und Ein Großeinbruch aufgeklärt.
Der Führer der Bande noch in Berlin gesucht.
Ein großer, in allen Einzelheiten wohlvorbereiteter Einbruch wurde fürzlich in einer Hutfabrik in der Sendelstraße verübt. Den Dieben fielen für ungefähr 30 000 Mark Seide, Kunstseide und Satin in die Hände. Der Verdacht der Täter- und Führerschaft lentte sich auf einen 42 Jahre alten Friz Borries, der von früher Her den Strafbehörden gut bekannt ist.
Zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe verurteilt, entwich Borries Ende Juli aus Naugard und wurde seitdem eifrig gesucht. Die Ermittlungen am Tatorte ergaben, daß die Einbrecher vier Alarmvorrichtungen außer Betrieb fegten, such durchschnitten sie die Fernsprechleitung. Hausbewohner hörten am Dienstagabend gegen 18% Uhr in der Hutfabrik wiederholt eine Klingel anschlagen; da das Geräusch aber wieder aufhörte, so nahmen sie an, daß die Angestellten bereits nach Hause gegangen feien und cin telephonischer Anruf unbeantwortet geblieben sei. Ohne Zweifel find zu dieser Beit die Verbrecher schon an Ort und Stelle gewesen. Hierauf müssen sie sich entfernt haben, um den Erfolg ihrer Maßnahmen abzuwarten. Als alles ruhig blieb, fehrten sie bei Einbruch der Nacht zurück und hielten nun unter den reichen Vorräten Auswahl. Zeugen haben gesehen, daß morgens um 7% Uhr ein Plattenmagen vor dem Hause hielt und daß mehrere Männer, die wie Hausdiener gekleidet waren, emsig große Ballen aufluden. Aus ihren Aeußerungen schien hervorzugehen, daß fie Beauftragte der Firma waren. Alle von früher bekannten Schlupfwinkel des Borries im Zentrum der Stadt wurden nun beobachtet. So stießen die Beamten in einem alten Hause in der Neuen Königstraße auf eine kleine Wohnung, die niemandem zu gehören schien, gewiß eine Seltenheit bei der heutigen Wohnungsknappheit. Die Beamten drangen ein. Die Tür des einen Zimmers war wie der Eingang zu einem Treforraum mit schweren Riegeln und diden Eisenplatten gesichert. Erst nach 1½stündiger Arbeit gelang es, sie zu öffnen. Noch in der alten Verpackung und mit den Musteranhängern der bestohlenen Firma lag dort der größte Teil der Beute aus der Sendelstraße. Die Verbrecher hatten aber schon Vorsorge für den Weiterverkauf getroffen. Eine neue Signiermaschine, große Mengen Backpapier und Bindfaden waren bereitgestellt, um die Zeichen und Verpackungen zu ändern und ein Wiedererkennen unmöglich zu machen. Die ganze Bescherung murde beschlagnahmt und sichergestellt. Von den Einbrechern läßt sich jedoch keiner sehen. Borries, auf den weiter eifrig gefahndet wird, ist ein schlanker, 1,69 Meter großer Mann, der mittelblondes Haar und ein fräntliches schmales Gesicht hat. Wer über seinen Aufenthalt und über das Versteck des Restes der Beute etwas mitteilen fann, wird ersucht, sich bei Kriminalfommissar Braschwig, Dienststelle B. 5 im Zimmer 93 des Polizeipräsidiums zu melden.
Kleingeschädigte und Entschädigungsgeseh. Von der großen und tiefgehenden Erbitterung, die der Regie rungsentwurf zu einem Schlußgefeß für Liquidations= und Gewaltschäden gerade bei den sogenannten Mittel- und Kleingeschädigten ausgelöst hat, zeugte eine Versammlung, die von der Interessenvertretung„ Selbsthilfe" der ge schädigten Auslands, Kolonial- und Grenzlandsdeutschen für ihre Mitglieder in der Aula des Königstädtischen Gymnasiums veranstaltet wurde. Die genannte Organisation steht außerhalb der Arbeitsgemeinschaft für den Ersatz von Kriegs- und Berdrängungsschäden, aber in einer gewissen Beziehung zum Ringverband der geschädigten Auslandsdeutschen und Berdrängten. Die Interessenvertretung„ Selbsthilfe" lehnt den Regierungsentwurf, der jetzt dem Reichsrat zugegangen ist, vollkommen ab und besteht auf der Forderung einer Vollentschädigung für die Kleingeschädigten. Der Regierungsentwurf mit seinen großen Härten und Ungerechtigkeiten, die er gerade den kleinen Leuten gegenüber aufbringt, ist im Vorwärts" wiederholt be= sprochen und als untragbar bezeichnet worden. Bemerkenswert war, daß man sich auf der gestrigen Versammlung im besonderen gegen die zweideutige Haltung der Rechtspreise wandte und ein vernichtendes Urteil über den Bund der Auslandsdeutschen", einer vom Staat fubventionier ten Organisation, fällte. Die Bertreter der letzteren hatten fich nicht gescheut, die Interessenvertretung„ Selbsthilfe" bei den Regierungsstellen als tommunistisch zu denunzieren. Die von dem Regierungsentwurf so stiefmütterlich Behandelten fetzen mun ihre Hoffnung auf die Abgeordneten des Reichstags. An wen fie fich dabei zu wenden haben, lehrt die Tatsache, daß es vor allem die von der sozialdemokratischen Fraktion geübte Kritik war, die den Sturm der Entrüstung gegen den Regierungsentwurf entfacht hat.
Besondere Empörung löfte es aus, daß das zufällige Ergebnis der stattgefundenen Nachentschädigung im Regierungsentwurf zur Rechtsgrundlage gemacht worden ist und daß dieser Entwurf an den Geschädigten überhaupt vorübergegangen ist, die aus irgendeinem Grunde den Termin zur Anmeldung versäumt haben. Ebenso fehlt die Einrichtung von Spruch- und Schiedsgerichtsinstanzen sowie eine flare Definition der sogenannten" Berdrängungs-" und" Deutschtumsbegriffe", die schon ungeheuerliche Auslegungen erfahren haben. Des weiteren fennt der Regierungsentwurf feine Abgeltung für die polnischen Liquidationsschäden, bezüglich derer man fich mit der Auszahlung unzureichender Beihilfen begnügt hat. Ferner fehlt eine Regelung für den Ersah von Existenzverlusten. Hier machte man auch der Arbeitsgemeinschaft den Vorwurf, daß diese wichtige Forderung von ihr nicht aufgenommen worden ist. Wenig schmeichelhaft waren die Urteile, die man über die Arbeitsgemeinschaft, dem famosen Bund der Auslandsdeutschen" und über die Regierung fällte. Mit Jronie erinnerte man an das Hindenburg- Wort:" Gerechtigkeit ist die Seele des Staates!" Man will nun die Gerechtigkeit erkämpfeen und darum zu Mitteln greifen, die geeignet sind, das Interesse der großen Deffentlichkeit an dem Regierungsentwurf wachzurufen, um ihn mit vermehrter Macht zu Fall bringen zu können. In der nächsten Zeit sollen darum im Reich und in Berlin große Demonftrationen stattfinden. Man möchte der Interessenvertretung„ Selbsthilfe" raten, sich der Arbeitsgemeinschaft, die eine unleugbare Macht darstellt, anzuschließen. Denn dadurch würde die dort stehende Oppofition, deren Absicht es ist, alle hemmenden und fabotierenden Kräfte zu entfernen, eine wesentliche Stärkung erfahren.
Sonntagsausflug nach Helgoland .
Die Reichsbahndirektion Berlin teilt mit, daß bei genügender Beteiligung am Sonnabend- Sonntag, dem 10./11. September, ein Sonderzug 4. Klaffe mit ermäßigten Fahrpreisen nach Hamburg verkehren wird. Von Hamburg aus fann am Sonntag ein Ausflug nach Helgoland mit dem Dampfer" Cobra" unternommen werden. Auch hierfür werden bereits beim Lösen der Fahrkarte ermäßigte Karten ausgegeben. Der Zug fährt in folgendem Fahrplan: ab Berlin Lehrter Bahnhof Sonnabend 13.02, an Hamburg 18.21 Uhr. In Hamburg ist für Uebernachtung zum Preise von 5,50 und 4,60 Mart gesorgt. Dafür werden mit den Fahrkarten Zusaßkarten ausgegeben. Der Dampfer Cobra" führt ab Hamburg St.- BauliLandungsbrüden am Sonntag 6.45 Uhr; er ist um 13.20 Uhr in Helgoland , wo 3½ Stunden bis zur Rückfahrt( ab 17 Uhr) zur Verfügung stehen. Abends ist der Dampfer um 23 Uhr wieder in Hamburg . Der Sonderzug fährt zurüd ab Hamburg 0.30 Uhr und ist Montag früh 6.30 Uhr wieder in Berlin .
Ueberfallen oder verunglückt?
Ein eigenartiger Vorfall, der in seinen Einzelheiten noch der Aufklärung bedarf, ereignete sich gestern abend um 20,07 1hr auf dem Bahnhof Wilmersdorf. Auf dem Trittbrett des einfahrenden Stadtbahnzuges lag ein Mann, der mit den Beinen zwischen Bahnsteig und Trittbrett eingeflemmt wurde. Bahnbeamte befreiten den Berunglückten, der schwere Verlegungen an
Brücke 17 an der Avus.
Der ausgedehnte Umbau der Bahnanlagen bei Charlottenburg verändert gründlich das Gesicht der Gegend zwischen den Bahnhöfen Heerstraße, Eichtamp und Wig leben. Der tiefe Einschnitt Avus- Heerstraße, der fünstliche, 80 Meter hohe Berg, die Untertunnelung der Automobilrennstraße und endlich eine Reihe neuer Eisenbahnbrücken drücken der ganzen Gegend, die früher reich an idyllischen Winkeln war, den Stempel des modernsten Verkehrs auf. Eine der stattlichsten neuen Brücken ist die oben abgebildete zweigleisige Brüde 17" für den Güterverkehr Westend- Grunewald. Aus hochwertigem Stahl hergestellt, überquert sie mit 59 Meter Nuzweite und 9 Meter Breite den tiefen Einschnitt zwischen Avus und Heerstraße. Binnen
den Unterschenkeln davongetragen hatte, aus seiner qualvollen Lage und sorgten für seine Ueberführung in das Wilmersdorfer Krankenhaus in der Achenbachstraße. Der Berunglückte, ein Angestellter Georg G. aus der Müllerstraße 151, gab bei seiner Vernehmung an, nicht zu wissen, wie er auf das Trittbrett gekommen weiter aussagte, ist ihm eine Aktentasche abhanden gekommen, die für 500 Mart Wechsel enthielt.
Wie
Die Tasche ist aber weder im Abteil noch auf der Strecke, die von Beamten abgesucht wurde, aufgefunden worden. Möglicherweise ist G. überfallen und betäubt worden, zumal ihm jedes Erinnerungsvermögen fehlt, aber auch ein Unfall scheint nicht ausgeschlossen.
Monatsfrist soll die neue, 8 Meter hohe Brücke dem Verkehr übergeben werden. Die großen verkehrstechnischen Vorteile der übrigen Umbauten werden binnen furzem auch der Spandauer Strecke zugute fommen, die Fünfminutenverkehr erhalten wird. Durch den Bau des l m steigebahnhofes Charlottenburg " wird das Umsteigen zur Stadtbahn, zum Ring und nach Grunewald er| leichtert und verkürzt. Die bisherige, ungleiche Streckenbelastung der Stadtbahn( 100 000 Fahrgäste im Mai 1926 auf dem Abschnitt Stralau- Rummelsburg- Aleranderplaß gegen halb soviel auf dem Streckenabschnitt Charlottenburg - 3oologischer Garten) wird durch den regeren Vorortverkehr nach Spandau ausgeglichen und wirtschaftlicher gestaltet werden. Durch Loslösung der Fernzüge von Spandau nach Charlottenburg vom Vorortverkehr wird aber auch der Lehrter Fernbahnhof entlastet. Hamburger Schnellzüge wird man über die Stadtbahn führen können, was bei allen Reisenden freudige Zustimmung finden wird. Zum Schluß wäre noch das große, in sich abgeschlossene Messegelände zu erwähnen, das durch die Verlegung der Fern- und Vorortzüge gewonnen wurde.
Die Flieger unterwegs.
Weltflieger in Konstantinopel . Der englische Ozeauflug. Konstantinopel , 1. September.
Die Flieger Brock und Schlee, die hier gestern um 1,44 Uhr vormittags mit ihrem Flugzeug„ Stolz von Detroit " eingetroffen find, haben mitgeteilt, daß das Flugzeug von Belgrad nach Konftantinopel sechs Stunden gebraucht habe. Kein Zwischenfall habe sich auf dem Flug ereignet. Sie schätzen jedoch, daß sie durch Gegenwind 45 Minuten Verspätung erlitten haben. Nach Auffüllung der Benzintanks wollten die Flieger unverzüglich den Flug nach Bagdad fortfehen. Sie wurden aber gezwungen, die Nacht in Kon
Ueberschwemmungskatastrophe in Polen . ftantinopel zu verbringen, um den notwendigen Formalitäten nach
Ueber 100 Todesopfer.
Warschau , 1. September. ( Eigenbericht.) Ostgalizien und die niederen Karpathen sind von einer ungeheuren Ueberschwemmungstatastrophe heimgesucht worden. Infolge langandauernden Regens und heftiger Wolkenbrüche sind die Wasser in den beiden Flüssen San und Dnjestr ungeheuer ge stiegen, zerbrachen die Dämme und schwemmten alle Brücken fort. Städte und Dörfer find völlig unter Wasser gesetzt. Die Zahl der Menschenopfer steht noch nicht feft, dürfte jedenfalls aber 100 überschreiten. Der Materialschaden wird auf mehrere Millionen 3loty beziffert. Am meisten scheint von der Katastrophe die Gegend um Przemysl betroffen zu sein. Die Naphtha- Raffinerie und die Bergwerke in Galizien sind von den Wassern bedroht. Der Eisenbahnverkehr ist völlig lahmgelegt worden. In dem Städtchen Cufy find 600 Häuser von den Wassern zerstört worden. Nach Befanntwerden der Katastrophe hat die Regierung eine halbe Million Bloty für Hilfeleistungen ausgesetzt.
Ein Glas Wasser gleich einer Flasche Wein.
Die Tagespreffe in Holland beschäftigt sich in der letzten Zeit eingehend mit einer Frage, die auch in anderen Ländern immer wieder in der Deffentlichkeit behandelt wird, nämlich dem Trinkzwang in den Hotels oder der Gegenleistung für den Verzicht auf das Trinken in den Gasthäusern. Der Ausgangspunkt des Meinungsaustauschs in Holland find Auseinandersetzungen in mehreren führenden Häusern mit den Gästen, denen für ein Glas Brunnenwaffer ein Preis berechnet worden ist, der nicht im richtigen Berhältnis zu der Leistung an sich steht. Es sollen in einzelnen Fällen mehrere Gulden für ein Glas Wasser berechnet worden sein, und vor allen Dingen haben daran Amerikaner Anstoß genommen, die in ihrer Heimat des Trinkens entwöhnt sind. In der holländischen Presse wird nicht mit Unrecht darauf aufmerksam gemacht, daß solche Vortommnisse nicht geeignet sind, die Meinung zu entkräften, Holland fei ein sehr teures Reiseland. Unter diesem Ruf hat das Hotelgewerbe bisher schon gelitten, und es ist zu befürchten, daß die letzten Vorkommnisse noch weiter ungünstig wirten werden. Als die geltende Meinung darf wohl angesehen werden, daß man es für zuläffig hält, wenn bei Mahlzeiten, bei denen keine Getränke genommen werden, ein Aufschlag erhoben wird, der dem Unternehmer eine Gegenleistung bietet für die verringerte Einnahme, die er gegenüber seiner Saltulation hat. Wenn der Gast, auf diese Gegenleistung vorher aufmerksam gemacht wird, so dürfte er vernünftigerweise feine Einwendungen erheben. Anders liegt der Fall jedoch, wenn für ein Glas Wasser ein Preis gezahlt werden soll, für den sich eine Flasche guten Weins erwerben läßt.
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Wochenende mit den Naturfreunden. Eine Wochenendfahrt nach Niederfinow - Lieper Schleusen- Liepe- Kloſter Chorin veranstaltet der Touristen- Berein„ Die Naturfreunde", Zentrale Wien , am 3. und 4. September. Die Fahrt beginnt am Sonnabend, 17,35 Uhr, ab Stettiner Fernbahnhof nach Niederfinom. Von hier aus Wanderung über Lieper Schleusen( Befichtigung) nach Liepe . Nachtlogis( Betten). Am Sonntag früh Wanderung über Forsthaus Liepe und durch das Naturschutzgebiet Blagefenn" nach Chorinchen( Mittagsraft). Danach Besichtigung der Klosterruine Chorin und Wanderung nach Chorin . Bon hier Rückfahrt 20,44 Uhr, Anfunft in Berlin 22,18 Uhr. Preis der Teilnehmerfarte 7 M.( Eisenbahnfahrt hin und zurück, Nachtquartier ( Betten) mit erstem Frühstück und Morgenkaffee, Besichtigungen). Mittagessen für 2 M. fann bestellt werden. Teilnehmerfarten sind zu haben bei Bruno Damnit, N 65, Lüderizstr. 58; Richard Walter, Neukölln, Siegfriedstr. 55( Laden); Hugo Sim, 20, Stettiner Straße 30; Erich Thomas, 65, Luxemburger Str. 1( Laden); Vorwärts"-Spedition, Berlin- Treptow, Graegstr. 50.
zukommen, die ihnen gestatten, über türkisches Gebiet zu fliegen. Diese Verzögerung bedeutet für sie einen eintägigen Verlust in dem von ihnen aufgestellten Flugplan. Condon, 1, September.
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Imperial Airways " teilten der Westminster Gazette" gestern abend mit, daß um 9,30 Uhr eine Mitteilung eingetroffen ist, wonach das britische Atlantikflugzeug weiterhin unterwegs ist. Der Standort des Flugzeuges wurde jedoch nicht mitgeteilt.
Notlandung eines englischen Marineflugzeuges. Königsberg , 1. September.
Zu der Notlandung eines der heute vormittag non Danzig nach Helsingfors abgeflogenen drei englischen Marineflugzeuge berichten die Morgenblätter: Auf dem Frischen Haff mußten am Mittwoch vormittag gegen 11,30 Uhr drei englische Marineflieger notlanden, konnten jedoch nach 20 Minuten ihren Flug fortseßen. Gegen 4 Uhr nachmittags sichtete man vor, Neufuhren eines dieser Flugzeuge treibend auf der See. Das Flugzeug hatte wegen plöglichen Aussehens des Motors niedergehen müssen. Es wurde mit gebrochenem Seitensteuer und beschädigtem Schwimmer in den wies sich als unmöglich. Die aus sechs Mann bestehende BeHafen von Neufuhren eingeschleppt. Ein Wiederaufstieg er= jagung, zwei englische Offiziere und vier Ingenieure, wurde zum Eintreffen neuer Weisungen vom Landratsamt unter Be deckung gehalten. Die beiden anderen Flugzeuge hatten, nachdem sie sich überzeugt hatten, daß für das havarierte Flugzeug feine Gefahr bestand, ihren Flug nach Helsingfors fortgesetzt.
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Riesige Postsendungen an Lindbergh. Lindberghs Sekretär veröffentlicht in der Zeitschrift Popular Science" eine Auslese der an Lindbergh ergangenen Angebote. Darunter befindet sich ein Angebot von einer Million Dollar für den Fall, daß Lindbergh eine Aufnahme feiner Heiratszeremonien gestatten wolle. Die Brautwahl, heißt es, würde Lindbergh nicht schwer fallen, da unter den 3½ Millionen der an ihn ergangenen Briefe und 100 000 Telegramme mehrere bergh jedoch die Einsamkeit vorziehen, so stehen ihm drei kuriose tausend Heiratsangebote sich befänden. Sollte LindEinladungen, den Mond mit einem Raketenflugzeug zu erreichen, zur Verfügung. Die an Lindbergh gerichtete Post wird als die umfangreichste bezeichnet, die jemals eine einzelne Person in der Welt erhalten haben dürfte. Außer 5000 Gedichten enthält sie 10 000 Dollar an beigefügten Rüd porti, 14 000 Bersonen sandten Geschenkpakete. Unter den Briefschreibern überwiegen die Frauen und Mädchen. Lindbergh beantwortete einige
taufend Briefe handschriftlich und ließ den Rest in den Papiertorb wandern.
Vierkötter in Amerika fiegreich.
New Yort, 1. September. ( TU.) Im Marathon Wettschwimmen quer durch den Ontario See ist Vierkfötter in 11 Stunden 45 Minuten fiegreich geblieben. Zweiter wurde der Franzose Georges Michel mit zwei Meilen Abstand, dritter der Kalifornier Arthur Compton mit fechs Meilen Abstand zwei Drittel aller Teilnehmer hatten aufgegeben. Eine große Menschenmenge bereitete dem Sieger am Ufer einen begeisterten Empfang.
Schwerer Unfall Frig von Opels. Der bekannte Sportsmann Frig von Opel hat gestern mit seinem in Paris siegreichen Rennmotorboot auf dem Main bei Rüsselsheim einen schweren Unfall erlitten. Als er eine neue Steuerfonstruktion für die demnächst stattfindenden italienischen Rennen ausprobierte, überschlug sich das Boot im 70- Kilometer Tempo und Frig von Opel fam unter das fieloben treibende Boot zu liegen. Hilfsboote fonnten den bereits Bewußtlosen retten.
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