Unsere gestrige Zrauentunögebung. Die Frauenwekbeversammlungen, die zum Jnternatioi- nalen Frauentag veranstaltet werden, sind gestern fortgesetzt mit einem ausgezeichneten Werbeumzug und einer überfüllten Versammlung in der„Neuen Welt" in Neukölln. Die Frauen der einzelnen Parteiabteilungen des Kreises Neukölln versammelten sich auf der Schillerpromenadc. Unter Vorantritt der Neuköllner Reichsbannerkapelle setzte sich der Zug in Bewegung. Zahlreiche rote Fahnen und Adteilungsbanner wurden von den Frauen im Zuge mitgeführt. Ueberall in den Ströhen sammelten sich zu dem schon ganze Straßen übergreifenden Zuge Frauen und Männer und schlössen sich an. Nach einem kurzen Umzug durch die Straßen Neuköllns ging's zum Dersammlungs- lokal. Die Frauen aus den Kreisen Kreuzberg und Tempel- h o f trafen sich am Blücherplatz und marschierten von dort nach der „Neuen Welt". Der große Saal der„Neuen Well" war dicht, bis hinauf in die Galerie, besetzt. Mit einem Gesangsvortrag der Frauenabteilung des.Volkschors" begann die Versammlung. Nach Begruhungsworten der Genossin Boormann sprach Genossin Duvy(Schweiz ): Ueber eine Million Frauen sind in der großen Bewegung der Sozialdemokratie zusammengeschlossen, die mit gleichen Zielen für die gleichen Forderungen kämpfen. Ueberall in der großen Well demonstrieren in diesen Tagen die Frauen. Wir kämpfen nicht nur für unsere Forderungen, sondern als Glied der Arbeiterklasse in den Reihen der Arbeiterbataillone für die Ideen des Sozialis. m u s. Wir Frauen haben die Erziehung der Kinder in der Hand. Wir sind die Gestalter des neuen Geschlechts. Wir müssen die Soli- darität von Mann und Frau für unseren Kampf haben. Wir Frauen müssen in den großen Bewegungen des Sozialismus organi- siert fein. Dort sind die Klassengenossinnen, mit denen wir für unsere politische und wirtschaftliche Gleichberechtigung kämpfen. Lebbafter Beifall folgte auf die Ausführungen der Genossin Duvy. Nach einem Schlußwort der Genossin Todenhagen wurde die Kundgebung der Frauen mit Gesangsvorträgen beendet.
ver Kampf um Sie weltliche Schule. Eine Versammlung der zahlreich erschienenen Eltern, die ihre Kinder für die weltliche Schule im Bezirk Friedrichshain gemeldet haben, nahm Stellung zu das Hinauszögern der Errichtung der weltlichen Schule in der D i e st e l m e y e r st r a ß e über den i. April hinaus. Nach dem Bericht des 1. Vorsitzenden der Freien Schulgemeinschaft scheint die Hinausschiebuug daran zu liegen, daß von einer Celle der Schulverwaltung die noch nie geübte Praxis befolgt wurde, die urkundlich gegebenen Unterschriften der Cllern für die Errichtung der Sammelschule nicht als Grundlagen anzu- erkennen. Die übrige Schuld trägt das Provinzialfchul- k o l l e g i u m, das für sich das völlig ungesetzliche Recht in An- spmch nimmt, die Beschlüsse der Schuldeputation vom 18. Februar 1927 in bezug auf die Auswahl der Gebäude zu durchkreuzen. Hier muß das Ministerium eingreifen. Aus der starken Erregung und Empörung der Eltern ging hervor, daß Eile geboten ist, um schwer- wiegende Folgen zu vermeiden. Folgende Entschließung wurde ein- mütig angenommen:„Die am 30. März 1927 im Böhmischen Brau- haus versammelten Ellern der für die Sammelschule Friedrichshain gemeldeten 879 Kinder haben mit Entrüstung davon Kenntnis genommen, daß die zum 1. April 1927 z u- gesagte Errichtung der Sammelschule in der Diestelmeyerstraße hinausgezögert wird. Sie protestieren gegen diese Verschleppung und fordern von der Schul- Verwaltung und vom Prvvinzialschulkollegium, daß die Zustimmung der Schuldeputation 1— 6 vom 18. Februar 1927 unverzüalich erfüllt wird. Sie erwarten andererseits vom Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung ein sofortiges Eingreifen beim Provinzialfchulkollegium, um die Beschlüsse der Schuldeputation in der Gebäudefrage durchzuführen." Zum Schutbeginn der weltlichen Schule im Bezirk Prenzlauer Berg nahm die Elternschaft in zwei über- füllten Versammlungen Stellung zu dem 5. Beschluß der Schuldeputation, ein Doppelschulhaus zur Verfügung zu stellen und der Forderung des Provinzialschulkollegiums, hierzu zwei getrennte Gebäude herzugeben. Die empörten Eltern verlangen die Aus- sührung des Beschlusses, daß eine Doppelschule in der Senefelder- straße sofort mit dem Unterricht beginnt. Sie beschlossen einstimmig, ihre Kinder ab 1. April in kein« andere Schule zu schicken, als in die ihnen rechtmäßig zustehende weltliche Schule. Solange die Schul- behörde für diese bereits genehmigte Schule kein Gebäude zur Ver- fügung stellt, bleiben die Kinder, die für die weltliche Schule an- gemeldet sind, zu Hause. Sie hoffen, daß das preußische Unterrichts- Ministerium entgegen der Stellungnahme des PSK. bereits am Montag im Sinne der Schuldeputation entscheiden wird. Die Schul- deputation hat, wie wir erfahren, gestern beschlossen, an ihrem Be- schluß festzuhalten._ öerliner Taubstummenfurforge. Auf Einladung des Wohlfahrtsamts der Stadt Berlin besichtig- ten Vertreter der Presse die städtische Taubstummenschule (Albrechtstr. 27). Sie dient 299 taubstummen Kindern als Bildungs- statte, während die staatliche Taubstummenschule(in Neukölln) nur etwa 69 Zöglinge hat. Di« Arbeit des Taubstummenlehrers gehört zu den mühevollsten Aufgaben, die einem Pädagogen gestellt werden können. Längst ist bei der Ausbildung taubstummer Kinder die Gebärdensprache durch wirkliches Sprechen ersetzt worden. Die Kinder lernen, dem Sprechenden die Worte vom Munde ab- lesen. Sie unterstützen die Wahrnehmungen des Auges, indem sie nötigenfalls an dem Sprechenden auch die Bewegungen des Kehlkopfes, die Schwingungen der Schädeldecke und die Dehnungen des Brustkorbes abtasten. Aber auch die Fähigkeit Taubstummer, selber zu sprechen, kann sehr weit entwickelt werden. Zwar ist ihre Sprache nicht melodiös, weil ja die Kontrolle durch das Ohr fehlt. Aber sie schafft eine Möglichkeit, ohne Gebärdensprache sich anderen verständlich zu machen. Bewunderungswürdig ist die Hingabe, mit der die Lehrer an der Ausbildung dieser Kinder arbeiten. Die Ergebnisse, die wir in dieser vom Studiendirektor S ch o r s ch geleiteten Anstalt kennen lernten, sind hocherfreulich. Künftig wird die Taubstummenschul«, nach dem Muster der Stadt Wien , die Kinder möglichst schon vom vierten
Jahr« ab in ihr« Obhut nehmen. In Wen hat die frllhzeikige Für» sorge, die dort fest mehreren Iahren eingeführt Ist, gute Erfolg« gebracht. Einen Oberbau hat die Taubstummenschule schon sell langem in der Berufsschule für Taube und Schwer- h ö r i g e. In Berlin wohnen 4999 bis 8999 Taubstumm«, hier ist also das Bedürfnis für eine solche Stätte der Fortbildung besonders stark. Die Berufsschule hat jetzt 499 Teilnehmer, für die eine große Zahl Kurse eingerichtet sind. Mit Erfolg hat sie sogar den Versuch gemacht, Unterricht in Englisch zu geben. Als Mittel der Fort- bildung dienen auch Kinovorstellungen, die die Stadt für Taub- stumme veranstaltet. Zu diesen Unterrichts- und Bildungseinrich- tungen kommt eine allgemeine Taubstummenfürsorge. Zentralst«lle für sie ist die Taubstummenschule. Die Taubstummen können hier in allen möglichen Fragen sachverständige Aus- k u n f t erhalten._ Der unmögliche Finanzausgleich. Berlin protestiert. Im Bertiner Rathaus fand gestern vonnttdag eine gemeinsame Aussprache des Magistrats, der Vertreter der Berliner Wirtschaft und der Berliner Landtagsabgeordneten über das dem Landtag vor. Legende A u s f ü hr u n g s g e s e tz zum Finanzaus- gleich statt. Die Berliner Industrie, und Handelskammer, die Berliner Handwerkskammer und die Gewerkschaften, die sämtlich er- schienen waren, liehen den Abgeordneten keinen Zweifel darüber. daß die gesamte Berliner Wirtschast, Arbeitgeber wie Arbeitnehmer, es nicht oerstehen könnte, wenn jetzt auch bei der Verteilung der Einkommensteuer und Körperschaftssteuer eine Verkürzung des Berliner Steueranteils beschlossen werden würde, die noch über die Regierungsvorlage hinausgeht. Schon der Gesetzentwurf bedeutet praktisch, daß von der Berliner Einkommensteuer und Körper- schaftssteuer mehr als 29 Millionen an andere Gemeinden abgeführt werden. Dies ist bereits eine schwere Benachteiligung, weil bisher der Grundsatz unangefochten war, die Einkommensteuer nach dem örtlichen Auskommen zu verteilen. Eine noch weitergehende Ver- kürzung ist für die Berliner Wirtschaft unerträglich. Schon bei der Verteilung der Umsatzsteuer, der Hauszinssteuer und der Kraftfahr. zeugsteuer ist von Jahr zu Jahr eine zunehmende Be n acht eil i- gung der Berliner Interessen erfolgt. Sie hat dahin ge- führt, daß die Stadt Berlin ihre eigenen Gemeinde- steuern erhöhen muß. Eine solche andauernde Zurücksetzung schädigt die Berliner Wirtschaft schwer und hemmt ihre Entwicklung. Die ganze Berliner Bevölkerung— Arbeitgeber und Arbeitnehmer— erwartet, daß die von ihr gewählten Landtagsabgeord- neten auch den Interessen der Stadt Berlin Gerechtigkeit wider- fahren lassen. Die gesamte Berliner Wirtschaft wird die Berliner Bevölkerung aufrufen. Ein entsprechender Aufruf ist unter- zeichnet von der Industrie und Handelskammer, der Handwerks- kammer, dem Allgemeinen Deutschen Gewerkschafts. b u n d, dem Allgemeinen freien Angestelltenbund, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, dem Gesamwerband der christ- lichen Gewerkschaften, dem Deutschnationalen Handlungsgehilfen verband , dem Verband weiblicher Handels- und Bureauangestellten, dem Gewerkschaftsring Deutscher Arbeiter-, Angestellten, und Be- amtenverbände, dem Verband der Kommunalbeamten und-ange- stellten Preußen E. V., dem Provinzkartell Berlin des Deutschen Beamtendundes und dem Allgemeinen Deutschen Beamtenbund.
Der stürzende Kran. Der verhängnisvolle Kraneinstnrz auf dem Gelände der Berlin -Anhaltischen Mo schinenbauaktiengefellschaft(Bamag) in der Reuchlinstraße in Moabit , bei dem von den herabgestürzten Eisen- Massen ein Arbeiter getötet und mehrere schwer verletzt waren, hatte gestern ein gerichtliches Nachspiel vor dem erweiterten Schöffen- gericht Berlin-Mitte. Wegen Körperverletzung mit töd- lichem Ausgang hatten sich der Werkmeister und der Kran- führer zu verantworten. Die Verhandlung ergab, daß an dem Kran schon einige Tage vorher die Sicherung nicht in Ordnung gewesen war. Das war auch früher schon der Fall gewesen. Der Kran war aber bis zur Reparatur dennoch in Betrieb geblieben, ohne daß etwas passierte. In diesem Falle aber hatte der Kranführer Z a h n o w aus Unachtsamkeit den Kran über die Hemmstelle hinausgehen lassen. Dadurch war mangels der Sicherungsvorrichtung infolg« der starken Anspannung das Seil gerissen. Hierin erblickte das Schöffengericht ein Verschulden Zahnows und verurteilte ihn wegen seiner Fahrlässigkeit zu 6 Monaten Gefängnis. Für die Hälfte der Strafe erhielt er Bewährungsfrist. Ein Verschulden des Werkmeisters konnte nicht nachgewiesen werden, so daß er freigesprochen wurde. Sei» 25jährige- Dienstjubiläum begeht am I. April Herr Paul Mat- i- v e l I i bei der Firma Eeorg Stille, Verlagsbuchhaitdluug, Berlin 1. 7, Dorath eenstr. 65.
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Der Rundfunk krönte diesen Tag mit einem ungewöhnlich schönest Programm aus Brahms ' Werken. Es kamen die„Nänie", die„Rhapsodie" aus Goethes„Harzreise im Winter " und die „Symphonie" unter Selmar Meyrowitz ' schwungvoller Leitung zu Gehör. Der Funkchor, von Prof. Hugo Rädel geführt, bewährte sich wie immer. Das große Altsolo in der Rhapsodie hatte man Hildegard G a j e w s k a anvertraut, die ihrer Aufgabe als durchaus gewachsen erschien.— Von den übrigen Tagesdarbietungen ist wenig, zu sagen. Am Nachmittag gedachte Prof. Dr. A d o l f M a r- c u s e des 299. Todestages Jsaac Newtons, am Abend tat Prof. Albert Ein st ein dasselbe.— Eine interessante technische Wanderung durch Oberbayern schilderte Dr.-Jng. Georg S i n n e r. Besonders dankenswert war es, daß der Redner sich nicht nur aus technische Fragen beschränkte, sondern bedachte, daß eine Wanderung auch an Naturschönhesten und an Kunststätten vorübersührt.— Max M a r s ch a l k gah eine beachtliche Einführung in das Lebenswerk von Johannes Brahms , die vielen etwas geboten haben wird. tes.
Der Morü an öer Hausangestellten« 1000 Mark Belohnung! Auf Veranlassung des Chefs der Kriminalpolizei, Regierungs- direktor Hagemann, wird heute an den Anschlagsäulen eine amtliche Bekanntmachung erscheinen, in der das Publikum zur Mit- arbeit an der Aufklärung des Mädchenmordes aufgefordert wird. Eine Belohnung von 1999 Mark ist ausgelobt für llliit- teilungen, die zur Ergreifung des Mörders und zur Aufklärung des Verbrechens dienen können. Die Bekanntmachung bringt auch ein Bild der Ennordeten, das zwar vor zwei Jahren ausgenommen wurde, aber noch ähnlich ist. Die Ahrendt ist im Jahr« 1929 nach Berlin übergesiedelt. Sie harte verschiedene Stellungen inne, die jedoch nie von langer Dauer waren. Im Sevtember 1926 bezog sie in der Melanchthon- straße ein möbliertes Zimmer, das sie bis zum Januar bewohnte. Von da an erschien sie nur noch unregelmäßig in ihrer Behausung, ohne daß die Vermieterin erfahren konnte, wo sie blieb. Anfang Februar verschwand sie gänzlich, well sie die Miete nicht zahlen konnte. Die Wirtin behielt daher ihr« Kleidungsstücke als Pfand zurück. Am 16. Februar tauchte sie von neuem in der Melanchthon- straße auf, beglich die Mietschuld und nahm ihre Kleider mit sich. Da sie keine Angaben über eine neu« Wohnung machte, so meldete die Wirtin sie als„unbekannt verzogen" ab. Am 5. März mietet- sie sich, wie schon berichtet, in der Spenerstraße ein, blieb dort aber nur bis zum 11. März und verschwand abermals. Trotz aller Bs- mühungen sst es bisher nicht möglich gewesen, festzustellen, wo sich das Mädchen in der Zeit vom 1.Februar bis zum 6. März und vom 11. März bis zur Feststellung ihres Todes aufgehalten hat. Ebenso fehlt jeder Nachweis über ihre E r w e r b s t ä t i g k e i t. Wer kann über ihre Bekanntschaften etwas mitteilen? Das Mädchen hatte einen hellblonden Bubenkops, blaue Augen und trug, als sie in der Spenerstraße auszog, einen lila FUzhut in Elockenform mit breiter Krempe, einen grünen Mantel mit Plüschbesatz am Saum, kunstscidene helle Strümpse und hellgraue lederne Spangenschuhe. Unter Hinweis auf die Be- lohnung, die lediglich für Mitteilungen aus dem Publikum bestimmt ist, werden alle Personen, die etwas bekunden können, dringend ersucht, sich bei der Mordkommission im Zimmer 52 des Polizeipräsi- diums zu melden. Das abgehackte Sein. Der Wiener Sensationsprozest gegen den „Ingenieur" Marek. Sell Montag verhandelt das Schöffengericht in Wien gegen den Techniker Emil Marek und Genossen. Di« Anklag« lautet auf Versicherungsbetrug. Aus der großen Zahl ähn. licher Prozesse hebt sich aber dieser durch die Art der Tatausführung heraus. Der Angeklagte soll sich sein linkes Bein allein zu dem Zwecke abgehackt haben, die Versicherungssumme in der Höhe von 1 499 999 Schillingen einzuheimsen. Marek stand in Umer Handlungen mit der Allgemeinen Versiche- rungs-A.-G. Anglo-Danubion Lloyd über«ine Kreditoer. sicherung. Es wurde ihm nahegelegt, auch eine Lebensvers ich e- r u n g einzugehen, etwa in der Höhe von 2 9 9 9 9 D o l l a r. Marek war dies jedoch zu wenig und schloß eine solch« von einer halben M i l l i o n D o l l a r ob. Das war am 11. Juni 1925. Am 13. Juni geschah aber das„U n g l ü ck" noch der Behauptung des Angeklag- ten, dos„Verbrechen" laut Annahme der Staatsanwaltschaft. Frau Marek hörte plötzlich im Nebenzimmer einen lauten Schrei. Als sie hineinlief, sah sie ihren Mann bewußllos in seinem Blute auf dem Boden liegen, neben ihm das Beil und einen Holzklotz. an dem er gearbeitet hatte. Das Bein mußte sofort im Krankenhaus amputiert werden. Der Patient erklärte, die Axt sei abge. glitten und habe das Bein getroffen. Die Aerzte waren jedoch der Meinung, daß dies unmöglich gewesen sei, da das Bein vier� Hiebe aufgewiesen habe; die Verletzungen müssen von jemand anderem auf Verabredung mll Marek zugefügt worden sein. Die Versicherungsgesellschaft erstattete daraufhin bereits am 15. Juni Anzeige wegen Versicherungsbetrugs. Mitangetlagt ist auch Mareks Schwägerin Paula Löwen st ein wegen Betrugs und der ehemalige Spitaldiener M r a z wegen Verleum- dune und falscher Zeugenaussage, wegen des letzteren Verbrechens auch dessen Frau. Marek witterte nämlich in dem ärztlichen Gut- achten ein« Gefahr für sich. Um es unschädlich zu machen, glaubte er einen neuen Beweis zu seinen Gunsten konstruieren zu müssen: das amputierte Bein sei von fremder Hand so zugerichtet worden, damit die Versicherungsgesellschaft von ihrer Schadenersatzpflicht be- freit werde. Gemeinsam mit seiner Schwägerin Paula Löwenstein veranlaßte er deshalb den ehemaligen Spitaldiener Mraz zu einer Erklärung, aus der zu ersehen war, daß die Aerzte Dr. Paul und Dr. Fries an dem amputierten Beinstumpf mit einem Messer herum. geschnitten hätten. Auf Grund dieser notariell beglaubigten Er- klärung erstattet« Marek gegen die beiden Aerzte Anzeige wegen Betrugs. Mraz hat jedoch in der Untersuchungshaft schließlich zugeben müssen, daß er in die Erklärung nur eingewilligt habe, um die 19 999 Schillinge, die ihm Marek versprochen, zu verdienen. Di« Gerichtsverhandlung wird etwa 19 bis 11 Tage in Anspruch nehmen. Der Angeklagt«, ein 2 3 j ä h r i g e r Mensch, der«in recht abenteuerliches Leben hinter sich hat, bleibt in der Gerichtsver- Handlung bei seiner ursprünglichen Erklärung. Er sei gerade mit der Herstellung einer mechanischen Puppe beschäftigt gewesen, als das Beil abgeglitten sei. Er habe sich keine Verletzung absichtlich beigebracht, sondern sei einem Unglücksfall zum Opfer gefallen. Die erste Reichsbahnlokomosive auf Sylt . Nachdem die Gleis- arbeiten über den Sylter Festlanddamm nunmehr soweit fertig- gestellt sind, daß ein Befahren möglich ist, traf die erste Voll- bahn. Lokomotive in Westerland ein. Hierdurch wird auch eine begrüßenswerte Beschleunigung der übrigen Arbetten an den Bahnhossanlagen möglich, da die Transportschwierigkeiten auf dem Wasserweg gemindert werden.— Wie inzwischen beschlossen ist, wird auch der zwischen Keitum und Westerland Legende Ort Tinnum eine Reichsbahnhaltestelle erhalten. Die Ordner der proletarischen Feierstunden treffen sich zum Ordner� dienst für die Werbefeier der SAJ. am Sonntag, dem 3. Aprll, vormittags g Uhr, pünltlich im Großen Schauspielhaus, Bühneneingang.
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