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Seilage öes vorwärts
Moatag, 4. 1427
Am gestrigen Sonntag hat das Amerikanische Finanz- undBaukonsortium über seine Pläne und Angebote gegenüber der Stadt Berlin nähere Aufklärungen gegeben. Der bau- technische Sachverständige des Konsortiums Prof. B a rt n i n g unter- strich mit Nachdruck die Dorteile der anzuwendenden amerikanischen Methode, daß ein und dieselbe fjand das zum Bauen notwendige Geld beschaffen und die Bauten zugleich ausführen würde; damit das ge- waltige Bauvorhaben in allen Teilen geschloffen in einer Hand liege und so alle Chancen des rationellsten Materialeintauss und der rationellsten Planung und Bauausführung voll ausgewertet werden könnten. So seien alle am Bauwesen betelligten Faktoren im Gegensatz zu der bisher in Deutschland üblichen Methode vor die Lösung einer großen Aufgabe gestellt. Allein durch die konsequente Auswertung dieser Tatsachen sei das Angebot an die Stadt Berlin möglich gewesen, eine beliebige Anzahl von Wohnungen auf irgend einem geeigneten Gelände zu einem Preise zu errichten, daß die Stadl BerNa diese Wohnungen zu einer Miete von 120 Prozent der Friedensmiele verwerten könne. Danach hat das amerikanische Kon- sörtium seine ursprüngliche Forderung nach seiner 10 M Prozent Verzinsung und Amortisation des Kapitals in eine Forderung nach einem Anteil an der Mietenforderung umgestellt. Das bisher genannt« Schöneberger Projekt bedeutet dabei nur das Beispiel, an dem das Vorgehen des Konsortiums klar gemacht werden soll. Besonderen Nachdruck legt das Konsortium auf die Feststellung, daß die von ihm gebauten Wshnungen ohne jegliche Inanspruchnahme der Hauszins st euer oder sonstiger ösfent- licher Gelder errichtet würden, wobei auch von dem zukünftigen Mieter außer der Normalmiete von 120 Prozent ein Zuschuß zu zahlen wäre. Auf der anderen Seite stehe es der Stadt Berlin frei, den gesamten feritggestellten Wohnungskomplex zu einem von ihr zu bestimmenden Zeitpunkt zu übernehmen. Die Sorge, daß der Bau- stoffmarkt wegen des amerikanischen Projektes mit seinen Preisen schnell in die Höhe gehe, teilt das Konsortium nicht. Uoberdies seien die Orgonisationsmaßnahmen, vorsorglich bereits so getroffen, daß nach dieser Richtung hin Schwierigkeiten nicht zu befürchten seien. Pros. Bartning betonte, daß infolg« dieses klaren Angebotes gerade in den letzten Tagen die Verhandlungen mit der Stadt Berlin ein gutes Stück vorangekommen seien.
Aus den weiteren Erklärungen, die von den Mitgliedern des amerikanischen Konsortiums selbst abgegeben wurden, sind folgende Dinge von besonderer Wichtigkeit: der Plan sehe Zwei- bis Vier- Zimmerwohnungen vor. wobei mau bemüht fei, die Zahl uud den Preis der Zweizimmerwohnungen durch die Ausuuhung der Porteils, die die vierzimmerwohnungcu kostenmäßig bieten, gllustig zu halten. Die Firma Chapman u. Co. sei die bedeutendste Baufirma der Vereinigten Staaten und verfüge auch über jene 40 Millionen Dollar bzw. entsprechende Sicherheiten, die zur Finanzierung des ganzen Projektes notwendig sind. Sie hat durchaus die Absicht, nicht nur in Berlin , sondern überallimReichezu bauen. Käme das Berliner Projekt zur Durchführung, so würde eine Aktiengesellschaft deutschen Rechtes errichtet, die als Bauherr auftritt. Gegenüber der Stadt Berlin seien die Verhandlungen auf dem Punkt« ange- langt, daß man die normale Dreizimmerwohnung zom Mietpreise von 1 200 Mark oder 120 Prozent zur Frtedeusmiete vermieten könne, wobei die Stadt Berlin 860 Mark für Berwaltunos- und Amorti sationskosten verlange, während 040 Mark vom Mietpreis« an die amerikanisch« Gesellschaft zu zahfen sein würden. In der Hand der Stadt Berlin lieg« es. wie lange die Pocht gezahlt würde. Je länger der Pachtvertrag lautet, desto niedriger sei natürlich dl« Ab- lösungssumme und je kürzer er laufe, desto höher sei die Summe, die die Stadt Berlin beim Erwerb der Häuser zu bezahlen hätte. Es sei durchaus die Absicht und schon jetzt vorgesehen, die bei der Durch- führung des Baues sich herausstellenden S o n d e r g e w in n« zwischen der amerikanischen Gesellschaft, den Bauousführenden und auch der Stadt Berlin zuteilen. Es sei auch selbstverständlich, daß die Stadt Berlin nicht nur bei der Planung, sondern auch während der Bauausführung«ine ständige Kontrolle ausüben werd«, so daß für die Qualität und der Langlebigkeit der Bauten alle Garantien gegeben seien. Komme das Schöneberger Projekt zur Durchführung, so würden 1 100 000 gm Gelände zu erwerben sein, davon S00 bis 330 000 qm mit Gebäuden bestellt, während das Uebrige für Straßen- und Park- anlagen zwischen den Hochhäusern verwendet würde. Die Bauaus- führung wird mehrere Jahre in Anspruch nehmen. Der Plan sieht tatsächlich Dampfheizung und Warmwasser für jede Wohckung vor. Der MagistratBerlinhatzu dem so abgeänderten Projekt noch keineStellung genommen.
Eine wohlgelungene Sonntagsmorgenfeier.
Die Kundgebung unserer Frauen.
Draußen nach dem Norden, zum Bahnhof Gesund- brunnen, in ein rechtes und echtes Proletarierviertel also, hatten gestern vormittag 11 Uhr unsere Frauen zum K r> st a l l- palast, Prinzenallee, Ecke Badstraße, gerufen. Und diese Mar- genfeier des internationalen Frauentages, die sehr gut besucht war, nahm einen besonders schönen Verlaus. Mit dem gemeinsamen Gesang unseres Kampfliedes„B r u- der, zur Sonne!" begann die Feier. Dann trug Heinrich Witte , der populäre Schauspieler des Staatstehaters, Verse von Arno Holz vor. Ausgezeichnet waren die gesanglichen Darbie- tungen des Vokschores Berlin , es folgte, vorgetragen von dem trefflichen Terzett Armin Liebermann, Fritz Hoppe und Karl Lenzewski, Ludwig von Beethovens unvergängliches Trio für drei Celli. Dann ergriff die Genossin Masson-Velgien: da» Wort. Ihre Rede war ein eiger und ergreifender Appell s ü r den Frieden und wider den Krieg. Wie freue sie sich. so führte die Redncrin aus, mit ihren deutschen Schwestern in diesem Jahre in engere Fühlung treten zu können...Ich komme nicht als Fremde," sagte sie,„denn wir Frauen sind eine Familie!" Das Ziel des Frauenlebens ist das Leben ihrer Kinder. Aber schien nicht im August 1014, als Europas Jünglinge in das grauenvolle Blutbad geschickt wurden, die Arbeit von zwan- zig langen Jahren vergeblich gewesen zu sein? SO Millionen Men. schen sind im letzten Jahrhundert durch Kriege zugrunde gegangen. 1S18 sprach man von Siegern und Besiegten, inzwischen hat man ein- gesehen, daß es keine Sieger, keine Besiegten gab. Die Proletarier aller Länder waren die Geschlagenen. Freilich, vor 1014 waren die Sozialisten von den Regierungen ausgeschlossen und hatten keine Verantwortlichkeit. Lüge und Verleumdung konnten gedeihen, die Gewissen konnten getötet werden Aber die Völker wünschen den Frieden! Keinen frischen, fröhlichen Krieg mehr! Kampf den volksfeindlichen Regierungen von Italien , Ungarn und Spanien ! Unser Gruß gilt den chinesischen Schwestern, die sich endlich be- freien von Jahrhunderte altem Joch. ES ist erfreulich, daß Genosse Vandcrvelde als belgischer Außenminister China Gerechtigkeit hat widerfahren lasse». Auch den Völkerbund müffen wir stützen, größere Arbeit für den Frieden aber leistet unsere sozialistische In- ternationale. In ihrem Eiicholckorb trägt die Frau dl« Revolution. Bei den Genossenschaften des Proletariats muß sie kaufen, dann werden die Rollwogen des Konsums die friedlichen Munitions- wagen des Sozialismus. Unsittlich ist der Krieg, die größte Stärke ist die Liebe. Verpflichten wir unsere Führer immer wieder auf die allgemeine Entwaffnung. Die Arbeiterschaft der Welt muß sich einig sein! Wir erobern die Welt durch den Frieden. Es lebe der Frieden, es leb« die sozialistische Internationale!— Nachdem sich der jubelnde Beifall gelegt hotte, sprach als zweite Rednerin die Reichstagsabgeordnete Genossin Makhilde Durm. 1010 war es, so sagte sie, als in Kopenhagen die Veranstaltung internationaler Frauentage beschlossen wurde. Damals gab es fast
nirgends ein Frauenwahlrecht. Heute aber sind nur noch in ganz reaktionär regierten Ländern, wie I t a l i e n, den Frauen die Staats. bürgerrechte vorenthalten. Und so grüßen wir unser« schwer kämp- senden italienischen Genossinnen besonders herzlich. Wer aber hat den Frauen das Wahlrecht erkämpft? Die Sozialiften! Gerade heute, am 3. April, müssen wir der Vergangenheit gedenken, denn heute vor 10 Jahren traten die Vereinigren Staaten von Amerika in den Krieg ein. Und traurig ist es, daß 1027 ein Hergt, der damals das törichte Wort von den Amerikanern sprach, dr« nicht schwimmen und fliegen können, wieder Minister und Vizekanzler werden konnte. Kampf dem sozialreattlonären Bürgerblock! Unsere Kinder sollen nicht hungern. Di« Frau ist über chre vier Wände herausgewachsen, aber solange der Kapi- talismus lebt, lebt der Krieg und lebt die Lüge. Sperren wir uns nicht ab gegen das Ausland, vertiefen wir uns friedlich in das Wesen unserer Nachbarn! Alle Tage müssen v?ir zusammenstehen, all« Unterdrückten müssen Schulter an Schulter kämpfen, damit wir«nd- lieh in der ganzen Well das große weite Haus des Friedens«rbauenl Wieder hörten wir Beethoven . Dann sprach Heinrich Witte formvollendet Franz Rothenfelders schwungvolles:„Die Frauen und der Frühling". Zum Schluß gab die Genossin laden- Hägen ihrer Freud« Ausdruck, daß unsere ausländischen Genos- sinnen als rechte Schwestern in unserer Muttersprach« zu uns geredet hätten. Mit dem Gesang der International« und einem Hoch aus die völkerbefreiende Sozialdemokratie endete die wohlgelungene Feier._ die Klagen üer Kriegsopfer. Gautagung des Reichsverbandes deutscher Kriegs- beschädigter. Am Sonntag vormittag fand die diesjährige Gautagung des R e i ch s o« r b a n d e s deutscher Kriegsbeschädigter, Gau Berlin-Brandenburg, im kleinen Festsaal des Charlotten- burger Rathauses stall. Auf der Tagesordnung stand neben Fragen interner und rein organisatorischer Natur der Vortrag des Kameraden Riemer über„Regierung. Reichstag und K r i e g s o p f e r", der das Interesse der breiten Oeffentlichkeit bean- spruchen kann, da er die offensichtlichen Mängel der Kriegssürsorge in völlig objektiver und abgeklärter Form scharf herausmeißelte. Riemer führte etwa folgendes aus: Di« zuständigen Stellen scheinen sich der Einsicht verschließen zu wollen, daß die Verteuerung der gesamten Lebenshaltung immer größer wird. Die dreipro, entige Erhöhung der Renten steht in keinem Verhältnis zu den neuen Mieten und zum Steigen der Elendskurve. Trotzdem besteht wenig Aussicht, daß die Regierung in nächster Zeit Wandel schaffen wird, das zeigen die Verhandlungen um den Finanzausgleich, das zeigt aber auch das Vorgehen der Reichsregierung, die die Summen, die durch Streichung der Waisenunterstützung der Kriegsopfer frei werden, für andere Positionen eingesetzt bat, nicht aber für Er- höhung der Rentenbezüge. Man versucht, sich um dieses
Problem herumzudrücken. Der Siebzehner-Ausschuß des Reichs- tages forderte. ISO Millionen für die Kriegsbeschädigten in den Etat einzusetzen und die Novell « bis Beginn der Sommcrferien zu ver- abschieden. Die Angelegenheit wurde dem Haushaltsausschuß über- wiesen, der sie a o l e h n t e. Dies charakterisiert ungefähr die augenblickliche Situation. Die Forderungen der Kriegsbeschädigten können daraufhin formuliert werden: Aufbefferung der Rentenver- sorgung. besonders die der 30 bis 70 Proz. Kriegsbeschädigten, Der- schwinden der DreiteUung bei der HiMerbliebenenoersorgung und eine neue Zahlung an die bereits mit 20 Proz. Abgefundenen, es find also Forderungen, die durchaus im Bereich des Erfüllbaren liegen, auch wenn man die augenblickliche Finanzlage des Reichs berücksichtigt. Noch reformierungsbedürftiger und schwankender als die Rentenzahlung ist der ganze Fragenkomplex, der sich um die Heilbehandlung der Hinterbliebenen gruppiert. Hier ist bis jetzt keine Klärung geschaffen worden. Die Kriegerwitwe hat dieselben wohlerworbenen Rechte an den Staat wie die Be- amtenwitwe, denn ihr Mann ist während eines Dienstes, den er dem Staat leistete, gestorben. Trotzdem hat man sich zu keiner defini- tioen Regelung entschließen können. Die Regierung hat die Heil- behandlung an die einzelnen Bezirke und Länder verwlesen mit der Bemerkung, die Frage mit den Krankenkassen individuell zu regeln. Die Resultate sind erbärmlich. In der darauf folgenden Diskussion sprach man über die Berufsausbildung der Kriegerwaisen. Frau Barth führte aus, daß oft schon die Lehrlingsbeihilfe verweigert wurde und daß auch Gesuch« auf Freischule manchmal abgewiesen werden. Ein anderer Fall erregte starke Mißbilligung. In Berlin fallen in einer Reih« von Betrieben Kriegsbeschädigte unter die Minder- h e i t s k l a u s e l, d. h. ihr Lohn und Gehalt darf einschließlich der Renten nicht den gewöhnlichen Lohn übersteigen, trotzdem das Reichsversicherungsgesetz vorschreibt, daß die Renten bei der Gehalts- berechnung nicht in Betracht gezogen werden dürfen. Stadtinspektor Ne u m a n n- Lichtenberg wies dann noch daraus hin, daß die Heil- fürsorge im Reich viel zu wünschen lasse, daß sie aber in Berlin selbst durchaus diskutierbar sei. Er wie auch Amtmann G o e tz e von» Landeswohlfahrts- und Jugendamt Berlin betonten, daß die Städte aus finanzpolitischen Gründen die Versorgung prinzipiell dem Reich überlassen müßten, trotzdem tut Berlin in dieser Beziehung, was cs kann. Am Schluß der Debatte wurde einstimmig«ins E n t- s ch l i e ß u n g angenommen, die die Regierung auf die dringende Not der Kriegsopfer hinweist, die Erhöhung der Renten und einen befriedigenden Ausgleich in der Frag- der Heilbehandlung und der Berufsausbildung fordert. der Morö an üer Hausangestellten fihrenöt Reue Spuren? Eine für die Aufklärung des Mordes an der Hausangestellten Ahrendt äußerst wichtige Spur wurde jetzt von der Mordkom- Mission gefunden und verfolgt. � Es meldeten sich z w« i j u n g e L e u t e, die am Sonntag, dein 27. März, also einen Tag vor dem Funde des Torsos, einen Rad- ausflug nach Pichelsdorf gemacht hatten. Zwischen 3 und 3% Uhr kehrten sie in einem Lokal ein. Am Nebentisch saßen zwei junge Mädchen. Die Radler konnten verstehen, was beide sprachen. Sie hörten so, daß die eine die Absicht äußerte, nach Schildhorn zu wandern, während die andere später nachkommen wollte. Da die Radler noch weiter wollten, so brachen sie bald auf,«he noch die Mädchen das Lokal verlassen halten. In dem ihnen vorgelegten Lichtbilde der Ahrendt glauben beide mit Bestimmtheit das Mädchen zu erkennen, das nach Schildhorn gehen wollte. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, daß das andere Mädchen eine gewiss« Martha Thiele ist, die am 1 Dezember 1903 in Charlottenburg geboren ist. Ihr« jetzige Wohnung ist noch nicht bekannt. Diese soll ein lebenslustiges Mädchen mft rotblondem Bubitopf sein und hat auch mehrfach in den Lokalen in der Gegend des Nollendorfplotzes verkehrt. Möglicherweise haben sie und die Ahrendt gemeinsam irgendwo ein Zimmer gehabt. Für die Aufklärung des Mordes wäre es von äußerster Wichtigkeft, wenn sich Martha Thiele bei der Mordkommission, Polizeipräsidium, Zimmer S2 , meldet«, damit über den Verbleib der Ahrendt Gewißheit geschaffen wird und zweitens die Z i m m« r v e r m i e t« r i n, bei der die Mädchen einzeln cder zusammen wohnten. Die Stimme als Verräter. Durch allzu große Dreistigkeit lieferte sich am Sonnabend ein 38 Jahre alter Kellner Richard M. selbst dem Gefängnis aus. M. wurde schon seil längerer Zeit wegen Diebstahls und Zuhälterei von der Kriminalpolizei gesucht, war aber nicht zu finden. Am Sonnabend beobachtete einKriminalbeamter, wie ein Mann mit einem Paket, das für einen„guten Freund" bestimmt war, in das Polizei- gefängnis zu kommen oersuchte, obwohl ihm der Pförtner erklärte, daß das nicht erlaubt fei. Dem Beamten fiel die Stimme des Mannes auf, der sich nicht abweisen ließ und durchaus daraus be- stand» in die Räum« einzudringen. Diese Stimm« verriet, daß der Mann niemand anders als M. war. Man ließ ihn auf ein Zeichen des Beamten ein, der M. für verhaftet erklärte und ihn gleich in Gewahrsam setzt«. Der Gesuchte hatte sich äußerlich dadurch un- kenntlich gemacht, daß er sein früher blondes Haar schwarz färbte und sein« Gesichtszüge durch Schminken veränderte. Seine Stimm- aber war die gleiche geblieben und wurde ihm zum Verräter. Kein visnmfreier Verkehr Danzig—Marienburg. Die Polnische Telegraphenagentur teill mit, daß di« Einführung visumfreier Züge am 5. April nicht stattfinden wird. Wie wir hären, will die polnische Csenbahnverwaltung den Verkehr nur einführen. wenn Danzig als Gegenleistung bei Reisen von Polen nach Polen über Danziger Gebiet mit allen Zügen des Personenverkehrs für Angehörige aller Staaten einen völlig visumfreien und reois'onssreien Verkehr zugesteht. Diese polnische Forde- rung war völlig neu und konnte von Danzig nicht bewilligt werden. wenn Danzig nicht zu einem Dorado für unerwünschte Elemente werden sollte. Zur Bildung geschlossener Wagen oder Züge war die polnische Eisenbahnverwaltung nicht bereit. Man kann also jetzt feststellen, daß di« polnische Eisenbahnverwaltung den visumfreien Verkehr nur im Tauschwege gegen Danziger Zuge- st ä n d n i s s e erreichen wollte. Da dies« Zugeständnisse nicht ge- macht wurden, kam auch der oisumfreie Verkehr nicht zustande.
/PINDLEZ/FELD BEI COPEMCK S ßE&LIN
Abteilung Dampfwasdierei "'"'iL Osierwasdie sefion jetzt
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