des Abkommens, das sie mit der gestürzten Regierung Marr geschlossen hat, nicht untreu geworden. Ihre Initiative geht nach wie vor nach der fachlichen Richtung. Sie versucht, von dem, was sie zur Feftigung der Republif und zur Befriedi gung dringendster sozialer Bedürfnisse zu fordern hat, fo­viel wie möglich herauszuholen. Und daß sie durch eine solche Taktik den Klaffentampf nicht verleugnet, sondern führt, das hat erst gestern hier einer der beiden größten lebenden Theoretiker des Sozialismus, unfer greifer Genosse Eduard Bernstein   in überzeugender Weise dargelegt. Niemand kann es aber der Sozialdemokratischen Partei verargen, wenn sie nach den Erfahrungen, die sie gemacht hat, von der neuen Regierung Garantien fordert. Garantien in der persönlichen Zusammensehung des Kabinett. Garan tien durch flare, für alle Beteiligten bindende Erklärungen. Eine fachliche Berständigung müßte möglich sein, wenn auf der anderen Seite der gute Wille dazu vorhanden wäre. Wer will denn auf die Dauer den Widerfinn rechtfertigen, daß auf der einen Seite Millionen Arbeitender zur Ueber arbeit angehalten werden, während auf der andern Seite die Belle der Arbeitslofigteit fteigt?! Jede Regie rung, die nicht vom Geist des Befißbürgerblods befeffen iff, wird sich über furz oder lang zum Erlaß des Arbeitszeit notgefees bequemen müffen. Was aber die notwendigen Reformen bei der Reichswehr   betrifft, so hat die gestürzte Regierung in der letzten Stunde der Not über sie Ber­sprechungen abgegeben, die einigermaßen ausreichend wären wenn man den Mann sähe, der das Versprochene hält! Die Sozialdemokratie bleibt bei der Linie ihrer Politif. Sie bleibt bei ihren Forderungen. Daß etwas Bofitives er

Das Vorwort.

Bon Jodok.

In einem Pariser Kabarett, so habe ich gelejen, geht allabendlich ein fleiner politischer Stetsch in Szene: Jean, der Diener Briands, und Frig, der von Stresemann  , unterhalten sich im Vorraum jenes historischen Hotelzimmers von Thoiry, und während drinnen die Sekt­forte knallen und Profitrufe ertönen, mündet ihr Gespräch in die nachdenkliche Feststellung: Daß unsere Herren sich einmal so gut würden vertragen, das hätten wir uns damals auch nicht träumen laffen, als wir uns am Chemin des Dames gegenüberlagen!" Ja, das ist's: Was uns betrifft, so breiten wir ja wahrlich Tegnend die Hände über jeglichen Bruderfuß, den die Regierer der Erde sich aufdrücken. Indessen, es bleibt dabei: Träumen hätte man fich's damals doch nicht lassen, daß so alles enden würde.

Briand   und Stresemann   sind Politiker. Da mag es hingehen, aber was ist das bloß für ein eigentümliches Gefühl, das wir in ams aufsteigen fühlen, wenn wir erfahren, daß auch die Führer der enit feindlicher Armeen, die Oberanfporner zu millionenfachem Todesgang, die Inbegriffe unerbittlichsten Kriegswillens, daß auch die Generale längst sich nicht das mindeste mehr nachtragen.... Der deutsche General der Artillerie Krafft von Dellmensingen  hat in amtlichem Auftrag ein Buch über den Dammbruch am Isonzo  geschrieben. Ein atemraubendes Thema.... Ein gewaltiges Motiv. ! Aber nicht genug damit: das Buch wird auch noch durch ein Vorwort des Hauptbeteiligten von der Gegenpartei bereichert: des Generals Cadorna  . Und dieser General Cadorna   erklärt sich mit Der Zirt der Behandlung, die Dellmensingen seinem Stoff hat an gedeihen lassen, durchaus einverstanden, nennt die Veröffentlichung ein schönes Buch", betont das große Interesse", mit dem er es gelesen habe, gesteht dem Autor mit Bergnügen" zu, daß er seine Gedanken immer zutreffend ausgelegt habe" und begnügt sich nicht Tur mit Komplimenten für die schriftstellerische Leistung des Inter­preten des Infonzodurchbruchs, fondern zollt auch dessen Bewirter, dem General von Below, für seinen großen Scharfsinn und seine flare Auffassung der materiellen und moralischen Lage" hohe An­ertennung. Andererseits findet Cadorna   freilich aud) Anlaß, tie Stirn zu runzeln und nach den freundlichen Worten ein paar böse zu sagen. Nun ja, denken wir, wie wir das hören: mas märe mohl menschlich verständlicher, als daß der erbitterte Biderpart von einst auch seiner Feindseligkeit die Zügel schießen läßt! Aber nein, nicht gegen Below, nicht gegen Dellmensingen richtet sich jein Unmut, sondern gegen seine italienischen Soldaten, denen er in zornigem Grofl vorwirft, der Belowschen Offensive eine gesuntene Moral entgegengestemmt zu haben und angefressen gewesen zu sein von der ruchlojen Propaganda gegen den Krieg.

( reicht wird, ist die Hauptfache. Ob ein Kabinett stehen bleibt oder ob es auf die Nase fällt, ich Nebensache. Was getan wird, ist Haupijache. Wer es tut, ist Rebenfache. Die Sozial demokratie mird nicht ruhen, als bis das Notwendige erreicht ist. Sie denkt nicht daran, einer Regierung, die zwischen rechts und links daherschwankt, auf ihrem Zickzackkurs nach zuhumpeln. Sie geht ihren Weg, dessen nächste Strecke fie genau zu bezeichnen bereit ist. Wer geht mit ihr?

Abgeschüttelt oder nicht?

Kopflosigkeit im deutschnationalen Lager. Die Erklärungen des Herrn v. Loebell und die Gegenerklärungen der deutschnationalen Parteileitung und der Deutschkonservativen Partei haben wie ein in einen Ameisenhaufen geworfener Stein gewirkt. Ein Teil der deutschnationalen Presse bemüht sich, zu beweisen, daß die Deutschnationalen trotz allem regie rungsfähig sind. Tageszeitung".

und ohne jede norherige Fühlungnahme mit der deutschnationalen Barteileitung geschrieben habe". Uns scheint fast, als ob Herr v. Loe­bell mit seiner Bublizistik noch mehr Porzellanzerschlagen als zufammengefittet hat."

Also: es war eine Abschüttelung, und damit der politische Ginn unterstrichen wird, schreibt die ,, reuz­zeitung" weiterhin:

Eine Forderung wird aber unbedingt gestellt werden müssen: Die Deutschnationalen dürfen in einer solchen Koalition mit den bürgerlichen Parteien von ihren eigenen Grundfäßen und Richt­linien nichts aufgeben. Mit Recht erfahren die Deutschnationalen durch die heute morgen veröffentlichte Erklärung des Bor figenden der Konservativen Bortet, Dr. h. c.   Grafen  Seydlig Sandregti eine ihnen sicher millfommene Rüdentärtung in ihrer Stellung zur Republit und zu der Erfüllungspolitit. Ein Gesinnungswechsel in diesen beiden Hauptfragen würde in der Tat Selbst aufgabe bedeuten."

Schlechte Regie! Aber auch völlige innere 3erfahrenheit. Es steht eine Richtung, die in die Regierung will und dar­rechnet und sich daher auf die Grundsäke" zurückzieht. Die um die deutschnationalen Grundfäße" preisgeben will, gegen eine andere, die nicht mehr mit einer Regierungsteilnahme Grundfäße: Kampf der Republik   und der Verständigungs­politit!

Deutsche   Tagesaus der bekannten früheren diesen Aeußerungen und Stellungnahme der Deutschnationalen gegen Locarno   wollen mun Linksblätter die Folgerung ziehen, daß die Deutschnationalen auch iegt nicht auf den Boden der Verträge von ocarno treten wollten ufw. Refrain natürlich: also dürfen sie auch nicht zur Regierung zugelassen werden! Das ist eine grobe und bewußte Berdrehung klarer Tatsachen." Was ein Hochverräter verlangt- was ein Gericht Der Lokal- Anzeiger" schreibt über die Verlaut­barung der deutschnationalen Parteileitung.

,, Obgleich jene Notizen im Wortlaut nicht übereinstimmen und schon daraus hervorgeht, daß ihnen ein parteioffiziöser Charakter nicht zufommt, sondern daß fie offensichtlich auf Grund von Erkundigungen von jenen beiden Bureaus selbst formu= liert worden sind, stellt sich ein Teil der Linkspreffe, als ob in der einen oder der anderen Notiz ein solches parteioffiziöses Dokument vorläge, um dann unter Ueberschriften wie der Loebell wird abgeschüttelt" den Lesern allerhand von Konflitten im deutschnationalen Lager vorzufabeln."

Die Tägliche Rundschau" springt diesen Zeitun­gen von der Bolkspartei her bei. Tendenz: die Chancen für den Bürgerblod nicht verdecken, die Hoffnungen auf deutsch­nationalen Regierungseintritt nicht sinken lassen. Die Täg­liche Rundschau" schreibt: h

..Die demokratische Presse benutzt aber diese Erklärung, um von einer ,, bfchüttelung" Loebells durch die Deutschnationalen zu reden und daraus weitere Folgerungen zu ziehen, die in das Gebiet der Bhan taste gehören. Man will daraus beweisen, daß die Deutschnationale Bolkspartei die zustimmen­ben Aeußerungen über die Locarnopolitit nicht billige und diesen Standpunkt zurückweisen wolle. Das ist aber eine willkürliche Deutung, die durch die Haltung deutsch nationaler Morgenblätter, 3. B. der Kreuz­8eitung", nicht bestätigt wird."

Keine Abschüttlung Loebells, Berufung auf die Kreuzzeitung  ", das ,, reuzzeitung", das Organ West arps. Die Rreuzzeitung" aber schreibt zur selben Zeit:

Lüttwiz.

zugesteht.

Das Gericht, das Lüttwig Gehalt für die Kapp- Tage zuge­sprochen hat, hat festgestellt:

1. Es liege feine unerlaubte Entfernung vom Heere por.

Lüthig gerechtfertigt hätte, außer dem Gesetz zur Verminde 2. Es besteht fein Gefeß, das die Pensionierung von Lüttwig gerechtfertigt hätte, außer dem Gesetz zur Verminde= rung der Heeresmacht.

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Lüttwig hat bestritten, Hochperrat begangen zu haben, das Gericht ist um diese Frage herumgegangen. Lütfwiß, der Hochverräter, bezieht von der Republif eine Pen­fion von 16 983 Mart jährlich.

Das Gericht hat Lütiwizz 677 Mart zugesprochen. Das Objelt läßt erkennen, daß es Lüttwig nicht auf das Objekt anfam, sondern nur darauf, eine reaktionäre Attion der Justiz gegen die Republik   zu veranstalten, eine Solidari­

fierung reaktionärer Justiz mit dem Kapp Butfch

hervorzurufen.

Lüttwig wollte die Republik   verhöhnen. Das Gericht, das ihm recht gegeben hat, bestand aus dem Land­gerichtsdirektor von Wedel Parlow, den Landgerichtsräten Hartwig und Stein.

Attentatsplan gegen Hermann Wendel  .

Mazedonierrache für ein Buch.

Wie das Polizeipräsidium in Frankfurt   a. M. mitteilt, ist es Don glaubwürdiger Seite darauf aufmerffam gemacht worden, daß eine Gruppe mazedonischer Emigranten einen Anschlag auf unferen Genossen Hermann Wendel   plant. Die Polizei verfolgt eine beftimmte Spur, die nach einer der Nachbarstädte führt.

,, Herr v. Loebell hat nun in der sicher wohlmeinenden Absicht, einer staatsbürgerlichen Regierung den Weg zu ebnen, etwas bes Guten zuviel getan. Seine Ausführungen im Deutschen spiegel" menigstens mie fie in der zuerst nom Lotal- Anzeiger" Hermann Wendel   hat in feinen vielen Schriften über den verbreiteten Faffung lauteten die als eine Anerkennung Balfan natürlich auch von Mazedonien   reden müssen. Er hat das der heutigen Berfaffung und eine Zustimmung zur nie in gehäffiger ober auch nur einseitiger, lediglich Serbien   gün Erfüllungspolitit auch feitens der Deutschnationalen auf ftiger Beife getan. Wendel ist ein zu bewährter Borfämpfer der gefaßt werden mußten, waren vielleicht nicht in gemeint. Aber sie Demokratie und der Gerechtigkeit, als daß solcher Berdacht berechtigt murden von der Linkspresse im Sinne einer deutschnationalen Gefein tönnte. Wir hoffen deshalb, daß an diesen angeblichen Mord­finnungsfapitulation gedeutet.

Es war deshalb zu begrüßen, daß von von offiziöser deutsch­nationaler Seite eine Abschüttelung jenes Artikels erfolgte durch die Erklärung, daß Herr v. Loebell seine Artikel lediglich in seiner Eigenschaft als Borsigender des überparteilichen Reichsbürgerrats

tausender von italienischen Männern in ihm den leibhaftigen Satan verfluchen, wie sie dagegen in Cadorna   das Sinnbild italienischer Schicksalsgemeinschaft, das Prinzip der Widerstands, der Haffes energie erblicken sollen, um deren Erhaltung willen es sich lohnt, das junge Dasein verlöschen zu lassen.

Run, das Trommelfeuer hat ausgetobt, die Giftwinde der Gas­granaten find zerstoben. Heute empfindet der übrigens begeisterter Faschist gewordene Cadorna bei allem, was vorangegangen ist, den Trommelfeuer- und Gasgranatendirigierer von einft als Kollegen und meint, daß er die Sache mit dem Durchbruch damals famos ge­deichselt und feines Einfühlungsvermögen für die schwachen italieni. schen Frontstellen bewiesen habe. Was armen Landfern bei ihrem Bolgathagang als ewige Fügung erschien, das ist nun längst vom Godel seiner schicfalshaften Gewaltigkeit heruntergestürzt und zur Fachfrage geworden, über die der eigene General mit dem fremden in einen höflichen Gedankenaustausch eingetreten ist.

Isonzodurchbruch: Stundenlang ließe sich der Niagarafall von dem Blut und den Tränen bestreiten, die er verursachte. Für die Generäle ist er heute eine Berufsangelegenheit, eine trockene Frage der Kriegstechnik, bei deren Erörterung fie den Berbluteten und Aus geweinten jo nebenher ein verabscheuendes Wort widmen und im übrigen den jeweiligen Herren Kollegen von der Gegenseite ihre volle Hochachtung für die Meisterleistung bezeugen. Schließlich ver­bindet sie ja untereinander auch die alle nationalen Grenzen über­brückende Standesgemeinschaft, mährend sie mit den einfachen Sol­daten mur die Befehlsgewalt verband, die sie über ihr Leben be faßen.

Ja, das hatten diese einfachen Soldaten sich damals auch nicht technisches Problem der Herren war, über das sich auch mit weit träumen lassen, daß der Durchbruch am Isonzo   eigentlich nur ein Granaten gegossen wurden. höfficheren Formen verhandeln läßt als die es waren, in die die

Wiedereröffnung des Renaissance- Theaters. Das Renaissance. Theater in Charlottenburg   war durch Inflation und andere Glüds­umstände verwahrlost. Jezt, da wieder Geld zu beschaffen ist, murde es umgebaut und der Umbau ist sehr schön gelungen. Dan weihte das Theater am Sonnabend ein mit Gala, einigen Gesandten, Mi­nistern und anderen Leuten, die nichts zu bezahlen brauchten und die später die Zahlungskräftigen anloden follen. Am Montag merben Sham, allerdings einen Shaw von ziemlich lockerem Bau und lockerer wir erzählen, wie das Haus jeßt aussieht und wie man dort Bernard Gesinnung, spielt,

m. h.

Der Kampf um die Berliner   Beethoven- Ehrung. Die Künstler­vereinigung Berliner   Bildhauer und der Künstlerverband deutscher  Bildhauer haben in einer Eingabe an die Berliner   Stadtverwaltung gefordert, daß der Ideenwettbewerb für eine plastische Beethoven schläge zurückgestellt hat, doch noch durchgeführt wird. In einer zweiten Eingabe erklären sieben Berliner   Bildhauer, daß der Be

plänen nichts Ernftes ist. Die mazedonische Richtung, die etwa versuchte, ihr Mißfallen gegen mittel- oder westeuropäische Schrift­fteller auf terroristische Weise zu entladen, würde nur die gesamte zipilisierte Welt gegen sich einigen und damit ihrer Sache den allerschlechtesten Dienst erweisen!

schluß des Magistrats einen bedentlichen Präzedenzfall auf dem Bege zu einer grundfäßlichen Ablehnung der Denkmalsplastik dar­stelle. Wie wir dazu erfahren, dürften endgültige Beschlüsse der Berliner   Stadtverwaltung vor Ende der kommenden Woche nicht gefaßt merden.

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fliegender Kunsthändler, in einer Geschäftsstraße der Berliner   Innen­Das Unwesen der fliegenden Kunftauffionen. Die Auktionen stadt seit Jahren anscheinend unausrottbar, haben jetzt durch mehrere Regierungspräsidenten in Westdeutschland eine energische Abwehr Arnsberg   haben die Gemäldeversteigerung von solchen Händlern, erfahren. Die Präsidenten in Düsseldorf  , Koblenz  , Münster   und minderwertigen Ware zogen, verboten und lassen sie durch recht­die in die größeren und fleineren Städte mit ihrer meist ganz zeitiges polizeiliches Einschreiten verhindern. Ein solches Verbot liegt ebenso im Interesse des Publikums, dem da mit Hilfe von Strohmännern wertlose Ramschware als Kunst teuer angedreht wird, wie im Interesse der Künstler.

Der Palazzo Clary am Canale Grande   in Benedig, dessen Ein Meisterwerk der venezianischen Baukunft niedergebrannt. prachtvolle Architektur dem Besucher der Lagunenstadt sofort beim Berlassen des Bahnhofs auffällt, ist durch eine Feuersbrunst fast völlig zerstört worden. Der Balast, der von dem Herzog von Cane­meisters Baldassare Longhena  , der auch die wundervolle Kirche von varo bewohnt wurde, gilt für eine Schöpfung des großen Bau­Santa Maria della Saiute gebaut hat, und ist ein Meisterwerk der des verstorbenen Herzogs ausbrady und wahrscheinlich durch die venezianischen Architektur. Das Feuer, das bei der Aufbahrung aufgestellten großen Kerzen verursacht wurde, hat den ganzen Balast zerstört, mit Ausnahme eines Teils des fünstlerisch unbedeutendsten Flügels, in dem die Zimmer der Dienerschaft lagen. Bei dem andere Kunstwerke zugrundegegangen. Brande sind auch kostbare alte Möbel, Werte after Meister und

Mufifchronit. In dem Konzert des Berliner   Sinfonie­Dreiters am Sonntag 8 1hr im Blither- Saal, unter Leitung von Emil Bohnke  , bringt Marianne Mörnar( Gesang) Erstaufführungen von Monteberdi, Marcello, Alfvén   und Melertin zu Gehör.

Baul Brauns Marionettenthrater gibt in der Gezeiffon, Kurfürsten­ damm   282, 5 und 8%, Uhr, ab Montag das, Alte deutsche Faust. piel

Alfred Döblin   lieft auf dem 5. Dichterabend des Verbandes Deutscher  Erzähler am Donnerstag, abends 8 Uhr, im Herrenhaus aus seinem Roman Berge, Heere und Giganten".

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Universität Breslau bat bem japanischen Profeffor Reizo Dobi die Würde Ehrung eines japanischen Gelehrten. Die medizinische Fakultät der eines Dottors ebrenhalber verlieben. Beofessor Dobi ift die erite Autorität Sapans auf dem Gebiet der Hautfrankheiten. Dobi hielt fich von 1894 bis 1896 in Desterreich und Deutschland   auf, um seine Studien abzufchließen. Ein großer Teil seiner wissenschaftlichen Arbeiten ist deutsch   geschrieben.

Ein Forschungsinftitut für Rheumafismus mird jest von der Landes.

Nun muß man sich das einmal recht plastisch vorstellen, mie Ehrung, den der Magiftrat vor furzem zugunsten anderer Bor: berficherungsanstalt der Rheinproving ihrem Randesbabe in Aachen   ange Beloms Trommelfeuer und seine Gasgranaten die italienischen Schühengräben am Isonzo   zudecken, mie die Todesnot Hundert

fchus dienen, der jest auf Beranlassung der Internationalen Gesellschaft aliebert werden. Der Rheumaforschung will auch ein internationaler Aus für ärztliche hbrologie gegründet wurde.