Menschen und Hunde!

Die tödliche Ohrfeige.

Niemand weiß, wo ihn der Tod erreichen kann. Niemand ahnt auch, wie schnell er unter Umständen auf die Antlagebant tommen fann. Die Tücke des Geschicks mußten im Bereiche dieser Problem­stellung sowohl der Kaufmann S. wie der Kaufmann M. am eigenen Leibe erfahren. Den einen traf unversehens der Tod, der andere befand sich gestern auf der Anklagebant. Und das alles, weil sie die Unvorsichtigkeit begangen hatten, ihre Hunde so schlecht zu erziehen, daß sie selbst auf der Straße vor Balgereien nicht zurückschreckten. Die Sache wäre lächerlich, wenn sie nicht so tragisch geendet hätte.

Wie verlautet man weiß über die Sache nur vom Hören­sagen, da sie gestern vertagt werden mußte befand sich eines schönen Tages der Kaufmann M. in Gesellschaft seiner Frau auf dem Wege zu seinem Schwager, um dessen Geburtstag zu feiern. Ihren Hund hatten sie bei sich. Auch das Ehepaar S. befand sich in Begleitung feines Hundes. Nach Hundemannier beschnüffelten sich die Vierfüßler, fanden Mißfallen aneinander und bald war die schönste Rauferei im Gange. Sie wurden von ihren Herren ausein­ander gebracht. Der Hund des Herrn S. tam aber dem Herrn M. zu nahe, dieser versezte ihm einen Schlag mit dem Stock. Sein Herr aber verabfolgte Herrn S. eine Ohrfeige und gab, zur Rede gestellt, seinen Namen und seine Adresse an. Auf dem Heimwege fiel der alte Herr S. um und war tot: fein schwaches Herz hatte die Auf­regung und die Ohrfeige nicht vertragen! Diesen Ausgang der Hunderauferei wird wohl niemand so sehr wie Herr M. bedauert haben. Hätte er je gedacht, daß seine Ohrfeige er soll übrigens er foll übrigens bestreiten, sie verabfolgt zu haben zu einem so traurigen Ende führen könnte, so hätte er sie sicherlich nicht erteilt. Man kann sich aber wohl vorstellen, wie erstaunt er gewesen sein muß, als ihm eröffnet wurde, er habe sich der Körperverlegung mit tödlichem Ausgang schuldig gemacht, worauf unter Umständen schwere Ge= fängnisstrafe steht. So fand er sich gestern hinter der Barriere auf der Anklagebant mit einem Geficht, das wie ein großes Fragezeichen aussah. Aber die Sache mußte vertagt werden. Der Verteidiger hatte feine Gelegenheit gehabt, das Obduktionsprotokoll des Ber­storbenen einem Gutachter vorzulegen. Er will den Beweis an­treten, daß der so tragisch im Anschluß an die Hundebalgerei ums Leben Gekommene ein schwer herzfranfer Mensch gewesen sei.

-

Eine traurige Geschichte! Für Hundebesitzer eine Lehre für alle Zeiten, bei ihren eigenen Balgereien wenigstens das Maß nicht zu überschreiten, das sie für ihre Hunde als gegeben erachten. Und für die Anklagebehörde eine Lehre, das Maß nicht zu überschreiten, das der gesunde Menschenverstand vorschreibt. Im übrigen denkt man an eine andere Hundegeschichte, die erst vor einigen Monaten im Landgericht I ihren Abschluß gefunden hat. Auch im Mittelpunkt jenes Prozesses stand ein Hund. Er hatte einen jungen Menschen angefallen, der eine Kleinigkeit über das Maß getrunken hatte und dem deshalb die Dinge ein wenig übertrieben erschienen. Als er einem Hund, der ihn angefallen hatte, einen Stoß mit dem Fuß versezte, erhielt er vom Hundebefizer einen Schlag mit dem Stock, worauf er zum Messer griff und jenen so unglücklich verletzte, daß er auf der Stelle verschied. Damals lautete das Urteil auf mehrere Jahre Gefängnis. Ueber Nacht war er zum Totschläger geworden. Traurige Hundegeschichten! Von den vielen Be­schimpfungen und Beleidigungsflagen, die Hundeangelegenheiten zwischen Nachbarn verursachten, soll hier geschwiegen werden. Was zu all diesen Menschenfachen wohl die Hunde sagen würden, wenn sie reben könnten!

Dachstuhlbrand in der Gartenstraße.

hier in Frage tommenden Krankheiten, über Kurmittel, Rurzeit, Badeärzte, Unterkunft, Verpflegung usw. gemacht. Aufsätze von Fachleuten unterrichten über die verschiedensten Fragen der Bäder­funde, unter anderem über das Wesen der Heilquellen, die Be­deutung des Klimas, die Wahl des Kurortes. Wer sich in einen Kurort begeben will- sei es zur Heilung, sei es zur Erholung dem wird das Buch manchen wertvollen Fingerzeig geben können.

-

Mit Sowjetmusik und Transparenten.

Aber keiner weiß etwas.

-

Transparente, Rote Faust  , Jazzmusik und Klimbim unterm Sowjetstern, das sind die„ Aktionen" der KPD  . Mit der Revolution ist es längst vorbei. Und wenn man feinen richtigen Grund für solche Aktionen hat, dann stürzt man sich auf den erstbesten Knochen. So stürzt sich die KPD. auf die alte Begräbnisstätte, die unterm Stadtbahnbogen am Lehrter Bahnhof   gefunden wurde. Der Rummel geht los. Es werden die von der Münzstraße ausgegebenen be­fannten„ Entschließungen" in den Belegschaftsversammlungen„ an­genommen". So ist in der Frühstückspause auf einer Baustelle der Firma Tesch eine Resolution verlesen worden, drei oder vier Mann hoben die Hand hoch, eine Gegenprobe wurde nicht vor­genommen, schon hat die Rote Fahne" den nötigen Stoff zu einer dreispaltigen Ueberschrift. Aehnlich wurde verfahren in einer Belegschaftsversammlung der Arbeitsgemeinschaft Ulap, wo nach Erledigung der Tagesordnung unter Verschiedenes" die übliche Resolution zur Abstimmung gebracht wurde. Deutsche   Baugewerksbund hat, um den Dingen auf den Grund zu gehen, einen Angestellten beauftragt, an Ort und Stelle eine Erhebung zu machen. Dieser Angestellte hat mit dem Vor­sizzenden des Betriebsrats und seinem Stellvertreter und einer Reihe Don Mitgliedern der Belegschaft, sowie mit der Bauleitung über die Knochenfunde gesprochen. An einem einzigen Schädel sollen sich noch Haare befunden haben. Doch ist dieser Schädel verschwunden und niemand hat ihn eigentlich selbst genau gesehen. Sonst ist von feinem Angehörigen der Belegschaft an den zahlreich gefundenen Schädeln Haare oder gar, wie die Rote Fahne" erzählte, eine Fettschicht" bemerkt worden. Auf die

Parteinachrichten

Einsendungen für diese Rubrik find Berlin   SW 68, Lindenstraße 3,

für Groß- Berlin

ffets an das Bezirkssekretariat, 2. Hof, 2 Trep. rechts, zu richten

14. Kreis Neukölln. Sonntag, 10. Juli, veranstaltet die Sozialistische Arbeiter. jugend ein Waldfest in der Königsheibe, Gemeinsamer Abmarsch um 13% Uhr Herzbergplay. Wir bitten um recht zahlreiche Beteiligung.

Heute, Freitag, 8. Juli:

77. Abt. Schöneberg  . 19% Uhr bei Jürgens, Barbarossaftr. 5a, wichtige Funt tionärsigung.

81. Abt. Friedenau  . 20 Uhr pünktlich bei Rlabe, Handjernstr. 60-61, Funk tionärsizung. Erscheinen sämtlicher Funktionäre ist Pflicht.

Morgen, Sonnabend, 9. Juli:

1. Abt. 19% Uhr bei 8fchiefing, Aderstr. 1, wichtige Funktionärsigung. E scheinen aller Funktionäre dringend erforderlich.

25. Abt.

20 Uhr bei Gott, Kniprodestr. 6, Sigung der Bezirksführer und Betriebsvertrauensleute. 34. Abt. 16 Uhr Besichtigung der Erziehungsanstalt Lindenhof gemeinsam mit dem Reichsbanner. Treffpunkt spätestens 16 Uhr vor den Comenius  Sälen. Zahlreiches erscheinen wird erwartet. 79. Abt. Schöneberg  . Pünktlich 20 Uhr im Lokal Podszus, Sachfendamm, Ede Reichardtstraße, wichtige Funktionärsizung. Erscheinen dringend erforderlich. 120. Abt. Friedrichsfelde  . 16 Uhr gemeinsamer Abmarsch von der Nummels. burger Straße, Ecke Capriviallee, zum Commerfest am großen Eierhäus chen. Bahlreiche Beteiligung aller Genossen mit ihren Familienangehörigen wird erwartet. Am Sonntag, 10. Juli, ist die Einweihung der Siedlung Friedrichsfelde   des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten. 15 Uhr vom Bht. Lichtenberg  - Friedrichsfelde   Umzug. Anschließend Feier im Parkrestaurant Ohite, Schloßstraße. Eintritt frei. Unsere Mitglieder mit Familien. angehörigen sind hierzu herzlichst eingeladen.

*

13. Abt. Sonntag, 10. Juli, 10 Uhr, im Lakal Liebsch, Wilhelmshavener Straße 46, außerordentliche Funktionärsigung. Niemand darf fehlen. 27. Abt. Die Genossinnen beteiligen sich am Eonntag, 10. Juli, an der Elternfahrt der Arbeiterjugend nach Hermsdorf- Schulzendorf  . Treffpunkt 8 Uhr an der Millionenbrüde.

Jungfozialisten:

Gruppe Mitte: Heute, Freitag, 20 Uhr, in der Schule Gipsstr. 23a, Bor  trag: Das Arbeitsgerichtsgefeg." Referent Willi Liljeberg. Gruppe Süden: Heute, Freitag, 20 Uhr, in der Juristischen   Sprechstunde, Literarischer Abend. heim Orthstr. 10, Laden, Literarischer Abend. Fortsetzung: Frank Wedekind  , Gruppe Wedding- Gesundbrunnen: Heute, Freitag, 20 Uhr Aünktlich, im Jugend­der Mann und sein Werk." Gruppe Tempelhof- Maries dorf: Sonnabend, 9. Juli, Fahrt nach dem Finowtanal. Treffpunkt 17% Uhr Kaiserin- Augusta­Straße.

Frage des Vertreters des Baugewerksbundes, ob bei den Skeletten Sozialistische Arbeiterjugend Groß- Berlin. fich irgendwelche sonstige Ueberreste von der Bekleidung, sei es Knöpfe, Leder oder sonstige Metallstücke, oder seien es auch nur Schnallen von Hosenträgern, gefunden oder gesehen worden seien, wurde von allen ohne Unterschied erklärt, daß sie derartige Dinge nicht gesehen haben.

Nun ist es ohne weiteres flar, daß, wenn vor acht oder neun Jahren dort getötete Spartafisten verscharrt worden wären, sich bei diesen verschiedene Gegenstände finden würden, die auf die Herkunft der Toten deuteten. Aber nichts dergleichen ist gefun­den worden.

Und nun mag die ,, Rote Fahne" trotz des Gutachtens des Prof. Strauch sich ruhig weiter lächerlich machen. Die KPD. mag sich zu dem grotesken Vorschlag versteigen, die Ueberrste der alten Be­gräbnisstätte als Opfer der Revolution" mit Sowjetmusit und Transparenten zu begraben.

Eine öffentliche Aufforderung zur Abgabe einer Steuerer­flärung für die Gewerbesteuer nach dem Gewerbekapital für 1927 finden unsere Leser im Anzeigenteil dieser Nummer.

Seute, Freitag, von 17-19 Uhr Abrechnung und Ausgabe der Zeitschriften. Heute, Freitag, 19% Uhr:

Moabit II: Seim Lehrter Str. 18-19. Sumor im Riaffentampf. Nordost II: Heim Danziger Str. 62. Unterm Sozialistengeseg." Frankfurter  Stralauer Biertel: Heim Rigaer Str. 102-103. Der Rieler Parteitag." Viertel: Heim Goßlerstr. 61. Trennung der Kirche von Staat und Schule." Rottbuffer or: Heim Reichenberger Str. 66. Warschauer Biertel: Heim Litauer Str  . 18, Zimmer 2. Der Parteitag." Proletarische Dichtkunst." Köpenider Biertel: Schule Wrangelstr. 128. Politische und soziale Demo tratie." Schöneberg I  : Heim Hauptstr. 15. Spiel und Sport im Freien. Brig  : Rate Charlottenburg  : Heim Rosinenſtr. 4. Mitgliederversammlung. haus. Meine Erlebnisse in Tinz." Baumschulenweg: Heim Ernststr. 16. Wie entsteht eine Inflation?" Johannisthal  : Rathaus. Einführung in die fozialistische Gedankenwelt." Rieberschöneweide: Schule Berliner   Str. 31. Bub und Mädel," 2. Teil. Treptow  : Heim Elfenftr. 3.„ Tagespolitische Fragen"( Rußland  ). Raulsdorf: Freispiele in Raulsdorf- Güd.

-

Morgen, Sonnabend:

11

Steglig I: Treffen zur Fahrt des Werbebezirks 19% Uhr Bhf. Mariendorf,

Autobuslinie Bahnhof Nicolassee- Freibad Wannsee. Nach Vorträge, Vereine und Versammlungen.

dem die Asphaltierung der Straße zwischen dem Freibad. Wannsee  und dem Bahnhof Nicolassee   in diesen Tagen fertiggestellt wurde, ist am gestrigen Donnerstag der Autobusverkehr auf dieser Strecke aufgenommen worden. Die Wagen verkehren während des ganzen Tages jeweils im Anschluß an die von Berlin   eintreffenden Stadi­

76

Ein großer Dachstuhlbrand kam gestern in dem Hause Gar­tenstraße 32 zum Ausbruch. Vorübergehende sahen aus den Bodenluken dicke Rauchwolten hervorbringen und benachbahnzüge. Der Fahrpreis beträgt 10 Pf. pro Person. richtigten die Feuerwehr, die mit vier Löschzügen unter Leitung des Branddirektors Runge an der Brandstätte eintraf. Die Flammen hatten sich inzwischen auf den ganzen Dachstuhl ausgebreitet und drohten auf das Nachbargrundstück überzugreifen. Branddirettor Runge ließ wegen der großen Gefahr mit fünf Schlauchleitungen über die Treppenhäuser und eine mechanische Leiter gegen den Brandherd vorgehen. Nach längerem Wassergeben gelang es, das Feuer niederzufämpfen. Der Dachstuhl und die Bodenkammern find völlig eingeäschert. Die Entstehungsurfache ist noch un­bekannt. In der verkehrsreichen Gegend hatten fich zahlreiche Schau­luftige eingefunden, so daß Schußpolizeibeamte umfangreiche Ab­sperrungen vornehmen mußten.

Beim Baden ertrunken.

-

Beim Baden an verbotener Stelle am nördlichen Spreeufer bei Hirschgarten ertrant gestern gegen 19 Uhr ein noch unbekannter etwa 30jähriger Mann. Ein hinzugerufener Arzt stellte den Tod infolge Herzschlages fest. Die Leiche wurde beschlagnahmt und in die Halle des Köpenicker   Krankenhauses gebracht. Im Grune­waldsee ertrant gestern nachmittag der 26jährige Kaufmann Kurt K. aus der Meiningenstraße 6 zu Schöneberg  . Die Leiche wurde von der Feuerwehr geborgen und in das Schauhaus in Charlottenburg  gebracht. Beim Baden im Schiffahrtsfanal befam der Arbeiter Erich B. aus der Richardstraße zu Neukölln plötzlich einen Krampf und ging unter. Ein Mitglied der Freien Schwimmer hatte den Vorfall beobachtet; er sprang ins Wasser, und es gelang ihm, den verzweifelt mit den Wellen Kämpfenden zu erfassen und an Land zu bringen. Die alarmierte Feuerwehr nahm Wieder­belebungsversuche mit Sauerstoff vor, die von Erfolg gekrönt waren. B. mußte in das Buckower Krankenhaus gebracht werden. In der Badeanstalt in der Schäferstraße zu Span. dau ertrant gestern nachmittag ein noch unbekannter Mann. Die Feuerwehr wurde gerufen, der es nach turzer Zeit gelang, den Er­trunkenen zu bergen. Die Leiche wurde beschlagnahmt und in das Schauhaus gebracht.

Erweiterung des Hedwigs- Krankenhauses.

=

-

Das katholische Hedwigs Krantenhaus in der Großen Hamburger Straße ist durch Erweiterungsbauten vergrößert worden. Dabei ist soviel Raum gewonnen worden, daß jegt 760 Krantenbetten untergebracht werden können. Unter den nichtstädtischen Krankenhäusern Berlins   ist das Hedwigs- Krantenhaus eines der älteren. Die Anstalt, die im Jahre 1846 gegründet wurde, benugte zunächst ein bescheidenes Heim in der Waisenstraße. Sie fiedelte aber bald in ihr neues und größeres Heim in der Großen Hamburger Straße über, das in den Jahren 1851 bis 1854 gebaut wurde. Damals lag die Große Hamburger Straße sozusagen noch ,, draußen", heute aber haben wir dort ein dichtes Häusermeer. Man fann fragen, ob eine solche Lage einem Krantenhause jetzt noch günstig ist. Aber das Hedwigs- Krankenhaus hat sich von dem Grund­stück in der Großen Hamburger Straße bisher nicht zu trennen vermocht, und die Verwaltung hat den zug der Kranten häuser   in die Außenbezirte hinaus nicht mit. machen wollen. Immer wieder sind Erweiterungsbauten aus­geführt worden, und schon hat die Anstalt sich Nachbargrundstücke gesichert, um für neue Erweiterungen gerüstet zu sein. Als eine Filiale des Hedwigs- Krankenhauses besteht übrigens bei Grünau  auf den Faltenberger Anhöhen ein Genesungsheim, das er­holungsbedürftige Schwestern des Hedwigs- Krantenhauses und ge­nesende Krante aus dieser Anstalt aufnimmt. Die bei der Er­weiterung gewonnenen Räume im Hedwigs- Krankenhaus in der Großen Hamburger Straße wurden am Freitag eingeweiht.

Der deutsche Bäderkalender liegt für 1927 in der siebenten Aus­gabe vor. Der Allgemeine deutsche Bäderverband hat dieses von ihm durch den Bäder- und Verkehrsverlag( Berlin  ) herausgegebene Auskunftsbuch über die Badeorte und Luftkurorte Deutschlands   umgearbeitet und erweitert. Bei jedem der in dem Katender aufgeführten Orte sind die nötigen Angaben über die

Der Film im Großen Schwurgericht. Die Filmschauspielerin Grete Mosheim   war gestern im Alten Kriminalgerichts­gebäude erschienen, um als eine pon der Mordantlage Frei­gesprochene zu filmen. Die Rührizene, in der die glänzend Frei gesprochene" von ihrem Gegenspieler Twardowski vom Deut­schen Theater in Empfang genommen wurde, wurde unter dem Portal des Gerichtsgebäudes, über dem sich der Schwurgerichtssaal befindet, in Gegenwart einer großen Menschenmenge gedreht.

Internationale Tagung der Kriegsteilnehmer. Am Sonnabend, dem 9. Juli, beginnt in uremburg eine Konferenz der Kriegsteilnehmer aller Nationen. An der Tagung, die auf Veranlassung der Vidac einberufen ist, nehmen unter anderem teil: Der Reichsbund der Kriegsbeschädigten, die Wiener Arbeitsgemeinschaft der Kriegsbeschädigtenverbände sowie eine Delegation des Reichsbanners Schwarz Rot­Gold unter Führung des Bundesschazmeisters Crohn, Magde­ burg  .

Aushebung einer Falschmünzerwerkstatt. Nachdem in den leßten Monaten in Oberschlesien   vielfach falsche Zweimarkstücke auf­getaucht waren, ist es der Kriminalpolizei endlich gelungen, in Hindenburg das Falschmünzernest auszuheben. Man entdeckte eine vollkommen eingerichtete Münzwerkstätte, auch eine Anzahl abgegossener Falsch stücke wurden aufgefun­den. Bisher find 3 Personen verhaftet worden, darunter ein Ost­oberschlesier. Sie sind sämtlich geständig.

Funkwinkel.

Reichsbanner Schwarz- Rot- Gold". Geschäftsstelle: Berlin   G 14, Gebastianftr. 37/38, Sof 2 Freitag, 8. Juli. Kreuzberg  : Sportabend 17 Uhr Schützenhaus Neukölln, Naumburger Straße. Sonnabend, 9. Juli. Bernau  : 19% Uhr Antreten am Alten Schützenhaus, 20 Uhr Abmarsch nach Ladeburg zur Fahnennagelung. Bannerkleidung, nicht 8ivil. Familienangehörige und Freunde willtommen. Ober, Riederschöneweibe, Johannisthal  : 20 Uhr Mit aliederversammlung bei Schöps, Grünauer Straße. Gruppenführer 1 Std. früher, Sonntag, 10. Juli. Mitte: 7 Uhr Bhi Stralau- Rummelsburg Bahnsteig E, Ausmarsch mit Badezeug, Ertner, Störigfee. Jugendzug: 1. und 6. Kameradschaft 8 Uhr Bhi Karlshorst; 3. und 4. Kameradschaft 7 he Schlef Bhi Proviant mitbringen. Angehörige 14 Uhr Bhf. Karlshorst. Republikaner freundlichst eingeladen. Preis Hin- und Rüdfahrt 2,30 m. Karten bei den Funktionären und Vorwärtserpedition Belziger Str. 27. Ab Fahrt nach Ertner. Treffpunkt 6½ Uhr Ringbhf. Instrumente und Bade fahrt 8 Uhr Waisenbrücke. Neukölln- Brig  : 5. Rameradschaft, Jungmannschaft: zeug mitbringen. Treptow  ( Kreis): Dampferfahrt nach Biegenhals. Abfahrt Breis 2 Mr., Kinder frei. Karten sind noch bei Sasowski, Rieberschöneweibe, 7 Uhr vom Reft. Bum fühlen Grunde" in Oberschöneweide  , Siemensstt. L Grünauer Str. 8, im Bigarrengeschäft zu haben.( Tambourkorps.) Reinidens borf: 13 Uhr Antreten Bhf. Frohnau. Pflichtveranstaltung. Ablershof: Dampferpartie nach Biegenhals. Republikaner freundlichst eingeladen. Fahr preis 2 Mt. Teilnehmertarten müssen schnellstens beim Ram. Nowta, Sedan ftraße 27, abgeholt werden. Abfahrt 7 Uhr von Röpenid, Luifenhain. Röpenid( Kreis): Wir machen nochmals auf die Dampferfahrt bes Mufitvereins Echo" aufmertfam. Abfahrt Sonnabend, 9. Juli, 20 Uhr, Buisenhain, Röpenid. Preis 1,25 Mr.

Schöneberg- Friedenau  : Dampferpartie nach Neu- Mühle bei Königswusterhausen  , dn

Verband Boltsgesundheit, Ortsverein Berlin  . Borträge an Donnerstag abenden fallen vorläufig aus. Jugendgruppe Osten: Freitag, 8. Jult, 220 Uhr, Goßlerstr. 61, Lichtbildervortrag:" Grundlagen der Gesundheit, Altoholismus, Bekämpfung der Luberkulose. Jugendgruppe Güden: Frei tag, 8. Juli, 20 Uhr, Neukölln, Schiertestr. 44, Distuffionsabend: Schul medizin oder Naturheilkunde?"

Sport.

Rennen zu Hoppegarten   am Donnerstag, dem 7. Juli. 1. Rennen. 1. Boniburg( Haynes), 2. Schneeball( Ludwig),

3. Eleazar( Tarras). Toto: 36:10. Blaz: 14, 26, 14:10. Ferner liefen: Nikotin, Goldalma, Mannestreue, Ruwenzori  , Segeberger, Dran, Maifahrt, Eisläufer, Jsländer, Huone, Ignatia, Siegeszug.

2. Rennen. 1. Favorit( D. Schmidt), 2. Märfer( Grabsch), 3. Jad London  ( Wermann). Toto: 55: 10. Blab: 14, 13, 20:10. Ferner liefen: Opar, Scheinwerfer, Ordonno, Fonar, Joy, Malkasten, Saladin. 3. Rennen. 1. Contessa Maddalena( Williams), 2. Prinz Eugen  ( Binzenz), 3. Traulich( Bachmeier). Toto: 26:10. Plag: 18, 24, 89:10. Ferner liefen: Wanderlust, Partijane, Edler von Lorch, Kipnis, Lilienfee, Sturmbraut, Konturrent, Spekulation, Caseara. 3. Indigo( Janek). 4. Rennen. 1. Fürstenbrauch( Williams), 2. Rheinwein( Tarras), Zoto: 74: 10. Plat: 43, 32: 10. Ferner lief: Roland.

5. Rennen. 1. Finsteraarhorn( Haynes), 2. Fadda( Torke), 3. Stamm herr( Jenbich). Toto: 39: 10. Blak: 18, 19, 18: 10. Ferner liefen: Alfterlust, larid, Trajan  , Immer Vorwärts, Boltsrache, Hardinac, Diana. 6. Rennen. 1. Abteilung. 1. Lyfaste( Williams), 2. Gutenberg ( Huguenin), 3. Konkordia( Vinzenz). Toto: 33:10. Blag: 15, 26, 14:10. 1. Narzis( M. Schmidt), 2. Kermat( arr), 3. Ingraban( Barga  ). 2. Abteil. Ferner liefen: Brellstein, Meton, Bergfalte, Anton, Rubico. Toto: 34:10. Blat: 11, 11, 11:10. Feiner liesen: Rüdfunft, Heluan  , Sonnens

7. Rennen. 1. Himalaya  ( Böhlte), 2. Stahled( Huguenin), 3. Tornado ( Haynes). Toto: 44: 10. Blag: 16, 19, 31: 10. Ferner liefen: Moloch, Patriotin, Dbrotit, Sigtuna  , Maravedis, Pers, Hedenstrauch.

Den Gesezentwurf über die Berufsausbil dung behandelte Dr. Kurt 3ielenziger unter dem Titel Bom Lehrling zum Meister". Er führte dabei die Hörer in die Bestimmungen dieses neuen Gesezes ein, ohne an Einzel­heiten Kritik zu üben. Doch scheint Kritif in vieler Beziehung hier noch nötig. Wichtig ist jedoch die Absicht des Gesetzes, eine mög licht zweckmäßige Lehrlingsausbildung zu bestimmen. Entlohnungs­und Urlaubsfragen während der Lehrzeit scheinen dagegen in ihm noch nicht hinreichend geklärt. Dr. ing. h. c. Edmund Rumpler   legte in seinem Bartrag Transozean- Berkehrsflugzeuge" die Grund­linien dar, die für den Bau und den Betrieb von Ozeanflugzeugen wesentlich sind und schilderte im Anschluß daran ein von ihm ent­worfenes Ueberfeeflugzeug. Ein wesentliches Prinzip zur Erlicht, Armbruster, Bolonaise, Anton. reichung einer hohen Betriebssicherheit ist nach Dr. Rumpler die Dezentralisation aller Kräfte, da durch sie irgendwelche Störungen taum bedrohlichen Einfluß auf das Flugzeug gewinnen fönnen. Einen Einblick in die Werkstatt des Zeitungsreporters gab Lud. wig Spiger unter dem amüsanten Rennwort am Schalter des Tages". Die Ereignisse und Menschen ziehen hier vorüber, eins wechselt mit dem anderen ab, alles bleibt Episode; aber die Summe diefer Episoden formt der Begriff„ Tag" und schließlich den Begriff Leben". Der Reporter interessiert sich für alles; er weiß alles und muß alles wissen, wenn ihm nicht der lockere Faden der Zusammenhänge jäh abreißen soll. Ludwig Spizer las zwei der Zusammenhänge jäh abreißen soll. Ludwig Spizer las zwei Arbeiten Interview mit Papa Duff", mit einem 87jährigen 3ei­tungshändler, und einen Abschnitt aus dem größeren Werk„ Nacht­tungshändler, und einen Abschnitt aus dem größeren Werk Nacht­arbeit", Bericht über die Tätigkeit des Schlafwagenschaffners. Der Nachmittag brachte ausgezeichnet aufgeführt Moderne Haus­musit", Werte für Violine, Flöte und Klavier. Es ist dankbar zu begrüßen, wenn der Berliner   Sender es sich angelegen sein läßt, den geübten Musikdilettanten unter ihren Hörern einen Einblick in die ihnen zur Verfügung stehende Literatur zu geben. Friedrich Thomas spielte anmutige Flötentompofitionen, Nicolas Lambinon brachte Werke für Bioline, Karl Robert Blum Klavierwerke. James Simon   begleitete am Flügel. Der Abend gab den Funk­hörern als Uebertragung aus der Oper am Plaz der Republik Verdis Macht des Schicksals". Tes.

Bleichsüchtige und Blutarme werben rasch gesund und träftig, wenn fie thre Ernährung zweckmäßig gestalten, d. h. alle Reiz- und Genußmittel meiden und sich nur an blutbildende Nahrungsmittel halten. Als natürliche Kraft­erwiesen, beren hoher Gehalt an blut- und knochenbildenden Nährstoffen Aerz­nahrung von erstaunlicher Wirkung haben sich von jeher Knorr  - Haferflocken ten und Laien genügsam bekannt ist. Seit etwa 40 Jahren werden in den Anorrschen Fabriten auserlesene beste Safersorten in geradezu idealer Weise gen Reinigung und Enthülsung bleiben dem Safertorne alle wertvollen Be nach wissenschaftlichen Grundsägen zum Genusse vorbereitet. Bei der forgfälti ftandteile erhalten. Man verlange ausdrücklich bie spelzenfreien Knorr  - Hafer flocken: Leicht quellend, milchig- süß, Bitamine.

Der Deutsche   Landpflegeverband, der seit länger als 20 Jahren besteht, et blidt seine Hauptaufgabe darin, sich mit ländlicher Gemeindepflege zu befassen. Er hat es fich zum Ziele gefeßt, dem deutschen   Landvolte auf dem Gebiete der Kranten, Rinder-, Alters- und Gemeindepflege zu dienen. 120 Schwester Tätigkeit aus. Bugunsten diefer löblichen Bestrebungen ist vom Wohlfahrts. stationen verteilen sich über alle Teile Deutschlands   und üben ihre segensreiche ministerium eine Lotterie genehmigt worden, deren Ziehung bereits vom 20. bis 22. Juli 1927 stattfindet. Der Preis des Loses beträgt 1 M.

„ Nur Qualitätsware, noch billigere Preise!" Unter dieser Devise veran staltet das bekannte„ Strumpfhaus Metzger" feinen diesjährigen Saisonausver fauf. Die Firma macht darauf aufmerksam, daß in ihren Filialen nur erst laffige Waren zu wirklich billigen Ausverkaufspreisen zum Berkauf gelangen. Sämtliche Artikel, ausgenommen wenige Martenartikel, find während des Ausverkaufs im„ Strumpfhaus Megger" teilweise ganz enorm im Preise herab gefegt,