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Gerichts- Beifung.
Die Wittwe Franz Biegler's ift, wie die Volts- 3tg." 1 Polizeibericht. Am 5. d. M. morgens versuchte im Thier- 1 autheilen. Der Angeklagte hat dabei über die Schnur gehauen meldet, kurz vor Vollendung ihres 91. Lebensjahres Donnerstag garten, bei den Belten, ein Kaufmann sich durch einen Schuß in Er verfuchte, den Maurer Schulz, einen älteren Mann, der auf Abend 7/2 Uhr nach achttägigem Krankenlager sanft entschlafen. Die Brust zu tödten. Er wurde noch lebend nach der Charitee dem Bau geblieben war, zu bewegen, die Arbeit niederzu legen Rigdorfer Sicherheitsbeamte. Bei einem Zusammenstoß, gebracht. Vormittags vergiftete sich ein Mann in seinem Ge- und als dieser sich weigerte, erging der Angeklagte sich, nach der der in der Nacht zum Mittwoch in Rixdorf zwischen Nachtwacht schäftsraum in der Teltowerstraße mittels Cyankali . In der Anklage, in einer ehrkränkenden Aeußerung und stellte dem Schultz beamten und betrunkenen Personen stattfand, hat, wie die„ Nird. Wrangelstraße wurde ein dreijähriger Knabe beim Spielen durch eine Tracht Prügel in Aussicht. Einen anderen, der sich über Zeitung" berichtet, der Zimmermann Töpfer, der sich thätlich einen Kohlenwagen überfahren und auf der Stelle getödtet. den Zaun zur Arbeitsstätte stehlen wollte, hielt er an feft und drückte ihm seine Verachtung widerfette, von dem Amtsdiener Schmidt drei Säbelhiebe er: In einem Geschäfte am Hausvoigteiplay erschoß sich nachmittags den Beinen Während der Staatsanwalt aus der erweiterten ein Buchhalter. Am Weidenwege gerieth ein vierjähriger aus. halten, wodurch Töpfer einen doppelten Schädelbruch erlitt; Knabe unter die Räder eines Schlächterwagens und erlitt erhebliche Beweisaufnahme die Ansicht gewann, daß der Angeklagte in außerdem sollen ihm zwei Finger ganz abgeschlagen sein. Töpfer, Verlegungen am Kopfe. der Vater von sieben Kindern ist, liegt hoffnungslos im Rirdorfer der Nostißstraße versuchte ein Handlungsgehilfe sich durch einen gebniß, daß nicht ein Vergehen gegen die Gewerbeordnung vorlag, Verlegungen am Kopfe. Auf der Bodentreppe eines Hauses in vollen Umfange schuldig sei, kam der Gerichtshof zu dem ErKrankenhaus darnieder. Schuß in den Kopf zu tödten. Er wurde noch lebend nach dem weil nicht erwiesen sei, daß die Streifenden bessere LohnverEin Liebesdrama spielte sich am Donnerstag Nachmittag Krankenhause am Urban gebracht. Im Landwehrkanal, an der hältnisse erzielen wollten. Im Landwehrkanal, an der hältnisse erzielen wollten. Dagegen liege Ehrenkränkung und wieder einmal in der Nostizstraße ab, derselben Straße, wo vor Von der Heydtbrücke wurde nachmittags die Leiche eines etwa versuchte Nöthigung vor, denn der Angeklagte habe in rechtseinigen Wochen die Else Sanke den Dr. Steinthal erschoß. Jn 20 jährigen Mädchens angeschwemmnt. Am 6. D. M. morgens widriger Weise die persönliche Freiheit eines anderen beein dem Hause Nr. 36, vorn 4 Treppen, wohnt der Malermeister stürzte sich ein seit längerer Zeit nervenkranker Gastwirth aus trächtigen wollen. Mit Rücksicht auf die Jugend des Angeklagten, Neumann, dessen 20jährige Tochter Bertha schon seit einiger dem Fenster seiner im vierten Stock eines Hauses am Stralauer- der aber für seine Handlung voll verantwortlich zu machen sei, Zeit ein Liebesverhältniß mit dem 22jährigen Sohn des Voll- platz belegenen Wohnung auf die Straße hinab und fand sofort habe der Gerichtshof es bei einer Gefängnißstrafe von 14 Tagen ziehungsbeamten Steinivehr, Mariendorferstr. 11, unterhielt. den Tod.- Jm Hause Kleine Frankfurterstr. 21 fand ein belaffen. Von einer Verbindung wollten die Eltern nichts wissen, troß- Gardinenbrand statt. Wegen fahrlässigen Meineids standen gestern der Schuhdem bestand das Verhältniß fort. Vorgestern Nachmittag gegen mann Wilhelm Georg Häfermann und der Arbeiter Josef halb 6 Uhr nun kam der junge Mann wieder, um seine Braut zu Henschel vor der ersten Strafkammer hiesigen Landgerichts I. besuchen, und trug ein verstörtes Wesen zur Schau. Jedenfalls ist Im Juni 1892 fam die Schneiderin Walnich dadurch zu Schaden, es zwischen den Liebenden zu einer Auseinandersehung gekommen, Aus einem preußischen Untersuchungsgefängniß. Troß daß fie, um Jungbier zu holen, die in dem Geschäftslokal des denn bald darauf hörten die Hausbewohner vom Boden her einen seines Geständnisses freigesprochen wurde beim Landgerichte zu Brauereibesizers Neiße nach dem Keller führende Treppe hinabSchuß fallen und fanden bald darauf den jungen Mann in feinem Blute schwimmend vor. Der Revolver, mit dem er sich Potsdam der 19 jährige Lehrling Burrasch aus Rathenow. ftürzte. Daran knüpfte fich ein Zivilprozeß der Verunglückten den Schuß beigebracht, lag neben ihm. Ein herbeigerufener Arzt In einer schönen Mainacht hatte in dem Lokale von Grünefeld gegen Neiße , in welchem sie behauptete, daß die Treppe an verlegte den Nothverband an und ließ den Schwerverwundeten nach au Rathenow ein Vergnügen stattgefunden. Am anderen Morgen schiedenen Stellen in sehr schadhaftem Zustande sich befunden besessen habe. In dem Zivilprozesse dem Krankenhause am Urban schaffen, wo er inzwischen schon fand sich, daß ein Chokoladen- Automat, der in dem benachbarten und kein Geländer als Stallmann bei Neiße verstorben sein soll. Nach Requirirung der Polizei feuerte ein 2otale, Wilhelmsgarten" aufgestellt gewesen war, in den hinteren wurde sowohl Henschel, der als auch der Schuhmann HäferHausbewohner noch einen Schuß aus dem Revolver ab, um Garten getragen, dort erbrochen und seines Jubalts beraubt worden beschäftigt gewesen, der vom Reviervorstande an Drt und Stelle denselben zu entladen. Dieser drang durch das Küchenfenster der war. Der Verdacht lenkte sich auf den Lehrling Burrasch, der sich die mann Familie Wachtel , ohne jedoch Schaden anzurichten. Hierdurch ganze Nacht in und bei dem Grünefeld'schen Lokale aufgehalten gefchickt worden war, als Zeuge vernommen, und beide entstand das Gerücht, der junge Mann habe auf seine Braut und zusammen mit zwei anderen jungen Burschen, namens bekundeten, daß die Treppe nur an einer einzigen Stelle etwas Müsel und Gerlach mit dem Dienstmädchen des Grünefeld Scherz schadhaft gewesen sei. Häfermann hatte zengeneidlich auch noch ebenfalls geschossen. getrieben hatte. Burrasch wurde verhaftet und ins Amtsgerichts- behauptet, daß die Treppe mit einem Geländer versehen gewesen Der Urheber des Raubmordverfuches gegen den Bäcker- Gefängniß gebracht. Nach einigen Tagen meldete der Ge- sei. Gestern traten num mehrere Zeugen auf, die übereingefellen Prochnow aus Mahlsdorf ist nunmehr in der Person fängnißdiener Grunemann dem Amtsrichter, daß Burrasch stimmend aussagten, daß die Treppe in der That mehrere schad= Ses 23jährigen Arbeiters Wilhelm Schmidt aus Köpenick ein Geständniß ablegen wollte, und dieser erklärte wirklich hafte Stellen und fein Geländer gehabt habe. Es stellte sich ermittelt und festgenommen worden. Sch. hat nach anfänglichem zu Protokoll, er hätte die That verübt. Als es nun zur ersten allerdings heraus, daß diese Zeugen fast fämmtlich mit Neiße Leugnen den Ueberfall eingestanden, bestreitet aber die Absicht Berhandlung vor der Strafkammer in Potsdam tam, nahm verfeindet waren und sogar soweit gingen, anzubeuten, daß beide Andes Mordversuchs und behauptet, daß der Revolver, den er ledig. Burrasch sein Geständniß zurück und erklärte, er hätte es nur getlagte von Neiße vielleicht Geld erhalten hätten. An der Thatsache, lich zum Zwecke der Bedrohung vorgezeigt, sich durch Zufall ent- abgelegt, weil Gefängnißdiener ihn bedroht und daß die Bekundungen der beiden Angeklagten er würde aus der laden habe. Diese Erklärung erscheint jedoch der Polizei faum ihm versprochen habe, Haft entfalsch waren, ließ sich nichts ändern; der Gerichts= glaublich, da Sch. unbedingt gewußt haben muß, daß auch der lassen werden, wenn er die Schuld eingestünde. er die Schuld eingestünde. Deshalb hof nahm aber mit dem Staatsanwalte an, daß hier ein gutBäckergeselle Prochnow stets einen Revolver bei sich führte. Der wurde zunächst die Verhandlung vertagt. In der neuen gläubiger Jrrthum vorliege, da ihre Bernehmung erst nach bei diesem Ueberfall verwundete Knabe befindet sich übrigens noch Verhandlung am 4. September wurde Burrasch durch Rechts- längerer Zeit stattgefunden, ihre Bekundung über den schlechten in äratlicher Behandlung. anwalt Heine aus Berlin vertheidigt. Aus der Beweis- Zustand der Treppe auch nur ein Urtheil und keine Thatsache aufnahme war besonders interessant die Vernehmung des Ge enthalte. Was den Schuhmann betrifft, so sei dieser zweimal bei Neiße erschienen; das erste Mal habe er bezweckt, eine fängnißwärters Grunemann. Einigung zwischen den Parteien herbeizuführen und dabei habe er fein Augenmert nicht besonders auf bie allerdings geländerlose Treppe gerichtet. Bei seinem zweiten Besuch sei bereits ein Geländer angebracht gewesen und daraus erkläre sich sein Irrthum um so eher, als ihm durch Entgegenhalten anderer Behauptungen Zweifel an der Richtigkeit seiner Aussage gar nicht nahegelegt wurden. Der Gerichtshof sprach beide Angeklagte frei. Man vers gleiche dies Urtheil mit dem Spruch, der in Essen gegen die sieben Bergarbeiter gefällt worden! und guilt
Wieder ist ein Selbstmord durch Sturz aus dem Fenster begangen worden. Der 55jährige Gastwirth Doppslaff vom Stralaner Play Nr. 23 stürzte sich vorgestern aus einem Fenster des dritten Stockes, in dem er wohnt, auf den Bürgersteig hinab und war sofort todt. Die Veranlassung zu dem Selbstmorde scheint Berfolgungswahnsinn zu sein.
Der Gerechte erbarmt fich feines Viehes. 12 Pferde find infolge Ueberladung eines Eisenbahnwagens am Mittwoch auf der Station Paulinenaue verendet. Die Thiere waren in Havelberg auf dem Markt angetauft und zum theil für den Rittergut befizer von Grrleben in Pezow, zum theil für das Dominium Pessin bestimmt.
Durch Ueberfahren wurde vorgestern Mittag ein Kind in der Wrangelstraße getödtet. Hier spielte der 8 jährige Mar Trost aus dem Hause Nr. 75 mit anderen Kindern auf dem Fahrdamm. Plötzlich kam ein Wagen von der Firma Framke aus der Reichenbergerstr. 84 angefahren. Das Kind gerieth unter die Räder, die ihm den Schädel zertrümmerten. Es starb auf der stelle. Ob den Kutscher namens Stern eine Schuld trifft, steht noch nicht feft.
der
Berth.: Haben Sie dem Burrasch gedroht, Sie würden ihn in den Keller sperren, wenn er nicht gestände? 3euge: Ich habe eine Belle im Keller, eine ganz gute Belle, aber fie liegt freilich im Keller, die muß auch belegt werden, wenn das Gefängniß sonst voll ist, und es fann sein, daß ich davon gesprochen habe, wenn B. nicht gestünde, müßte er in diese Zelle gebracht werden.
Werth: Haben Sie ihm gedroht, er würde Wasser und Brot bekommen?
ob
Beuge: Das betam er ja.
Berth.: Machen Sie feine Ausflüchte, ich will wiffen, Sie gedroht haben, er würde blos bei Wasser und Brot ein gesperrt werden, oder er würde ins Zuchthaus tommen? Beuge: Das weiß ich nicht.
Bors: Das ist doch aber unmöglich, pon so etwas muß man wissen, ob es vorgekommen ist.
Verth. Haben Sie dem Burrasch versprochen, Sie würden ihn aus der Einzelhaft bringen, wenn er geftünde?
3euge: Ja, ich habe ihm gesagt, daß geständige Gefangene mit anderen zufammengelegt werden könnten. Er wollte gern aus der Einzelhaft heraus. Ich habe ihn dann auch mit einem anderen zusammengelegt, als er geftanden hatte. Berth.: Haben Sie ihm versprochen, er würde aus der Haft entlassen, wenn er gestünde?
Von einem schrecklichen Brandunglück ist vor einigen Tagen die südlich von Frankfurt a. D. liegende, zumeist von Dderschiffern bewohnte große Ortschaft Aurith heimgesucht worden. Gegen 1/211 Uhr vormittags entstand plöhlich in der Scheune eines Kofjäthen Feuer, welches sich infolge der Strohbedachungen Beuge: Ich habe gefagt, daß es dann möglich wäre. der Häufer mit so rasender Schnelligkeit über den Drt aus Die Vernehmung der anderen Beugen ergab, daß 23. breitete, daß binnen einer Stunde 17 Gehöfte mit mehr als sich mit dem Dienstmädchen des Grünefeld stundenlang auf 40 Gebäuden in hellen Flammen standen. Dann übersprang das einem Nachbar- Grundstück aufgehalten hatte, vorher und nachher Feuer ein nur mit massiven Gebäuden bestandenes 150 Meter war er mit Müsel und Gerlach zusammengewesen. Diese haben großes Terrain und entzündete auch jenseits desselben noch versucht, mit einem anderen Mädchen anzubändeln, hatten aber mehrere mit Stroh gedeckte Gebäude, während die verstörten fein Glück damit gehabt. Was sie dann gemacht hatten, war Bewohner dem furchtbaren Wüthen des entfesselten Elements nicht genau festzustellen. machtlos gegenüber standen, wie gelähmt von dem Anblick der Der Staatsanwalt beantragte 4 Monate Gefängniß, der unheimlichen Schnelligkeit, mit welcher Haus auf Haus von dem Vertheidiger bat um Freisprechung, indem er ausführte, daß ein Flammenmeer überfluthet und in Trümmerhaufen verwandelt unter solchen Umständen abgelegtes Geständniß völlig werthlos wurde. In wenigen Stunden waren die sämmtlichen 17 Ge- fei. Im übrigen sei es eher wahrscheinlich, daß ein anderer der höfte fast durchweg bis auf den Grund zerstört, ohne daß Thäter sei. Denn Burrasch habe mit seinem Liebes abenteuer zu die Besizer, die meistentheils mit ihren Schiffen auf der Fahrt thun gehabt und habe die Süßigkeiten des Automaten wohl entwaren, von ihrer Habe etwas retten fonnten. Als Ur- behren können. sache des schrecklichen Unglücks wird allgemein Brandstiftung an- Das Gericht schloß sich diesen Ausführungen, namentlich Das Gericht schloß sich diesen Ausführungen, namentlich genommen. auch was das Geständniß betraf, an und sprach frei, weil es die Schuld des B. nicht für erwiesen hielt.
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Versammlungen.
Mit dem Verhalten der Metallindustriellen, die am Sedantage feiern ließen, aber das Bezahlen vergaßen, beschäftigte sich am Donnerstag abermals eine sehr gut besuchte Metallarbeiter- Bersammlung, die diesmal im Louisenstädtischen Konzerthaus tagte. Nät her geißelte wie am Tage vorher im " Rösliner Hof" die Opferfreudigkeit, der lieben, braven" Unternehmer, die ihren Patriotismus auf Kosten der Arbeiter bes zeugten. Gerade die Metallarbeiter hätten allen Anlaß, führt Redner unter anderem aus, sich mit ganzer Kraft dagegen zu sträuben; sie sollten sich nur an das Komplott der Kühnemänner vom Jahre 1890 erinnern, durch welches tausende von ehrenwerthen Kollegen der allergrößten Noth, dem Elend und Hunger preisgegeben worden feien, lediglich deshalb, weil sie einmal einen selbstgewählten Tag in brüderlicher Gemeinschaft mit den Arselbstgewählten Tag in brüderlicher Gemeinschaft mit den Arbeitern der ganzen Welt frei fein wollten, zur Feier des Krieg, Friedens und der Menschenwohlfahrt. Möge der Kapitalismus fein blutiges Ringen Ges fein lingen feiern, er hat allen Anlaß dazu, denn ihm Aufschwung; er möge ungeahnten auch die Kosten tragen und sie nicht dem Besitzlosen, dem Abhängigen und Ausgebenteten aufbürden.( Lebhafter Beifall.) Soweit bis jetzt bekannt, fämen etwa 30 Firmen in der Berliner Metallindustrie in betracht, die mehr oder minder lange am 2. September die Arbeiter zum Feiern gezwungen, aber vergeffen hätten, ihnen zu sagen, wie es mit der Bezahlung gehalten werden würde. Die betreffenden Firmen feien:
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Wollenberg, Georgenkirchstr. 24; Schwinger u. räf, Sebastianstr. 18; Jaredi , Röpenickerstraße 154a; Kindermann, Möckernstraße; A. Schulze, Mittenwalder Berschwunden war feit Anfang d. M. das 22 jährige Dienst. mädchen Bertha Birne, das bei einer Gesindevermietherin in der Wegen fortgesetter Sittlichkeitsvergehen, versucht an straße 48; Reichelt, Schmidstr. 7; Falbe, Manteuffelstraße; Lintstraße in Stellung war. Das Mädchen war zu einem Ver- feiner feit fünf Jahren verheiratheten Stieftochter, war am Bernhard Joseph; E. Becker, Chauffeestraße 100; gnügen ausgegangen und kehrte nicht zurück. Vorgestern Mittag 5. Juli d. Js. der schon in dem bekannten Stuppeleiprozeß der Brodnik u. Seydel, Müllerstraße; Allgemeine nun landete ein schwimmender Obsthändler" an der von der Frau Becker aus der Friedrichstraße verwickelt gewesene Ar Elettrizitäts Gesellschaft( bei welcher nur die Heydtbrücke eine weibliche Leiche, in der die der Verschwundenen beiter" Joseph Mantua, ein wegen Ruppelei und Sittlichkeits- Schichtarbeiter in Frage stehen); 2. Löwe u. Ko. entschädigt festgestellt wurde. Da eine goldene Uhr und Schmuckfachen sich vergehen mehrfach vorbestrafter und dem Trunte ergebener nur die etwa 400 Lohnarbeiter der elektrischen Abtheilung noch bei der Leiche befanden, so scheint ein Verbrechen nicht vor- Mensch, vor der 135. Abtheilung des Schöffengerichts zu sechs Union "; Rössemann u. Kühnemann( geschlossen von zuliegen, vielmehr das Mädchen freiwillig ins Wasser gegangen Wochen Gefängniß verurtheilt worden. Hiergegen hatte er Be- 4 Uhr ab); Mehlich, Sophienstraße( halber Tag); Arnrufung eingelegt, die vor der Straffammer 7 des Landgerichts I heim; Hartung, Schönhauser Allee 78( von 4 Uhr ab); zu sein. Erschossen hat sich vorgestern Nachmittag um 2 Uhr der zur Verhandlung fam. Der Angeklagte leugnete nach wie vor oder gab öde, Chauffeeftr. 32; Bergmann u. Ko.( ganzer Tag); sich doch den Anschein, von nichts zu wissen. Allerdings Fritsche, Allerdings Fritsche, Brandenburgstraße 75; Arlt u. Fride; 26jährige Buchhalter Karl Delle aus der Thurmstr. 6 im Romtoir wurde auch von der Beleidigten zugegeben, daß er ftets in der Bedmann; Cordes; Grauert, Stralau; Pietschfeines Prinzipals am Hausvoigteiplatz 2. Trunkenheit gehandelt habe, überhaupt am Delirium leide und mann und Söhne; Pintus, Dresdenerstraße 40; Dresdenerstraße 40; Uhlmann, in trunkenem Bustande regelmäßig die gröbsten Ausschreitungen Schuh u. Cie., begehe. Daraufhin erging der Angeklagte fich in unglaublichen Dresdenerstraße 40; Kirchner, Brandenburgstraße 32; neuen Beschimpfungen der Stieftochter. Da er der Bereidigung Ehrich u. Grät. Redner betont, daß selbstverständlich von derfelben ausdrücklich widersprach, verzichtete der Gerichtshof auf einem allgemeinen Streit nicht die Rede sein könnte; er die Bernehmung der weiteren Zeugen und verwarf die Be- erwarte aber von allen betheiligten Kollegen, daß sie am Sonn rufung. Vor dem Gerichtsgebäude hatten die Zeugen Mühe, abend Anspruch erheben auf Entschädigung der unfreiwilligen fich der Insulten des gefährlichen Patrons zu erwehren. Feierstunden des 2. September. Werde ihnen dieselbe verweigert,
Auf dem Bahnhof ist vorgestern Nachmittag um 5 Uhr der 60 jährige Maurer Wilhelm Rückert aus der Eberswalderstraße Nr. 16 gestorben. Rückert wollte vom Bahnhofe Schönhauser Allee nach der Zwingliftraße fahren. Während er auf den Zug wartete, brach er plöglich auf dem Bahnsteige zusammen und war sofort todt. Witterungsübersicht vom 6. September 1895.
Stationen.
Barometer
stand in mm,
reduzirt auf
d. Meeressp.
Windrichtung
764
G
Hamburg
765
Still
Berlin
764
Still
Wiesbaden
766
Still
München
768
Still
Wien.
764
Still
755
Petersburg
760
MSM
Cork
764
764
765
N WNW NO
Windstärke
1222||||| Stala 1-12)
Better
Temperatur
nach Celsius
( 50.4° R.)
heiter
18
wolfenlos 17 wolfenlos 19 wolkenlos 18 woltenlos 19 wolfenlos 15 heiter
8
wolkig
13
halb bedeckt
14
13
19
beiter wolkenlos
Aberdin Paris . Wetter Prognose für Sonnabend, 7. September 1895. Vorwiegend heiteres, sehr warmes Wetter, mit schwachen südwestlichen Winden; Gewitter nicht ausgeschlossen, sonst trocken. Berliner Wetterbureau.
Aus der Zeit des Bierboykotts stammte eine Anklage, dann sei es ihre eigene Sache, sich über ihr Verhalten dazu welche gestern zum zweiten Male die erste Straftammer des schlüssig zu machen; Direktiven tönnten ihnen nicht ge= werden und wären auch zwecklos. Nur das Landgerichts I beschäftigte. Der erft 17 Jahre alte Maurer - geben geselle Paul Wegner war nebst anderen Angeklagten wegen Ver- könne er versichern, daß im Falle der Entlassung 2c. feiner der= gehens gegen die Gewerbe Ordnung und versuchter Nöthigung selben hungern brauche. Sache der Vertrauensleute sei es, ihn zu einer Gefängnißstrafe von drei Monaten verurtheilt worden. rechtzeitig über den Verlauf der Sache zu informiren. Die AusDas Reichsgericht hatte das Urtheil mit bezug auf Wegner auf führungen Nather's, der zum Schluß in begeisternden Worten gehoben, weil aus dem Erkenntnisse nicht zu ersehen war, ob bei für die Organisation eintrat, fanden stürmischen Beifall. bem jugendlichen Alter des Wegner die Frage, ob er die zur Erkenntniß der Strafbarkeit seiner Handlungsweise nöthige Einficht besessen habe, erörtert worden sei.
Wiesentha I feuerte die Versammelten an, denselben Muth im Kampfe gegen den wirklichen Feind des Proletariats, den Rapitalismus, zu beweisen, mit welchem die Väter vor 25 Jahren Im September vorigen Jahres arbeitete der Angeklagte auf gegen den vermeintlichen Erbfeind jenseits der Vogesen gedem Neubau des Maurermeisters Kohlmez in der Landwehr fämpft hätten. Redner theilt mit, daß der Fabrikant Gradewit straße. Eines Tages gab der Bauherr den Maurern eine Viertel- verschiedene andere Fabrikanten, darunter seinen Arbeitgeber, tonne Bier zum besten. Als die Maurer sahen, daß es Ring- welche von ihm Dampf abgemiethet haben, einfach durch Anbier war, verweigerten die meisten selbstverständlich die Annahme halten der Maschine gezwungen hätte, ihren Arbeitern am des„ Geschents". Es tam zwischen ihnen und dem Meister zu Sedantage um 4 Uhr Feierabend zu geben. Ein Brief, den damit welche Auseinandersetzungen, endeten, daß den Redner an den Veranlasser dieser Feier geschrieben, und in Nach welchem unter Berufung auf den Patriotismus des Herrn die Unzufriedenen die Arbeit sofort gekündigt wurde. einigen Tagen kam der Vorfall in einer Versammlung des bescheidene Frage nach einer Entschädigung gestellt war, ist uns Fachvereins der Maurer zur Sprache. Es wurde beschlossen, beantwortet geblieben. Einstimmig wurde folgende Reso über den Bau des Herrn Kohlmet die Sperre zu verhängen und lution angenommen: der Angeklagte nebst anderen erhielt den Auftrag, dies den Ge fellen, welche auf dem Bau Beschäftigung suchen wollten, mit
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